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Rmer, Westgothen, Franken, Burgunder und deutsche Stmme ent-gegen und schlugen ihn auf den katalannischen Feldern bei Chalons aufs Haupt. Laut den Berichten deckten 150,000 Gefallene die Walstatt. Attila zog sich durch Oberitalien zurck, (Grndung Venedigs durch Flchtlinge), wollte auf Rom los, lie sich aber zur Um-kehr bewegen und starb 453. Er war eine Blkergeisel; sein Reich zerfiel.
Augustinus war ein sehr berhmter und einflureicher Lehrer der alten christlichen Kirche, geboren zu Tagaste in Nnmidien (Nordafrika) 354 n. Chr. Sein Vater, ein Rathsherr, war Heide, seine brave Mutter Monika war eine fromme Christin. Als Jngling liebte er die Freuden und Gensse der Welt. Er verbrachte etliche Jahre in Italien. Durch den Bischof Ambrosius zu Mailand lernte er das Christenthum hochachten und lie er sich taufen. Darauf kehrte er nach Afrika zurck, trat in den geistlichen Stand und wurde Bischof zu Hippo, jezt Bona. Augustinus verfate verschiedene Schriften der die Lehre von der Gnade Gottes und fhrte mit Pelagius einen zhen Streit der die Erbsnde und den freien Willen. Er starb im Au-gust 430 während der Belagerung Hippos durch die Vandalen. Au-guftinus war ein geistreicher, scharssinniger, gefhlvoller Kirchenvater. Sein Leben erzhlt er selbst in seinen Bekenntnissen. Nach ihm nann-ten sich die Augustiner, ein Mnchsorden.
Theodosins der Gr., der lezte ausgezeichnete rmische Kaiser, theilte anno 395 kurz vor seinem Ableben das Reich unter seine beiden Shne. Der ltere, Arkadius, erhielt den Osten, mit der Hauptstadt Kon-stantinopel, der jngere, Honorins, den Westen mit Rom. Das oft-rmische oder byzantinische Reich bestand bis 1453, wo es dem An-drang der Trken unterlag. Das westrmische wurde bald auf Italien beschrnkt. Im Jahre 476 zwang Odoaker, ein Anfhrer deutscher M-ettruppen, den Kaiser Romnlns Augustulus zur Abdankung. Doch keine Gewaltthat bringt Glck. Im Jahre 493 wurde Odoaker von Theodorich, dem Könige der Oftgothen, bei Verona besiegt und spter ermordet. Theodorich herrschte mit Kraft und Umsicht; berall wal-tete Ordnung und Sicherheit, das Land erholte sich und blhte zuse-hends wieder auf.
Muhamed, ein arabischer Kaufmann aus Mekka, ist der Stifter des Islams. Er hatte auf weiten Handelsreisen sich eine Flle von
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Extrahierte Personennamen: Attila Monika Romnlns_Augustulus Odoaker_von_Theodorich
Extrahierte Ortsnamen: Oberitalien Rom Nnmidien Nordafrika Italien Mailand Afrika Gottes Honorins Rom Italien Verona Mekka
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im deutschen Reich Ordnung und Recht aufrecht zu erhalten. Auf dem Reichstage zu Worms brachte er dm ewigen Landfrieden, bei Strafe der Reichsacht fr die bertreter, zuwege. Dem Reichskammergericht, welches in Frankfurt a. M., spter in Speier, znlezt in Wetzlar seinen Siz hatte, muten jich auch die Fürsten unterwerfen. Zur besseren Verwaltung theilte er Teutschland in 12 Kreise; sie waren: Der streichische, bayrische, schwbische, frnkische, ober- und niederschsische, westflische, kurrheinische, oberrheinische und burgun-dische. Ui'ter Maximilian wurde auch das Postwescn eingefhrt ; Franz vou Taxis bernahm es als Generalpostmeister. Max regierte bis 1519. In den lezten Jahren feines Gebens, erzhlt man, habe er immer seinen Sarg mit sich gefhrt. Damals bestand das deutsche-Reich ans 370 selbstndigen Gebieten. Karl V war Maximilians Enkel und Nachfolger.
Eberhard im Bart zu Worms d. 21 Juni 1195.
1) Der Kaiser sa zu Worms am Rhein beim frohen Festes-mah l und um ihn her in langen Reihu, erfreut durch Hrnerklang und Wein, der Fürsten groe Zahl. 2) Es hebt sich an ein-edier St reit rm Land und Erbe laut. Der Pflzer rhmt die Fruchtbarkeit in seinem Gane weit und breit, und Weine, die er baut. 3) Der Bah er rhmt der Klster Pracht und seiner Städte Zier. Der Sachse spricht: Aus manchem Schacht wird mir das edle Erz gebracht und dieses rhm ich hier". 4) Und jeder stellt in seiner An sein Land in helles Licht. Da kommt d:e Reih an Eberharb, den Wrttemberger mit dem Bart; solch Schze hat er nicht. 5) Er ruft o welch ein lieblich Loos, mehr weith als Ebelslein.' : Ich kann in jedes Bauern Scho, so sicher wie im festen Schlo, ganz sorglos schlafen ein". 6) Dem Worte lauscht der rftcnftanb und sinnet still betrob. Der Kaiser ruft; Im Schwabenland knpft Fürst und Volk das schnste Band; es hat das hchste Lob!"
Doktor Martin Luther, der Reformator der evangelischen Kirche, war Professor au der Universitt zu Wittenberg an der Elbe. Sein Vater stammte ans Mra in Thringen, war aber als Berg-mann nach Eisleben gezogen. Luther wrbe geboren den 10 November 1483 und als Knabe in die Schule geschickt zu Mannsfelb, Mag-beburg und Eiseuach. Als Jngling studirte er in Erfurt 1501 die Rechte, trat aber im Juli 1505 ins dortige Augustinerkloster, ^m
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Franz_vou Franz Max Karl_V Karl Maximilians Maximilians Eberhard Martin_Luther
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lichen. Rings um die Ortschaft breiten sich die Felder
aus. Die Hälfte des nördlichen Teiles bis zu den Auen
bilden Wiesen. Auch im südlichen Teile schließen sich
an die Felder Wiesen an. Die Hügel im Süden sind
meist mit Walo bedeckt. Aus der Lage der Felder und
aus den Flurnamen kann man jetzt noch ersehen, wo
die ersten Ansiedler den Wald gerodet haben. Die
fruchtbaren Teile des nördlichen Gebietes wurden zuerst
in Ackerland umgewandelt. Als die Bevölkerung sich
vermehrte, mußte auch die Südgegend bebaut werden.
Die Flurnamen geben uns manches zu denken. Geräumt,
Langengries, Grabenlohe, Bannwald, Rödelsee, Osterloh,
Grenzstein, Bärenwinkel, Wolsgrub, Altfeld, Brandloh,
Hirschhorn, Weidanger, Mühlfeld, Weiherfeld, Kloster-
meier, Brandt, Galgenstein, Pfarrfeld, Schulfleck, Hüter-
stift, Sunderland, Bauernfünfer. (Letzteres ein aus fünf
Männern bestehendes altes Bauerngericht; die Männer
erhielten für ihre Mühewaltung die Nutznießung der so
bezeichneten Acker.)
Was gebaut wird. — Fruchtfolge. — Sommerfeld,
Winterfeld, Brache. — Womit gedüngt wird. — Wie
wenig man noch vor 30 Jahren baute. — Erntezeit. —
Aufgegebene Kulturen. — Wichtige Unkräuter.
Tiere auf dem Felde. — Besondere Beachtung von
zahlreich auftretenden Schädlingen. Schonung der nütz-
lichen Tiere. Das Verschwinden der Ackerraine und des
Buschwerkes.
b. Die Wiese.
Das frühere Weideland. Ödländereien. Der Wacholder
früher und jetzt. Bewässerung und Entwässerung. Düngung.
Wiesenblumen. Bienennahrung. Säuge- und andere Tiere.
Der Mausfänger. Der Dorfhirte. Streurechen. Heumahd.
Almwirtschaft.
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c. Der Wald.
Nadelhölzer und Laubhölzer. Sträucher. Giftpflanzen.
Beeren, Schwämme, Moose, Flechten. Jagdtiere. Raub-
vögel. Vogelnester. Waldverderber. Der frühere Wald
und der jetzige. Waldbesitz der Gemeinde. Luft, Wind
und Wetter und der Wald. Das Wasser und der Walv.
Der Bauer und der Wald. Der Deutsche und der Wald.
Die Herrlichkeit des deutschen Waldes. (Bergwald, Heide,
Moor.) Zur Vertiefung Einschlägiges von Rosegger in
kurzen, abgerundeten Bildern.
Aufgaben: Wo unsere Vorfahren die ersten Felder
hatten. Warum das Feld Bauernfünfer, (Grenzstein,
Osterloh (Oft) und Sunderland (Süd), Rödelsee, Hart,
Wolfgrub) heißt. Wo die ersten Frühlingsblumen blühen.
Palmsonntag kommt. Was bei uns gebaut wird. Woher
die dunklen Flecken im Felde (in der Wiese) kommen.
Distelstechen. Unter den Kornmandeln. Auf dem Brach-
feld. Der Rabe hinter dem Pflüger. Hasenjagd. Feld
mann und die Rebhühner. Der Hase im Sommerfeld.
Rehlein, hüte dich! Reineckes Ende. Raben auf der
Hasenjagd. Wir suchten Sauerampfer. Schneck im Gras.
Leere Schneckenhäuser. Der Storch fliegt in den Röder.
(Feuchte Wiesen.) Unsere Wasserwiesen vor Georgi. Die
Heumahd. — Wie schön die Tanne blüht. Birkenwein.
Bucheckern. Beim Eichelsammeln. Im Erdbeerschlag. Die
Haselnuß wird zeitig. Dornschlehen. Holzäpfel. Bei der
Tollkirsche. Beim Beerensuchen. Run wachsen Stein-
pilze. Im Moos. Flechten an der alten Tanne. Der
Mistelstrauch. Das Krähennest. Der Waldmeister. Vom
Waldbächlein. Das Kreuz im Walde. Die Ameisen-
stadt. Vom vorsorglichen Eichhorn. Wie es der Kuckuck
treibt. Der Habicht kreist. — Heidesöhren. Heide-
blumen. Die Heide im Frühling. Wenn die Sonne
auf die Heide brennt. Das Heidefeld. Heidetiere. Das
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d. Überblick über die Naturerzeugnisse der Heimat.
Zusammenstellung heimatlicher Tiere, Pflanzen, Mine-
ralien nach verschiedenen Gesichtspunkten, z. B. nach Aufent-
halt und Vorkommen, nach der Zeit ihres Eintreffens,
nach gleichartigen Merkmalen, nach ihrer Bedeutung für
den Menschen (verwendbaren Stoffen, Nutzen und Schaden).
Naturerzeugnisse: Kunsterzeugnisse:
Tierreich, Handwerk und Industrie,
Pflanzenreich, Kunst,
i . Mineralreich. Wissenschaft.
Reihe ein: Regenwurm, Henne, Blutegel, Zucker,
Schaf, Leder, Biene, Bein, Ringelnatter, Kreide, Rabe,
Reh, Ziegelstein, Buch, Fuchs, Altarbild, Flechte, Wasser,
. Apfelbaum, Bier, Honig, Eichel, Schnecke, Borsten, Mai-
glöckchen, Pinsel, Hühnerei, Tisch.
Aufgaben: Nützliche Säugetiere. Nützliche Vögel.
Unsere Wasservögel. Giftpflanzen. Wir suchen die Ringeln
des Ringelspinners. Die Hasel stäubt. Der Star ist
wieder da. Als ich die erste Lerche hörte. Der Igel
erwacht. Warum unser Spalierbaum schon blüht. Beim
Kartoffellegen. Ich habe einen Baum veredelt. Wie alt
der gefällte Baum geworden ist. Wenn die Bienen die
Blüten nicht besuchen können. Wie die Bohne :c. keimt.
Der Mehltau auf dem Weinstock. Das Laub verfärbt sich.
Altweibersommer. sblumenuhr.) Apfelernte. Winterruhe.
7. Der heimatliche Kimmet.
a. Sonne.
Erscheint uns klein. — Beispiele: Turmknops :c. —
"20 Mill. Meilen entfernt. sbeisp. Eisenbahnzug.) Sonne,
eine ungeheuer große Kugel.
Erwärmt die Erde. Unterschied am Morgen, Mittag,
Abend, Sommer, Winter. Sonnenaufgang, Tagesbogen,
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ist eine Kugel. Aus der Erde könnte man 50 Monde
machen. (50 X so klein.)
Der Mond bekommt das Licht von der Sonne. Er
kehrt uns immer die nämliche Seite zu. Was die Sonne
vom Monde nicht beleuchtet, das sehen wir nicht. (Sichel-
gestalt.)
Manchmal sieht man die Sterne, oft auch nicht.
Wann nicht? Große und kleine; starkes und schwaches
Leuchten; ruhiges und flackerndes. Verschiedene Farben
der Sterne. Gehen im Osten aus und im Westen
unter. Sternhaufen, Milchstraße, einzeln stehende Sterne
(Venus — Morgen- und Abendstern). (Polarstern,
großer Bär = Wagen der Landleute.) (Komet, Planet,
Fixstern.)
Ausgaben: Der Mond hat einen Hof. Auf der
Heimkehr wird uns der Mond leuchten. Die Mondphasen.
Ein Monat. Die gestrige Mondsfinsternis. (Der Mann
im Mond.)
Der Morgenstern. Wie die Sterne aussehen. Der
Sternschnuppenfall. (10. —12. August und 13.—14.
November.) Wenn eine Sternschnuppe fällt. (Ein Komet.)
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1 Maurermeister, Maurer und Zimmerleute, 1 Speng-
ler, 1 Gärtner, 1 Müller, 1 Metzger und 1 Fischer.
5. Der Bürgermeister sorgt für die Ordnung in der
Gemeinde. Zwei Lehrer erziehen und bilden die
Kinder. Ein Pfarrer hat die Seelsorge.
Fremden Leuten gefällt unsere Gemeinde. Unser
Dorf hat die 7 guten Wahrzeichen: 1. Gute Straßen
und Wege. 2. Schmucke Häuser und gepflegte Gärten.
3. Saubere Brunnen mit gutem Wasser. 4. Blitzableiter
und Feuerversicherungstafeln. 5. Ein stattliches Schul-
haus und ein reinliches Armenhaus. 6. Blumen am
Fenster und im Friedhof. 7. Artige Bewohner mit frohen
Liedern. Mein Wohnort heißt .... Mein Geburtsort
heißt..... Meine Heimat heißt.....
2. Die Leitung der Gemeinde.
In einem Bauernhofe muß der Bauer anschaffen,
was geschehen soll, sonst geht nichts zusammen. Die
Gemeinde hat einen viel größeren Haushalt. — Der
Bürgermeister. — Rathaus, Feuerhaus und Spritzen,
Straßen, Brücken und Wege, Schulhaus, Wage und
Brunnen. Flurwächter, Polizeidiener, Nachtwächter. Aus-
ficht durch das Bezirksamt.
Gemeindebürger, Heimatberechtigte, Fremde.
Gemeindeverwaltung: Bürgermeister, Gemeindeaus-
schuß, Gemeindeversammlung.
Woher das Geld für den Gemeindehaushalt kommt:
Gemeindewald, Gemeindegrund, Jagd, Fischerei, Barver-
mögen, Umlagen, Aufschlag. (Gemeindeschulden.) Wir
bauen eine Wasserleitung.
Aufgaben: Unsere Gemeinde. Wichtige Häuser.
Beschäftigung der Gemeindebewohner. Die Wahrzeichen
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hauen. Der Stein ist etwas verwittert und bemoost. Bis
zum Querbalken war es in die Erde gesunken und wurde
im Sommer von dem langen Grase der Umgebung fast
ganz verdeckt. Nun haben wir das Kreuz wieder auf-
gerichtet. — Warum? — Wir haben bedacht, daß es
schon 100 Jahre an dem Platze steht und daß schon
längst kein Mensch mehr an die armen Krieger denken
würde, die in fremdem Lande für ihren Kaiser starben,
wenn nicht das Franzosenkreuz daran gemahnt hätte. Im
Dezember 1800 fand in unserer Hegend zwischen den
Österreichern und Franzosen ein Gefecht statt. Da gab
es viele Tote und Verwundete. Gar mancher lag draußen
in der Wmterkälte in Wald und Feld im Todeskampfe,
bis er sich verblutet hatte. Mancher wurde auch von
einer barmherzigen Seele ausgelesen und gepflegt um
Gotteslohn. Die toten Soldaten erhielten von unseren
Voreltern ein christliches Begräbnis in 3t., weil auf dieser
Seite der Gemeinde die Toten gefunden wurden. Uns
fällt dabei das schöne Gedicht ein: „Auf ferner, fremder
Aue, da liegt ein toter Soldat, ein Ungezählter, Ver-
geß'ner, wie brav er gekämpft auch hat. Es reiten viel
Generale mit Kreuzen an ihm vorbei. Denkt keiner, daß,
der da lieget, auch wert eines Kreuzleins sei." — Unsere
Voreltern haben das eingesehen und den Toten ein Stein-
kreuz gesetzt. Wir aber freuen uns unserer wackeren
Ahnen, wollen das Kreuz in Ehren halten und die Toten
nicht vergessen.
Oder — im Pfarrbuche steht, daß in der Kirche
Kelch und Monstranz gestohlen und die Hostien zertreten
wurden. Der Pfarrer sollte Geld hergeben. Man nahm
ihn ins Lager mit, zog ihn nackt aus und mißhandelte
ihn. Daraus machen wir die Geschichte:
Wie es dem Herrn Pfarrer Patritius Traubmayr
erging. — Als man das Jahr 1800 schrieb, da war die
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— G4 —
kleinlaut geklungen aus dem Munde der wenigen An-
dächtigen. — Wie gerne wäre auch der Herr Pfarrer
daheim gewesen in seinem stillen Kloster, drunten im
Jnntal. Da hat er es seinem Propste wenig gedankt,
daß er ihm die Würde eines Pfarrers in R. über-
tragen, die in den harten Kriegszeiten leicht zur Bürde
werden konnte.
Während er mit solch schweren Gedanken seine
Morgensuppe aß und sein Brevier schon hergerichtet hatte,
pm als frommer Gottesmann die Tagzeiten zu beten, him
er Stimmen vor dem Fenster. „Hilf, Himmel!" ruft er
erblassend, „da sind sie." — Und sie kommen in die
Stube und- reden und plappern. Aber der Herr Pfarrer
versteht ihr flinkes Französisch nicht. Als es ihm endlich
einleuchtet, daß sie Geld wollen, und ein Schnauzbart die
Pistole auf ihn richtet, da sucht er schnell sein dünnes
Geldbeutlein und stürzt den Inhalt vor. Aber die Krieger
lachen ihn aus, als er deutsch und lateinisch versichert,
das sei all sein Vermögen. Sie reißen Tische und
Schränke auf und wühlen, bis sie die Kirchenkassa finden,
die auch nicht überladen ist. Nun drohen sie heftiger, und
schon mancher Kolbenstoß hat den Pfarrer zum leidenden
Heiland aufblicken lafsen. Zuletzt nahmen sie den Pfarrer
in ihr Zeltlager mit, das draußen bis nach M. hinüber
aufgeschlagen war. Alle Kleider rissen sie dem Gefangenen
vom Leibe, peitschten ihn blutig und sperrten ihn ein.
Am nächsten Tage um den Hahnenschrei kam für die
Franzosen der Befehl zum eiligen Aufbruch. Da ließen
sie den Pfarrer nackt heimlaufen. Die Chronik berichtet
nicht, wie der Herr Pfarrer die Dezembernacht ohne Kleider
zugebracht, und ob er etwa einen Husten bekommen; aber
das wissen wir: Als der Pfarrherr sein Kirchlein be-
treten wollte, stand der greise Mesner vor der Tür
und deutete weinend auf den Altar. Das Tabernakel
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Das hier vertretene Prinzip der Anschaulichkeit ist
eigentlich schon längst alt genug, um endlich einmal tat-
sächlich durchgeführt zu werden. Ein Dörpseld hat gelehrt
und gewirkt, gekämpft und gestritten für eine richtige
Gruppierung der Lehrgegenstände und hat unwiderlegliche
Nachweise erbracht. Er ist gestorben; aber die Schule hat
seine Ideen immer noch nicht verwirklicht. Von ver-
schiedenen Richtungen der Philosophie, von mannigfaltigen
Berufsklassen, von den gegensätzlichsten Parlamentsparteien
schallt uns der Vorwurf des Mechanismus, verkehrter
Lebensanschauung, der Verkennung wirklicher Volksbedürf-
nisse, der Äußerlichkeit und Oberflächlichkeit :c. entgegen.
Lesen, Schreiben, Rechnen — aber gut, das verlangt man
andererseits ausschließlich. Ach! Das Lesen, Schreiben,
Rechnen, das ist eben die berühmte Pflanze, die keine
Wurzeln und Blätter hat, ist ein Gewächs, das wohl
kümmerliche, taube Blüten treibt, aber keine Frucht. Die
Wurzeln und Blätter, welche die Nahrungszufuhr zu be-
wirken hätten, gute Anschauungen, liegen abgeschnitten im
Realienunterricht. — Wie kann man aber dem Prinzipe
der Anschauung genügen, wenn man das wohlfeilste, beste,
ja einzig mustergültige Anschauungsmittel, eben die Heimat-
natur mit allen ihren Erscheinungen und der unerschöps-
lichen Fülle ihrer Gestalten, Verhältnisse und Zustände
verschmäht oder ganz stiefmütterlich behandelt, statt sie zur
Grundlage, zum Ausgangspunkte und gewissermaßen auch
wieder zum Ziele auf höherer Stufe für den gesamten Unter-
richt zu machen?
Unserer Volksschule wird vorgeworfen, daß sie sich
beim Volke keiner besonderen Beliebtheit erfreue. Gleich-
zeitig gründet man Landwirtschafts- und Winterschulen, zu
deren Besuch kein Zwang besteht. Diese Schulen füllen
sich aber, und damit ist der Beweis für deren Notwendig-
keit geliefert. Auf deutsch heißt das: Die Volksschule und
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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