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1. Fibel, oder naturgemäßer Lerngang im Rechtschreiben und Rechtlesen - S. 10

1862 - Kiel : Homann
10 Vierte Stufe. Fünflau tige Wörter, str fpr rat trat strat straß sprak sprach rik strik reich streich rip strip reif streif treu streu strei spreu rit strit streit straf strauch strauß ff Starklaut kurz. Erste Stufe. D reilauti ge Wörter mit Einem N a ch l a u t : a. Nachlautszeichen verdoppelt. I. a — ntt mm U vt tt ff pp am amm al all ap app lam lamm kam kämm schal schall schaf schaff war narr hat hatt sät satt mat matt da dann maul wall faul fall lauf gaff raum dämm faul ball 2. U laut kann ul ull ur urr ut utt Hut nut gut butt Pu ^ puff bul bull dum dumm schut schütt ful null rup schupp schuf muff

2. Fibel, oder naturgemäßer Lerngang im Rechtschreiben und Rechtlesen - S. 21

1862 - Kiel : Homann
21 7. ll bb Leim Leib Laub Loch Lamm Licht Bier Brot Ball Baß Bank Brust 8 rnkk Qu -- Kw Reis Reiß Rauch Rabe Roß Rex Kreis Kreuz Knaul Kern Kalk Knast Qual Qualm Quart Quitte Quelle Quappe Das Geschlecht — Geschlechtswort: der — de dat, die — de, das — dat. der — männlich die — weiblich das — sächlich der Mann die Frau das Kind der Vater die Mutter das Kind der Hengst die Stute das Pferd der Stier die Kuh das Rind der Eber die Sau das Schwein der Hahn die Henne das Huhn der Alte die Alte das Alte der Junge die Junge das Junge der Stumme die Stumme das Stumme de'' Kleine die Kleine das Kleine der Bruder die Schwester der Onkel die Tante der Neffe die Nichte der Netter die Base der Bock die Ziege der Hund die Petze der Kater die Katze der Tauber die Taube Männliche Dinge — Dingwörter: der ein* Greis Kreis Arm Bursch Knecht Strich Eimer Schneider Weber Keller Teller Trichter Ziegel Spiegel Kegel Keßel Kittel Grissel Besen Daumen Riemen Spaten Galgell Balken Äufg. * Setzt vor die Dingwörter: der — ein,- rc. '*-* ,“J

3. Fibel, oder naturgemäßer Lerngang im Rechtschreiben und Rechtlesen - S. 22

1862 - Kiel : Homann
22 Weibliche Dinge — Dingwörter: die eine* Frau Hose Jacke Weste Wespe Dirne Ader Feder Leber Schwester Kammer Schulter Kugel Mangel Mandel Kanzel Wurzel Klingel Sächliche Dinge — Dingwörter: das ein* Bein Fell Roß Netz Schiff Ding Reis Kind Rind Geld Feld Licht Euter Mieder 9 t über Fuder Futter Gitter Einzahl und Mehrzahl. Umlaute: a — ä A-Ä der - - die" Schwan Schwäne Spall Späne Plan Pläne Bach Bäche Bast Bäste Paß Päße Sack Säcke Ball Bälle Wall Wälle Damm Dämine Satz Sätze Schatz Schätze Hals Hälse Wams i Wamse Klaps Kläpse Schnaps Schnäpse Schwanz Schwänze Kranz Kränze Schrank Schränke Strang Stränge Knast Knäste Vater Väter Hammer Hämmer Faden .Fäden Schnabel Schnäbel Sattel Sättel Ranzel Ränzel Acker Äcker Apfel Äpfel Wald Wälder Ast Äste Abt Äbte Arzt Ärzte die — die Bank Bänke Wand Wände Hand, Hände Gans Gänse Nacht Nächte Axt Äxte -as — die Dach - Dächer Fach Fächer Faß Faster Land Länder Blatt Blätter Lamm Lämmer Band Bänder Kalb Kälber Amt Ämter A'.ifg. '** Schren't die Einzabt auf! — dann dazu die'mehrzahl aus- dem Kapfe! und umgekehrt. —:

4. Fibel, oder naturgemäßer Lerngang im Rechtschreiben und Rechtlesen - S. 59

1862 - Kiel : Homann
50 roth, Abcndroth, Regenbogen und Gewitter sind Naturer- scheinungen. — Die Sonne ist ein Fixstern, die Erde ein Planet und der Mond ein Trabant. — Der Mensch hat einen Mund, die Kuh ein Maul, der Löwe einen Rachen und das Schwein eine Schnauze. — Das Pferd hat eine Haut, das Schaf ein Fell und der Fuchs einen Balg. — Die Kuh giebt uns Milch und Fleisch zur Nahrung, Haut zu Leder, Talg zu Licht, Knochen zu Mehl und Hörner zu Knöpfen. Noch mehr? — Was giebt uns das Schaf? — das Schwein? — die Gans? — die Ente? — Der Baum hat Wurzeln, einen Stamm und eine Krone. Wir unter- scheiden Pfahlwurzel, Seitenwurzcln und Wurzelfasern. Der Stamm hat Rinde, Haut, Holz und Mark. Die Krone hat Äste, Zweige, Reiser, Knospen, Blätter, Blühten und Früchte. Nennt Früchte! — Der Mensch hat einen Kopf, einen Rumpf und Arme und Beine. Was hat der Kopf? — der Rumpf? und was haben die Arme und Beines— Heinrich vergißt Augen und Ohren! Hans, fallt dir ein Stein vom Herzen? Klaus hat eine feine Nase! Mit N bekomm' ich immer Schläge, selbst wenn ich geh' auf gradem Wege. Mit H zerstör' ich Flur und Saaten, verschaffe dir auch manchen Braten. Gebrauchst du mich mit einem T, so mache ich nur Schmerz und Weh 5. Karl sagte: Das Roß ist ein stolzes Thier, der Ruß ist im Schornstein, und der Rost sitzt am Eisen. Ist das wahr? — Fritz sprach: Das Wagenrad hat viele Speichen, der Vater siel vom Speicher herab, und der Speichel kommt aus dem Munde. So? — Hans erzählte: Gott erhält die Sonne, und die Sonne erhellt die Erde. So? — Lies folgende Wörter auch rückwärts: Ehe, Esche, Elle, Egge, Ecke, Ebbe, Abba, Anna, Uhu, Kukuk, Netter, Otto, rar, nun, neben, necken, oho, nein, neun. — Wir haben fünf

5. Fibel, oder naturgemäßer Lerngang im Rechtschreiben und Rechtlesen - S. 37

1862 - Kiel : Homann
37 Lage das Lager legen gelegen die Gelegenheit ver- legen die Verlegenheit auslegen die Auslage ^ sehen das Gesicht sichtbar ansehen das Angesicht die Ansicht absehen die Absicht vorsehen die Vorsicht die Vor- sehung — wachsen der Wuchs das Gewächs das Wachsthum kommen bekommen entkommen ver- kommen nachkommen die Nachkommen willkommen vollkommen die Vollkommenheit ankommen die An- kauft die „Auskunft die Zukunft zukünftig — alt älter die Ältern — der Arm der Ärmel — quick erquicken Quecksilber qnacken Quacksalber quackeln quetschen quer Querstrich Quecke Wortverbindungen. (Diese geben Aufgaben für die Ausbildung der Sätze.) Vater Väter, — Mutter Mütter, — Kind Kinder. 1) der Vater die Väter, — die Mutter die Mütter, das Kiud die Kinder, — ein Vater, eine Mutter,, ein Kind. 2) mein Onkel meine Onkel, deine Tante, dein Vetter, ihre Base, unser Neffe, eure Nichte, — dieser Bruder, jene Schwester. 3) böser Stier, gute Kuh, kleines Kalb, blauer Himmel, schwarze Dillte, grünes Laub, toller Hund, weiße Rose, altes Schaf, goldener Ring, hölzerner Löffel, fleißige Tochter, herrischer Knecht, teigichtes Brot, sterblicher Mensch, fruchtbares Land, furchtsame Frau,, schadhaftes Buch. 4) I. ein Gott, ein Vater, eine Mutter, ein Kopf rc. 2. zwei Augen, zwei Arme, zwei Beine rc. 3. drei Zinken, drei Gelenke, drei Glieder rc. 4. vier Beine, vier Ecken, vier Räder k 5. fünf Finger, fünf Zehen. 6. sechs Beine, sechs Pfennige.

6. Fibel, oder naturgemäßer Lerngang im Rechtschreiben und Rechtlesen - S. 54

1862 - Kiel : Homann
54 währt lange. „Wäret ihr Hier^" Der Schloßer nietet. Das Niet ist eisern. Was ist die Niete? „Wilhelm, zieh'keine Niete!" Ich weiß ein kleines, weißes Haus, hat keine Fenster, Thüren, Thoren, und will sein kleiner Wirth heraus, so muß er erst die Wand durchbohren. — 1k. h ist Nachlaut des Stammes. Schuh Kuh Neh Stroh Floh — nähen glühen blühen mähen krähen spähen sehen gehen stehen fliehen flehen wehen drehen muhen ruhen leihen weihen sprühen drohen ziehen — weh jäh roh froh früh rauh zähe nahe. Der Schuh drückt. — Die Kuh muht. Das Reh flicht. Das Stroh ist zähe. Wie viele Zähne hast du? Wie viele Zehen hast du? Der Floh ist ein Insekt. Der Mörder floh. — Die Mutter näht. Die Naht ist grade. Der Seiler dreht. Der Draht ist dick Das Fleisch ist drähtig. Der Fisch ist grätig. Das Eisen glüht. Die Glüht ist groß. Die Blume blüht. Die Blühte ist roth. Der Knecht mäht. Mad — Vormad — Nachmad. — Der Hahn kräht. Der Habicht späht. Das Auge sieht. Wer zieht? Der Vater droht. Das Kind fleht. Wer flieht? Der Wind weht. Der Müde ruht. Der Schüler leihet einen Griffel. Der Gläubige weihet sich Gott. Die Funken sprühen. Der Berg ist jäh. Der Mensch ist roh. Die Sonne geht früh auf. Das Schaf ist rauh. Der Rauch ist unangenehm. Der Nachbar ist nahe. Wie geht'» und steht's? — Das Mädchen ist stets froh. — Hunger thut weh. — Hunger ist der beßte Koch. — Dem Neichen bin ich nie, dem Armen oft beschiedcn, doch weiß er mir es nimmer Dank; denn wer mich hat, ist mit mir unzufrieden, und wer mich nicht hat, der ist krank. — 12. Derstarklant ist lang vor mehreren Nachlauteu. Art die Arten artig unartig die Grasart — Bart die

7. Fibel, oder naturgemäßer Lerngang im Rechtschreiben und Rechtlesen - S. 49

1862 - Kiel : Homann
— 49 — 3. ah l. Zahl Mahl Wahl Stahl Pfahl Ahle Gemahl — mahlen zahlen prahlen strahlen — kahl. — Mahl mal Ahle Aal — mahlen malen. — Was ist die Ahm? Nenne Maße! Was ist der Prahm? Der Rahm ist auf der Milch. Der Rahmen ist um die Tafel. Der Affe ahmt alles nach. Der Betende sagt Amen. Der Hahn ist lahm. Das Lamm ist zahm, — Die Zahl ist klein. Das Mahl ist gut. Komm' mal her! Der Müller mahlt. Der Maler malt. Die Wahl ist schwer. Der Stahl ist bläulich. Der Pfahl steckt. Die Ahle sticht. Was ist der Aal? Der Gemahl ist gesund. Der Käurer zahlt. Der Prahler prahlt. Die Sonne strahlt. Der Kopf ist kahl. Was kann kahl sein? 4. ah r. Jahr Bahre Ähre Zähre Fähre Mähre — fahren gähren nähren währen — gahr wahr — Bahre baar bar — gahr gar — wahr war Waare. Das Jahr ist lang. Die Bahre ist hölzern. Der Nach- bar bezahlt baar. Die Baarschaft ist klein. Der Vogt ist barfuß. Die Ähre hängt. Die Zähre fließt. Die Fähre fährt. Das Bier gährt. Das Brot ernährt. Das Mahl währet längs. Das Fleisch ist gahr. Das Eßen schmeckt gar nicht. Die Mähre ist inager. Die Waare war schlecht. Das ist wahr. Die Wahrheit rede stets und wag' es nie zu lügen, die Menschen kannst du zwar, doch niemals Gott betrügen. v oo oh — ö oh — u m 1 t Boot Moor Moos Loos Lovtse. — Boot Bote — Loos los. 1. ob n. Sohn Mohn Lohn Hohn Bohne Dohne Drohne — wohnen stöhnen dröhnen gewöhnen entwöhnen versöhnen — ohne — Mohn Mond. Was ist das Brot? Was ist das Boot'? Was ist die Bohne? Der Lootse bringt das Boot. Der Bote hat Moos. Das Loos Holz ist verkauft. Die Kinder loos-'n um die Äpfel. Sohn, löse den Knoten! Vater, der Knoten ist los. Der Mohn ist eine Blume. Was ist der Mond? Der Knecht i

8. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 106

1882 - Kiel : Homann
106 Ii. Kulturbilder aus Welt und Werks! att. Das Brot war nun nach der Substanz, nach der Art der Be- reitung und nach der Form sehr verschieden. Das bei weitem gewöhn- lichste Mehl für die Brotbereitung war Weizenmehl. Daneben wurde aber auch aus Gerstenmehl Brot bereitet, welches aber als barbarische oder Sklavenkost galt. Auch aus Gerstengraupen wurde grobes Brot ge- backen, sowie aus Linsen, Hirse und Hafer. Beim Weizenbrot kam es wieder darauf an, ob man reines, fe'mgesiebtes Mehl nahm, oder gewöhn- liches, oder grobes, graupenähnliches Mehl, oder gar Kleie, welches natür- lich die allerschlechteste Brotsorte war. Daher wird Brot von reinem Mehl gern wie bei uns Weißbrot, hingegen das von Kleie und Mehl Schwarzbrot genannt. — Andere Unterschiede entstanden dadurch, daß das Brot entweder ganz gesäuert wurde oder garnicht. Ferner unter- schied man das Brot nach den Zuthaten: Salz; Öl; Salz, Milch und Öl; Milch, Pfeffer und Öl; Wein, Wachs u. s. w. Die Form der Brote war bei Griechen und Römern gleich. Ab- gesehen von verschiedenen Figuren, welche man aus Brotteig formte (ob- schon man zu solcher Plastik lieber Kuchenteig nahm), waren die Brote in der Regel rund und in vier Teile gekerbt. Diese Einschnitte, deren auch noch mehr waren, sollten das Brechen des Brotes erleichtern. Es gab auch Brote, welche viereckig waren und Würfel hießen. Die Einrichtung einer mit Mühle verbundenen Bäckerei lernen wir in einem Hause in Pompeji kennen. Die Werkstatt liegt in dem hintern Teil des mäßig großen Gebäudes und zerfällt namentlich in den 81,60 gm großen Mühlenraum mit vier rautenförmig aufgestellten Mühlen und in die rechts daneben gelegenen Backlokalitäten, nämlich den schon oben be- schriebenen Backofen und mit zwei zu jeder Seite anstoßenden Zimmern, die mit jenem durch eine kleine Öffnung in Verbindung stehen. Reste eines großen Tisches in dem einen Zimmer lassen vermuten, daß hier der Teig geknetet und geformt, dann durch die Öffnung in den Backofen geschoben und das Brot, wenn es gebacken war, durch dieselbe Öffnung nach der entgegengesetzten Seite in das andere Zimmer befördert wurde. Neben dem Backofen zu beiden Seiten einer Brunnenöffnung sind zwei halb eingemauerte Gefäße von Thon angebracht, welche wahrscheinlich Wasser zum Befeuchten des halbgaren Brotes enthielten, um seine Rinde glänzender zu machen. Die übrigen Räumlichkeiten sind teils Läden, teils Wohnräume. Hugo Vlümner. 56. Die ersten christlichen Gotteshäuser, Basiliken. Als die römische Weltherrschaft auf dem Gipfel ihrer Macht stand, war die Kirche Christi gegründet worden. Unter dem Gesetze Roms, welches die Völker zusammenband, hatte sie sich weithin über die alten Kulturlande verbreitet. Von den Männern des Geistes verachtet, von den Männern der Gewalt vielfach und blutig verfolgt, war ihrem Wachstum doch keinen Einhalt geschehen. Die Lehre, welche sie brachte, war zu trost- voll, zu beseligend gegenüber der traurigen Öde, welche von dem Glauben

9. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 112

1882 - Kiel : Homann
112 Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt. vor, aber Flachs in Pflanzenbüscheln, in Faden, Schnüren, Seilen, Geflechten und Geweben und Teilen von Kleidungsstücken. Flachssaamen und Flachskapseln sind ebenfalls häufig. Aus den Schriften der Alten ist bekannt, daß die Weberei schon im höchsten Altertum zu großer Vollkommenheit gebracht wurde. Noch jetzt ist in Arabien, Per- sien, Indien, wo man sehr künstliche Gewebe verfertigt, der Webstuhl sehr einfacher Natur. Das zeigen uns die Abbildungen auf ganz alten Denkmälern z. B. bei den Ägyptern. Ähnlich müssen auch die Webstühle der Pfahlbauer eingerichtet gewesen sein, so daß ein Züricher Bandfabrikant sogar versucht hat, einen Webstuhl herzurich- ten, wie ihn die Pfahlbauer möglicherweise gehabt haben. Er wob auf diesem höchst einfachen Webstuhle viele Zeuge nach, wie man sie in den Psahlbaudörfern gefun- den hat. Die Knochensunde in den Pfahlbauten fordern uns auf, einen Blick auf die Tiere zu werfen, welche gleichzeitig mit den Urbewohnern lebten. Schon im Stein- zeitalter haben die Pfahlbauer fast alle unsere gegenwärtig vorhandenen Haustiere ge- habt. Von den wilden Tieren aber, die damals vorhanden waren (Ur, Wisent, Elen, Bär, Wolf u. s. w.) sind nach und nach manche ausgestorben, andere wieder in die unwegsamsten Berge und Wälder zurückgedrängt worden. — Unsere Seeen haben uns einen großen Dienst geleistet, indem sie uns eine Menge Dinge jahrtausendelang in ihrem Schoß aufbewahrt haben, Dinge, die jetzt als unverwerfliche Zeugen einer Urbevölkerung der Schweiz ans helle Licht der Sonne treten. — Die Steinzeit hatte noch keine Schrift; aus der kelüschen Erzzeü, die eine solche gehabt haben kann, ist noch kein Buchstabe aufgefunden worden, so müssen wir uns denn ans den Geräten, Waffen, Früchten, Tier- und Bauüberresten, welche uns die Urbewohner als Erbe hinterließen, die Geschichte der neu erstandenen „alten Welt" enträtseln. Nach I. Staub: „Die Pfahlbauten in den Schweizer Seeen." (K. B. 319 und 320.) 58. Landbau und Handwerk bei den allen Deutschen. Aus den Römerberichten erkennen wir deutlich, wie der deutsche Landmann damals lebte, im Norden in Einzelhöfen, meist aber in ge- schlossenen Dörfern. Wahrscheinlich hatte, als Tacitus schrieb, der Marsch- bewohner an der Nordsee schon die ersten einfachen Dämme gegen die schwellende See gezogen; schon stand sein Wohnsitz auf den Warfen, kleinen Erdhügeln, welche ihn bei hoher Flut über dem Wasser erhielten; schon weideten seine Schafe im Sommer in dem Grün des neu angeschwemmteu Bodens. Im Binnenlande aber wohnte der Landbauer in seinem Block- haus oder in Lehmwänden, die er schon damals mit glänzendem Weiß zu tünchen liebte. Herden von Borstvieh lagen im Schatten der Laub- wälder, und die geräucherte Ware aus Deutschland war unter Diokletian ein namhafter Handelsartikel, die westfäliscken Schinken wurden den Marsen und Menapiern abgekauft und bis nach Griechenland und Kleinasien ver- fahren. Pferde und Rinder grasten aus dem Dorfanger, langlodige Schafe an den trockenen Berglehnen. Mit dem Flaum der Gänseherden wurden weiche Pfühle gestopft. Der fremde Händler, welcher Lupuswaren und gute Geldstücke der Römer in seinem Karren vor das Haus des Landmanns fuhr, tauschte von ihm die hochgeschätzten Gänsefedern, Schinken und Würste aus dem Rauchfang, Hörner des Urs und großes Geweihs Pelzwerk, sogar Toilettengegenstände: blondes Haar der Sklaven und feine Pomade zum Haarfärben. Schon kaufte er deutsche Möhren auf, welche sein Kaiser Tiberius als Delikatesse empfohlen hatte, er sah mit Erstaunen in dem

10. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 48

1882 - Kiel : Homann
48 I. Lebensbilder. 33. Bettelei und Armut. Neulich sah ich einen Handwerksmann mit seiner Frau bereits ^um 4 Uhr des Morgens in seiner Werkstätte an der Arbeit. Der Mann schien mir munter und zufrieden zu sein, die Frau aber mit einer ge- wissen Eilfertigkeit zu spinnen. Auf eine kleine Warnung, sie würde sich auf diese Weise überarbeiten, antwortete sie mit Seufzen: „Ach, ich habe acht lebendige Kinder!" Und in dem Augenblick traten die vier ältesten schon munter herein, um zu beten und zu arbeiten. Der Anblick war überaus rührend und der Mann erzählte mir mit einem anständigen Stolze, wie sauer er es sich werden ließe, als ein ehrlicher Mann mit den Seinen durch die Welt zu kommen und wie sichtbar Gott ihm Fleiß und Ordnung segnete. „Wir haben", setzte er hinzu, „im Anfange oft Wasser und Brot genossen, waren aber gesund und freudig dabei, bis endlich mein täglicher Verdienst zunahm. Sauer ist es mir geworden", sagte er, „blut- sauer! aber ich habe Brot und bin vergnügt" .... Ich verglich hiermit eine Scene, die mir einmal zu London in einem Speisekeller im Kirchspiel St. Gilet aufgestoßen ist. Herr Schuher, ein berühmter Aktuar auf dem Schauplatz im Coventgarten, welcher damals eben die niedrigen Klassen der Menschen studierte, um sich in der komischen Malerei festzusetzen, und eine völlige Kenntnis vom high life below stairs zu erhalten, führte mich dahin. Die Magd, welche uns empfing, setzte geschwind die Leiter an, worauf wir hinunterstiegen, und zog solche sogleich wieder heraus, damit wir ihr ohne Bezahlung nicht entlaufen möchten. Im Keller fanden wir zehn saubere Tische, woran Messer und Gabeln an langen Ketten hingen. Man setzte uns eine gute Rindfleischsuppe, einen Erbsenpudding mit etwa 6 Lot Speck, zwei Stück gutes Brot und zwei Gläser Bier vor; und vor der Mahlzeit forderte die Wäscherin unser Hemd, um es während derselben zu waschen und zu trocknen und das alles für 21/2 Pence oder 16 Pfennige unserer Münze. In diesem Keller befanden wir uns in Gesellschaft der Gassenbettler. Da wir uns vorher eine dazu schickliche Kleidung vom Trödelmarkte ge- mietet hatten, so wurden wir bald mit ihnen vertraut und man that uns die Ehre an, zu glauben, daß wir Diebe und Bettler aus einem andern Kirchspiel wären. Wir mußten staunen, als wir die unbekümmerte, ja angenehme Lebensart dieser Bettler erblickten. Erstlich zählte jeder seinen Gewinst vom Tage; und besonders ließen sich die Blinden von zweien andern ihre Einnahme öffentlich und auf ihre Ehre zählen, damit sie von ihren Führerinnen nicht betrogen werden möchten. Es war keiner unter ihnen, der nicht doppelt und dreimal soviel erbettelt hatte, als der fleißigste Handwerksmann in einem Tage verdienen kann. Nachdem das Finanzwesen in Ordnung gebracht und die Mahlzeit vorüber war, ließ sich ein jeder nach Gewohnheit einen Humpen mit starkem Porterbier geben, welcher auf die Gesundheit aller wohlthätigen Seelen ausgeleert wurde. Hierauf spielten die Blinden zum Tanz und es war erstaunlich, zu sehen, wie geschickt Bettler und Bett-
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