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1. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 58

1877 - Karlsruhe : Braun
zumal die der Buchdruckerkunst, und die Entdeckungen waren wesentliche Mittel, um das geistige Leben überhaupt zu erregen. So durch die kirchlichen und allgemeinen Weltzustände begünstigt und durch den Beifall einiger Fürsten wie vieler Gelehrten und Ungelehrten des Volkes getragen, verwirklichte Martin Luther (1483—1546), Augustinermönch und Professor der Universität Wittenberg, die längst fast allenthalben ersehnte Reformation. Die äußere Veranlassung zu seinem Auftreten gab der Ablaßhandel des Dominicanerpriors Tetzel in Sachsen, gegen den er seine 95 Thesen oder Streitsätze am 31. Oktober 1517 veröffentlichte, um Jedermann zur Disputation darüber aufzufordern. Die Bibel, auf die ihn in schwerer Krankheit Johannes v. Stanpitz hinwies, und die Schriften des Augustinus, die er als Augustinermönch las, hatten ihm die Abweichung der römischen Lehre von dem Evangelium, namentlich in Bezug auf die Sündenvergebung und die guten Werke, gezeigt. Als Luther's Thesen, an deren Spitze die Forderung eines bußfertigen Lebens stand, in kurzer Zeit durch gauz Deutschland hin Anklang gefunden hatten, klagten seine Feinde (Tetzel, Dr. Eck von Ingolstadt), und er wurde auf Anlaß des Dominicanerordens nach Rom durch Papst Leo X. vorgeladen, während dieser anfangs den Gegenstand lediglich für einen Streit zwischen dem Augustiner-(Luther) und Dominicaner-Orden (Tetzel) angesehen hatte. Indessen verfügte er auf Verwendung von Luthers Beschützer, Kurfürst Friedrich dem Weisen, nur eine Vorladung nach Augsburg vor seinen Legaten, den Cardinal Thomas de Vio von Gaeta, gewöhnlich Cajetanus genannt. Luther widerrief dort nicht, appellirte an den „besser zu unterrichtenden" Papst und, als dieser die Lehre vom Ablaß feierlich bestätigte, an ein allgemeines Concil (November 1518), das nach dem Grundsatz der Konstanzer Kirchenversammlung über dem Papst stand. Cajetan verlangte nun Luthers Auslieferung nach Rom; dieser konnte aber in Folge der Schritte des Kurfürsten bleiben, und es wurde der päpstliche Kammerherr Karl v. Miltitz, der in Rom ein Bisthum suchte, nach Sachsen gesendet, um dem Kurfürsten — der seit Kaiser Max' Tod (Januar 1519) Reichsverweser war — als Zeichen besonderer Guust vom Papst eine geweihte goldene Rose zu bringen und den Streit gütlich beizulegen.

2. Teil 2 - S. 17

1906 - Karlsruhe : Braun
17 den in das Weinbergshäuschen getragen. Wo steht das Wein- bergshäuschen? toben auf dein Berge). Der obere Teil des Berges heißt Gipfel. Erfragen. Wo steht also das Weinbergshäuschen? (Gipfel des Berges). Was steht unten am Fuß (deuten) des Berges? (Wagen). Zeige mir den Mann, der einen gefüllten Korb in das Weinbergs- häuschen trägt! Wo trägt er den Korb? Rücken. Worauf stützt er sich? Mittels des Stockes kann er den Bergabhang bequemer ersteigen. Zeige den Bergabhang! Womit ist er bepflanzt? Reben. Wo entleert der Mann seinen Korb? Wo hinein schüttet er den Inhalt des Korbes? Faß. Bei dem großen Faß im Weinbergshäuschen steht auch ein Mann. Dieser Mann zerstampft die Trauben in dem großen Fasse. Erfragen. Dann werden sie noch gepreßt. Worin geschieht dies? Kelter. (Bild). Am Boden der Kelter läuft dann ein süßer, trüber Saft heraus. Wie heißt dieser süße, trübe Saft? Most. Wie nennt man den Most, den man ans den Äpfeln gewinnt? Apfelmost. Wie heißt der Most, beu man aus den Trauben gewinnt? Zusammenfassen: Es gibt Apfel- und Traubenmost. Der Most bleibt aber nicht immer trüb. Was für ein Aussehen erhält der Trauben- most nach einiger Zeit? Er ändert aber nicht bloß die Farbe, sondern auch den Geschmack. Welchen Geschmack nimmt er mit der Veränderung der Farbe an? Dann aber wird dieser Saft nicht mehr Most genannt. In was hat sich dann der süße Most verwandelt? Wein. Warum nennt man den Wein auch goldenen Wein? Was für eine Farbe haben Gold und Wein? Wozu dient der Wein? Was ist er also? Getränke. Angabe anderer Getränke. Welches ist für Kinder das beste Getränk? Der beste Wein für Kinder, der weiße ist’s fürwahr, Der aus der Felsenquelle so lustig fließt und klar. Er fließt durch grüne Auen; ihn trinken Hirsch und Reh Und Lerch' und Nachtigallen; er macht dem Kopf nicht tveh. Und ist er gut für Kinder, der klare, weiße Wein, Mich dünkt, er muß nicht minder auch gilt für Große seilt. Schriftliche Übung. Ist das Kern- und Steinobst geerntet, daitn beginnt die Weinlese. Frühmorgeits gehen Wiitzer und Wiuzerinnen init Bütten und Körben in die Weinberge. Da stehen Reben in großer Zahl zu Hunderten in langen Reihen. Goldgelbe Trauben hängen daran. Diese werden nun von den Leuten mit den Rebmessern abgeschnitten. Dabei singen sie fröhliche Lieder. Die abgeschnittenen Trauben tverden in Körbe gelegt nitd dann in die Bütten geschüttet. Die vollen Bütten werden von den Sturm, Anschauungsunterricht Ii. o

3. Teil 2 - S. 19

1906 - Karlsruhe : Braun
19 Als das Heu und das Getreide geerntet wurden, da raunen noch den Leuten die Schweißtropfen von der heißen Stirne herab; denn da- mals schien die Sonne noch heiß. In welcher Jahreszeit wurden das Heu und das Getreide geerntet? Nun ist es aber draußen immer kühler und kühler geworden. Immer öder wird es auf dem Feld, bald wird es von Früchten ganz geleert sein; nur Kartoffeln und Rüben sind noch draußen zu finden; aber auch sie dürfen nun nicht mehr länger im Freien bleiben; denn Frost und Kälte würden ihnen schaden. Welche Jahreszeit wird nun bei uns einziehen? Kennzeichen des heran- nahenden Winters! Warum müssen also die Kartoffeln noch vor Ein- tritt des Winters geerntet werden? Wie nennt man die Zeit, die dem Winter unmittelbar vorangeht? In welcher Jahreszeit werden die Kartoffeln geerntet? Die Kartoffeln werden im Spätherbst geerntet. Auf diesem Bilde sehen wir Leute, die Kartoffeln ernten. Worin stecken die Kartoffeln? Wie bringt man sie heraus? Womit werden sie heransgehackt? (Zeichnung oder Bild einer Hacke). Einige der herans- gehackten Kartoffeln hängen noch an dem Kraut. Was tut darum diese Frau? Wie nennt man das Kraut, an dem Kartoffeln hängen? Im Sommer war es noch frisch und grün und voller Blüten. Was für Blüten trug es? (weiße, rote). Wie ist es nun? (dürr). Was geschieht mit dem dürren Kraut? (Es wird herausgerissen, zu einen: Haufen aufgeworfen und verbrannt). Warum wird die Asche des Feuers dann auf dem Acker ausgestreut? Was fängt diese Frau mit den Kartoffeln an, die auf dein Boden liegen? (auflesen). Wohin tut sie die auf- gelesenen Kartoffeli: ? (Sack). Wohin tverden dann die mit Kartoffeln gefüllten Säcke geführt? In welchem Raum des Hauses tverden die Kartoffeln aufbewahrt? (Keller). Wann werden die Kartoffeln vom Keller zur Küche gebracht? (kochen). Was bereitet man daraus? Was ist die Kartoffel, weil sie gegessen wird? (Speise). Warum können sich auch arme Leute diese Speise verschaffen? Wer läßt die Kartoffel wachsen und gedeihen? Warniil läßt Gott so viele Kartoffeln wachsen? fdaß auch die armen Leute zu essen haben). Gott ist's, der uns allen gibt, Gott ist's, der uns alle liebt. Zeichiten eines Spateits, einer Hacke und eines mit Kartoffelt: gefüllten Sackes. Zusammenfassung. In: Frühjahr wurde,: zerschnittene Kartoffeln in die Erde gelegt. Aus ihnen tvuchsen schon in kurzer Zeit die hohen, grünen Kartoffel- stauden hervor. N::n aber sind diese krautartigei: Kartoffelstengel schwarz 2*

4. Teil 2 - S. 23

1906 - Karlsruhe : Braun
23 erntet er schon im Sommer. Im Herbst werden die Kartofseln und Rüben nach Hanse gefahren und im Keller aufbewahrt. Sind die Felder geleert, dann bestellt der Bauer seinen Acker, damit er ihm auch im neuen Jahre nene Früchte bringe. Im Winter drischt er das Getreide. Der Müller mahlt daraus das Mehl, und der Bäcker backt daraus das Brot, das wir essen. Den Bauer »volle»» wir darum loben; denn er bebauet das Feld, und wer eines Bauern spotten kann, der ist ein schlechter Held. 3. Schriftliche Übung: Warum sollen wir de»» Bauern ehren? Die Sorge für unser tägliches Brot bildet die Hauptarbeit des Bauern. Ohne den Bauern hätten wir Städter kein Brot. Seine Arbeit ist sehr mühevoll und oftmals auch vergeblich; denn ein ver- beerendes Gewitter kann ihm in wenigen Minuten die Früchte seines Fleißes vernichten. Die Beschäftigung in freier Luft macht ihn gesund und kräftig. Er bildet darum auch das Mark des Volkes. Törichte Menschen verachten ihn trotzdem. Wir aber »vollen ihn immer in Ehren halten; denn im Schweiße seines Angesichtes schafft er für alle Brot. Mit Recht heißt es darum auch in einem schönen Gedicht: „Wer eines Bauern spotten kann, der ist ein schlechter Held." W i e d e r h o l n n g s sr a g e n. In welcher Jahreszeit bestellt der Landmann seil» Feld? Welche Arbeiten muß er dabei verrichten? Erzähle mir, »vie er pflügt! sät! eggt! Wie nennt man die jungen, grüne»» Getreidepflänzche»», die bald a»»s der Erde hervorsprießen? Wein gleicht die junge, grüne Saat? Was ist z»»n» Wachstum und Gedeihen derselben erforderlich? Wie schützt der liebe Gott die junge Saat vor dem Erfrieren? Was »vißt ihr mir von der Saat zu sage»», »ve»»i» die warine Frühli»»gssoni»e die schützende Sch»»eedecke geschn»olzen hat? Beschreibe nun auch den Pflug! die Egge! Welche Arbeiten verrichtet der Landnrann im Frühling? »velche im Sommer? in» Herbst? im Winter? Aufgaben z»»r Beobachtung. 1. Seht einem Bauer»» zu, wenn er a. pflügt, b. sät, c. eggt. 2. Sagt mir dann auch: a. »velche Vögel die Furchen e»»tla»»g liefen und b. »vas dieselbe»» in den F»»rche>» gef»»nden haben! 3. Betrachtet euch auch genau: a. seinen Pflug und b. seine Egge! Zeichnen: Pflug und Egge. Erzählung: Das Riesenspielzeug (Grimm).

5. Teil 2 - S. 1

1906 - Karlsruhe : Braun
I. Hauptabschnitt. Der Herbst. 1. (gruppe: Dev Kevbft. Nr. 1. Der Herbfteinzug. Gedankengang des Entwurfs. Als die Schnitter und Schnitterinnen die reife Frucht auf dem goldgelben Ährenfeld schnitten, trugen sie auf dem Kopfe große Stroh- hüte, nur sich vor deir heißen Strahlen der Sonne besser schützen zu können. Und so oft der Vater die geschnittene Frucht ans dem hoch- beladenen Erntewagen zur Scheune fuhr, sah ich von seiner Stirne Schweißtropseir niederrinnen. Helfen konntet ihr ihm bei seiner schweren Arbeit nicht. Geschwitzt habt ihr aber doch auch, als noch die Sonne ihre glühenden Strahlen ans die Erde herabsandte. Warum? Das Wetter war heiß. Welche Jahreszeit war damals bei uns? Der Sommer war damals noch bei im§. Im Sommer waren noch die Gärten voll tvohlriechender Blumen. Da hüpften noch im grünen Laub der Bäume muntere Vögel unter fröhlichem Gesang von Zweig zu Zweig, und im kühlen Bach tummelte sich die fröhliche Schar badender Kinder. Wiederholung: „Sommerszeit, heiße Zeit" usw. Ihr läget noch lange im Bettlein, da stand schon die Sonne mit ihrer schönen, hellglänzenden Scheibe am Himmel, und schon um drei Uhr morgens verkündete der Hahn den anbrechenden Tag. Nun aber sind die Tage nicht mehr so lang. Erst nach sechs Uhr schlüpft die Sonne jetzt hinter den Bergen hervor, und lange vor euch geht sie schon wieder schlafen. Die Nächte sind darum jetzt länger und die Tage kürzer. Sturm, Anschauungsunterricht Ii. 1

6. Teil 2 - S. 73

1906 - Karlsruhe : Braun
neben grünenden Wiesen, da singen im Wald dein Wanderer die Sing- vögel ohne Geld ihre fröhlichen Lieder, und abends überschaut man alle Sternlein des Himmels. Tandleben. Ihr Städter, sucht ihr Freude, so kommt aufs Land heraus! Seht, Garten, Wald lind Weide umgrünen jedes Haus. Kein reicher Mann verbauet uns Mond- und Sonnenschein, Und abends überschauet man alle Sternelein. Wie heißt man die Leute, die auf dem Lande wohnen? Land- leute, Landbewohner. Die Landlente arbeiten tagsüber auf dem Felde. Kaum graut der Tag, so zieht der Landmann mit Pferd und Pflug auf den Acker hinaus. Was arbeitet dieser Landmann (Bildn soeben mit dem Pfluge? (pflügt den Acker). In das gepflügte Feld sät er alsdann den Samen. Was für Samen sät der Landmann auf den Acker? Aus den vielen tausend Körnern wächst die Saat heraus. Ist die Saat hoch, gelb und reif, dann schneidet sie der Landmann. Womit? Die Körner der Ähren liefern dem Bauer das Mehl. Zu- vor aber müssen die Körner gemahlen werden. Wo? Von wem? Welche anderen Früchte pflanzt (baut) der Landmann noch auf den: Felde? (Rüben, Klee). Damit er alle diese Früchte ernten kann, muß er zuvor den Acker bebauen. Sprechet darum: Der Land mann treibt Acker- bau. Wie wird der Landmann auch genannt, weil er das Feld be- baut (bewirtschaftet)? Bauer, Landwirt. Wie wird das Geschäft des Landwirtes genannt? Das Geschäft des Landwirtes wird auch Landwirtschaft genannt. Kurze Widergabe der landwirtschaft- lichen Arbeiten. Die Landwirte bauen auch Rüben und Klee. Wer wird damit gefüttert? Was erhält der Landwirt dafür von dem Rind? (Milch). Die Milch verkauft er in die Stadt. Liefert dem Bauer aber das Rind nicht mehr viel Milch, dann mästet er es und verkauft es alsdann. Wem? Was fängt der Metzger mit dem Rind an? Und die Leute in der Stadt kaufen dann von dem Metzger das Fleisch. Das Kind der fetten Kuh behält der Bauer in seinen: Stall. Wie heißt es denn? (Kalb). Wa- rum behält er das Kalb? Er will es groß ziehen. Wie macht er das? Was sagen wir auch darum vom Bauer, weit er sein Vieh selber großzieht? Der Bauer treibt Viehzucht. Zusammenfassung: Der Bauer treibt Ackerbau und Viehzucht. Wie wird das Kalb genannt, wenn es groß geworden ist? Was erhält alsdann der Bauer auch von ihm? (Milch). Warum bringt der Bauer diese Milch zur Stadt? Warum braucht sich der Bauer keine Milch zu kaufen? Wa-

7. Teil 2 - S. 52

1906 - Karlsruhe : Braun
52 seiner Begierde? In seiner Begierde sah es nur nach dem fetten Bissen; aber auf die drohende Gefahr achtete es nicht. „Fischlein möcht es wohl besser wissen, Sah nur nach dem fetten Bissen." Das törichte Fischlein wußte ja, was der böse Bursche im Sinne hatte; aber es belog sich selbst. Was meinte es, als es den Knaben mit seiner Angel sah? „Meinte, der Knabe mit seiner Schnur Wäre hier so zum Scherze nur." Kaum war der Mann wenige Schritte weit gegangen, da schnappte schon der kleine Näscher nach dem Wurm. „Da schwamm es herbei, Da schnappte es zu." Aber schon saß ihm auch der abscheuliche Haken im Hals und unser armes Fischlein zappelte; aber nur noch tiefer riß sich der Haken in den blutenden Hals. „Nun zappelst, armes Fischlein, du!" Warum zappelte es denn so sehr? Es wollte loskommen. Die tiefen Wunden, die der Haken in den Hals des Fischlein gerissen hatte, schmerzten es sehr. Hätte es doch auf die Mahnungen des guten Mannes gehört, dann wären ihm diese Qualen erspart geblieben! Wer nicht hören will, muß fühlen. Jetzt bereute es das Fischlein, daß es so unfolgsam gewesen war. Wie froh wäre es gewesen, wenn es noch munter im Wasser hätte herumschwimmen können. Nun aber mußte das Fischlein büßen; denn seine Reue war zu spät gekommen. Wie dem Fischlein, so erging es auch dem Mäuslein, das die klugen Menschen verlachte, als es ihre Falle mit dem Speck sah. Seht, auch das Mäuschen wollte klüger sein als die Menschen! Auch dieses hatte eiue Untugend, und das war allerdings nicht die Uusolgsamkeit, aber seine Naschhaftigkeit, und die stürzte es ins Verderben. Wer kennt das Geschichtchen vom klugen Mäuschen? Erzähle es uns! Wie wurde es für seine Naschhaftigkeit bestraft? Auch hier heißt es: Zu spät, zu spät. Vorgetan und nachbedacht Hat manchen in groß Leid gebracht.

8. Teil 2 - S. 98

1906 - Karlsruhe : Braun
98 den verdienten Lohn. Ihr aber, meine lieben Kinder, würdet es nickt wie die Durchbrenner und Ausreißer machen. Was würdet ihr gewiß alle gerne tun, wenn auch euck einmal solch arme Tiere ihre Künste zeigen müßten, die sie mit soviel Mühe und Qual erlernt haben? Ja, so ist's recht; denn „Jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert." Nr. 19. Der Bär. Das große Tier hier, das soeben den Leuten seine Kunststücke vormachen muß, kennt ihr schon alle. Wer ist's? Welches Kunststück muß der Bär soeben vor den Leuten machen? (tanzen). Auf welche Füße mußte er sich stellen, um tanzen zu können? (Hinterfüße). Wem kommt er nun in dieser aufrechten Haltung an Größe gleich? In aufrechter Haltung kommt er an Größe dem Menschen gleich. Wann nur geht er auf zwei Füßen? (tanzt). Wenn er aber zu tanzen aufhört? (auf allen Vieren). Wie nennt man Tiere, die gewöhnlich auf vier Füßen gehen? Der Bär ist ein vierfüßiges Tier. Ein Schüler soll versuchen, längere Zeit ruhig im Zehenstand zu verharren. Warum wackelt Fritz jetzt auf einmal so sehr? (Fußspitzen stehen muß). Woraus muß er sich stellen, um ruhig stehen zu könne»? (ganzen Sohle). Warum kann auch ein Bär selbst in aufrechter Haltung ruhig und sicher stehen? (breiten Sohlen steht). Ans diesen Sohlen läuft er auch. Wie nennt man Tiere, die ans der ganzen Sohle laufen? Der Bär ist ein Sohlengänger. Nennt Namen anderer Sohlengänger! Und weil er auch beim Gehe» fast gleichzeitig die beiden Füße einer Seite emporhebt und dann ebenso die der anderen, nennt man ihn auch Paßgänger. Warum watschelt also dieser Sohlengänger beim Gehen so sehr? (weil er die beiden Füße der einen Seite usw.). Würden auch die Pferde so watscheln, dann möchte ich nicht ihr Reiter sein. Warum reitet aber ein Reiter gern auf seinem Pferd? (wirst ihn nicht herüber und hinüber). Und trägt ihn auch blitzschnell Volt einem Ort zum andern. Warum kann uns ein Pferd blitzschnell von einem Ort zum andern tragen? (Beine schlank, Rumpf langgestreckt und walzenförmig). Was für Beine hat aber der Bär? Der Bär hat dicke, kurze Beine. Uild wie ist sein Rumpf? Dick und plump. Was für einen Gang wird eilt solch dicker, pliunper Geselle wohl haben? Watscheligen, unbehol- fenen Gang. Und doch hält er auf feiner Jagd nach Hirschen, Rehen

9. Teil 2 - S. 105

1906 - Karlsruhe : Braun
105 Dem Esel hat inan seiner langen Ohren wegen den Namen „Langohr" gegeben. Warum würde dieser Namen auch auf die Fledermaus passen? Die Fledermaus hat lange Ohren. Nennt Tiere mit kurzen Ohren! Wessen Ohren fehlen die Ohrmuscheln? Die Ohren des Esels sind ganz mit Haaren bedeckt. Nennt andere Tiere mit behaarten Ohren! Nnn seht euch aber auch genau die Ohren der Fledermaus an! Was fehlt ihnen? Die Fledermaus hat nackte Ohren. Nennt noch ein Tier mit nackten Ohren! Die Mäuse sind aber nicht bloß an bcn Ohren, sondern auch an den Füßen und am Schwänzchen nackt. Und an welchen Körperteilen ist die Fledermaus nackt? Ohren und Flughaut. Wenn der Hase scharf horchen will, macht er ein Männlein und stellt die Ohren aufrecht, und wir sagen dann: er „spitzt" die Ohren. Auch die Fledermaus stellt die ihrigen beim geringsten Geräusch. Was für ein Gehör nrnß die Fledermaus haben, da sie schon das geringste Geräusch vernehmen kann? Die Fledermaus hat ein feines Gehör. Gehen und hüpfen oder springen kann die Fledermaus nicht, und wenn sie auf den: Boden liegt, kann sie sich gar- nicht helfen. Was hindert sie am Gehen und Springen? Darum ruht und schläft sie auch nicht wie die Vögel in einem Nest, sondern hängt sich an einen Balken und schlägt die Flughaut wie einen Mantel um sich. „Friert es dich?" fragte sie der Knabe, als er die Flederinaus hoch oben an einen: Balken hängen sah. Was wird ihm die Fledermaus geantwortet haben? „Ich bin aller- dings frostig; aber diesen braunen Mantel habe ich nicht zur Erwärmung, sondern zum Fliegen." Da sie nur in den warmen Sommernächten umherfliegt, so braucht sie auch keinen Mantel zur Er- wärmung. Was wird aber die Fledermaus im Winter tun, wenn's kalt ist und keine Mücken mehr in der Luft herumfliegen? In: Winter schläft die Flederinaus. Was für ein Plätzchen wählt sie sich wohl zuin Winterschlaf aus, da sie doch so frostig ist? (warmes Plätzchen). Und da das Tageslicht sie blendet, muß es auch dunkel sein. Wo findet die Fledermaus ein warmes, dunkles Plätzchen? In Kaminen, Schloten, Ranchkainmern und anderen geschützten und dunklen Orten. Da hängen sie — mit dem Kopfe ab- wärts — oft in ganzen Klumpen. Und womit halten sie sich alle fest? Zehen der Hinterfüße. Beine und Schwanz sind in die Flughaut hineingewachsen. Warum mußten aber die Damnen der Vordergliedmaßen und die Zehen der Hintergliedmaßen frei bleiben? (hängen). Wärmn halten sie gern in Rauchkammern ihren Winterschlaf? (warm). Törichte Menschen aber meinen, der Speck, der zum Räuchern darin aufgehängt wurde, habe sie angelockt. Sie fangen darum das

10. Teil 2 - S. 106

1906 - Karlsruhe : Braun
106 arme Tier und töten es. Warum sollt ihr aber einer Fledermaus nie ein Leid antun? Wie sprach darum auch die Fledermaus zum Knaben? „Du siehst also, ich bin ein sehr nützliches Tier." Wiederholungsfragen. Was bedeutet der Name Fledermaus? Welchen: Tier ähnelt sie in Gestalt und Größe? Vergleiche das Gebiß der beiden Tiere mit- einander und sage mir, was dir dabei auffällt! Welche Tiere fliegen? welche flattern? welche schweben in der Lnft? Warum wird der Flug der Fledermaus ein Flattern genannt? Was könnt ihr nur von ihrer Bekleidung sagen? was von ihrer Farbe? von ihren: Kopf? von ihrer Flughaut? von ihren Gliedmaßen? ihrem Schwanz? Welche Körper- teile sind behaart? welche unbehaart? Welche Körperteile der Fleder- maus sind durch die Flughaut miteinander verbunden? Welche Teile der Gliedmaßen sind frei? Warum sind vier Zehen der Vorderglied- :naßen fingerförmig verlängert? warum nicht auch der Daunien und die Zehen der Hintergliedmaßen? Warn::: kann sie nicht gehen und laufen? Wie :nacht sie es, wenn sie ruhen und schlafen will? Warum kann sie auch mit verbundenen Augen zwischen Bäumen und Häusern umherflattern, ohne anzustoßen? Welche Sinne der Fledermaus sind scharf? welche schwach ausgebildet? Wie ist sie als Nachttier aus- gerüstet? wie als Insektenfresser? Wo ist ihr Aufenthalt während des Tages? Wie verbringt sie den Winter? Warum verdient sie Scho- nung? Warum wird sie trotzdem von törichten Menschen verfolgt? warum so oft verabscheut? (in die Haare fahren). l. Schriftliche Übung. Ein Gespräch zwischen einen: klugen und einem törichten Knaben über die Fledermaus. 2. Schriftliche Übung: Die Flederrnaus. Der Naine Fledermaus bedeutet Flattermaus oder fliegende Maus. Ihr nmusähnlicher Körper ist mit einem feinhaarigen, graubraunen Pelz bekleidet. Vorder-, Hintergliedmaßen und Schwanz find durch eine nackte Flughaut miteinander verbunden. Dieselbe kann wie ein Schirm ausgebreitet und wieder znsanunengefaltet werden; auch fühlt sie sich stets kalt und fettig an. Die Ohren sind lang und sehr beweglich und können durch Ohrdeckelchen verschlossen werden. Die Fledermaus riecht und hört sehr gut, hat aber ein schwaches Gesicht. Ihr Gefühlssinn ist durch die nervenreiche Flughaut so geschärft, daß sie auch mit verklebten Augen allen Hindernissen geschickt ausweicht. An jeden: Vorderfnße befinden sich vier fingerförinig verlängerte Zehen und
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