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1. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 10

1873 - Kempten : Dannheimer
10 erntete Rhum und Schze. In Tarent schiffte er sich wieber ein inortef Ccs "bloen die Schiffer, lstern nach seinem Golbe,ihn Hu kt ! J en L nejcme Habe um sein Leben; vergebens, it" hl ; a /^ ?/ ' 9eheibct' uoch ein Lieb singen zu drfen,was chrn die rohen Gesellen gewhrten. Er enbigte und sprang plzlich der k n Jzn X ^ ^er Sage trug ihn ein Delphi? den lv S c *** Schiffes gelockt halte, ans Gestabe und ? Sl iu lel!m ^rmnbe' dem Herrscher von Korinth. Als hier firfi ?/' ^ten, lie sie biefer zu sich entmeten und erfunbigte sich nach Anon. e>te belogen ihn; bei trat Arion hervor. Die Schis-fer wrben baranf zur Strafe ihres Frevels gekreuzigt. - , . on Diogenes hrt man noch oftmals erzählen. Vieles dabei klingt erdichtet und sehr unwahrscheinlich. Diogenes stammte aus Sinope in Kleinasien am schwarzen Meere. Aus seinem Geburts-orte verbannt gieng er nach Athen. Als Philosoph lehrte er, ein itfeiser, mit|je sich unabhngig von den Menschen erhalten, msse Reich-thum Genu und Ehre bewirten, msse entsagen und entbehren ler-H!n'ber Pflicht und Tugend sich widmen. Allen Uiigemchlichfeiten der -Lttternng bot er Troz; er soll ohne Schuhe umher gewanbelt sein, mit langem Bart, einen Stock in der Hand. Er geielte gern die Thor-Helten und tafter der Mens hen. Mehrere Anekboten von ihm, wie er mit einer Laterne am hellen Tag auf dem Markte Menschen gesucht, wie er als gefhrliche Thiere d:n Verleumde und Schmeichler bezeichnet, die Schamrthe die Farbe der Tugend genannt habe, sind i 'Halts' reich Andere Sagen, wie die von seiner Tonne, von seinem Becher, ober ba er auf einer Seereise soll gef ngen und als Sklave verkauft worden sein, sind grundlos. Er yielt sich theils in Korinth, theils in Athen auf. Diogenes starb hochbetagt 324 v. Chr. Ap e lle s in Ephesns war der berhmteste Maler des Alterthums, ein Zeitgenosse von Alexander beut Groen. Fertige Gemlbe stellte er manchmal zur Benrtheilnng bei* Vorbergehenben aus und pfle. te hinter einem Vorhange am Fenster auf die uerungen zu lauschen. Einmal gieitg ein Schuhmacher vorber und tabelte an einem Gemlbe die Fubekleidung eines Mannes. Apelles prfte die Sache und ver besserte das Fehlerhafte. Am andern Tage bemerkte der Schuhmacher selbstgefllig die Korrektur und fieng an, seinen Tadel auch auf andere

2. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 24

1873 - Kempten : Dannheimer
u wurde er beigesezt. So krftig und weise er regiert hatte, so schwach zeigte sich sein Sohn Ludwig der Fromme, welcher 843 durch den Vertrag zu Verdn sein Reich unter seine 3 Shne vertheilte wo durch Deutschland ein selbstndiges Knigreich wurde. Das Reich Karls des Groen zerfiel schon nach hundert Iah-ren. ^n Deutschland starb das karolingische Geschlecht anno 911 (Arnulf, Ludwig das Kind) aus und der frnkische Graf Konrad i wart) König der Deutschen. Dieser hatte gegen nere Feinde und mit inneren Unruhen zu kmpfen. Sein Nachfolger war der Herzog der Sachsen, Heinrich i, genannt der Finkler ober Vogelsteller, von 919 936, ein tchtiger Fürst, weise und tapfer. Er zchtigte die Wenden und Normnner, lie in allen Gauen feste Plze, ummauerte Städte oder Burgen, als Zufluchtsorte und Magazine anlegen, wodurch er den Brgerstand grndete, und fhrte be; der Reiterei zweckmige Kriegsbum.en ein. Als die Ungarn 933 einen Raubzug nach Deutschland wiederholten, schlug er sie entscheidend bei Merseburg. Ihm folgte Otto I der Groe, bis 973, (Schlacht aus dem Lechfeld 955' Adelheid), Otto 11, Otto Iii, dann dessen Vetter Her-zog Heinrich 11 von Bayern, der Heilige, bis 1024; hernach regier-ten Conrad 11, Herzog von Franken, dann Heinrich Iii und Heinrich Iv. Unterhalb der Stadt Bingen steht im Rheinstrom ein uralter Thurm, genannt der Mansth nrm. Er war einst ein Mantthurm, eine Zollstation fr die vorberfahrenden Schiffe . Uber ihn gibt es eine Volkssage. Der Erzbischof Hatto von Mainz war ein geiziger, hartherziger Mann. Bei einer Theurung 970 flehten ihn hungernde Arme um Brot, Korn und Mehl an, da seine Magazine voll angefllt waren. Der Bischof lie sie alle in eine Scheune führen, einsperren und dann das Gebude durch seine Soldknechte anznden. Wie ja icrten die Unglcklichen! Keiner konnte sich retten. Als der Bischof ihr Angstgeschrei hrte, so scherzte er hohnlachend: Hrt, wie die Kornmuse pfeifen! Da kam aber das Strafgericht Gottes der ihn. berall, wo er gieng und stand, sah er Muse. Sie schlpften in sein Bett, sprangen an der Tafel in die Schsseln und sogar am Altare verfolgten sie ihn. Um sich nun vor dem plagenden Uu-geziefer zu sichern, lie er sich mitten in die Fluten hinein auf eine vorhandene Jelsplatte dieses Bollwerk bauen. Oben in einem Gemache hoffte er Ruhe und den langentbehrten Schlaf zu finden. Doch

3. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 39

1873 - Kempten : Dannheimer
so Der Markgras von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog v on Braun-schwur, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und haus-tcn berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionscdckt, woruach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Kni i Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Juni 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Bretten selb 1631 der Tilly, drang in Sddeutschlaud ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu Eaer ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noch und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede un-terzeichnet. Ein hchst beklaqenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magdeburg an der Elbe. Der kaiserliche General T>lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten muthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft des Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blutbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus dcn Husern schlugen die Flammen; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thun, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen werben. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenselb wurde er geschlagen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-tounbet; er starb zu Jngolstabt.

4. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 41

1873 - Kempten : Dannheimer
nahm Ludwig hinterlistig Straurg, 1693 reizte er die Trken zu einem Einfall nach Ungarn und Ostreich, wobei Wien in Bedrngni kam (Graf v. Stahremberg, Sobiesky von Polen). 1638 lie er die Rheinpfalz verheeren, Speier, Worms, Heidelberg und viele Drfer wurden geplndert und zerft t und seine Generale Montclar, Lonvois. Melac unternahmen einen Vtaubzu^ bis nach Schwaben. Der deutsche Kaiser Leopold i entwickelte keine Kraft zum Schuze des Reiches. Das Edirt von Nantes, welches den Hugenotten Glaubensfreiheit sicherte, hob Ludwig 1685 aus und verfolgte grausam seine Protestant scheu Unterthanen. Sein Land verarmte vollends im spanischen Erbfolge- 1^011714 itnd als er 1715 starb, drckte Frankreich eine riesige Schuldenlast, das Volk seufzte unter harten Steuern, der Wohlstand des Landes war untergraben und Noth und Unzufriedenheit herrschte int Volk. Der franzsische König Ludwig Xiv hatte voller Tcke gegen Deutschland den trkischen Sultan Mntzamed Iv zu e.nem Einbruch nach Ungarn anfgehezt. Ein gewaltiges Heer unter dem Grovezier Kara Mustapha wlzte sich o; Wien und schlo es ein. Der Kaiser Leopold I und sein Hof war nach Linz geflohen. Die Trken mor-beten und plnderten, wohin sie kamen. Vom Donner ihrer Geschze zitterte der Erdboden. Aber der Graf Rdiger von Stahrenberg, un-terstzt von dett Brgern und Studenten, vertheidigte muthig die Stadt, 1 om 14 Juli bis 12 September. Mit schwerer Besorgni sahen die Belagerten dem nchsten Sturm entgegen. Da erschien die Htife. Die Trken mnsztm weichen; König Johann Sobiesky von Polen, Kurfürst Johann Gcorg ]]] vou Sachsen, der Fürst von Waldeck erfochten e nen Herrlichen Sieg. Die Bmte war unermelich Noch lauge dauerte der Krieg gegen die Tr en. Der Friede von Carlowiz 1699 brachte nur kurze Ruhe. Erst als Prinz Eugen von Savoyen die Schlachten bei Peterworbem 1716 und bei Belgrad 1717 gewonnen hafte, baten die Trken um Frieden. Bon da an sank.die Macht der Pforte. In bert Kriegen, welche die deutschen Kaiser Leopold 1, Joseph ' und Karl Vi gegen die Trken und gegen Ludwig Xiv zu führen hatte, glnzt als Helb der Prinz Eugen von Savoyen, genannt der edle Ritter. Als die Trken 1683 vor Wien zurckgeschlagen waren, wthete der Kampf noch viele Jahre fort. Dem Talent und der Energie Eugens erbanft man die Besiegung und Schwch-uw dieser Femde der Christenheit. Im Jahre 1697 erfocht Eugen

5. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 45

1873 - Kempten : Dannheimer
15 d'e englischen Minister veranlate, ihnen Steuern aufzulegen (Stempeltaxe, .Zollerhhung), so entstand groe Unzufriedenheit. Die Stadt Boston gab durch den Theesturm im Dezember 1772 das Zeichen zum Ausbruch. berall waffnete man sich, 1775 kam e zum ersten Gefecht bei Lxington. England schickte ein ansehnliches Heer. W.^s-hington, Franklin, Putnam leiteten den Freiheitskampfs (auch En-rover (Lafayette, Kosciusko, Steuden) kamen zu Hilfe. Am 4 Juli 1776 sprachen die Kolonien, damals 13, ihre Unabhngigkeit aus. Frankreich schlo einen Bund mit dem neuen Freistaat; Spanien und Holland traten gegen Englard auf (Belagerung von Gibraltar 1782). Mit wechselndem Glck wurde ge'mpft. Im Frieden zu Paris und Versailles 1784 anerkannte England den Fhstaat Dieser vereinigte sich fester durch die Unionsregierung 1787, Washington wurde der erste Prsident und blieb es bis 1797. Die Union wuchs mit jedem Jahrzehnt an Gebiet und Bevlkerung; jezt hat sie 170000 Q-M., 38,5 Tiill. Einwohner in 37 Staaten und mehreren Territorien (Gebieten). ----------------- Ins Jahr 1789 fllt der Ausbruch der franzsischen Revolution. Eine ungeheure Schuldenlast des Staates, lasterhafte Ausschweifung und Willkrdcrrschaft frherer Könige und des Hofes, ungei hrliche Vorrechte des Adels und der Geistl chkeit und ein maloser Druck des Volkes fhrten dazu. Die einberufenen Reichsstnde sollten helfen. Nach Erstrmung der Bastille geschahen Greuel ohne Zahl im ganzen Lande. Die Nationalversammlung gab eine neue Konstitution oder Verfassung und sprach die Gleichheit aller Brger vor dem Gesez aus. Der brave, unschuldige, doch schwache König Ludwig Xx i wurde den 21 Januar 1793, seine Gemahlin Antoi-nette im folgenden Oktober durch die Guillotine enthauptet und Frankreich zur Republik erklrt. Die Jakobiner bten jezt ein^ Schreckens-Herrschaft aus; tglich wurden hunderte aufs Blutgerste geschleppt. Die Greuelscemn erreichten ihren Gipfel unter Danton, Marat, Ro-besj-ierre. Erst 1795 legann eine ruhigere Zeit; doch dauerten die Kriege fort bis nach Napoleons 1 Sturz 1815. Napoleon Bon aparte war geboren zu A j a c c i o auf der Insel Korsika, den 15 August 1769. Er wurde Obergeneral in Italien 1796, wo siegreiche Schlachten ihn berhmt machten ; unglcklich dagegen lief sein Feldzug nach gypten und Syrien ab (Alu-fir, Jaffa), 1798. Er verlie seine Armee und wurde Konsul 1800, und besiegte anfs neue sterreich (Marengo) und das deutsche Reich

6. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 29

1873 - Kempten : Dannheimer
29 Mit dem Untergange der Hohenstaufen begann das sogenannte Zwi'chemeich, das. Interregnum, eine traurige Zeit fr Deutschland. Das Faustrecht, rohe Selbsthilfe und Gewaltttigkeit traten an die Stelle der Gesezesherrschaft. Sogar auslndische Fürsten fhrten die Kaiserwrde, ohne sich viel mit Deutschland zu bekmmern. Da whlten die deutschen Fürsten den Grafen Rudolf von Habsburg, der im Aargau und obern Elsa reich. begtert war, zum Kaiser 1273. Er entsprach dem in ihn gesezten Vertrauen, stellte mit Nach-druck Ruhe und Ordnnng, Recht und Gesez im Reiche her, brach vielen Raubrittern, die deu Landfrieden strten, ihre Burgen und Schlsser und bekriegte und schlug den König Ottokar von Bhmen, der aus bermuth ihn nicht als Kaiser anerkennen wollte, auf dem Marchfelde 1278. Ostreich, Steiermark und Krain gab er seinen eignen Shnen zu Lehen und wurde so der Stammvater des Habs-burgisch-streichischen Hanses. Um Italien bekmmerte er sich nicht. Als er 1291 starb, trauerten viele Deutsche um den biedern, wackern König. Adolf von Nassau, bis 1298, und Albrecht ] bis 1308 waren Rudolfs nchste Nachfolger. Herzog Albrecht von Ostreich, Rudolfs von Habsburg Sohn, ein finsterer und harter Mann, wurde, nachdem sein Gegner-Adolf von Nassau 1298 umgekommen war, als deutscher König an-erkannt. Da er die freien Gemeinden in der Nachbarschaft seiner Stammgter in der Schweiz durch Arglist und Druck unterthnig wachen wollte, so traten 1307 auf dem Rtli am Vierwaldstttersee patriotische Männer, wie Werner Stauffacher aus Schwyz, Walter Fürst aus Uri, Arnold von Melchthal aus Uuterwaldeu zu einem Bund zusammen, um die alten Freiheiten zu behaupte. Der Urner Wilhelm Tell erscho den ve, haten Bogt Geler bei Knacht, einen andern brachten sie der die Grenze. Albrechts Zorn entbrannte heftig; mit Heeresmacht zog er heran, um die freien Bauern zu zch-tigeu und zu unterjoche. Doch am 1 Mai 1308 wurde Albrecht auf einem Ausritt von seinem Neffen Johann von Schwaben ermordet. Die Schweizer erhielten von ihrem Bunde den Namen Eidgenossen; sptere Angriffe (Schlacht beim Morgarten 1315, bei Sempach 1386) schlugen sie tapfer ab und noch heute besteht die Eidgenossenschaft, gegenwrtig aus 22 Kantonen. In Deutschland rangen daraus Ludwig der Bayer und Friedrich von Ostreich um die Krone, bis jener 1322 bei Mhldorf am Inn entscheidend siegte.

7. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 37

1873 - Kempten : Dannheimer
80 Der Markgraf von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog von Braun-schw-i i, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und hausten berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionsedikt, wornach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Knu Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Jani 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Breitenfeld 1631 der Tilly, drang in Sddeutschland ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu E er ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noih und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede uu-terzeichuet. Ein hchst beklagenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magde-brg an der Elbe. Der kaiserliche General T.lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten mnthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft de5 Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blntbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus den Husern schlugen die Flammen ; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thuu, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen worden. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenfeld wurde er geschla-gen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-mundet; er starb zu Ingolstadt.

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 39

1826 - Kempten : Dannheimer
29 T h e o à o I. Don 640 — 680. Frg. 3i) Welches Schicksal hatte Emmer an oder Heimeran in Baiern? Antw. Emmer an der fromme Heiden-Bekehrer, aus Pettau im Sieirischen, wurde von Theodo ersucht, von Franken aus nach Regensburg, wo die Herzoge Bo- joariens Hof hielten, zu kommen. Emme ran erschien nach Theodos Wunsche, mit Liebe empfing ihn der Fürst, mit allgemeiner Ehrfurcht'das Volk. Der gotteövcrtraute Priester deö Herrn gewann bald alle Herzen durch seine begeisternde Reden; und als er feine Bekehruugsweise nach dem Lande der Avaren fortsetzen wollte, ließ Theodo den Lehrer des Christenthums nicht von sich. Drei Jahre verlebte der fromme Mann bei Theodo und dessen Kin- dern Uta und Landpert, Fürst und Volk vernahmen mit Andacht die göttlichen Worte des Fremdlings, und in den bojoarischen Gauen verwandelten sich die Tempel der Götzen in christliche Bethäuser der Gläubigen. Doch heimlich entfernte sich Emmeran, eine Wallfahrt nach Rom vorzunehmen, und vertraute beim Abschiede dem Priester Wolflet: — „Bald werde ich fremde Schuld büßen:" — Uta des Herzogs Tochter von dem baierischen Edelmann Sigibald entehrt, klagte, um den Geliebten zu retten, fälschlich den plötzlich ver- schwundenen Emmeran, welchen sie bereits ienfeitö der Laudesgränze sich dachte, als ihren Verführer an. Land, pert oder Lampert, Utas Bruder, entrüstete sich über diese Anklage, und jagte mit einigen Vertrauten dem großmüthigen Manne nach, bei Helphindorf (dem rö. mischen Isunisca zwischen Isar und Inn auf der Hoch-,«»» straße von Reginum nach Italien) drei Tagreisen von're. gensburg holte er Emmeran ein, und mordete mit seinen Gesellen den frommen Wallfahrter, ohne mindeste Unter, suchung, auf eine grausame Art (652). — Wolflet be- zeugte die Unschuld des Opfers der Rachsucht und Lei. denschaft. — Theodo und fein ganzer Hof trauerten tief über den unglücklichen Verlust des hochverehrten Prie- sters, dessen Leichnam erst in der Peterskirche zu Asch-

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 42

1826 - Kempten : Dannheimer
gebirge zuwanderte, gewahrte er mit Moos bedeckte Ruinen einer ehemals großen Stadt, auf dem Schulte der gebrochenen Säulen sah er Tempelgemäucr, verfallene Palläste und Siegeöboqen, e6 war das längst verschwun- dene Iuvavo der stolzen Römer r — Fromm und klug erbat sich der Priester des Herrn diese Einöde von dem Herzog Bojoarie ns, um auö dem Getrümmer des hadrianischen Iuvaviums Kloster und Kirche zum Gedächtniß des Fürsten der heiligen zwölf Boten er- bauen zu können. — Theodo n. schenkte ihm die ver- gessene Römerstadt, samml der Veste auf dem Bergrücken im Morgen und einen großen Umfang Landes auf beiden Ufern der Salzach, dazu den dritten Thetl deü Salz- brunnens, zwanzig Pfannen fammt Knechten; desgleichen den Zehent von Salz und Zoll, der dem Landesherrn erhoben ward, nebst vielen andern Gütern. Darauf holte Rupert aus Franken zwölf Gehilfen von der Regel des heiligen Benedicts, erbaute daö Kloster St. Peter und eine Kirche dem heiligen Maximilian zu Ehren, der vor dreihundert Jahren als Bekehrer hier gewandelt, und dessen Grab Hordbertü Knechte wnnderbar fan- den. — Anbau und Kultur kam in die Wildniß, bis in das tiefste Pongau — wurden die Wälder ausgestockt und das weite Moorland trocken gelegt. — Erntrudis, die Nichte Nupertö, kam ebenfalls auö Franken, um frommen Jungfrauen ein Spiegel christlicher Zucht zu werden; am Nonnberg (Nunberg) baute ihr Rupert ein Kloster, das erste in Baiern für Nonnen, wo sie Vorsteherinn wurde. — Frg. 34) Welcher bojoarische Fürst machte zur festen Begründung des Christenthums die erste Reise nach Rom, — wie und wann kamen die ersten päpstlichen Legaten nach Bojoarien, welche christlichen Anstalten wollten selbe grün- den, und wann starb Theodo Ii.? Anlw- Die Jünger de6 heiligen Benedicts machten den Herzog Bojoaricns und feinen Hof vertraut mit den heiligen Versammlungen und Satzungen der morgen, und abendländischen Kirchenväter, mir dem sichtbaren Ober-

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 45

1826 - Kempten : Dannheimer
0^> 45 -aß hier eine wirkliche Tbeilung, und nicht 5los eine Landeseintheilung in Provinzen statt fand. — Iw Jahr 712 starb Theodoald und sein Vater ging im Jahre 717 mit Tode ab. — E6 waren damals nur noch zwei Brüder als Herzoge übrig, die das Land in friedlichem Ver- gleiche theilten. Im Jahre 724 starb aber auch T h e o d o- bert, mit Hinterlassung eines Sohneö: Hu gib er t, der ein Jüngling voll blühender Miene war. — Nun bildete sich die Erb frage: ob dem Bruder der Landestheil des Bruders, — oder dem Sohn jener des Vaterö zufallen sollte? — Ein Familiengesetz gab keine Entscheidung dar- über; Grimo ald «ahm durch die Macht seiner Waffen ganz Bojoarien in Besitz, und ward auf kurze Zeit Al- leinherzog. Zum erstenmal mußte wegen Baierns Erbtheilung und Erbfolge das Blut der Baiern gießen, das Vaterland, zur Freudx der Ausländer, sich selbst schwächen und bekriegen! — Der longobardische und fränkische Hof neigten sich auf H u g i b e r t S Seite; C a r l Marrellus, der großmächtige Hausmaier, zog mit sei- nen kriegsgewandten Franken plötzlich gegen die Donau, raubte dem Grimoald in einem blutigen Treffen nicht nur Land, Herrschaft und persönliche Freiheit, sondern sogar (725) durch die Dolche gedungener Mörder das fürstliche Leben. — Gleichzeitig fiel Luitprand, der Longobardeu König, Hugibertö Oheim, in das bojoa- rische Ge birg ein, und eroberte Mais, Serben, Botzen nebst der Veste Teriolis, welche unter Tas- silo u. wieder an Baiern zurückgegeben wurden. — Al- so kam durch den gewaltsamen Tod seines Oheims H u g i b e r t (von 725 — 737) zur Alleinherrschaft Baierns! — Das Wichtigste, was von der Regierung dieses Herzogs der Vergessenheit entging, war die Berufung des hochberühmten britischen Priesters Winfrieds, oder Bonifacius, nach Baiern; dann einige reiche Schankungen der Frömmigkeit an die Mön- che zu Regenöburg und Salzburg. — Corbiuian, der kurz vor Theodo n. Tod nach Baiern kam, war ein
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