185
berg, Posen, Stettin, Glogau, Glatz, Neiße, Torgau, Magdeburg,
Erfurt, Koblenz, Köln, Wesel; 16 zweiter Klaffe: Pillau, Weich-
selmünde, Thorn, Damm, Küstrin, Kosel, Silberberg, Schweidnitz,
Stralsund, Spandau, Wittenberg, Minden, Ehrenbreitstein,
Deutz, Saarlouis, Jülich). Die Staatseinnahmen und Aus-
gaben betragen jährlich über 50 Mill. Thaler, die Staatsschuld
etwa 150 Million Thaler.
§■ 30.
Die Entstehung des preußischen Staates.
Der geringe Anfang Preußens, jetzt einer der 6 Großmächte
Europa's, war die Nordmark oder Mark Salzwedel, her-
nach Altmark genannt (bet nördliche Theil des Regierungsbe-
zirks Magdeburg), welche der deutsche Kaiser Heinrich 1. (917 —
936) am linken Elbufer gegen die Wenden anlegte. Markgraf
Albrecht der Bär (aus dem Hause Anhalt) erweiterte seine Be-
sitzung im O. der Elbe und nannte sich ums I. 1110 Mark-
graf von Brandenburg. Unter seinen Nachfolgern, die 1320
ausstarben, waren viele tüchtige Regenten: sie unterwarfen die
Wenden bis über die Oder hinaus. Nicht so glücklich war die
Mark unter den baierschen (1320 — 1373) und luxenburgischen
Markgrafen bis 1115. Da verkaufte Kaiser Sigismund, ihr
damaliger Besitzer, sie an den Burggrafen von Nürnberg, Fried-
rich Vi. aus dem Hause Hohenzollern. Mit dem neuen Herr-
scher kehrte Ruhe in die damals 160 £>. M große Mark zu-
rück (Kdrfr Ii. Nr. 30 ). Einen bedeutenden Zuwachs erhielt das
Land durch die Besitznahme des Herzogthums Preußen.
Der große Kurfürst Friedrich Wilhelm (1610 — 88) hin-
terließ schon einen Staat von 2000 O.- M. und ein Heer von
28,000 Mann. Sein Sohn Friedrich!., nahm 18. Jan. 1701
den Titel König von Preußen an und hinterließ damit den
Nachfolgern die Aufgabe, zu dem Titel die Macht zu fügen. Sein
Enkel Friedrich Ii., der Große (1710 — 86) löste dieselbe.
In drei Kriegen 1710 — 12, 1711 — 15, 1756 — 63 erwarb
und sicherte er sich Schlesien; in dem letzten, siebenjährigen
Kampfe stand er mit England gegen Oestreich, Rußland, Frank-
reich, Schweden, den größten Theil des deutschen Reiches. Bei
der ersten Theilung^ Polens (1772) erhielt ec Westpreußen
tvieder. ,.Der alte Fritz," wie sein Volk ihn nannte, als Feld-
herr und Regent die Bewunderung Europa's (Kdrfr. Ii. Nr. 107.)
hinterließ als König von Preußen 3500 O- M. und ein
Heer von 200,000 Mann. Sein Nachfolger Friedrich Wil-
helm Ii. (1786 — 97) vergrößerte das Land bei der zweiten (1793)
und dritten (1795) Theilung Polens bis auf 6000 Q. M. —
aber bald nachher kam böse Zeit. Friedrich Wilhelm Iii- sah
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Glatz Silberberg Saarlouis Heinrich Heinrich Albrecht Albrecht Sigismund Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich!. Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Oestreich Fritz Friedrich_Wil- Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
191
Ghem sogenannten Mäusethurm, ward der grimme Popicl, der letzte aus
dem Stamme der Lechen von den Mäusen verzehrt.
<1 §• 33.
Die Provinz Brandenburg.
(Kdrfc. l. Anh. I..17.)
Die Mark Brandenburg entstand um 1440, als Al-
brecht der Bär, welcher bis dahin nur die Alt mark besaß, als
Erbe des wendischen Königs Pcibislaw, die Mittelmark, Prieg-
nitz und Uckermark erhielt, welche mit der Altmark zusammen
späterhin die Kurmark bildete. Unter Albrechts Rachfolgern
kam im 13. Jahrh, die Neu mark hinzu. Die ältesten Bewoh-
ner Brandenburgs waren Germanen, die beiden lsuevischen) Völ-
ker Semnonen und Longobarden (Kinderfr. Anhang 11.).
Nach der Völkerwanderung wurde es von den vordringenden
Wenden besetzt, seit Karl des Großen Zeiten aber von den deut-
schen Kaisern erobert und mit Deutschen bevölkert. Wenden fin-
den sich auch jetzt noch unvermischt an der oberen Spree (vergl. §.30).
Die Provinz Brandenburg begreift fast die ganze Mark
Brandenburg mit Ausnahme der Altmark und einiger Theile
der Neumark, die Niederlausitz, einen kleinen Theil der
Oberlausi'tz, und einige ehemals kursächsische Aemter. 731 Q. M.
1'800,000 E. Sie ist eine große Ebene, die zum Theil, beson-
ders an den Flüssen, sehr fruchtbar ist, aber auch sehr große
Moor- und namentlich Sandstrecken bat. Das Land enthält
viel Kalk (bei Rüdersdorf), Gips (bei Sperenberg), Tors sin den
Brüchen) und Braunkohlen (bei Zilenzig, Freienwalde rc.) und
erzeugt Getreide, Obst, etwas Wein und Tabak (in der Ucker-
mark). An Gewässern hat die Provinz eine große Zahl, na-
mentlich an See'n; die Hauptflüsse aber sind die Oder mit Bo-
der, Neiße, Warthe, und an der Grenze die Elbe mit der
tavel, in welche die Spree fällt. Außerdem giebt's mehrere
anäle, so: den plauenschen Kanal zur Abkürzung der Fahrt
aus der Havel in die Elbe, den Finow-Kanal zwischen Havel
und Oder, den Müllrosec oder Friedrich-^Wilhelms-Ka-
nal zwischen Spree und Oder. An der Oder, Warthe, Netze,
Havel rc. sind große, sehr fruchtbare Brüche. Die Einwohner
sind meist Deutsche; doch finden sich auch Wenden (bei Kottbus,
Züllichau rc.) und viele französische Einwanderer. Die Fabrik-
thätigkeit ist ziemlich bedeutend, namentlich giebt es hier Sei-
den-, Baumwollen-, Wollen-, Papier-, Spiegel-, Porzellan-,
Gewehr- Tabacks- und viele andere Fabriken. Der Handel
ist recht lebhaft, wozu die Frankfurter Messen viel beitragen.
pet Regierungsbezirk Potsdam (zu dem Berlin
nicht gehört, sondern seine eigene Verwaltung hat). 14 Kreise.
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Extrahierte Personennamen: Königs_Pcibislaw Albrechts Albrechts Karl_des_Großen Karl
419
Den einen Haufen derselben zersprengten diethüringer, der weit grö-
ßere aber blieb vor Merseburg liegen. Gegen diese wandte sich
Heinrich selbst, bezog ein Lager auf einem Hügel, den Feinden
gegenüber und gewöhnte seine Leute erst an den Anblick der grau-
sigen Ungarn. Vor der Schlacht erinnerte er seine Schaaren an
alle erlittene Schmach und ermunterte sie, aus den Beistand des
Allerhöchsten zu vertrauen. Begeistert blickten die Krieger auf
das Bild des Engels in der hochflatternden Reichsfahne und auf
ihren König, der, vor Allen hervorragend, sie gegen den Feind
führte. Und als er das Zeichen zum Angriffe gab, stürmten sie
so gewaltig auf die Raubschaaren, daß diese nicht einmal den er-
sten Ansall aushielten, sondern alle erschrocken flohen. Heinrich
setzte ihnen nach, ließ die flüchtigen niederhauen oder als Räuber
und Mordbrenner an die Bäume knüpfen. Da jubelte Alles
dem „Städteecbauer" entgegen und freute sich seines Königs.
So lange Heinrich lebte, kamen die Ungarn nicht wieder. Als
er sein Ende nahe fühlte, berief er die Großen des Reiches nach
Erfurt und bewirkte, daß sie seinen Sohn Otto zum Nachfolger
wählten. Bald darauf starb er im I. 936 nach einer 17jährigen
ruhmvollen Regierung.
Als es seinem tapfern Sohne Otto I. (936 — 973) endlich
955 gelang, sie in Baiern am Lech fast bis zur Vernichtung zu
schlagen, ließen sie fortan Deutschland in Ruhe. — Otto erwarb
auch die eiserne Königskrone der Longobarden und die Kaiserkrone
in Rom 962. Seit dieser Zeit that jeder neue König einen so-
genannten Römerzug, um sich in Rom die Kaiserkrone aufsetzen
zu lasten, was selten ohne Krieg ablief, weil die Könige sie als
ihnen gebührend in Anspruch nahmen, der Papst aber glaubte,
sie nach Gutdünken geben oder vorenthalten zu können. — Die
Bisthümer Havelberg, Brandenburg, Meißen, Merseburg, Zeiz
und Schleswig, so wie das Erzbisthum Magdeburg verdanken
Otto ihre Gründung. Otto Ii. (973 — 983) verjagte die Fran-
zosen aus Lothringen und kämpfte dann unglücklich gegen Grie-
chen und Sarazenen bei Vasantello in Italien. Otto Ieu
(983—1002) starb jung in Italien. Heinrich Ii. (1002 —
1024), als Herzog von Baiern zum Kaiser gewählt, stiftete da«
Bisthum Bamberg und war der letzte Kaiser seines Geschlechtes.
§• 44.
Die fränkischen oder snlischen Kaiser. — Heinrich Iv. und
Gregor Vii.
(Kdrsr. Ii. Nr. 95. Kdrfr. I. S. 256.)
@in kräftiges Herrschergeschlecht trgt wieder mit den Könige»
aus dem fränkischen Hause (die Salier) auf. Graf Konrad dei?
Salier hatte an der fränkischen Saale reiche Güter; sein Vetter,
27
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Otto Otto_I. Otto Otto Otto Otto Heinrich_Ii Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Gregor_Vii Gregor Konrad Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Merseburg Ungarn Ungarn Erfurt Baiern Deutschland Rom Rom Brandenburg Merseburg Schleswig Erzbisthum_Magdeburg Lothringen Italien Italien Bisthum_Bamberg
425
sten den Namen Anhaltiner führten. Ascanier heißen sie
nach der Stadt Aschersleben (lateinisch ascania), wo sie ihren
Hauptsitz hatten.
Nachdem die bisherigen Markgrafen in der Nordmark nur
als kaiserliche Statthalter regiert hatten, erhielt im I. >133
Graf Albrecht, mit den Beinamen: der Bär, so genannt we-
gen seiner Tapferkeit, vom Kaiser Lothar die Belehnung der
Nordmark mit dem Lande bis an die Oder erb- und eigen-
thümlich. Nach einem schweren Kriege mit dem Herzog von
Baiern und Sachsen, Heinrich dem Stolzen, eroberte er das
Land bis an die Oder und machte der Herrschaft des Wenden-
königs Jatzko ein Ende Die bisherige Nordmark wurde nun
Altmark, das Land zwischen Havel und Oder (die heurige Mit-
telmark und Priegnitz) Neumark geheißen. Albrecht nannte
sich aber von nun an Markgraf von Brandenburg.
Um das menschenleere Land wieder zu bevölkern, nahm er
viele Familien aus Holland, Friesland, Seeland und Flandern,
die durch Krieg und Waffersnoth aus ihrer Heimath vertrieben
waren, auf. Durch Hülfe dieser gewerbfleißigen Einzöglinge
wurden die Städte Berlin, Rheinsberg, Spandau, Bernau, Sten-
dal, Pritzwalk u. a. angelegt und viele Dörfer (Holländereien)
erbaut. Die verschiedenen Völker des Landes zu ' verschmelzen,
führte er nach und nach die christliche Religion und deutsche Sprache
unter ihnen ein. Auch zog er, von einer Pilgerfahrt aus dem
heiligen Lande wiederkehrend, Johanniter- Ritter und Tempel-
herrn zur Bekämpfung der heidnischen Wenden ins Land. Die
Templer bauten die Stadt Templin. So wurde Markgraf Al-
brecht der Stifter eines neuen Staates in Norddeutschland.
Sein Sohn Otto I. (1170— 1184) förderte im Geiste sei-
nes Vaters seines Landes Wohl. Auch leistete er treue Dienste
bei Bekämpfung Heinrichs des Löwen, des Herzogs von Bai-
ern und Sachsen, der im Ungehorsam gegen den Kaiser Fried-
rich 1. (Barbarossa) die Waffen erhoben, und gewann so durch
kaiserliche Gunst als Markgraf von Brandenburg die Würde ei-
nes Erzkämmerers des deutschen Reiches. Dadurch traten ec
und seine Nachfolger in die Reihe der vornehmsten Reichssürsten,
durch welche herkömmlich der deutsche Kaiser gewählt wurde.
Otto Ii. (1184 — 1205), des vorigen Sohn, erhielt von
Friedrich Barbarossa die Afterlehnsherrschaft über Pommern und
damit für sein Haus die Anwartschaft auf den einstigen Besitz
dieses Landes. Zum großen Nachtheile seines Volkes unterwarf
dieser Fürst dagegen freiwillig den größten Theil seiner eigenen
Länder der Oberhoheit des Erzbischofs von Magdeburg, welche
Fessel erst nach drittehalbhundert Jahren durch die Fürsten aus
dem Hause Hohenzollern gebrochen wurde.
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Lothar Heinrich Heinrich Neumark Albrecht Otto_I. Heinrichs Heinrichs Barbarossa Barbarossa Otto Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa
426
Albrecht Ii. (1205 — 1220), der Bruder Otto's ll., focht,
wie dieser und sein Vorgänger es gethan, mit abwechselndem Glücke
gegen die Danen, welche in diesen Zeiten nach der Oberherrschaft
in den Küstenländern an der Ostsee und namentlich Pommerns
strebten.
Johann I. und Otto Iii., Albrechts Söhne, führten gemein-
schaftlich die Regierung mit solcher Einigkeit, wie sie unter fürst-
lichen Brüdern nie gesehen worden. In dem Kampfe mit dem
Erchischofe von Magdeburg und besten Bundesgenossen, dem Bi-
schöfe von Halberstadt, waren sie lange im Nachtheil, trieben
aber, unterstützt von ihrem in Masse aufgebotenen Volke, den
Feind doch endlich zum Lande hinaus. Die Markgrafschaft ver-
größerten sie durch das Land Le bus, in dem sie Frankfurt an
der Oder gründeten, und durch Stargard. Mit den Waffen
wurden erobert die Ukermark nebst den Städten Friedland.
Neubrandenburg und Lychen, wie auch von Polen die heutige
Neumark (wo sie Driesen befestigten) auf dem östlichen Oder-
ufer. Ueberall im Lande herrschte Ordnung undsicherheit; Acker-
bau, Handel und Gewerbe gediehen und gründeten die Wohlha-
benheit der Unterthanen. Im I. 1258 theilten die Markgrafen
das Land unter ihre Söhne mit der Bestimmung, daß die Mar-
ken mit allen künftigen Erwerbungen immer als ein Ganzes be-
trachtet werden sollten. Otto 11k., der dreimal dem deutschen
Orden gegen die Preußen zu Hülfe gezogen und das Schloß
Brandenburg am frischen Haff gegründet hat, starb 1207, ein
Jahr nach dem Tode seines Bruders Johanns 1.
Otto Iv. (1208 — 1508), Sohn Johanns 1 , der berühm-
teste unter den nun gleichzeitig regierenden Markgrafen, war Held
und landesväterlicher Regent, Freund der Wissenschaften und
Künste, ja selbst Dichter. Sein Land vergrößerte er durch die
Markgrafschaften Landsberg sin Sachsen) und Lausitz, welche
gekauft wurden; die Städte Stolpe und Schlave gewann er
von dem Herzoge Mestwin von Pommerellen (zwischen Persante,
Netze und Weichsel), der Brandenburgs Oberhoheit nicht aner-
kennen wollte, durch die Waffen, nachdem Otto Iv. um diesen
Preis ihm zu Hülfe gezogen gegen seine Feinde. — Schwerer
war der Kampf mit Magdeburg, den ec gegen das Erzstift führte,
weil sein Bruder Erich nicht auf den erzbischöflichen Stuhl er-
hoben worden Leichtfertig und keck drohete er, nach der Ero-
berung Magdeburgs seine Pferde im Dome füttern zu lassen.
Doch es kam anders. Otto unterlag in der blutigen Schlacht
bei Frose >278, wurde gefangen nach Magdeburg geführt und
zur Strafe in einen hölzernen Kasten gesperrt. Seine Befrei-
ung erhielt er gegen ein Lösegeld von -1000 Mark Silbers (50,000
Thaler). Diese wurden aus einem Schatze genommen, den sein
verstorbener Vater einst dem treuen Minister v. Buch übergeben
und den dieser bis jetzt an heiliger Stätte in der Kirche zu An-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_Ii Albrecht Johann_I. Johann_I. Otto Albrechts_Söhne Albrechts Otto Johanns Otto Johanns Johanns Stolpe Otto Erich Otto
430
jenen sieben Kur- ober Wahlfürsien waren drei geistliche, nämlich
die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, urib vier weltliche,
Böhmen, Pfalz, Sachsen und Brandenburg. Noch trauriger re-
gierte sein Sohn Wenzel, dem man in P fa lzgra f R uprecht und nach
dessen Tode in Sigismund, König von Ungarn, Wenzels Bruder, und
in Jobst von Mähren zu gleicher Zeit zwei Gegenkönige gab, wäh-
rend eben auch drei Päpste gleichzeitig die Christenheit verwirrten. Durch
eine allgemeine Kirchenversammlung zu ñostnitz wurden nun zwar
die drei Päpste beseitigt; doch der neue Papst wußte olle Verbesserungs-
veriuche zu umgehen. Dagegen wurde die Lehre des Predigers Doctor
Huß von Huffmetz vom Abendmahle unter beiderlei Gestalt nicht nur
verdammt, sondern Huß sogar, obgleich er unter Kaiser Sigismunds
Geleit gekommen war, mit seinem Freunde Hieronymus von Prag
verbrannt (1415 und 1416). Aber an die Feamme ihrer Scheiterhaufen
zündele sich auch die Fackel des furchtbaren Hussitenkrieges (1419
— 143 5), indem die vielen Anhänger der neuen Lehre zu den Waffen
griffen, Sigismund als König von Böhmen absetzten und die Güter
der Geistlichen und Herren von der Gegenpartei verheerten. Aon Böh-
men aus fielen sie auch sengend und mordend in Schlesien, Branden-
burg, Meißen, Franken, Baiern ein, und erst als sie in Parteien zer-
fielen und sich selbst bekämpften, wurde ihre Macht gebrochen. Nach
Sigismund war Albrecht von Oesterreich Kaiser (1437—1439)
und Friedrich Iii. (143;)— 1493), in welcher Zeit Deutschland ohne
kräftige Regierung sich meistens selbst überlassen blieb. Friedrichs ritter-
licher Sohn Maximilian I. «1493 — 1519) richtete einen allgemei-
nen Landfrieden unv das Reichskammergericht für bessere Gerechligkeits-
pflege ein und theilte dafür Deutschland in 10 Kreise, den österrei-
chischen, burgundischen, churrheinischen, oberrheinischen,
niederrheinisch-westp hält sehen, bairischen, schwäbischen,
fränkischen, obersächiischen und niedersächsische.n. Böhmen,
Schlesien, und die Lausitz gehörten nicht mit in diese Eintbeilung. Ein
geregeltes Postwesen erleichterte fortan den brieflichen Verkehr. Die
Einrichtung stehender Heere nach dem Beispiele Frankreichs sollte
den Unvollkommenheiten des Zuzuges der Vasallen und den Gebrechen
der aus Söldnern gebildeten Heere abzuhelfen. Maximilian war ver-
heirathet mit Maria, Tochter Karls des Kühnen von Burgund; die
Kinder aus dieser Ehe, Philipp und Margaretha, vermählten sich in
einer Wechselheirath mit den Kindern Ferdinands und Jsabella's von
Spanien, Johann und Johanna, wodurch geschah, daß nach mehreren
unvorhergesehenen Todesfällen der Sohn Philipps (1510) als Karl I.
, aus den spanischen Thron kam, für den nun jenseit des Oceans eine
neue Welt erobert wurde.
§• 49.
Die Markgrafen und Kurfürsten von Dranäenburg aus den
Käufern Daiern (Wrttelsbach) und Luxemburg.
(Kdrfr. I. S. 263. Ausg. f. d. Provinz Preußen S. 257.)
Nach Waldemar's Tode eigneten sich die benachbarten Für-
sten von Braunschweig, Böhmen, Glogau, Meklenburg, Polen
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Extrahierte Personennamen: Sigismund Jobst_von_Mähren Sigismunds Hieronymus_von_Prag Sigismund Sigismund Albrecht_von_Oesterreich Albrecht Friedrich_Iii Friedrich Friedrichs Maximilian_I. Maximilian Maximilian Maria Maria Karls Karls Philipp Philipp Margaretha Ferdinands Johann Johann Johanna Philipps Philipps Karl_I.
433
Der mit seinen Brüdern auch die fränkischen Fürstenthümer An-
spach und Baireuth besaß. Das Volk in Brandenburg freute
sich des vielgepriesenen neuen Herrn; aber der zügellose Adel be-
zeigte sich unzufrieden und verweigerte die Huldigung. Nach
lange fruchtlos angewandter Milde schritt Friedrich zur Anwen-
dung der Gewalt, wobei eine große Kanone, wegen ihrer Schwer-
fälligkeit die faule Grete genannt, die besten Dienste leistete.
Die I V dicken Mauern der Burg Plauen , hinter de-
nen Dietri.ch von Quitzow sich vertheidigte, wurden nieder-
geworfen, wodurch endlich der Muth der Widerspenstigen brach.
— Da Friedrich inzwiscken den König Sigismund, der nun auch
zum Kaiser gewählt war, 400,000 Dukaten geborgt hatte, so
trat er ihm dagegen >415 die Mark Brandenburg nebst der
Kurwürde als erbliches Eigenthum ab (Kdrsr. kl. Nr. 30.).
§. 30.
Das alte Preußen nnä dessen Eroberung durch den deutschen
Ritterorden.
(Kdrfr. Ausg. f. d. Prov. Preußen S. 253.)
Preußen wird schon um die Zeit der Geburt Christi und
früher genannt wegen seines geschätzten Bernsteins. Aber erst,
als von Süden und Westen her in Polen und Pommern das
Christenthum sich verbreitete und man von dort aus Versuche zu
dessen Einführung in Preußen machte, wurde man mit dem Lande
und Volke näher bekannt.
In dieser Zeit bedeckten noch ungeheure Wälder, in denen
Bären, Auerochsen und Elenthiere hausten, so wie -viele See'n
und Sümpfe einen großen Theil des Landes; der übrige Theil
war gut bebaut und bevölkert. Im ganzen Lande gab es viele
den Göttern geheiligte Oerter, Haine, Bäume, Quellen. Die
Hauptgötter hießen Perkunos, Pikollos und Potrimkos
und wurden in dem heiligen Walde Romove verehrt. Hier
stand die heilige Eiche mit drei Nischen, in denen die genannten
Götzenbilder sich befanden, und von hieraus gab deckrivekri-
waito oder Oberpriester seine Befehle, die vom Volke als Aus-
sprüche der Götter heilig gehalten und befolgt wurden. Welchen
Ursprungs die alten Bewohner Preußens seien, ist ungewiß. Von
Skandinavien kamen zwei Brüder, Pruteno und Waidewut
ins Land; jener wurde Oberpriester, dieser weltlicher Regent,
jedoch im Frieden jenem Unterthan. Pruteno gab dem Volke
den Namen Prutener; zu Ende des zehnten Jahrhunderts
herßt es Pruzzen^ Prussen (von Po-russi, d. i. Nachbaren der
Russen). Beide Brüder theilten dann das Land unter Waide-
wuts zwölf Söhne, von denen die Theile des Landes ihren Na-
Dechner, Landb. r. Theil.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Quitzow Friedrich Friedrich Bernsteins
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Burg_Plauen Brandenburg Christi Polen Pommern
457
§. 60.
Die Kurfürsten von Dran-enburg nach -er Reformation bis
auf Friedrich Wilhelm den Großen.
(Kdrfr. Ausg. für die Prov. Preußen. S. 260.)
Johann Georg 1571 — 1598 brachte es durch die strengste
Sparsamkeit bald dahin, die bedeutenden Landesschulden zu be-
zahlen, wozu seine Unterthanen nach Kräften beisteuerten, weil sie
des Landesherrn Bestreben erkannten, ihre Wohlfahrt zu fördern.
Viele ihrer Religion wegen von den Spaniern vertriebene Nie-
derländer nahm er mit offenen Armen auf und gab seinen Län-
dern in ihnen fleißige und geschickte Handwerker, die in den Städ-
ten, wo sie sich niederließen, Fabriken und Manufakturen ven
vielfältigten und verbesserten. Die bessere Betreibung des Acker-
baues und der Viehzucht brachte bei anhaltendem'frieden im
Lande einen Ueberfluß an Nahrungsmitteln und dadurch die
wohlfeilsten Preise, daß manche abergläubischen Menschen meinten,
es habe Getreide geregnet, und das Vieh sei aus der Erde ge-
wachsen. Das war die schöne Folge der strengen Ordnung in
der Landesverwaltung, die es dem Kurfürsten auch möglich
machte, später große Summen auf den Bau von Festungen und
Schlössern zu verwenden und dadurch Geld unter die Leute zu
bringen. Auch berief er ausländische Künstler, vorzüglich Maler,
Formschneider und Buchdrucker ins Land. — Da unter den evan-
gelischen Geistlichen Zwist über Auslegung einzelner Glaubens-
lehren entstanden war, so vereinigten sich mehrere Fürsten und
ließen eine allgemeine Lehrformel ieintrachts- oder Concordienfor-
mel) zur Richtschnur ausarbeiten, die auch im Brandenburgischen
augenommen wurde. — Gegen die Günstlinge seines Vaters ließ
der Kurfürst ein hartes Strafgericht ergehen, in dem mit den
Schuldigen auch viele Unschuldige leiden mußten. Der Jude
Lippold, angeklagt, seinen Wohlthäter Joachim ll. vergiftet zu
haben, wurde gefoltert, gerädert und geviertheilt, und sein Ver-
mögen eingezogen. — Die Neumark, welche Johann Georg, nach-
dem sein Oheim Johann 1571 ohne männliche Erben gestorben
war, wieder mit dem Kurstaate vereinigt hatte, sollte nach sei-
nem Tode sein Sohn Christian, der älteste Sohn Joachim Fried-
rich aber alle übrigen Länder nebst, der Kurwürde erhalten.
Joachim Friedrich 1598 —1608 war bereits 52 Jahre
alt, als er die Regierung antrat. Er weigerte sich, die Anord-
nung seines Vaters in Betreff der Neumark anzuerkennen. Sein
Vetter, Georg Friedrich von Anspach, der letzte Nachkomme
des Kurfürsten Albrecht Achilles, an den er sich dieserhalb ge-
wandt hatte, bot bereitwillig die Hand zur Beilegung des Zwi-
stes unter den Brüdern. Da er selbst kinderlos war, und nach
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Johann_Georg Johann Lippold Joachim_ll Johann_Georg Johann Johann Christian Joachim_Fried- Joachim_Friedrich Friedrich Georg_Friedrich_von_Anspach Friedrich Albrecht_Achilles Albrecht
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nicht als König von Böhmen anerkennen wollten, leistete Fried-
rich I. dem Kaiser wesentliche Hülfe. Spater an die Spitze ei-
nes Reichsheeres von loo.ooo Mann gestellt, das die Hussiten
vernichten sollte, wurde er von ihnen bei Riesenberg in Böh-
men (1431) gänzlich besiegt, sein Heer zerstreut und ausgelöst.
Als sie nun aber verheerend in die Marken eindrangen, leisteten
Frankfurt und Bernau den tapfersten Widerstand. Die Frauen
in Bernau brachten siedenden Mehlbrei auf die Mauern, den die
Bürger den stürmenden Hussiten auf die Köpfe schütteten, bis
der Kurprinz Johann (der Goldmacher) mit einem Heere herbei-
eilte und die Hussiten gänzlich schlug (I43‘2). Noch zeigt man
auf dem Rathhause zu Bernau viele Waffen der Hussiten als
Siegeszeichen. — Einige Jahre vor seinem Tode theilte Friedrich
seine Länder unter seine vier Söhne. Johann erhielt Baireuth,
Friedrich das Kurfürstenthum Brandenburg, Albrecht bekam An-
spach, Friedrich der Dicke die Altmark und Priegnitz.
Friedrich Ii. (Eisenzahn, der Eiserne oder mit den ei-
sernen Zähnen, so genannt wegen seiner Tapferkeit) erhielt vow
Mecklenburgs Fürsten den Anfall der mecklenburgischen Lande
nach dem einstigen Erlöschen der männlichen Linie des borst-
tigen Fürstenhauses (das aber gegenwärtig noch nicht ausgestor-
den ist). Magdeburg entsagte gegen eine Geldentschädigung dem
Oberhoheitsrechte über die Marken. Die Neumark kaufte der
Kurfürst von dem durch die Polen hartbedrängten deutschen Or-
den für 100,000 Goldgulden (Dukaten) zurück 1155. Im Kam-
pfe mit Pommern-Wolgast um die Herrschaft von Stettin nach
dem Erlöschen dieses herzoglichen Hauses war er nicht glücklich.
Nach dem Tode seines einzigen Sohnes legte er die Regierung
der Marken in die Hände seines Bruders Albrecht nieder 1470
und starb im folgenden Jahre.
Albrecht 1470 — 1486 erhielt wegen seiner unwiderstehli-
chen Tapferkeit den Heldennamen Achilles (§. 9.). Ec war
von feiner Sitte und klug im Rathe, aber auch stolz gegen den
Bürgerstand, hochmüthig und gewaltthätig, prachtliebend und ver-
schwenderisch. Meistens hielt er sich in Franken aus und über-
ließ die Verwaltung der Marken seinem ältesten Sohne Johann.
Nach dem Tode seiner Brüder sielen ihm auch die fränkischen
Fürstenthümer zu. Pommern unterwarf er durch die Gewalt
der Waffen seiner Oberhoheit. In Folge der Verheirathung seiner
Tochter Barbara mit dem Herzoge Heinrich von Glogau
erwarb er nach deffen Tode das Herzogthum Krossen nebst Zül-
lichau, Bobersberg und Sommerfeld. In seiner Hausordnung
1473 setzte er fest, daß die märkischen Lande untheilbar sein, sein
ältester Sohn ihm in denselben als Kurfürst, die beiden jüngern,
Friedrich und Sigismund, in der Regierung der fränkischen Für-
stenthümer folgen sollten.
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann Friedrich Friedrich Johann Baireuth Friedrich Friedrich Albrecht Albrecht Friedrich_der_Dicke Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Albrecht Albrecht Achilles Johann Johann Barbara Heinrich_von_Glogau Heinrich Sommerfeld Friedrich Friedrich Sigismund
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Jude eine Hostie sollte durchstochen haben!!!) nur mit Schauder
und Entsetzen erfüllen. — Auch gegen die lutherische Lehre und
ihre Bekenner war Joachim starr unduldsam; deffen ungeachtet
fand die Neformation Eingang in Brandenburg Joachims Vet-
ter, der Markgraf George von Anspach erklärte sich öffentlich für
Luthern; sogar der Kurprinz Joachim begünstigte ihn, und
der Bischof von Brandenburg, Matthias von Jagow, zeigte
sich nicht bloß als Freund, sondern auch als Beförderer des ge-
reinigten Ehristenchums. Sogar Joachims Gemahlin, Elisa-
beth, eine dänische Prinzessin, wurde durch ihren Bruder
Ehristian Ii. von Dänemark von der Vortrefflichkeit der lutheri-
schen Lehre überzeugt, bekannte sich durch den Genuß des heil.
Abendmahles unter beiderlei Gestalt zur Reformation und ließ
ihre Kinder heimlich in diesen Grundsätzen unterrichten. Als
Joachim durch seine I I jährige Tochter dieses Geheimniß erfuhr,
wurde er äußerst aufgebracht, und stieß die härtesten Drohungen
gegen die Kurfücstin aus. Um diesen zu entgehen und ungestört
die neue Lehre zu bekennen, entwich sie in der Nacht (25. März
1528) zu ihrem Oheim, dem Kurfürsten von Sachsen. Joachim
gerieth zwar anfänglich über ihre Flucht in Zorn, gab sich aber
bald zufrieden und erlaubte ihr sogar bisweilen ihre Kinder bei
sich zu sehen. Die Brandenburger wurden durch diese Begeben-
heit der lutherischen Lehre noch geneigter. Lorenz Kuchen-
bäcker, ein Mönch in Stendal, wagte es sogar, bei seinen Pre-
digten die lutherischen Gesänge zu empfehlen, welche Tuchmacher-
und Schuhmachergesellen auf ihre Wanderungen gelernt hatten.—
Noch auf seinem Sterbebette ließ sich Joachim von seinen beiden
Söhnen mündlich und schriftlich versprechen, daß sie bei der ka-
tholischen Lehre bleiben und keine Religionsneuerungen in ihrem
Lande gestatten wollten. Ja sie mußten sogar im Namen aller
ihrer Erben, Nachkommen und Unterthanen das Nämliche gelo-
den. — Zugleich verordnete er Albrechts Hausordnung entgegen,
daß Joachim die Kurmark und Kurwürde, Johann die Neu-
mark, Krossen und den lausitzischen Antheil erhalten sollte. Die
Grafschaft Ru'ppin wurde nach dem Tode ihres letzten Herrn
mit den Marken vereinigt.
Joachim Ii. 1535 — 1571 wurde Hektor zubenannt (§. 9.);
er hatte als jugendlicher Held sich im Türkenkriege 1532 rühm-
lich ausgezeichnet und war vom Kaiser Karl V. vor dem ver-
sammelten Heere zum Ritter geschlagen. Seine Liebe zur Re-
formation hatte er um so sorgfältiger verbergen müssen, je eifri-
ger sein Vater der alten Lehre anhing, je argwöhnischer Kaiser
Karl V. das Haus Brandenburg beobachtete. Jetzt als Regent
wagte er es, in seinem Lande die Reformation einzuführen, aber
unvermerkt und mit dem festen Vorfatze, diesen Schritt ganz
friedlich zurückzulegen. Es gelang nach Wunsche. Schon 1536
ertheilte Matthias v. Jagow den Priestern die Erlaubniß, sich zu
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Extrahierte Personennamen: Joachim George_von_Anspach Joachim Matthias_von_Jagow Joachim Joachim Lorenz Joachim Albrechts Albrechts Joachim Johann Joachim_Ii Karl_V. Karl_V. Karl_V. Karl_V. Matthias_v Jagow