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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 115

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 115 - Waffen, Knechte und was sonst den Brdern zum Streite schicklich und erlaubt ist, ordne und festsetze. Doch soll man mit Flei darauf achten, da man Sttel, Zume und Schilde, die mit Gold, mit Silber oder anderer weltlichen Farbe be-malt find, nicht ohne Notwendigkeit fhre. Schfte, Schilde und Sttel drfen keine berdecken haben; nur die blanken Speereisen knnen sie mit einer Hlle versehen, damit sie dem Feinde umso tiefere Wunden schlagen .... 23. Laute Jagden mit Hunden und Beizen mit dem Federspiel, wie man sie abzuhalten Pflegt, sollen die Brder nicht ausben. Wenn sie aber in manchen Gegenden Besitzungen haben oder in Zukunft gewinnen, von denen sie wegen des Wildbrets oder der Felle groen Nutzen haben knnen, so sind ihnen Jger er-laubt, die sie zum Schutze vor Rubern begleiten drfen.... Wir erlauben ihnen auch, da sie Wlfe, Luchse, Bren und Lwen ohne Jagdhunde jagen und sie nicht zur Kurzweil, sondern des allgemeinen Nutzens wegen ausrotten. Bisweilen drfen die Brder auch Vgel schieen, wodurch sie sich im Schieen den und es desto besser erlernen. 67. Mnche und Einsiedler. Um 1150. Quelle: Otto von Freising, Chronik (Lateinisch)1). Vii, 35. bersetzung: Horst Kohl, Der Chronik des Bischofs Otto von Freising sechstes und siebentes Buch. Leipzig 1894. (Gesch. 6. d. B. 2. Ausg. Bd. 57.; <5. lol105. Es gibt verschiedene Scharen von Heiligen, die auf ihre eigenen Wnsche, ihr Vermgen, ja ihre Eltern nach dem Gebot des Evangeliums verzichten und, bestndig das Kreuz durch die Erttung des Fleisches tragend, himmlischer Sehn-sucht voll, Christo nachfolgen. Die einen wohnen in Stdten, Burgen, in Drfern und auf dem Lande und teilen ihren Nachbarn das Vorbild richtiger Lebensweise durch Wort und Beispiel mit. Andere aber verachten das Beisammensein^ mit Menschen und scheuen, mehr fr ihre Ruhe besorgt, den Umgang derselben, und Gott allein sich widmend, begeben sie sich in die Verstecke der Wlder und ver-borgenen Orte.... In gleicher Weise jedoch bringen alle in himmlischer und engelgleicher Reinheit und Heiligkeit des Lebens und Gewissens ihr Leben hin. Sie bleiben aber ein Herz und eine Seele vereint zu einem Ganzen in Klstern oder Kirchen, geben sich zu gleicher Zeit dem Schlafe hin, erheben sich einmtig zum Gebet, erquicken sich in einem Hause, Pflegen gleichmig des Gebets und des Lesens, der Arbeit Tag und Nacht mit so unermdlicher Wach-samkeit, da sie es fr gottlos halten, mit Ausnahme der kurzen Zeit, da sie die x) Der Geschichtschreiber Otto, Bischof von Freising, war ein Sohn des Baben-berger Markgrafen Liutpold Iii. von Osterreich und der Agnes, einer Tochter Heinrichs Iv., oj,e3 l" ^per h mit dem Hohenstaufen Friedrich von Schwaben vermhlt gewesen war. Als Halbbruder Konrads Iii. und Oheim Friedrich Barbarossas stand er dem Kaiserhause verwandtschaftlich nahe. Seine Kenntnisse der Geschehnisse flssen daher aus bester Quelle. Er hinterlie zwei Werke: die Taten Friedrichs (eine bis zum Jahre 1156 reichende Darstellung der Regierung Barbarossas) und die Chronik (eine bis 1146 fortgefhrte Welt-geschichte). Letzteres Werk ist sehr wertvoll. Hier reiht sich nicht, wie es bisher geschah, locker Nachricht an Nachricht, sondern die Ereignisse sind mich groen Gesichtspunkten geordnet. Das Werk ist der erste Versuch pragmatischer Darstellung. 8*

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 6

1893 - Hannover : Hahn
6 Orinoco finden sich noch bei unregelmäßigen Niederschlägen einzelne Waldinseln, die Pampas tragen aber nur im N. Strauchvegetaüon (das große Jagdgebiet Gran Chaco wilder Indianer); weiter nach S. tritt die eigentliche Grasflur auf, in der weit und breit weder Baum noch Strauch zu erblicken ist: Viehzucht. Ausfuhr von Fleisch (Liebig- fches Fleischextract), Fellen und Hörnern. In der weiten Tiefebene des Amazonas haben die nnge- hindert einströmenden Seewinde in Verbindung mit den Überschwem- mnngen das größte Waldgebiet der Erde geschaffen (die Selvas), das fast undurchdringlich (Schlinggewächse, Lianen) ist, so daß der Verkehr auf die Wasserwege beschränkt wird. Die spärliche Bevölkerung lebt deswegen auch unmittelbar an den Flüssen. Die W.-Küste ist im s. Chile den Seewinden offen, daher hat auch hier reichlicher Niederschlag mit mäßig warmem Klima eine üppige Waldvegetation und reiche Fruchtbarkeit (Heimat der Kartoffel, euro- päische Getreidearten) erzeugt: * Santiago und * Valparaiso [aißo]. Starke Einwanderung, namentlich von Deutschen. — Im n. Chile tritt eine kalte Meeresströmung, der Perustrom, an die W.-Küste und nimmt den Seewinden die Feuchtigkeit. So ist die Wüste Atacama entstanden (Salpeterlager und Silberfunde). Im N. ist die W.-Küste sehr fruchtbar (Ecuador liefert 1/3 des Kakaoertrages der ganzen Erde), aber auch ungesund; daher liegen die Städte auf den gesündern Hoch- ebenen: ° Quito und * Bogota. Die Tierwelt S. - Amerikas ist fast so eigentümlich wie die Australiens. Charakteristisch ist die müßige Größe der Tiere im Ver- hültnis zu den gleichen Arten der alten Welt: Puma und Löwe, Jaguar und Tiger, Alligator und Krokodil, der amerikanische und afrikanische Strauß. Charakteristisch ist ferner das gänzliche Fehlen der Einhufer — das verwilderte Pferd ist ein Geschenk Europas — sowie die geringe Zahl von Zweihufern. Zu erwähnen sind hiervon nur die Lamas (Guauako und Viknna), die kleineren Vertreter des Kamels in den Anden. — Der größte Vierfüßler ist das Tapirschwein im sumpfigen Dickicht; in den Wäldern fällt das Faultier auf, das träge und langsam von Ast zu Ast klettert. Zu erwähnen ist weiter der Ameisenbär und unter den Vögeln der Kondor, der bis 372 m spannt, ein Bewohner der Anden. Die tropischen Wälder bergen außerdem eine Menge von Affen- Herden — Brüllaffen, Wickelschwanzaffen — eine reiche und mannig- faltige Vogelwelt, Myriaden von glänzenden Käfern, ungeheure In- sektenschwärme und Mengen buntschillernder Schlangen.

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 7

1893 - Hannover : Hahn
7 Die Gewässer beherbergen neben den Alligatoren eine Anzahl von Fischen, Flußschildkröten und Wasserschlangen; Delphine finden wir im Amazonas und Orinoco. Eingeführt sind von Europa außer den Pferden auch Rinder und Schweine, sowie Hunde, die in Rudeln wild umherlaufen und äußerst lästig sind. Die Bevölkerung S.-Amerikas ist sehr gering. Auf nahezu 20 Mill. (17 730000) qkm kommen nicht viel über 30 Mill. E. (vergl. Deutschland: 50 Mill. E. auf weniger als Vz« jener Fläche); nur 9 Städte zählen 100 T. E. und darüber. Die Urbevölkerung bilden die Indianers (A. G. 61), die in Stämmen wild umherschweifen, sich hauptsächlich von Jagd und Fischerei nähren (wegen des Mangels an milchgebenden Haustieren kein Noma- denleben) und auf einer sehr niedrigen Kulturstufe stehen. Groß im Erdulden von Schmerzen und Beschwerden sind sie sonst ohne Energie; Rachsucht und Grausamkeit sind hervorstechende Eigenschaften ihres Charakters. Kannibalismus bei einigen Stämmen. Zwei Kulturstaaten fand man bei der Entdeckung auf den Anden: die Jucas von Peru (Ackerbau und Bergbau) und die Muyscas von Bogota. Den zweiten Bestandteil bilden die Negers. Wir finden sie besonders an der n. und ö. Küste, wo sie die schwächlichen Indianer bei den Plantagenarbeiten ablösten. — Las Casas. — Sie sind jetzt sämtlich freigelassen. Trägheit derselben. Die Europäer gehören meist den romanischen Völkern an; Germanen in Chile, Süd-Brasilien und Argentinien. Zunächst wurde wegen des Gold- und Silberreichtums der Ge- birge eine Reihe von Kolonieen an der N. - und W.-Küste von den Spaniern gegründet; dann folgte die Besiedelnng der übrigen Teile. Der ganze O. — Brasilien — fiel nach der Landung Cabrals (1500) durch den Schiedsspruch des Papstes den Portugiesen zu. Der durch die Habsucht der Spanier hervorgerufene Druck — die ameri- kanischen Produkte durften nur in Spanien abgesetzt werden; nur in Europa geborne Spanier wurden zur Verwaltung zugelassen — be- wirkte nach dem Sturz der spanischen Bourbonen durch Napoleon I. den Abfall der Länder und die Bildung von freien Republiken. Dieselben haben sich auch nach langen Kämpfen (1810—25) behauptet, *) Die Mischlinge von Indianern und Europäern nennt man Mestizen, von Negern und Europäern Mulatten, von Negern und Indianern Zambos.

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 18

1893 - Hannover : Hahn
18 die gewöhnlichen Pelztiere: Eisbär, Eisfuchs, Landbär, Fuchs, Wolf, Fjällfras, Luchs, Zobel, Biber ic.; außerdem das Renntier und die übrigen Hirscharten, Moschustiere u. dgl. — In den nordischen Meeren der Walfisch, die Robbenarten, Fische in ungeheuren Mengen. Weiter im S. haben wir Antilopen, Wölfe ic. neben den verwil- derten Pferden (Vergl. S.-Am.). — Der Büffel (Bison) findet sich in großen Herden nur noch in Britisch - N.-Amerika.; im S. sind nicht mehr viel über 1900 Stück, eingerechnet diejenigen (etwa 250), die in der Gefangenschaft leben. Bevölkerung. Wie in Fauna und Flora, so zeigt auch in der Bevölkerung die Polarzone in allen Erdteilen das gleiche Bild. — Amerika hat hier die Eskimos, die zur mongolenähnlichen Rasse gehören und in Gestalt und Charakter vom Indianer verschieden sind. (Haß zwischen den beiden Stämmen.) Leben der Eskimos. Die Indianer gleichen denen S.-Amerikas. Sie schmelzen beim Vordringen der edleren weißen Rasse zusammen (das „Feuerwasser"): In den Vereinigten Staaten werden sie noch auf 300 T. geschätzt. — Einen indianischen Kulturstaat fanden die Europäer bei ihrer Ankunft auf dem Hochlande von Mexiko. Die Europäer wanderten ein, weil sie in ihrer Heimat mit ihrer Lage unzufrieden waren. Sie sind zum größten Teil Ger- manen. — Im N. von Canada sind sie nur in kleinen Festungen (Forts) zu finden. (Handel mit den kostbaren Fellen.) Halbwilder Zustand der europäischen Jäger. Weiter südlich war die Fruchtbarkeit des Bodens und die Ver- bindnng mit dem Mutterlande bestimmend für die ersten Ansiedelungen. Der Reichtum der Gebirge übte erst später seine Anziehungskraft. Art der Befiedelung. Zu den Europäern gesellten sich im S., wo Plantagenbau getrieben wurde, die Neger. Sie sind jetzt alle in Freiheit gesetzt. Neuerdings wandern auch Chinesen ein (Kulis). §. 6. Politische Geographie. 1. Britisch Nord-Amerika — 8*/, Mill. qkm (fast = Europa), 5 Mill. E. — umfaßt den N. bis über den 50" n. B. mit Aus- nahme Alaskas [ljas]. — Bis in die 60ger Jahre war es zum größten Teil in den Händen der Hudsonsbaigesellschaft als weites Jagdrevier.

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 132

1893 - Hannover : Hahn
132 buntesten Wechsel mit den Palmen, während über ihnen, wie Riesen im Heer von Zwergen, sich die gewaltigen Wollbäume erheben, bis 25 m und darüber anstrebend. Wo der Urwald sich lichtet, treten Savannen ans, in denen nur niedriges Gebüsch und einzelne Bäume, zu kleinen Gehölzen ver- eint, die Grasfluren unterbrechen. Mannshoch schießt hier zur Regen- zeit das Gras auf und giebt Zeugnis von der treibenden Kraft des Bodens. Weite Strecken hat der Mensch der Kultur dienstbar gemacht. — Hier erheben sich die fensterlosen, kleinen Hütten der Dorfschaften, an welche sich Pisang- und Bananenplantagen anschließen. Hirse, Kassave, Mais, Reis u. dgl. treten an die Stelle unserer Getreidefelder. Dazu kommen endlich die Plantagen der Deutschen, welche trotz der kurzen Zeit *), in welcher die Sicherheit zur Anlage derselben vorhanden war, bereits gute Erträge liefern. Die „Deutsche Plantagen- Gesellschaft" hat Erfolge im Kakao-, weniger im Tabakbau zu verzeichnen. Zu Ackerbaukolonien ist das Land wegen des ungesunden Klimas, das eine angestrengte Thätigkeit des Weißen unmöglich macht, nicht zu brauchen. Tierwelt. Unter den Tieren sind neben einer zahlreichen Vogelwelt (Graupapageien) hervorzuheben Leopard, Büffel, Antilopen, Wildschweine und ganze Herden von Affen. Der Elefant ist selten, der Löwe fehlt ganz. In den Flüssen sind Krokodile und Flußpferde. Bewohner. Die Kamerunneger haben einen schönen, kräftigen Körperbau; aber häßliche Gesichtszüge. Hinsichtlich ihrer geistigen Fähigkeiten stehen sie hinter den übrigen Stämmen Westafrikas weit zurück. Ihr moralischer Wert ist sehr gering anzuschlagen. Untreue, Lügenhaftigkeit und Feigheit sind hervorstechende Eigenschaften ihres Charakters. Der Einfluß der christlichen Mission ist bis jetzt gering, so daß noch immer der widersinnigste Aberglaube vorherrscht. 1887 ist eine deutsche Schule gegründet. Handel. Kamerun ist vorwiegend Handelskolonie; der Absatz deutscher Erzeugnisse an der dortigen Küste, von der aus durch den Zwischenhandel, den die Neger in den Händen behalten haben, auch das Hinterland versorgt wurde, sowie der reiche Ertrag an Palmöl und auch das Elfenbein aus dem Hinterlande, das in den Handel gebracht wurde, bestimmte die deutsche Regierung, das Land in Besitz zu nehmen. ') Eine Plantage bedarf mindestens einer Reihe von 7 Jahren, bis sie anfängt, das hineingesteckte Kapital mit den Zinsen zu vergüten.

6. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 135

1893 - Hannover : Hahn
135 Bodenbildung und Bewässerung. An der Küste findet sich ein niedriger, z. T. sumpfiger Landstreifen; dann erhebt sich das Land terrassenförmig zu ansehnlichen Hochflächen und Gebirgen, welche weite, fruchtbare Ebenen einschließen. Die bedeutendste Erhebung ist der Kilima-Ndscharo (über 6000 m). Der fruchtbare Boden an den Abhängen mit reichlicher Bewässerung durch zahllose Flüßchen ist bei gesundem Klima (hohe Lage) zur Anlage von Ackerbaukolonien geeignet und wird äußerst wertvoll werden, sobald die Verbindung mit der Küste (Eisenbahn) hergestellt ist. Die Flüsse, welche das Land durchströmen, sind für den Verkehr von geringer Bedeutung, da nur wenige auf weitere Strecken schiffbar find (Stromschnellen), doch kann man sie für die Versorgung der Ufer- landschaften mit Wasser nützen. — Am wichtigsten ist der Rnfidschi (im ganzen Lauf befahrbar) mit seinen fruchtbaren Uferlandschaften und der Grenzfluß Rovuma. Mehr Bedeutung für den Verkehr haben die großen Grenzseen Ukerewe-, Tanganjika- und Nyassa - See (Verbindung mit den inneren Gebieten). Pflanzenwelt. Reiche Wälder mit mannigfaltigen Baumarten wechseln mit Steppen, die Mimosen, Schilfgewächse, Euphorbien und Akazien tragen. In den Niederungen finden sich alle in Westafrika heimischen Nutzpflanzen. Von den höher gelegenen Strichen des Kilima-Ndscharo (s. o.) abgesehen ist das Land zu Ackerbaukolonien nicht zu brauchen, wenn auch das Klima nicht so ungesund ist wie in Kamerun (manche Striche, leider die weniger fruchtbaren, sind ganz fieberfrei). Doch eignet es sich vorzüglich zum Plautageubau, der besonders Baumwolle, Kaffee, Zuckerrohr und Tabak liefert. Tierwelt. Büffelherden, Giraffen, Zebras und Antilopen, sowie Paviane und Meerkatzen bilden die wichtigsten Tiergattungen. Auch der Elefant ist noch häufig. Von Raubtieren finden sich der Leopard, die Straudhyäue und der Schakal. In den Flüssen sind Krokodile und Flußpferde. Von den Vögeln ist besonders der Strauß zu erwähnen. Die Bewohner gehören zu den Bantn. Sie sind im allge- meinen stark gebaut, aber träge und auch in moralischer Hinsicht den Kamerunnegern ähnlich. An der Küste ist das Mischvolk (mit den Arabern) der Suaheli.

7. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 26

1893 - Hannover : Hahn
26 zu brauchen, während die (schiffbaren) Küstenflüsse in Nen-Süd-Wales [nels], welche die Australalpeu nach S.-O. hin entwässern, in dieser Hinsicht wertlos sind. Die Gewässer weiter w. bilden, da sie keinen Abfluß gefunden haben, Salzseen, die in der trockenen Jahreszeit fast ganz zu- sammenschrnmpfen. In engem Zusammenhang mit den Niederschlägen steht auch die Entwickelung der Pflanzenwelt. Nur an den Küsten finden sich geschlossene Waldstrecken, im Innern nur vereinzelt lichte Waldungen. Weite Strecken sind mit dichtem Strauchwerk, dem verworrenen, stachligen oft undurchdringlichen „Skrub" oder mit hohen, steifen (zur Weide unbrauchbaren) Grasarten (Spinifex) bedeckt. Die Flächen, welche bessere Gräser tragen, bilden keinen geschlossenen Rasenteppich, so daß die Viehzucht weite Strecken Landes erfordert. Nachdem man indessen die Möglichkeit, Brunnen zu graben, erkannt hat, schieben die Viehzüchter ihre Herden immer mehr landeinwärts, Skrub und Spinifex verschwinden bei der Aussaat nahrhafter Gräser und die Wüste weicht zurück. Am wertvollsten ist der S.-O. — Hier finden wir infolge des reichen Niederschlages weite Waldungen mit hohen und schlanken Bäumen, große Weideländer (in Australien die größten Schafherden der Erde), fette Wiesen und zum Ackerbau geeignetes Land. Dazu kommt, daß die Gebirge Steinkohlen, Kupfererze und edle Metalle (Gold) bergen, und so hat sich hier eine dichte Bevölkerung angesiedelt: ^Adelaide [lib], "Melbourne [melborn], ^Sydney [ßitrni]. Bemerkenswert sind die Eigentümlichkeiten, welche dieser Erdteil sowohl in der Flora wie in der Fauna darbietet. „Da findet man Blätter, welche nicht flach liegen oder hängen, sondern ihre scharfen Kanten nach oben kehren, da findet man Bäume ganz ohne Laub; dort giebt es vierfüßige Tiere mit starken Fischschuppen, Vierfüßler mit breitem Entenschnabel, vierfüßige Pelztiere, die Eier legen, Vögel ohne Flügel, Vögel ohne Federn . . . In der Pflanzenwelt sind als charakteristisch zu erwähnen: Die Eucalypten (Gummibäume), 4/5 aller Waldungen bildend. Feines, immergrünes Laub, das die Kanten nach oben kehrt. Abwerfen der Rinde. — Einige Exemplare mit nahezu 150 m übertreffen an Höhe noch erheblich die Riesenfichten von Californien. Die Akazien, meist dornige Bäume oder Sträucher mit kleinen, meist gelben Blüten.

8. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 27

1893 - Hannover : Hahn
27 Die Casuarinen, schlank und blattlos, mit Zweigen, die den Schachtelhalmen gleichen. Sie sind Trauerweiden ähnlich, wenn diese ihr Laub abgeworfen haben, und finden sich in die anderen Waldungen eingemischt. Tierwelt. Uuter den Säugetieren herrschen die Beuteltiere vor (Rieseukäuguru), zu denen eigentlich auch das merkwürdige Schnabeltier zu rechnen ist. — Der Dingo (australischer Hund) ist eine Plage der Herden. Unter den Vögeln sind der Emu, ein Verwandter des Strauß, der schwarze Schwan und der Leier- schwänz zu erwähnen. Gefährliche Tiere giebt es, von einigen Schlangenarten abge- sehen, nicht. Von Europa sind besonders Rinder, Schafe und Schweine eingeführt. Bewohner. Die Ureinwohner bilden die Australier (A. G. 61viii). Sie sind an Zahl sehr gering und stehen auf einer sehr niedrigen Kulturstufe. Körperlich und geistig höchst mangelhaft ausgestattet, sind sie aus dem Zustande äußerster Roheit nicht herausgekommen. Sie nähren sich von Jagd und Fischfang, huldigen aber auch dem Kaum- balismns. — Fast nackt, sind sie zum großen Teil ohne Wohnungen, staatliche Einrichtungen kennen sie nicht. Ihre Religion besteht in einem finstern Dämonen- und Gespensterglauben- Sie sterben allmählich aus; ihre Zahl beträgt nur noch etwa 50 T. Die europäischen Ansiedelungen datieren vom Ende des vorigen Jahrhunderts, als die Engländer einen Ersatz für den Verlust in N.-Amerika zu bekommen fuchteu. Zunächst wurden Verbrecher nach der O.-Küste deportiert, die dann nach Verbüßnng der Strafe freiwillig dort blieben (Gründung von ^Sydney). Bald folgten andere Kolonisten. Gewaltiger Zuzug in der zweiten Hälfte unseres Jahr- Hunderts infolge der Entdeckung der Goldlager. Seitdem deportierte man die Verbrecher nach der W.-Küste, bis schließlich die Deportation nach Australien ganz aufgegeben wurde. politische Geographie. §. 10. Der gauze Kontinent ist englisch und trägt von allen Kolonial- gebieten am meisten englisches Gepräge. — In der Verwaltung sind die einzelnen Kolonieen^) Australiens (Konföderation von 1885) fast i) Es sind 6 Kolonieen und 1 Territorium.

9. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 35

1893 - Hannover : Hahn
35 Die Tierwelt Irans erinnert ebenso wie die Pflanzenwelt an die Mittelmeerländer: Löwe, Tiger, Schakal, Hyäne, Antilopenherden tc. b. Armenien, w. von Iran, besteht ans höhern, nicht in be- stimmter Richtung streichenden Ketten, von denen größere Hochebenen eingeschlossen sind. — Wilde Gebirgsklüfte und rauhe Bergketten wechseln mit lieblichen, reich angebauten Thalebenen, während weite Strecken der Hochsteppe anheimfallen. Charakteristisch ist die Waldarmut; nur in den Thälern findet sich reicher Baumschmuck. Wichtig ist die Hochebene von Eriw^n als Krenznngspnnkt der Straßen (Stadt Eriwan). An dem S.-Rand erhebt sich der doppel- gipflige Ararat 5000 m. — Von größerer Bedeutung für den Verkehr ist indessen die Hochebene von Erserüm mit der Stadt "Erserum. Verbindung mit °Trapeznnt, *Täbns, * Tiflis, ° Mosul, °Diarbekr. Der reiche Niederschlag füllt eine Zahl von Seen (Wansee, Urmiasee), wo die umgebenden Ketten den Abfluß hindern; auch entquellen dem Hochlande gewaltige Ströme: Enphrat (ein Quellfluß vom Hochland von Erserüm), Tigris (ö. des Vereinigungspunktes der Euphratquellflüffe), Kur (von den n. Abhängen). c. Klein-Asien. Zwei von Armenien auslaufende Ketten säumen mit ihren Fortsetzungen die Küsten des Mittelländischen und Schwarzen Meeres und schließen das Hochland von Klein-Asien ein. S.-ö. zieht der Antitaurus bis zur Küste und sperrt den Verkehr nach O. Gleich unwegsam ist seine Fortsetzung, der Tanrns, welcher nur schmale Pforten — die Cilicischeu Thore (Tarsus) — nach dem Küstenrand bietet. Die weiteren Fortsetzungen im S. sind ebenso wie die Rand- gebirge im N. unbedeutend. Die unterseeische Fortsetzung der Gebirge zeigt sich in den Küsten- inseln: Rhodos, Samos, Chios. Die iunern, meist ebenen Flächen, werden von den Randgebirgen der Feuchtigkeit beraubt und find zum großen Teil reines Steppen- land mit salzigem Boden: „Viel Steine gab's und wenig Brot." Schafzucht ('Angora). Nur ein größerer Fluß hat sich auf der Halbinsel entwickelt, Kysyl-Jrmak, der alte Halys; im übrigen finden wir kleine Küstenflüsse. Die Küstenlandschaften liefern bei genügender Bewässerung die Produkte der südeuropäischen Halbinseln (Getreide, Wein, Südfrüchte), und Klein-Asien zeigt auch Ähnlichkeit in der Tierwelt mit diesen Ländern. — Besonders der S. - Rand des Schwarzen Meeres hat einen außergewöhnlichen Reichtum an Kern- und Steinobst, fo daß 3 *

10. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 65

1893 - Hannover : Hahn
65 Eine andere verfolgt im O. die Oasenreihe s. von Barka und w. vom uubifch-ägyptischen Plateau; sie endet in Dar-For. Ebenso durchziehen den oasenreichern W. eine Zahl von Kara- wanenstraßen. Die wichtigsten führen von Marokko über Tafilelt nach -Timbnktn, sowie von -Tripolis nach 'Timbnktn einerseits, nach 'Sokoto andrerseits. §.32. Pflanzen-und Tierwelt. 1) Nordafrika bis zur Sahara, zum Mittelmeergebiet gehörig, weicht in der Pflanzen- und Tierwelt nur unwesentlich von S.-Enropa ab. — Bezeichnend ist für den ganzen Mittelmeerrand ein großer Reichtum an immergrünen Sträucheru. Immergrüne Eichen, Ulmen, Kastanien, Lorbeerbäume, Zwergpalmen, wilde Öl- und Johannisbrotbäume charakterisieren die Waldungen. Daneben in den Gärten die Südfrüchte, auf den Feldern Weizen und Mais. Die Tierwelt entspricht derjenigen S.-Europas, doch kommen an Raubtieren noch Löwe und Panther, Hyäne und Schakal vor. — Gazellen- und Antilopenherden. 2) Die Sahara. Ihre Pflanzen vergl. oben. Die Tierwelt ist ärmlich, nur der Strauß und einige Antilopenarten finden sich; der Löwe ist höchstens am Rande der Wüste. 3) Zwischen Sahara und Kalahari (heiße Zone: tropische Regen, mächtige Urwälder in den feuchten Tiefländern, daneben weite Savannen) treten in der Pflanzen- und Tierwelt kolossale Exemplare auf. Unter den Pflanzen ist zu merken: der Baobab oder Affenbrot- bäum, der Stämme bis zu 30 vi Umfang hat, die Tamarinde, einzelne Palmen wie die Ölpalme, die für den Handel von großer Wichtigkeit ist, die (bis 25 in hohen) riesigen Wollbäume; daneben dann Mais, Weizen, Durra, die Hauptbrotfrucht Afrikas, die Kassave, die Batate, deren Wurzelknollen man genießt, die Banane oder Pisaug, Kaffee, der in Abessinien seine Urheimat hat, Zuckerrohr, Baumwolle, Tabak, Reis. Was die Tierwelt anbetrifft, so haben wir hier das Reich der Dickhäuter (Elefant, Nashorn, Flußpferd) und der Wiederkäuer (Auti- lopeu und Büffel). In den Flüssen lebt das Krokodil, in den Ur- Wäldern Hochsudans menschenähnliche Affen (Gorilla und Schimpanse) und der Maudrill. Giraffe, Gnu, Zebra sind Afrika eigentümlich. Von Raubtieren haben wir den Löwen, den Leoparden, den Schakal und die Hyäne. Zweck u. Bernecker. Geographie Ii. 5
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