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1. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 28

1882 - Kreuznach : Voigtländer
/ — 28 — Deutschland gelangte, wollte das Volk es lange gar nicht glauben, daß sein großer Kaiser wirklich gestorben sei. Der gewaltige Barbarossa lebte fort in der Sage. Im Thüringer-lande, erzählt sie, tief unten im Kyffhäuserberge sitzt er schlafend, das Kinn gestützt auf einen steinernen Tisch, durch den sein Bart gewachsen ist. Den Gipfel des Berges umkreisen Raben; endlich aber wird ein Adler kommen und sie hinwegscheuchen. Dann erwacht der alte Barbarossa aus seinem Schlummer und bringt die alte Macht und Herrlichkeit des deutschen Reiches wieder. 15. Rudolf von Habsburg. (1273 — 1291.) 1. Das Faustrecht. — Mit dem Tode des letzten hohenstanfischen Kaisers begann für Deutschland eine höchst traurige Zeit. Die deutschen Fürsten, welche einem kraftvollen Kaiser nicht unterworfen sein mochten, übertrugen, uneinig unter einander, die kaiserliche Würde an zwei Ausländer, einen englischen Prinzen und einen König in Spanien. Aber dieselben erlangten gar kein Ansehen; der eine von ihnen kam niemals, der andere nur selten nach Deutschland. Da brach denn allenthalben im Reiche Unordnung und Verwirrung aus; das rohe Faustrecht, der eiserne Speer der Raubritter herrschten ungehemmt. Ein solcher Zustand konnte nicht fortdauern, wenn Deutschland sich nicht völlig auflösen sollte. Das fühlten endlich auch die Fürsten; darum beschlossen sie wieder einen Herrscher zu wählen, der Recht und Gerechtigkeit handhaben und die zerstörte Ordnung wiederherstellen sollte. 2. Der Graf von Habsburg. — Als sie zur Wahl versammelt waren, brachte der Erzbischof von Mainz den schwäbischen Grafen Rudolf von Habsburg in Vorschlag. Der war nicht mächtig an Land und Leuten, aber ein gar tapferer, kluger und biederer Herr. Auch rühmte man seine Frömmigkeit. Einst ritt er von seinem Stammschloß, der Habsbnrg im Schweizerlande, zur Jagd aus. Da begegnete ihm ein Priester, der einem Sterbenden das heilige Abendmahl reichen wollte. Sein Weg führte

2. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 30

1882 - Kreuznach : Voigtländer
— 30 — Hufen der wilden Streitrosse zertreten wurden; der Kaufmann zog sicher seines Weges an den hohen Burgen vorüber, und die Räuber, die zuvor offen im Lande nmhergeschwärmt waren, suchten sich in einsamen Schlupfwinkeln zu verbergen. 5. Rudolfstod. — Achtzehn Jahre lang hat Rudolf dem deutschen Reiche vorgestanden. Als er endlich, ein Greis von 73 Jahren, seinen Tod nahe fühlte, eilte er nach Speier, um dort, an der Grabstätte der Kaiser zu sterben. Doch er kam nur bis Germersheim, und seine Leiche wurde von da in den Dom zu Speier gebracht. Das deutsche Volk aber ehrte noch lange sein Andenken. 16. Kaiser Ludwig der Bayer und die Kaiser aus dem Hause Österreich. 1. Zwietracht im deutschen Reiche. — Es brachte dem deutschen Reiche keinen Vorteil, daß die Kaiserkrone nicht vom Vater auf den Sohn forterbte, sondern daß die Fürsten jedesmal den Kaiser wählten. Ja, hätten sie immer den tüchtigsten auf den Thron erhoben, hätten sie stets Herrscher gefunden, wie Friedrich Barbarossa oder Rndolf von Habsburg! Aber solche suchten sie oft gar nicht, denn unter schwachen Kaisern konnten die Fürsten ihre eigene Macht desto mehr ausdehnen und befestigen. Dazu kam, daß bei der Wahl des Kaisers oft Zwiespalt unter den Fürsten entstand, der bis zum Bürgerkriege führte. 2. Derfrommeschweppermann. — Ein solcher Bürgerkrieg erhob sich, als, 23 Jahre nach dem Tode des Kaisers Rudolf von Habsburg, ein Teil der deutschen Fürsten Rudolfs Enkel, Friedrich den Schönen von Ö st erreich, ein anderer den Herzog Ludwig von Bayern als Kaiser wählte. Beide wurden gekrönt; keiner wollte nachgeben. Endlich kam es zwischen ihnen zu einer entscheidenden Schlacht. Ludwig siegte durch die Kriegskunst seines erfahrenen Feldhauptmanns Schweppermaun, Friedrich der Schöne wurde sein Gefangener. Als nun am Abend des Schlachttages die Feinde gänzlich das Feld geräumt hatten, da begannen Die siegreichen Ritter samt dem Kaiser zu fühlen, daß sie den ganzen Tag gekämpft, aber nichts gegessen und

3. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 5

1882 - Kreuznach : Voigtländer
Volk den Ruhm seines Helden Armin, und die dankbare Nachwelt feiert ihn mit Recht als Deutschlands Befreier. 3. Die Völkerwanderung. (375). 1. Deutsche Volk erv ereine. — Seit Armins Sieg konnten die Römer nicht mehr daran denken, Deutschland zu bezwingen. Sie suchten nur noch ihr Reich vor dem Eindringen der deutschen Völker zu sichern. Darum stellten sie an den deutschen Grenzen ihre besten Heere als Wache auf und zogen Wälle, Gräben und Mauern von gewaltiger Stärke, deren Reste geblieben sind bis auf den heutigen Tag. Dennoch ließen sich die kriegerischen Deutschen nicht von Angriffen auf das römische Reich zurückschrecken. Die fortwährenden Kämpfe belehrten sie, daß Eintracht stark macht. Daher geschah es, daß die zahllosen kleinen Völkerschaften sich mehr und mehr zusammenschlössen und größere Vereinigungen bildeten. Es entstanden die vier großen Völkerbündnisse der Alemannen am Oberrhein, der Franken am Niederrhein, der Sachsen zwischen Rhein und Elbe und der Goten im östlichen Deutschland. Immer gefährlicher wurden diese streitbaren Volker dem sinkenden römischen Reiche. Endlich trat ein Ereignis ein, das sie alle in Bewegung setzte: es begann die sogenannte große Völkerwanderung. 2. Die Hunnen. — Den Anstoß zu der Völkerwanderung gab ein wildes Nomadenvolk, das von Asien her in Europa einbrach. Es waren die Hunnen, Leute mit schwarzem, struppigem Haar, schmutziggelber Gesichtsfarbe , klein von Leibe, aber so fürchterlich wild, als sie häßlich von Ansehen waren. Sie lebten von wilden Wurzeln und von Fleisch, das sie nicht kochten, sondern wie einen Sattel aufs Pferd legten und durch einen tüchtigen Ritt mürbe machten. Feste Wohnsitze kannten sie nicht; von Kindesbeinen an schweiften sie im Freien, in Bergen und Wäldern umher. Ihre Kleider waren leinene Kittel oder Pelze von Waldmäusen, die Beine umwickelten sie mit Bocksfellen. Von ihren Pferden waren sie unzertrennlich:

4. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 45

1882 - Kreuznach : Voigtländer
— 45 — so bekam es nun an dem Nachbarvolke der Franzosen einen desto gefährlicheren Gegner. Um außer dem Elsaß auch alles übrige deutsche Land links vom Rheinstrome zu erobern, rückten französische Heere .in die Rheingegenden und verwüsteten namentlich die fruchtbare Pfalz in grauenvoller Weise. Eine Menge Orte auf der linken Rheinseite wurden vom deutschen Reiche losgerissen und mit Frankreich vereinigt. Auch die freie Reichsstadt Straßburg geriet in den Besitz der Franzosen und ging auf lange Zeit für Deutschland verloren. Und doch hatte einst Kaiser Karl Y. von dieser wichtigen Festung gesagt: „Wenn der Türke vor Wien und der Franzose vor Straßburg steht, werde ich zuerst dem bedrohten Straßburg zu Hilfe eilen." Aber bei dem schwachen Kaiser Leopold war damals keine Hilfe zu finden. Er konnte sich selbst nicht helfen, als jetzt über seine österreichischen Lande eine große Gefahr hereinbrach. 2. Dietürkenvorwien (1683). — Diese Gefahr kam von Osten her durch die Türken. In zahllosen Scharen zogen diese wilden Erbfeinde der Christenheit plötzlich gegen Wien los und umschlossen bald in ungeheurem Bogen die Kaiserstadt. Doch als die Mauern durch die Macht des feindlichen Geschützes schon einzufallen begannen, kam zur rechten Stunde der edle Polenkönig Johann Sobiesky mit einem Heere von Polen und Deutschen herbeigezogen und stürzte wie ein Sturmwind, der alles vor sich niederwirft, über die Türken her. Der schönste Sieg wurde errungen : vor dem begeisterten Mute der Christen ergriffen die Barbaren entsetzt die Flucht, und Wien war von dem Untergange gerettet. 3. Prinz Eugen, der edle Ritter. — Indes dauerte der Türkenkrieg noch jahrelang fort. Die kaiserlichen Heere kämpften mit Glück. An ihrer Spitze stand einer der größten Kriegshelden aller Zeiten, Prinz Eugen, der edle Ritter. Der gewann gegen die Türken Sieg auf Sieg. Da mußten sie den Krieg aufgeben und mit großen Verlusten Frieden machen. Auch gegen die Franzosen kämpfte der tapfere Held glücklich und ruhmvoll. Dennoch blieben Straßburg und die andern vom deutschen Reiche abgerissenen Orte in Frankreichs Händen. Deutschland, in

5. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 87

1882 - Kreuznach : Voigtländer
— 87 — gar^nichts an; allein weil er einmal durchaus Streit wollte, so schickte er seinen Gesandten nach dem Bade Ems, wo der Köuig von Preußen sich gerade aufhielt, mit dem sonderbaren Verlangen, der Köuig solle seinem Vetter die Annahme der spanischen Krone geradezu untersagen. Es war natürlich, daß diese ungebührliche Forderung von dem Könige abgelehnt wurde. Da stellte sich Napoleon verdrossen über König Wilhelms feste Haltung und erklärte nnverweilt an Preußen den Krieg. Und „Krieg!" jubelten des Kaisers Freunde und Diener; „Krieg!" lärmten die rohen Menschenhaufen, welche die Straßen von Paris durchzogen: „Tod und Vernichtung den Preußen!" Bis auf wenige nüchterne Menschen schien das Volk wie von einem Taumel ergriffen, Alles träumte und redete nur von Ruhm und Sieg; und mancher prahlte kecklich: „In drei Wochen werden wir bis Berlin spazieren und unsere Adler an den Ufern der Spree aufpflanzen." 2. Deutschlands Erhebung. — Ganz anders war Preußens und Deutschlands Haltung. Der ruchlose Friedensbruch erfüllte das gesamte deutsche Volk mit Ingrimm. Ohne jegliche Ursache wollte der Feind über unsere Grenzen hereinbrechen, Verheerung und Zerstörung in Deutschlands friedliche Gaue tragen und die schönsten Landstriche vom vaterländischen Boden losreißen. „Nein," riefen alle Deutschen einmütig mit König Wilhelm: „kein Fußbreit deutschen Landes wird hergegeben!" Ein lebendiges Vaterlandsgefühl durchglühte alle Herzen; der Geist der Freiheitskriege wachte auf. Und hehr und gewaltig, vou der Nord- und Ostsee bis zu den Alpen, flammte die Begeisterung empor für den heiligen Krieg zur Rettung des Vaterlandes. Da gab es keine Trennung mehr zwischen Nord- und Süddeutschland, da war die Einheit des Vaterlandes in den Herzen des Volkes mit einem Schlage vollbracht. Und als König Wilhelm von Preußen, der Oberbefehlshaber der gesamten deutschen Kriegsmacht, zu deu Waffen rief, eilten nicht bloß seine Preußen und die übrigen Norddeutschen kampfesfreudig herbei, da erhoben sich jubelnd auch die Bayern und Badener und Schwaben und stellten sich schlachteumutig und siegesgewiß unter des Heldengreises bewährte Führung. Durch alle Stände, alle Volksklassen

6. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 22

1882 - Kreuznach : Voigtländer
I — 22 — Türken Palästina eroberten, wurden die Christen oft schnöde mißhandelt und die geweihten Orte beschimpft und geplündert. Wehklagend kamen die Pilger nach Europa zurück und erzählten von dem Jammer in Jerusalem. 2. Peter von Amiens. — Keiner aber verstand die Not der dortigen Christen so feurig zu schildern, als der französische Einsiedler Peter von Amiens. Er hatte eine Wallfahrt nach Jerusalem gemacht und dort die Greuel angesehen, welche die Türken verübten. Auf seiner Heimreise begab er sich nach Rom zum Papste und sprach: „Heiliger Vater, in Jerusalem werden die Drangsale der Christen immer ärger. Der Herr Christus will aber solche Schmach nicht länger dulden. Er ist an seinem Grabe mir im Traume erschienen und hat zu mir gesagt: Auf, Peter, eile in deine Heimat und verkünde dort die Leiden meines Volkes, auf daß die heilige Stadt von den Ungläubigen befreiet werde". Der Papst antwortete: „So gehe denn hin, mein Sohn, erzähle allerorten, was du gesehen und gehöret hast, und rufe die Christen auf, Jerusalem den Türken zu entreißen". Und Peter that also. Im groben Mönchsrock, einen Strick um den Leib, barfuß und mit einem Kruzifix in der Hand, zog er, auf einem Esel reitend, von Ort zu Ort? Das Volk lief zusammen, wenn es ihn sah. Und er redete begeistert zu der Menge: „Auf, ihr Christen, zum heiligen Kampfe! Der Heiland ruft euch, sein Grab zu befreien aus der Schmach, seine Stadt Jerusalem zu retten aus den Händen der Gottlosen". Die Wirkung dieser Predigt war eine gewaltige. Das Volk sah in dem bleichen, abgezehrten Pilgersmanne, dessen Augen wie Feuer glänzten, einen Boten, von Gott gesendet. Alle Herzen wurden ergriffen von seinen Worten, und allenthalben regte sich ein glühender Eifer, zum Streite gegen die Ungläubigen auszuziehen. 3. Der Kreuzzug unter Gottfried von Bouillon (1096). — Nun berief der Papst eine Kirchenversammlung nach einer Stadt in Frankreich. Eine zahllose Menge Volkes strömte dort zusammen. Zuerst schilderte Peter in feuriger Rede die Not der Christen im gelobten Lande. Dann sprach der Papst: „Sollen wir noch länger die heiligen Orte den Ruchlosen zum Raube lassen? Auf,

7. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. III

1882 - Kreuznach : Voigtländer
Vorwort zur ersten Auflage. Obgleich des Verfassers „Erzählungen aus der deutschen Geschichte*) in Volksschulen eine weitverbreitete Aufnahme gefunden haben, so konnte doch der in denselben behandelte historische Stoff noch zu umfangreich und der Preis des Buches (1 Mark) zu hoch erscheinen, um dasselbe auch in den weniger günstig gestellten Elementarschulen, namentlich auf dem Lande, wo sich ja der Geschichtsunterricht in den engsten Grenzen zu halten hat, Eingang gewinnen zu lassen. Das mir von mehreren Seiten kundgegebene Verlangen nach einem noch kürzer und einfacher gefaßten Historienbüchlein, das jedem Schnlkinde leicht zugänglich zu machen ist, hatte daher seine gute Berechtigung, und war andererseits auch dadurch genügend motiviert, daß die meisten sonst hervorgetretenen Versuche, die Hauptbegebenheiten der vaterländischen Geschichte für Elementarschüler angemessen zu bearbeiten, als gelungene nicht bezeichnet werden dürfen. Daß die vorliegende Darstellung den allerdings nicht leicht zu erfüllenden Anforderungen, welche die Volksschule gerade um ihrer schlichten Einfachheit willen an ein bei ihrem Unterricht einzuführendes Lehr- und Lerubuch stellt, vollkommen entspreche, wage ich nicht zu behaupten; allein dem Mittelmäßigen gegenüber Besseres zu leisten, ist schon Verdienst und Freude, und daß man meinem Büchlein solches Lob zuerkennen werde, ist eine Hoffnung, ohne welche ich dasselbe nicht geschrieben haben würde. Im März 1877. Der Verfasser. *) In siebenter Auflage erschienen zu Kreuznach 1880, Verlag von R. Voigtländer.

8. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 44

1882 - Kreuznach : Voigtländer
— 44 — der ganz Deutschland mit Blut und Schrecken erfüllt hatte. — Doch der fürchterliche Krieg dauerte auch jetzt noch fort. Immer höher stieg das Elend, das er über Deutschland verbreitete. Plündernde Heere durchzogen das Land von einem Ende bis zum andern. Die Schweden verloren seit Gustav Adolfs Tode mehr und mehr die alte Mannszucht und wurden durch Sengen und Brennen, Morden und Rauben zum Schrecken für jedermann. Auch die Franzosen mischten sich endlich in den Krieg ein, um Stücke deutschen Bodens an sich zu reißen. So nahm die allgemeine Verwirrung nur zu. Blutige Schlachten wurden geliefert; doch gewann keine der kämpfenden Parteien dauernd die Oberhand. Erst als alle aufs tiefste erschöpft waren, kam der Friede zustande. 8. Der westfälische Friede (1648). — In den westfälischen Städten Münster und Osnabrück wurde er abgeschlossen, daher heißt er der westfälische Friede. In demselben kamen zwei der schönsten deutschen Länder in fremde Hände: die Franzosen erhielten das Elsaß mit Ausnahme der Stadt Straßburg, die Schweden den größten Teil von Pommern. In Sachen der Religion wurde bestimmt, daß die Protestanten (Lutheranerund Reformierte) in Deutschland die gleichen Rechte haben sollten, wie die Katholiken. So endete der schreckenvollste aller Kriege, die jemals in Deutschland gewütet. Unser Vaterland war durch denselben völlig verwüstet und zerrüttet. Weit über die Hälfte seiner Bewohner war durch das Schwert, durch Brand, Hunger und Seuchen umgekommen. Tausende von Städten und Dörfern lagen in Trümmern; Felder und Wiesen waren Wald und Wüste geworden. Handel und Gewerbe hatten beinahe ganz aufgehört; überall wimmelte es von Räubern und Diebsgesellen. Wie sollte sich unser armes Vaterland aus so großem Jammer wieder aufrichten? Das konnte nur allmählich geschehen, und lange, lange noch blieben die Spuren des wilden dreißigjährigen Krieges. 22. Franzosen- und Tnrkenkriege. 1. Diefranzoseninderpfalz. — War Deutschland durch den dreißigjährigen Krieg tief geschwächt worden,

9. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 68

1882 - Kreuznach : Voigtländer
— 68 — Krieger, die aus Rußland wiederkehrten, wurde die ganze große Armee vernichtet. Das war das Ende des so stolz begonnenen Feldzuges. 34. Der Freiheitskrieg. (1813—1814). 1. Preußens Erhebung. — Die Kunde von dem Untergänge, der Napoleons große Armee in Rußland ereilt hatte, bewegte ganz Europa. Gottes gewaltiger Arm war der Welt offenbar geworden. Jetzt schien für die unterdrückten Völker die Stunde gekommen, die Fremdherrschaft abzuwerfen. Vornehmlich in dem von Napoleon aufs härteste bedrückten Preußenvolke durchglühte das Verlangen nach Befreiung des Vaterlandes alle Herzen. Der König Friedrich Wilhelm Iii. schloß mit dem Kaiser Alexander von Rußland eineu Bund und erließ von Breslau aus einen Aufruf an sein Volk, die Waffen gegen Napoleon zu ergreifen. Und begeistert erhob sich das Volk „mit Gott für König und Vaterland". Da war unter den Preußen nur ein Gedanke: das Vaterland von seinem Bedrücker zu befreien. Krieg! Krieg! erschallte es allerorten: Krieg! rief der Edelmann und Landbesitzer, der verarmt war; Krieg! der Bauer, der sein letztes Pferd unter Vorspann und Fuhren tot trieb; Krieg! der Bürger, den die Einquartierungen und Abgaben erschöpften; Krieg! die Witwe, die ihren einzigen Sohn ins Feld schickte. Jünglinge, die kaum wehrhaft waren, Männer mit grauen Haaren, reiche Gutsbesitzer, Väter zahlreicher Familien wollten nicht znrückbleiben, ja sogar Jnngfrauen unter mancherlei Verkleidungen drängten sich zu den Waffen: alle wollten für das Vaterland streiten und sterben. Und was die Männer im Waffendienste thaten , das that das schwächere Geschlecht der Frauen durch stille Gebete und fromme Arbeiten und Mühen für die Ausziehenden, Kranken und Verwundeten. Die Menge derer aber, welche Geldsummen , Ringe und goldene Ketten, Kleidungsstücke und Mittel zur Pflege der Verwundeten spendeten, ist unzählbar. Kinder und Gesinde leerten ihre Sparbüchsen; eine schlesische Jungfrau schnitt sich, weil sie nichts anderes zu geben hatte,
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