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Wirthen.
1. Ter große König wollte gern sehn,
Was seine Generale wüßten;
Ta ließ er an alle Briefe ergehn,
Daß sie gteich ihm schreiben müßten,
Was jeder von ihnen zu tun gedenkt,
Wenn der Feind ihn so oder so bedrängt.
2. Ter Vater Ziethen, der alte Husar,
Besah verwundert den Zettel.
„Ter König hält mich zum Narren wohl gar!"
So flucht er, „was soll mir der Bettel!
Husar, das bin ich, potz Element!
Kein Schreiber oder verpfuschter Studeut."
3. Ta macht er ans einen Bogen Papier Einen großen Klecks in der Mitten,
Rechts, oben, links, unten dann Linien vier,
Tie all' in dem Kleckse sich schnitten,
Und jede endete auch in 'nein Klecks.
So schickt er den Bogen dem alten Rex.
4. Ter schüttelt den Kops gedankenvoll,
Fragt bei der Revue dann den Alten:
„Zum Schwerenot, Ziethen, ist er toll?
Was soll ich vom Wische da halten?"
Ten Bart streicht sich Ziethen: „Tas ist bald erklärt, Wenn Eu'r Majestät mir Gehör gewährt.
5. Ter große Klecks in der Mitte bin ich,
Ter Feind einer dort von den vieren,
Ter kann nun von vorn oder hinten aus mich,
Von rechts oder links auch marschiere:::
Tann rück' ich aus einem der Striche vor Und hau' ihn, wo ich ihn treffe, aufs Ohr."
6. Ta hat der König laut aufgelacht Und bei sich selber gemeinet:
„Ter Ziethen ist klüger, als ich es gedacht,
Sein Geschmier sagt mehr, als es scheinet.
Tas ist mir der beste Reitersmann,
Ter den Feind schlägt, wo er auch rücket an."
Friedrich von Salier.
Der König uttit der Müller.
1. Es wohnt ein Müller sorgenfrei In seiner kleinen Mühle.
Das Mühlchen klappert Brot herbei Bei Sonnenbrand und Kühle.
2. Nicht weit davon ein König hat Ein Schloß sich aufgebauet.
Wär’ nicht die Mühl', man hätte Stadt
Und Land draus überschauet.
3. Ter Kö:ng bot dem Müller Geld: „Verkauf mir deine Hütte!
Bau neu sie auf, wo dir's gefällt, Nach größerm Maß und Schnitte."
4. „Mein Mühlchen ist mir gut
genug,
Das laß ich meinen Erben;
Es trägt des Vaters Segenspruch, Hier will ich ruhig sterben." —
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Salier Friedrich
Aus der deutschen Geschichte.
I. Von den alten Deutschen.
Schon vor zweitausend Jahren erstreckten sich die Wohnsitze unseres Volkes von dem Rhein bis zur Weichsel und den Karpathen und von den Alpen bis zur Ostsee und Nordsee. Das deutsche Land war aber damals nicht so schön und fruchtbar wie heutzutage. Es war vielmehr zum größten Teil mit dichten Wäldern bedeckt, in denen wilde Tiere, wie der Wolf, der Bär, der Luchs, der Auerochs, der Wisent und das Elentier hausten. Ta die alten Deutschen die breiten und wasserreichen Flüsse noch nicht einzudämmen verstanden, traten letztere häufig aus ihren Usern und verwandelten weite Strecken Landes in unzugängliche Sümpfe. Nur ein geringer Teil des Landes war angebaut; allein die Fruchtbarkeit war nicht groß, weil die Lust meist nebelig war und der Winter mehr als die Hälste des Jahres dauerte.
Die alten Deutschen waren in viele Stämme geteilt; daß sie aber nur eiu einziges Volk ausmachten, zeigten ihre Sitten und Einrichtungen, sowie ihre Körpergestalt. Sie hatten einen hohen Wuchs, schlanke und kräftige Glieder, weiße Haut, rötlich-blondes Haar und blaue Augen. Ihre Kleidung war einfach; sie bestand aus einem Mantel vou Wolle oder Pelzwerk, der durch eine Spange von Metall, bei den ärmeren durch einen Baumdorn festgehalten wurde. Nur die reichsten Leute trugen leinene Kleider: die Frauen lange und weite Gewänder ohne Ärmel, mit einem Purpurstreis geziert, die Männer eng anliegende Wämser und Beinkleider.
Städte und Dörser gab es in Deutschland nicht. Die Gehöfte wurden in der Mitte der Grundstücke, so weit als möglich von den Nachbarn entfernt, angelegt. Die Häuser waren aus rohen Baumstämmen aufgebaut, mit Lehm beworfen und mit Stroh gedeckt, ihre Giebel mit bunten Farben angestrichen. Auch kellerartige Räume wurden angelegt zur Aufbewahrung von Vorräten, als Schutz gegen die Winterkälte und als Versteck bei Feindesnot. Die Hausgeräte waren ärmlich: irdenes und hölzernes Geschirr, statt der Betten Mooslager mit Tierfellen bedeckt.
Berger-Stehle, Erzählungen aus der Welrgei'chichle. \
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein Ostsee Nordsee Deutschland Berger-Stehle
Staub flog auf, und über Stock und Stein sausten die Ritter dem Herzog nach, der stets der Erste war.
5.
Indes war Ottilie an jene Stelle gelangt, wo 500 )abre später der Herzog Bertold von Zäbringen die Stadt Freiburg erbaute, flhnend, ibr Vater könnte sie verfolgen, eilte sie das Dreifamtal hinauf und bog dann längs eines Baches am Süd= abbang des Rohkopfes in den Wald ein. hier klomm Ottilie empor, bis sie kraftlos und erschöpft auf ein bemoostes felsstück niedersank.
Tiefe Stille herrschte ringsum. Leise rauschten und flüsterten die Wipfel der Bäume. Die Waldeinsamkeit webte sie geheimnisvoll an. Alles um sie her schien so glücklich! flus dem Schatten der Bäume blickte sie ein Reh mit großen Rügen an. Falter schwirrten lautlos von Blume zu Blume. Ottilie sah, wie goldne Laufkäfer geschäftig hin- und herliefen. Sie beobachtete die Rmeisen, wie sie mit den Tannennadeln das Dach ihrer Wohnungen bauten, und die Döglein, wie sie so emsig hin-und herflogen und ihren jungen Futter zutrugen. Sie lauschte den Waldtauben, die so füh im Waldesdickicht girrten. Das alles stimmte sie glücklich und hoffnungsvoll. Es war ihr, als ob die umgebende Natur zu ihr spräche: Gott ist gut gegen uns alle. Er gibt den Ameisen Reiser und den Vögeln Körnlein; er gibt ihnen Bäume zu Palästen und lehrt sie singen. Sollte Gott nicht auch für dich sorgen?
Schon glaubte Ottilie einen Ort der Sicherheit gefunden zu haben, da wird es plötzlich laut. Horch! was ist das? Ottilie hört das wiehern und Getrappel von Pferden, klopfenden Herzens späht sie ängstlich mit banger Rbnung durch die Lichtung des Waldes. Da sieht sie zwischen den Tannen Helm und Harnisch in der Sonne blinken. Gepanzerte Reiter nahten
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tranken dort nach altem Landbrauch Met aus ungeheuern Krügen, und sie fabten auf den heil’gen, doch der war rheinab gefahren.
„wollen drum dem blassen mann ein Zeichen unsers festtags lassen!“
Und die feuerbrände flogen
in die Hütte fridolini,
und sie sprangen jubelnd durch die
flammen: „heil und Lob sei Jdodan!“
fridolinus kam zurück, er stand am Schutte seines Hauses, und er sprach wehmütig lächelnd: „Prüfung schafft den Mut nur höher. Dank dem Herren für die Prüfung.“ Und er baut’ sein Haus von neuem, und er fand den sichern Pfad zu seiner Nachbarn rauhen herzen.
€rst die Kinder, dann die frauen lauschten seinen milden Worten, und der troti’gen Männer mancher nickte Beifall, wenn er zeigte, wie sie in €rin, der Heimat, sichrer noch den Lachs erlegten.
6.
Kaum ein lahr war abgelaufen;
’s war Palmsonntag — niederstiegen rings von allen Bergeshalden die Bewohner, und der Kahn trug sie zur Insel fridolini.
6*
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3.
Graf Michel lag in schwerem Krieg mit feinden, stark und mächtig — zwar folgte seinem Banner Sieg zu Anfang wunderprächtig; doch endlich ging's auf einmal schief — das Glük sal) eben scheel — und tief traf nun des Todes Sichel das Heer des Grafen Michel.
4.
Er selbst focht auf verlornem seid noch lang, doch wohlerfahren bedachte endlich sich der Held:
Ich muh das Leben sparen!
Der Ehr' ist heut' genug’ geschehn, mag auch der feind den Rüchen
seh’n!
fort jetzt aus seinem Messer!
Ein andermal glückt’s besser.
5.
Und scharf gab er dem Roh die Spor’n und rief mit Donnerstimme:
„lüeicht feinde! hinten, weichet vorn, weicht meines Schwertes Grimme!“— Er schwingt’s, dah wie ein
feuerrad
es glänzt, da öffnet schnell den Pfad der feind dem kühnen Manne und läht ihn aus der Pfanne.
6.
wie dem Kometen, dessen Haupt ein Schweif nachfolgt am Himmel, so schweift dem Grafen nach u. schnaubt der feind mit Wutgetümmel:
„Ihm nach! ihm nach auf wilder Bahn! Er, wenn wir ihn, den Starken, fah’n, wird uns willkommne Labe, des Sieges beste Gabe.“
7.
Des Grafen Schimmel war zum Glück ein Tier, ganz ohne fehle; es scheint mit feinem Herrn ein Stück, als hätt' es Geist und Seele und mühte seines Herrn Geschick, so greift es aus durch dünn und dick, dah es, selbst wenn er wollte, der Sturmwind nicht einholte.
8.
So kommt der Graf nach scharfem Ritt nach Lengfurt, seinem Orte; allein der Tag, der hin schon glitt, zeigt zugemacht die Pforte, was nun zu tun? — Der Graf nicht faul, steigt auf den Rücken seinem Gaul, schwingt jenseits sich der Mauer und steht vor einem Bauer.
9.
„Herr Graf, mein Gott, wo kommt ihr her?
ich glaube gar vom Himmel!“ — „Hein, guter freund“, erläutert der, „zunächst von meinem Schimmel. Sag’ rasch, wenn du ein treuer Mann, wo ich mich sicher bergen kann; der feind mir auf den Socken, horch, naht schon mit frohlocken.“
10.
„Herr, guter Rat scheint mir hier teuer! doch will's euch nicht verdriehen, dort in dem Stall bei meiner Scheu’r könnt’ ihr euch wohl verschliehen.
Der feind geht dort, bei meiner Treu! wenn er auch sucht, gewih vorbei, zumal auf falsche fährte ich gleich ihn leiten werde.“
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19.
„heraus, mein Graf, mein teurer Herr, heraus, ihr seid geborgen, der feind bedräut euch nimmermehr, seid deshalb ohne Sorgen!“
Der Riegel sprang, der Graf trat vor, hob froh zu Gott die Hand empor: „hab Dank für deine Gnade, frei sei) ich meine Pfade.“
20.
Da ruft die mär’ das Volk herbei, den edlen Herrn zu grühen, das ganze Dorf jauchzt, dah er frei, und finket ihm zu fufjen.
£r aber saht den braven mann, des Treu’ die Freiheit ihm gewann, vor allen mit entzücken und tät an's herz ihn drücken.
21.
„Seht an, der war mein Schirm
und Hort
in schweren fährlichkeiten!
Sein frommer Sinn, sein kluges wort tät irr’ die Feinde leiten.
Und seine Tat ist nicht'gering!
Denn wenn man fluchtmüd’ mich
hier fing, wie wär' es ihm ergangen? man hätt' ihn stracks gehangen.
22.
1a, ich erkenn's, froh ruf ich aus: hoch ist die Tat zu preisen!
Drum soll man auch ihn und sein Haus hinfort die Frommen heihen.
Die frommen Cengfurts follen’s fein! Den Flamen grabt in's Mappen ein, das ich hiermit verleihe zum Lohn so schöner Treue.
23.
Und dies sein Haus, allrvo ich Rast in bitt’rer Not gefunden, frei mach’ ich es von aller Cast jetzt und zu allen Stunden.
Und dann, ob dieses Stalles Tür’ häng' ich selbst meines Wappens Zier; denn Treu’ — wiht dies ihr alle! — macht ihn zur Chrenhalle.“
24.
So sprach der Graf, so tat der Graf im Dorf am langen Fürte, wo er, den schwer das Unglück
traf,
so schön gerettet wurde.
Dann ward ein Fest mit ftling und klang
gefeiert eine Woche lang; da schmauste man als Braten des Grafen Schlafkam'raden.
25.
Buch jetzt noch preiset freudig ihn das Volk, von Dank durchdrungen, zeigt noch den Denkstein, wo er kühn die mauer übersprungen; ein Wappen auch am Stall noch dort, und machet wahr das schöne wort: Den Fürsten, die es lieben, ist’s Dolk stets treu geblieben.
Fries
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Feuer, das ihre Höhlen erwärmte, haben sie das Fleisch gebraten ober geröstet.
Im großen ganzen führten diese Leute ein Dasein, das etwa mit dem Leben der heute noch in sernen Ländern hausenden wilden oder halbwilden Jägerstämme, wie der Rothäute in Nordamerika, der Neger in Afrika, zu vergleichen ist. Da beispielsweise au2 unsern afrikanischen Kolonien in unseren öffentlichen _ Sammlungen - auch in Karlsruhe — ausgestellten Gegenstände sühren uns die interessante Tatsache vor Augen, daß diese unsere neuesten deutschen Mitbürger heute noch ungefähr auf der Kulturstufe stehen, auf der wir vor 4—5 Jahrtausenden ^ unserer ältesten Vorgänger in den oberheinischen Landen gesunden haben. Eine genaue Zeit freilich läßt sich für deren Auftreten nicht bestimmen, die Angaben darüber können nur auf ungefährer Schätzung beruhen.
Jahrhunderte sind seitdem vergangen, die Oberfläche unserer Landschaft hat sich gänzlich verändert: Schnee und Eis sind geschwunden, ungeheure Waldflächeu breiten sich ans, die noch heute vorhandene Vegetation und Tierwelt ist längst an der Stelle jener früheren getreten, die nur uoch drobeu im Norden und auf den höchsten Bergen vorkommen. Das kalte Klima ist einem gemäßigten gewichen. Die Menschen sind aus ihren dumpseu, düsteren Höhlen hervorgetreten in Gottes freie Natur, wenig mehr bedroht von den sie umgebenden Menschenfreundlicheren Tieren.
Wir befinden uns in der Zeit der Pfahlbauten.
Ein neues Volk war eingewandert; feine Herkunft und Abstammung kennen wir so wenig wie die jener ältesten Bewohner. _ Aber so viel wissen wir, wiederum aus alten Funden, daß diese Leute schon einer beträchtlich höheren Kulturstufe angehören, daß sie neben der Jagd und dem Fischfang bereits Ackerbau und Viehzucht treiben und auch sonst eine etwas veredelte Lebensweise gegenüber dem oben erwähnten halb wilden Zustand führen. Das tritt vor allem in den veränderten Woh-nuugsverhältuisseu zu Tage. Wir finden jetzt schon Hütten aus Holz mit Lehmverstrich, das Dach mit Stroh, Moos oder Baumrinde bedeckt, unsern heutigen einfachen Bauernhäusern wohl nicht unähnlich, und diese Hütten mitunter sogar in größeren oder kleineren Dörfern vereinigt. Eine besondere Eigentümlichkeit freilich, die uns ganz fremd anmuten muß, hatten diese Menschen hinsichtlich der Wahl ihrer Wohnplätze. Mit augenscheinlicher Vorliebe ersahen sie sich hiefür Gegenden mit Seen und Sümpfen und bauten seltsamerweise ihre Änsiedlungen ins Wasser hinein, Mar nahe ant Ufer, aber doch nicht unmittelbar von da aus 3u erreichen. Auf eingerammten Pfählen wurde ein fester Belag
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Afrika Karlsruhe Gottes
— 220 —
schenkte ihm die Mittel, um in Portiers ein Kloster zu gründen, durch welches die Bekehrung der Franken gefördert werden sollte. Fridolin wurde Abt dieses Klosters verließ dasselbe jedoch bald, um den Alemannen die christliche Lehre zu verkünden. Er ging über den Jura durch die Schweiz nach Konstanz und predigte überall die Lehre des Heils und gründete mehrere Kirchen. Non Konstanz ging er am Rhein herab und kam an die Stelle, wo heutzutage Säckingen liegt. Es war eine von wildem Wald bedeckte Insel im Rheinstrom. Hier gedachte er sich niederzulassen und ein Kloster zu gründen.
Die Anwohner waren mißtrauisch gegen den Fremdling und Vertrieben ihn samt seinen Gefährten. Nun reiste Fridolin wieder zum König und erwirkte, daß ihm derselbe die Rheininsel schenkte und Über die Schenkung einen Brief ausstellte. Damit kehrte er an den Rhein zurück. Obgleich ihm anfangs sogar ein Obdach verweigert wurde, gewann er doch durch seine Sanftmut und Güte bald das Zutrauen der Leute, und sie waren ihm behilflich, auf der Rheininsel ein Kirchlein und Wohnungen für sich und seine Gefährten zu bauen. Unermüdlich predigten nun die frommen Männer den Alemannen die christliche Lehre und bekehrten und tauften ihrer eine große Zahl. Fridolins Niederlassung wurde allmählich vergrößert, und wohlhabende Männer, welchen die Bekehrung ihrer Landsleute am Herzen lag, begabten sie mit reichen Schenkungen von Gütern. Nach langem, segensreichem Wirken starb Fridolin hochbetagt.
Die Bewohner des Breisgaues und der Orteuau wurden durch zwei Landsleute Fridolins, Trutpert und Landolin, für das Christentum gewonnen. Trutpert errichtete am Fuße des Belchen ein Bethaus, an dessen Stelle später das Benediktiner-Kloster St. Trutpert gebaut wurde. Landolin verkündigte das Evangelium in der Gegend von Ettenheim. Als er von einem feindlichen Menschen erschlagen worden war, wurde sein Grab von andächtigen Leuten besucht, und mehrere fromme Männer aus der Nachbarschaft bauten sich Zellen in der Nähe desselben, machten den Boden urbar und unterwiesen das Volk in der christlichen Lehre. Diese Einsiedeleien wurden durch den Bischof von Straßburg zu einem Kloster verbunden, welches Ettos-Münster oder Ettenheimmünster genannt wurde.
Diejenigen Franken, welche sich in Gallien niedergelassen hatten, nahmen schon um das Jahr 500 das Christentum an; denn tu Gallien war schon in den letzten Zeiten der Römerherrschaft die christliche Religion allgemein verbreitet. Die ans dem rechten Rheinufer ansässig gewordenen Franken dagegen wurden erst 200 Jahre später, hauptsächlich durch die Bemühungen des Frankenapostels Kilian, bekehrt.
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Aus der deulschen Geschichte.
I. Von den alten Deutschen.
Schon vor zweitausend Jahren erstreckten sich die Wohnsitze unseres Volkes von dem Rhein bis zur Weichsel und den Karpathen und von den Alpen bis zur Ostsee und Nordsee. Das deutsche Land war aber damals nicht so schön und fruchtbar wie heutzutage. Es war vielmehr zum größten Teil mit dichten Wäldern bedeckt, in denen wilde Tiere, wie der Wols. der Bär. der Luchs, der Auerochs, der Wisent und das Elentier hausten. Da die alten Deutschen die breiten und wasserreichen Flüsse noch nicht einzudämmen verstanden, traten letztere häufig aus ihren Ufern und verwandelten weite Strecken Landes in unzugängliche Sümpfe. Nur ein geringer Teil des Landes war angebaut; allein die Furchtbarkeit war nicht groß, weil die Luft meist nebelig war und der Winter mehr als die Hälfte des Jahres dauerte.
Die alten Deutschen waren in viele Stämme geteilt; daß sie aber nur eiu einziges Volk ausmachten, zeigten ihre Sitten und Einrichtungen, sowie ihre Körpergestalt. Sie hatten einen hohen Wuchs, schlanke und kräftige Glieder, weiße Haut, rötlich-blondes Haar und blaue Augeu Ihre Kleidung war einfach; sie bestand aus einem Mantel von Wolle oder Pelzwerk, der durch eine Spange von Metall, bei den ärmeren durch einen Baumdorn festgehalten wurde. Nur die reichsten Leute trugen leinene Kleider: die Franen lange und weite Gewänder ohne Ärmel, mit einein Purpurstreif geziert, die Männer eng anliegende Wämser und Beinkleider.
Städte uni) Dörfer gab es in Deutschland nicht. Die Gehöfte wurden in der Mitte der Grundstücke, so weit als möglich von den Nachbarn entfernt, angelegt. Die Häuser waren aus rohen Baumstämmen aufgebaut, mit Lehm beworfen und mit Stroh gedeckt, ihre Giebel mit bunten Farben angestrichen. Auch kellerartige Räume wurden angelegt zur Aufbewahrung von Vorräten, als Schutz gegen die Winterkälte und als Versteck bei Feindesnot. Die Hausgeräte waren ärmlich: irdenes und hölzernes Geschirr, statt der Betten Mooslager mit Tierfellen bedeckt.
Einfach wie die Kleidung unb2bof)nung, war auch die Lebensweise. Gleich nach dem Aufstehen wurde im Winter wie im Sommer ein
Berger — Stehle, Erzählungen aus der Weltgeschichte. B. 2
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein Ostsee Nordsee Deutschland
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Extrahierte Personennamen: Augustus Striegel
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Gallien Rhein Donau Regensburg Basel Labenburg Kastelberg