Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 9

1873 - Kempten : Dannheimer
9 zog, um Rache zu nehmen, mit einem noch strkeren Heere nach En-ropa. Sieben Tage und Nchte dauerte der bergang der den Helle-spont, wozu Brcken geschlagen worden waren. Um die ^ Perser aufzuhalten, sollte der Spartanerknig Leonidas den Engpa bei Ther-mopyl Verth.idigen. Heldenkhn geschah dies. Wie oft die Perser auch angriffen, sie wurden stets zurckgetrieben. Als die Perser auf verschiedenen Wegen das Gebirge berstiegen, zogen die Griechen ab, nm nicht umzingelt zu werden. Leonidas mit einem auserlesenen Huf lein blieb, fiel Nachts ins feindliche Lager, richtete hier ein schreck-liches Blutbad an und opferte sich frs Vaterland. Die Perser zerstrten zwar Athen, aber Themiollcs schlug sie gnzlich in der Seeschlacht bei Salamis und Xerxes floh mit Schmach nach Asien zurck. Jene That des Leonidas verherrlichte spter ein Denkmal mit der In-schrift: Sags, Wandere/, in nnserm Baterlande; hier starben wir der Pflicht getreu! Oder: Fremdling, bringe von uns Lacedmons Brgern die Botschaft: Folgsam ihrem Befehl fielen und ruhen wir hier. Fr den weisesten Griechen seiner Zeit hatte das Orakel zu Delphi den S ok rates erklrt. Er war der Sohn des Bildhauers Sophroniskos zu Athen, widmete sich zuerst dem Berufe seines Vaters, sammelte aber spter lernbegierige Jnglinge zur Unterweisung um sich und suchte berhaupt durch Lehre und Beispiel dem damaligen Sittenverfall entgegen zu arbeiten. Er that den Ausspruch: Lerne dich selbst kennen! Durch richtige Selbsterkenntni komme der Mensch zur Erkenntni des Einen Gottes. Feinde, die sogenannten Sophisten, Männer voll Dnkel und Eitelkeit, klagten ihn aus Neid und Rch-sucht an, er verachte die Götter und verfhre die Jugend. Sokra-tes erthcidigte sich in einer klaren Rede; aber seine mnnliche Sprache erbitterte die Richter und der 70 jhrige Greis wnrde mit ein er Mehrheit von drei Stimmen znm Tode verurtheilt. Bis znm legten Augenblick belehrte er noch im Gefngnisse seine Schler, die mit Liebe an ihm hiengen, benzte die ihm angebotene Gelegenheit zur Entweichung nicht und trank, nachdem er gebetet, da sein bergang ins bessere Land glcklich von statten gehen mge, mit ruhiger Miene den Giftbecher 400 v. Chr. Von seinen Lehrszen angeregt gierig eine Reihe ausgezeichneter Weltweisen hervor, worunter Plato und Aristoteles. Arion war ein berhmter griechischer Zitherspielei und Snger anno 600 v. $|r. Gr Mchte eiyst eine Kunstreise nach Italien und

2. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 24

1873 - Kempten : Dannheimer
u wurde er beigesezt. So krftig und weise er regiert hatte, so schwach zeigte sich sein Sohn Ludwig der Fromme, welcher 843 durch den Vertrag zu Verdn sein Reich unter seine 3 Shne vertheilte wo durch Deutschland ein selbstndiges Knigreich wurde. Das Reich Karls des Groen zerfiel schon nach hundert Iah-ren. ^n Deutschland starb das karolingische Geschlecht anno 911 (Arnulf, Ludwig das Kind) aus und der frnkische Graf Konrad i wart) König der Deutschen. Dieser hatte gegen nere Feinde und mit inneren Unruhen zu kmpfen. Sein Nachfolger war der Herzog der Sachsen, Heinrich i, genannt der Finkler ober Vogelsteller, von 919 936, ein tchtiger Fürst, weise und tapfer. Er zchtigte die Wenden und Normnner, lie in allen Gauen feste Plze, ummauerte Städte oder Burgen, als Zufluchtsorte und Magazine anlegen, wodurch er den Brgerstand grndete, und fhrte be; der Reiterei zweckmige Kriegsbum.en ein. Als die Ungarn 933 einen Raubzug nach Deutschland wiederholten, schlug er sie entscheidend bei Merseburg. Ihm folgte Otto I der Groe, bis 973, (Schlacht aus dem Lechfeld 955' Adelheid), Otto 11, Otto Iii, dann dessen Vetter Her-zog Heinrich 11 von Bayern, der Heilige, bis 1024; hernach regier-ten Conrad 11, Herzog von Franken, dann Heinrich Iii und Heinrich Iv. Unterhalb der Stadt Bingen steht im Rheinstrom ein uralter Thurm, genannt der Mansth nrm. Er war einst ein Mantthurm, eine Zollstation fr die vorberfahrenden Schiffe . Uber ihn gibt es eine Volkssage. Der Erzbischof Hatto von Mainz war ein geiziger, hartherziger Mann. Bei einer Theurung 970 flehten ihn hungernde Arme um Brot, Korn und Mehl an, da seine Magazine voll angefllt waren. Der Bischof lie sie alle in eine Scheune führen, einsperren und dann das Gebude durch seine Soldknechte anznden. Wie ja icrten die Unglcklichen! Keiner konnte sich retten. Als der Bischof ihr Angstgeschrei hrte, so scherzte er hohnlachend: Hrt, wie die Kornmuse pfeifen! Da kam aber das Strafgericht Gottes der ihn. berall, wo er gieng und stand, sah er Muse. Sie schlpften in sein Bett, sprangen an der Tafel in die Schsseln und sogar am Altare verfolgten sie ihn. Um sich nun vor dem plagenden Uu-geziefer zu sichern, lie er sich mitten in die Fluten hinein auf eine vorhandene Jelsplatte dieses Bollwerk bauen. Oben in einem Gemache hoffte er Ruhe und den langentbehrten Schlaf zu finden. Doch

3. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 26

1873 - Kempten : Dannheimer
26 pfett und furchtbaren Verlusten vor Jerusalem, das im Juli 1099 unter blutigen Greueln erstrmt wurde. Das neue Knigreich konnte sich jedoch troz der wiederholten Hilfe aus Deutschland, Frankreich, England und Ungarn nicht behaupten. Man zhlt 7 Kreuzzge. Im Jahre 1291 waren alle Besiznngen der Christen zulezt die Fe-stung Ptolemais am Meere wieder verloren. Diese Kriege bten aber ans Civilisation, Handel, Gewerbe und brgerliche Freiheit einen vortheithaften Einflu aus (Johanniter, Tempelherren, deutscher Orden). Aus den Kreuzzgen wird folgende Heldenthat (Sage) erzhlt. Ein schwbischer Ritter konnte, weil sein Ro aus Hunger und Stra-pazen krank und kraftlos geworden, mit dem Heere nicht fortkommen. So blieb er allmhlich eine ziemliche Strecke zurck. Eines Tages wurde er von trkischen Reitern angefallen. Er vertheidigte sich furcht-los und tapfer und spaltete einen Feind mitten entzwei, so da ein Theil von diesem rechts, der andere links zu Boden fiel. Die Tr-fen flohen mit Entsezen und Grausen davon. Deutsche Nachzgler kamen dazu und sahen das Vorgefallene. Als der Kaiser Konrad Iii diese Thcit erfahren hatte, berief er den Ritter vor sich und fragte ihn scherzend: Wer hat dich solche Streiche (Hiebe) gelehret? Der Ritter antwortete: Diese Streiche sind im ganzen deutschen Reiche bekannt als Schwabenstreiche (Gedickt v. Uhland). Von der Stadt Weinsberg, unweit Heilbronn am Neckar, wird folgende Sage erzhlt. Als Conrad 111 aus dem Geschlechte der Hohenstaufen 1137 zum Kaiser gewhlt worden war, hatte er anfangs mit mchtigen Gegnern zu kmpfen. Dieselben nannte man nach dem Herzog von Bayern die Weifen. Anno 1140 belagerte Conrad die feindliche Burg Weinsberg. Als sie zur bergabe genthigt war, sandten die Frauen eine Botschaft an ihn und flehten, ihnen den Abzug zu gestatten mit dem, was sie tragen knnten. Der Kaiser ge-whrte ihnen wohlwollend die Bitte. Das Thor ffnete sich und her-aus kam ein langer Zug Frauen, jede einen Mann oder Ritter auf dem Rcken. Den Kaiser freute diese That und List und als sein Neffe Friedrich bemerkt haben soll, so sei es nicht gemeint gewesen, entgegnete er: Ein Kaiserwort darf man nicht drehen und deuteln. Er begnadigte die Männer, die Burg wurde zerstrt und heit seit-dem die Weibertreue. Die hhenstauf ischen Kaiser waren ein krftiges, thaten-

4. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 28

1873 - Kempten : Dannheimer
28 von der Freunde Ruf gelocket, als wre ihm das Glck gewogen. Er wollt seiner Vter Lande wiederum im Kamps erringen; aber in des Feindes Hnde fiel er durch Verrthers Schlingen. Konradin mit elf Genossen steigt so bleich hinan die Stufen und man hrt ihn hnderingend noch die Klageworte rufen: Mutter, Mutter, den gedenk ich liebend in der leztcn Stunde; welcher Schmerz wird dich durchwhlen, Mutter, ach bei solcher Kunde! Sprachs und legt das Haupt, das blonde, ans den Block. Es ist vorber ' Seufzer tnen, Zhne knirschen und der Himmel selbst wird trber. Karl von Anjou, deine Krone, blutbefleckt, wird nickt bestehen; was Gewalt und Arglist bauet, mu zerfallen und vergehen. Und die Rache wnd erwachen und das Volk wird sich ei heben und auch deiner schnden Herrschaft wird der Todessto gegeben. 33ott der A usartung der Kirche während des Mittelalters zeugen auch die Verfolgung der Waldenser und die Inquisition. Die Waldenser waren fromme, einfache, stille Leute in den Alpenthlern Piemonts und im sdlichen Frankreich. Sie forschten fleiig in der Schrift und hielten erbauliche Zusammenknfte. Ihre fertige Kennt-ni des Wortes Gottes und ihre dem Pnpstthum und der Hierarchie widersprechenden Grnndsze entzndeten den Ha der Priester. Von 1209 bis 1250 kam eine Million Waldenser, Albigenser und anderer Glanbensverwaudten um Gut und Leben. Die Inquisition, ein Ke-zergericht, wthete mehrere Jahrhnnderte lang da und dort mit Ker-ker, Folter, Martern und Scheiterhaufen. Htte die Kirche den Geist Christi, der Liebe und der Weisheit besessen, Joh. 15, 1721, so htte sie nie solche schreckliche Blutthateu und Menschenmihandlungen anstiften und dulden knnen. Im Jahre 1309 wurde Aviguou an der Rhone der Siz der Ppste. Es entstand daraus eine Spaltung, ein Schisma; 1378 gab es zu gleicher Zeit zwei, 1409 drei Ppste, wodurch ihre Macht und ihr Anse-Heu sank. Auf der Kirchenversammlung in Konstanz 14141418 wurde die Trennung beigelegt. Die Verbrennung des Hu am 6 Juli 1415, dem doch der Kaiser Sigismund einen Geleits- und Sicherheitsbrief er-theilt hatte, und des Hieronymus von Prag im Mai 1416 verursachten die verderblichen Hussitenkriege. Ziska und Procopius befehligten die Hnssiten siegreich. Der Friedensschlu in Basel beendigte den Kampf 1436. Manche edle Männer suchten schon damals eine Kir-chenreformation zu bewirken. Das Wiederaufleben der Wissenschaften im 15 Jahrhundert war fr alle Zustnde ersprielich. Der Kaiser-Friedrich 111 1440 bis 1493 that fast nichts fr Deutschlands Wohl.

5. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 39

1873 - Kempten : Dannheimer
so Der Markgras von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog v on Braun-schwur, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und haus-tcn berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionscdckt, woruach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Kni i Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Juni 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Bretten selb 1631 der Tilly, drang in Sddeutschlaud ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu Eaer ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noch und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede un-terzeichnet. Ein hchst beklaqenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magdeburg an der Elbe. Der kaiserliche General T>lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten muthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft des Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blutbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus dcn Husern schlugen die Flammen; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thun, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen werben. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenselb wurde er geschlagen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-tounbet; er starb zu Jngolstabt.

6. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 45

1873 - Kempten : Dannheimer
15 d'e englischen Minister veranlate, ihnen Steuern aufzulegen (Stempeltaxe, .Zollerhhung), so entstand groe Unzufriedenheit. Die Stadt Boston gab durch den Theesturm im Dezember 1772 das Zeichen zum Ausbruch. berall waffnete man sich, 1775 kam e zum ersten Gefecht bei Lxington. England schickte ein ansehnliches Heer. W.^s-hington, Franklin, Putnam leiteten den Freiheitskampfs (auch En-rover (Lafayette, Kosciusko, Steuden) kamen zu Hilfe. Am 4 Juli 1776 sprachen die Kolonien, damals 13, ihre Unabhngigkeit aus. Frankreich schlo einen Bund mit dem neuen Freistaat; Spanien und Holland traten gegen Englard auf (Belagerung von Gibraltar 1782). Mit wechselndem Glck wurde ge'mpft. Im Frieden zu Paris und Versailles 1784 anerkannte England den Fhstaat Dieser vereinigte sich fester durch die Unionsregierung 1787, Washington wurde der erste Prsident und blieb es bis 1797. Die Union wuchs mit jedem Jahrzehnt an Gebiet und Bevlkerung; jezt hat sie 170000 Q-M., 38,5 Tiill. Einwohner in 37 Staaten und mehreren Territorien (Gebieten). ----------------- Ins Jahr 1789 fllt der Ausbruch der franzsischen Revolution. Eine ungeheure Schuldenlast des Staates, lasterhafte Ausschweifung und Willkrdcrrschaft frherer Könige und des Hofes, ungei hrliche Vorrechte des Adels und der Geistl chkeit und ein maloser Druck des Volkes fhrten dazu. Die einberufenen Reichsstnde sollten helfen. Nach Erstrmung der Bastille geschahen Greuel ohne Zahl im ganzen Lande. Die Nationalversammlung gab eine neue Konstitution oder Verfassung und sprach die Gleichheit aller Brger vor dem Gesez aus. Der brave, unschuldige, doch schwache König Ludwig Xx i wurde den 21 Januar 1793, seine Gemahlin Antoi-nette im folgenden Oktober durch die Guillotine enthauptet und Frankreich zur Republik erklrt. Die Jakobiner bten jezt ein^ Schreckens-Herrschaft aus; tglich wurden hunderte aufs Blutgerste geschleppt. Die Greuelscemn erreichten ihren Gipfel unter Danton, Marat, Ro-besj-ierre. Erst 1795 legann eine ruhigere Zeit; doch dauerten die Kriege fort bis nach Napoleons 1 Sturz 1815. Napoleon Bon aparte war geboren zu A j a c c i o auf der Insel Korsika, den 15 August 1769. Er wurde Obergeneral in Italien 1796, wo siegreiche Schlachten ihn berhmt machten ; unglcklich dagegen lief sein Feldzug nach gypten und Syrien ab (Alu-fir, Jaffa), 1798. Er verlie seine Armee und wurde Konsul 1800, und besiegte anfs neue sterreich (Marengo) und das deutsche Reich

7. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 7

1873 - Kempten : Dannheimer
7 Cyrus, der Perserknig, ragt im Alterthum 550 b. Chr. durch seine glnzenden Kriegsthaten herbor. Babylonien, Medien, Kleinasien, Syrien und Jnda fielen in seine Hand. Damals lebte in Lydien, einem Theile Kleinasiens, der reiche und mchtige König Krsus. Ehe er den Kampf gegen Cyrus unternahm (begann), schickte er zum Orakel nach Delphi, das ihm aber zweideutige Antworten auf seine Anfragen ertheilte. Er verlor die Schlacht; die Perser eroberten seine Hauptstadt Sardes und der gefangene Fürst sollte verbrannt werden. Sein Ausruf: O Solou, Solon!" und die Erzhlung der Unterredung mit diesem griechischen Weisen rhrte den Sieger, da er ihn begnadigte. In einem Krieg gegen die Massa-geten soll einer unbegrndeten Nachricht zufolge Cyrus das Leben berloreu haben. Cambyses, der Sohn und Nachfolger des Cy-rns, war ein hchst grausamer Mensch und zeigte sich in seinem Feld-zug nach gypten als ein abscheulicher Tyrann. Nach dessen Tode und dem Sturze des falschen Smerdes wurde Darius zum Herrscher erwhlt. Zu dem reichen König Krsus von Lydien kam einst der weise Solon aus Athen. Der eitle Fürst zeigte ihm seine bollen Schazkammern und meinte, Solon werde ihn wegen dieser Reichtmer fr glcklich preisen. Darnm fragte er ihn: Kennst du auch glckliche Menschen in deiner Heimat?^ Solon sprach: Ja, den Tellus, Kleobis und Biton" und sagte ihm die Grnde. Nnn fragte der König: Hltst dn mich nicht auch fr glcklich?" Solon antwor-tete: Vor dem Tode ist niemand glcklich zu preisen". Bald darauf entstand ein Krieg; der Perserknig Cyrus belagerte die Hauptstadt Sardes, eroberte sie und berurtheilte den gefangenen Krsus zum Scheiterhaufen. Droben stehend rief dieser jammernd aus: O Solon, Solon!" Cyrus fragte: Wen rufst du?" Der König fprach: Ich erinnere mich der Worte eines Weifen, die nicht mit Gold zu bezah-len find." Begierig, sie zu erfahren, lie er den Krsus herabn'hmen ' und dieser erzhlte ihm jenen Vorfall. Gerhrt schenkte Cyrus dem Krsus das Leben und behandelte ihn als Freund. Der Nachfolger bom Perserknig Cyrus war sein Sohn Kam-byses, ein grausamer Fürst, der in gypten unmenschlich wthete. Nach seinem schnellen Tode kamen 12 persische Groe berein, einen au8 ihrer Mitte zum König zu whlen. Derjenige solle es werden, dessen Pferd bei einem berabredeten Ausritt zuerst wiehere. Der

8. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 31

1873 - Kempten : Dannheimer
31 das Stdtchen erreichten, konnte Eberhard, von ihrer Annherung be-nachrichtigt, sich noch retten. Ein Hirte zeigte ihm den Weg durch den Wald auf die Burg Zavelstew. Als die Schlegler den Grafen nicht fanden, plnderten sie das Stdtchen und zndeten es an. Eber-hard verklagte dehalb die Schlegler^. wegen Landfriedensbruch beim Kaiser Karl Iv, der sie um Geld hart strafte. Darauf wurde Wild-bad neu aufgebaut und mit einer Ringmauer umgeben, damit ein solch jher berfall nicht mehr mglich wre und jeder Kranke sich ruhig einer Kur widmen knnte. Der Dichter Uhland hat ein sehr hbsches Gedicht darber verfat. Das darin erwhnte Getragen-werden des Grafen durch den Hirten und das Prgen einer M^ze sind jedoch keine historischen Thatsachen. Johannes Hu war ein frommer Priester und Professor an der Universitt zu Prag. Er predigte wohlmeinend gegen allerlei Unwesen in bcr Kirche; die Schriften des Englnders Wyllef f 1384 feuerten ihn dazu noch mehr an. Dehalb wurde er mit dem Banne belegt. Seine Predigten verschafften ihm im ganzen Lande Bhmen einen starken Anhang. Als zu Konstanz eine Kirchenversammluug 141418 abgehalten wurde, ward er dahin berufen. Der Kaiser Sigismund hatte ihm zwar freies und sicheres Geleite verheien; allein die Konzilsvter erklrten, einem Kezer brauche man kein Wort zu halten. Er wrbe, ba er nicht wiberrufen wollte, zu Gottlieben eingekerkert. Am 6 Juki 141o wrbe er unter souberbareu Eeremo-nim seines Stanbes entsezt, entweiht irnb auf einer Wiese am Rhein verbrannt. Man erzhlt: Ein Bnerlein habe Holz herbeigebracht, um ein gutes Werl zu thuu, Hu habe nun ausgerufen: 0 heilige Einfalt!" Im Jahre 1416 wrbe ein Frennb von Hu, Namens Hieronymus, ebenfalls verbrannt. Die Huffiten aber begannen unter Zlska und Prokopius einen Krieg und schlugen sechs kaiserliche Heere troz des ppstlichen Segens. Erst 1436 wrbe zu Basel ein Vergleich geschloffen. Die Englnber hatten die Normanbie und anbere Theile Frank-retchs erobert. König Karl Vll war in hchster Roth. Ihn rettete em Banernmbchcn aus Domrcmy an der Maas in Lothringen Namens Johanna Schwrmerisch glaubte sie, Maria und Heilige Herten sie zur Hilfeleistung auf und sie begab sich in's Lager Das knigliche Heer wurde durch ihre Ankunft begeistert; sie ritt in statt-

9. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 37

1873 - Kempten : Dannheimer
80 Der Markgraf von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog von Braun-schw-i i, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und hausten berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionsedikt, wornach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Knu Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Jani 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Breitenfeld 1631 der Tilly, drang in Sddeutschland ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu E er ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noih und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede uu-terzeichuet. Ein hchst beklagenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magde-brg an der Elbe. Der kaiserliche General T.lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten mnthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft de5 Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blntbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus den Husern schlugen die Flammen ; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thuu, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen worden. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenfeld wurde er geschla-gen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-mundet; er starb zu Ingolstadt.

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 42

1826 - Kempten : Dannheimer
gebirge zuwanderte, gewahrte er mit Moos bedeckte Ruinen einer ehemals großen Stadt, auf dem Schulte der gebrochenen Säulen sah er Tempelgemäucr, verfallene Palläste und Siegeöboqen, e6 war das längst verschwun- dene Iuvavo der stolzen Römer r — Fromm und klug erbat sich der Priester des Herrn diese Einöde von dem Herzog Bojoarie ns, um auö dem Getrümmer des hadrianischen Iuvaviums Kloster und Kirche zum Gedächtniß des Fürsten der heiligen zwölf Boten er- bauen zu können. — Theodo n. schenkte ihm die ver- gessene Römerstadt, samml der Veste auf dem Bergrücken im Morgen und einen großen Umfang Landes auf beiden Ufern der Salzach, dazu den dritten Thetl deü Salz- brunnens, zwanzig Pfannen fammt Knechten; desgleichen den Zehent von Salz und Zoll, der dem Landesherrn erhoben ward, nebst vielen andern Gütern. Darauf holte Rupert aus Franken zwölf Gehilfen von der Regel des heiligen Benedicts, erbaute daö Kloster St. Peter und eine Kirche dem heiligen Maximilian zu Ehren, der vor dreihundert Jahren als Bekehrer hier gewandelt, und dessen Grab Hordbertü Knechte wnnderbar fan- den. — Anbau und Kultur kam in die Wildniß, bis in das tiefste Pongau — wurden die Wälder ausgestockt und das weite Moorland trocken gelegt. — Erntrudis, die Nichte Nupertö, kam ebenfalls auö Franken, um frommen Jungfrauen ein Spiegel christlicher Zucht zu werden; am Nonnberg (Nunberg) baute ihr Rupert ein Kloster, das erste in Baiern für Nonnen, wo sie Vorsteherinn wurde. — Frg. 34) Welcher bojoarische Fürst machte zur festen Begründung des Christenthums die erste Reise nach Rom, — wie und wann kamen die ersten päpstlichen Legaten nach Bojoarien, welche christlichen Anstalten wollten selbe grün- den, und wann starb Theodo Ii.? Anlw- Die Jünger de6 heiligen Benedicts machten den Herzog Bojoaricns und feinen Hof vertraut mit den heiligen Versammlungen und Satzungen der morgen, und abendländischen Kirchenväter, mir dem sichtbaren Ober-
   bis 10 von 131 weiter»  »»
131 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 131 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 13
3 0
4 9
5 0
6 0
7 3
8 10
9 0
10 44
11 7
12 10
13 0
14 3
15 0
16 0
17 0
18 1
19 1
20 2
21 0
22 0
23 1
24 1
25 7
26 9
27 10
28 4
29 0
30 1
31 23
32 0
33 2
34 11
35 9
36 7
37 49
38 0
39 3
40 1
41 3
42 11
43 3
44 0
45 9
46 49
47 7
48 10
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 13
2 0
3 4
4 2
5 2
6 1
7 15
8 14
9 6
10 0
11 1
12 1
13 2
14 4
15 1
16 9
17 59
18 4
19 2
20 18
21 0
22 1
23 18
24 0
25 3
26 6
27 0
28 0
29 5
30 1
31 2
32 6
33 1
34 4
35 0
36 2
37 8
38 3
39 7
40 0
41 9
42 3
43 8
44 2
45 6
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 4
53 0
54 1
55 0
56 9
57 0
58 5
59 4
60 3
61 1
62 0
63 0
64 3
65 7
66 12
67 6
68 9
69 6
70 0
71 4
72 1
73 24
74 11
75 0
76 1
77 11
78 3
79 0
80 2
81 0
82 7
83 42
84 1
85 12
86 11
87 1
88 5
89 3
90 3
91 0
92 28
93 0
94 5
95 0
96 19
97 1
98 53
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 17
1 5
2 8
3 0
4 13
5 6
6 25
7 21
8 9
9 63
10 33
11 8
12 4
13 3
14 12
15 7
16 30
17 3
18 7
19 35
20 13
21 15
22 4
23 2
24 6
25 49
26 14
27 6
28 1
29 35
30 12
31 13
32 3
33 102
34 15
35 0
36 15
37 6
38 14
39 17
40 15
41 4
42 0
43 1
44 17
45 9
46 1
47 39
48 22
49 11
50 1
51 9
52 5
53 17
54 8
55 60
56 10
57 5
58 14
59 65
60 2
61 10
62 7
63 13
64 24
65 2
66 24
67 8
68 16
69 0
70 65
71 7
72 22
73 12
74 6
75 13
76 18
77 21
78 18
79 29
80 28
81 112
82 1
83 47
84 0
85 23
86 9
87 29
88 24
89 6
90 32
91 30
92 17
93 65
94 64
95 2
96 20
97 29
98 36
99 13
100 39
101 36
102 3
103 33
104 18
105 11
106 10
107 31
108 5
109 35
110 10
111 1
112 8
113 31
114 8
115 8
116 6
117 6
118 42
119 38
120 4
121 14
122 5
123 1
124 3
125 4
126 8
127 39
128 8
129 5
130 17
131 12
132 37
133 47
134 20
135 11
136 28
137 11
138 14
139 13
140 10
141 1
142 28
143 32
144 6
145 11
146 5
147 7
148 4
149 18
150 33
151 19
152 13
153 30
154 4
155 21
156 18
157 9
158 14
159 73
160 58
161 7
162 3
163 5
164 5
165 30
166 14
167 2
168 1
169 3
170 9
171 52
172 9
173 24
174 35
175 42
176 18
177 78
178 27
179 24
180 10
181 15
182 46
183 41
184 45
185 12
186 13
187 21
188 31
189 19
190 1
191 80
192 51
193 49
194 18
195 26
196 2
197 26
198 10
199 26