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Dreimaliger Krieg mit Ungarn.
von Köln und seinem Domcapitel (welches dessen Absetzung bewirkt
hatte) zu schlichten. Da die Kölner den Kaiser zu Hülfe riefen, so
nahm sich Karl der Kühne des Erzbischofs an, vermochte jedoch die
kleine Stadt Neuß durch eine eilfmonatliche Belagerung und unzäh-
lige Stürme nicht zur Uebergabe zu bringen, und schloß Frieden mit"
dem Kaiser, um Lothringen zu erobern und die Schweizer für einen
Einfall in die Freigrafschaft Burgund zu züchtigen. Die Eroberung
Lothringens war in kaum 3 Monaten vollendet. Aber von den
Schweizern wurde er zweimal, bei Gran so n und bei Murten,
geschlagen (1476), und der Herzog (Renatus) von Lothringen
eroberte sein Land wieder. Der Versuch Karl's, Nancy wieder zu
gewinnen, führte hier eine dritte Schlacht herbei, in welcher er selbst
fiel (1447). Nach seinem Tode kam die Vermählung Maximilian's
mit Maria doch zu Staude, aber über die reiche Erbschaft entstand
ein Krieg mit Frankreich, in welchem Maximilian (durch den Sieg
bei Guinegate 1478) die Oberhand behielt. Zwar mußte er im
Frieden (zu Arras) Ludwig das von diesem (nach Karl's Tode so-
fort) in Besitz genommene Herzogthum Burgund lassen, aber später
(im Frieden zu Senlis 1493) erhielt er auch den Rest der burgun-
dischen Erbschaft. Dazu gewann Maximilian Tirol, indem die tiro-
ler Stände von dem Erzherzog Sigmund, der die meisten österrei-
chischen Besitzungen in der Schweiz durch Kriege verloren, das kle-
brige verkauft und sich durch seine elende Verwaltung verhaßt ge-
macht hatte, abfielen und sich an Maximilian anschlossen, weshalb
der kinderlose Sigmund ihm (1490) das Land abtrat, welches ihm
ohnehin anheim gefallen wäre.
Dreimaliger Krieg mit Ungarn. Papst Pius Ii., obgleich er einst
selbst zu den Baseler Compactaten mitgewirkt hatte, wodurch den Utraquisten der
Gebrauch des Kelches gestattet worden war, faßte den Entschluß, die Hussiten
wieder mit der römischen Kirche zu vereinigen; sein Nachfolger Paul >>. ver-
suchte die Ausführung desselben und bewog den König Matthias Corvinus von
Ungarn durch das Versprechen der böhmischen Krone, ihm beizustehen. So ent-
stand ein verheerender Krieg zwischen Böhmen und Ungarn, in welchem
Kaiser Friedrich für Böhmen Partei nahm. Als Friedrich dem ungarischen Kö-
nig nicht nur seine Tochter (Kunigunde) als Gemahlin verweigerte, sondern auch
den polnischen Prinzen Wladislaw feierlich mit Böhmen belehnte, obgleich er frü-
her diese Belehnung dem Matthias für geleistete Hülfe versprochen hatte, so fielen
die Ungarn in Oesterreich ein, verwüsteten dus Land und zwangen die Einwoh-
uer, ihrem Könige Treue zu schwören. Der Kaiser mußte ihren Abzug mit groß-
ßen Versprechungen erkaufen (1477). Bald erneuerte sich der Krieg, als Frie-
drich den (aus unbekannten Ursachen) zu ihm entflohenen Erzbischof von Gran
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Kühne Karl Renatus Nancy Maria Maria Maximilian Maximilian Ludwig Ludwig Maximilian_Tirol Maximilian Maximilian Maximilian Matthias_Corvinus Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Matthias
Ludwig der Baier.
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einer größern Hausmacht: er brachte Böhmen an sein Haus, indem
die böhmischen Stände, unzufrieden mit ihrem Könige (Heinrich von
Kärnthen), Heinrich's Vi l. Sohne Johann mit der Hand der böh-
mischen Prinzessin Elisabeth die Krone von Böhmen anboten. Dann
zog er nach Italien und stellte nicht nur die deutsche Herrschaft
über Italien, sondern auch das römische Kaiserthum nach
62jähriger Unterbrechung her.
Nach Heinrich's Vii. Tode erwartete Herzog Friedrich der
Schöne von Oesterreich, der älteste Sohn des getödteten Al-
brecht, um so eher die Krone, als des verstorbenen Kaisers Sohn
noch minderjährig war, aber während er von einem Theile der
Wahlfürsten gewählt wurde, ernannte eine Gegenpartei, welche
die Erhebung Friedrich's von Oesterreich wegen seiner zu großen
Macht mißbilligte und die auch den vorigen König Heinrich haupt-
sächlich auf den Thron gesetzt hatte, den Herzog Ludwig von
B a i e r n.
5. Ludwig Iv. der Baier 1314 —1347 und Friedrich von
Oesterreich 1314 — 1330.
Noch ehe es zum Kriege zwischen beiden Königen kam, wollte
Oesterreich Rache nehmen cm den Waldstädten für ihren Aufstand
gegen Albrecht I. und weil sie für Ludwig Partei genommen hatten,
da sie von einem habsburgischen Kaiser die Bestätigung ihrer Unab-
hängigkeit nicht erwarten konnten. Aber der Herzog Leopold von
Oesterreich, Friedrich's Bruder, mit seiner unbeholfenen Reiterei un-
terlag im Kampfe bei Morgarten 1315 den (1300) leicht beweg-
lichen Schweizern, welche darauf den ewigen Bund zu Brunnen
schlossen, und Friedrich wurde in dem Kampfe mit Ludwig dem
Baier bei Mühldorf (am Inn) und Ampfing 1322 von dem
baierischen Feldhauptmann Seyfried Schweppermann geschlagen und
selbst gefangen. Da aber Friedrich's Brüder den Krieg gegen Lud-
wig mit mehr Glück fortsetzten, so schloß dieser mit seinem Gegner
einen Vergleich, wonach er ihm gegen Verzichtleistung auf den deut-
schen Thron die Freiheit wiedergab, und als Friedrich, weil er die
eingegangenen Bedingungen nicht erfüllen konnte, sich dem Vertrage
gemäß selbst wieder als Gefangenen stellte (?), war Ludwig durch
diese Treue so erschüttert, daß er sich nun mit ihm zu einer gemein-
schaftlichen Regierung vereinigte; jedoch blieb Friedrich ohne Einfluß
auf die Reichsgeschäfte.
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TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_der_Baier Ludwig Heinrich_von
Kärnthen Heinrich Johann Elisabeth Friedrich_der
Schöne Friedrich Heinrich Heinrich Ludwig_von
B Ludwig Ludwig_Iv Ludwig Friedrich_von
Oesterreich Friedrich Oesterreich Albrecht_I. Albrecht_I. Ludwig Ludwig Leopold_von
Oesterreich Leopold Friedrich Friedrich Ludwig_dem
Baier Ludwig Feldhauptmann_Seyfried_Schweppermann Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich