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1. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 9

1873 - Kempten : Dannheimer
9 zog, um Rache zu nehmen, mit einem noch strkeren Heere nach En-ropa. Sieben Tage und Nchte dauerte der bergang der den Helle-spont, wozu Brcken geschlagen worden waren. Um die ^ Perser aufzuhalten, sollte der Spartanerknig Leonidas den Engpa bei Ther-mopyl Verth.idigen. Heldenkhn geschah dies. Wie oft die Perser auch angriffen, sie wurden stets zurckgetrieben. Als die Perser auf verschiedenen Wegen das Gebirge berstiegen, zogen die Griechen ab, nm nicht umzingelt zu werden. Leonidas mit einem auserlesenen Huf lein blieb, fiel Nachts ins feindliche Lager, richtete hier ein schreck-liches Blutbad an und opferte sich frs Vaterland. Die Perser zerstrten zwar Athen, aber Themiollcs schlug sie gnzlich in der Seeschlacht bei Salamis und Xerxes floh mit Schmach nach Asien zurck. Jene That des Leonidas verherrlichte spter ein Denkmal mit der In-schrift: Sags, Wandere/, in nnserm Baterlande; hier starben wir der Pflicht getreu! Oder: Fremdling, bringe von uns Lacedmons Brgern die Botschaft: Folgsam ihrem Befehl fielen und ruhen wir hier. Fr den weisesten Griechen seiner Zeit hatte das Orakel zu Delphi den S ok rates erklrt. Er war der Sohn des Bildhauers Sophroniskos zu Athen, widmete sich zuerst dem Berufe seines Vaters, sammelte aber spter lernbegierige Jnglinge zur Unterweisung um sich und suchte berhaupt durch Lehre und Beispiel dem damaligen Sittenverfall entgegen zu arbeiten. Er that den Ausspruch: Lerne dich selbst kennen! Durch richtige Selbsterkenntni komme der Mensch zur Erkenntni des Einen Gottes. Feinde, die sogenannten Sophisten, Männer voll Dnkel und Eitelkeit, klagten ihn aus Neid und Rch-sucht an, er verachte die Götter und verfhre die Jugend. Sokra-tes erthcidigte sich in einer klaren Rede; aber seine mnnliche Sprache erbitterte die Richter und der 70 jhrige Greis wnrde mit ein er Mehrheit von drei Stimmen znm Tode verurtheilt. Bis znm legten Augenblick belehrte er noch im Gefngnisse seine Schler, die mit Liebe an ihm hiengen, benzte die ihm angebotene Gelegenheit zur Entweichung nicht und trank, nachdem er gebetet, da sein bergang ins bessere Land glcklich von statten gehen mge, mit ruhiger Miene den Giftbecher 400 v. Chr. Von seinen Lehrszen angeregt gierig eine Reihe ausgezeichneter Weltweisen hervor, worunter Plato und Aristoteles. Arion war ein berhmter griechischer Zitherspielei und Snger anno 600 v. $|r. Gr Mchte eiyst eine Kunstreise nach Italien und

2. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 15

1873 - Kempten : Dannheimer
15 teften wurden Judas, der den Ehrennamen Maccab, Hammer und Held, erhielt, Jonathan und Simon. Die Inden machten sich dnrck ihre Tapferkeit von den Syrern unabhngig und die Makkabe'-regierten das Land mit Weisheit und Gerechtigkeit. Diese vereinigten die hchsten Wrden in sich und wurden die Regelten und Hohe-wh Johannes Hyrkan unterwarf sich auch Samaria und Galila; fem Sohn Aristobulns legte sich den kniglichen Titel bei. Alexander ^annus dehnte die Grenzen des Landes noch weiter aus. Die Brder Hyrkan Ii und Ariftobul Ii rangen mit einander um die Herrschaft und der rmische Feldherr Pompejus, der tu Syrien ftaub, ruckte tu Palstina ein, eroberte Jerusalem und sezte den Hr-tan zum Hohenpriester und Bolksfrften. Julius Csar gab ihm den schlauen ^dnmer Antipater an die Seite und dieser gewann die allgemeine Volksgunst und schaltete wie ein König im Lande. Mit Antlgonns, einem Neffen von Hyrkan, der mit Herodes kmpfte, gienq d:e Herrschaft der Maccaber (Hasmoner) zu Ende. Herodes d. Gr., König von Inda, war ein Sohn des Edo-(I''"luaers) Antipater. Weil er als Statthalter von Galila tt -Km unterdrckt hatte, so wurde ihm auch die Verwaltung Antens " und San arm ubertragen. Der rmische Triumvrv Stlnr 8unt Tetrarchen vom jdischen Lande. In einem fxffi ^"^en K nutzte er gegen den Makkaber Antigonns bt t 5/-! ei^ieit (r von den Rmern den Knigs- I' Tapferkeit, Staat-klngheit, Liebe zur Kunst, Thatkraft aber auch Argwohn und Grausamkeit mssen ihm zugeschrieben werden Seme Gemahlin Marmmne, eine Enkelin des Hohenpriester Hmkan Ii seinen Schwager Aristobnl, dessen Mntter Ale?an^ Fürsten Hyrkan, 3 seiner eigenen Shne, 45 Anhnger des Awiqonus lie er hinrichten. Augustus vermehrte seine Staatenj 5 und Satanea. H?ro'ds baute L Tempel ^ J ix ss's. wassarjaj 5 sssa? su* sheb bcr Wn ann 44" Vn den anbpflegern (Proeumwren) si-b

3. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 22

1873 - Kempten : Dannheimer
22 Kenntnissen erworben und mehrere Religionen nher kennen gelernt. Zu ernsten Betrachtungen geneigt sann er gerne der Gott, Glau-ben, Seele und Unsterblichkeit nach. Von den Priestern verfolgt floh er anno 622 n. Chr. nach Medina. Von dieser Flucht (Hedschra) beginnen die Muhamedauer ihre Zeitrechnung. Im Jahre 630 eroberte er Mekka und seine Anhnger anerkannten ihn als G.sandten Gottes, Allahs; er starb 632. Der Koran sagt: Es gibt nur Einen Gott, Allah, und Muhamed ist sein Prophet, grer als Moses und Jesus; er schreibt vor Gebete zu bestimmten Zeiten, Fast n, Ent-Haltung vom Weine, Almosen an Bedrftige, Krieg gegen die Unglubigen. Vielweiberei ist gestattet. Das Leben nach dem Tode stellte er als einen unaufhrlichen Genu von Freuden dar. Der Freitag ist der wchentliche Gottesdiensttag und ein Hanptsest ist das Beiramfest. Die spteren arabischen Huptlinge oder Chalisen dran-gen nach Palstina, Syrien, Kleinasien, Mesopotamien, Persien, gyp-ten, Nordafrika, Spanien 711, Frankreich 732, Griechenland 1453. Mekka und Medina sind die hl. Städte, wohin jeder Glubige oder Moslim einmal wallfahrten mu. Im ganzen gibt es 160 Millionen Muhamedauer. (Schi-iten, Koran; Sunniten, berlieferungen). Winfried, ein englischer Mnch, predigte in der ersten Hlfte des achten Jahrhunderts das Evangelium bei den heidnischen Deutschen. In Rom hatte er sich zu seiner Missionsthtigkeit einsegnen lassen und zog dann nach Hessen. Er scheute keine Mhe, keine Gefahr im Dienste Gottes; er zerstrte die Denkmler des alten Wahns, Opfer-Plze, Gzenbilder, heilige Haine, wie eine bei Geismar dem Don-nergotte geweihte Eiche. Auch in Thringen und Bayern lehrte Bonifatius mit Erfolg und grndete Kirchen und Klster, diese Pflanz-statten fr christliche Erkenntni und Sittlichkeit. Mit Recht wird Winfried dehalb der Apostel der Deutschen, Bonisazius oder Wohl-thter genannt. Im Jahre 7, wurde er Erzbischos von Mainz und so das Oberhaupt der deutschen Christeugemeinden. Noch als Greis zog er nach Friesland. Hier fand er den Tsd im Jahre 755. Ein Schwrm Heiden berfiel zornglhend die Christen, welche Bonifatius taufen (firmen) wollte. Sein Leichnam liegt in dem von ihm gestifteten Kloster Fulda begraben. Auch Colnmban, Gallus, Kilian und Willibrod waren solche eifrige Missionre. Der Einfhrung des Christenthums verdankt Deutsch-land einen Hauptfortschritt in Kultur und Zivilisation (Anbau des

4. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 24

1873 - Kempten : Dannheimer
u wurde er beigesezt. So krftig und weise er regiert hatte, so schwach zeigte sich sein Sohn Ludwig der Fromme, welcher 843 durch den Vertrag zu Verdn sein Reich unter seine 3 Shne vertheilte wo durch Deutschland ein selbstndiges Knigreich wurde. Das Reich Karls des Groen zerfiel schon nach hundert Iah-ren. ^n Deutschland starb das karolingische Geschlecht anno 911 (Arnulf, Ludwig das Kind) aus und der frnkische Graf Konrad i wart) König der Deutschen. Dieser hatte gegen nere Feinde und mit inneren Unruhen zu kmpfen. Sein Nachfolger war der Herzog der Sachsen, Heinrich i, genannt der Finkler ober Vogelsteller, von 919 936, ein tchtiger Fürst, weise und tapfer. Er zchtigte die Wenden und Normnner, lie in allen Gauen feste Plze, ummauerte Städte oder Burgen, als Zufluchtsorte und Magazine anlegen, wodurch er den Brgerstand grndete, und fhrte be; der Reiterei zweckmige Kriegsbum.en ein. Als die Ungarn 933 einen Raubzug nach Deutschland wiederholten, schlug er sie entscheidend bei Merseburg. Ihm folgte Otto I der Groe, bis 973, (Schlacht aus dem Lechfeld 955' Adelheid), Otto 11, Otto Iii, dann dessen Vetter Her-zog Heinrich 11 von Bayern, der Heilige, bis 1024; hernach regier-ten Conrad 11, Herzog von Franken, dann Heinrich Iii und Heinrich Iv. Unterhalb der Stadt Bingen steht im Rheinstrom ein uralter Thurm, genannt der Mansth nrm. Er war einst ein Mantthurm, eine Zollstation fr die vorberfahrenden Schiffe . Uber ihn gibt es eine Volkssage. Der Erzbischof Hatto von Mainz war ein geiziger, hartherziger Mann. Bei einer Theurung 970 flehten ihn hungernde Arme um Brot, Korn und Mehl an, da seine Magazine voll angefllt waren. Der Bischof lie sie alle in eine Scheune führen, einsperren und dann das Gebude durch seine Soldknechte anznden. Wie ja icrten die Unglcklichen! Keiner konnte sich retten. Als der Bischof ihr Angstgeschrei hrte, so scherzte er hohnlachend: Hrt, wie die Kornmuse pfeifen! Da kam aber das Strafgericht Gottes der ihn. berall, wo er gieng und stand, sah er Muse. Sie schlpften in sein Bett, sprangen an der Tafel in die Schsseln und sogar am Altare verfolgten sie ihn. Um sich nun vor dem plagenden Uu-geziefer zu sichern, lie er sich mitten in die Fluten hinein auf eine vorhandene Jelsplatte dieses Bollwerk bauen. Oben in einem Gemache hoffte er Ruhe und den langentbehrten Schlaf zu finden. Doch

5. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 25

1873 - Kempten : Dannheimer
25 vergeblich. Eine Schar Mause schwamm Nachts hinber, kletterte an den glatten Mauern empor und eines.morgens fand man den Kir-chenfrsten tobt, von Masen grlich zernagt. Diese Sage thntbri-gens dem wackern Manne ein Unrecht an. Unter Heinrich Iv, 10561106, trat eine groe Zerrt-tung im deutschen Reiche ein. Sein Vater Heinrich Iii, ein Mann von eisernem Willen, hatte mit Kraft und Ansehen geherrscht. Der Erzbischof Hanno von Kln entfhrte 1062 den zwlfjhrigen Prinzen seiner Mutter und spter bemchtigte sich seiner der Bischof Adel-bert von Bremen. So wurde Heinrich verdorben, leichtsinnig, hoch-fahrend, unklug. Als König verfuhr er nach Laune und Willkr und drckte besonders die freien Sachsen. Sie griffen zu den Waffen und suchten besiegt beim Papste Gregor Vn (Hildebrand) Hilfe. Die-ser khne Mann wollte die Unabhngigkeit der Kirche von der welt-lichen Macht verwirklichen ; er sprach den Fürsten das Jnvestitnrrecht ab oder die Befngni, Bischfe zu ernennen und sie mit Ring und Stab zu belehrten; er verbot den Kauf geistlicher Stelleu (Simonie) und verordnete die Ehelosigkeit der Priester (Clibat). Heinrich lie den Papst durch deutsche Bischfe zu Worms absezen, dieser aber schien derte den Bannstrahl gegen ihn und die unzufriedenen Fürsten verlieen Heinrich. Der Kaiser, um sich davon zu lsen, unterzog sich (tut 3 Tagen) einer Kirchenbue zu Canossa anno 1077. Darnach raffte er sich wieder auf, berwltigte seine Gegner und auch au Gregor, der aus Rom floh, wollte er sich rchen. Als sich seine eigenen Shne gegen ihn emprten und ihn zwangen, die Krone nieberzulegen, brach solcher Frevel ihm das Herz, 1106 (Lttich). Heinrich verlieh dem Gemahl seiner Tochter Agnes, Frtebrich von Bren, das Herzogthum Schwaben und dieser baute die Hohenstaufenburg. Mit Hein-rich V erlosch 1125 der frnkische Kaiserstamm. Kreuzzge heit man die Kriege, welche die Christenheit des Abendlandes unternahm, um Palstina zu erobern. Ein franzsischer Einsiebler und Mnch schilderte bei seiner Lnrckkunft von einer Wall-fahrt ins heilige Land die Drangsale, welchen die Pilger bei den Trken ansgesezt waren. Papst Urban 11 hielt dehalb mehrere Kirchen-Versammlungen, wie 1095 zu Clerrnont und der Krieg wurde beschlos-seu. Zgellose, ungeordnete Scharen begannen den Zug, das Haupt-Heer unter dem Herzog Gottfrieb von Bouillon rckte 1096 auf groem Umwege nach Kleinafien, kam aber erst nach aufreibenden Km-

6. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 39

1873 - Kempten : Dannheimer
so Der Markgras von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog v on Braun-schwur, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und haus-tcn berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionscdckt, woruach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Kni i Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Juni 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Bretten selb 1631 der Tilly, drang in Sddeutschlaud ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu Eaer ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noch und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede un-terzeichnet. Ein hchst beklaqenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magdeburg an der Elbe. Der kaiserliche General T>lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten muthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft des Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blutbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus dcn Husern schlugen die Flammen; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thun, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen werben. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenselb wurde er geschlagen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-tounbet; er starb zu Jngolstabt.

7. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 42

1873 - Kempten : Dannheimer
42 / den berhmten Sieg bei Zentha. Im spanischen Erbfolgekriege 1701 bis 1714 sammelte sich Eugen neue Lorbeeren, besonders durch die Schlacht bei Hchstdt an bcr Donau 1704 und bei Turin in Italien 1706, wo bi? preuische Infanterie unter b m Fürsten Leopolb von Dessau den Au f;Hag gab. Im Jahre 1716 schlug er die Trken abermals bei Peterwarbein vollstnbig und 1717 eroberte er die starke Fcstuug Belgrab, beren Einnahme das Volk h.mte noch besingt. Eugen starb, von Hohen itnb Niebern verehrt, 1736. Einen der schdlichsten Kriege begann Ludwig Xiv im Jahre 1687. Nachbcrn ei; schon 1681 mitten im Fr leben Stra lmrg und embere Reichsstbte im Elsas; berfallen und von feilen Verrthern urterstzt besezt hatte, sanbte er seine Raubheere an den Oberrhein. Speier. Worms, Oppenheim, Mannheim, Hcibelberg und sein prch-t ges Schlo giencen grttnthcils im Feuer auf. Die Einwohner wrben beraubt, mihcinbclt, verjagt und oem Hungertobe Preisgegeben, K instwerkt' zerstrt und selbst die Knigsgrber in Spcier umwhlt. Die franzsischen Solbatcn und Offiziere hausten berall wie rohe, bermtige Barbaren. Die Generale Montelar und Melac brangen 1688 bis Stutt >art, Elingen, Gppingen und Schornborf vor. Die leztere Stadt wrbe durch den Muth der Weiber und bcr Brgermeisterin Knkelin vor der Eroberung und Braubschaz, ng bewahrt. In bcn nachfolgenben Kriegsjahren glckte es den Deutschen nicht, den Mcibbrcnnern ihre Beute wieder abzunehmen und ihnen eine wohlverdiente Zchtigung zu ertheilen. Der Friede zu Ryswick in Hol land gab dem schwachen deutschen Reiche 1^97 eine kurze Ruhe. Ludwig gelstete nach einem greren Erwerbe (Spanien). Eines der grten und mchtigsten Reiche der Gegenwart bildet Rußland. Der Zar Peter d. Gr., 16821725, suchte seinen Staat aus der Barbarei empor zu heben. Er unternahm Reisen ins Ausland, berief gebildete Fremde, gestaltete das Heerwesen um und f: berte Schifffahrt, Handel, Gewerbe und Ackerlaa. Mit dem berhmten Schwebenknig Carl Xll fhrte er lange Krieg und entri ihm die schne i Provinzen an der Ostsee (Esthlanb, Livlanb, Inger-mannlanb). Im Jahre 1709 verlor Carl die Schlacht bei Poltawa in Subrulanb, worauf er zu bcn Trken floh. So groe Regen tentugenben Peter auch hatte, so bleiben boch die Niebermezclung der Strelizen und die strenge Behanblung seines Sohnes Alc^ei Flecken in feinem Ruhme. Durch ihn gewann Rußland eine hohe Stellung

8. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 45

1873 - Kempten : Dannheimer
15 d'e englischen Minister veranlate, ihnen Steuern aufzulegen (Stempeltaxe, .Zollerhhung), so entstand groe Unzufriedenheit. Die Stadt Boston gab durch den Theesturm im Dezember 1772 das Zeichen zum Ausbruch. berall waffnete man sich, 1775 kam e zum ersten Gefecht bei Lxington. England schickte ein ansehnliches Heer. W.^s-hington, Franklin, Putnam leiteten den Freiheitskampfs (auch En-rover (Lafayette, Kosciusko, Steuden) kamen zu Hilfe. Am 4 Juli 1776 sprachen die Kolonien, damals 13, ihre Unabhngigkeit aus. Frankreich schlo einen Bund mit dem neuen Freistaat; Spanien und Holland traten gegen Englard auf (Belagerung von Gibraltar 1782). Mit wechselndem Glck wurde ge'mpft. Im Frieden zu Paris und Versailles 1784 anerkannte England den Fhstaat Dieser vereinigte sich fester durch die Unionsregierung 1787, Washington wurde der erste Prsident und blieb es bis 1797. Die Union wuchs mit jedem Jahrzehnt an Gebiet und Bevlkerung; jezt hat sie 170000 Q-M., 38,5 Tiill. Einwohner in 37 Staaten und mehreren Territorien (Gebieten). ----------------- Ins Jahr 1789 fllt der Ausbruch der franzsischen Revolution. Eine ungeheure Schuldenlast des Staates, lasterhafte Ausschweifung und Willkrdcrrschaft frherer Könige und des Hofes, ungei hrliche Vorrechte des Adels und der Geistl chkeit und ein maloser Druck des Volkes fhrten dazu. Die einberufenen Reichsstnde sollten helfen. Nach Erstrmung der Bastille geschahen Greuel ohne Zahl im ganzen Lande. Die Nationalversammlung gab eine neue Konstitution oder Verfassung und sprach die Gleichheit aller Brger vor dem Gesez aus. Der brave, unschuldige, doch schwache König Ludwig Xx i wurde den 21 Januar 1793, seine Gemahlin Antoi-nette im folgenden Oktober durch die Guillotine enthauptet und Frankreich zur Republik erklrt. Die Jakobiner bten jezt ein^ Schreckens-Herrschaft aus; tglich wurden hunderte aufs Blutgerste geschleppt. Die Greuelscemn erreichten ihren Gipfel unter Danton, Marat, Ro-besj-ierre. Erst 1795 legann eine ruhigere Zeit; doch dauerten die Kriege fort bis nach Napoleons 1 Sturz 1815. Napoleon Bon aparte war geboren zu A j a c c i o auf der Insel Korsika, den 15 August 1769. Er wurde Obergeneral in Italien 1796, wo siegreiche Schlachten ihn berhmt machten ; unglcklich dagegen lief sein Feldzug nach gypten und Syrien ab (Alu-fir, Jaffa), 1798. Er verlie seine Armee und wurde Konsul 1800, und besiegte anfs neue sterreich (Marengo) und das deutsche Reich

9. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 33

1873 - Kempten : Dannheimer
33 liche Speisen und Weine waren in Flle da, doch kein Brot. Fried-lich fragte: Nun, Ihr Herren, wie behagt Euch das Mahl? Ulrich jagte : W ist vor-refflich: aber eine Hauptsache fehlt, das Brot. Da vier: der Pfalzgraf eilt Fenster auf und rief: Schauet hinabin's Thal, Drfer und Mhlen liegen in Asche, Eure Knechte haben geplndert und gesengt, Eure Rosse haben die Felder zerstampft; wartet, bis d e Haime wieder gewachsen sind und die Mhlrder wieder laufen! Die Gefangenen muten ein schweres Lsegeld (100000 fl) bezahlen, um die Freiheit zu erlangen. C. Geschia te der neuen Zeit. Christoph Kolumbus odcr Colon ist der Entdecker des Erdtheils, der jezt Amerika genannt wird. Er wv geboren im Genuesischen, aber zu Lissabon verheiratet. Er wollte Indien bei einer stets westlichen Fahrt erreichen. Schon reifern Mers bat er den Rath zu Genua und dann dm König von Portugal Itm Unterstznng zu einer grern See und Entdeckungsreise. Jw Spanien, wo König Ferdi-nand und seine Gemahlin Jsmlla regierten, fand er eine solche, nach Besiegung der Maureu. Kolumbus segelte am 3 August von Palos mit 3 Schiffen und etwa hundert Mann ab, steuerte in das Welt-mcer hinaus und landete nach einer 70tgigen Fahrt am 12 Oktober an einer schnen Insel. Er hie sie St. Salvator, Retter- oder Er-lscr-Jnscl; die Eingebornen nannten sie Gnanahani. Von hier aus erfolgten weitere Entdeckungen, zunchst Kuba und Haiti. Ganz Europa ve nahm diese Kunde mit freudigem Erstaunen. Kolumbus fuhr 4utal der den Oeean. Neid, Mitrauen und Undank drckten und verfolgten auch diesen Mann. Er starb 1506 zu Valladolid. Im Jahre 1500 wurde Brasilien (durch Cabral) entdeckt, 15191522 wur. e die erste Neise um die Erde (Magelinn) zurckgelegt. Mexiko wurde von Ferdinand Cortez, das goldreiche Peru von Franz Pizzaro erobert. Die Nachwelt ehrt das Verdienst des Kolumbus dank-ba$r, als seine Zeitgenossen es thaten. ' , In einer nielbewcgteit Zeit trat Kaiser Maximilian 1 1493 seine Regierung an. Er war ein edler, ritterlicher, beherzter Herr. Sein Abenteuer <tuf der Martinswand bei Innsbruck ist bekannt. Seine Gemahlin war Maria, Tochter des Herzogs Karl des Khnen von Burgund. Maximilians Bestrebungen und Einrichtungen bezweckten, 3

10. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 37

1873 - Kempten : Dannheimer
80 Der Markgraf von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog von Braun-schw-i i, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und hausten berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionsedikt, wornach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Knu Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Jani 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Breitenfeld 1631 der Tilly, drang in Sddeutschland ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu E er ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noih und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede uu-terzeichuet. Ein hchst beklagenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magde-brg an der Elbe. Der kaiserliche General T.lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten mnthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft de5 Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blntbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus den Husern schlugen die Flammen ; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thuu, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen worden. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenfeld wurde er geschla-gen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-mundet; er starb zu Ingolstadt.
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