10
Vierte Stufe. Fünflau tige Wörter, str fpr
rat trat strat straß sprak sprach
rik strik reich streich rip strip
reif streif treu streu strei spreu
rit strit streit straf strauch strauß
ff
Starklaut kurz.
Erste Stufe. D reilauti ge Wörter mit Einem
N a ch l a u t :
a. Nachlautszeichen verdoppelt.
I. a — ntt mm U vt tt ff pp
am amm al all ap app
lam lamm kam kämm schal schall
schaf schaff war narr hat hatt
sät satt mat matt da dann
maul wall faul fall lauf gaff
raum dämm faul ball 2. U laut kann
ul ull ur urr ut utt
Hut nut gut butt Pu ^ puff
bul bull dum dumm schut schütt
ful null rup schupp schuf muff
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
21
7. ll bb
Leim Leib Laub Loch Lamm Licht
Bier Brot Ball Baß Bank Brust
8 rnkk Qu -- Kw
Reis Reiß Rauch Rabe Roß Rex
Kreis Kreuz Knaul Kern Kalk Knast
Qual Qualm Quart Quitte Quelle Quappe
Das Geschlecht — Geschlechtswort: der —
de dat, die — de, das — dat.
der — männlich die — weiblich das — sächlich
der Mann die Frau das Kind
der Vater die Mutter das Kind
der Hengst die Stute das Pferd
der Stier die Kuh das Rind
der Eber die Sau das Schwein
der Hahn die Henne das Huhn
der Alte die Alte das Alte
der Junge die Junge das Junge
der Stumme die Stumme das Stumme
de'' Kleine die Kleine das Kleine
der Bruder die Schwester der Onkel die Tante
der Neffe die Nichte der Netter die Base
der Bock die Ziege der Hund die Petze
der Kater die Katze der Tauber die Taube
Männliche Dinge — Dingwörter: der ein*
Greis Kreis Arm Bursch Knecht Strich
Eimer Schneider Weber Keller Teller Trichter
Ziegel Spiegel Kegel Keßel Kittel Grissel
Besen Daumen Riemen Spaten Galgell Balken
Äufg. * Setzt vor die Dingwörter: der — ein,- rc. '*-* ,“J
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
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roth, Abcndroth, Regenbogen und Gewitter sind Naturer-
scheinungen. — Die Sonne ist ein Fixstern, die Erde ein
Planet und der Mond ein Trabant. — Der Mensch hat
einen Mund, die Kuh ein Maul, der Löwe einen Rachen
und das Schwein eine Schnauze. — Das Pferd hat eine
Haut, das Schaf ein Fell und der Fuchs einen Balg. —
Die Kuh giebt uns Milch und Fleisch zur Nahrung, Haut
zu Leder, Talg zu Licht, Knochen zu Mehl und Hörner zu
Knöpfen. Noch mehr? — Was giebt uns das Schaf? —
das Schwein? — die Gans? — die Ente? — Der Baum
hat Wurzeln, einen Stamm und eine Krone. Wir unter-
scheiden Pfahlwurzel, Seitenwurzcln und Wurzelfasern. Der
Stamm hat Rinde, Haut, Holz und Mark. Die Krone hat
Äste, Zweige, Reiser, Knospen, Blätter, Blühten und Früchte.
Nennt Früchte! — Der Mensch hat einen Kopf, einen Rumpf
und Arme und Beine. Was hat der Kopf? — der Rumpf?
und was haben die Arme und Beines— Heinrich vergißt
Augen und Ohren! Hans, fallt dir ein Stein vom Herzen?
Klaus hat eine feine Nase!
Mit N bekomm' ich immer Schläge,
selbst wenn ich geh' auf gradem Wege.
Mit H zerstör' ich Flur und Saaten,
verschaffe dir auch manchen Braten.
Gebrauchst du mich mit einem T,
so mache ich nur Schmerz und Weh
5. Karl sagte: Das Roß ist ein stolzes Thier, der Ruß
ist im Schornstein, und der Rost sitzt am Eisen. Ist das
wahr? — Fritz sprach: Das Wagenrad hat viele Speichen,
der Vater siel vom Speicher herab, und der Speichel
kommt aus dem Munde. So? — Hans erzählte: Gott
erhält die Sonne, und die Sonne erhellt die Erde. So? —
Lies folgende Wörter auch rückwärts: Ehe, Esche, Elle, Egge,
Ecke, Ebbe, Abba, Anna, Uhu, Kukuk, Netter, Otto, rar,
nun, neben, necken, oho, nein, neun. — Wir haben fünf
37
Lage das Lager legen gelegen die Gelegenheit ver-
legen die Verlegenheit auslegen die Auslage ^ sehen
das Gesicht sichtbar ansehen das Angesicht die Ansicht
absehen die Absicht vorsehen die Vorsicht die Vor-
sehung — wachsen der Wuchs das Gewächs das
Wachsthum kommen bekommen entkommen ver-
kommen nachkommen die Nachkommen willkommen
vollkommen die Vollkommenheit ankommen die An-
kauft die „Auskunft die Zukunft zukünftig — alt
älter die Ältern — der Arm der Ärmel — quick
erquicken Quecksilber qnacken Quacksalber quackeln
quetschen quer Querstrich Quecke
Wortverbindungen.
(Diese geben Aufgaben für die Ausbildung der Sätze.)
Vater Väter, — Mutter Mütter, — Kind Kinder.
1) der Vater die Väter, — die Mutter die Mütter,
das Kiud die Kinder, — ein Vater, eine Mutter,,
ein Kind.
2) mein Onkel meine Onkel, deine Tante, dein
Vetter, ihre Base, unser Neffe, eure Nichte, —
dieser Bruder, jene Schwester.
3) böser Stier, gute Kuh, kleines Kalb, blauer
Himmel, schwarze Dillte, grünes Laub, toller
Hund, weiße Rose, altes Schaf, goldener Ring,
hölzerner Löffel, fleißige Tochter, herrischer Knecht,
teigichtes Brot, sterblicher Mensch, fruchtbares
Land, furchtsame Frau,, schadhaftes Buch.
4) I. ein Gott, ein Vater, eine Mutter, ein Kopf rc.
2. zwei Augen, zwei Arme, zwei Beine rc.
3. drei Zinken, drei Gelenke, drei Glieder rc.
4. vier Beine, vier Ecken, vier Räder k
5. fünf Finger, fünf Zehen.
6. sechs Beine, sechs Pfennige.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
54
währt lange. „Wäret ihr Hier^" Der Schloßer nietet. Das
Niet ist eisern. Was ist die Niete? „Wilhelm, zieh'keine Niete!"
Ich weiß ein kleines, weißes Haus,
hat keine Fenster, Thüren, Thoren,
und will sein kleiner Wirth heraus,
so muß er erst die Wand durchbohren. —
1k. h ist Nachlaut des Stammes.
Schuh Kuh Neh Stroh Floh — nähen glühen blühen
mähen krähen spähen sehen gehen stehen fliehen flehen wehen
drehen muhen ruhen leihen weihen sprühen drohen ziehen —
weh jäh roh froh früh rauh zähe nahe.
Der Schuh drückt. — Die Kuh muht. Das Reh flicht.
Das Stroh ist zähe. Wie viele Zähne hast du? Wie viele
Zehen hast du? Der Floh ist ein Insekt. Der Mörder
floh. — Die Mutter näht. Die Naht ist grade. Der
Seiler dreht. Der Draht ist dick Das Fleisch ist drähtig.
Der Fisch ist grätig. Das Eisen glüht. Die Glüht ist groß.
Die Blume blüht. Die Blühte ist roth. Der Knecht mäht.
Mad — Vormad — Nachmad. — Der Hahn kräht. Der
Habicht späht. Das Auge sieht. Wer zieht? Der Vater
droht. Das Kind fleht. Wer flieht? Der Wind weht.
Der Müde ruht. Der Schüler leihet einen Griffel. Der
Gläubige weihet sich Gott. Die Funken sprühen. Der
Berg ist jäh. Der Mensch ist roh. Die Sonne geht früh
auf. Das Schaf ist rauh. Der Rauch ist unangenehm.
Der Nachbar ist nahe. Wie geht'» und steht's? — Das
Mädchen ist stets froh. — Hunger thut weh. — Hunger ist
der beßte Koch. —
Dem Neichen bin ich nie, dem Armen oft beschiedcn,
doch weiß er mir es nimmer Dank;
denn wer mich hat, ist mit mir unzufrieden,
und wer mich nicht hat, der ist krank. —
12. Derstarklant ist lang vor mehreren Nachlauteu.
Art die Arten artig unartig die Grasart — Bart die
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
— 49 —
3. ah l. Zahl Mahl Wahl Stahl Pfahl Ahle Gemahl
— mahlen zahlen prahlen strahlen — kahl. — Mahl mal
Ahle Aal — mahlen malen. —
Was ist die Ahm? Nenne Maße! Was ist der Prahm?
Der Rahm ist auf der Milch. Der Rahmen ist um die
Tafel. Der Affe ahmt alles nach. Der Betende sagt Amen.
Der Hahn ist lahm. Das Lamm ist zahm, — Die Zahl
ist klein. Das Mahl ist gut. Komm' mal her! Der
Müller mahlt. Der Maler malt. Die Wahl ist schwer.
Der Stahl ist bläulich. Der Pfahl steckt. Die Ahle sticht.
Was ist der Aal? Der Gemahl ist gesund. Der Käurer
zahlt. Der Prahler prahlt. Die Sonne strahlt. Der Kopf
ist kahl. Was kann kahl sein?
4. ah r. Jahr Bahre Ähre Zähre Fähre Mähre — fahren
gähren nähren währen — gahr wahr — Bahre baar bar
— gahr gar — wahr war Waare.
Das Jahr ist lang. Die Bahre ist hölzern. Der Nach-
bar bezahlt baar. Die Baarschaft ist klein. Der Vogt ist
barfuß. Die Ähre hängt. Die Zähre fließt. Die Fähre fährt.
Das Bier gährt. Das Brot ernährt. Das Mahl währet längs.
Das Fleisch ist gahr. Das Eßen schmeckt gar nicht. Die
Mähre ist inager. Die Waare war schlecht. Das ist wahr.
Die Wahrheit rede stets und wag' es nie zu lügen,
die Menschen kannst du zwar, doch niemals Gott betrügen.
v oo oh — ö oh — u m 1 t
Boot Moor Moos Loos Lovtse. — Boot Bote — Loos los.
1. ob n. Sohn Mohn Lohn Hohn Bohne Dohne Drohne
— wohnen stöhnen dröhnen gewöhnen entwöhnen versöhnen
— ohne — Mohn Mond.
Was ist das Brot? Was ist das Boot'? Was ist die
Bohne? Der Lootse bringt das Boot. Der Bote hat Moos.
Das Loos Holz ist verkauft. Die Kinder loos-'n um die
Äpfel. Sohn, löse den Knoten! Vater, der Knoten ist los.
Der Mohn ist eine Blume. Was ist der Mond? Der Knecht
i
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
106
Ii. Kulturbilder aus Welt und Werks! att.
Das Brot war nun nach der Substanz, nach der Art der Be-
reitung und nach der Form sehr verschieden. Das bei weitem gewöhn-
lichste Mehl für die Brotbereitung war Weizenmehl. Daneben wurde
aber auch aus Gerstenmehl Brot bereitet, welches aber als barbarische
oder Sklavenkost galt. Auch aus Gerstengraupen wurde grobes Brot ge-
backen, sowie aus Linsen, Hirse und Hafer. Beim Weizenbrot kam es
wieder darauf an, ob man reines, fe'mgesiebtes Mehl nahm, oder gewöhn-
liches, oder grobes, graupenähnliches Mehl, oder gar Kleie, welches natür-
lich die allerschlechteste Brotsorte war. Daher wird Brot von reinem
Mehl gern wie bei uns Weißbrot, hingegen das von Kleie und Mehl
Schwarzbrot genannt. — Andere Unterschiede entstanden dadurch, daß
das Brot entweder ganz gesäuert wurde oder garnicht. Ferner unter-
schied man das Brot nach den Zuthaten: Salz; Öl; Salz, Milch und
Öl; Milch, Pfeffer und Öl; Wein, Wachs u. s. w.
Die Form der Brote war bei Griechen und Römern gleich. Ab-
gesehen von verschiedenen Figuren, welche man aus Brotteig formte (ob-
schon man zu solcher Plastik lieber Kuchenteig nahm), waren die Brote in
der Regel rund und in vier Teile gekerbt. Diese Einschnitte, deren auch
noch mehr waren, sollten das Brechen des Brotes erleichtern. Es gab
auch Brote, welche viereckig waren und Würfel hießen.
Die Einrichtung einer mit Mühle verbundenen Bäckerei lernen wir
in einem Hause in Pompeji kennen. Die Werkstatt liegt in dem hintern
Teil des mäßig großen Gebäudes und zerfällt namentlich in den 81,60 gm
großen Mühlenraum mit vier rautenförmig aufgestellten Mühlen und in
die rechts daneben gelegenen Backlokalitäten, nämlich den schon oben be-
schriebenen Backofen und mit zwei zu jeder Seite anstoßenden Zimmern,
die mit jenem durch eine kleine Öffnung in Verbindung stehen. Reste
eines großen Tisches in dem einen Zimmer lassen vermuten, daß hier
der Teig geknetet und geformt, dann durch die Öffnung in den Backofen
geschoben und das Brot, wenn es gebacken war, durch dieselbe Öffnung
nach der entgegengesetzten Seite in das andere Zimmer befördert wurde.
Neben dem Backofen zu beiden Seiten einer Brunnenöffnung sind zwei
halb eingemauerte Gefäße von Thon angebracht, welche wahrscheinlich
Wasser zum Befeuchten des halbgaren Brotes enthielten, um seine Rinde
glänzender zu machen. Die übrigen Räumlichkeiten sind teils Läden, teils
Wohnräume. Hugo Vlümner.
56. Die ersten christlichen Gotteshäuser, Basiliken.
Als die römische Weltherrschaft auf dem Gipfel ihrer Macht stand,
war die Kirche Christi gegründet worden. Unter dem Gesetze Roms,
welches die Völker zusammenband, hatte sie sich weithin über die alten
Kulturlande verbreitet. Von den Männern des Geistes verachtet, von den
Männern der Gewalt vielfach und blutig verfolgt, war ihrem Wachstum
doch keinen Einhalt geschehen. Die Lehre, welche sie brachte, war zu trost-
voll, zu beseligend gegenüber der traurigen Öde, welche von dem Glauben
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
112
Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt.
vor, aber Flachs in Pflanzenbüscheln, in Faden, Schnüren, Seilen, Geflechten und
Geweben und Teilen von Kleidungsstücken. Flachssaamen und Flachskapseln sind
ebenfalls häufig.
Aus den Schriften der Alten ist bekannt, daß die Weberei schon im höchsten
Altertum zu großer Vollkommenheit gebracht wurde. Noch jetzt ist in Arabien, Per-
sien, Indien, wo man sehr künstliche Gewebe verfertigt, der Webstuhl sehr einfacher
Natur. Das zeigen uns die Abbildungen auf ganz alten Denkmälern z. B. bei den
Ägyptern. Ähnlich müssen auch die Webstühle der Pfahlbauer eingerichtet gewesen
sein, so daß ein Züricher Bandfabrikant sogar versucht hat, einen Webstuhl herzurich-
ten, wie ihn die Pfahlbauer möglicherweise gehabt haben. Er wob auf diesem höchst
einfachen Webstuhle viele Zeuge nach, wie man sie in den Psahlbaudörfern gefun-
den hat.
Die Knochensunde in den Pfahlbauten fordern uns auf, einen Blick auf die
Tiere zu werfen, welche gleichzeitig mit den Urbewohnern lebten. Schon im Stein-
zeitalter haben die Pfahlbauer fast alle unsere gegenwärtig vorhandenen Haustiere ge-
habt. Von den wilden Tieren aber, die damals vorhanden waren (Ur, Wisent, Elen,
Bär, Wolf u. s. w.) sind nach und nach manche ausgestorben, andere wieder in die
unwegsamsten Berge und Wälder zurückgedrängt worden. —
Unsere Seeen haben uns einen großen Dienst geleistet, indem sie uns eine Menge
Dinge jahrtausendelang in ihrem Schoß aufbewahrt haben, Dinge, die jetzt als
unverwerfliche Zeugen einer Urbevölkerung der Schweiz ans helle Licht der Sonne
treten. — Die Steinzeit hatte noch keine Schrift; aus der kelüschen Erzzeü, die eine
solche gehabt haben kann, ist noch kein Buchstabe aufgefunden worden, so müssen wir
uns denn ans den Geräten, Waffen, Früchten, Tier- und Bauüberresten, welche uns
die Urbewohner als Erbe hinterließen, die Geschichte der neu erstandenen „alten Welt"
enträtseln. Nach I. Staub: „Die Pfahlbauten in den Schweizer Seeen."
(K. B. 319 und 320.)
58. Landbau und Handwerk bei den allen Deutschen.
Aus den Römerberichten erkennen wir deutlich, wie der deutsche
Landmann damals lebte, im Norden in Einzelhöfen, meist aber in ge-
schlossenen Dörfern. Wahrscheinlich hatte, als Tacitus schrieb, der Marsch-
bewohner an der Nordsee schon die ersten einfachen Dämme gegen die
schwellende See gezogen; schon stand sein Wohnsitz auf den Warfen, kleinen
Erdhügeln, welche ihn bei hoher Flut über dem Wasser erhielten; schon
weideten seine Schafe im Sommer in dem Grün des neu angeschwemmteu
Bodens. Im Binnenlande aber wohnte der Landbauer in seinem Block-
haus oder in Lehmwänden, die er schon damals mit glänzendem Weiß
zu tünchen liebte. Herden von Borstvieh lagen im Schatten der Laub-
wälder, und die geräucherte Ware aus Deutschland war unter Diokletian
ein namhafter Handelsartikel, die westfäliscken Schinken wurden den Marsen
und Menapiern abgekauft und bis nach Griechenland und Kleinasien ver-
fahren. Pferde und Rinder grasten aus dem Dorfanger, langlodige Schafe
an den trockenen Berglehnen. Mit dem Flaum der Gänseherden wurden
weiche Pfühle gestopft. Der fremde Händler, welcher Lupuswaren und
gute Geldstücke der Römer in seinem Karren vor das Haus des Landmanns
fuhr, tauschte von ihm die hochgeschätzten Gänsefedern, Schinken und Würste
aus dem Rauchfang, Hörner des Urs und großes Geweihs Pelzwerk, sogar
Toilettengegenstände: blondes Haar der Sklaven und feine Pomade zum
Haarfärben. Schon kaufte er deutsche Möhren auf, welche sein Kaiser
Tiberius als Delikatesse empfohlen hatte, er sah mit Erstaunen in dem
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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I. Lebensbilder.
33. Bettelei und Armut.
Neulich sah ich einen Handwerksmann mit seiner Frau bereits ^um
4 Uhr des Morgens in seiner Werkstätte an der Arbeit. Der Mann
schien mir munter und zufrieden zu sein, die Frau aber mit einer ge-
wissen Eilfertigkeit zu spinnen. Auf eine kleine Warnung, sie würde sich
auf diese Weise überarbeiten, antwortete sie mit Seufzen: „Ach, ich habe
acht lebendige Kinder!" Und in dem Augenblick traten die vier ältesten
schon munter herein, um zu beten und zu arbeiten. Der Anblick war
überaus rührend und der Mann erzählte mir mit einem anständigen
Stolze, wie sauer er es sich werden ließe, als ein ehrlicher Mann mit
den Seinen durch die Welt zu kommen und wie sichtbar Gott ihm Fleiß
und Ordnung segnete. „Wir haben", setzte er hinzu, „im Anfange oft Wasser
und Brot genossen, waren aber gesund und freudig dabei, bis endlich mein
täglicher Verdienst zunahm. Sauer ist es mir geworden", sagte er, „blut-
sauer! aber ich habe Brot und bin vergnügt" ....
Ich verglich hiermit eine Scene, die mir einmal zu London in einem
Speisekeller im Kirchspiel St. Gilet aufgestoßen ist. Herr Schuher, ein
berühmter Aktuar auf dem Schauplatz im Coventgarten, welcher damals
eben die niedrigen Klassen der Menschen studierte, um sich in der komischen
Malerei festzusetzen, und eine völlige Kenntnis vom high life below stairs
zu erhalten, führte mich dahin. Die Magd, welche uns empfing, setzte
geschwind die Leiter an, worauf wir hinunterstiegen, und zog solche sogleich
wieder heraus, damit wir ihr ohne Bezahlung nicht entlaufen möchten.
Im Keller fanden wir zehn saubere Tische, woran Messer und Gabeln an
langen Ketten hingen. Man setzte uns eine gute Rindfleischsuppe, einen
Erbsenpudding mit etwa 6 Lot Speck, zwei Stück gutes Brot und zwei
Gläser Bier vor; und vor der Mahlzeit forderte die Wäscherin unser
Hemd, um es während derselben zu waschen und zu trocknen und das alles
für 21/2 Pence oder 16 Pfennige unserer Münze.
In diesem Keller befanden wir uns in Gesellschaft der Gassenbettler.
Da wir uns vorher eine dazu schickliche Kleidung vom Trödelmarkte ge-
mietet hatten, so wurden wir bald mit ihnen vertraut und man that uns
die Ehre an, zu glauben, daß wir Diebe und Bettler aus einem andern
Kirchspiel wären. Wir mußten staunen, als wir die unbekümmerte, ja
angenehme Lebensart dieser Bettler erblickten.
Erstlich zählte jeder seinen Gewinst vom Tage; und besonders ließen
sich die Blinden von zweien andern ihre Einnahme öffentlich und auf ihre
Ehre zählen, damit sie von ihren Führerinnen nicht betrogen werden
möchten. Es war keiner unter ihnen, der nicht doppelt und dreimal
soviel erbettelt hatte, als der fleißigste Handwerksmann in einem Tage
verdienen kann. Nachdem das Finanzwesen in Ordnung gebracht und
die Mahlzeit vorüber war, ließ sich ein jeder nach Gewohnheit einen
Humpen mit starkem Porterbier geben, welcher auf die Gesundheit aller
wohlthätigen Seelen ausgeleert wurde. Hierauf spielten die Blinden zum
Tanz und es war erstaunlich, zu sehen, wie geschickt Bettler und Bett-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]