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1. Fibel, oder naturgemäßer Lerngang im Rechtschreiben und Rechtlesen - S. 30

1862 - Kiel : Homann
— ¿0 — . gjmltze 3. ent sehen entsetzen derentsatz— schließen entschließen der Entschluß 6. nn der Mensch der Unmensch die Muhewküe Unruhe die Geduld die Ungeduld der Glaube der Unglaube : 7. j nt rj der Wald der Urwald der Stoff der Urstoff die Zeit die Urzeit das Wesen das Urwesen 8. miß gönnen mißgönnen die Mißgunst — wachsen mißwachsen der Mißwachs brauchen mißbrauchen der Mißbrauch — Miß- ton Mißlaut Eigenschaftswörter: 1. Stammwörter. weiß schwarz grün grau blau gelb braun bunt groß klein lang kurz rund breit schmal grade krumm schief — alt jung hart weich kalt warm heiß fest los -- reich arm stark schwach taub stumm blind klug dumm gut fromm recht schlecht schlicht 2. Sproßwörtcr. Nachsilben: 1. en ern -Gold golden Seide seiden Eiche eichen Esche eschen Weide weiden Erle erlen Birke birken Tanne tannen Linde linden Blei bleiern Bein beinern Blech blech«rn Zinn zinnern Eisen eisern Leder ledern -Knochen knöchern Wachs wächsern Flachs flachsen - 2. Lg — er Lg rig — et ig elig tig Klei kleiig Eis eisig Blut blutlg Fleisch fleischig Bauch bauchig Staub staubig Fett r, ■ fettig Locke it lockig Ecke eckig ,Fleck , fleckig Schatten schattig .Spitze spitzig Schmutz schmutzig Kante kantig Sand ' sandig Gast saftig Gift giftig Luft lustig Zorn zornig Mark markig Berg bergig

2. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 426

1882 - Kiel : Homann
426 Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt. Es scheint, daß damals der Bernstein auf vier bis fünf verschiedenen Wegen von der Nordküste Deutschlands an die Küste des Mittelmeeres gelangte, nämlich teils von der Westküste Schleswig-Holsteins und den friesischen Inseln, an denen auch heute noch Bernstein vorkommt, auf dem Seewege durch die Meerenge von Gibraltar (wohl der älteste, von den Phöniziern eingeschlagene Weg), teils von demselben Fundorte über Land nach Massilia (Marseille) und auf einem Nebenwege über die Alpen nach dem Po, ferner vom Samlande teils über Preßburg nach dem adriatischen Meere, teils den Pregel aufwärts und den Dniepr abwärts nach dem schwarzen Meere. Zahlreiche Münzenfunde im Vaterlande des Bernsteines beweisen noch heute den damaligen regen Handelsverkehr zwischen den südeuropüischen Völkern und den Bewohnern an den Küsten der Ostsee. Auch über das Wesen des Bernsteines hatten die alten Griechen und Römer schon richtige Ansichten, indem sie ihn für ein Baumharz erklärten, und schon Plinius nimmt ganz richtig an, daß er in das Fichtengeschlecht gehöre. Nur in dem Punkte irrten sie, daß der fragliche Baum noch zu ihrer Zeit in fernem Lande wachse. Aber dann folgten anderthalb Jahr- tausende, die einen kolossalen Rückschritt gegen die richtige Erkenntnis der Alten zeigen. Erst im vorigen Jahrhundert bricht sich die richtige Ansicht von der fossilen Harznatur des Bernsteines allmählich wieder Bahn. Seitdem hat unsere Kenntnis der Statur desselben rasche Fortschritte gemacht. Schon in dem Epigramm von Martial wurde erwähnt, daß der Bernstein häufig sogenannte Einschlüsse enthalte, und diese Einschlüsse haben es den Naturforschern möglich gemacht, ein sehr deutliches Bild des Bern- steinwaldes zu zeichnen. Der Bernstein floß als ein mehr oder weniger dünnflüssiges Harz aus den Wurzeln, Zweigen und der Rinde seines Baumes und schloß häufig Insekten und Teile des Waldes, die der Wind hinführte, Blüten und Blättchen, auch Stücke von der Rinde oder Samen ein. Das dünn- flüssige Harz umgab diese vollkommen, erhärtete und erhielt so diese zarten thierischen und pflanzlichen Teile in einer Vollkommenheit, die es heute noch möglich macht, an Dünnschliffen die feinste Struktur unter dem Mikroskop zu erkennen. Natürlich konservierte es auch Zweige und Rindenstücke des Baumes, aus dem es geflossen, und so war es denn möglich, den Bern- steinbaum selbst festzustellen, sowie auch über die Bäume und Pflanzen, die sonst noch im Bernsteinwalde wuchsen, und die Insekten, die ihn be- lebten , eine solche Menge von Einzelheiten zu ermitteln, daß sich aus denselben ein ziemlich vollständiges Bild jener um Millionen Jahre ent- legenen Zeit herstellen ließ. So wurde denn ermittelt, daß die Bernsteinbäume zur Tertiärzeit wachsende, mit unseren Fichten nah verwandte Koniferen waren, deren einer Göppert den Namen Bernsteinfichte gegeben hat. Außer dieser Bernsteinfichte gab es im Bernsteinwalde noch gegen 30 Arten anderer Fichten und Tannen, 20 Cypressen- und Thujaarten, von denen die eine mit unserm Lebensbaum völlig übereinstimmt, ferner eine Birke, Erle,

3. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 438

1882 - Kiel : Homann
438 Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt. Kochsalz aus, sammelt sich am Boden der Psanne an und wird mit hölzernen Schaufeln in Körbe gefüllt und getrocknet. Bei dem Verdunsten des Wassers in den Gradierwerken scheidet sicheine steinartige Masse aus, welche die Dornen überzieht, und unter dem Namen Dornstein bekannt ist, und vorzugsweise aus Gips besteht. Auch auf dem Boden der Siedepfannen setzt sich ein fester Stein ab, Pfannenstein, der zermahlen als Düngemittel dient. Die Mutterlauge, welche nach der Aus- scheidung des Kochsalzes in den Pfannen zurückbleibt, ist eine konzentrierte Lösung verschiedener Salze und wird bisweilen zur Gewinnung einiger der- selben an chemische Fabriken abgegeben. Auch aus dem Meerwasser, dessen Kochsalzgehalt gegen 3 pro Cent- ner beträgt, wird besonders an den Küsten des Mittelmeeres das Kochsalz gewonnen. In den Sommermonaten wird durch Schleusen Meerwasser in ausgegrabene, flache Bassins gelassen und dort durch Sonnenwärme und Luftzug verdunstet, wobei sich das Kochsalz in großen Krystallen aus- scheidet. Die restierende Mutterlauge kann zur Darstellung von Brom be- nutzt werden. Das Kochsalz krystallisiert in Würfeln, hat einen salzigen Geschmack, ist in feuchter Luft etwas hygroskopisch und löst sich in warmem und kaltem Wasser in fast gleicher Menge. Beim Erhitzen knistert es und zerstäubt in ein feines Pulver; dieses rührt daher, daß es beim Krystalli- sieren kleine Mengen Wasser mechanisch eingeschlossen hat, welches beim Erhitzen dampfförmig wird und das feste Salz zersprengt. Das spez. Gw. des Kochsalzes ist 216. Das Kochsalz wird außer zum Würzen der Speisen (ein Mensch ge- nießt jährlich gegen 8 Lz Kochsalz) und des Viehfutters, zum Einsalzen der Fische und des Fleisches, als Düngmittel, bei vielen hüttenmännischen Prozessen und zur Darstellung anderer Natron- und Chlorverbindungen angewandt. Es werden jährlich in Europa über 100 Mill., in Deutsch- land gegen Io Mill. Ctr. Kochsalz gewonnen. Rüdorff. 179. Gedanken bei einem Baumstamme. „Erlauben Sie mir einmal", sagte der Oberförster zu seinem Be- gleiter, „Ihnen meine Gedanken bei einem Baumstamme mitzuteilen, den ich auf einem Zimmerplatze fern von einem Walde liegen sehe und von dem ich diese Scheibe herrührend annehme. Bekannt mit dem Baum- leben kann ich überhaupt nicht wohl an einem Platz vorübergehen, wo Vorräte von Baumstämmen, sogenanntes Langholz, angefahren ist. Jetzt liegen sie als Leichen vor mir, Wurzel, Äste und Krone sind abgehauen und doch mahnt es mich unwiderstehlich, aus ihnen den Wald in Gedanken wieder aufzubauen. Da liegt ein Stamm, es ist ein Fichtenstamm von ungewöhnlicher Länge; sein Durchmesser nimmt vom unteren Ende nach oben hin auffallend schnell ab, so daß er ungewöhnlich spitz zuläuft. Der Baum hat also nicht in dichtem Schluß mit anderen Bäumen gestanden, sonst würde er einen walzenförmigen Stamm haben. Schon einige Meter

4. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 441

1882 - Kiel : Homann
Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt. 441 giebt, welche wir als Möbeln zu bezeichnen pflegen und deren auch der Ärmste nicht ganz entbehren kann. Obgleich das Gebiet der Tischlerei sich mit demjenigen anderer Ge- werbe, insbesondere des Zimmerhandwerks oft nahe berührt, so ist doch andererseits durch das Herkommen die Grenze der Tischlerarbeiten ziem- lich scharf festgelegt. Der Zimmermann fertigt bei einem Baue die eigentlichen Konstruktionsteile aus Holz: Schwellen, Pfosten, Balken, Dach- binder u. s. w., der Tischler die Bekleidungen und Ausfüllungen. In manchen Gegenden betrachtet man die Anwendung des Leimes als das charakteristische Merkmal der Tischlerei gegenüber der Zimmermannsarbeit. Das vom Tischler am häufigsten benutzte Holz ist Tannen- und Fichtenholz, welches vor anderen Holzarten den Vorteil eines geringen Gewichtes, der leichten Bearbeitbarkeit und verhältnismäßigen Billigkeit besitzt; nicht ganz so häufig findet Kiefernholz für Tischlerarbeiten Ver- wendung, welches, obwohl durch Zähigkeit und Dauerhaftigkeit ausge- zeichnet, doch einesteils einen, wenigstens bei feineren Gegenständen unan- genehmen Holzgeruch besitzt, andernteils unter dem Hobel leicht reißt und deshalb weniger glatte Flächen giebt. Für besondere Zwecke verwendet aber der Tischler zahlreiche andere Holzarten, teils in massiven Stücken, teils in dünn geschnittenen Tafeln (Fournieren) zur Bekleidung von Gegenständen aus den genannten, weniger wertvollen und im Äußeren weniger ansprechenden Holzarten. Hierher gehören Ulmen, Ahorn, Eschen, Erlen, Birken, Nußbaum, Birn-, Kirschen- und Pftaumenbaum (letztere drei Holzarten besonders für feinere, geschnitzte oder gedrechselte Gegen- stände). Seltener wird Buchenholz benutzt, welches starkem Werfen unter- worfen ist und leicht stockig wird; nur für Anfertigung gröberer Ma- schinenteile ist das Rothbuchen- und mehr noch das Hainbuchenholz seiner Zähigkeit und verhältnismäßigen Wohlfeilheit halber geschätzt. Bei den großen Einflüssen, welche der Feuchtigkeitsgrad, die Textur (Fasernlaus, Dichtigkeit u. s. w.), sowie etwaige Fehler des Holzes aus die Beschaffenheit und Dauerhaftigkeit der aus der Tischlerwerkstatt her- vorgehenden Erzeugnisse ausüben, ist die Auswahl des Holzes beim Ankäufe, wie die Art und Weise der Aufbewahrung eine Aufgabe von höchster ^Wichtigkeit für den Tischler. Man kauft das Holz entweder in ganzen Stämmen oder bereits zu Brettern zerschnitten. Man beachte den Abstand der Jahresringe, wie den Lauf der Fasern. Je kleiner die Ab- stände zwischen den Jahresringen sind, desto dichter, fester, dauerhafter ist das Holz. Sehr weit von einander stehende Jahresringe kennzeichnen ein poröses, dem rascken Verderben wie dem Schwinden und Quellen in erhöhtem Maße ausgesetztes Holz. Drehwüchsiges Holz läßt sich schon vor dem Zerteilen an dem spiralförmigen Laufe der Fasern am Umfang erkennen; am deutlichsten, wenn die Rinde entfernt wird; aber auch schon an der Rinde selbst pflegt diese Eigenschaft bemerkbar zu sein. Solches Holz läßt sich nur firc die gewöhnlichsten Gegenstände benützen, da es einem steten Werfen ausgesetzt ist. Die Hirnseite des Holzes muß glatt, ohne Risse und Sprünge sein; die Farbe muß ganz allmählich vom Splint

5. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 65

1882 - Kiel : Homann
I. Lebensbilder. 65 Dünn seggt he: Herr Markgraf, ju Brot un Win, Dat sünd de richtigen Twilling Un jug Käkentüch nn de schöne Musik De kosten wohl'n dllchtigen Schillink. Un doch getru ik mi, jn un de Fru Un de Hoflüd so traktieren, Dat mine Tafel noch dürer is As disse — jn Eten in Iren. Ok fall de Musik noch dürer sin — Jn Kunstpipers ok in Iren. Der Markgraf meent, dat wir em to krns, Darvon möcht he sik wohl äwerfüren. Dat was eens Dags in de Himberntid, Dun fädelten f all bi Tiden, De Markgraf keem mit al sin Lüd Na Bocklnnnen herut to riden. Dor stünn de Schündet link nn tank En Disch mit aptitliche Saken, Dor stünn up'n Disch, Hel blink un blank Gott's Gav op de slowitten Laken. De Markgraf sät an den breeden Disch, Dat smeckt em äver de Maten: — De Brad was mör, dat Beer was frisch, He künn gewaltig wat laten. He strikt sik den Bort ens rechtsch un linksch Un seggt: „Nu kann ik nich mirer! Din Gastbot is vull so goot as min, — Woans äwer is dat dürer?" „Herr Markgraf, kik't mal unner den Disch! “ De Markgraf beb, as em heeten. Dor stünnen dren lange Reegen von Sack Dren Reegen von Sack mit Weiten. Se wiren stief vull, se stünnen so dicht, Dor künn ok keen Hand nich twischen, Dor hadd de Bur dannen Bred uplecht, Dat gaf heel deftige Dischen. De Markgraf sed: „Den Disch kann ik nich Mit all min Töllers betalen. Un gew ik di all min Sülwertüg Ik dörvt den Weiten nicht malen. Wo is dat nn äwer mit de Musik?" — „Kümmt ok noch!" seggt de Buer. He wohrschugt de Knechts un de Malens glik, De stünnen all up de Luer. De makten nu Jidwer sin Stalldör np; Dat leeve Beih kem na buten, De Offen uu Köh, de Kalwer un Schwin Un de Höhner un Göös' uu Puten. Dünn hisst he Wassern un Sultan dorup, Dat gaf en Höllenspektakel; De Markgraf höllt sik de Uren too Un lacht, dat de Buk em wackel: „Holl Pust! holl Pust! und rop din Hunn Un lat uns drinken in Freden; So'n degten Disch, so'n Muskantenvolk, Dat kann ik di nich beden". Friedrich Eggers' „Tremsen". 44. Unsere Städte. i. Wie glücklich, wie malerisch und äußerst anziehend, mithin auch poetisch anregend ist nicht in der Regel die Umgebung und Lage der Städte infolge ihrer Entstehungs- weise und Bestimmung. Sie haben sich ihren Bedürfnissen gemäß fast überall an den schönsten und bedeutungsvollsten Lebenspunkten des Landes angeheftet. Jn den sandigen Wüsten und auf den öden Rücken der Hochgebirge, in den Urwäldern und Heidestrecken konnte keine Ansiedlung frommen. Die Bevölkerung konzenwierte sich nur in den anbaufähigen Gefilden, in den reich begabten Naturparadiesen. Jn diesen Naturparadiesen , in denen sie Platz nahmen, erhöhten die Städte mit ihren zahl- reichen Bedürfnissen rings umher Leben und Anmuth. Ihretwegen wurde der Ur- wald dort gelichtet. Durch sie blühten rings die Fluren und die lieblichen Dörfer reichlicher auf. Für sie grasen daselbst auf üppigen Weiden die zahlreichen Herden. Sie weckten und befeuchteten den Boden weit und breit. Die Gärten und Villen, welche die Landschaft zieren, wurden von den Bürgern der Stadt gebaut und geschmückt. Je mehr man sich der Stadt, die in dem Mittel- punkt des hübschen Gemäldes als Herz oder Krone des Ganzen liegt, nähert, desto höher steigt die Kultur, desto dichter werden „die schmucken Anlagen. Zuletzt zeugt jeder Quadratschnh von Sorgfalt, Kunst und Überlegung. Das Bedürfnis des Handelsverkehrs trieb die Städte fast überall in die an- mutigen Flußthäler oder zu den Meeresküsten hinab. Ju den Flußthälern begannen Ahr ens. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungsschulen. 5

6. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 218

1882 - Kiel : Homann
218 Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt. 95. Frankreichs Übergewicht unter Ludwig Xiv. und dessen Einfluß auf Deutschland. Ludwig Xiv. erklärte nach dem Tode seines Ministers Mazarin, von nun an in eigener Person regieren zu wollen: des Königs Wille sollte das höchste Gesetz sein, oder wie der junge 23jährige Fürst es aus- drückte: „der Staat, das bin ich!" Im Ministerral halte stets der König das entscheidende Wort und alle Bittstellungen mußten unmittelbar an ihn gerichtet werden. Die Provinzialgerichte beschränkte er durch Einsetzung außerordentlicher königlicher Gerichte; die Statthalter der Provinzen hielt er durch Aufseher in Schranken; alle Offiziersstellen im Heere wurden vom König besetzt. Die Einheit des Staates sollte durch einheitliche Ein- richtung aller Verwaltungszweige sich geltend machen; daher wurden ein- heitliche Verordnungen über das Manufakturwesen erlassen, die Verschieden- heit der Zölle im Lande aufgehoben und ein allgemeiner Ausgangs- und Eingangszoll eingeführt. Der Beginn von Ludwigs Regierung siel in eine Zeit, wo auf allen Gebieten des geistigen und materiellen Lebens in Frankreich eine eifrige Thätigkeit angeregt war; überall zeigte sich ein frisches Schaffen und Streben; es bedurfte daher nur einer verständigen Leitung, um das Land ungeahnter Blüte und allseitigem Aufschwung entgegenzuführen. Da war es ein Glück für Ludwig, daß eine Reihe der tüchtigsten Männer in seine Dienste traten, die das Wohl des Landes zu wecken und zu wahren wußten. Colbert vor allen hat das Verdienst, mit geschickter Hand die Hebung von Handel, Industrie und Seewesen befördert zu haben. Für den Verkehr mit Amerika, West- und Ostindien, Afrika und für den Ostseehandel wurden nach dem Vorbilde der Engländer und Holländer französische Handelsgesellschaften gegründet, wobei Ludwig sich selbst mit großen Summen beteiligte. Mit den größten Anstrengungen und Opfern führte Colbert die Spiegel- und Spitzenfabrikation, wie sie in Venedig üblich gewesen, die englische Strumpfwirkerei, die holländische Tuchbereitung, die deutsche Blech- und Messingfabrikation in Frankreich ein und setzte dadurch die französische Industrie in den Stand, mit der englischen und holländischen zu wetteifern. Auch die Wehrkraft steigerte sich rasch. Die Landarmee stieg in kurzem von 24 000 auf etwa 150 000 Mann, das Geschütz wurde verbessert und nach den Plänen des berühmten Kriegsingenieurs Vauban neue Zeug- häuser und Festungen angelegt. Eine Reihe neuer Hafenplätze wurde angelegt und zur Verbindung des mittelländischen mit dem atlantischen Meere der Kanal von Languedoc gebaut. Die Flotte konnte sich an Stärke und Tüchtigkeit bald mit allen andern messen. Litteratur und Kunst waren bereits um die Mitte des Jahrhunderts in voller Blüte und schienen durch die Freigebigkeit Ludwigs erhöhten Glanz zu erhalten. In der Architektur kam jetzt ein besonderer Stil auf, der sich nach Ludwig Xiv. nannte. Man strebte dabei nach großartiger Anlage des Ganzen und üppiger, überladener Verzierung des Einzelnen,

7. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 226

1882 - Kiel : Homann
226 Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt. alten Feuervergoldung, die Emaillierung der eisernen und blechernen Kochgeschirre; aber drei Erfindungen sind es vor allen, welche die Welt in das freudigste Erstaunen gesetzt haben: Die Gasbeleuchtung, die Photographie und die elektromagnetischen Telegraphen, Erfindungen, welche die Fähigkeit des menschlichen Geistes und die Macht der Wissenschaft aufs glänzendste au den Tag legen. Endlich gelangte das Schrift- und Druckwesen zu einem ungeheuren Umfang und zu einer wunderbaren Vollkommenheit durch Erfindung der Schnellpresse, der Letterngießmaschine und des Maschinenpapiers, dem sich zugleich die Erfindungen der Lithographie (Aloys Seen- felder 1798) der Stereotypie, der Ehromolithographie, des Öldrucks rc. re. anschließen. Eine solche Menge der glänzendsten Entdeckungen und Erfindungen, eine solche Entfaltung des Reichtums der Natur, eine solche Entwickelung der Gewerbe, und in so kurzer Zeit, war noch nie erlebt worden, und es hatte sich auch alles im unge- heuren Zusammenwirken zahlloser Kräfte so zusammengedrängt, daß Tausende sich nicht der Umwandlung bewußt wurden, in die man plötzlich eingetreten war. Und doch, wie sichtbar war die Wirkung auf alles Leben rings umher. Noch pries man die Vergangenheit, die gute, alte Zeit; noch klagte man über die Gegenwart, noch hoffte man ans die Zukunft, während sich doch alles in nächster Nähe zum Erfreu- lichsten umgeschaffen hatte. Wo sonst weithin unbebaute Felder sich erstreckten, trug jetzt alles Früchte; wo sonst öde Strecken lagen, heben sich ungemessene Schätze zu Tage; an der Stelle der uralten, ungebahnten Wege durchzog eiu Netz der schönsten Straßen das Land, selbst die höchsten Gebirge durchbrechend; eine zahllose Menge der schönsten, wundervollsten Brücken überspannen die L-tröme und Flüsse; die alten dunklen, engen Gassen der Städte hatten sich geöffnet; eine Menge der herrlichsten Paläste und Tausende von geschmackvollen Häusern erhoben sich; die L-tädte bevölker- ten sich um die Hälfte mehr als sonst; auch das Land ringsum blühte auf und man sah schöne wohlgebaute Dörfer, wo sonst nur eine Reihe armseliger Lehm- und Strohhütten gestanden hatte; wie sonst Fürsten und Adel, so wohnten jetzt Bürger und Bauern. An dieser in der Geschichte beispiellosen Entwickelung der Gewerbe und somit der Kultur haben nun besonders drei Nationen mitgewirkt, die deutsche, die englische und die französische, jetzt die drei ersten Kulturvölker der Erde. Noch immer unversiegbar ist der Ideenreichtum, die Erfindsamkeit und der Fleiß des deutschen Volkes, darin alle anderen Völker übertreffend; das englische Volk überragt alle andern durch die Kolossalität ferner Kräfte und Leistungen, die es in seiner Produktion zu entwickeln vermag, während das französische Volk aber an feinem Geschmack alle überstrahlt. So hat eine wunderbare Schickung und Weltregierung drei große Naüonen zu gleicher Zeit neben einander gestellt, deren verschiedenen Eigenschaften dazu gehörten, um die Gewerbe und somit die Menschheit auf die Höhe der Vollkommenheit zu bringen, auf der sie jetzt stehen. Der Orient, die Urheimat aller Künste und Gewerbe, ist mit wenigen Ausnahmen, schon längst weit hinter Europa zurückgeblieben, wenn er auch noch immer jenen üppigen, den Naturzuständen der Völker entsprechenden Reichtum der Erzeugnisse zu entfallen vermag. Wie aber der Orient das Land der Vergangen- heit, und Europa das der Gegenwart ist, so Nordamerika das Land der Zukunft, dessen Gewerbslhätigkeit, gestützt auf die reichsten Naturkräste, auf die freieste Ent- wickelung und unbeschränkteste Konkurrenz und endlich erfüllt vom kühnsten Geist der Kombination und Spekulation, sich wie ein Riese neben der von Europa erhebt und uns prophetisch eine Zukunft verkündet, deren Großartigkeit wir noch kaum zu ahnen vermögen. Aber noch größer wird unsere Aussicht durch die universelle Verbindung, in der die ganze Erde zu sich selber getreten ist, und alle Völker derselben. Wohin wir den Blick über die unermeßlichen Gebiete derselben werfen, überall erblicken wir Leben und Bewegung. Sonst verschlossene Länder öffnen sich, das Innere der Welt- teile schließt sich auf und unzählbare Schiffe eilen zum gegenseitigen Austausch von Küste zu Küste; Wasserstraßen und Schienenwege werden geschaffen, wo die Natur der Verbindung hinderlich ist. Keine bedmtende Entdeckung geschieht auf irgend einem Punkte der Welt, ohne sogleich mit Blitzesschnelle zum andem Ende derselben zu gelangen, kein Wetteifer thut sich auf, ohne in weiter Ferne zu wirken. Das Band eines allgemeinen Verkehrs umschlingt die ganze Runde des Erdkreises. Rehlen.

8. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 199

1882 - Kiel : Homann
Ii. Kulturbilder aus Welt und Werfftatt. 199 Zur Übersicht des Nürnberg'schen und zum Teil des Augsburgffchen Haudels im spätern Mittelalter, ist bequem, ihn nach den vorzüglichsten Himmelsgegenden unter acht Hauptrichmngen zu ordnen. Insofern beide wichtige, weitberühmte Städte den Umsatz sowohl zwischen dem Süden und Norden von Europa, als zwischen dem Westen und Osten betrieben, können sie als Mittelpunkt des europäischeu Landhandels im 11. und 15. Jahrhundert angesehen werden. 1. Süden. Viele Versendungen geschahen nach Nördlingen in Schwaben, nach Donauwörth, nach München und in andere Städte Bayerns, von wo die Rück- frachten hauptsächlich in Salz und anderen Lebensmitteln bestanden. Ferner wurden die Safranmärkte in Aqnileja besucht. Über Innsbruck und Bozen ging es nach Italien, am meisten nach Venedig. Einige morgenländische Waren, besonders der arabische Weihrauch wurde aus Genua bezogen. Stuf diesen Platz und aus Mailand sollten durch ein im Jahr 1418 erlassenes Verbot die süddeutschen Kaufleute beschränkt werden. Es ward mit Strenge aus das Verbot gehalten und mancher Nürnberger, bei der Übertremng betroffen, ist mit Gelde bestraft oder in den Turm gesetzt worden. 2. Südwesten. Durch das Würtemberger Land nach Basel und weiter teils nach Solothurn, Bern, Nenenbnrg, teils über Besan^on nach Lyon, auf dessen jähr- lichen großen Märkten die Nürnberger Vorzüge und Freiheiten genossen und wo sie überdies eine bleibende Niederlage hatten. 3. Westen. Nach Rotenburg an der Tauber und Heilbronn am Neckar, Worms und Speier, Hagenau und Straßburg; auch über Saarbrücken nach Metz und Verdun. 4. Nord westen. Nach den Niederlanden war die Handelsthätigkeit von Nürnberg und Augsburg wie am stärksten, so am frühesten, gerichtet Schon im 12. Jahrhundert ging Augsburger Kaufmannsgut bei Köln vorbei. Von Ulm und Augsburg erst zu Achse über Dinkelsbühl nach Bischofsheim an der Tauber, von da an zu Schiffe über Frankfurt, Köln weiter. Zur Beförderung bis Frankfurt, wenig- stens bis Würzburg, haben die Nürnberger wohl ebenfalls die Landfracht vorgezogen. Der Hauptwarenzug ging über Mainz und Köln nach Aachen, Lüttich, Namur, Cam- bray, Gent, Brügge, Brüssel, Antwerpen und nach anderen Plätzen von Brabant und Flandern. Englische und niederländische Tücher gehörten zu den vorzüglichsten Einkäufen auf den dortigen Märkten, auch Schlachtvieh, das über Köln herausgetrieben wurde, Zinn aus England, Lederarbeiten ans den Niederlanden, vielerlei nordische Erzeugnisse als Pelzwerk, Häute, Felle, Fettwaren, Fischbein, Schollen, Heringe, Honig und Wachs; feiner Nutzholz, Teer, Pech, Harz, Öl; endlich Kupfer, Stahl und Eisen. In Zahlung gab man zuvörderst Erzeugnisse des eigenes Fleißes: Leinen- und Baumwollengarn, Leinwand, Banmwollenzeuge, Knnstsachen von Gold und Silber, Juwelierarbeit, Perlengeschmeide, metallene Gerätschaften, dann rohe Metalle aus Böhmen, Österreich: Quecksilber, Blei; aus Böhmen und Schlesien edle Steine, endlich morgenländische und südeuropäische Waren: Safran, Seidenstoffe, Brasilholz und vielerlei Gewürze. 5. Norden. Über Bamberg und Koburg zuvörderst nach Erfurt, wo starke Durchfuhr von Kaufmannswaren statt hatte, weil noch aus ganz Thüringen nach Niederdeutschland die Zwangstraße über diese Hauptstadt gelegt war. Von da vor- züglich nach Braunschweig und weiter nach Bremen, Hamburg und Lübeck. 6. Nord osten. Eine Straße von Nürnberg über Hof, zunächst auf Plauen und Chemnitz findet sich erwähnt. Von da aus über Freiberg, Görlitz, Glogan bis nach Posen und Danzig hinauf. 7. Osten. Sowohl Augsburg als Nürnberg stand in Handelsverbindung mst Böhmen, Mähren und Schlesien. Gewürze und seine niederländische Tücher waren Gegenstände des Absatzes. 8. Süd osten. Über Regensburg und Passau wurden nach Österreich und Ungarn feinere Gewürze versandt gegen dortige Nattwwaren, namentlich Metalle und Schlachtvieh. Gegen Ende des Mittelalters kamen auch die Märkte von Frankfurt a. M. in weit verbreiteten Ruf. Zwischen dem südlichen Deutschland auf der einen Seite und Flandern, Brabant, Sachsen, Thüringen, Böhmen, Schlesien und Preußen auf der andern, war dieser Platz der Mittelpunkt, wo Großhändler aus den niederländischen

9. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 336

1882 - Kiel : Homann
336 Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt. darin fühlen, selbst in dem etwas dunklen, von bunten Glasfenstern nur spärlich erleuchteten Gemach, wo Luther „Ein' feste Burg" gedichtet; die Wartburg ist nur zum Anschauen, für eine Stunde des Träumens. Was sie uns teuer macht, ist eine Welt von Gedanken, die über ihr schwebt und in ihr lebt; in dem Koburger Schloß haben wir eine greifbare Wirklichkeit vor uns: die fürstliche deutsche Wohnung des 16. Jahrhunderts. Schon der Schloßhof hat etwas Anheimelndes. Still liegt er und traulich. Oben nach der äußersten Mauer zu, stehen Bäume, prächtige Kastanien und Linden. Ein schwarzes, künstlich geschnitztes Holzgitter schließt den Eingang der Burg. Eingetreten, öffnet sich uns eine lange Zimmerflucht; in dem großen Saal hängen kostbare Waffen, Panzer, Schwerter, Feuergewehre aller Art. Ein anderer Saal ist mit den Bildern der Haupthelden des 30jährigen Krieges geschmückt: Tilly, Gustav Adolf, Wallenstein, der, als er zur Lützener Schlacht zog, einige tagelang vor der Feste lag, ohne sie einnehmen zu können. In ähnlicher Weise hat man ein Zimmer für die Gestalten der Reformation eingerichtet: Luther, feine Gattin, Melanchthon und all die anderen prangen dort auf Gold- grund, ernst und feierlich. Daneben liegt ein echtes Kleinod der alten Zeit und Kunst, das sogenannte Rosettenzimmer. Seine Decke enthält 365 Rosetten, aus Holz geschnitzt, jede in Form und Verzierung von der anderen verschieden. Welch ein Gegensatz gegen unsere Maschinenarbeit! Wie wohnlich, wie zum Bleiben einladend schauen alle diese Gemächer mich an! Hohe Lehnstühle, in die Tiefe der Fenster gerückt, bieten einen behag- lichen Sitz, die Schönheit der zu den Füßen der Burg sich ausdehnenden Landschaft still zu genießen. Karl Frenzel. 142. Das Erzgebirge. Das Erzgebirge umfaßt den größten und volkreichsten Teil des Königreichs Sachsen. Dort erheben sich die meisten und höchsten Berge des Landes; dort sind die Quellen der größeren Flüsse, mit Ausnahme der Elbe; dort ist das Vaterland des sächsischen Bergbaues, des Klöppel- wesens, zum Teil auch der Baum- und Schafwollenweberei und der Holz- warenarbeiten. Während man oben klöppelt, spinnt und webt, wird unter der Erde geklettert, gehämmert und gekarrt. Vom Dresdener und Leipziger Kreise steigt das Land allmählich an, erhebt sich wellenförmig, in stetem Wechsel an Berg und Thal, bis zu den höchsten Punkten an der böhmischen Grenze. Es ist reich an Natur- schönheiten aller Art, aber auch an Gegenden, wo nur düstere Wälder und kahle Bergrücken dem Auge sich darstellen, wo kein Singvogel nistet und nur selten eine Biene summt, wo keine Rebe prangt, selten Korn gedeiht und gewiß Unzählige sterben, die nie eine Pfirsich oder Weintraube ge- sehen , geschweige denn gekostet haben. Ausgedehnte Waldungen bedecken gewöhnlich die höheren Gegenden und versorgen einen großen Teil des Niederlandes mit Holz. Auch an Torf und Steinkohlen ist kein Mangel.

10. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 280

1882 - Kiel : Homann
280 Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt. und Handlungshäuser, um Geschäfte zu vermitteln, sind angelegt worden und haben ihre Thätigkeit sogleich beginnen können. Der Suez-Kanal, ein wirklicher Meeresarm von 145 km Länge, der nun wieder die alte zerstörte Verbindung zwischen dem Mittelmeer und dem indischen Ozean hergestellt hat, beginnt bei Port Said und ist 8 m lief und 100 m breit, also tief genug, um Schisse von größtem Tiefgang aufzunehmen, und breit genug, daß die Schisse bequem einander ausweichen können. Er besitzt außerdem weite Binnenhäfen, in denen ganze Flotten vor Anker gehen können, und zwei prachtvolle Außenhäfen, von welchen der bei Port Said nächst dem von Marseille der bequemste und sicherste des ganzen Mittelmeers ist. Infolge der Anziehungskraft, welchen die gewaltige, zu manchen Zeilen 12 000 Menschen beschäftigende Arbeit auf die Bevölkerungen Ägyptens und Europas ausüben mußte, hat sich die Wüste belebt und mit Gärten und Oasen geschmückt. Zwei ansehnliche Städte, Port Said und Jsmailia sind aus dem Sande erstanden und über 40 000 Menschen haben sich in diesen Ebenen niedergelassen, in die sich sonst der Wanderer nur zagend wagte. Was ist aber dieses erste Zu- strömen gegen das, was nachfolgen wird, wenn erst der gesamte Schiffs- verkehr diese neue Straße einschlagen wird, der bisher jährlich um das Kap der guten Hoffnung seinen Weg nahm und so bis Triest einer um 37, bis London und Hamburg um 24 Tage längeren Fahrzeit bedurfte. Die Frage ist nun eine wichtige, in wie weit die Schiffahrt im- stande sein wird, den Vorteil, den der Kanal durch Abkürzung des Weges bietet, durch Zeitersparnis und schnellen Handelsumsatz sich zu eigen zu machen und dafür die nicht geringen Kanalgebühren zu zahlen? Die Antwort ist lange streitig gewesen, sie stellt sich aber jetzt folgendermaßen heraus. Der Transport zwischen den ostasiatischen Küsten und europäischen Häfen wird zum größten Teile noch immer durch Segelschiffe bewerkstelligt. Für diese, welche auf günstige Winde angewiesen sind, wird der Kanal nur von geringem Vorteil sein. Das Segelschiff verlangt ein breites Fahr- wasser, um bei konträren Winden lavieren und kreuzen zu können. Wind- stille und widrige Winde würden in dem schmalen Fahrwasser des Kanales und des engen roten Meeres sogar eine längere Reisezeit fürchten lassen, als auf dem offenen Ozean um das Kap der guten Hoffnung herum, wo es günstige Meeresströmungen und veränderte Windrichtungen auf- suchen kann. Mit dem Dampfschiff verhält es sich anders. Dieses, von der Wind- richtung unabhängig, vermag den schmälsten Wasserweg zu benutzen und kann sich darum auch all der Vorteile bedienen, welche der Kanal bietet. Und in der That, die Segelschiffahrt vermindert sich von Jahr zu Jahr und die Dampfschiffahrt steigt in außerordentlichem Grade empor. Die billigere Bearbeitung des Eisens, der leichtere Gewinn der Kohle, die Zeitersparnis für den Umsatz, die Ersparnisse in der Versicherungssumme und die Konkurrenz, schnell auf dem Markt zu erscheinen, sind stets
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