nahm Ludwig hinterlistig Straurg, 1693 reizte er die Trken zu einem Einfall nach Ungarn und Ostreich, wobei Wien in Bedrngni kam (Graf v. Stahremberg, Sobiesky von Polen). 1638 lie er die Rheinpfalz verheeren, Speier, Worms, Heidelberg und viele Drfer wurden geplndert und zerft t und seine Generale Montclar, Lonvois. Melac unternahmen einen Vtaubzu^ bis nach Schwaben. Der deutsche Kaiser Leopold i entwickelte keine Kraft zum Schuze des Reiches. Das Edirt von Nantes, welches den Hugenotten Glaubensfreiheit sicherte, hob Ludwig 1685 aus und verfolgte grausam seine Protestant scheu Unterthanen. Sein Land verarmte vollends im spanischen Erbfolge-
1^011714 itnd als er 1715 starb, drckte Frankreich eine riesige Schuldenlast, das Volk seufzte unter harten Steuern, der Wohlstand des Landes war untergraben und Noth und Unzufriedenheit herrschte int Volk.
Der franzsische König Ludwig Xiv hatte voller Tcke gegen Deutschland den trkischen Sultan Mntzamed Iv zu e.nem Einbruch nach Ungarn anfgehezt. Ein gewaltiges Heer unter dem Grovezier Kara Mustapha wlzte sich o; Wien und schlo es ein. Der Kaiser Leopold I und sein Hof war nach Linz geflohen. Die Trken mor-beten und plnderten, wohin sie kamen. Vom Donner ihrer Geschze zitterte der Erdboden. Aber der Graf Rdiger von Stahrenberg, un-terstzt von dett Brgern und Studenten, vertheidigte muthig die Stadt, 1 om 14 Juli bis 12 September. Mit schwerer Besorgni sahen die Belagerten dem nchsten Sturm entgegen. Da erschien die Htife. Die Trken mnsztm weichen; König Johann Sobiesky von Polen, Kurfürst Johann Gcorg ]]] vou Sachsen, der Fürst von Waldeck erfochten e nen Herrlichen Sieg. Die Bmte war unermelich Noch lauge dauerte der Krieg gegen die Tr en. Der Friede von Carlowiz 1699 brachte nur kurze Ruhe. Erst als Prinz Eugen von Savoyen die Schlachten bei Peterworbem 1716 und bei Belgrad 1717 gewonnen hafte, baten die Trken um Frieden. Bon da an sank.die Macht der Pforte.
In bert Kriegen, welche die deutschen Kaiser Leopold 1, Joseph ' und Karl Vi gegen die Trken und gegen Ludwig Xiv zu führen hatte, glnzt als Helb der Prinz Eugen von Savoyen, genannt der edle Ritter. Als die Trken 1683 vor Wien zurckgeschlagen waren, wthete der Kampf noch viele Jahre fort. Dem Talent und der Energie Eugens erbanft man die Besiegung und Schwch-uw dieser Femde der Christenheit. Im Jahre 1697 erfocht Eugen
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_hinterlistig_Straurg Ludwig Melac Leopold_i Leopold Ludwig_1685 Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Kara_Mustapha Leopold_I Leopold Graf_Rdiger_von_Stahrenberg Johann_Sobiesky_von_Polen Johann Johann_Gcorg Johann Carlowiz Eugen_von_Savoyen Eugen Leopold Leopold Joseph Karl_Vi Karl Ludwig_Xiv Ludwig Eugen_von_Savoyen Eugen Eugens Eugens
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Wien Bedrngni Stahremberg Polen Rheinpfalz Worms Heidelberg Schwaben Nantes Frankreich Deutschland Ungarn Wien Linz Sachsen Belgrad Wien
48
von Berlichingen, Wilhelm Meisters Lehrjahre. Sonst glnzen als literarische Sterne: Lessing, K topfte ck, Herder, Kant der Philosoph. Jean Paul Richter, Pestalozzi, Zschokke, Uhland u. a.
Die Witterung des Scrnmers 1816 war fr das Wachsthuni und Reifen der Feldfrchte hchst ungnstig. Das Getreide blieb infolge der Nsse und Klte kern- nu" mehlarm und h;.ttc wenig nhrende Kraft; das Futter war so gering, da das Vieh magerund hufig krank wurde. Die Kartoffeln gediehen nicht, die Trauben wurden nicht reif. So stiegen die Preise der Lebensmittel zu einer zuvor unbekannten Hhe. Der Scheffel Dinkel kostete 40, Kernen 90, Gerste 66 fl. Eiu ychtpfndiger Brotlaib galt 2 fl. 16 kr., ein Sim Kartoffeln 4 fl., ein Ei 3 kr. Die Armen aen Brot aus Meie, mit Sgmehl und Mhlstaub vermisch!; sogar Gras, Klee, Wurzeln wurden gekocht. Viele Lei-te wandelten bla und abgemagert umher und manche raffte der Hungertod langsam hinweg. Das aus fernen Lndern herbeigeschaffte Getreide reichte nicht zu. Glcklicher Weise fiel die Ernte 1817 sehr gut und reichlich aus und half dem schrecklichen Mangel ab. Auch 1770 und 1847 waren Theurungejahre.
Auf Ludwig Xyili (Bonronen) erbte die franzsische Krone 1824 j sein Bruder Karl X, der infolge einer neuen Revolution 1830 fliehen mute. Ter Herzog von Orleans, Louis Philipp, wurde König. -Bei- 1 gien ri sich zu gleicher Zeit con Holland los, Polen erhob sich vergeblich gegen Rußland. In Italien entstanden heftige Unruhen. Grie- j chenland dagegen, wo seit 1822 gegen die trkische Herrschaft blutig gekmpft worben war (Missoloughi, Seeschlacht bei Navarin 1827) wurde ! von den europischen Gromchten zu einem Knigreiche gestaltet (Otto, ; Georgias). Anno 1848 brach in Frankreich abermals eine Revolution aus. Der Prsident der Repnblick, Louis Napoleon, machte sich 1852 zum Kaiser. Seme Kriege in der tili mm (Sebastopol 1855), in Jt licn 1859 (Magenta, Solserino), in Mexiko 1862 vermehrten nur Die Staatsschulden. Die Deutschen muten gegen die Dnen (Dppler Schanzen) zu Felde ziehen und befreiten Schleswig-Holstein von ihrem Druck 1864. Zwei Jahre spter brach ein Kampf zwischen Preußen und sterreich aus (Kniggrz, Prager Friede) und leztercs trat aus | dem deutschen Bunde. Frwahr, eine bewegte Zeit!
a) Die Franzosen trachteten seit Jahren nach der Rhein grenze, 1
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_Meisters_Lehrjahre Wilhelm Lessing Jean_Paul_Richter Pestalozzi Zschokke Ludwig_Xyili Ludwig Karl_X Karl Louis_Philipp Philipp Otto Georgias Louis_Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Berlichingen Holland Polen Italien Frankreich Sebastopol Magenta Mexiko Schleswig-Holstein Rhein
— 45 —
lichen. Rings um die Ortschaft breiten sich die Felder
aus. Die Hälfte des nördlichen Teiles bis zu den Auen
bilden Wiesen. Auch im südlichen Teile schließen sich
an die Felder Wiesen an. Die Hügel im Süden sind
meist mit Walo bedeckt. Aus der Lage der Felder und
aus den Flurnamen kann man jetzt noch ersehen, wo
die ersten Ansiedler den Wald gerodet haben. Die
fruchtbaren Teile des nördlichen Gebietes wurden zuerst
in Ackerland umgewandelt. Als die Bevölkerung sich
vermehrte, mußte auch die Südgegend bebaut werden.
Die Flurnamen geben uns manches zu denken. Geräumt,
Langengries, Grabenlohe, Bannwald, Rödelsee, Osterloh,
Grenzstein, Bärenwinkel, Wolsgrub, Altfeld, Brandloh,
Hirschhorn, Weidanger, Mühlfeld, Weiherfeld, Kloster-
meier, Brandt, Galgenstein, Pfarrfeld, Schulfleck, Hüter-
stift, Sunderland, Bauernfünfer. (Letzteres ein aus fünf
Männern bestehendes altes Bauerngericht; die Männer
erhielten für ihre Mühewaltung die Nutznießung der so
bezeichneten Acker.)
Was gebaut wird. — Fruchtfolge. — Sommerfeld,
Winterfeld, Brache. — Womit gedüngt wird. — Wie
wenig man noch vor 30 Jahren baute. — Erntezeit. —
Aufgegebene Kulturen. — Wichtige Unkräuter.
Tiere auf dem Felde. — Besondere Beachtung von
zahlreich auftretenden Schädlingen. Schonung der nütz-
lichen Tiere. Das Verschwinden der Ackerraine und des
Buschwerkes.
b. Die Wiese.
Das frühere Weideland. Ödländereien. Der Wacholder
früher und jetzt. Bewässerung und Entwässerung. Düngung.
Wiesenblumen. Bienennahrung. Säuge- und andere Tiere.
Der Mausfänger. Der Dorfhirte. Streurechen. Heumahd.
Almwirtschaft.
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TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
— 66 —
Die Uferlandschaften des Flusses. Welche Ansiedelungen
hier entstanden. Warum? Klima, Bodenkultur, Hausbau,
Bewohner.
Gefälle, Schiffbarkeit (Brücken und Fähren). Name
des Flusses und Geschichtliches.
sbei dieser letzten Aufgabe hat man die schönste Ge-
legenheit zur immanenten Wiederholung.)
Übersicht über die kartographischen Zeichen.
1 --
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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— 18 —
der Felder auf Hügeln, an Abhängen, im Tale, im Hügel-
wald, am Fluß- und Bachufer, im Moorgrund. Boden-
proben werden in Gläsern ausbewahrt und im Schul-
zimmer aufgestellt. Falls in der Gemeinde ein Erdbohrer-
vorhanden ist, wird zu gelegener Zeit auch dieser benützt,
um den Untergrund zu untersuchen.
Sammeln der in der Heimat vorkommenden Gesteine.
Aufstellen derselben in der Weise, daß sie immer wieder
betrachtet werden können.
Von den Bodenarten:
i . Humus: Oberste Bodenschichte. Entsteht aus Pslanzen-
und Tierstoffen durch Verwesung. Ist locker, schwarz oder
bräunlich. Wird vermehrt auf dem Acker durch Düuger,
im Walde durch abfallendes Laub :c. Torf-, Wald-,
Heidehumusboden. Fruchtbarkeit.
Sandboden: Sehr locker, trocknet leicht, weil das
Wasser durchfällt, erhitzt sich stark und kühlt sich rasch
ab. Oft Regen nötig, wenn Pflanzen darauf gedeihen
sollen. Leichte Arbeit. Weißer, roter, brauner, schwärz-
licher Sand. Ouarzsand — scharfer Sand (Mörtel, im
Glas, zum Schleifen), verwittert nicht, enthält keine
Pflanzennahrung.
Tonboden: Boden mit mindestens 50% Ton, steigt
bis zu 90%. Dicht, schwer, saugt viel Wasser ein, hält
es fest, läßt sich dann kneten und formen. Gelb, braun,
rötlich. Im Feuer rot und hart. — Anhauchen
Tongeruch.
Lehmboden: höchstens 40% Ton. Ist er tief, Humus-
reich und mit Kalk gemischt, so ist es der beste Boden.
Mergelboden. 75% Ton, 15% Kalk und Sand,
so innig gemischt, daß sich die Bestandteile durch das
Schlemmen nicht trennen.
Löß. Sehr feiner Sand mit Ton, oft reich an
Kalk, oft Schneckengehäuse.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
— 23 —
Grundwasser seine Überdeckung durchtränken und es ent-
stehen dort Quellenmoore und zahlreiche Bäche. Aus solche
Weise bildete sich das Erdinger- und Dachauer Moor. —
Sehr viel Wasser muß aber auch verdunsten, weil der
Wind von allen Seiten herstreichen kann. Daher gibt es
auf unserer Talebene auch Heiden. Die Frühjahrsfeuchtig-
keit lockt auf ihr prächtige Blumen hervor, die in der
Sommerhitze verschmachten.
Aufgaben: Wie der Boden der Heimat entstand.
Unsere Hochebene, einst ein großer See. Das zerbrochene
Stauwerk bei Moosburg (Passau). Was wir beim
Schlemmen des Bodens bemerkten. Woher der Weizen-
boden Niederbayerns kam. (Ein vorweltlicher Zahn.)
(Eine Versteinerung.) Warum auf dem x-Grund kein
Obstbaum wachsen kann.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
und Beamten. Den Pflanzlenten -es offenen Landes, wel-
che Eingcborne oder auch Soldaten waren/ wurden öde
Feldgründe zur Bebauung zugetheilt. Dle Bewohner der
geschlossenen Colonien (Mnnicipien) begabten sie mit be-
sonder» Freiheiten und Vorzügen; zu den Bewohnern
solcher Vflanzsiàdte ernannte man gewöhnlich 600 Mann
alter Soldaten; diese wählten dann drei oder sechs
angesehene Männer zur Besorgung der innern Sicher-
heits. Anstalten, der Magistratur und Bestimmung der
Gränzen wie des Eigenrdnms. — Roms Kaiser setzte
einen Landpfteqer über die Pflanzstädte, zur obersten Lei.
tung der innern Angelegenheiten / und einen Dux oder
Herzog über die ganze Provinz, dem er Gewalt gab in
Kriegs, und Friedens - Sachen. — Für die Verwal-
tung deö öffentlichen Gutes ward ein Staats-Einnehmer
(Quästor) aufgestellt/ und die waffenfähige Jugend der
Bojer wurde in der römischen Kriegskunst geübt, um ihre
wilde Tapferkeit für den Angriff, wie für die Venheidi-
gung zu ordnen. — Abgaben konnten die armen Bojier
den reichen Römern nur wenige leisten, so viel ihre
Heerden und ihre dürftigen Vorràthe an Getreid es zu-
ließen. Gold und Silber hakten sie nicht, nur Eisen z«t
Waffen, und ihre Wiesen, Triften und Aecker gewährten
damals noch keinen solchen Ertrag, um öffentliche Laste»
oder Tribute damit bestreiten zu können. — Diese drei
Provinzen kosteten den römischen Staate bei weitem mehr
als sie Renten abwarfen; sie eroberten aber diese Lander
nicht des Reichthumö wegen, wie die goldenen Provin-
zen des Orrents, ihre Hauptabsichr daber war, eine
mächtige Schutzwehr zu gewinnen gegen die Völker des
Nordens.
Frg. 17) Welche vorzügliche Pflanzstädte
und Vesten erbauten die Römer in den erober-
ten bojischen Ländern?
Antw. Alö Hauptort der westlichen Landschaften bau-
ten die Römer auf einer herrischen Anhöhe am Zusam-
menflüsse der Dinda (Wertach) und des Lycus (Leches)
die berühmte Pflanzftadt Augusta V indeli co rum.
Mit Thürmen, Wällen und Gräben umgeben ward sie
eine Zwingburg für die alten Bojer und Vindelecher ge-
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Negensburg, ein rauher Kriegsmann voll Trotz und Stolz,
zerfiel wegen Gränzen, Jagd und Lehen mit den Orten-
burger Grafen Heinrich und Radpoto, die auf festen
Burgen im Rottdal hausten. Vergeblich rief Ludwig !.
(119-.;) zum gütlichen Vergleich ein«; Fürstenversammlung in
Laufzusammen. Adelbert von Bogen stüzte sich auf seine
Verbündeten die Herzoge von Böhmen, Meran und Oe.
sterreich. Ludwig l. gab den Ortenburgern Hilfe, doch
wider die Menge der eindrtngenden Feinde zu schwach,
wurde Baiern ein Raub der wilden Rotten; Ludwig l.
selbst sah sich zur Flucht genölhigt. ^ erschien plötzlich
Kaiser Heirirtch'vl. zu Regensburgwgebot Landfrieden,
und belegte Adelbert und seine Mmwuben, des verüb,
ten Grauls wegen, mit der Reichsacw Aehnliche Fehden
hatte Ludwig!., zum Verderben ches Landes, wegen
Münz, und Schirmvogreirecht, wege^Zoll und Geleite,
wir den Bischöfen von Regensburg u|b Salzburg, denen
Blutvergießen rm Felde mehr galt Äs christlicher Frie.
den; langwierige Unterhandlungen glichen selbe endlich
aus, nachdem viele Dörfer, Kirchen und Klöster darüber
eingeäschert wurden.
Frg. Y5) Wodurch erweiterte Ludwig I.
seine Hauslande, —- wie erwarb er die schöne
Pfalzgrafschaft am Rhein, —- und welche
Folgen hatte diese Erwerbung?
Antw. Ludwig !. erhielt vom K. Otto Iv. die
ehemaligen Privatbesitzungen Heinrichs des Löwen in
Baiern, und in einer bcfondern Urkunde die Zusicherung,
daß das g»elfische (welfische) Geschlecht Zitier An
spräche auf Baiern so lange sich begäbe, alöok"ios von
Wittel 6 bach Nachkommen dasselbe besäßen. Die
durch den Tod Berchtolds von Vohburg erledigte Mark,
graffchafk Cham verband Ludwig !., als ein erüff.
neres Lehen, mit Baiern. Rach dem Tode der letzten
Grafen von Kirchberg, Eggmühl, Eulzbach, Rieden»
bürg, verband Ludwig l. deren Lander mit Baiern:
auch die Familienbesitzungen des geächteten Pfalzgrw'
fen Otto Viii, von Wittelsbach fielen Lud-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Ludwig_! Ludwig Ludwig_l Ludwig Ludwig_l Ludwig Ludwig!. Ludwig Ludwig_I. Ludwig_! Ludwig Otto Heinrichs Heinrichs Ludwig_!. Ludwig Ludwig_l Ludwig Otto
124 — o—
Frg. yg) Wie endete Herzog Ludwig I.,—•
welche Namen führten seine Gemahlinn und Kinder?
Anrw. Schon jm Jahre 1221 unternahm Herzog
Ludwig l. für Kaiser Friedrich Ii. einen Kreuzzug nach
Egypten, der aber unglücklich für das Christenheer endete.
Ludwig 1. trat feine Rückreise über Sizilien an, wo
Kaiser Friedrich Ii. zu Messina Hof hielt. Hier über,
gab Friedrich ü. seinen jungen Sohn Heinrich dem
Herzoge Baierns, der ihn über die Alpen nach Deutsch-
land führte, und die Fürsten dieses Landes bewog, den
Kaiser-Sohn Heinrich c1222) zu ihrem König zu wäh«
len. Der junge König Heinrich wurde von Friedrichs
Feinden gewonnen, und Zwietracht entstand zwischen Va-
ter und Sohn. Vergeblich warnte Herzog Ludwig l.,
mit Weisheit und Staatserfahrung, den irre geleiteten
jungen König gegen die Plane der Empörung, seine red-
lichen Worte fanden kein Gehör; Ludwig sah sich für
seine guten Absichten gehafiig verfolgt und floh von dem
Hofe deö deutschen Königs auf feine Burg nach Kel-
heim. Hier lustwandelte er am 16. September 12z1
Abends mit einigen Vertrauten seines Hofes, als sich ihm
auf der Donaubrücke ein Unbekannter näherte, und dem
arglosen Herzog einen Brief überreichte; wahrend der
Herzog daö Schreiben öffnete, durchbohrte der Fremdling
meuchelmörderisch den edlen Fürsten mit einem Messer,
daß er entgeistet niedersank; des Herzogs Begleiter, ent-
rüstet über das schwarze blutige Verbrechen, tödteten den
Mörder augenblicklich. Der Urheber dieser gräßlichen
Tbat blieb zwar verschwiegen, doch schwerer Verdacht
fiel aus wichtigen Gründen auf König Heinrich. So
traurig endete Ludwig 1-, die Zierde baierischer Für-
sten , der ohne Ländergier fein Erbgut erweiterte, seine
Rechte bewahrte seine Herrschaft sicherte, für das oberste
Richreramt in Baiern einen Vicedom bestellte, den räu-
berischen Fehdengeist beschränkte, den Kewerbfleiß schirmte
und die Völker Baierno kräftig vereinte. An der Stelle
seines unalücklichen Todes steht noch eine Kapelle bei
Kelheim, als Trauerdenkmal für die Nachkommen. Lud-
wigs irdischen Reste ruhen im herzoglichen Erbbegräb-
mß zu Scheyern. — Jm Jahre 1204 vermählte sich Lud-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_I.,—• Ludwig_I. Ludwig_l Ludwig Friedrich_Ii Friedrich Ludwig_1. Ludwig Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_ü. Friedrich Heinrich_dem
Herzoge_Baierns Heinrich Heinrich_c1222 Heinrich Heinrich Heinrich Friedrichs Friedrichs Ludwig_l. Ludwig Ludwig Ludwig Heinrich Heinrich Ludwig_1- Ludwig
151
A. Ludwigs Gegenwart in der Brandenburger Mark;
während seiner Abwesenheit vertraute Ludwig unbedenk-
lich seinem treuen Freunde Friedrich die Pflege seiner
Gemahlinn, Kinder/ Lande und Leute, der überwundene
Nebenbuhler um die deutsche Krone sollte jetzt der Schü-
tzer sein von König Ludwigs Familie und Baiern; Fried-
rich war es auch als ein edler, herzlich auögesöhnter
Deutscher, redlich und unbefangen bis zu Ludwigs
Wiederkehr nach München (November 1325). Nrcht
Griechenlands »sagt Zschokke" nicht Roms Geschichten,
bewahren ein ähnliches Denkmahl argloser Treue. Fried-
rich starb den 13. Iäner 1330 im Schlosse Guttenstein
in Unterösterreich, tief betrauerte Ludwig den Todfall
seines Freundes.
Frg. 116) Welche Streitigkeiten hatte K.
Ludwig mit dem römischen Hof zu Avignon?
Antw. Papst Clemens V. entschloß sich auf Be-
treiben des Königs von Frankreich zu dem gewagten
Schritte, den päpstlichen Stuhl von Rom, der heiligen
Weltstadt, der Urquelle aller kirchlichen Ansprüche, nach
Avignon zu verlegen (1305). Mehr alö 70 Jahre
lebten da die Nachkommen des heiligen Petrus zum Theil
wie in der babylonischen Gefangenschaft! Abhängig vom
französischen Hofe, behaupteten sie aber eine desto unbe-
schränktere Machtvollkommenheit gegen die Fürsten Deutsch-
lands; und so bestanden sie auch einen denkwürdigen Kampf
um weltliche Macht gegen K. Ludwig den Baier.
Clemens V. wollte eine auf göttliches Recht gegründete
Gerichtsbarkeit über alle Souveraine gründen, man wollte
diesen Grundsatz päpstlicher Ober, und Weltherrschaft bei
dem ganzen Menschengeschlecht, wie einen Glaubcnsarti-
kel geltend machen. Nach solchen Anmaßungen erklärte
Clemens V. kühn und offen, daß den Päpsten, da
ftc das römische Kaiserreich von den Griechen
auf die Deutschen übertragen, und das Recht, den
Kaiser zu ernennen, einer Anzahl Chnrfürsten überlassen
hatten, immer noch das Vorrecht zustehe, die Wahl
zu genehmigen, und von dem erwählten Oberherrn des
Reiches bei seiner Krönung einen Eid der Treue und
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwigs Ludwig_unbedenk- Ludwig Friedrich Friedrich König_Ludwigs Ludwigs Ludwigs Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Clemens_V. Ludwig_den_Baier Ludwig Clemens_V. Clemens_V.
Extrahierte Ortsnamen: Baiern Griechenlands Schlosse_Guttenstein Unterösterreich Avignon Frankreich Rom Avignon