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den Mörser mit einem Steine zngedeckt. Es war gegen Abend, und er wollte sich ein Licht anzünden. Als er nun Feuer schlug, fiel ein Fünflein in den nicht sorgfältig bedeckten Mörser; die Mischung entzündete sich, und mit einem gewaltigen Knall wurde der Stein an die Decke des Zimmers geschleudert. Der Mönch war darüber zuerst heftig erschrocken; als er aber der
25ertf?olb Schwarz.
Sache durch wiederholte Versuche nachforschte, fand er, daß das Gemenge von Schwefel, Salpeter und Kohle durch die Entzündung eine gewaltige Triebkraft gewinnt.
So wird die Erfindung des Schießpulvers erzählt; !fo ist sie auch auf dem Denkmal des Erfinders zu Freiburg im Breisgau dargestellt. Ob aber alles gerade so oder anders zugegangen ist, das weiß man nicht. Ja, nicht einmal über den Namen des Erfinders ist man sicher; die einen nennen ihn Berthold Schwarz, andere sagen, er habe Konstantin Angeltyen geheißen. Vielleicht haben beide Teile recht, und war Berthold der Kloster-
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4. Und am Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette;
Um die Strömung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette.
5. In der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde,
Senkten tief hinein den Leichnam mit der Rüstung auf dem Pferde;
6. Deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe,
Daß die hohen Stromgewächse wüchsen aus dem Heldengrabe.
7. Abgelenkt zum zweitenmale, ward der Fluß herbeigezogen;
Mächtig in ihr altes Bette schäumten die Bnsentowogen.
8. Und es sang ein Chor von Männern: „Schlas in deinen Heldenehren! Keines Römers schnöde Habsucht soll dir je dein Grab versehren!"
9. Sangen's, und die Lobgesänge tönten sort im Gotenheere;
Wälze sie, Busentowelle, wälze sie von Meer zu Meere!
Platen-Hallermünde.
Pie Schlacht bei Zülpich.
1. Chlodwig, der Frankenkönig, sah in Zülpichs, heißer Schlacht,
Daß die Alemannen siegten durch der Volkszahl Übermacht.
2. Plötzlich aus des Kampfs Gedränge hebt er sich auf stolzem Roß, Und man sah ihn herrlich ragen, vor den Edlen, vor dem Troß.
3. Beide Arme, beide Hände hält er hoch empor zum Schwur,
Ruft mit seiner Eisenstimme, daß es durch die Reihen fuhr:
4. „Gott der Christen, Gott am Kreuze, Gott, den mein Gemahl verehrt. So du bist ein Gott der Schlachten, der im Schrecken niederfährt,
5. Hilf mir dieses Volk bezwingen, gib den Sieg in meine Hand,
Daß der Franken Macht erkennen muß des Rheins, des Neckars Strand L
6. Sieh, so will ich an dich glauben, Kirchen und Kapellen baun,
Und die edlen Franken lehren, keinem Gott als dir vertraun!"
7. Sprach es, und aus Wolken leuchtend brach der Sonne voller Strahl, Frischer Mut belebt die Hetzen, füllt des schwachen Häufleins Zahl.
8. Chlodwig selbst ergriff das Banner, trug es in der Feinde Reihn, Und die Franken, siegesmutig, stürzten jauchzend hinterdrein.
9. Schreck ergriff der Feinde Rotten, feige wenden sie und fliehn,
All ihr Kriegsruhm ist erloschen, ihre Macht und Freiheit hin.
10. König Chlodwig ließ sich taufen und fein edles Volk zugleich, lind ob allen deutschen Stämmen mächtig ward der Franken Reich.
11. Wenn sie einst den Gott verlassen, der bei Zülpich Sieg verlieh,
Ist den Alemannen wieder Macht gegeben über sie.
K. Simrock.
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-mittels Balken und Brettern hergestellt, auf diesem kamen sodann die Bütten in der angedeuteten Aussühruug 311 stehen. Mituuter nab es Pfahlbauflächen von großer Ausdehnung, die offenbar für zahlreiche Ansiedlungen berechnet waren. So wurden me Spuren solcher von 5 und 9 ha Fläche, mit 30000 bis 40000 Pfählen gefunden und zwar im Bodensee, der m bei; Nahe seiner Gestade mit einer großen Menge von Pfahlbauten bedeckt war. Auch in kleineren Seen, in sumpfigen Niederungen des Rheintales u. a. bestanden derartige Siedelungen, die übrigens auch im griechischen Altertum wie noch heutzutage in Australien, Ostindien und anderwärts in den Tropen vorkommen. Die wunderliche Gewohnheit, im Wasser sich anzubauen, mag wohl in erster Linie ans das Bedürfnis der Sicherung vor wilden Tieren und feindseligen Menschen zurückgehen; mitgesprochen hat -aber jedenfalls auch die Erwäguug, daß hier ein freierer und gefünderer Aufenthalt geboten ist als in den Wälbern, dre damals noch weite Strecken der User von Flüssen und -seen bedeckten und nur ganz allmählich vor der Kulturarbeit jener •ersten Ackerbaueru zurückwichen.
Außer aus Pfählen im Wasser siedelten sich die Leute dieser sogen, jüngeren Steinzeit auch aus Hügeln und mäßig hohen Bergrücken an, wo sie sich nicht minder geborgen glaubten. Schon in dieser Periode finden wir zwei große Streifen am Oberrhein angebaut: das Hochgestade des Flusses und den Westrand des Gebirges. In diesen beiden Hauptzügen bewegt sich noch aus lange Zeit — man kann sagen, bis die Römer herein kamen, — die gesamte Kultur und Bebauung unseres Landes. Die dazwischen liegenden Niederungen und Ebenen weisen kaum irgend welche Spuren menschlicher Wohnstätten ans. Die Kulturstufe dieser Zeit ist gekennzeichnet durch den fortgesetzten Gebrauch des Steines als des hauptsächlichsten Rohmaterials, nus dem die Menschen ihre Werkzeuge und Waffen herstellten, freilich in wesentlich fortgeschrittener Fertigkeit als einst jene Höhlenbewohner, vor denen sie sich namentlich durch die Kunst der Töpferei auszeichneten. Auch in der Verwendung von -Knochen, Geweih, Zähnen u. a., besonders zum Schmuck zeigt sich ein bedeutender Fortschritt. Das Holz bildet eine wertvolle Ergänzung dazu. Auch die Anlage und Einrichtung ihrer Wohnungen setzt eine nicht geringe Geschicklichkeit voraus; das -gilt namentlich von dem kunstgerechten Aufbau der Pfahlhütten und Pfahldörfer. Hinsichtlich der Nahrung finden wir jetzt bereits eine gewisse Mannigfaltigkeit. Wohl liefern noch Jagd-und Fischfang erhebliche Beiträge zur Tafel, doch auch heimische Viehzucht, Feld-und Gartenbau steuern das Ihre dazu bei; und ■die jetzt bekannte Kochkunst weiß die Speisen schmackhaft zu
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4. Das Jahr 1814.
Die Heere der Verbündeten rückten langsam — denn sie bedurften der Ruhe und Erholung — an den Rhein. Der Rheinbund war aufgelöst, und die einzelnen Staaten desselben traten dem Bunde gegen Napoleon bei. Die Verbündeten boten dem fran^ zösischen Kaiser Frieden an unter der Bedingung, daß künftighin der Rhein, das Meer, die Pyrenäen und die Alpen Frankreichs Grenzen sein sollten. Das Anerbieten wurde zurückgewiesen. Nun drangen die preußischen Generale, vor allen Blücher,dermarschall„Vor-warte" zubenannt, im großen Kriegsrate zu Frankfurt darauf, daß man über den Rhein gehe und in Paris den Frieden vorschreibe, durch den der Rhein Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze werden müsse. Obgleich dagegen, besonders von den Russen, allerlei Schwierigkeiten erhoben wurden, behielt Blücher recht und überschritt in der Nenjahrsnacht von 1813 auf 1814 den Rhein bei Kaub. Schon vorher war Schwarzenberg mit 220000 Mann Österreichern und Russen bei Basel über den Strom gegangen. In den ersten Wochen des Januar waren die Verbündeten 400000 Mann stark auf französischem Boden und richteten ihren Marsch in drei großen Heersänlen gegen die französische Hauptstadt. Napoleon zeigte in dieser Zeit noch einmal seine ganze Feldherrngröße und machte seinen Feinden das Vorrücken schwer genug. Mehr als einmal stockte der Vormarsch, und die verbündeten Monarchen dachten _ an Uuterhandluugeu; aber vorwärts! uach Paris ! war das Losungswort Blüchers und seiner tapfern preußischen Wehrmänner. Und sie kamen nach Paris, trotz Feind und Winterstürmen, freilich nach vielen heißen Gefechten, in denen immer die Preußen das Beste thaten. Am 31. März 1814 zogen Kaiser Alexander und König Friedrich Wilhelm Iii. an der Spitze ihrer Garden in die feindliche Hauptstadt ein. Napoleon, von feinen Marschällen und Staatsmännern verlassen und verraten, mußte dem französischen Throne entsagen und wurde auf die Insel Elba verbannt. Die alte französische Königsfamilie kehrte zurück, und Ludwig Xviii., der Bruder des hingerichteten Königs, bestieg den französischen Königsthron. Am 30. Mai wurde der erste Pariser Friede geschlossen, in dem Frankreich seine seit 1792 gemachten Eroberungen wieder herausgeben mußte.
5. Das Jahr 1815.
Iw Spätherbste 1814 kamen Fürsten, Staatsmänner und Feldherren aus allen europäischen Staaten in Wien zusammen. Der Wiener Kongreß — so nannte man die Versammlung — sollte eine neue Ordnung der europäischen Staaten ausrichten. Seine Beratungen wurden im März 1815 unterbrochen durch die Nach richt, der Kaiser Napoleon habe die Insel Elba verlassen und
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Extrahierte Ortsnamen: Elsaß Rhein Rhein" Dijon Eilmärschen_Manteuffel Rückweg Paris Versailles Frankfurt Main Republik_Elsaß Deutsche_Reich Frankreich Frankreich Frankreichs
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Sidon bis zur Insel Cypern betrug die Entfernung etwa 30 Meilen und von hier bis znr Insel Rhobus das Doppelte. Von der Insel Rhobus aber konnte man mit ganz kurzen Fahrten von Insel zu Insel bnrch den Archipelagus Kreta und Griechenlanb und von hier aus mit Leichtigkeit Italien, Sizilien, Sarbinien und die Küstenländer am Norbranbe des mittellänbischen Meeres erreichen. Fast noch weniger Schwierigkeit machte die Fahrt längs der Nord-küste von Afrika bis zu der Meerenge von Gibraltar ober, wie man bamals sagte, bis zu bett Säulen des Herkules. So lange die Schiffe noch unvollkommen waren, fuhren die Phönizier nur an den Küsten hin; später bauten sie größere Schiffe, zu benen ihnen die fiebern des Libanon vortreffliches Bauholz lieferten, und lernten die Fahrt zur Nachtzeit nach dem Stanbe der Gestirne richten. Nun befuhren sie das offene Meer, wagten sich sogar hinaus in bett atlantischen Ozean und brangen bis nach England und selbst in die^ Norbsee und Ostsee vor. Phonizische Seefahrer haben schon 700 Jabre vor Christi Geburt, vom roten Meere ansfahrenb, das Kap der guten Hoffnung besucht und ganz Afrika umschifft. Überall legten sie an den Küsten des Festlandes und ans den Inseln Niederlassungen an, in die von den Einwohnern der benachbarten Länder alle möglichen Erzeugnisse des Bobens und des Gewerb-fleißes zusammengebracht und von den Phöniziern gekauft und eingetauscht würden. Auch mit den Enphratlänbern und selbst mit Indien hatten die Phönizier einen Handelsverkehr. Vom Mittel-meere führte eine Karawanenstraße an bett Euphrat uttb den perfischen Meerbusen, auf der Taufenbe von Kamelen die Erzeugnisse Indiens: Elsenbein. Perlen, Gewürze. Goldkörner. Zinn " nach üetyrus und Sstbon brachten. Die Phönizier waren aber nicht nur tüchtige Seefahrer und Hanbelslente, sondern sie übertrafen auch alle Volker der alten Welt an Gewerbfleiß. In den phönizischen Städten waren zahllose Fabriken; dort fertigte man Gegenstände aus Glas, dessen Erfinder bte Phönizier waren, Geräte, Waffen, Schmucksachen aus Bronze, zu der das Kupfer aus bett spanischen, von Phöniziern angelegten und mit Verwenbnng von Sklaven betriebenen Bergwerken, das Zinn aus Britannien und Indien geholt wurde, ^chmuckgegeustände aus Elsenbein und Bernstein, den die Phönizier an der Ostseeküste eintauschten. Das berühmteste Erzeugnis des phönizischen Gewerbfleißes waren die Purpurstoffe, aus seiner Wolle gewebt und mit dem Saste der Purpurschnecke, welche an der Küste von Palästina häufig war, gelblich, hochrot oder blaurot gefärbt; hochroter und blauroter Purpur war der kostbarste; ein Psuttd so gesärbter Wolle kostete nach unserem Gelbe etwa sünshnnbert Mark.
Phöniziern wirb auch die wichtigste aller menschlichen Erfindungen, die Erfindung der Schrift, zugeschrieben. Doch möchte sich ihr Verdtei'st hierin darauf beschränkt haben, daß sie die
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Extrahierte Personennamen: Christi Zinn Palästina
Extrahierte Ortsnamen: Cypern Kreta Italien Sizilien Afrika England Norbsee Ostsee Afrika Indien Indiens Britannien Indien Elsenbein Bernstein
Die Thiere.
3
eine kleine Herde von Wildschweinen gesehen wird, so sind sie
doch, sowie auch die Felder und Gärten, die mit Gebüsch und
Baumpflanzen besetzt sind, von einer großen Anzahl großer und
kleiner Vögel bewohnt. Die Vögel durcheilen die Luft auf die
manigfaltigste Weise, erheben sich senkrecht und schräge in die-
selbe, lassen sich aus den höchsten Höhen schwebend zur Erde
oder auf einen hohen Gegenstand nieder. Hie und da schleicht
in den Wäldern der geschäckte, kurzgeschwänzte Iltiß hin, öder-
es regt sich im Gebüsche ein Wiesel. In Hecken und am Rande
der Wälder sieht man manchmahl den stacheligen Igel. Mun-
tere Eichhörnchen klettern an Bäumen auf und ab und machen
kühne Sprünge von Ast zu Ast. Auf den Wiesen stoßen Maul-
würfe und machen durch aufgeworfene Erdhäufchen ihre unter-
irdischen Gänge kenntlich. Mäuse eilen mit unheimlicher Schnel-
ligkeit ihren Löchern zu. In der Dämmerung durchschneiden
oft Fledermäuse schnell und geräuschlos die Luft und jagen
durch ihr plötzliches Erscheinen und Verschwinden oft einen
kleinen, augenblicklichen Schreck ein. In den Gewässern ziehen
ganze Scharen von Fischen hin und her, und hie und da sicht
man solche, die von andern verfolgt werden, über die Ober-
fläche schnellen und ihre silberglänzenden Schuppen und röth-
lichen oder bläulichen Flossen zeigen. Wird irgendwo ein
Wasser abgelassen, so kriechen auf dem Grunde häufig die
sonderbar gestalteten Krebse hin, indem sic sich bald vor- bald
rückwärts bewegen. Naht man in der Sommerzeit den Wasser-
gräben und Sümpfen, so Hüpfen braune Frösche in das Wasser,
schwimmen darin herum oder strecken ihre Kopfe heraus. Auf
dem Grunde stillstehender Gewässer kriechen Muschelthiere in
ihren Schalen auf dem Boden hin. Im Sommer hüpfen auf
den Wiesen Heuschrecken in großen Sprüngen; hurtige Käfer
laufen auf dem Boden hin und her; auf den Gras- rmd Ge-
traidehalmcn, auf dem Laub und den Blüten der Hcckengebüsche
und Wiesenkräuter, an den Stämmen der Bäume, sitzen Käfer
und Fliegen der manigfaltigsten Art; bunte, prachtvolle Falter,
Wasserjungfern mit ihren glasartigen Flügeln, fliegen im Son-
nenschein von Blüte zu Blüte und von Gebüsch zu Gebüsch;
wundersam gezeichnete Raupen gehen geheimnisvolle Verwand-
Die Pflanzen.
31
nannt, das in einem besondern Sack einen braunen Saft ent-
halt, den man als Sepiensarbe benützt. Zweispitzige Keulen
findet man versteinert in Kalkgebirgen, Belemniten, Teufelsfinger
oder Donnerkculen genannt, welche die Spitzen der Rücken-'
platte von solchen Dintenfischen find.
In den Meeren findet man Seesterne mit beweglichen Zacken
und Seeigel, von welch letzter» man einen ißt.
Ganze Thierfamilien bauen von dem Grunde der Meere
bis an die Oberfläche; ihr Bau erstarrt von Unten herauf und
wird steinhart; man heißt sie Korallen und sie bilden öfters ge-
fährliche Riffe, werden manchmahl der Grund neuer Inseln.
Dritter Abschnitt.
Die Pflanzen.
1. F"fl die ganze Vlierfläche der Erde mit Pflanzen überzogen; das ladende
Eriin der Pflanzen, ihre Farbenpracht, ihre Piifte, der Wechsel ihrer
Entfaltung.
D'l Oberfläche der ganzen Erde und die aller Körper und
Gegenstände, welche der Feuchtigkeit, dem Wasser und der Luft
ausgesetzt sind, bieten den Pflanzen einen Standort dar. Wege,
Mauern, Mauerwände, Dächer, Felsen, Berge, Steine, Gräben,
Höhlen, fa selbst die Stämme lebender Gewächse und manch-
mahl die Leiber lebendiger Thiere, werden von Flechten, Moosen
und andern Gewachsen überzogen. Die ekelhaftesten lind wüste-
sten Plätze und Ocrter werden von Pflanzen überzogen und
geschmückt. .
Das Hervorsprießeu und das Wachsthum der Pflanzen, die
■ Entfaltung ihrer Blatt- und Blütenknospeu, das Reifen ihrer
Früchte, gewährt dem Menschen viele und manigfache Freuden.
Die Gestalt und die Farbenübergänge vieler Pflanzenblüten und
die Zeichnungen ihrer Blumenblätter sind sehr geschmackvoll und
erwecken den Sinn für das Schöne und Gefällige. Das Grün,
mit welchem die Pflanzen die Erdoberfläche bekleiden, thut dem
Auge wohl und in seinem Anblicke stärkt sich das schwache Auge
Bödiere? d«r Hnchrrm*
Uhr«rbjlöun<p ' «r1.-
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92 Die Erdoberfläche. 1
<
Theil der Erdoberfläche ein, als das Land. In denselben fließen
fast alle Flüsse. Das Wasser, das sie ihm zuführen, verliert
er wieder durch die Ausdünstung. Indem aber die von ihm
aufgestiegenen Dünste von den Winden dem Lande zugeführt
werden und sich daselbst niederschlagen, werden gerade durch die-
selben die Flüsse genährt
Das Mecrwasscr ist salzig, bitter, untrinkbar. Im
Vergleich zu demselben nennt man das Flußwasser süß, ob-
wohl dieses keinen besondern Geschmack hat. Das Meer hat
meistens eine bläuliche Farbe und ist oft so klar und durch-
sichtig , daß man bei großer Tiefe die Muscheln auf seinem
Grunde erkennen kann. Wenn es ruhig steht, geht es bald in
Fäulnis über und verpestet die Luft. Der Ocean ist aber in
beständiger Bewegung und nur einzelne Meere können bisweilen
ruhig sein. Seine Bewegung ist von dreifacher Art. Die eine
Art ist die Wellenbewegung. Dieselbe wird durch den
Wind veranlaßt. Bei einem Sturm thürmen sich die Wellen
wie Berge auf. Die andere ist die Strom beweg» ng oder
Strömung, die in den meisten Meeren stattfindet und immer
nach der nämlichen Richtung geht. Sie wird hauptsächlich durch
die ungleiche Wärme des Wassers in de» verschiedenen Meeren
verursacht, indem das kältere, schwerere Wasser in wärmere
Meere strömt. Die dritte wird durch die Einwiikung des Mon-
des veranlaßt und besteht in einem regelmäßigen Steigen und
Fallen des Wassers. Sechs Stunden steigt es und dringt gegen
das Land; dann fallt es sechs Stunden und fließt vom Lande
zurück. Den hohen Stand des Wassers nennt man Flut, den
niedrigen Ebbe. Durch die Flut wird der Abfluß mancher
Flüsse gehemmt, was man an denselben oft weit landeinwärts
spürt.
In windstillen Rächten leuchten manchmahl große Strecken
des Meeres und bieten dadurch einen herrlichen Anblick dar.
Weil das Meerwasser salsig ist, ist es schwerer, als dasfluß-
wasscr, und kann deshalb größere Lasten tragen, als dieses,
was für die Schifffahrt ein großer Vortheil ist; auf dem Meere
gehen die größten Schiffe. Wenn das Mecrwasscr gefriert, so
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