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1. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 24

1903 - Karlsruhe : Lang
— 24 — mittels der Seidenraupen erzielt und so ein neuer Erwerbszweig begründet werden. An den 'üuertvorren des" 18. Jahrhunderts finden wir Tausende solcher Bäume, deren Pflege und Behandlung durch die Geistlichen und Lehrer dem Volke vermittelt wurde. Tie so aewvnnene Seide wurde in einer eigens dazu errichteten Fabrik inturiäch^berartvcifes Doch' mrf oie Dauer zeigfe sich unser rculljms Küiitu bl-gflnetjr südlichen Baumtultur naaj= teiln], so bau die ganzen 'Aiuiftimyuugeu bald wieder eingingen, 2iiich ('Tvulhun.) staatlicher Mi;ffer;rir;f.h.uten, durch Abordnung von Landleuten in große ausländische Betriebe, namentlich nach England, durch Aussetzung von Belohnungen für hervorragende Verdienste um die Landwirtschaft, dnrch Errichtung von Denkmälern für die aus diesem Gebiet ausgezeichneten Männer, endlich durch Anregung zu eigenem Nachdenken mittels entsprechender Unterweisung im „Landwirtschaftlichen Wochenblatt," wußte der vortreffliche Hurst hie Vaitueefultiii' außerordentlich zu heben, das Interesse und Berteifer seiner lineerla11eir amunun-11e11. .3111' Forderung der Viehzucht führte er Merinoo-Schafe aus Spanien, sonne edle auolandische Pferdearten ein. ^ Ans "der Hardt .entwickelte sich bald eine hervorragende, weit über Baden. hinlus-.-b.ekannt -gewordene ^ferbezuchl. lo ct it'dlv erk beschränkte der Markgrap die Auswüchse des Zunftwesens und schuf durch seine Generalznnst-.artikel eine heilsame Neuordnung. Auch der Industrie die-damals erst aan; scbwacke Aufäugrimfml^ wußte er.einen Aufichnntiuj zu geben. Verschiedene nambafte Fabriken entltanden dnrch ferne Fürsorge? Im Oberland waren es Spinnereien und Webereien zu Haslach, eine Kattunfabrik zu Lörrat,' E >sen-werke zu Hausen und Oberwker, eine Drahtfabrik in Schopfheim. ferner Tabakfabriken? ' Gerbteien \f. ä.; Im ~'Trntenanf "bte Hwädnte Reibensabrit trr"durlach. ebenda" eine?Fnl;en.cefabrik und T.n bn f m cm n f nl f tnrl..., in tic'^pnr^eleniti bri f in Na den, L^uiwlnd--und Wollfabrikation iit Karlsrnbe und Vtuvzb.djll eiue.^Wafien-^7 ;:1 schmiede in Söllingen. Von besonderer Bedeutung aber ist die ■>-> von Karl Friedrich un Jahr 1767 in Pforzheim eingeführte Bisonteriefabrikation, die damals von drei französischen Unternehmern begonnen, ununterbrochen sortbestanden und unter stetigem Aufschwung bis zur großartigen, in der ganzen Welt bekannten Industrie sich entwickelt hat, wie sie heute die ^tadt v Pforzheim mit etwa 20 000 Arbeitern betreibt. J&fl ilftfl.illld \ Verkehr, die durch den schlechten Zustand der Wegverbindiingeu sehr erschwert waren, wurden durck Verbessernnaen^md Nenanlage uuu- -Stmßen Liejprberl.. . . ~7~~ Doch nicht nur die materielle Seite des^ Lebens hatte der Mrrtaras bei seiner Ncgiernnastät'.gkeit im. Auge, auch dem, 'sittlichen und geistigen Wo hie des Bolkes^galt seine

2. Das Alterthum - S. 77

1873 - Coblenz : Baedeker
Geschichte der Karthager. §. 29. 77 Gibraltar hinaus und sogar an der Westküste des Continents wurde Geschichte der Karthager. I. Von der Gründung Karthago’s bis auf die Kriege mit den Griechen auf Sicilien, 480 v. Chr. Nachdem die Sidonier schon im 12 Jhdrt. v. Chr. die Burg von Karthago (die Byrsa) gegründet hatten, erhielt die Stadt eine ansehnliche Erweiterung durch Einwanderung der Aristokratenpartei aus Tyrus um 814 (s. §. 10). Bald einigte sie die einzelnen zerstreuten phönizischen Anlagen im Westen zu einem mächtigen Staate, der Jahrhunderte lang über zahlreiche nicht-semitische Völ- kerschaften herrschte. In einem Grenzstreite mit Cyrene blieb Karthago, angeblich in Folge der freiwilligen Aufopferung der Brüder Philaeni, im Besitze des ganzen Syrtenlandes und daher auch des einträglichen Handels mit dem innern Afrika. Ii. Vom Anfänge der Kriege mit den Griechen auf Sicilien bis zu den Kriegen mit den Römern, 480—264. v. Chr. Erster Krieg auf Sicilien (480). Nachdem die Griechen die Phönizier aus der Herrschaft über das östliche Mittelmeer verdrängt hatten, breiteten sie sich auch über dessen westliche Hälfte aus, zunächst auf Sicilien. Hier traten ihnen die Karthager erst entgegen zur Zeit, als Griechen- land mit dem (dritten) Perserkriege beschäftigt war1). Aber König Hamilkar erlitt mit seinem zahlreichen Heere bei Himera 480 (angeblich am Tage der Schlacht bei Salamis) eine gänzliche Niederlage von Gelon, dem Tyrannen von Syrakus, wobei er selbst umkam, und das karthagische Schiffslager ward verbrannt. Gelon liess zwar den Karthfigern im Frieden ihre sicilischen Besitzungen, weil er freie Hand für seine Stellung in den Perserkriegen haben wollte, doch mussten sie (2000 Talente an) Kriegskosten bezahlen. 0 Xerxes soll die Karthager (als Colonisten seiner phönizischen Unterthanen) aufgefordert haben, seinen Kampf gegen Hellas durch einen gleichzeitigen Ueber- fall der Griechen auf Sicilien zu unterstützen. Doch weiss Herodot von solcher weitsehenden Politik des Perserkönigs nichts.

3. Das Alterthum - S. 204

1873 - Coblenz : Baedeker
204 Geographie Italiens. Annales in 16 B. [14—68]) nur zum Theil, die „vita Agricolae“ voll- ständig, erhalten sind. 4) G. Suetonius Tranquillus (Vitae Xii impera- torum , d. h. von Caesar bis Domitianus). 5) Scriptores historiae Augustae, eine Sammlung, von 34 Biographien römischer Kaiser (von Hadrian his Carus und dessen Söhne oder von 117—284) von 6 ver- schiedenen Verfassern, zu deren Ergänzung der Grieche Herodianus dienen kann. 6) Ammianus Marcellinus, von dessen Kaisergeschichte (Rerum gestarum libri Xxxi) nur die letzten 18 Bücher (352 — 378 n. Chr.), freilich die wichtigsten, auf uns gekommen sind. — Eine Sammlung von interessanten Charakterzügen und Anekdoten sind des Valerius Maximus (in Tiberius’ Zeit) Factorum dictorumque memorabi- lium libri Ix, ohne alle Kritik zusammeugestellt und nach ethisqhen Gesichtspunkten geordnet. Ausser den Geschichtschreibern können auch Cicero's Bücher de re publica (von 6 nur 2 grösstentheils erhalten) und dessen (3) Bücher de legibus für die Geschichte der ältern Verfassung, so wie seine Briefe für die Geschichte seiner Zeit als Quellen dienen. Unter den Geographen behauptet Strabo (5. u. 6. B.) die erste Stelle. A. Geographie Italiens. Weltstellung. Italien, die mittlere der drei Halbinseln Süd- Europa’s, ist zwar an allen Seiten durch Meere oder Hochgebirge von dem übrigen Europa getrennt, hat aber durch seine Lage im Mittel- punkte der das Mittelmeer umgebenden Länder eine völkerverbindende Wellstellung, die es schon im Alterthum sowohl zur Unterhaltung eines lebhaften Handelsverkehrs mit den Nachbarländern, als zur Begründung einer Herrschaft über dieselben benutzte, indem Flotten und Heere von diesem Centrum des Mittelmeeres nach den drei Erdtheilen ausgingen. Der Vorzug jener Lage wird jedoch bedeutend geschmälert durch die geringe Küstenentwicklung und den Mangel an geräumigen und sicheren Häfen. Daher ist die Bevölkerung Italiens im Alterthum im Ganzen mehr eine ackerbauende als eine Handel treibende gewesen; nur der Grieche verkannte auch hier seinen Beruf für das Seeleben nicht und liess sich daher in dem buchtenreichen Südwesten nieder. Wenn auf der griechischen Halbinsel die Ostseite die bevorzugte ist, so war bei der italischen die breitere und fruchtbarere Westküste von jeher weit mehr der Sitz der Cultur und der Ausgangspunkt des Handelsverkehrs, als die schmale, einförmige Ostküste ohne Längenthäler, ohne tiefe Hafenbuchten und in der Nähe liegende Inseln, gegenüber dem nament- lich im Alterthum wenig cultivirten Küstenlande Ulyriens. Während daher dieser Ostrand mit einer mehr Viehzucht als Ackerbau treibenden Bevölkerung ohne historische Bedeutung blieb, umfasste der Westrand alle historisch wichtigen Theile der Halbinsel, und das Centrum dessel- den, Rom, wurde als natürliche Hauptstadt Italiens die einigende Macht für dessen Völker.

4. Das Alterthum - S. 76

1860 - Koblenz : Baedeker
76 Die griechischen Colonien. §. 43. Bruder fiel auch unter den Streichen der Verschworenen, Hippias aber fing nun an, seine bedrohte Herrschaft durch Verbannungen und Hinrichtungen zu sichern, bis die Mittelpartei unter Leitung des Clisthenes (in Verbindung mit den jede Tyrannis bekämpfenden Spartanern) ihn vertrieb (510). Er floh mit seinen Schätzen zum persischen Könige Darius I. Clisthenes unternahm die weitere Fortbildung der bestehenden Verfassung durch eine vollständige Ausgleichung der Stände. Er gründete für die Staatsverwaltung eine neue Eintheilung des Volkes in 10 Phylen, deren jede jährlich 50 Mitglieder in den Rath wählte. Dieser wurde also um 100 Mitglieder vermehrt. Um die Partei- bestrebungen und Umtriebe bei den Wahlen zu beseitigen, schaffte er die Volkswahl gänzlich ab und führte die Besetzung des Archontats und anderer Staatsämter durch's Loos (unter den Bewerbern) ein. Der Loosung folgte die Prüfung der Würdigkeit der durch's Loos be- flimmten Bewerber. Zum Schutze gegen die Tyrannis ist, wahrscheinlich unter dem Einflüsse des Clisthenes, das Scherbengericht oder der Ostracismus eingeführt worden, wodurch solche Männer, die durch übermäßigen Einfluß und Anhang dem Staate gefährlich zu werden schienen, auf 10 Jahre aus der Stadt verwiesen werden konnten. S- 43 (55). Die griechischen Colonien. In diesen Zeitraum (namentlich 750—650) fällt die Stiftung der zahlreichen griechischen Colonien, welche auf den Inseln und an'den Küsten des mittelländischen Meeres, an der Propontis und dem schwarzen Meere angelegt wurden, theils um einer zu großen Anhäufung der Bevölkerung oder politischen Unruhen vorzubeugen, theils um das Besitzthum und die Macht der Mutterstadt zu er- weitern, oder ihren Handel zu fördern. Im erstern Falle waren diese Pstanzftädte von der Mutterstadt meist unabhängig, im letztem natürlich abhängig. Durch die Menge der von ihnen gestifteten Colonien zeichnen sich vorzüglich die jonischen Städte Milet und Chaléis aus: ersteres war die Mutter von 80 Pflanzstädten, vorzugsweise am Hellespont, an der Propontis (Cyzicus) und am Pontus, Chaléis (am Doppelmeere des C"npus) aber gründete nicht nur auf der reich gegliederten Halbinsel zwischen dem ther- maischen und ftrymonischen Meerbusen 32 Orte (Olynthus u. s. w.), woher die ganze Halbinsel Chalcidice hieß, sondern auch im Westen die ältesten griechischen Colonien in Unteritalien (Cumä, Rhegium) und später auf Sicilien (Zancle, Catania, Leontini).

5. Das Alterthum - S. 27

1860 - Koblenz : Baedeker
Tultur der Babylonier und Assyrier. Die Meder und Perser. §. 14. 15. 27 § 14 (8). Cultur der Babylonier und Assyrier. 1) Die Religion der heidnischen Semiten war Naturreligion und bestand in der göttlichen Verehrung derjenigen Gegenstände, in denen die Kräfte der Natur gegenwärtig und wirksam gedacht wurden. Insbesondere finden wir bei ihnen die Verehrung der Gestirne, aus deren Stellung, Auf- und Untergang die Priester den Willen der Götter, die Schicksale der Menschen und bevorstehende Natur- ereignisse zu erkennen glaubten und so auf wissenschaftliche Ent- deckungen geleitet wurden. 2) Verfassung: Der göttlich verehrte „König der Könige" mit vollkommen unumschränkter Gewalt war in seiner Burg (Pforte) von zahlreichen Beamten umgeben. Bedeutenden Einfluß auf die Regierung hatte durch Astrologie und Wahrsagerei die Priesterkaste der Chaldäer, die allein im Besitze der Gelehrsamkeit waren. 3) Die Werke der assyrischen Baukunst waren große Na- tionalmonumente, höchst wahrscheinlich Tempel und Paläste zu- gleich, in welchen auf Sculpturen sowohl Götter und Symbole der Religion, als die Thaten der Nation und der Könige dargestellt und theilweise durch Inschriften erläutert waren. Diese Sculp- turen, fast nur Reliefs auf Gypsplatten, haben dem Inhalte nach viele Aehnlichkeit mit den ägyptischen, die ebenfalls theils religiöser und ceremonieller, theils und hauptsächlich historischer Art waren. 4) Der Handel war außerordentlich blühend, sowohl durch die Ergiebigkeit des Bodens, als insbesondere durch die vortreff- liche Lage des Landes in der Mitte zwischen dem Indus und Mittelmeer, in der Nähe des persischen Busens und an zwei schiff- baren Strömen, weshalb er den Verkehr zwischen Hinter- und Vorderasien vermittelte. C. Arische Völker. Iv. Die Meder und Perser. S- 15 (13). Das Hochland von Iran und seine Bewohner. Zwischen den Stromgebieten des Indus und des Tigris er- hebt stch das Hochland von Iran oder die östliche Hälfte des vorderasiatischen Hochlandes, im N. vom caspischen Meere und den Steppenländern tes Oxus, im S. vom erythräischen Meere

6. Das Alterthum - S. 47

1860 - Koblenz : Baedeker
Auswärtige Besitzungen der Karthager. §. 24. 47 Schifffahrt auf dem Nil. Aegypten, vorzüglich Ober-Aegypten, war durch seine Lage in der Mitte zwischen Asien und Afrika und in der Nähe des goldreichen Aethiopiens, so wie durch den Nil, den einzigen schiffbaren Strom in ganz Nord-Afrika, zum Mittelpunkte eines großen Handelsverkehrs zwischen Indien (daher Baumwolle und Gewürze), Arabien (daher Spezereien und Räucherwerke), Aethiopien, Aegypten, Libyen und Karthago bestimmt. — Einen höheren Auf- schwung nahm der ägyptische Handelsverkehr, als Psammetich den Griechen und Phöniziern die Häfen Aegyptens eröffnete, wodurch die ägyptischen Produkte einen viel stärkeren Absatz erhielten, und dieser zog eine Erweiterung des Ackerbaues und Kunstfleißes nach sich. Den Kunstfleiß der Aegyptier, so wie alle Beschäftigungen des täglichen Lebens lernen wir aus den Bildwerken, besonders in den Grabmälern kennen. Die große Vollkommenheit der technischen Industrie hing, wie bei den Indern, mit der Kasteneinrichtung zusammen. v Ii. Die Karthager. §. 23 (32). Geographie des Gebietes von Karthago. Grenzen: Das Gebiet von Karthago grenzte in den blühend- sten Zeiten des Staates im N. an das Mittelmeer, im O. an Cyrene (die Grenzsteine: arao Philaenorum), im W. an Numidien. Städte: 1) Karthago lag auf einer Landzunge im inner- sten Winkel eines Meerbusens mit^ einem doppelten Hafen, einem äußern für die Handelsschiffe und einem innern für die Kriegs- schiffe. 2) Utica, älter als Karthago. 3) Thapsus (Cäsar's Sieg über Juba 46 v. Ehr.). 8- 24 (33). Auswärtige Besitzungen und Niederlassungen der Karthager. Der Zweck der karthagischen Eroberungen und Niederlassungen war ein merkantilischer: die Vermittelung des Handels zwischen Europa und Afrika. Sie beschränkten sich, da der Handel im östlichen Theile des mittelländischen Meeres schon in den Händen der Phönizier und Griechen war, fast auf den west- lichen Theil dieses Meeres, und hier bildeten die Inseln mit ihren trefflichen Häfen gleichsam die Brücken für den Bekehr mit Spanien, Gallien, Italien. Von den Balearen und Pityusen wurden Handelsverbindnngen mit Spanien, von Sardinien und Corsica mit Gallien und Norditalien, von Sicilien und Malta aus mit Süditalien unterhalten. Die fortgesetzte Anlage von Co- lonien auf diesen Inseln führte allmählich zur politischen Occu- %

7. Das Alterthum - S. 50

1860 - Koblenz : Baedeker
50 Cultur der Karthager. §. 26. dasselbe ein und zwang es zur Uebergabe. Dieser Krieg, von den Karthagern ohne Erlaubniß der Römer geführt, gab diesen einen willkommenen Vorwand zur Erneuerung der Feindseligkeiten. Dritter Krieg mit Rom 150—146 und Untergang der Stadt, s. §. 79. S- 26 (34). Cultur der Karthager. Verfassung. Die Regierung war in den Händen zweier aus den vornehmsten und reichsten Familien vom Volke auf Lebens- zeit gewählten Suffeten oder Könige und eines Senates. Waren die Könige und der Senat verschiedener Meinung, so überließ man dem Volke in seinen Versammlungen die Entscheidung. Handel: a) Seehandel. Die Karthager suchten das Mo- nopol des Handels im Westen zu behaupten und eröffneten daher nur die Häfen ihrer Hauptstadt deu Schiffen fremder Nationen, hielten diese aber, so viel sie konnten, von den Häfen ihrer Co- lonien ab, um jede nachtheilige Concurrenz zu vermeiden. Ihre. Schifffahrt ging fast nach allen Küsten und Inseln des Mittelmeeres, vorzüglich aber nach dem westlichen Theile desselben, nach Sicilien, Süditalien, Melite (ein Hauptsitz der karthagischen Manufakturen, besonders der Webereien), Corsica, Aethalia oder Elba (daher: Eisen), den Balearen, besonders aber nach Spanien, wahrscheinlich auch nach Gallien. Außerhalb der Säulen des Hercules nahmen sic von Gades aus Theil an dem Handel der Phönizier nach den Zinn- inseln und Bernsteinküsten, und an der Westküste von Afrika erstreckte sich ihr Handel nicht blos auf ihre Kolonien, sondern sie trieben auch eine geheime Schifffahrt nach den reichen Goldländern von Guinea. b) Landhandel durch Karavanen (der Nomaden zwischen den beiden Syrien): 1) östlich nach Ammonium und Aegypten (vgl. S. 47), 2) südlich in das Land der Garamanten (im jetzigen Fezzan) und weiter in das innere Afrika (daher: schwarze Sclaven, Salz aus den Salzseen, Salzlagern und Salzgruben in der Wüste).

8. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 94

1900 - Karlsruhe : Lang
— 94 — Havel urbar machten. Jeder Bauer mußte bei seinem Gehöfte einen Garten einlegen, und kein junger Bauernsohn durfte getraut werden, der nicht sechs Obstbäume und sechs Eichbäume gepflanzt hatte. So förderte er den Obstban und die Baumzucht. Mit allem Eifer betrieb der Kurfürst den Anbau der Kartoffeln und führte den Tabakbau als neuen Erwerbszweig ein. Auch die Gewerbethätigkeit nahm einen hohen Aufschwung. Der Seidenbau wurde in der Mark betrieben; Papiermühlen wurden errichtet, das Gewerbe der Hut' und Handschuhmacher kam in große Blüte; ^Spiegel, Tapeten wurden im eigenen Lande hergestellt. Auch für die geistige Bildung seines Volkes sorgte er. So ordnete er z. B. im Magdeburgischen an, daß die Küster die Knaben und Mägdelein lesen und schreiben lehren sollten. Auf Zucht und gute Sitten hielt er streng in seinem Hause wie im ganzen Laude. Seine aufrichtige Frömmigkeit geht aus dem „Vermächtnisse" hervor, das er für seine Söhne niederschrieb: „Fürchtet, liebt und ehret Gott von ganzem Herzen; denn wer ihn ehrt, den wird er auch wieder ehren. Dient ihm mit rechtschaffenem Herzen und wandelt treulich in seinen Wegen, so wird er euch stets mit seiner Gnade und Hilfe beistehen. Stufet Gott fleißig in inbrünstigem Gebete um Beistand au, die euch anvertrauten Lande und Leute gut zu regieren." Bei seinem Tode 1688 hinterließ der große Kurfürst einen Staat von 2000 Quadratmeilen, dessen Regierung in ganz Europa wohl angesehen und dessen Bewohner betriebsam, wohlhabend und zufrieden waren. 4. Von Friedrich I. und Friedrich Wilhelm I. Der Nachfolger des großen Kurfürsten verwandelte das unabhängige Herzogtum Preußen, das nicht zum Deutschen Reiche gehörte, in ein Königreich und nannte sich Friedrich I., König in Preußen. Am 18. Januar 1701 setzte er sich und seiner Gemahlin unter großer Feierlichkeit zu Königsberg die Krone auf. Der erste König in Preußen war ein prachtliebender Herr. Sein Hofhalt war aufs glänzendste eingerichtet. In seinen Schlössern war eine Fülle von schönen Geräten; in seinen Marställen stand eine große Anzahl von prächtigen Pferden; unzählbare Kammerherren, Kammerjunker, Pagen, Lakaien, Läufer und andere Diener besorgten den täglichen Dienst am Hofe. Der Hofhalt kostete darum ungeheure Summen Geldes. Aber diese Ausgaben kamen dem Volke zu gute. Viele Hände waren an dem Bau des Zeughauses, des Königsschlosses, des königlichen Marstalles, der neuen Kirchen beschäftigt. Damit die Handwerker etwas Tüchtiges leisten konnten, verlangte er gründliche Ausbildung der Lehrjungen. Für die Ärmsten des Volkes

9. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 284

1849 - Karlsruhe : Groos
284 Das Großhcrzogthum Baden. sehr schmackhaft und kräftig labend. In der frühern Zeit wurden die Dächer der Häuser meist mit Stroh oder Schindeln gedeckt; darum kamen viele Brände vor. Jetzt ist das Decken mit Ziegeln befohlen. 11. Sewcrbsamkeit der Schwär,wälder. Da der Ertrag des Bodens und der Viehzucht die Be- völkerung des Schwarzwaldeö nicht zu nähren vermag, so waren sie genöthigt, sich durch Betriebsamkeit andere Quellen des Erwerbs zu verschaffen. Die in den Thälern verstehen sich besonders daraus, dem Hol; den größtmöglichen Werth zu ver- schaffen. Sie schneiden auf Sägmühlen die Holzstämme zu Dielen, binden die aufgesetzten Schichten von Dreien zu Flößen zusammen, fahren auf solchen Flößen in die größer« Flüsse, nämlich in den Rhein, in den Neckar, und suchen diejenigen Handelsstädte auf, wo ihre Schnittwaaren den größten Werth haben. Die Schwarzwälder sind sehr geschickt, die Sägklötze aus den unzugänglichsten Bergschluchten durch sogenannte Holz- riesen und Holzschwallungen zu den geschicktgelegenen Sägmühlen zu bringen. Die einsam wohnenden Wälder bren- nen das überflüssige Hol; zu Kohlen, gewinnen aus dem Harz der Tannen Pech, bereiten Kienruß. Die Bewohner der Hoch- flächen sind auf kuustsinnigcrn Erwerb angewiesen: sie verfertigen Wanduhren, machen sehr künstliche Spreluhrcn, machen grobe und sehr feine Strohgcflechte zu Hüten, schnitzen aus Hol; allerlei Gefäße, Werkzeuge, B. Schaufeln, Kochlöffel, machen Schachteln, Siebe, Mausfallen, Bürsten, bereiten Zunder, und suchen mit ihren Kunsterzeugnissen das Ausland auf. Ihr Kunstfleiß in Verfertigung von Uhren und Strohgcflcchten hat es veranlaßt, daß auf den Hochebenen des Gebirges einzelne Dörfer zu Städten erwachsen sind, in welchen Handelsleute wohnen, welche von dem Auslande Bestellungen annehmen, oder im Auslande Niederlassungen gründen, denen sie Uhren und Strvhgeflechte zusenden. Eü werden sehr kunstvolle Spiel- uhren verfertigt, welche oft ein Dutzend große Tonstücke nach einander spielen, und größere Tonwerkzeuge, welche verschiedene Instrumente nachahmen, und bei welchen man mit den Tonstücken beliebig wcchieln kann.

10. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 299

1849 - Karlsruhe : Groos
Das Großherzogthum Baden. 29v fließt denselben mit bedeutenden Krümmungen in einem meist sehr engen Thale, dessen Gehänge mit Buchen und Eichen be- wachsen sind. Er bildet auf eine kleine Strecke die Grenze ge- gen Hessen. Nachdem er den Odenwald verlassen hat, fließt er nordwestlich dem Rheine zu. Er wird mit Dampfschiffen be- fahren. Er nimmt rechts die Ittcrbach und die Steinach, links die Elfen; auf. Am Neckar liegen: Eberbach rechts, nahe beim Einflüsse der Itterbach, da, wo er sich westlich wendet, Stadt mit 3500 Einwohnern. Hier wird bedeutender Holzhandel mit Brennholz getrieben. Weiter oben liegt, ebenfalls rechts, das Dorf Zwing- end erg mit einem Schlosse der Herrn Markgrafen.— Neckar g emüild, lncks am Einflüsse der Elsen;, Stadt mit 2500 Ein- wohnern. Hier werden Kähne und große Boote gebaut. Die hiesigen Töpferwaaren sind gesucht, die Gerbereien bedeutend. Die nahen großen Sandstcinbrüche beschäftigen viele Menschen. In der Nähe liegt auf einem kegelförmigen Berge das Dorf Dilsberg, früher Staatsgefängnis. Es hat Mangel an Wasser, obgleich ein 400 Fuß tief in Felsen gehauener Brunnen vorhanden ist. — Heidelberg, links, am Ausgangc des Tha- les, am Fuße des Kaiserstuhles, Stadt mit 14,000 Einwohnern, lang ant Flusse hingebaut. Die steinerne Neckarbrücke, die 702 Fuß lang und 00 Fuß breit ist, und auf 9 Pfeilern ruht, ist eine Zierde der Stadt und des Flusses. Es ist hier eine Uni- versität, die eine reichhaltige Bibliothek besitzt. Heidelberg war über 500 Jahre lang der Sitz der Pfalzgrafen und Kurfürsten am Rhein. Die Ruinen des Schlosses, das 1089 von den Franzosen zerstört ward, befinden sich über der Stadt am Ab- hange des Kaiserstuhls; sie sind die größten und fthenswerthe- sten in ganz Deutschland. — Ladcnb n r g, rechts am Neckar in der Nheinebene, in sehr fruchtbarer Gegend, Stadt mit 2400 Einwohnern. Sie war zur Zeit des Frankenreichs sehr blühend. — M annhei m, links am Neckar, am Einflüsse desselben in den Rhein, Stadt mit 20,000 Einwohnern, regelmäßig gebaut, in 112 Vierecke eingetheilt. Sie ist sehr gewerbrcich und die erste Handelsstadt Badens. Der neue Hafen und die Hafenge- bäude sind ansehnlich tmd verschönern dieselbe. Ueber den Rhein
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