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1. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 100

1834 - Kempten : Dannheimer
100 Der neuen Zeit I. Periode. ,54» durch die Jesuiten, die seit 1540 dem Umsichgreifen des Lutherthumes Grenzen setzen sollten, wie auch durch das 1545 Concilium zu Trient (von 1545—1563), das jede Ab- weichung von den bisherigen Glaubenssätzen mit dem Ban- ne belegte, nicht wenig angefacht, iss» Aus Verdruß und Körperschwäche legte endlich Karl der V. die Regierung nieder, nachdem er seinem Sohne Philipp dem Ii. die spanische Monarchie, und sei- nem Bruder Ferdinand die deutsche Kaiserkrone über- geben hatte. (§. 124.) Auf Ferdinand folgten in schnellem Wechsel Maximilian der Ii., auf diesen Rudolph i6i2 der Ii-, und endlich Kaiser Mathias, unter welchem der schreckliche 30jahrige Krieg ausbrach, welcher von 46'8 1618—1648 dauerte, und das deutsche Vaterland auf eine nie erhörte Weise verheerte. §. 119. Der dreißigjährige Krieg. Kaiser Mathias ließ in Böhmen eine protestanti- i6i8 sche Kirche niederreißen, eine andere verschließen. Auf die Beschwerde der Protestanten über dieß Verfahren antwortete der Kaiser mit Drohungen. Die Böhmen 45i8 hierüber aufgebracht, stürmten am 23. Mai 1618 das Schloß in Prag, warfen die königlichen Räthe zum Fen- ster hinaus, und verjagten die Jesuiten aus dem Lande. Der Krieg war nunmehr entschieden. Schnell sam- melten die Böhmen ein Heer, kündigten dem Hause Oe- sterreich den Gehorsam auf, schlugen dessen Truppen, und rückten selbst in das Herz der österreichischen Staaten ein. Auch Mähren, Schlesien, die Lausitz re. schloßen sich an die rebellischen Böhmen an. i6i» In diesen gefahrvollen Zeiten starb Kaiser Mathias; 20mär;ihm folgte" Ferdinand der Ii., ein heftiger Feind der Pro- testanten. Dieser hatte zwar die empörten Lander in kurzer Zeit zum Gehorsame gebracht; da er aber in denselben die evangelische Religionsübung unterdrückte, und durch das sogenannte Restitutions-Edikt die Freiheit und Macht der protestantischen Fürsten in Deutschland gefährdete, riefen diese den schwedischen König Gustav Adolph um Hilfe an. Dieser große Fürst landete, der Einladung folgend, am 1630 24. Juni 1630 mit 15,000 abgehärteten Schweden auf der

2. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 101

1834 - Kempten : Dannheimer
101 Von Karl V. bis Ferdinand Iii. Insel Rügen und sodann in Pommern. Obschon an- fangs von seinen Feinden verachtet, ward er, im Bun- de mit Hessen-Cassel, Chursachsen, und Frank- reich, bald der Schrecken derselben. Cr schlug am 7ten Sept. 1631 den nie besiegten Lilly bei Breitenfeld iszi (nördlich von Leipzig), und am 1. Nov. des folgenden Jah- res den stolzen Wallenstein bei Lützen (süd-westlich von ^32 Leipzig), auf das Haupt. Aber der letzte Sieg war theuer erkauft; Gustav Adolph fiel in der Schlacht, wahrscheinlich durch den Schuß eines Meuchelmörders. Unmittelbar nach des Königs Tod ergriff der Herzog Bernhard von Weimar das Kommando, stellte das schwankende Treffen wieder her, und verschaffte den Schwe- den den Sieg. Mit Eifer setzte er den Krieg, an welchem nun auch Frankreich nähern Antheil nahm, ununterbro- chen fort, wahrend im Rath der schwedische Reichskanzler Axel Oxelstierna mit Umsicht waltete. Als am 8. Juli 1639 Herzog Bernhard von Weimar »039 an einer plötzlich en Krankheit sein Heldenleben geen- digt hatte, traten die schwedischen Feldherren Banner, Wrangel und Torsten so hn an die Spitze der Schwe- den. Der letzte gewann endlich, nach einigen frühern Miß- geschicken seines Heeres, am 23. Oct. 1642 die blutige i«42 Schlacht bei Leipzig gegen Piccolomini, wodurch Oe- sterreichs Macht entschieden gebrochen wurde. tz. 120. Westphälischer Friede. Indeß war Kaiser Ferdinand Ii. gestorben, und sein 1r37 Sohn Ferdinand der Iii., ein Fürst von großen Da-'^^' lenten und gemäßigten Gesinnungen, auf den deut- schen Thron gehoben worden. Dieser bot endlich die Hand zum Frieden. Nach langen Unterhandlungen ward derselbe am 24. October 1648 zu Münster und Osna-i648 brück im westfälischen Kreise unterzeichnet, und von der Lage jener Städte der westphälische Friede genannt. Die Hauptbedingungen waren: die Protestan- ten (Lutheraner und Reformirte) erhalten freie Reli- gionsübung und gleiche Rechte mit den Katholiken; Schweden bekommt die Insel Rügen und einen großen Theil von Pommern rc.; Frankreich das Elsaß und

3. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 67

1834 - Kempten : Dannheimer
Von Karl dem Großen bis Gottfried von Bouillon. s,7 bern in Spanien das Land zwischen dem Ebro und den Py-ns renäen; es erhielt den Namen spanische Mark. Zehn Jahre später nahm er dem rebellischen Herzoge von7ss Bayern Thassilo dem Ii. sein Reich, und incorporirte es dem großen Franken-Staate. Im Jahre 795 ließ er die wr berühmte Fossa Carolina beginnen, um Rhein und Donau k. zu vereinigen. Bald darauf schlug er die A varen, die öst- lichen Nachbarn und Bundesgenossen der Bojer, bis795 hinter die Naab und Th eis in Ungarn zurück. Im Nor- den Deutschlands bekriegte er die Jüten, die Bundesge- nossen der immer rebellirenden Sachsen, jagte sie auf ihre Halbinsel zurück, und machte die Eider zu Deutsch-"7 lands Nordgrenze. Jetzt marschirte er nach Rom, um Papst Leo den Iii., welchen die empörten Römer verjagt hatten, wieder einzuse- tzen. Eben siel das Weihnachtsfest ein. Der Papst wartete des Gottesdienstes; Karl lag in tiefer Andacht auf den Kniecn vor den Stufen des Altars. Plötzlich ergriff Leo eine kostbare Krone, setzte sie auf das Haupt des Königs, und erklärte ihn feierlich zum römischen Kaiser. 800 So wurde das westliche Kaiserthum wieder hergestellt. Karl lebte noch 14 Jahre, und starb endlich am 28. Jenner 814 zum Leidwesen des ganzen Volkes in einem Alter von su 72 Jahren zu Aachen, wo sein ehrwürdiges Grab mahl noch zu sehen ist. §. 81. Ludwig der Fromme. Ludwig, Karls Sohn und Nachfolger (814—840), war 314 gutmüthig, und verdiente sich dadurch den Beinamen des Frommen; aber jene Eigenschaften, wodurch ein groß- ßes Reich zusammen gehalten wird, besaß er keines- wegs. Sein ganzes Regentenleben trübte Familien-Un- friede, durch Theilungen des Reiches veranlaßt. Schon in den ersten Jahren seiner Regierung hatte er das fränkische Staatsgebiet auf dem Tage zu Aachen un-8,7 ter seine drei Söhne: Lothar, Pipin und Ludwig ge- theilt. Da er nun später seinem Sohne zweiter Ehe, Karl dem Kahlen, auch einen Theil des Reiches zuwenden wollte, ergriffen die Brüder erster Ehe gegen den eige-330 neu Vater die Waffen. Zweimal wurde Ludwig gefangen; aber jedesmal rettete ihn deutsche Treue wieder. Endlich 5 '

4. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 133

1834 - Kempten : Dannheimer
A. Vom Anfänge der französischen Revolution bis juin zweiten ""«à Pariser - Frieden. §. 159. Ausbruch der Revolution. Ludwig der Xvi. wollte dem Elende des Landes abhel- m« feit; aber es fehlte ihm an Kraft und guten Näthcn (§. 142.). Die Schulden vermehrten sich, die Auflagen wurden drückender, das Mißvergnügen und der Tadel der Un- terthanen allgemeiner und lauter. Da beschloß der König, als letztes Hilfsmittel der Geldnoth, die Zusam- rnenberufung eines Reichstages aller dreistände m-» (des Adels, der Geistlichkeit und des Volks) zu Versailles.5- ^ Das Volk fühlte sich begeistert dadurch, daß man ihm erlaubte, frei mitzusprechen. Es verlangte nun, daß Adel und Geistlichkeit, die bisher den größten Theil der Einkünfte gezogen, und alle Ehrenstellen sich zuge- eignet hatten, ohne das Geringste zu den Staats lasten beizutragen, einen gleichen Theil der Abgaben tragen sollten. Aus Furcht schienen die zwei höhern Stande nachzuge- den; aber im Geheimen schilderten sie das Volk beim König als aufrührerisch. Dieser, erschreckt, sammelte zwischen Versailles und Paris eine Armee von 30,000 Mann, und jagte den Volksliebling Neker, der bisher die Stelle i i.juli eines Finanzministers bekleidet hatte rc., in die Ver- bannung. Da griffen die erbitterten Bürger zu den Waffen, er- stürmten, mit den Garden vereint, die treulos zu ihnen übergegangen waren, das berüchtigte Staatsgesangniß, ge- u.jun nannt die Bastille, und ermordeten mehrere bedeutende Männer, die sie als Feinde des Volkes betrachteten. Damit nahm die französische Revolution ihren Anfang. §. 160. Ermordung des Königs. .Das Beispiel von Paris wirkte auch auf die Provin- U8<> Zen; die Empörung ging schnell durch das ganze Reich. Das Feudalsystem war gestürzt, alles geistliche Gut für Eigenthum der Nation erklärt, die Mönchsorden auf- gehoben, der Erb-Adel abgeschafft, und der König sammt

5. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 150

1834 - Kempten : Dannheimer
150 Der neuesten Zeit !8is Kriegen geraubten Kunstschätze herausgeben, und die Festungswerke von Hüningen niederreissen lassen. Und damit das w a n k e l m ü t h i g e und eitlevolk den zu lange gemißhandelten Völkern einige Genügthuung, und für die Zukunft Sicherheit gewährte, mußte es sich noch überdieß verbindlich machen, 700 Millionen Fran- ken als Entschädigung an die Alliirten zu bezahlen, und 450.000 Mann alliirter Truppen 5 Jahre lang in den nördlichen und östlichen Grenzfestungen Frankreichs zu un- terhalten. Damit der Welt bis auf die spätesten Zeiten die segens- vollste Eintracht verbürgt würde, ward zwischen Franz, Alexander und Friedrich Wilhelm noch in Paris der 26.§pt^ heilige Bund geschlossen (am 26. Sept. 1815) der seit- dem durch den Beitritt fast aller christlichen Fürsten Europas verstärkt worden ist. B. Vom zweiten Pariser - Frieden bis zum Jahre 1852. §. 176. Frankreich. Isis Nach der zweiten Herstellung deskönigthumes gewannen die Anhänger der alten Ordnung, Royalisten oder Ultras genannt, großen Einfluß auf die Regie- rung, und benützten denselben zur Durchsetzung so mancher Maßregeln, die vom Volke miß beliebig ausgenommen wurden. Mit den Ultras verbanden sich fanatische Priester, die das Volk gegen die Protestanten aufregten. Da- durch geschah cs, daß sich in Nismes und einigen andern Orten ärgerliche Schauspiele, ähnlich der Bartholomäus- Nacht, erneuerten. 20.N0v. Endlich bewog die ernstliche Dazwischenkunft der i8,6 verbündeten Mächte den König, diesen Unfug zu hemmen. s.sz-pt. Zu diesem Zwecke löste er die Deputirten-Kammer, worin die Ultras das entschiedene Uebergewicht hatten, auf, und berief eine andere, die gemäßigtere Grundsätze zu Tage legte. Dieß beruhigte die Gemüther der Franzosen und der verbündeten Machte, und diese trugen nun- mehr kein Bedenken, auf Ansuchen der französischen Regie- T

6. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 162

1834 - Kempten : Dannheimer
162 Der neuesten Zeit 1&22 Grenze ein Heer auf (1822), bei dem sich die, mit der neuen Verfassung mißvergnügten Spanier zahlreich einfanden. Jetzt federten die europäischen Monarchen, die auf dem Congreß 1323 zu Verona versammelt waren, am 6. Jan. 1825 von den 6 2"" Cortes, daß es dem Könige von Spanien freigestellt werde, aus eigener Machtvollkommenheit seinem Volke eine ange- messene Verfassung zu geben. Da die Cortes dessen sich weigerten, und Englands Ver- i2.9ipv. mitííutig ungeachtet ließen, erklärte Frankreich am 12. April 1825 den Cortes den Krieg, und ließ seine Heere unter An- führung des Herzogs von Angouleme in Spanien einrücken. §. 187. Beschluß. Die Constitutionellen, unter sich uneins, und daher ohne Kraft rc., leisteten den Franzosen nur schwachen Widerstand. Diese eroberten daher ohne große Anstrengung einen großen Theil von Spanien. Da sich die Cortes in Madrid nicht mehr sicher sahen, verlegten sie ihren Sitz zu- erst nach Sevilla, und zuletzt nach Cadix, wohin ihnen der König folgen mußte. 3i.mai Am 24. Mai 1825 rückte der Herzog von Angouleme in Madrid ein, und setzte unverzüglich eine königliche Regentschaft ein, die alles auf den alten Fuß herstellte, und eine Menge Verhaftungen verfügte. Da die Cortes in den Waffen kein Heil fanden, erklärten sie sich für aufgelöst, 28.Spt. und gaben am 28. Sept. 1825 den König Ferdinand i. Dct. den Vii. frei. Am l. Oct. kam dieser im französischen Haupt- quartier zu Puerto Santa Maria an, auf das zärtlichste empfangen von dem Generalissimus der französischen Armee. is.rov.am 15. Nov. hielt Ferdinand seinen feierlichen Einzug in Madrid. Sobald er in seine Hauptstadt zurückgckehrt war, bestä- tigte er alle Beschlüsse der Regentschaft, hob alle Ver- fügungen der Cortes auf, und erklärte sogar die von densel- den im Auslände gemachten Staatsanlehen für ungil- tig. Es erfolgten zahlreiche Verhaftungen, Verban- nungen und Hinrichtungen, und ein System der Strenge ward eingeführt, gegen welches der Herzog von Angouleme und die fremden Gesandten vergeblich warnten. Denn wenn gleich der König, durch die uncrineßliche

7. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 173

1834 - Kempten : Dannheimer
173 zweite Periode. §. 195. Schweden. Durch die große Niederlage bei Pultawa, die Karl der Xii- von Zaar Peter dem I. im Jahre 1709 erlitten nos hatte (§. 154.), war Schwedens Macht im Norden von Europa gebrochen, und Rußlands Uebergewicht daselbst fest gegründet worden. Von Karls des Xii. Tod in den Laufgraben von Friedrichshall (30. Nov. 18*18) *7(a bis zum Beginne der französischen Revolution folg- ten in Schweden rühmlose Regenten. König Gustav der Iii. (von 1771—1792) war eben im 1771 Begriffe, gegen das empörte Frankreich zu Felde zu zie- hen, als ihn am 16. März 1792 Ankerström auf einem 1702 Maskenballe zu Gefle ermordete. Ihm folgte sein noch "Mrz. minderjähriger Sohn Gustav der Iv., für welchen bis zum 1. Nov. 1796 der Herzog von Südermanland, des nsñ verstorbenen Königs Bruder, die vormundschaftliche Regie- rung führte. Sobald Gustav volljährig geworden war, und die Regierung angetreten hatte, reizte er durch sein unkluges, kriegerisches Wesen die größten Mächte gegen sich auf. Er beleidigte Preußen, beleidigte Frankreich, und verlor im September 1807 an letztere Macht P ommern und Rü- i8<n gen. Da er aber aus Haß gegen Napoleon in dem Bündnisse mit Großbritannien fest beharrte, veran- laßte er Rußland und Dänemark, Schweden den Krieg zu erklären. Ein russisches Heer unter Buxhöfden brach in Finn- land ein, und eroberte diese schöne Provinz, welche Kaiser Alexander, um seine Grenzen zu sichern, am 16. März 1808 *8ns dem russischen Reiche einverleibte. Der Verlust von Finn-"^". land und die drückenden Kriegsauflagen erregten all- gemeine Unzufriedenheit, die endlich so weit gedieh, daß die Großen des Reiches am 13. März 1809 den isoq König Gustav entthronten, und seine Nachkommenschaft "Mrr. aus immer von der Erbfolge ausschloßen. §. 196. Beschluß. Jetzt übernahm der Herzog von Südermanland die Regentschaft, und bestieg darauf, nachdem er am 7. Juni 1809 eine neue Verfassung bestätiget hatte, als 7. Juni Karl der Xiii. den schwedischen Thron. Da aber der Kö-

8. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 185

1834 - Kempten : Dannheimer
185 zweite Periode. träglichkeit und der Befestigung freundschaftlicher Ver- hältnisse mit den Staaten beider Hemissphären. Im Jahre xsio 1819 vermehrten sie ihr Staatsgebiet durch Ankauf der bei- den Florida von Spanien. Ihr Handel, besonders nach Ostindien und China, ist immer im Wachsen, und ihre Größe und die Volkszahl beinahe von 12 Millionen Menschen sichert den nordamerikanischen Freistaaten einenrang unter den großen Machten der Erde. §. 205. d) St. Domingo, jetzt Haiti. St. Domingo war bisher zwischen den Franzosen^und Spaniern getheilt, und gewahrte beiden als Königinn der großen Antillen in Ruhe und Ergebenheit eine Fülle von Schätzen. Als aber die französische Nationalver- sammlung am 15. Mai 1791 die Neger in den Colonien 1701 für freie Mensch en erklärt hatte, entstanden auf Domingo 15,a)jäi blutige Streitigkeiten. Die Neger wollten nun wirklich sein, was sie hießen; ihre Herren aber weigerten sich, sie frei zu geben. Da empörten sich die Schwarzen; an ihre Spitze stellte sich der Mulatte Toussaint l'ouvertüre, ein talentvol- ler und gemäßigter Mann. Er eroberte am 21. Oct. 1798 2j”8 das Cap Francais, und nahm am 2. Febr. 1801 das "1801 ' spanische Domingo in Besitz. Das französische Heer un- 2.Lcbr. ter Leclerk, das Frankreichs Herrschaft wieder Herstellen sollte, war bald ein Opfer des ungesunden Clima geworden. Doch gelang es demselben, sich durch List des Führers Tous- saint zu bemächtigen, und ihn ins G e f ä n g n i ß nach Frank- reich zu schicken, wo er am 5. April 1803 starb. s'xm Darüber erbittert, erregten die Schwarzen am 24. Oct. isoi 1801 einen allgemeinen Aufstand gegen die Weißen,24, Dct- verjagten oder ermordeten sie, und erklärten endlich um 1. Jan. 130, 1801«. die Insel unter dem alten Namen Haiti für einen 3fttt* Freistaat. Zugleich wurde der Neger Jakob Dessali- nes zum Generalgouverneur von Haiti ernannt. Doch dieser schlaue Mann wußte dem monarchischen Systeme den Sieg zu verschaffen, und nachdem er eine Constitution entworfen hatte, nahm er am 20. Mai 1805 -s»5 als Jacob der I. die Kaiserwürde an. Aber bald mußte2°*®ia‘ die monarchische der republikanischen Form weichen; denn als Kaiser Jakob durch Anstiften des Feldherrn Pethion

9. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 103

1834 - Kempten : Dannheimer
Von Karl V. bis Ferdinand Iii. 103 Schwester Margaretha mit dem Haupt der Huge- 1572 notten —dem Könige Heinrich von Navarra. Aber ^ 'dieser Hochzeit folgte eine Schreckensscene sonder Gleichen. tz. 122. Die Pariser Blut Hochzeit. Der französische Hof hatte nemlich eben so treulos als grausam beschlossen, alle Hugenotten im Lande zu einer bestimmten Stunde eines bestimmten Ta- ges ermorden zu lassen. Alle Vorkehrungen dazu wur- den mit der größten Verschwiegenheit getroffen; die Protestanten ahneten nicht das mindeste. Es war am 24. August 1572 um 9 Uhr in der Bar-1272 1holomäusnacht, als vom Schlosse der Hauptstadt und von den Thürmen des Reiches das verabredete Mord Zei- chen ertönte. In demselben Augenblicke stürzten die Ka- tholiken über die sichern Hugenotten her, und stießen nieder, was sie erreichen konnten. Der König Karl selbst schoß von der Altane des Schlosses auf die Fliehenden. Das Morden dauerte drei Tage; über 70,000 unschuldige Menschen verloren in Paris und in den Provinzen das Leben. Ganz Europa verabscheute diese unerhörte Menschenver- tilgung. Sic heißt in der Geschichte die Bartholomäus- nacht, oder, weil sie sieben Tage nach oben bemerkter Hochzeit vorsiel, die Pariser Bluthochzeit. Indessen trug diese schauderhafte That ihren Urhebern die erwarteten Fruchte keineswegs; nicht alle Hugenotten waren erschlagen worden; viele retteten sich durch die Flucht, vieler schonte die Menschlichkeit der aussern Bearnten. Die nock- übrigen griffen mit größerer Wuth, als jemals zu den Waf- fen, und erzwangen sich spater einen vortheilhaften Frieden. Endlich drückten Gewissensbisse über die verübten Greuel dem elenden Könige das Herz ab. 1574 30.Mai §. 123. Frankreichs Erhebung. Auf Karl den Ix. folgte sein Bruder Heinrich der Iii., 1574 der gegen Katholiken und Resormirte wüthete, bis er endlich von dem Dominikaner-Mönch Jakob Clement am ersten August 1589 in Saint Cloud erstochen wurde. Mit ihm iss«) erlosch das königliche Geschlecht aus dem Hause l. Aug.

10. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 68

1834 - Kempten : Dannheimer
68 Des Mittelalters Hi. Periode. 34» erdrückte der Gram den unglücklichen Vater; er starb in einem Feldlager bei Mainz. Aber der Tod des Vaters brachte keine Ruhe unter die Söhne. Lothar, der nach des Vaters Willen die Kai- serwürde trug, maßte sich den Primat über seine Brüder an, und schmälerte ihre Besitzungen. Dieser Anmaßung wurde mit den Waffen geantwortet, welche dem Kaiser so ungünstig waren, daß er am Ende gezwungen wurde, jenen 843 berühmten Th ei lungs-Vertrag zu Verdün zu un- terzeichnen, wodurch die fränkische Monarchie in drei selbstständige Reiche: Frankreich, Deutschland und Italien geschieden, und der Grund zu der jetzi- gen Staatenordnung gelegt worden ist. §. 82. Frankreich, Deutschland und Italien. 843 Durch den Vertrag zu Verdün erhielt Lothar, außer Bestätigung der Kaiser würde, das Königreich Ita- lien, und einen langen Streifen Landes jenseits des Rheins, in der Folge nach seinem Namen Lothringen genannt; seinem Bruder Ludwig ward Deutschland zuerkannt; davon hieß er Ludwig der Deutsche; der Stiefbruder, Karl der Kahle, erhielt Frankreich. Der vierte Bru- «33 der Pipin war schon 838 gestorben. Aber leider hatte diese Theilung die allernachtheilig- sten Folgen; zerrissen war die kräftige Monarchie Karl des Großen, und die getheilten Reiche selbst lösten sich, ob der Schwache ihrer Herrscher, allmahlig in eine Menge kleiner Staaten auf, so, daß ihre Beherrscher selbst zu- letzt nur noch auf kleine Gebiete eingeschränkt waren. Je- der Ritter gebot auf seinen Gütern als König; seine Unterthanen waren seine Knechte; Bürger und freie Ackerbauern gab es nicht, Städte sehr wenige. Den König selbst betrachteten die Großen nur als den ersten unter ihres Gleichen, ohne richterliche Macht über sie und die ihrigen. Recht sprach allein das Schwert des Mächtigen. So entstand großer Sitten- verfall und förmliches Faustrecht, wobei das arme Volk der Willkühr und Plünderung des übermüthigen Herrenstan- des Preis gegeben war. So hatte also Frankreich einen König, Deutschland und Italien einen Kaiser, aber ohne Ansehen und
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