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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 59

1902 - Karlsruhe : Lang
— 59 — den Mörser mit einem Steine zngedeckt. Es war gegen Abend, und er wollte sich ein Licht anzünden. Als er nun Feuer schlug, fiel ein Fünflein in den nicht sorgfältig bedeckten Mörser; die Mischung entzündete sich, und mit einem gewaltigen Knall wurde der Stein an die Decke des Zimmers geschleudert. Der Mönch war darüber zuerst heftig erschrocken; als er aber der 25ertf?olb Schwarz. Sache durch wiederholte Versuche nachforschte, fand er, daß das Gemenge von Schwefel, Salpeter und Kohle durch die Entzündung eine gewaltige Triebkraft gewinnt. So wird die Erfindung des Schießpulvers erzählt; !fo ist sie auch auf dem Denkmal des Erfinders zu Freiburg im Breisgau dargestellt. Ob aber alles gerade so oder anders zugegangen ist, das weiß man nicht. Ja, nicht einmal über den Namen des Erfinders ist man sicher; die einen nennen ihn Berthold Schwarz, andere sagen, er habe Konstantin Angeltyen geheißen. Vielleicht haben beide Teile recht, und war Berthold der Kloster-

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 278

1902 - Karlsruhe : Lang
— 278 — 4. Und am Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette; Um die Strömung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette. 5. In der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde, Senkten tief hinein den Leichnam mit der Rüstung auf dem Pferde; 6. Deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe, Daß die hohen Stromgewächse wüchsen aus dem Heldengrabe. 7. Abgelenkt zum zweitenmale, ward der Fluß herbeigezogen; Mächtig in ihr altes Bette schäumten die Bnsentowogen. 8. Und es sang ein Chor von Männern: „Schlas in deinen Heldenehren! Keines Römers schnöde Habsucht soll dir je dein Grab versehren!" 9. Sangen's, und die Lobgesänge tönten sort im Gotenheere; Wälze sie, Busentowelle, wälze sie von Meer zu Meere! Platen-Hallermünde. Pie Schlacht bei Zülpich. 1. Chlodwig, der Frankenkönig, sah in Zülpichs, heißer Schlacht, Daß die Alemannen siegten durch der Volkszahl Übermacht. 2. Plötzlich aus des Kampfs Gedränge hebt er sich auf stolzem Roß, Und man sah ihn herrlich ragen, vor den Edlen, vor dem Troß. 3. Beide Arme, beide Hände hält er hoch empor zum Schwur, Ruft mit seiner Eisenstimme, daß es durch die Reihen fuhr: 4. „Gott der Christen, Gott am Kreuze, Gott, den mein Gemahl verehrt. So du bist ein Gott der Schlachten, der im Schrecken niederfährt, 5. Hilf mir dieses Volk bezwingen, gib den Sieg in meine Hand, Daß der Franken Macht erkennen muß des Rheins, des Neckars Strand L 6. Sieh, so will ich an dich glauben, Kirchen und Kapellen baun, Und die edlen Franken lehren, keinem Gott als dir vertraun!" 7. Sprach es, und aus Wolken leuchtend brach der Sonne voller Strahl, Frischer Mut belebt die Hetzen, füllt des schwachen Häufleins Zahl. 8. Chlodwig selbst ergriff das Banner, trug es in der Feinde Reihn, Und die Franken, siegesmutig, stürzten jauchzend hinterdrein. 9. Schreck ergriff der Feinde Rotten, feige wenden sie und fliehn, All ihr Kriegsruhm ist erloschen, ihre Macht und Freiheit hin. 10. König Chlodwig ließ sich taufen und fein edles Volk zugleich, lind ob allen deutschen Stämmen mächtig ward der Franken Reich. 11. Wenn sie einst den Gott verlassen, der bei Zülpich Sieg verlieh, Ist den Alemannen wieder Macht gegeben über sie. K. Simrock.

3. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 3

1903 - Karlsruhe : Lang
— 3 — -mittels Balken und Brettern hergestellt, auf diesem kamen sodann die Bütten in der angedeuteten Aussühruug 311 stehen. Mituuter nab es Pfahlbauflächen von großer Ausdehnung, die offenbar für zahlreiche Ansiedlungen berechnet waren. So wurden me Spuren solcher von 5 und 9 ha Fläche, mit 30000 bis 40000 Pfählen gefunden und zwar im Bodensee, der m bei; Nahe seiner Gestade mit einer großen Menge von Pfahlbauten bedeckt war. Auch in kleineren Seen, in sumpfigen Niederungen des Rheintales u. a. bestanden derartige Siedelungen, die übrigens auch im griechischen Altertum wie noch heutzutage in Australien, Ostindien und anderwärts in den Tropen vorkommen. Die wunderliche Gewohnheit, im Wasser sich anzubauen, mag wohl in erster Linie ans das Bedürfnis der Sicherung vor wilden Tieren und feindseligen Menschen zurückgehen; mitgesprochen hat -aber jedenfalls auch die Erwäguug, daß hier ein freierer und gefünderer Aufenthalt geboten ist als in den Wälbern, dre damals noch weite Strecken der User von Flüssen und -seen bedeckten und nur ganz allmählich vor der Kulturarbeit jener •ersten Ackerbaueru zurückwichen. Außer aus Pfählen im Wasser siedelten sich die Leute dieser sogen, jüngeren Steinzeit auch aus Hügeln und mäßig hohen Bergrücken an, wo sie sich nicht minder geborgen glaubten. Schon in dieser Periode finden wir zwei große Streifen am Oberrhein angebaut: das Hochgestade des Flusses und den Westrand des Gebirges. In diesen beiden Hauptzügen bewegt sich noch aus lange Zeit — man kann sagen, bis die Römer herein kamen, — die gesamte Kultur und Bebauung unseres Landes. Die dazwischen liegenden Niederungen und Ebenen weisen kaum irgend welche Spuren menschlicher Wohnstätten ans. Die Kulturstufe dieser Zeit ist gekennzeichnet durch den fortgesetzten Gebrauch des Steines als des hauptsächlichsten Rohmaterials, nus dem die Menschen ihre Werkzeuge und Waffen herstellten, freilich in wesentlich fortgeschrittener Fertigkeit als einst jene Höhlenbewohner, vor denen sie sich namentlich durch die Kunst der Töpferei auszeichneten. Auch in der Verwendung von -Knochen, Geweih, Zähnen u. a., besonders zum Schmuck zeigt sich ein bedeutender Fortschritt. Das Holz bildet eine wertvolle Ergänzung dazu. Auch die Anlage und Einrichtung ihrer Wohnungen setzt eine nicht geringe Geschicklichkeit voraus; das -gilt namentlich von dem kunstgerechten Aufbau der Pfahlhütten und Pfahldörfer. Hinsichtlich der Nahrung finden wir jetzt bereits eine gewisse Mannigfaltigkeit. Wohl liefern noch Jagd-und Fischfang erhebliche Beiträge zur Tafel, doch auch heimische Viehzucht, Feld-und Gartenbau steuern das Ihre dazu bei; und ■die jetzt bekannte Kochkunst weiß die Speisen schmackhaft zu

4. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 6

1903 - Karlsruhe : Lang
über Namen und Herkunft der Völker der Stein- und Bronzezeit geben, leiten uns die Spuren der Eisenzeit, besonbers die der letzten vorchristlichen Jahrhnnberte, bireft aus einen Volksstamm, bessert Auftreten die ersten Lichtstrahlen der Geschichte in unsre Gegenb bringen läßt: es finb die Gallier ober Kelten, über die uns bereits römische Schriftsteller einige Kunbe zu bringen vermögen, das Volk des Altertums, das einst einen großen Teil Mitteleuropas erfüllte und namentlich in den Alpenlanbschaften und bereu nörblichen Vorlanben von Österreich bis nach Frankreich hin seine Wohnsitze hatte. Es war eine kriegerische Rasse, von beren Tätigkeit in Kamps und Streit mancher Ringwall und Verhau aus unsern Hügeln im Hegau, im Schwarzwalb wie im Obenwalb berebtes Zeugnis gibt. Aber auch ihr stieb-liches Wirken hat allenthalben im Lanbe unverkennbare Spuren zurückgelassen. Eine Menge Namen von Flüssen, Bergen und Ortschaften, die uns heute in etwas veränberter Form geläufig finb, entstammen der keltischen Sprache. Sie beweisen uns, wie tiesgehenb und nachhaltig die Urbarmachung und Bestellung biet er ©egenbett durch die ebenso geschickten wie arbeitsamen Kelten für die Nachwelt geworben ist. Im 1. Jahrhundert v. Chr. mußten bic keltischen Bewohner unseres Laubes allmählich vor bett aus Norbert und Norbostett heranbrängenben Schareu der Germanen über den Rhein zurückweichen; bctbei stießen sie um die Mitte des Jahrhnnberts int heutigen Frankreich mit bett friegsgemaltigen Truppen des großen römischen Fetbherrn Julius Cäsar so heftig zusammen, daß sie wieber aus dem rechtsrheinischen User Stellung nehmen mußten. Von ba scheinen sie balb in die heutige Schweiz abgezogen zu sein. Nunmehr treffen wir bic Germanen, unsere eigentlichen Stammesgenoffen, hier zu Laube, freilich noch nicht bauernb ansässig, noch nicht im abgeschlossenen staatlichen Ver-banbe, sonbetn unftät wanbernb und unfertig in ihrem politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Dasein. Mit ihrem Auftreten kommt wieber ein rauheres, urwüchsigeres Element in unsere Heimatgeschichte, dem die bisherige, verhältnismäßig hohe Kultur nicht staub zu haltert vermag. Wenn auch die Germanen manches von ihren Vorläufern annahmen, so geht boch vieles bereits Errungene wieber verloren, aber anbrerseits tritt eine frische» zukunftverheißenbe Volkskraft an die Stelle der moralisch minber-wertigen keltischen Rasse. Es waren vorwiegenb Stämme der großen germanischen Völkergruppe, die matt mit dem gemeinsamen Namen der „Sueben" bezeichnet, welche sich hier nieberließen, balb aber, wie es scheint, in den Bannkreis römischen Kulturlebens aus das linke Rheinufer, in die Gegenb von Worms, Sveyer und Straßburg sich begaben, so daß etwa um die Zeit

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 123

1900 - Karlsruhe : Lang
— 123 — 4. Das Jahr 1814. Die Heere der Verbündeten rückten langsam — denn sie bedurften der Ruhe und Erholung — an den Rhein. Der Rheinbund war aufgelöst, und die einzelnen Staaten desselben traten dem Bunde gegen Napoleon bei. Die Verbündeten boten dem fran^ zösischen Kaiser Frieden an unter der Bedingung, daß künftighin der Rhein, das Meer, die Pyrenäen und die Alpen Frankreichs Grenzen sein sollten. Das Anerbieten wurde zurückgewiesen. Nun drangen die preußischen Generale, vor allen Blücher,dermarschall„Vor-warte" zubenannt, im großen Kriegsrate zu Frankfurt darauf, daß man über den Rhein gehe und in Paris den Frieden vorschreibe, durch den der Rhein Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze werden müsse. Obgleich dagegen, besonders von den Russen, allerlei Schwierigkeiten erhoben wurden, behielt Blücher recht und überschritt in der Nenjahrsnacht von 1813 auf 1814 den Rhein bei Kaub. Schon vorher war Schwarzenberg mit 220000 Mann Österreichern und Russen bei Basel über den Strom gegangen. In den ersten Wochen des Januar waren die Verbündeten 400000 Mann stark auf französischem Boden und richteten ihren Marsch in drei großen Heersänlen gegen die französische Hauptstadt. Napoleon zeigte in dieser Zeit noch einmal seine ganze Feldherrngröße und machte seinen Feinden das Vorrücken schwer genug. Mehr als einmal stockte der Vormarsch, und die verbündeten Monarchen dachten _ an Uuterhandluugeu; aber vorwärts! uach Paris ! war das Losungswort Blüchers und seiner tapfern preußischen Wehrmänner. Und sie kamen nach Paris, trotz Feind und Winterstürmen, freilich nach vielen heißen Gefechten, in denen immer die Preußen das Beste thaten. Am 31. März 1814 zogen Kaiser Alexander und König Friedrich Wilhelm Iii. an der Spitze ihrer Garden in die feindliche Hauptstadt ein. Napoleon, von feinen Marschällen und Staatsmännern verlassen und verraten, mußte dem französischen Throne entsagen und wurde auf die Insel Elba verbannt. Die alte französische Königsfamilie kehrte zurück, und Ludwig Xviii., der Bruder des hingerichteten Königs, bestieg den französischen Königsthron. Am 30. Mai wurde der erste Pariser Friede geschlossen, in dem Frankreich seine seit 1792 gemachten Eroberungen wieder herausgeben mußte. 5. Das Jahr 1815. Iw Spätherbste 1814 kamen Fürsten, Staatsmänner und Feldherren aus allen europäischen Staaten in Wien zusammen. Der Wiener Kongreß — so nannte man die Versammlung — sollte eine neue Ordnung der europäischen Staaten ausrichten. Seine Beratungen wurden im März 1815 unterbrochen durch die Nach richt, der Kaiser Napoleon habe die Insel Elba verlassen und

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 141

1900 - Karlsruhe : Lang
— 141 - obere Moselthal und ins Elsaß. Gelang dies, so konnte auch der Rhein überschritten und Süddeutschland heimgesucht werden. Aber die „Wacht am Rhein" war auf ihrem Posten. General Werder hatte seit der Übergabe von Straßburg das französische Gebiet auf beideu Abdachungen der Vogesen behauptet und war unter blutigen Gefechten bis Besanxon und Dijon vorgedrungen. Beim Herannahen von Bourbakls Heer, das 150000 Mann zählte, denen die Deutschen nur ungefähr 70 000 entgegen stellen konnten, ging Werder in eine feste Stellung auf der Liuie Mout-beliard, Hericourt, Frahier zurück, um hier den Feind zu erwarten. Es war eine furchtbare Kälte, das Land weithin mit Schnee bedeckt. Am 14. Januar 1871 begannen die Franzosen den Angriff auf der ganzen Linie. Die deutschen Krieger — die Hälfte waren Badener — wankten und wichen nicht, obgleich sie einer gegen drei fochten. Drei Tage dauerte nun der Kampf; das kleine deutsche Heer schien von der Masse der Feinde erdrückt zu werden; aber mutig hielten sie aus; sie wußten, was aus dem Spiele stand. Nachdem am Abende des 17. der letzte Sturm der Franzosen blutig abgeschlagen war, trat Bonrbaki den Rückzug an. Es war zu spät; denn schon nahte in Eilmärschen Manteuffel mit der neugebildeten Südarmee heran und schnitt dem französischen Heere den Rückweg ab. Diesem blieb nun kein anderer Ausweg, als in die Schweiz zu flüchten und dort, noch 83000 Mann stark, die Waffen niederzulegen. Um dieselbe Zeit — am 19. Januar — brach General ©oben bei St. Quentin den letzten Widerstand der französischen Nordarmee. Für Paris war keine Hoffnung mehr; am 23. Januar begannen in Versailles die Unterhandlungen über die Übergabe der Stadt; am 28. wurde ein Waffenstillstand von drei Wochen angenommen, am 26. Februar ein vorläufiger Friede geschlossen und am 1. März die Hauptstadt den Siegern übergeben, die einen Teil derselben auf kurze Zeit mit 30 000 Mann besetzten. Im Frieden, der erst am 10. Mai 1871 zu Frankfurt am Main endgültig abgeschlossen wurde, trat die französische Republik Elsaß und Deutsch-Lothringen an das Deutsche Reich ab und zahlte 5 Milliarden Franken Kriegskosten. Frankreich war für feinen Übermut gezüchtigt; 6 Monate hatte der Krieg gedauert, 17 große Feldschlachten waren geschlagen, 156 Gefechte geliefert worden; Frankreich hatte nicht einen einzigen Sieg zu verzeichnen. Die Deutschen hatten 22 feste Plätze eingenommen, darunter die größte Festung der Welt und die stärkste Frankreichs, und nahezu die Hälfte des französischen Gebiets erobert. Sieben große französische Heere waren vernichtet, der französische Kaiser, seine berühmtesten Marschälle und Generale, Über 11000 Offiziere, 375000 Soldaten waren Kriegsgefangene geworden; 110 Adler und Fahnen, 7200 Geschütze, über 600000

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 159

1900 - Karlsruhe : Lang
— 159 — Sidon bis zur Insel Cypern betrug die Entfernung etwa 30 Meilen und von hier bis znr Insel Rhobus das Doppelte. Von der Insel Rhobus aber konnte man mit ganz kurzen Fahrten von Insel zu Insel bnrch den Archipelagus Kreta und Griechenlanb und von hier aus mit Leichtigkeit Italien, Sizilien, Sarbinien und die Küstenländer am Norbranbe des mittellänbischen Meeres erreichen. Fast noch weniger Schwierigkeit machte die Fahrt längs der Nord-küste von Afrika bis zu der Meerenge von Gibraltar ober, wie man bamals sagte, bis zu bett Säulen des Herkules. So lange die Schiffe noch unvollkommen waren, fuhren die Phönizier nur an den Küsten hin; später bauten sie größere Schiffe, zu benen ihnen die fiebern des Libanon vortreffliches Bauholz lieferten, und lernten die Fahrt zur Nachtzeit nach dem Stanbe der Gestirne richten. Nun befuhren sie das offene Meer, wagten sich sogar hinaus in bett atlantischen Ozean und brangen bis nach England und selbst in die^ Norbsee und Ostsee vor. Phonizische Seefahrer haben schon 700 Jabre vor Christi Geburt, vom roten Meere ansfahrenb, das Kap der guten Hoffnung besucht und ganz Afrika umschifft. Überall legten sie an den Küsten des Festlandes und ans den Inseln Niederlassungen an, in die von den Einwohnern der benachbarten Länder alle möglichen Erzeugnisse des Bobens und des Gewerb-fleißes zusammengebracht und von den Phöniziern gekauft und eingetauscht würden. Auch mit den Enphratlänbern und selbst mit Indien hatten die Phönizier einen Handelsverkehr. Vom Mittel-meere führte eine Karawanenstraße an bett Euphrat uttb den perfischen Meerbusen, auf der Taufenbe von Kamelen die Erzeugnisse Indiens: Elsenbein. Perlen, Gewürze. Goldkörner. Zinn " nach üetyrus und Sstbon brachten. Die Phönizier waren aber nicht nur tüchtige Seefahrer und Hanbelslente, sondern sie übertrafen auch alle Volker der alten Welt an Gewerbfleiß. In den phönizischen Städten waren zahllose Fabriken; dort fertigte man Gegenstände aus Glas, dessen Erfinder bte Phönizier waren, Geräte, Waffen, Schmucksachen aus Bronze, zu der das Kupfer aus bett spanischen, von Phöniziern angelegten und mit Verwenbnng von Sklaven betriebenen Bergwerken, das Zinn aus Britannien und Indien geholt wurde, ^chmuckgegeustände aus Elsenbein und Bernstein, den die Phönizier an der Ostseeküste eintauschten. Das berühmteste Erzeugnis des phönizischen Gewerbfleißes waren die Purpurstoffe, aus seiner Wolle gewebt und mit dem Saste der Purpurschnecke, welche an der Küste von Palästina häufig war, gelblich, hochrot oder blaurot gefärbt; hochroter und blauroter Purpur war der kostbarste; ein Psuttd so gesärbter Wolle kostete nach unserem Gelbe etwa sünshnnbert Mark. Phöniziern wirb auch die wichtigste aller menschlichen Erfindungen, die Erfindung der Schrift, zugeschrieben. Doch möchte sich ihr Verdtei'st hierin darauf beschränkt haben, daß sie die

8. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 3

1849 - Karlsruhe : Groos
Die Thiere. 3 eine kleine Herde von Wildschweinen gesehen wird, so sind sie doch, sowie auch die Felder und Gärten, die mit Gebüsch und Baumpflanzen besetzt sind, von einer großen Anzahl großer und kleiner Vögel bewohnt. Die Vögel durcheilen die Luft auf die manigfaltigste Weise, erheben sich senkrecht und schräge in die- selbe, lassen sich aus den höchsten Höhen schwebend zur Erde oder auf einen hohen Gegenstand nieder. Hie und da schleicht in den Wäldern der geschäckte, kurzgeschwänzte Iltiß hin, öder- es regt sich im Gebüsche ein Wiesel. In Hecken und am Rande der Wälder sieht man manchmahl den stacheligen Igel. Mun- tere Eichhörnchen klettern an Bäumen auf und ab und machen kühne Sprünge von Ast zu Ast. Auf den Wiesen stoßen Maul- würfe und machen durch aufgeworfene Erdhäufchen ihre unter- irdischen Gänge kenntlich. Mäuse eilen mit unheimlicher Schnel- ligkeit ihren Löchern zu. In der Dämmerung durchschneiden oft Fledermäuse schnell und geräuschlos die Luft und jagen durch ihr plötzliches Erscheinen und Verschwinden oft einen kleinen, augenblicklichen Schreck ein. In den Gewässern ziehen ganze Scharen von Fischen hin und her, und hie und da sicht man solche, die von andern verfolgt werden, über die Ober- fläche schnellen und ihre silberglänzenden Schuppen und röth- lichen oder bläulichen Flossen zeigen. Wird irgendwo ein Wasser abgelassen, so kriechen auf dem Grunde häufig die sonderbar gestalteten Krebse hin, indem sic sich bald vor- bald rückwärts bewegen. Naht man in der Sommerzeit den Wasser- gräben und Sümpfen, so Hüpfen braune Frösche in das Wasser, schwimmen darin herum oder strecken ihre Kopfe heraus. Auf dem Grunde stillstehender Gewässer kriechen Muschelthiere in ihren Schalen auf dem Boden hin. Im Sommer hüpfen auf den Wiesen Heuschrecken in großen Sprüngen; hurtige Käfer laufen auf dem Boden hin und her; auf den Gras- rmd Ge- traidehalmcn, auf dem Laub und den Blüten der Hcckengebüsche und Wiesenkräuter, an den Stämmen der Bäume, sitzen Käfer und Fliegen der manigfaltigsten Art; bunte, prachtvolle Falter, Wasserjungfern mit ihren glasartigen Flügeln, fliegen im Son- nenschein von Blüte zu Blüte und von Gebüsch zu Gebüsch; wundersam gezeichnete Raupen gehen geheimnisvolle Verwand-

9. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 31

1849 - Karlsruhe : Groos
Die Pflanzen. 31 nannt, das in einem besondern Sack einen braunen Saft ent- halt, den man als Sepiensarbe benützt. Zweispitzige Keulen findet man versteinert in Kalkgebirgen, Belemniten, Teufelsfinger oder Donnerkculen genannt, welche die Spitzen der Rücken-' platte von solchen Dintenfischen find. In den Meeren findet man Seesterne mit beweglichen Zacken und Seeigel, von welch letzter» man einen ißt. Ganze Thierfamilien bauen von dem Grunde der Meere bis an die Oberfläche; ihr Bau erstarrt von Unten herauf und wird steinhart; man heißt sie Korallen und sie bilden öfters ge- fährliche Riffe, werden manchmahl der Grund neuer Inseln. Dritter Abschnitt. Die Pflanzen. 1. F"fl die ganze Vlierfläche der Erde mit Pflanzen überzogen; das ladende Eriin der Pflanzen, ihre Farbenpracht, ihre Piifte, der Wechsel ihrer Entfaltung. D'l Oberfläche der ganzen Erde und die aller Körper und Gegenstände, welche der Feuchtigkeit, dem Wasser und der Luft ausgesetzt sind, bieten den Pflanzen einen Standort dar. Wege, Mauern, Mauerwände, Dächer, Felsen, Berge, Steine, Gräben, Höhlen, fa selbst die Stämme lebender Gewächse und manch- mahl die Leiber lebendiger Thiere, werden von Flechten, Moosen und andern Gewachsen überzogen. Die ekelhaftesten lind wüste- sten Plätze und Ocrter werden von Pflanzen überzogen und geschmückt. . Das Hervorsprießeu und das Wachsthum der Pflanzen, die ■ Entfaltung ihrer Blatt- und Blütenknospeu, das Reifen ihrer Früchte, gewährt dem Menschen viele und manigfache Freuden. Die Gestalt und die Farbenübergänge vieler Pflanzenblüten und die Zeichnungen ihrer Blumenblätter sind sehr geschmackvoll und erwecken den Sinn für das Schöne und Gefällige. Das Grün, mit welchem die Pflanzen die Erdoberfläche bekleiden, thut dem Auge wohl und in seinem Anblicke stärkt sich das schwache Auge Bödiere? d«r Hnchrrm* Uhr«rbjlöun<p ' «r1.-

10. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 92

1849 - Karlsruhe : Groos
92 Die Erdoberfläche. 1 < Theil der Erdoberfläche ein, als das Land. In denselben fließen fast alle Flüsse. Das Wasser, das sie ihm zuführen, verliert er wieder durch die Ausdünstung. Indem aber die von ihm aufgestiegenen Dünste von den Winden dem Lande zugeführt werden und sich daselbst niederschlagen, werden gerade durch die- selben die Flüsse genährt Das Mecrwasscr ist salzig, bitter, untrinkbar. Im Vergleich zu demselben nennt man das Flußwasser süß, ob- wohl dieses keinen besondern Geschmack hat. Das Meer hat meistens eine bläuliche Farbe und ist oft so klar und durch- sichtig , daß man bei großer Tiefe die Muscheln auf seinem Grunde erkennen kann. Wenn es ruhig steht, geht es bald in Fäulnis über und verpestet die Luft. Der Ocean ist aber in beständiger Bewegung und nur einzelne Meere können bisweilen ruhig sein. Seine Bewegung ist von dreifacher Art. Die eine Art ist die Wellenbewegung. Dieselbe wird durch den Wind veranlaßt. Bei einem Sturm thürmen sich die Wellen wie Berge auf. Die andere ist die Strom beweg» ng oder Strömung, die in den meisten Meeren stattfindet und immer nach der nämlichen Richtung geht. Sie wird hauptsächlich durch die ungleiche Wärme des Wassers in de» verschiedenen Meeren verursacht, indem das kältere, schwerere Wasser in wärmere Meere strömt. Die dritte wird durch die Einwiikung des Mon- des veranlaßt und besteht in einem regelmäßigen Steigen und Fallen des Wassers. Sechs Stunden steigt es und dringt gegen das Land; dann fallt es sechs Stunden und fließt vom Lande zurück. Den hohen Stand des Wassers nennt man Flut, den niedrigen Ebbe. Durch die Flut wird der Abfluß mancher Flüsse gehemmt, was man an denselben oft weit landeinwärts spürt. In windstillen Rächten leuchten manchmahl große Strecken des Meeres und bieten dadurch einen herrlichen Anblick dar. Weil das Meerwasser salsig ist, ist es schwerer, als dasfluß- wasscr, und kann deshalb größere Lasten tragen, als dieses, was für die Schifffahrt ein großer Vortheil ist; auf dem Meere gehen die größten Schiffe. Wenn das Mecrwasscr gefriert, so
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