146
Deutschland.
Taunus, liegt Wiesbaden, Badeort und Hauptstadt des Her-
zogthums Nassau, das sich über den Taunus und Westerwald
erstreckt; in demselben ist noch an der Lahn der Badort Ems.
An der obern Lahn liegen die Hochschülen Marburg und
Gießen, erstere auf kurhesfischcm Gebiet, letztere iu Oberheffcn,
das zum Großherzogthum Hessen gehört.
Im obern Neckargebiet, in Niederschwaben, liegt Stutt-
gart, die Hauptstadt des Königreichs Württemberg, das den
größten Theil von Niederschwaben umfaßt und sich über die
rauhe Alp und durch Oberschwaben bis an den Bodensee erstreckt.
Am obern Neckar liegt noch die Hochschule Tübingen, am
mittlern Heilbronn, an einem Seitenstuß im Schwarzwald
das berühmte Wild bad. — Im obern Maingebiet, im bairischen
Frauken, liegen an der Negnitz Bamberg und die Hochschule
Erlangen, und an einem ihrer Quellflüsse die alte und gc-
werbflcißige Stadt Nürnberg. Von der Regnitz geht der
>Ludwigsk>inal durch den niedrigen fränkischen Landrücken zur
Altmühl und verbindet den Main mit der Donau. Am Main
liegt Würzburg, mit einer Hochschule, und am Nhöugebirge
das berühmte Bad Kissingen
Am Niederrhein, in Nhcinpreußeu, liegen: die Festung
Koblenz, an der Mündung der Mosel; Bonn mit einer Hoch-
schule; Köln, links am Rhein, 90,000 E., Handelsstadt und
.Festung, mit dem größten deutschen Dom, der aber noch nicht
ausgebaut ist; Düsseldorf. Rechts vom Rhein liegen die
Fabrikstädte Elberfeld und Barmen im Wupperthal. An
der Mosel liegt Trier, und in ihrem Gebiet Lu rem bürg,
die Hauptstadt des Großherzogthums Luremburg und Reichü-
festung; im Gebiet der Maas Aachen mir Fabriken, warmen
Bädern, dem Grab Karls des Großen
b. Im Gebiet der Weser und Ems. — Links von der obern
Ems l'egt Münster, Hauptstadt in Westphalen, rechts, an der
Hase, Osnabrück, beide bekannt durch den Friedensschluß,
der den 00jährigen Krieg beendete; an der Mündung der Ems
die hannoverische Handelsstadt Emden. Rechts von der
obern Werra, im Thüringerwalv, liegt Eisenach mit der
Wartburg, wo Luther die Bibel übersetzte, und auf der Nordseite
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Personennamen: Karls
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Taunus Wiesbaden Nassau Taunus Westerwald Badort_Ems Hochschülen_Marburg Großherzogthum_Hessen Niederschwaben Württemberg Oberschwaben Heilbronn Schwarzwald Negnitz_Bamberg Nürnberg Main Donau Main Nhöugebirge Bad_Kissingen
Am_Niederrhein Nhcinpreußeu Bonn Rhein Rhein Barmen Luremburg Maas_Aachen Karls Osnabrück Emden Eisenach Wartburg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Die Polizei
267
Eisenbahnpolizei, der Kultusminister die Gesundheitspolizei, der
Handelsminister die Gewerbe-, Schissahrts-, Hasen-, Bergpolizei, der
Landwirtschaftsminister die Landwirtschafts-, Forst-, Jagd-, Fische-
rei-, Viehseuchenpolizei.
Landespolizeibehörde ist der Regierungspräsident
(unter den Ministern, aber mit selbständigem Verfügungsrecht). Nur
einzelne Zweige der Polizei, wie die Berg-, Schissahrts-, Eisenbahn-
polizei, sind ihm nicht zugewiesen, sondern anderen Behörden. Der
Oberpräsident übt Polizeigewalt nur in einzelnen ihm vorbehaltenen
Rechtsgebieten, in Angelegenheiten, die für mehrere Regierungs-
bezirke zusammen zu regeln sind, und wenn bei Gefahr im Verzüge
oder im Fall ungewöhnlicher Ereignisse sein Eingriff erforderlich
scheint.
Eine Kreispolizei übt der Landrat, unter ihm stehen die
Organe der O r t s p o l i z e i, das heißt der nur für einzelne Orte
oder Bezirke innerhalb des Kreises bestimmenden Polizei.
Ortspolizeibehörden sind in den Städten die Bür- 809
geringster, wenn nicht (in solchen über 10 000 Einwohnern) besondere
königliche Polizeibehörden errichtet sind, wie in Berlin, Potsdam,
Charlottenburg, Breslau, Königsberg, Stettin, Magdeburg, Han-
nover, Frankfurt a. M., Danzig, Posen, Kassel, Wiesbaden u. a. O.
(Polizeipräsidien oder Polizeidirektionen). In den Landgemein-
den haben die Amtsvorsteher, in Posen die Distriktskommissare, irr
Westfalen die Amtmänner, in der Rheinprovinz die Landbürgermei-
ster die Ortspolizei, in Hannover die Landräte, in Hessen-Nassau und
Hohenzollern die Gemeindevorstände.
3. Die ausführenden Polizeibeamten
sind: Gendarmerie, Schutzmannschast und Gemeindepolizeibeamte. 810
Die Gendarmerie ist militärisch organisiert. Sie zerfällt
in Brigaden, die den Armeekorps entsprechen; jede Brigade hat einen
Brigadier und eine Anzahl von Offizieren, Oberwachtmeistern, berit-
tenen und Fußgendarmen. Offiziere und Mannschaften gehören zum
Soldatenstande und stehen unter der Militärgerichtsbarkeit. Insbe-
sondere haben sie auch das Recht zum Wasfengebrauch wie Soldaten
(dürfen z. B. auf Flüchtlinge schießen). Im Dienst haben sie den
Weisungen der Zivilbehörden, denen sie untergeordnet sind, nament-
lich denen der Landräte, Folge zu leisten, und den Ortspolizeibehör-
den die erbetene Hilfe zu gewähren. Die Gendarmen werden aus den
ausgedienten Unteroffizieren der Armee entnommen und tragen be-
sondere Uniform, Säbel und Gewehr.
Die Schutzmannschaft ist in den Städten mit königlicher 811
Polizeiverwaltung eingeführt. Sie ist ähnlich der Gendarmerie, aber
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
ie Grundlagen der Verwaltung
67
gige Zentralbehörden, der Staatsrat, die Oberrechnungskammer und
das Oberverwaltungsgericht.
Mittelbehörden (den Ministern unterstellt) sind die Pro-
vinzial-, Bezirks-, Kreisbehörden. Unter diesen stehen wiederum die
Ortsbehörden (Magistrate, Bürgermeister, Gemeindevorsteher)
der einzelnen Orte.
Die Verwaltungsbehörden sind teils mit Berufsbeamten, teils
mit Laien besetzt, die als Organe der Selbstverwaltung tätig sind.
3. Einteilung des preussischen Staates.
Die 12 Provinzen des preußischen Staates (vgl. oben Nr. 142)
sind in Regierungsbezirke geteilt, deren es im ganzen 37
gibt. Die einzelnen Provinzen enthalten folgende Regierungs-
bezirke:
Ostpreußen: Königsberg, Gumbinnen, Allenstein.
Westpreutzen: Danzig, Marienwerder.
Posen: Posen, Bromberg.
Schlesien: Breslau, Liegnitz, Oppeln.
Pommern: Stettin, Köslin, Stralsund.
Brandenburg: Potsdam, Frankfurt a. O.
(Berlin bildet einen selbständigen Bezirk für sich.)
Sachsen: Magdeburg, Merseburg, Erfurt.
Westfalen: Münster, Minden, Arnsberg.
Rheinlande: Aachen, Koblenz, Düsseldorf, Cöln, Trier.
Hannover: Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Stade, Osnabrück,
Aurich.
Hessen-Nassau: Kassel, Wiesbaden.
Schleswig-Holstein: Schleswig, Kiel.
Hohenzollern: Sigmaringen.
An der Spitze der Provinz steht ein O b e r p r ä s i d e n t, an
der Spitze des Regierungsbezirks ein Regierungspräsident
und eine Regierung.
Die Regierungsbezirke sind in Kreise eingeteilt, deren es 546
gibt (489 Landkreise, 57 Stadtkreise). An der Spitze des Kreises steht
ein L a n d r a t, neben ihm ein Kreistag und Kreisausschuß. — Die
Kreise sind in einzelne Gemeinden, Guts- und Amtsbezirke geteilt. —
4. Selbstverwaltung.
Die Heranziehung des Volkes selbst zu den Verwaltungsgeschäs-
ten ist ein Grundsatz der preußischen Verwaltung geworden. Durch
die Teilnahme an der Regierung der einzelnen Provinzen, Bezirke
und Kreise wird der Gegensatz zwischen Regierten und Regierenden
und zwischen den einzelnen Klassen der Bevölkerung ausgeglichen, das
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Ortsnamen: Königsberg Allenstein Danzig Marienwerder Bromberg Breslau Liegnitz Oppeln Stettin Stralsund Brandenburg Potsdam Frankfurt Berlin Sachsen Magdeburg Merseburg Erfurt Westfalen Minden Arnsberg Rheinlande Aachen Koblenz Trier Hildesheim Lüneburg Stade Osnabrück Aurich Hessen-Nassau Kassel Wiesbaden Schleswig-Holstein Kiel Sigmaringen
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
.84
Die Gerichtsverfassung
ganzen Reiche ein mindestens dreijähriges Universitätsstudium, der
zweiten eine mindestens ebenso lange Praktische Vorbereitungszeit bei
Gerichten usw. vorhergehen. Zum Richteramt befähigt ist auch jeder
ordentliche Rechtslehrer an einer deutschen Universität.
3. Die Organisation der Gerichte.
Unsere deutschen Gerichte sind Staatsgerichte; damit ist
die Privat- oder Patrimonialgerichtsbarkeit, welche früher den
Städten, Standesherrn usw. zustand, aufgehoben. Auch die geist-
liche Gerichtsbarkeit hat, wo sie noch ausgeübt wird, keine bürger-
liche Itechtswirkung mehr.
Die ordentlichen Gerichte sind die für das ganze Reich gleich-
mäßig organisierten Gerichte, nämlich die Amtsgerichte, die
Landgerichte, die Oberlandesgerichte und das
Reichsgericht zu Leipzig. Alle diese Gerichte sind sowohl mit
der Zivil- als mit der Strafrechtspflege besaßt? Die Bezirke einer
größeren Anzahl von Amtsgerichten bilden jeweils den Bezirk des
ihnen im Jnstanzenzug vorgesetzten Landgerichts; die Bezirke meh-
rerer Landgerichte bilden den Bezirk des übergeordneten Ober-
landesgerichts, und das Reichsgericht schließlich umfaßt die Bezirke
aller Oberlandesgerichte, d. h. das ganze Reich?
Die Amtsgerichte sind E i n z e l g e r i ch t e , d. h., wenn sie auch
mit einer größeren Anzahl von Amtsrichtern besetzt sind, so teilen
diese sich doch in die Geschäfte und jeder Fall wird (soweit nicht in
Strafsachen Schössen mitwirken) nur von einem Richter behandelt
und entschieden. Die übrigen Gerichte dagegen sind Kollegial-
gerichte, d. h. bei ihnen werden die Entscheidungen durch ein
Kollegium von Richtern nach Stimmenmehrheit gefaßt. Die Kolle-
gialgerichte sind in Abteilungen gegliedert, welche bei den Land-
gerichten Kammern (Zivilkammern und Strafkammern) bei den
Oberlandesgerichten und beim Reichsgerichte Senate (Zivilsenate
und Strafsenate) heißen. Den Vorsitz in einer jeden Kammer eines
Landgerichts führt in der Regel entweder der Präsident des Gerichts-
hofs selbst oder ein Landgerichtsdirektor, während den Senaten bei
den Oberlandesgerichten und dem Reichsgericht entweder der Präsident
des ganzen Gerichtshofs oder ein Senatspräsident vorsitzt.
s Die sachliche Zuständigkeit der einzelnen Gerichte ist des besseren Zusammen-
hanges wegen bei Darstellung des Prozeßverfahrens behandelt.
4 In Preußen bestehen 14 Oberlandesgerichte: Berlin, Königsberg, Marien-
werder, Posen, Breslau, Stettiusmaumburg, Kiel, Celle, Hamm (für je eine Provinz);
Kassel und Frankfurt a. M. (für Hessen-Nassau); Cöln und Düsseldorf (für Rheinprovinz).
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Berlin Königsberg Posen Breslau Stettiusmaumburg Kiel Celle Hamm Kassel Frankfurt_a._M. Hessen-Nassau
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Unterricht und Erziehung
243
3. Die Forstakadcmien
Zu Eberswalde und Münden, zur Ausbildung für die höheren Forst-
beamten.
4. Die tierärztlichen Hochschulen
in Berlin und Hannover, zum Studium der Tierarzneikunde.
5. Die landwirtschaftlichen Hochschulen
in Berlin und Bonn (Akademie), zum wissenschaftlichen Studium der
Landwirtschaft, sowie die landwirtschaftlichen Institute an den Uni-
versitäten Königsberg, Breslau, Halle, Kiel und Göttingen.
Tie Handelshochschule ist nicht staatlich. (Vgl. unten 740.)
8 8. Wissenschaftliche Landesanstalten.
Ter preußische Staat unterhält eine Reihe von Landesanstalten
zur Förderung und Nutzbarmachung der Wissenschaft. Hervorzu-
heben sind:
1. Tie Sternwarte in Berlin.
2. Die astrophysikalische Warte bei Potsdam.
3. Das meteorologische Institut (für Wetterkunde) bei
Potsdam.
4. Die biologische A n st a l t in Helgoland.
5. Ter botanische Garten in Dahlem.
6. Das landesgeologrsche Institut, verbunden mit der
Bergakademie in Berlin.
7. Tie Königliche Bibliothek in Berlin, die Bibliotheken
in Posen, Erfurt, Kassel, Fulda, Wiesbaden und Düsseldorf
und die Universitätsbibliotheken.
8. Das G e h e i m e S t a a t s a r ch i v in Berlin und die Staats-
archive in einer Anzahl von Provinzstädten.
9. Tie Museen für Völkerkunde, für Naturkunde, für Berg-
und Hüttenwesen, für Landwirtschaft in Berlin, sowie das
Münzkabinett im Berliner Museum.
10. Das Statistische Bureau in Berlin?
Die Statistik ist in neuerer Zeit eine wichtige Hilfswissenschaft geworden;
sie besaßt sich mit der zahlenmäßigen Feststellung verwandter für die Erforschung
unseres staatlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens wichtiger Vorgänge
und Tatsachen. Die statistischen Arbeiten des Reichs werden durch das Statistische
Amt zu Berlin besorgt.
16*
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Ortsnamen: Eberswalde Berlin Hannover Berlin Bonn Königsberg Breslau Kiel Berlin Potsdam Potsdam Helgoland Dahlem Berlin Berlin Posen Erfurt Kassel Fulda Wiesbaden Berlin Berlin Berlin Berlin
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
313
Zweite Stufe des Unterrichts.
trug er die Krone, in der Hand hielt er einen Kelch, an der Seite hatte
er. ein Schwert, auf den Knieen lag das Evangelienbuch, und zu seinen
Füßen Scepter und Schild.— In Aachen und in der Nähe große
Fabrikthätigkeit.in Tuch, Leder, Näh-und Stricknadeln, Messing-
waaren. Südlich von Aachen Malmedy, 4000 E., große,
vorzügliche Ledergerbereien und bedeutender Handelin Leder; hier
spricht man wallonisch (ein verderbtes Französisch). — Nordöstlich
von Aachen Jülitz), an der Nör, <die in die Maas fließt), 4000
E., Festung. Cleve, nördlich von Zürich, 7000 E., Fabriken.
3. Die der gische Landschaft und Westphalen liegen auf
dem rechten Rheinufer, zwischen dem Rhein und der Weser und
erstrecken sich vomwesterwaldebis zumteutoburgerwald (letzterer 40
St. lang). Nurdasbergischelandberührtdenrhein; Westphalen liegt
von ihm nordöstlich. Vom Edcrkopfher zieht sich das sauerländische
Gebirge, dessen östlicherzug das Rothlagergebirge ist und noch zu
2000' ansteigt; ersteres setzt sich in das Eggegebirge fort und die-
ses in das westliche Wesergebirge oder in den Teutoburger Wald;
letzterer ist nordwestlich gerichtet. Mit dem Abfall dieses Gebirgs
geht die nördliche Mittelgebirgsstufe westlich in's Flachland und
nördlich in das Küstenland der Nordsee über. Die westlichen und
östlichen Wescrgebirge bilden bei Minden die westp hä lische
Pforte, unterhalb welcher die Weser das Mittelgebirgsland
verlaßt und in das Niederland der Nordsee eintritt. Dem Rheine
zu fließen die Sieg (34 Stunden lang), die Wupper, die Ruhr
(50 Stunden lang), die Lippe (44 Stunden lang). Der Nord-
see zu fließt, im Teutoburger Wald entspringend, die Ems (86
Stundenlang); rechts fließt ihr die Hase von eben diesem Ge-
birge zu. (Zm Verglichen große Gewerbthätigkeit; aber auch, vorzüg-
lich im Wupperthal, viel Sinn für höheres Leben. Die Dächer der
Häuser meist mit Schiefer gedeckt und die Wände der Häuser mit Schie-
fer bekleidet gegen die feuchte niederländische Luft; die Häuser meist mit
spangrünen Läden versehen. — Zn Westphalen weftphälischc Schinken und
Pumpernikel, das heißt große Brotlaibe aus grobem Mehle.)
4. -Zm Ber gischen Düsseldorf, ehemahlige Hauptstadt
des Herzogthums Berg. Im Wupperthale Elberfeld, 32,000 E.,
in 280 größern Fabrikanlagen werden hier über 40,000 Menschen
in Baumwolle, Seide, Leinen, Anfertigung von Bändern und
Blechwaaren beschäftigt; an Elberfeld ist ostwärts angebaut, im
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die übrigen Länder Deutschlands. 319
Thale fortlaufend, Barmen, 2 Stunden lang mit Gemarkt,
25,000 E., Missionsseminar. In der Nähe südwestwärts, So-
lingen, 44,000 E.; der Hauptsitz der rheinischen Eisen- und
Stahlwaaren nebst Remscheid. — An der Ruhr Mühlheim,
6800 E., Dampfmaschienenfabrik. — In Westphalen:
Münster, die Hauptstadt, 18,000 E. 1535 setzten sich hier die
schwärmerischen Wiedertäufer fest unter dem Schneider Johann Bock-
hold von Leyden, der sich zu ihrem Könige machen ließ. Derselbe
hielt 14 Weiber und er hob allen Unterschied des Vermögens auf. Phi-
lipp von Hessen schloß ihn ein, nahm die Stadt nach kühnem Wider-
stande ein; Johann ward hingerichtet und sein Leichnam in einem Käfiche
an den höchsten Thurm gehängt. — Südwärts I se r l o h n, 7000e.,
große Gewerbthätigkeit in Stahl, Eisen, Messing, Sammt,
Seide. — Südöstlich von Münster Paderborn, nahe der Lippe,
7000 E.; in der Nähe wurde Wittekind, der Herzog der Sachsen, von
Karl dem Großen geschlagen. — Links an der Weser Minden,
7000 E., starke Festung; in der Nähe die Trümmer vonwittckinds
Burg. Südwestlich von Minden Bielefeld, 5500 E., Haupt-
sitz des Linnen- und Garnhandels.
5. Im Süden des Teutoburger Waldes ist das W i n fe l d, aufwelchem (im 9.
I. nach Christus) der röm. Feldherr Varus durch Herrmann (Armin),
den Fürsten der Cherusker (einer deutschen Völkerschaft) eine furchtbare
Niederlage erlitt. Dieser Sieg rettete Deutschland vor der Verrömerung;
denn die Römer hatten bei den unterworfenen deutschen Völkerschaften des
rechten Rheinufers schon röm. Sitte, Sprache und Gerichtswesen eingeführt.
Als Varus mit dem schönsten röm. Kriegshcere gegen die Weser vordringen
wollte, um einen scheinbaren Aufstand, durch den sie ihn zu sich lockten,
zu unterdrücken, schloß Herrmann, der ihn geleitete, nahe an der Quelle
der Lippe, mit seinen herzugerufenen Scharen die in tiefem engem Thäte
sorglos ziehenden Römer plötzlich ein, und griff sie von allen Seiten an.
3 Tage lang setzten die Römer.den mörderischen Kampf und Rückmarsch
nach dem Rheine zu unter unsäglichen Leiden fort; alles Gepäck ließen sie
im Stich; aber Sturm und Regen und Mangel an allen Nahrungsmitteln
erschöpften die erprobten Krieger; und die Steine, Pfeile und Wurfgeschosse der
Deutschen schmolzen die Fliehenden auf ein kleines Häuflein zusammen;
verzweifelnd stürzte sich Varus in sein Schwert. Die klebrigen wurden
niedergehauen oder gefangen. — Als die Trauerbotschaft nach Nom kam,
stieß Kaiser Augustas verzweislungsvoll den Kopf an die Wand, und rief:
„O Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!" Mancher'vornehme
Römer mußte in diesen Gegenden als Sclave die Kühe melken und Schweine
hüten.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Schneider_Johann_Bock- Johann Johann Johann Karl_dem_Großen Karl Christus Varus Herrmann Armin) Varus Herrmann Varus Varus Varus
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Baden
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Das Kirchenwesen
255
heißt das Domkapitel. Der badischen Staatsregierung stehr
insofern ein Einfluß auf die Wahl des Erzbischofs zu, als der Grotz-
herzog befugt ist, von der ihm vorzulegenden Liste der Kandidaten
die Namen der ihm minder genehmen Persönlichkeiten zu streichen.
Das gleiche Verfahren gilt bei der Ernennung der Mitglieder des
Domkapitels. Die Wahl der Erzbischöfe wie der Bischöfe bedarf stets
auch der Bestätigung durch den Papst.
Zur Beratung aller auf die Verwaltung der Erzdiözese bezug- 808
lichen Angelegenheiten ist dem Erzbischof zu Freiburg das Erz-
bischöfliche Ordinariat beigegeben, welchem die Mitglieder
des Domkapitels sowie sonstige vom Erzbischof ernannte, geistliche
und weltliche Räte und Assessoren angehören. Die Beamten, welchen
die Besorgung der Vureaugeschäfte der erzbischöflichen Verwaltung
obliegt, bilden die Erzbischöfliche Kanzlei. Für das kirch-
liche Bauwesen bestehen ferner an mehreren Orten Erzbischöf-
liche B a u ä in t e r.
Dem Erzbischof steht endlich als Gehilfe und Stellvertreter ein 809
W e i h b i s ch 0 f zur Seite, d. h. ein Bischof, der zwar die bischöflichen
Weihen erlangt hat und daher Bischosshandlungen (wie Firmung,
Priesterweihe, Konsekration der Kirchen und Altäre) vornehmen kann,
aber keine eigene Diözese besitzt.
3. Je eine Anzahl Pfarreien bilden ein L a n d k a p i t e l ; an 810
dessen Spitze steht der von den Geistlichen des Kapitels aus ihrer
Mitte gewählte, vom Erzbischof bestätigte Dekan. Dieser vermit-
telt den Verkehr der Geistlichen des Kapitels mit dem erzbischöflichen
Ordinariat und übt die unmittelbare Aufsicht über die Geist-
lichen aus.
4. Die katholischen Kirchengenieinden besitzen in kirch- 811
lichen Angelegenheiten kein Selbstverwaltungsrecht', dagegen haben
sie bei der Verwaltung des örtlichen Kirchenvermögens mitzuwirken.
Diese Verwaltung wird in jeder Pfarrei besorgt durch einen beson-
deren, unter dem Vorsitze des Geistlichen stehenden S t i f t u n g 8 -
rat, dessen Mitglieder von den Katholiken der Pfarrei jeweils auf
6 Jahre gewählt werden. Der Bürgermeister oder (falls dieser nicht
katholisch ist) das dienstälteste katholische Mitglied des Gemeinderats
ist stets Mitglied des Stiftungsrats.
6. Die Aufsicht über die örtliche kirchliche Vermögensverwaltung 812
sowie die Verwaltung der allgemeinen kirchlichen Fonds wird durch
den Katholischen Ober stiftungsrat zu Karlsruhe ge-
flihrt, eine Kollegialbehörde, deren Mitglieder aus der Zahl der
Katholiken zur Hälfte von der Großh. Regierung, zur Hälfte vom
Erzbischof ernannt werden und beiden Teilen genehm sein müssen.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
51
Preum bildet mit Ausnahme von Hohenzollern ein zusammen-
hängendes Ganzes und gehört vorzugsweise dem Tieflande au. Das
Land ist in 12 Provinzen eingeteilt; jede Provinz zerfällt in Re-
gierungsbezirke. Preußen ist der bedeutendste Fabrikstaat Deutsch-
lands, namentlich die Provinzen Sachsen, Schlesien und Rheinpreußen.
Wichtiger Handel.
§. 18. Jhe Provinzen Greußens.
1) Mark Brandenburg.
Lesebuch Iii. Nr. 77. Bilder aus der Berliner Feuerwehr.
Nr. 132 Die Stadt Berlin.
Brandenburg bildet eine weite Ebene zwischen den beiden
Landrücken und ist reich an Flüssen und Seen. Schafzucht; die
Wolle der Mark gilt für die beste der Welt. Industrie: Wollspin-
nerei, Weberei und Maschinenbau. Handel. Flüsse: Elbe, Havel,
Spree, Oder, Warthe und Lausitzer Neiße.
Städte:
Merlin, über 1 Mill. Ew., an beiden Ufern der Spree.
Gründer: Albrecht der Bär, 1134. Residenz des Kaisers von
Deutschland, Hauptstadt vom Königreiche Preußen, Sitz der höchsten
Behörden des deutschen Reiches und von Preußen; Universität,
wichtige Fabrik- und Handelsstadt. „Unter den Linden" und die
eine Stunde lauge „Große Friedrichstraße" sind berühmte Straßen;
großer Thiergarten. Reizlose Umgebnng. — Congreß Juni 1870.
Eisenbahnen nach Magdeburg, Haunover-Cöln, Halle, Hamburg,
Stettin, Frankfurt a. O., Dresden k. — 3k Meilen entfernt liegt
Kharlottenburg mit der Ruhestätte. Friedrich Wilhelm Iii.
und der Königin Luise.
'Motsdccm (Etn —5/e Karlsr.), zweite Residenz in reizender Lage,
wegen der vielen Kasernen eine ganze Soldatenstadt (jeder achte Mensch
Soldat). Die Havel erweitert sich hier seeartig; reicher Wechsel von
Hügeln, Seen und Wäldern, daher malerische Gegend, „eine Oase
in der lybischen Wüste". ■ Die Garnisonskirche hat das schönste
Glockenspiel in Deutschland; hier ruhen Friedrich Wilhelm I. und
Friedrich d. Gr. Im N.-W. der Stadt Sanssouci mit einc .i
Lustschlosse und prachtvollen Gartenanlagen, vielleicht der schönste
Garten Deutschlands; Lieblingsaufenthalt vom alten Fritz.
Mrerndenburg (Ew. = 3/s K.) an der Havel, alte Hauptstadt.
Irctnkfurt an der Oder (Ew. fast K.), gewerbfleißig,
3 Messen.
Hier schlummert der Dichter Ewald v. Kleist. In der Nähe der Schlacht-
ort von Kunersdorf (Sieg der Russen und Oesterreicher über Friedrich Ii.
1759). —
Art der Mündung der Warthe liegt die starke Festung Küstrin.
In der Nähe Zorndorf (Sieg Friedrichs Ii. über die Russen 1758).
Am Rhin das Schlachtfeld F ehrbell in (Sieg des großen Kurfürsten über
die Schweden 1675).
4*
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_d Friedrich Fritz Ewald_v Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Rheinpreußen Brandenburg Berlin Brandenburg Deutschland Magdeburg Hamburg Stettin Frankfurt Dresden Deutschland Sanssouci Deutschlands Mrerndenburg Friedrichs Schweden
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ständen und den Gebeinen der heiligen 3 Köuiqe; Kaiserglocke
(1875, 500 Ztr.). Fabriken, Handel, Dampfschiffahrt. Cöln ist
sehr reich. Ueber den Rhein führt eine großartige Brücke.
C. wurde 37 v. Chr. von den Ubiern erbant; ungefähr 100 Jihre später
gründete der römische Kaiser Claudius hier eine Kolonie, die er seiner Gemahlin
(Agrippina) zu Ehren „Colonia Agrippina" nannte, woher der Name Cöln.
— Geburtsort des berühmten Malers Rubens (1577). — Kölnisches Wasser.
Monn, Univerjität.
Geburtsort des berühmten Componisten van Beethoven (1770).
Doblenz (Ew. = 2la K.) an der Moselmündung und am
Kreuzungspuukte wichtiger Straßen, Hauptstadt der Provinz. Festung
1. Ranges. Gegenüber liegt die Felsenfestung Ehrenbreitstein;
herrliche Aussicht.
Eine Stunde aufwärts von Coblenz das wunderschöne Schloß Stolzen-
fels, das der Kaiserin gehört; großartige Rundschau.
Warmen und Mberfelb (Ew. 3 Vs K.), Doppelstadt im
Wupperthale. Wichtige Fabriken für Seidenwaaren, Wolle, Baum-
wolle, Teppiche, Maschinen.
Kssen, weltberühmtes Krupp'sches Gußstahlwerk.
Äcrchen (Ew. fast 2 K.).
Lieblingsstadt Karls d. Gr., im Münster ist dessen Grabmal. Im Rath-
hanle ist der Kaisersaal zu sehen. Krönungsstadt der deutschen Kaiser bis
1558. Aachen ist eine bedeutende Fabrik- und Bäderstadt. Zwischen Bonn
und Aachen (Zülpich), Schlacht zwischen den Franken und Alemanen 496, Be-
kehrung Chlodwig's zum Christenthnm.
Trier (Ew. - K.) an der Mosel, in schöner Umgebung,
eine uralte Stadt.
Wurde von den Römern v. Chr. erbaut. Viele lleberreste aus der Römerzeit.
Scrcrrbrncken an der Saar und in der Nähe des großen
Steinkohlenbezirks. Spicherer Höhen, 6. Aug. 1870.
Krefeld, westlich vom Rhein (53 T. Ew.), hat Seiden- und
Sammtsabriken.
Unter dem Oberpräsidenten von Rheinprenßen steht Hohen-
zollern, zwischen Baden und Württemberg, bewässert von der
Donau und dem Neckar; Sigmaringen; Hechingen am Fuße
vom Hohenzollern.
Zu welchem Gebirgszuge gehört der Hohenzollern?
11) Hessen-Nassau.
Lesebuch Ii. Nr. 130. Bonifatius.
Flüsse: Fulda, Werra, Weser, Rhein, Main und Lahn. Ge-
birge: Rhön, Spessart, Vogelsgebirge, hessisches Hügelland, Taunus
und Westerwald. Nassau ist eiues d.r schönsten und reichsten Länder
Deutschlands. Im herrlichen Rheingau wachsen ausgezeichnete Rhein-
weine und seines Obst; am Taunus liegen viele und berühmte Bäder.
Der Taunus birgt Eisen, Blei, Braunkohlen ?c.; auf den Höhen
große Waldungen. — In Hessen bedeutende Viehzucht und große
Wälder; Beribau: Eisen, Stein- und Braunkohlen k. — Handel,
besonders Frankfurt, das aber erst seit 1866 zu Hessen-Nassau gehört.
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TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Claudius Agrippina Karls