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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 114

1902 - Karlsruhe : Lang
— 114 — jagte die französischen Heere aus Italien; allein der Sieg des Generals Bonaparte über die Österreicher bei Marengo (1800) und die Niederlage des Herzogs Johann bei Hohenlinden (1800) zwangen den Kaiser, den Frieden von Lüneville zu schließen, durch den Frankreich das ganze linke Rheinuser erhielt. Diejenigen weltlichen Fürsten, die Landbesitz aus dem linken Rhein-user verloren, wurden durch die Gebiete der geistlichen Fürsten und der Reichsstädte entschädigt. Von den geistlichen Fürstentümern wurde nur das Kurfürstentum Mainz, von den Reichs? städten Augsburg, Nürnberg, Frankfurt, Bremen und Lübeck erhalten. Die neue Ordnung der deutschen Verhältnisse wurde durch den sogenannten Reichs-Depntationshanptschlnß vom 25. Februar 1803 festgestellt. 4. Das Ende. General Napoleon Bonaparte, seit 1799 Oberhaupt der französischen Republik, wurde 1804 zum erblichen Kaiser der Franzosen erhoben. Der deutsche Kaiser Franz Ii. und der Kaiser Alexander von Rußland schlossen (1805) mit England ein Bündnis gegen den Kaiser Napoleon. Zum großen Schaden der deutschen Sache lehnte Preußen die Teilnahme an dem Bündnisse ab und blieb neutral. Napoleon war wohlgerüstet; er eroberte in wenigen Wochen ganz Süddeutschland und zwang die Fürsten von Baden, Württemberg und Bayern, sich mit ihm zu verbinden. Der österreichische General Mack ließ sich bei Ulm mit 25 000 Mann schimpflich gefangen nehmen. Napoleon drang, fast ohne Widerstand zu finden, bis Wien vor und besiegte die vereinigten Österreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz, 2. Dezember 1805. Jnsolge der Niederlage bei Austerlitz mußte Kaiser Franz Ii. den Frieden von Preßburg schließen, durch den er Tirol an Bayern, seine schwäbischen Besitzungen an Württemberg, den Breisgau und die Orten an an Baden abtrat. Bayern und Württemberg wurden Königreiche, Paden ein Kurfürstentum. Am 12. Juli 1806 sagten sich, von Napoleon dazu gezwungen, sechzehn deutsche Fürsten, Bayern und Württemberg voran, von Kaiser und Reich los und schlossen den Rheinbund, dessen Beschützer — richtiger dessen Zwingherr — der Kaiser Napoleon war. Ihm hatten die verbündeten Fürsten ein Heer von 63000 Mann zu stellen und Gehorsam in allem zu leisten, wie er niemals dem Oberhaupte des deutschen Reiches geleistet worden war. Nun blieb dem letzten römisch-deutschen Kaiser nichts mehr übrig, als die Kaiserkrone niederzulegen. Er richtete ein Rundschreiben an sämtliche Fürsten des Reiches lind entband sie von allen Pflichten, die sie dem Kaiser und dem Reiche zu erfüllen hatten.

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 109

1900 - Karlsruhe : Lang
— 109 — von Campo Form io schließen mußte, in dem Österreich zu Gunsten Frankreichs auf Belgien und die Lombarbei verzichtete. Im Jahre 1799 begann Kaiser Franz 11. im Bnnbnisse mit England, Rußlanb und der Türkei nenerbings den Krieg gegen Franfieich. Erzherzog Karl von Österreich besiegte 1799 die Franzosen bei Stockach, und der russische Felbherr Suwarow jagte die französischen Heere aus Italien; allein der Sieg des Generals Bonaparte über die Österreicher bei Marengo (1800) und die Nieberlage des Herzogs Johann bei Hohenlinben (1801) zwangen den Kaiser, den Frieden von ßüneviüe zu schließen, durch den Frankreich das ganze linke Rheinufer erhielt. Diejenigen weltlichen Fürsten, die Lanbbesitz auf dem linken Rheinufer verloren, würden durch die Gebiete der geistlichen Fürsten und der Reichsstäbte ent-schäbigt. Von den geistlichen Fürstentümern würde nur das Kurfürstentum Mainz, von den Reichsstäbten Augsburg, Nürnberg, Frankfurt, Bremen und Lübeck erhalten. Die neue Orbnung der deutschen Verhältnisse würde durch den sogenannten Reichsbepu-tationshauptschluß vom 25. Februar 1803 festgestellt. 4. Das Ende. General Napoleon Bonaparte, feit 1799 Oberhaupt der französischen Republik, würde 1804 zum erblichen Kaiser der Franzosen erhuben. Der bentsche Kaiser Franz Ii. und der Kaiser Alexanber von Rußlanb schlossen (1805) mit England ein Bünbnis gegen den Kaiser Napoleon. Zum großen Schaben der deutschen Sache lehnte Preußen die Teilnahme an dem Bünbnisse ab und blieb neutral. Napoleon war wohlgerüstet; er eroberte in wenigen Wochen ganz Sübbentscklanb und zwang die Fürsten von Baden, Württemberg und Bayern, sich mit ihm zu Derbünben. Der österreichische General Mack ließ sich bei Ulm mit 25 000 Mann schimpflich gefangen nehmen. Napoleon brang, säst ohne Wiberstanb zu finben, bis Wien vor und besiegte die vereinigten Österreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz, 2. Dezember 1805. Infolge der Nieberlage bei Austerlitz mußte Kaiser Franz Ii. den Frieden von Preßburg schließen, durch den er Tirol an Bayern, seine schwäbischen Besitzungen an Württemberg, den Breisgau und die Ottenau an Baden abtrat. Bayern und Württemberg würden Königreiche, Baden ein Kurfürstentum. Am 12. Juli 1806 sagten sich, von Napoleon dazu gezwungen, sechzehn bentsche Fürsten, Bayern und Württemberg voran, von Kaiser und Reich los und schlossen den Rheinbunb, bessen Beschützer — richtiger bessen Zwingherr — der Kaiser Napoleon war. Ihm hatten die verbünbeten Fürsten ein Heer von 63000 Mann zu stellen und Gehorsam in allem zu leisten, wie er niemals dem Oberhaupte des deutschen Reiches geleistet worben war. Nun blieb

3. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 134

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 134 — (Der Vertrag vom 23. April sollte der Schlußakte des Wiener Kongresses einverleibt werden, wogegen aber Baden Einspruch erhob. Gestützt wurde dieser Einspruch dadurch, daß Baden ein Truppencorps von 16 000 Mann am Oberrhein, der Festung Straßburg gegenüber, hatte und außerdem die Landwehr zum Abmarsch sich rüstete. Mit Rücksicht auf den Vorteil, den die Verbündeten im Augenblick des neuen Ausbruchs eines Krieges mit Napoleon hatten, wenn Baden auf ihrer Seite blieb, verzichteten die Vertragsmächte auf die Durchführung ihres Vertrags. So trat auch Baden am 12. Mai 1815 dem Bündnis der Mächte gegen Napoleon bei.) c) Badischer Beitritlsvertrag, Wien, 12. Mai 1815. Art. V. Sa Majeste Imperiale et Royale Apostolique s’engage des L. L. M. M. l’Empereur de toutes les Russies, du roi du Royaume-uni de la Grande-Bretagne et d’Irlande, et du Roi de Prusse, ä ne poser les armes sans avoir particulierement egard aux interets de S. A. R. le Grand-Duc de Bade, et a ne point souffrir qu’il soit porte atteinte ä l’existence poli-tique du Grand-Duche. d) Am 8. Juni 1815 wurde in Wien die deutsche Bundesakte unterzeichnet, durch welche in Art. 11 die Bundesgenossen einander gegenseitig ihre sämtlichen Besitzungen garantierten und zugleich (in Art. 2) die Erhaltung der Unabhängigkeit und Unverletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten für einen Teil des Bundeszweckes erklärten. Die Bundesakte wurde dann am 9. Juni in die Schlußakte des Wiener Kongresses eingerückt. Trotzdem kam am nächsten Tag folgendes Protokoll zwischen den Bevollmächtigten der fünf Mächte (Österreich-Rußland-Großbritanien-Frankreich-Preußen) zustande: ,,Les Puissances prennent ä cette occasion l’engage-ment formel, quoique secret, d’appuyer Sa Majeste Imperiale, Royale et Apostolique dans toutes les negotiations qu’Elle pourrait entamer ä l’avenir avec la Baviere pour recuperer l’Innviertel, le Hundsruckviertel, et le pays de Salzbourg.“ ,,Elles assurent eventuellement ä la maison d’Autriche la reversion du Palatinat, a Vexeption des parties cedees ä S. M. Prussienne, et du Brisgau, comme moyen de compen-sation dans les arrangements futurs en Allemagne. Elles consentent enfin ä ce que les objets destines ä des com-

4. Bürgerkunde - S. 225

1909 - Karlsruhe : Braun
Die politischen Gemeinden 225 nütziger Tätigkeit und Gesinnung und nimmt überdies der Staats- verwaltung einen erheblichen Teil der Geschäfte ab, insbesondere solche, deren richtige Besorgung eine genaue Kenntnis der örtlichen Verhältnisse voraussetzte In Bayern gibt es drei Arten von Selbstverwaltungskörpern: 675 1. die politischen Gemeinden, auch Gemeinden schlechthin genannt, 2. die Distriktsgemeinden und 3. die Kreisgemeinden. i Die politischen Gemeinden. 1. Allgemeines. 1. Im Mittelalter erfreuten sich die Gemeinden in der Verwal- 676 tung ihrer Angelegenheiten einer so weitgehenden Selbständigkeit, daß hinter dieser die Staatshoheit ganz in den Hintergrund trat. Durch den absoluten Staat des 18. Jahrhunderts jedoch wurde dieses Recht der Selbstverwaltung völlig beseitigt. Es ist das Verdienst des Freiherrn von Stein, zunächst in Preußen durch Einführung der Städteordnung vom Jahre 1808 den Grundsatz der G e - meindesreiheit wieder zur Anerkennung gebracht zu haben. Seither wurde die Selbstverwaltung der Gemeinden, Kreise, Provin- zen usw. im ganzen jetzigen Deutschen Reiche durchgeführt, und zwar wurde in Deutschland die Mitte eingehalten zwischen dem streng zen- tralisierten Frankreich einerseits, das nur eine sehr eingeschränkte Selbstverwaltung kennt, und England anderseits, woselbst der Ge- meinde und der Grafschaft fast die ganze örtliche Verwaltung zuge- wiesen ist. 2. Die Verhältnisse der politischen Gemeinden fanden für 677 Bayern rechts des Rheins zuerst eine zusammenfassende Regelung durch das Gemeindeedikt des Jahres 1818; eine Ergänzung hierzu bildete das G e m e i n d e u m l a g e e d i k t des Jahres 1819. Das Gemeindeedikt erfuhr eine Aenderung und Neu- fassung durch das Revidierte Gemeindeedikt des Jahres 1834. In der Pfalz galten um diese Zeit noch in der Hauptsache die Grundsätze des französischen Gemeinderechts. Eine Neuge- staltung brachte dann für das Gemeinderecht das Jahr 1869; in diesem ergingen zwei vollständig neue G e m e i n d e 0 r d n u n g e n , die eine für Bayern rechts des Rheins, die andere für die Pfalz; sie haben unterdessen in einigen Punkten Aenderungen erfahren, insbe- sondere brachte das Jahr 1908 für einen Teil der Gemeindewahlen die Verhältniswahl und für die Pfalz das Pfälzische Städteverfas- sungsgesetz und damit die Möglichkeit, ebenso, wie es im diesseitigen Bayern stets möglich war, unmittelbare Städte einzuführen. Glock-Schiedermair, Bürgerrunde. 15

5. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 121

1845 - Carlsruhe : Müller
121 sohn Eugen Beauharnois zum Vicekönig von Italien. Auch andern Gliedern seiner Familie gab er nach und nach Be- sitzungen. Im Jahr 1805 bildete sich durch England, Rußland und Oesireich die dritte Coalition gegen Frankreich. Napoleon drang rasch gegen Baiern vor, wo Mack mit dem östreichischen Hauptheere stand. Mack wurde in Ulm eingeschlosten und gab sich mit seinem ganzen Heere gefangen. Nun eilte Na- poleon nach Wien, setzte über die Donau und besiegte in der mörderischen Schlacht bei Austerlitz (2. Dezember 1805) die Russen und Oestreicher. Einige Wochen später schloß Oest- reich den Frieden von Preßburg, in welchem es unter andern Landern Venedig und Tyrol abtreten mußte. Der Breisgau kam an Baden. Zu derselben Zeit erfocht Nelson den See- sieg bei Trafalgar über die französische und spanische Flotte, verlor aber dabei sein Leben. Noch in demselben Jahre machte Napoleon seinen Bruder Joseph zum Könige von Neapel, und im folgenden Jahre seinen Bruder Ludwig zum Könige von Holland und seinen Schwager Joachim Murat zum Großherzoge von Cleve und Berg. 1806 vereinigte er 16 deutsche Fürsten zum rheinischen Bunde, zu dessen Protektor er sich aufwarf. Kaiser Franz, der schon 1804 sein eigenes östreichisches Erbreich zum Kaiserthum erhoben hatte, legte nun die deutsche Kaiserkrone nieder. Jetzt erklärte Preußen, das von Frankreich vielfach be- leidigt worden war, den Krieg, und Rußland versprach Hilfe. Aber Prinz Ludwig von Preußen wurde bei Saalseld geschlagen und getödtet, und am 14. Oktober verlor das preußische Heer unter Anführung des alten Herzogs von Braunschweig die entscheidenden Schlachten bei Jena und Auerstädt, und wurde fast ganz aufgerieben. Zehn Tage später zog Napoleon als Sieger in Berlin ein und die meisten preußischen Festungen wurden den Franzosen übergeben. Von Berlin aus erklärte Napoleon durch ein Dekret, welches die Grundlage des soge- nannten Kontinentalsystems bildete, ganz England in Blokade- zustand. Der Rest des preußischen Heeres vereinigte sich nun

6. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 239

1839 - Karlsruhe : Groos
Geschichtliches von merkwürdigen Orten des Grcßtcrzogthums. 239 gehoben. Als Karl Theodor sich seinem Volke wieder mehr zu- wandte und es eine Zeitlang besser ging, machte sich der Geist, der bei Hofe herrschte, dennoch wieder geltend und bald kam Alles wieder in's alte Geleise.— 1777 starb Kurfürst Marimilian Jo- seph von Baiern; und als das Herzogthum Baicrn der Pfalz wiederum zusicl, mußte Karl Theodor nach dem Erbvertrag die Hauptstadt München als seinen Fürstensitz beziehen. Mit dem Hofe zogen über 3000 Seelen dahin, so daß Mannheim bald Vs von seiner Bevölkerung verlor und in seinem Wohlstände sehr zurücksank. — Im französischen Umwälzuugskrieg ward Mannheim den 20. September 1705 von den Franzosen ohne Gegenwehr be- setzt, so daß die wohlgeübte und wohlausgerüstcte pfälzische Be- satzung von 10,000 Mann die starke Festung, ohne einen Schuß gethan zu haben, dem Feinde einräumte. Den folgenden Monat aber erschienen die Oestreichs unter General Grafen Wurmser vor der Stadt und schlossen sie ein. Vom 12. auf den 13. Novem- der beschossen dieselben die Stadt auf das Heftigste und richteten eine große Verheerung in derselben an. Der linke Flügel des Schlosses, wo sich das ehemahlige Ball- und Opernhaus befand, wurde dabei ein Raub der Flammen. Um die übrige Stadt und sich zu schonen, übergaben die Franzosen dieselbe an die Belagerer. 1799 wurden die Festungswerke geschleift. In demselben Jahr starb Karl Theodor im 75ten Jahr seines Alters. Da er keine Kinder hinterließ, ging die Erbfolge auf die pfalzzweibrückische Linie über, nämlich auf Marimilian Joseph, Herzog von Zweibrücken. Durch die Kriegslciden und durch die Stockung des Handels war Mannheim zu 13000 Seelen herabgesunken. Durch den Lüneviller Friedensschluß vom 9. Februar 1801 kam Mannheim mit den diesseitsgelegenen pfälzischen Oberämtern an das Haus Baden und vermehrte dasselbe mit 60 Geviertmcilen Land und 245,000 Seelen. Den 27. August 1802 zog die pfälzische Besatzung aus und den 23. September besetzten die markgräfiichen Truppen die Stadt. Die Stadt Mannheim ist in rechtwinkelige Gevierte getheilt, deren es 110 sind. Das Schloß liegt im Süden der Stadt. Vom Schlosse aus durchzieht die breite Straße die Mitte der Stadt von Süden gegen Nocdosten hin zum Neckarthor, vor welchem

7. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 253

1839 - Karlsruhe : Groos
Die Nachbarländer des Großherzogthums Baden. 2ö3 59. Oestlich von Karlsruhe, nur Stunde von der Stadt entfernt, liegt das Schlößchen und herrschaftliche Kammergut Gott sau, das mit den Meiereiwohnungen gegenwärtig zur Wohnung und zum Aufenthalte der großherzoglichen Artillerie und eines Theils der Dragoner eingerichtet ist. Berthold, Graf zu Vorchheim, aus dem Hause Henneberg, gründete hier 1110 ein Kloster, welches mit 12 Mönchen aus dem Kloster Hirschau be- setzt und mit den Stiftungsgütern Gottsau und denen zu Dachs- land, Knielingen, Beiertheim, Staffort, Berzhausen, Grötz- ingen und andern Orten begabt wurde, woraus die nachmahlige Benedictinerabtei Gottsau entstand. Unter dem kräftigen Schirme der Markgrafen von Baden nahm das Kloster in seinem Wohlstände so zu, daß von ihm die Gründung neuer Dörfer aus- ging. In der Mitte des 14. Jahrhunderts versank das Kloster durch die Schwelgerei und Verschwendungsliebe seiner Mönche in die größte Armut. Markgraf Rudolf V, der Wecker, stellte die Regelzucht und den Wohlstand des Klosters durch geordneten Haushalt wieder her. — Im Bauernkriege 1524 wurden die Mönche verjagt,.das Gebäude ausgeplündert und verwüstet und den Flammen preisgegeben. Nachdem die eigentliche Abtei 28 Jahre wüste gelegen, indem sich die zurückkehrenden Mönche nur in einem Nebengebäude wieder gesammelt hatten, ließ Mark- graf Karl Ii 1553 ein neues Schloß an deren Stelle aufbauen. Im 30jährigen Krieg ward von den schwäbischen Benediktinern vergeblich ein Versuch gemacht, das Schloß wieder zu einem Kloster umzuwandeln. — 1689 ward Gottsau von den Franzosen in Asche gelegt. Markgraf Karl Wilhelm stellte das Schloff sammt den Meicreigebäuden wieder her. 3. Die Nachbarländer des Großherzogthumö Baden. a. Das Königreich Würtemberg. 1. Das südliche Nachbarland des Großherzogthums ist die Schweiz; das östliche das Königreich Würtemberg, und das bai- rische Franken; das nördliche das Großherzogthum Hessen; das westliche die bairische Nheinpfalz und der Elsaß, der jetzt ein Be- standtheil des Königreichs Frankreich ist.

8. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 310

1839 - Karlsruhe : Groos
310 Zweite-Stufe des Unterrichts. vertragsmäßig die bairische Nachfolge, da Marimilian Joseph kinderlos war. Dieser aber hatte sich von Oestreich bereden lassen, auf die bairische Erbfolge zu verzichten, und dafür die östreichischen Niederlande anzunehmen, mit dem Titel als König von Burgund. Aber der vertragsmäßigenachfolgerkarl Theodors, da auch dieser kinderlos war, nämlich Herzog Marimilian Joseph von Zwei- brücken, erklärte sich, durch Friedrich li, König von Preußen, dazu veranlaßt, gegen jeden Tausch. Der deswegen drohende bairische Erbfolgekrieg unterblieb jedoch. 1790 gelangte Herzog Marimilian Joseph von Zweibrücken, Oheim des jetzt regierenden Königs, zum Bösitz der gesammten bairischen Lande und der Kurwürde. 1805 schloß sich der Kurfürst beim Ausbruch des östreichischen Krieges an Frankreich an, indem ihm Oestreich die Nichttheilnahme am Kriege nicht zugestand; Baiern erlangte dadurch Länderzuwachs (unter Anderm Tirol, das es aber später nicht behielt) und die Königswürde. Den 8. Oktober 1813 sagte sich der König zuerst vom Rheinbünde los, und sein tapfrer Feldmarschall, Fürst von Wrede, erschwerte mit seinen Baiern durch die Schlacht von Hanau den 30. Oktober 1813 dem von dem Schlachtfelde zu Leipzig fliehenden Kaiser Napoleon den Rückzug nach Frankreich. Der jetzige König focht 1815 als Kronprinz an der Spitze seines Heeres mit gegen Frankreich. 4. Die übrigen (für Süddeutschtand wichtigsten) Länder Deutschlands. a. Die freie Stadt Frankfurt. Nechtsammain, inde r Main ebene, im Angesichte des auf der Nordseite sich von Osten gegen Westen hinziehenden Taunus (des großen Feldbergs 2600' und des Altkönigs 2400' hoch) breitet sich Frankfurt aus, 47,000 Einwohner, davon 6000 Katholiken und eben so viele Israeliten, die in einer besondern Straße wohnen müssen. Auf dem linken Mainufer liegt die Vor- stadt Sachsenhausen, mit welcher Frankfurt durch eine steinerne Brücke verbunden ist. Der größte Theil der Stadt hat ein sehr alterthümliches Ansehen; einige Theile aber, wie die Zeile, be- stehen aus neuen, sehr, hohen ansehnlichen Gebäuden. Seit 1254

9. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 250

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
250 btclc kleinere Staaten ihren Bestand dadurch sichern zu müssen, daß sie neutral blieben oder gar in ein Bündnis mit dem Gegner traten. — In Frankreich herrschte iiber die Machtvergrößerung Heller Jubel. Man wählte den siegreichen Feldherrn Napoleon zum Oberhaupt der Republik. Aber mit solcher Würde nicht zufrieden, hob er im Jahre 1804 die Republik aus und ernannte sich selbst zum Kaiser der Franzosen. )< 45+ Das Ende des Deutschen Reiches. Zweiter Krieg mit Österreich. Die Übermacht des kiihnen Emporkömmlings Napoleon erfüllte die Völker Europas mit wachsender Besorgnis. England, Öster- reich und Rußland schlossen zur Abwehr etwaiger neuen Angriffe einen Bund. Den Engländern gelang es, die französische Flotte in der blutigen Seeschlacht bei Trafalgar (in der Nähe von Gibraltar) völlig zu vernichten. Zu Lande aber ge- wann Napoleon die Oberhand über alle feine Gegner. Verstärkt durch die Truppen der süddeutschen Verbündeten rückte das französische Heer der Donau entlang in Österreich ein und schlug die Österreicher und Russen in der „Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz i. I. 1805. Der Rheinbund. Nun zog sich Rußland zurück, und das geschlagene Österreich mußte alle Bedingungen des Siegers annehmen. Napoleon kam es daraus an, seine Verbündeten, Baden, Württemberg und Bayern, Österreich gegeniiber zu stärken und sie durch Gunstbeweise an sich zu fesseln. Bayern erhielt Tirol, während Baden und Württemberg durch die vorderösterreichischen Gebiete vergrößert wurden. Der badische Markgraf wurde zum Großherzog, die Fürsten von Bayern und Württemberg zu Königen erhoben. Nun sagten sich sechzehn deutsche Fürsten vom Reiche los und schlossen mit Napoleon einen Bund, den Rheinbund; in Wahrheit waren sie nicht Verbündete sondern Vasallen des fremden Eroberers geworden, denn sie mußten sich in allen: seinem Willen fügen und ihm mit ihren Truppen jederzeit Heeresfolge leisten. Franz Ii. aber legte am 6. August 1806 die d e u t s ch c Kaiserwürde nieder und nannte sich fortan Kaiser von Österreich. 46. Die Niederwerfung Preußens. Vergeblich hatten Österreich und Rußland das benachbarte Preußen zum An- schluß an ihren Bund aufgefordert. König Friedrich Wilhelm Iii. scheute den Krieg und hielt sich durch Napoleons Friedensversicherungen geschützt. Um Preu- ßen vom Kriege fernzuhalten, hatte Napoleon ihm das Kurfürstentum Han- nover * zugeteilt, das er kurz zuvor dem Könige von England entrissen hatte. So war Preußen 1805 neutral geblieben. Dieses Verhalten sollte sich bald furcht- bar rächen. Jena. Nachdem die beiden verbündeten Kaisermächte geschlagen waren, be- handelte Napoleon das alleinstehende Preußen mit offener Mißachtung. Franzö- sische Truppen zogen eigenmächtig durch preußisches Gebiet, und der Besitz Han- novers wurde dem Könige wieder streitig gemacht. Da erklärte i. I. 1806 Preu- ßen an Napoleon den Krieg; wie einst unter Friedrich dem Großen, so hofften die preußischen Heerführer auch diesmal ohne fremde Bundeshilse über den Feind obzusiegen. Den Oberbefehl führte der Herzog Ferdinand von Braun- * Damals war der König von England zugleich Kurfürst von Hannover.
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