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1. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 22

1873 - Kempten : Dannheimer
22 Kenntnissen erworben und mehrere Religionen nher kennen gelernt. Zu ernsten Betrachtungen geneigt sann er gerne der Gott, Glau-ben, Seele und Unsterblichkeit nach. Von den Priestern verfolgt floh er anno 622 n. Chr. nach Medina. Von dieser Flucht (Hedschra) beginnen die Muhamedauer ihre Zeitrechnung. Im Jahre 630 eroberte er Mekka und seine Anhnger anerkannten ihn als G.sandten Gottes, Allahs; er starb 632. Der Koran sagt: Es gibt nur Einen Gott, Allah, und Muhamed ist sein Prophet, grer als Moses und Jesus; er schreibt vor Gebete zu bestimmten Zeiten, Fast n, Ent-Haltung vom Weine, Almosen an Bedrftige, Krieg gegen die Unglubigen. Vielweiberei ist gestattet. Das Leben nach dem Tode stellte er als einen unaufhrlichen Genu von Freuden dar. Der Freitag ist der wchentliche Gottesdiensttag und ein Hanptsest ist das Beiramfest. Die spteren arabischen Huptlinge oder Chalisen dran-gen nach Palstina, Syrien, Kleinasien, Mesopotamien, Persien, gyp-ten, Nordafrika, Spanien 711, Frankreich 732, Griechenland 1453. Mekka und Medina sind die hl. Städte, wohin jeder Glubige oder Moslim einmal wallfahrten mu. Im ganzen gibt es 160 Millionen Muhamedauer. (Schi-iten, Koran; Sunniten, berlieferungen). Winfried, ein englischer Mnch, predigte in der ersten Hlfte des achten Jahrhunderts das Evangelium bei den heidnischen Deutschen. In Rom hatte er sich zu seiner Missionsthtigkeit einsegnen lassen und zog dann nach Hessen. Er scheute keine Mhe, keine Gefahr im Dienste Gottes; er zerstrte die Denkmler des alten Wahns, Opfer-Plze, Gzenbilder, heilige Haine, wie eine bei Geismar dem Don-nergotte geweihte Eiche. Auch in Thringen und Bayern lehrte Bonifatius mit Erfolg und grndete Kirchen und Klster, diese Pflanz-statten fr christliche Erkenntni und Sittlichkeit. Mit Recht wird Winfried dehalb der Apostel der Deutschen, Bonisazius oder Wohl-thter genannt. Im Jahre 7, wurde er Erzbischos von Mainz und so das Oberhaupt der deutschen Christeugemeinden. Noch als Greis zog er nach Friesland. Hier fand er den Tsd im Jahre 755. Ein Schwrm Heiden berfiel zornglhend die Christen, welche Bonifatius taufen (firmen) wollte. Sein Leichnam liegt in dem von ihm gestifteten Kloster Fulda begraben. Auch Colnmban, Gallus, Kilian und Willibrod waren solche eifrige Missionre. Der Einfhrung des Christenthums verdankt Deutsch-land einen Hauptfortschritt in Kultur und Zivilisation (Anbau des

2. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 24

1873 - Kempten : Dannheimer
u wurde er beigesezt. So krftig und weise er regiert hatte, so schwach zeigte sich sein Sohn Ludwig der Fromme, welcher 843 durch den Vertrag zu Verdn sein Reich unter seine 3 Shne vertheilte wo durch Deutschland ein selbstndiges Knigreich wurde. Das Reich Karls des Groen zerfiel schon nach hundert Iah-ren. ^n Deutschland starb das karolingische Geschlecht anno 911 (Arnulf, Ludwig das Kind) aus und der frnkische Graf Konrad i wart) König der Deutschen. Dieser hatte gegen nere Feinde und mit inneren Unruhen zu kmpfen. Sein Nachfolger war der Herzog der Sachsen, Heinrich i, genannt der Finkler ober Vogelsteller, von 919 936, ein tchtiger Fürst, weise und tapfer. Er zchtigte die Wenden und Normnner, lie in allen Gauen feste Plze, ummauerte Städte oder Burgen, als Zufluchtsorte und Magazine anlegen, wodurch er den Brgerstand grndete, und fhrte be; der Reiterei zweckmige Kriegsbum.en ein. Als die Ungarn 933 einen Raubzug nach Deutschland wiederholten, schlug er sie entscheidend bei Merseburg. Ihm folgte Otto I der Groe, bis 973, (Schlacht aus dem Lechfeld 955' Adelheid), Otto 11, Otto Iii, dann dessen Vetter Her-zog Heinrich 11 von Bayern, der Heilige, bis 1024; hernach regier-ten Conrad 11, Herzog von Franken, dann Heinrich Iii und Heinrich Iv. Unterhalb der Stadt Bingen steht im Rheinstrom ein uralter Thurm, genannt der Mansth nrm. Er war einst ein Mantthurm, eine Zollstation fr die vorberfahrenden Schiffe . Uber ihn gibt es eine Volkssage. Der Erzbischof Hatto von Mainz war ein geiziger, hartherziger Mann. Bei einer Theurung 970 flehten ihn hungernde Arme um Brot, Korn und Mehl an, da seine Magazine voll angefllt waren. Der Bischof lie sie alle in eine Scheune führen, einsperren und dann das Gebude durch seine Soldknechte anznden. Wie ja icrten die Unglcklichen! Keiner konnte sich retten. Als der Bischof ihr Angstgeschrei hrte, so scherzte er hohnlachend: Hrt, wie die Kornmuse pfeifen! Da kam aber das Strafgericht Gottes der ihn. berall, wo er gieng und stand, sah er Muse. Sie schlpften in sein Bett, sprangen an der Tafel in die Schsseln und sogar am Altare verfolgten sie ihn. Um sich nun vor dem plagenden Uu-geziefer zu sichern, lie er sich mitten in die Fluten hinein auf eine vorhandene Jelsplatte dieses Bollwerk bauen. Oben in einem Gemache hoffte er Ruhe und den langentbehrten Schlaf zu finden. Doch

3. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 39

1873 - Kempten : Dannheimer
so Der Markgras von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog v on Braun-schwur, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und haus-tcn berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionscdckt, woruach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Kni i Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Juni 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Bretten selb 1631 der Tilly, drang in Sddeutschlaud ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu Eaer ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noch und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede un-terzeichnet. Ein hchst beklaqenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magdeburg an der Elbe. Der kaiserliche General T>lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten muthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft des Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blutbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus dcn Husern schlugen die Flammen; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thun, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen werben. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenselb wurde er geschlagen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-tounbet; er starb zu Jngolstabt.

4. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 45

1873 - Kempten : Dannheimer
15 d'e englischen Minister veranlate, ihnen Steuern aufzulegen (Stempeltaxe, .Zollerhhung), so entstand groe Unzufriedenheit. Die Stadt Boston gab durch den Theesturm im Dezember 1772 das Zeichen zum Ausbruch. berall waffnete man sich, 1775 kam e zum ersten Gefecht bei Lxington. England schickte ein ansehnliches Heer. W.^s-hington, Franklin, Putnam leiteten den Freiheitskampfs (auch En-rover (Lafayette, Kosciusko, Steuden) kamen zu Hilfe. Am 4 Juli 1776 sprachen die Kolonien, damals 13, ihre Unabhngigkeit aus. Frankreich schlo einen Bund mit dem neuen Freistaat; Spanien und Holland traten gegen Englard auf (Belagerung von Gibraltar 1782). Mit wechselndem Glck wurde ge'mpft. Im Frieden zu Paris und Versailles 1784 anerkannte England den Fhstaat Dieser vereinigte sich fester durch die Unionsregierung 1787, Washington wurde der erste Prsident und blieb es bis 1797. Die Union wuchs mit jedem Jahrzehnt an Gebiet und Bevlkerung; jezt hat sie 170000 Q-M., 38,5 Tiill. Einwohner in 37 Staaten und mehreren Territorien (Gebieten). ----------------- Ins Jahr 1789 fllt der Ausbruch der franzsischen Revolution. Eine ungeheure Schuldenlast des Staates, lasterhafte Ausschweifung und Willkrdcrrschaft frherer Könige und des Hofes, ungei hrliche Vorrechte des Adels und der Geistl chkeit und ein maloser Druck des Volkes fhrten dazu. Die einberufenen Reichsstnde sollten helfen. Nach Erstrmung der Bastille geschahen Greuel ohne Zahl im ganzen Lande. Die Nationalversammlung gab eine neue Konstitution oder Verfassung und sprach die Gleichheit aller Brger vor dem Gesez aus. Der brave, unschuldige, doch schwache König Ludwig Xx i wurde den 21 Januar 1793, seine Gemahlin Antoi-nette im folgenden Oktober durch die Guillotine enthauptet und Frankreich zur Republik erklrt. Die Jakobiner bten jezt ein^ Schreckens-Herrschaft aus; tglich wurden hunderte aufs Blutgerste geschleppt. Die Greuelscemn erreichten ihren Gipfel unter Danton, Marat, Ro-besj-ierre. Erst 1795 legann eine ruhigere Zeit; doch dauerten die Kriege fort bis nach Napoleons 1 Sturz 1815. Napoleon Bon aparte war geboren zu A j a c c i o auf der Insel Korsika, den 15 August 1769. Er wurde Obergeneral in Italien 1796, wo siegreiche Schlachten ihn berhmt machten ; unglcklich dagegen lief sein Feldzug nach gypten und Syrien ab (Alu-fir, Jaffa), 1798. Er verlie seine Armee und wurde Konsul 1800, und besiegte anfs neue sterreich (Marengo) und das deutsche Reich

5. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 37

1873 - Kempten : Dannheimer
80 Der Markgraf von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog von Braun-schw-i i, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und hausten berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionsedikt, wornach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Knu Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Jani 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Breitenfeld 1631 der Tilly, drang in Sddeutschland ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu E er ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noih und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede uu-terzeichuet. Ein hchst beklagenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magde-brg an der Elbe. Der kaiserliche General T.lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten mnthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft de5 Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blntbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus den Husern schlugen die Flammen ; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thuu, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen worden. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenfeld wurde er geschla-gen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-mundet; er starb zu Ingolstadt.

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 39

1826 - Kempten : Dannheimer
29 T h e o à o I. Don 640 — 680. Frg. 3i) Welches Schicksal hatte Emmer an oder Heimeran in Baiern? Antw. Emmer an der fromme Heiden-Bekehrer, aus Pettau im Sieirischen, wurde von Theodo ersucht, von Franken aus nach Regensburg, wo die Herzoge Bo- joariens Hof hielten, zu kommen. Emme ran erschien nach Theodos Wunsche, mit Liebe empfing ihn der Fürst, mit allgemeiner Ehrfurcht'das Volk. Der gotteövcrtraute Priester deö Herrn gewann bald alle Herzen durch seine begeisternde Reden; und als er feine Bekehruugsweise nach dem Lande der Avaren fortsetzen wollte, ließ Theodo den Lehrer des Christenthums nicht von sich. Drei Jahre verlebte der fromme Mann bei Theodo und dessen Kin- dern Uta und Landpert, Fürst und Volk vernahmen mit Andacht die göttlichen Worte des Fremdlings, und in den bojoarischen Gauen verwandelten sich die Tempel der Götzen in christliche Bethäuser der Gläubigen. Doch heimlich entfernte sich Emmeran, eine Wallfahrt nach Rom vorzunehmen, und vertraute beim Abschiede dem Priester Wolflet: — „Bald werde ich fremde Schuld büßen:" — Uta des Herzogs Tochter von dem baierischen Edelmann Sigibald entehrt, klagte, um den Geliebten zu retten, fälschlich den plötzlich ver- schwundenen Emmeran, welchen sie bereits ienfeitö der Laudesgränze sich dachte, als ihren Verführer an. Land, pert oder Lampert, Utas Bruder, entrüstete sich über diese Anklage, und jagte mit einigen Vertrauten dem großmüthigen Manne nach, bei Helphindorf (dem rö. mischen Isunisca zwischen Isar und Inn auf der Hoch-,«»» straße von Reginum nach Italien) drei Tagreisen von're. gensburg holte er Emmeran ein, und mordete mit seinen Gesellen den frommen Wallfahrter, ohne mindeste Unter, suchung, auf eine grausame Art (652). — Wolflet be- zeugte die Unschuld des Opfers der Rachsucht und Lei. denschaft. — Theodo und fein ganzer Hof trauerten tief über den unglücklichen Verlust des hochverehrten Prie- sters, dessen Leichnam erst in der Peterskirche zu Asch-

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 40

1826 - Kempten : Dannheimer
beim am Seebach, wo damals ein herzoglicher Hof war, verwahrt, nachher aber, auf Befehl des Herzogs, nach Rcgensburg geführt, und dort zu St, Georg feierlich begraben worden, welche Kirche Theodo bald darauf in das prächtige Münster St. Emm er an umwandelte. An der Stätte, wo der Heilige feinen Tod fand, erhob sich ein Betkirchlein. — Theodo verbannte seinen Sohn nach Pannonien, seine Tochter Uta verwies er nach Italien. Nach dem Tode des Vaters kam Landpert wieder nach Baiern zurück, schlug seine Wohnung im baierischen Norgau auf, und soll die Linie der Grafen von Vohburg gestiftet haben, welche im Iahr^i204 abging. Frg. 52) Was ist aus der weltlichen Re- gierungsgeschichte Theodo 1. bekannt, und wann starb er? Antw. Tbeodo I. führte wider die Hunnen, welche die östlichen Gränzen Baierns durch ihre Einfälle zur Wüstenei machten, und das Land mit Leichen und Brandstätten bedeckten, das angcbante Erdreich verheerten, einige Gränzkriege, von welchen man aber nicht mehr sagen kann, als daß er die wüthenden Horden glücklich znrücktrieb. Theodo l starb 680; in der Regierung Baiern folgte ihm sein Sohn: Theodo Ii. Don 680 — 717. Frg. 53) Wann kamen die ersten Bene- dictin er nach Baiern, und wie wandelte sich das altrömische Invavium zu einem christli- chen Kloster um? Antw Biele tausend Bojaren waren zwar bei dem Regierungsantritt Theodo n Christen, des Herzogs Gemahlinn Ebrentraud (Reginotrudl selbst war, als eine fränkische Prinzessin», in den christlichen Lehren unter- richtet, man wußte aber in diesen Zeiten noch nichts vom Fegefeuer, vom natürliche« Verderben der Menschen, nichts von dem römischen Fluch, welchen die Ehe der

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 42

1826 - Kempten : Dannheimer
gebirge zuwanderte, gewahrte er mit Moos bedeckte Ruinen einer ehemals großen Stadt, auf dem Schulte der gebrochenen Säulen sah er Tempelgemäucr, verfallene Palläste und Siegeöboqen, e6 war das längst verschwun- dene Iuvavo der stolzen Römer r — Fromm und klug erbat sich der Priester des Herrn diese Einöde von dem Herzog Bojoarie ns, um auö dem Getrümmer des hadrianischen Iuvaviums Kloster und Kirche zum Gedächtniß des Fürsten der heiligen zwölf Boten er- bauen zu können. — Theodo n. schenkte ihm die ver- gessene Römerstadt, samml der Veste auf dem Bergrücken im Morgen und einen großen Umfang Landes auf beiden Ufern der Salzach, dazu den dritten Thetl deü Salz- brunnens, zwanzig Pfannen fammt Knechten; desgleichen den Zehent von Salz und Zoll, der dem Landesherrn erhoben ward, nebst vielen andern Gütern. Darauf holte Rupert aus Franken zwölf Gehilfen von der Regel des heiligen Benedicts, erbaute daö Kloster St. Peter und eine Kirche dem heiligen Maximilian zu Ehren, der vor dreihundert Jahren als Bekehrer hier gewandelt, und dessen Grab Hordbertü Knechte wnnderbar fan- den. — Anbau und Kultur kam in die Wildniß, bis in das tiefste Pongau — wurden die Wälder ausgestockt und das weite Moorland trocken gelegt. — Erntrudis, die Nichte Nupertö, kam ebenfalls auö Franken, um frommen Jungfrauen ein Spiegel christlicher Zucht zu werden; am Nonnberg (Nunberg) baute ihr Rupert ein Kloster, das erste in Baiern für Nonnen, wo sie Vorsteherinn wurde. — Frg. 34) Welcher bojoarische Fürst machte zur festen Begründung des Christenthums die erste Reise nach Rom, — wie und wann kamen die ersten päpstlichen Legaten nach Bojoarien, welche christlichen Anstalten wollten selbe grün- den, und wann starb Theodo Ii.? Anlw- Die Jünger de6 heiligen Benedicts machten den Herzog Bojoaricns und feinen Hof vertraut mit den heiligen Versammlungen und Satzungen der morgen, und abendländischen Kirchenväter, mir dem sichtbaren Ober-

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 43

1826 - Kempten : Dannheimer
o 43 Haupt der allgemeinen Kirche, dem Nachfolger des heilig gen Pekrus, dem Statthalter Jesu, dem die Macht des Herrn gegeben ist auf Erden, all dieses war biöher den Bojoariern noch fremd. Gregor H. saß damals als oberster Hirt der Kirche auf dem Stuhl des heiligen Petrus in Rom, ein Fürst im reichen Sinne des Wort's; diesen zu besuchen, und an den Gräbern der heiligen Aposteln mit Inbrunst und hoher Andacht zu beten, war des schon hochbetagten Theodo n. sehnlichstes Verlan- gen. Auö reinstem religiösen Eifer retöle Bojoarrens Herzog (716) als der Erste unter allen regierenden Fürsten Germanienö nach Rom. Der fromme Herzog berachschlagte sich gleich nach seiner Ankunft in der heiligen Stadt mit dem erhabensten Oberhaupt der Kir- che, wie das Heidenthum in Bojoarien gänzlich unter- drückt und eine allgemeine christliche Bildungs. und Er- ziehungs-Anstalt eingeführt werden könnte. — Im Nor- den der Alpenketten war bisher noch kein Land dem Stuhl des heiligen Petrus untergeben, Papst Gregor H. nahm daher Theodo nicht nur sehr liebevoll und gütig auf, sondern gab ihm zur Beförderung seines christlichen Zweckes drei päpstliche Legalen am Rückwege mit; deuen der heilige Vater gebot, Kirchenzucht nach rö- niischersayung in Bojoarien einzuführen. Mar- tinian der Bischof, Georg der Priester und Do ro- theu 6 der Unterdiakon waren die drei römischen Legaten, welche in Regensburg eine allgemeine Versammlung der damals vorhandenen Priester, Grafen, Richter und aller Stande des Landes veranstalteten, und mit selben über die Errichtung von bischöflichen Sprengel» oder B i S t h ü m e r n Rath hielten; dann obschon Rupert zu Salzburg, Victor zu Regensburg, ruid Theodor zu Passau und Lorch bischöfliches Ansehen genoßen, so waren sie doch ohne päpstliche Weihe, und halten noch keine ordentlichen fest begränzten Kirchensprengel (Diöce- sen). — Bevor indessen die Verhandlungen zum Abschluß kamen, entschlummerte Herzog Theodo (717), Rupert überlebte seinen Freund nur wenige Monate, er starb 718.— Die Ereignisse, welche sich nach Theodo Ii. Hintritt in Baiern ergaben; haben die Ausführung der Kirchenversammlung auf mehrere Jahre unterbrochen. «>

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 45

1826 - Kempten : Dannheimer
0^> 45 -aß hier eine wirkliche Tbeilung, und nicht 5los eine Landeseintheilung in Provinzen statt fand. — Iw Jahr 712 starb Theodoald und sein Vater ging im Jahre 717 mit Tode ab. — E6 waren damals nur noch zwei Brüder als Herzoge übrig, die das Land in friedlichem Ver- gleiche theilten. Im Jahre 724 starb aber auch T h e o d o- bert, mit Hinterlassung eines Sohneö: Hu gib er t, der ein Jüngling voll blühender Miene war. — Nun bildete sich die Erb frage: ob dem Bruder der Landestheil des Bruders, — oder dem Sohn jener des Vaterö zufallen sollte? — Ein Familiengesetz gab keine Entscheidung dar- über; Grimo ald «ahm durch die Macht seiner Waffen ganz Bojoarien in Besitz, und ward auf kurze Zeit Al- leinherzog. Zum erstenmal mußte wegen Baierns Erbtheilung und Erbfolge das Blut der Baiern gießen, das Vaterland, zur Freudx der Ausländer, sich selbst schwächen und bekriegen! — Der longobardische und fränkische Hof neigten sich auf H u g i b e r t S Seite; C a r l Marrellus, der großmächtige Hausmaier, zog mit sei- nen kriegsgewandten Franken plötzlich gegen die Donau, raubte dem Grimoald in einem blutigen Treffen nicht nur Land, Herrschaft und persönliche Freiheit, sondern sogar (725) durch die Dolche gedungener Mörder das fürstliche Leben. — Gleichzeitig fiel Luitprand, der Longobardeu König, Hugibertö Oheim, in das bojoa- rische Ge birg ein, und eroberte Mais, Serben, Botzen nebst der Veste Teriolis, welche unter Tas- silo u. wieder an Baiern zurückgegeben wurden. — Al- so kam durch den gewaltsamen Tod seines Oheims H u g i b e r t (von 725 — 737) zur Alleinherrschaft Baierns! — Das Wichtigste, was von der Regierung dieses Herzogs der Vergessenheit entging, war die Berufung des hochberühmten britischen Priesters Winfrieds, oder Bonifacius, nach Baiern; dann einige reiche Schankungen der Frömmigkeit an die Mön- che zu Regenöburg und Salzburg. — Corbiuian, der kurz vor Theodo n. Tod nach Baiern kam, war ein
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