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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 234

1902 - Karlsruhe : Lang
— 234 — Scharen nicht mehr zu schützen vermochten, biente biefer große Steinwall als Zufluchtsort. Hinter die Heidenmauer retteten die flüchtigen Bewohner ihr Vieh und ihre Habe. Als die Einfälle immer häufiger würden, erbaute man innerhalb des Steinwalles Wohnsitze. Tie Heibenmauer umgibt die Bergfläche des Obilienberges vom Mänuelfteiu bis zur Ruine Hagelschloß; eine Umwanberung derselben bauert drei Stnnben. Sie besteht aus rohen Sanb-steinblocken, die meist viereckig zugehauen und ohne Mörtel aus-einanber geschichtet sind. Die Breite der Mauer beträgt 1,70 in, die Höhe schwankt zwischen 2 und 3 m. Obilienberg heißt der ganze Bergrücken; im engeren Sinne wirb barunter auch nur das Kloster verstauben, das im 8. Jahrhundert unter dem Namen Altitona, später unter dem Namen Hohenburg erscheint. 3. De^r Herzog Attich und die hl. Odilia. Auf Hohenburg herrschte vor mehr denn 1200jahren der rauhe und gestrenge Herzog des Elsasses, Attich, (Stich oder Eticho mit Namen. Seinen Wohnsitz hatte er für gewöhnlich zu Oberehnheim, einem kleinen Städtchen am Fuße des Odilienberges. Ter liebe Gott schenkte dem Herzog ein Kindlein; büch der Vater wollte nichts von ihm wissen; es war ein schwaches Mäbchen und noch dazu blind. Ter Grausame schwur, daß solch' ein Wurm sein adeliges Geschlecht nimmer schänden dürse, und wollte es töten lassen. Aber die liebende Mutter wußte Rat und rettete ihr Kind in das Stift Palma, heute Beauine-les-Dames genannt. Der Bischos Erhard taufte das Mägdlein, und während der hl. Handlung schlug es die Augen auf und war sehend. Die Klostersrauen erzogen den anvertrauten Schatz sorgfältig, und balb erblühte Odilia zur lieblichen Jungfrau. Nachdem sie erfahren hatte, welches Standes sie sei, faßte eine unwiderstehliche Sehnsucht nach der Heimat, nach der Mutter ihr Herz. In einem Briese wandte sie sich an ihren Bruder Hugo mit der Bitte, daß er ihr die Erlaubnis zur Rückkehr erwirken möge. Der Vater wollte davon nichts wissen. Die Bruderliebe war jedoch mächtiger in Hugo als der kindliche Gehorsam. Er schickte ihr einen Wagen und Geleite in der sicheren Hoffnung, der Vater werde feine Tochter nicht verstoßen, sobald er sie sehe. Vater und Sohn standen aus der Hohe des Berges; von fern nahten lieh die Burgmannen mit dem Wagen. Da teilte Hugo seinem Vetter die Ankunft Obiliens mit. Doch kein Funke von Liebe glühte in dem väterlichen Herzen. Attich ergriff sein Schwert und stieß seinen Sohn nieber.

2. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 304

1849 - Karlsruhe : Groos
304 Das Großherzogthum Baden. von dt'r Schwarzbach, Städtchen. — War b stadt, an der Schwarzbach, ebenfalls ein Städtchen. Am Neckar oder ganz in dessen Nähe liegen die Dörfer Rappenau, links ab, mit der Ludwigs sali ne. — H a f? - m eröheim, links, mit bedeutenden Gipsgruben und einer un- benützten Salzquelle. Hier werden viele Ncckarschisse gebaut und es wird von Hier aus beträchtliche Schifffahrt getrieben. — Neckarzim m e r n, rechts, mit gutem Weinbau. In der Nähe sind die Neste der Burg Hornberg, wo Gvtz von Berlich- ingen sein Alter verlebte. — Hoch hausen, links. In der hiesigen Kirche ist das Grabmahl der heiligen Notburga, die in der heidnischen Vorzeit lebte und um ihres Glaubens willen noch seht im Munde des Volkes lebt. Die Elzbach hat einen fünfstündigen Lauf; ihr Thal be- grenzt den südöstlichen Odenwald. An ihr liegen: Mosbach, Stadt mit 2500 Einwohnern. Hier sind zwei Papierfabriken; früher wurde eine Saline betrieben. An deir Dergabhängcn des lieblichen Thales wird vorzüglicher Wein gezogen. — Neckar- el.z, am Einflüsse-der Elzbach in den Neckar, hatte früher ein Tcmplerkloster. -- Zwischen den Dörfern Diedesheim lind Obrigheim führt eine Schiffbrücke über dei' Neckar. 32. Pcr bavische Lhcil -kr fränkischen Hochebene; dcrcil Kkgrtii.rung, Höhc, Lscvirgvartc», Gcwiisscr. Die Hochebene, die sich an den südöstlichen Odenwald anschließt, erstreckt sich durch das ehemahlige Franken weit über das badische Gebiet hinaus, in's Baierische und Württeinbergische hinein. Der badische Antheil dieser fränkischen Hochebene ist im Durchschnitt ungefähr 200 Fuß höher, als das Hügelland zwischen dem Schwarzwald und Odenwald, hat mehr ebene Flächen, als dieses, ist nicht so oft von tiefen Thälern durch- schnitten und daher einförmiger. Der Muschelkalk ist die vor- herrschende Gebirgsart; in einigen tiefen Thälern erscheint der bunte Sandstein. Die Hochebene wird im Norden vom Main- thalc, im Süden ans kurze Strecken vom Jarthalc begrenzt. Das bedeutendste und tiefste Thal, von dem sie durchschnitten wird, ist das Tauberthal, das von Südosten nach Nordwcsten

3. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 188

1839 - Karlsruhe : Groos
188 Zweite Stufe des Unterrichts. aber kam sie nach dem Preßburger Frieden an Baden, welches die Verschanzungen wieder abtragen ließ. Auf dem Eckardsberg ist von den Breisachern dem Groß herzog Karl Friedrich ein Ehren- denkmahl errichtet. 14. Das Städtchen Neuenb nrg 1 Stunde von Müllheim, am Rhein, kommt schon 794 als ein Ort vor, über das der brcisgauische Graf Berthold die Oberherrschaft führte. Es ward eine kaiserliche Festung, die im 30 jährigen Krieg Herzog Bernhard von Weimar belagerte, als er mit seinen siegreichen Scharen diese Gegenden besetzte. Neuenburg leistete einen so hartnäckigen Widerstand, daß der erbitterte Herzog dem Festungscommandanten sagen ließ, er werde keinen Hund darin am Leben lassen. Endlich aber mußte auch sie sich ergeben. Bernhard aber, der gewohnt war, Wort zu halten, hielt hier sein gegebenes Wort ganz buchstäblich, indem er alle Hunde und Katzen in der Festung umbringen ließ. — 1675 brannten die Franzosen die Stadt gänzlich ab, und 1704 trugen sie alle Häuser der Stadt ab, so daß die Einwohner 10 Jahre lang ohne Heimat waren und in den benachbarten Orten ein Un- terkommen suchen mußten. 15. Im Westen des Kaiserstuhls aufeinem Hügelbeisasbach lie- gen die Trümmer des alten Schlosses Limburg. In der nämlichen Woche, in der Herzog Berthold V verschied, ward hier Graf Rudolf von Habsburg geboren (1. Mai 1218). Kaiser Friedrich I! hob ihn aus der Taufe, und er nahm ihn auch später mit sich auf eine Heerfahrt nach Italien. Seine Stammburg Habsburg liegt an der Aar im Aargau unter steilen Felsen (Habichtsburg). Mit List und Gewalt suchte er ein mächtiger Herr zu werden; jedoch war er gegen seine Unterthanen milde und gerecht. Er ist der Gründer der Stadt Waldshut am Rhein. Innerhalb 30 Jahre führte er 10 blutige Fehden. Mitten unter den-Waffen, als er eben den Bischoff von Basel belagerte, vernahm der erstaunte Graf, daß ihn die Fürsten des Reichs einmüthig zum Kaiser er- wählt hätten. Als die Basler eine harte Züchtigung befürchteten, legte er das Schwert ruhig zur Seite und rief mit freudigem Antlitz: „Es sei nun Friede!" Den Baslern aber ließ er sagen: „Die Beleidigungen, die dem Grafen wiederfahren sind, hat der Kaiser vergessen." Er stellte im deutschen Reiche nach dem Zwü

4. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 271

1839 - Karlsruhe : Groos
Die Nachbarländer des Großherzogthums Baden. 271 und Hilfsbedürftige Viel thun zu können. Mit den vornehmsten Männern Deutschlands stand er in freundschaftlichem Verkehr. Frankfurt verdankt ihm eine schönen Anlagen. Dem Astronomen Keppler, der dort starb, setzte er in Regensburg ein Denkmahl. Er leuchtete allen seinen Untergegebencn als ein Muster der Frömmigkeit und Sittenreinheit vor; im hohen Alter noch verrichtete er in Regensburg an Festtagen den Gottesdienst persönlich. — Er starb 1817 zu Regensburg, war geboren 1744 zu Hernsheim, bei Worms, aufdcm Stammhause des dalbergischen Geschlechtes. Das dalbergische Ge- schlecht war so ausgezeichnet, und hatte um Deutschland solche Verdienste, daß bei jeder deutschen Kaiserkrönung der kaiserliche Herold ausrufen mußte: „I st k e i n D a lb e r g d a?" Und der anwesende Dalberg beugte seine Kniee vor der neugekrönten Majestät, und empfing vom ihr den Ritterschlag als erster Reichsritter. 3. Die zweitgrößte Stadt von Rheinhessen ist Worms, am Rhein, mit 8000 Einwohnern; zu Ende des 30jährigen Kriegs hatte die Stadt noch 30,000 Einwohner. 1689 wurde sie auf Be- fehl des französischen Ministers Louvois vou den Franzosen fast ganz verwüstet. Der alte, halbzerstörte Dom ist ganz aus Quadern gebaut mit vier Thürmen (schon zu Anfang des 8. Jahrhunderts begonnen und im 12. Jahrhundert vollendet). Schöne Hauptkirche mit Gemählden. In dem Bischofshof ward der Reichstag 1521 gehalten, auf welchem Luther vor Kaiser Karl V stand. Der berühmteste Wein, der hier erzeugt wird, heißt Liebfrauenmilch. Worms ist eine der ältesten deutschen Städte; die Minnesänger nannten die Gegend den Wonnegau. Die Römer ließen sich hier schon nieder; fränkische Könige wohnten hier, so auch Karl der Große; war später der Sitz der rheinischen fränkischen Herzoge. Sie wurde eine freie Reichsstadt und ein Bischofssitz. Auf dem berühmten Reichstage, welchen'kaiser Maximilian I hier hielt, ward der ewige Landfriede festgestellt, und dadurch alten Befeh- dungen ein Ziel gesetzt, wurde das römische und kanonische Recht als zustehende Entscheidungsquellcn für Rechtshändel erklärt, und das Reichskammergericht als oberster Gerichtshof eingesetzt. 1801 kam die Stadt mit dem ganzen linken Rheinufer an Frank- reich; seit dem Pariser Frieden aber an die großherzoglich hessische Rheinprovinz. 4. Oberhessen, rechts vom Main, begreift die fruchtbare hü- gelige Landschaft, Wetterau, zwischen dem Taunus und dem Vogelsberg, worin Friedberg mit 3000 Einwohnern und einem

5. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 194

1839 - Karlsruhe : Groos
194 , Zweite Stufe des Unterrichts. verwenden ließ. Diese Stadt nannte er Lichtenau. Ludwig Xiv ließ die Befestigungen dieses Ortes schleifen. 24. Rheinbischoffsheim liegt in der ehemahligen Graf- schaft Hanau-Lichtenberg. In dem 17. und zu Anfang des 18. Jahrhunderts wohnten hier verschiedene Grafen von Hanau, die -hier eine Münze und eine Kanzlei hatten. Von ihnen heißt diese Gegend das Hanauer Land. Sie begannen hier ein Schloß zu bauen, das aber nicht vollendet ist. 25. Die Stadt Hornberg liegt in einem engen Thale an der Gutach, von hohen Gebirgen eingeschlossen. Links über der Stadt liegt auf einem hohen steilen Felsen das Schloß Hornberg. 1191 kommen Herren von Hornberg vor. Nach dem Erlöschen ihres Geschlechtes kam das Gebiet von Hornberg unter die Aebte von Sankt Georgen. 1449 kam es zum Theil und 1532 ganz an Wür- temberg. Herzog Ullrich von Würtemberg dankte 1535 im ganzen Amte Hornberg und Sankt Georgen die katholischen Pfarrer ab, und setzte lutherische Prediger ein. Als Herzog Ullrich genöthigt ward, das Interim *), dessen Annahme 1548 auf dem Reichstage zu Augsburg von Kaiser Karl V den Reichsständen befohlen war, in seinem Lande anzuordnen, und als er den berühmten evange- lischen Prediger Iohannbrenz (Verfasser des in Würtemberg gebrauchten lutherischen Katechismus mit Auslegung, und Verbrei- ter der evangelischen Lehre) gegen die kaiserliche Haftnahme nicht schützen konnte, wies er demselben und seinen Kindern, indem die Frau vor Kummer in Stuttgart gestorben war, dies Schloß Hornberg zum gemeinschaftlichen Aufenthalt an. Brenz bewohnte unter dem Namen Huldrich Aengster als Burgvogt das ältere Schloß, und der Obervogt das neuere. Diesem Brenz erwiderte einst der Pfarrer zu Gutach, von jenem freundlich erinnert, we- niger lange Predigten zu halten: „Euch Vögten wird die Zeit immer zu lange in der Kirche, aber nicht bei der Zeche." Als aber derselbe Pfarrer in einer gefährlichen Krankheit von dem Burg- vogte besucht und von ihm an viele heilsamen Lehren aus seinen eigenen Predigten erinnert wurde, sagte er: „Lieber Herr, was *) Eine Vermittlung der katholischen und evangelischen Lehre.

6. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 198

1839 - Karlsruhe : Groos
198 Zweite Stufe des Unterrichts. Prinz Eugen von Savoien, iin spanischen Erbfolgekrieg (1700 — 1714), eine schwebende Brücke 60'hoch über den Strom schla- gen, auf welcher in der Nacht 6000 Neüer übersetzten. 30. In einem waldigen Nebcnthale der Kander (bei Vogelbach, unweit Kandern) liegt das Dörfchen Kaltenbach. Hier stand einst das Schloß der Edeln von Kaltenbach. Um's Jahr 1120 lebte hier W ern er von Kalte n b a ch mit seiner Gemahlin Ida. Diese Familie war gesegnet mit allen irdischen Gütern, und zwei wackere Söhne, Werner und Widert, wuchsen zur Freude ihrer Eltern heran. Der Ritter mit seiner Gemahlin war geliebt wegen ihres wohlthätigen Sinnes. Jeder Arme fand bei ihnen Unter- stützung und jeder Fremdling wurde von ihnen gastfreundlich auf- genommen. — Einst klopfte es an dem Schloßthore, und es trat ein ehrwürdiger Mann in geistlicher Kleidung, Bischoffgeb- hard von Constanz, ein Bruder des Grafen Berthold des Bärtigen, herein, der wegen Verfolgungen seiner Feinde sich in das Kloster von Sankt Blasien halte flüchten müssen. Gebhard wurde so liebreich empfangen, daß er seinen Besuch noch öfters wiederholte. Als Werner erblindete, gedachte er der Ermahnungsworte Gebhards von der Eitelkeit aller irdischen Dinge. Er legte sein Ritterschwert bei Seite, zog ein härenes Gewand an und begab sich in das Kloster von Sankt Blasien. Seine Gemahlin Jda nahm den Schleier und ging in das Non- nenkloster Berau (bei Bonndorf). Der jungewerner war damahls im Auslande auf einem Kriegszuge. Nach seiner Rückkehr gingen auch mit ihm die Worte Gebhards so lange um, bis auch er sich entschloß, sich in einer Weise für die Ewigkeit zu bereiten, wie man es damahls für heilsam erachtete, indem er sich in ein Kloster begab. Seinen Bruder, der ihn sehr liebte, überredete er, das Gleiche zu thun. Nur ihre Schwester Hedwig, die schon verheirathet war, blieb in ihrem Stande. Ihre reichengüter schenkten sie dem Stifte Sankt Blasien. — Um ein Denkmahl ihres Namens zu stiften, errichtete der alte Werner auf dem Berge Bürgeln ein Kloster, weil daselbst die Gebeine seiner Voreltern ruhten. Der jungewerner undwitfried waren die erstenvorsteher diesesklosters. 31. Am Oberrhein, in der Gegend von Säckingen, ver- breitete um das Jahr 500 der Friedensbote Friedolin aus Schott-

7. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 201

1839 - Karlsruhe : Groos
Geschichtliches von merkwürdigen Orten des Großberzogthums. 201 Krenkingen einen Stuhl vor das Rathhaus setzen lassen, um vor sich den Kaiser vorüberziehen zu sehen. Er selbst erhob sich nicht von seinem Sitze, als der kaiserliche Zug an ihm vorüber kam, sondern lüpfte nur ein Wenig seinen Hut. Dem Kaiser siel Dies auf, und erfragte: „wer der Mann wäre, der seiner Majestät die ge- bührende Achtung nicht bezeige". Da antwortete der Freiherr mit stolzem Selbstgefühl: „Ich habe dem Kaiser meinen Hut gezogen, und mehr bin ich nicht schuldig; denn ich bin weder ihm, noch sonst einem Menschen tn der Welt auf irgend eine Weise verbindlich, sondern frei und ledig an Leib und Gut, so daß ich ihn wohl, wie ein Geistlicher, als mein Oberhaupt anerkenne, aber nicht als Herrn meiner Besitzungen". Der Kaiser näherte sich dem Frei- herrn lächelnd und sagte: „Damit ein so kecker Mann mir und dem Reiche künftig verbunden sei, so ertheile ich euch das Recht, in eurer Stadt Thiengen goldne Münzen mit meinem Bildnisse zu prägen". Die Bürger von Thiengen mahlten den Stuhl des Freiherrn auf ihr Wappen. — In der Nähe von Thiengen, im Klettgau, wirkte die H.-W a l d b u r g a, welche, aus England gekom- men , den christlichen Glauben und das christliche Leben hier zu pflegen suchte. 34. Die ehemahlige Benedictinerabtei Sankt Blasien liegt im obern , engen Albthal -des Schwarzwaldes, 5 Stunden von Waldshut, in einer wilden, waldigen Gegend. Hier ließen sich im 9. Jahrhundert zuerst Einsiedler nieder, die sich von ihrer Hände Arbeit nährten. Ihre hölzernen Wohnungen nannte man die Zelle an der Alb. Diese Einsiedler wurden später Benedictiner- mönche. Fin tan, ein brittischer Pilgrim, brachte die Gebeine des heil. Blasius von Rom zuerst nach der Insel Rheinau (2 Stunden unterhalb von Schaffhausen) und von Da kamen sie in dies Kloster an der Alb, das von Nun an nach diesem Märtyrer sich nannte. Ritter Reginbert von Seldenbüren aus dem Zürcher- gau, Waffengefährte und geheimer Rath Kaiser Otto's des Großen, ging 940 in dies Kloster, nachdem er im Krieg seinen rechten Arm verloren hatte, und dieser vermachte dem Kloster seine ganze Habe. Kaiser Otto Ii bestätigte die Gründung dieses Klosters mit außerordentlichen Freiheiten nebst dem Eigenthum des Zwing und Banns der Grundstücke jener Gegend. Das Kloster 9..

8. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 312

1839 - Karlsruhe : Groos
312 Zweite Stufe des Unterrichts. Wasserkünsten.— Dorf Geismar, links von der Weser; hier stand einst die von Vonifazius umgehauene heilige Eiche der heid- nischen Sachsen.— Links an der Lahn in Oberhessen Marburg, an einem Berge, 7600 Einwohner, von Philipp dem Groß- müthigen 1527 gestiftete Universität; war einst sehr blühend. Das Marburgergesangbuch. 1529 fruchtlose Besprechung der schweizerischen Reformatoren mit denen von Wittenberg auf dem B ergschlosse.hier starb 1231 in ihrem 24. Lebensjahre die h. Elisabeth,Gemah- lin des Landgrafen Ludwig von Thüringen. Sie war die Tochter Andreas Ii, Königs von Ungarn, und sie ward durch ihre Tochter Stammutter des fürstlich hessischen Hauses. Hungersnoth und Seuchen gaben ihr Veran- lassung, Liebe und Barmherzigkeit an ihren leidenden Mitmenschen auf -die aufopfernste Weise zu üben. Sie stiftete mehrere Spitäler, speiste täglich Arme an ihrem Hofe, ging in geringem Gewände umher, um die Elenden aufzusuchen und sie zu unterstützen. Dabei vergaß sie den Gatten lind ihre Kinder nicht. Ihr edler Gemahl, der 1227 an einem Kreuzzuge theilnahm, starb in Unteritalien. Sein Bruder Heinrich Raspe, dem er die Regierung anvertraut hatte, verstieß Elisabeth von der Wartburg, entzog ihr alle Unterstützung, und verbot sogar den Einwohnern Eisenachs, sie zu unterstützen. Mitten im Winter irrte sie mit ihren Kindern im Elend umher. Der Bischof von Bamberg brachte es durch die thüringischen Edeln, die aus Palästina zurückkehrten, dahin, daß Raspe sich bewogen fand, ihr Marburg zu ihrem Wittwensitz einzuräumen, da sie nicht mehr nach der Wartburg zurückkehren wollte. — Fulda, rechts an der Fulda, 9600 Einwohner; hier in der Münsterkirche ist das Grab des h. Bonifacius. — Durch Fulda zieht die Frankfurter Straße nach Sachsen. — Nordwärts, links an der Fulda, Hers- feld; der badische General Link (von Constanz) toar von den Franzosen 1507 beauftragt, Hersfeld durch seine badische Mannschaft niederzubrennen; er ließ jedoch nur einigen Brennstoff auf öffentlichen Plätzen und einige werthlosen, ausgeräumten Häuser anstecken, und wendete auf diese Weise den Zorn der Fremden von der unglücklichen Stadt ab. — Hanau, rechts am Main, 14,000 Einwohner.— Ostwärts getrennt vom Haupt- lande: Schmalkalden, 5000 Einwohner, am Thüringer Walde; hier schlossen 1531 die protestantischen Fürsten ein Bündnis. 3. Das Kurfürstenthum enthält 208 □ Meilen und 645,000 Einwohner, wovon ungefähr V- katholisch sind, die Mehrzahl ist reformiert. Die frühere Geschichte, des Landes ist mit der thü- ringschen bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts verbunden. Einer

9. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 190

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
190 das Frankenreich (Frankreich). Auch manche rechtsrheinische Völker waren ihm untertan, oder mit ihm verbündet, so daß der König der Franken als der mäch- tigste unter den deutschen Stammesfürsten galt. Die größte Ausdehnung er- langte das Frankenreich unter Pipins Sohn Karl (768—814). Ein Zeitgenosse, namens Einhard, erzählt von der Persönlichkeit dieses gewaltigen Herrschers folgendes: Karl besaß einen kräftigen Körper und eine hohe Gestalt; seine Körperlänge maß siebenmal die seines eigenen Fußes. Die Augen waren groß und lebhaft; schön umrahmten die vollen Haare sein hei- teres und fröhliches Gesicht. Das alles verlieh seiner Gestalt, er mochte stehen oder sitzen, eine achtunggebietende Würde. Sein Schritt war fest und seine Haltung männlich. Nach Sitte der Franken liebte er das Reiten iinb Jagen und pflegte auch bei seinen Söhnen diese Kunst. Die Töchter aber sollten zu häus- lichen Arbeiten angehalten werden und fleißig mit Rocken und Spindel umgehen lernen, auf daß sie nicht vor Untätigkeit verkämen. Im Schwimmen war er so gewandt, daß es ihm niemand darin zuvortat. Er kleidete sich schlicht nach ger- manischer Art; fremdländische Gewänder verschmähte er, wenn sie auch noch so schön waren. Die Wissenschaften pflegte er eifrig und erwies ihren Lehrern hohe Ehre. Er ließ alte Sagen und Volkslieder aufschreiben, damit sie der Nachwelt erhalten würden. Der christlichen Religion war er von ganzem Herzen zuge- tan. Zu Aachen, seiner Lieblingsstadt, errichtete er eine herrliche Kirche, zu deren Bau er Säulen und Marmor aus Rom und Ravenna kommen ließ. So sparsam er in seinem Haushalt war, so gerne unterstützte er die Armen mit milden Gaben. Karl im Kampf mit den Bayern und Sachsen. Als Karl iin Jahre 768 die Regierung des Frankenreiches antrat, stellte er sich die hohe Aufgabe, alle ger- manischen Stämme zu eine m Reiche zu vereinen und sie durch das Christen- tum zu höherer Gesittung emporzuführen. Im siidlichen Bayern trotzte der Vayernherzog Tassilo dem fränkischen König; allein Karl nahm ihm die Herzogswürde und setzte in Bayern Grafen ein, die in seinem Namen dort regierten. Schwerer aber und langwieriger waren die Kämpfe gegen die S a ch s e n , die damals zwischen Ems und Elbe wohnten. In diesem Volke lebte noch der Frei- heitsdrang der Vorfahren mächtig fort; auch hielten sie treu an der Verehrimg ihrer alten Gottheiten fest. Über dreißig J-ahre hatte Karl mit den schwertkundigen Sachsen zu kämpfen. So oft er sie besiegte und sie zwang, dem Heidentum zu ent- sagen, immer wieder lehnten sie sich gegen ihn auf und vertrieben oder töteten die christlichen Priester. Dann brachen sie unter ihrem tapferen Herzog Witte- k i n d in die fränkischen Grenzlande ein und verbreiteten durch Brand und Plün- derung Schrecken unter den Bewohnern. Furchtbar traf Karls Strafgericht die Empörer. Nach siegreichen Kämpfen ließ er einst über 4000 gefangene Sachsen bei Verden an der Aller hinrichten. Ilm den Widerstand des Volkes dauernd zu brechen, gebot er, daß etwa 10 000 sächsische Fannlien ihre Heimat verließen und sich in verschiedenen Teilen des Frankenreiches ansiedelten. So entstanden im fränkischen Teile Badens die Orte Lützelsachsen, Hohensachsen, Großsachsen, Sachsenhausen bei Wertheim und Sachsenflur bei Borberg. Im Sachsenland aber wurden viele Franken angesiedelt (Name Frankenhausen in Thüringen). Nun gab auch der Herzog Wittekind seinen Widerstand auf. Er ließ sich taufen
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