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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. uncounted

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
b) Tafeln zur Kultur- und Kunstgeschichte: 1. Orientalische Kunst. 13 Abbildungen. 2. Griechische Baukunst. 9 Abbildungen. 3. Griechische Baukunst ».Plastik. 16 Abbild. 4. Römische Kunst. 11 Abbildungen. 5. Mittelalterliche Kunst. 12 Abbildungen. 6. Gotische Baukunst. 11 Abbildungen. 7. Mittelalterliche u. neuerek'unst. 7 Abbild. Renaissance. 11 Abbildungen. Der „Grundriß der Weltgeschichte" ist im Laufe der dreißig Jahre seines Bestehens von dem Verfasser unermüdlich und sachkundig den Bedürfnissen derjenigen Schulanstalten angepaßt worden, die sich seiner beim Unterrichte bedienen. Anfänglich hauptsächlich für mittlere Knabenschulen bestimmt, hatte das Buch allmählich auch in Realschulen und Gymnasien Eingang gefunden. Sorgfältig wurde bei jeder neuen Auflage den erweiterten Ansprüchen Rechnung getragen. Dieses Streben blieb nicht unbeachtet: Andrä's „Grundriß" ist ein jedem Pädagogen wohlbekanntes Lehrmittel ersten Ranges geworden. — Nachdem den Bedürfnissen der Mädchenschulen, deren eine große Anzahl seit vielen Jahren ebenfalls den „Grundriß" dem Unterrichte zugrunde zu legen gewöhnt war, durch Ausgabe eines besonderen „Lehrbuches für Mädchenschulen" (s. u.) Rechnung getragen ist, konnte die 17. Auflage ausschließlicher denn bisher, die Bedürfnisse der erwähnten Knabenschulen berücksichtigen. Die Zahl der kunstgeschichtlichen Bildertafeln wurde von 6 auf 8 vermehrt. Kehrbirch der Weltgeschichte für höhere Mädchenschulen und Lehrerinnen - Bildungsanstalten. Mit 12 Geschichtskarten und 6 Bildertafeln zur Kunstgeschichte, gr. 8°. Iv. u. 296 S. 1888. In Ganzleinenband 3 Mk. 50 Pf. Es ist eine von allen Seiten mit großer Uebereinstimmung hervorgehobene und zugegebene Thatsache, der Verlagshandlung in vielen schriftlichen und mündlichen Aeußerungen bestätigt, daß ein dem gegenwärtigen Standpunkt, den Bedürfnissen und dem Lehrgang unserer höheren Mädchenschulen hinreichend angepaßtes „Lehrbuch der Weltgeschichte" der Schullittexatur bislang fehlte. Die bestehenden historischen Hilfsbücher und Leitfäden dieser Art, wenn schon ausdrücklich „für Mädchenschulen" bestimmt, haben sich großenteils sowohl der fortgeschrittenen historischen Forschung als insbesondere den erhöhten pädagogischen Anforderungen der Gegenwart gegenüber als ungenügend erwiesen. Nur so ist es erklärlich, daß z. B. der in unterzeichnetem Verlage' bereits in 17 Auflagen erschienene „Grundriß der Weltgeschichte" von Z. C. Andrä, obwohl für Knabenschulen bestimmt, in mehreren hundert (!) Mädchenschulen Eingang gefunden hat. Er erschien* triefen immerhin geeigneter als andere Lehrbücher, selbst Wenn-stiche ausdrücklich dem Unterricht in weiblichen Lehranstalten dienen sollten. Der Verfasser, selbst an höheren Mädchenschulen mit Auszeichnung thätig gewesen, hat erst infolge vielseitiger Aufforderung sich zur Bettung. eines besonderen Lehrbuchs für Mädchenschulen entschlossen. Er hat diese Arbeit mit steter Rücksicht ans die eigenartigen Bedürfnisse und Forderungen der weiblichen Erziehung durchgeführt, sodaß sein „Lehrbuch für Mädchenschulen," dem „Grundriß für Knabenschulen" gleichem parallel laufend, alle Vorzüge dieses vielverbreiteten bekannten Unterrichtsbuches den höheren Mädchenschulen in geeigneterer Form darbietet. Die 12 Geschichtskarten und die 6 Tafeln zur Kultur- und Kunstgeschichte der 16. Aufl. des „Grundriß" sind auch dem „Lehrbuch" beigegeben.

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. IV

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
Iv Namen und Jahreszahlen darbietet, an welche sich dann die erklärende mündliche Ausführung des Lehrers anschließen soll. Ein solcher Reichtum des Materials ist meines Erachtens für die erste, elementare Unterrichtsstufe durchaus verwerflich. Daher suchte ich im Gegenteil den Stoff so weit irgend thunlich zu beschränken. Nur die allerwichtigsten Ereignisse sind mitgeteilt, nur die bedeutendsten historischen Persönlichkeiten hervorgehoben. Alles Verwickelte dagegen, alles, was der Fassungskraft des Anfängers nicht leicht angepaßt werden kann, alles Nebensächliche, wodurch sein Gedächtnis zu sehr belastet und das Verständnis der Hauptbegebenheiten ihm erschwert werden könnte, ist vermieden; jeder entbehrliche Name ist weggelassen, und nur an wenigen Stellen, wo es unerläßlich schien, eine Jahreszahl beigefügt. Hierdurch ist für die Darstellung ein so mäßiger, leicht verständlicher Inhalt geblieben, daß dessen Aneignung auch dem Ungeübten nicht zu mühevoll werden kann, zumal von ihm auch aus der Geographie nur die ersten Vorkenntnisse verlangt werden, alles Weitere aber am betreffenden Orte erläutert ist. Schwerlich dürften viele für den gleichen Zweck bestimmte Lehrbücher vorhanden sein, die in der Einschränkung und Vereinfachung des Stoffes so weit gehen, wie das vorliegende. Eine Hauptfrage ist freilich, ob der ausgewählte Inhalt auch in angemessener Weise dargestellt sei. Mit einem kurzgefaßten, dürren Bericht, einem bloßen Gerippe von historischen Thatsachen weiß der jüngere Schüler nichts anzufangen: das Lehrbuch muß für ihn zugleich ein Lesebuch sein, das sein Interesse weckt, seine Wißbegierde anzieht, das er daher gern liest, auch wenn er sich eben nicht in der Schulstube befindet. Ich habe daher die erzählende Darstellung gewählt, und habe so faßlich und anschaulich, so frisch und lebendig erzählt, als ich es vermochte. Individuelle Züge, charakteristische Aussprüche hervorragender Personen sind in Menge mitgeteilt, Anekdoten nicht selten eingestreut. Gerade im elementaren Unterricht kann manches eine Stelle finden, was später bei zunehmender Stoffmasse mehr zurücktreten muß. Wo eine meinem Zwecke ganz entsprechende Dar-

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 106

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 106 — zu. Gleich nach der Geburt wurde jedes Kind besichtigt, ob es auch gesund und stark sei. War es schwach und gebrechlich, so wurde es im Gebirge zum Verhungern ausgesetzt. Denn Lykurgus betrachtete die Kinder als Eigentum des Staates und wollte nur kräftige Bürger erziehen. Die gesunden Knaben erhielten bis zum siebenten Jahre die Pflege der Mutter, dann kamen sie aus dem Hause der Eltern in öffentliche Gebäude, wo sie unter strenge männliche Aufsicht gestellt wurden. Jede Abteilung hatte ihren Anführer, der aus den tüchtigsten Knaben gewählt wurde; über allen Abteilungen stand einer der angesehensten Männer des Staates, der die Oberaufsicht über das Ganze führte. Die Erziehung bezweckte Abhärtung und Übung des Körpers, Gewöhnung an Entbehrung und Gehorsam gegen die .Gesetze. Barfuß und halbnackt gingen die Knaben umher, halbnackt schliefen sie auf harten Lagern von Schilf, das sie sich selbst vom Ufer des Flusses holen mußten. Nur im Winter durften sie einige wärmende Kräuter hinzufügen. Ihre Kost war knapp zugemessen und kaum zur Sättigung hinreichend; auch wurden sie in der Ertragung empfindlicher Körperschmerzen geübt und zu diesem Zwecke jährlich einmal, an einem bestimmten Tage, mit Geißeln blutig gepeitscht, wobei sie keine Miene des Schmerzes zeigen durften. Manche sollen unter den Streichen tot niedergesunken sein, ohne einen Laut von sich zu geben. Vorzüglich ehrerbietig mußten die Knaben gegen die Alten sein. Sie mußten vor ihnen von ihren Sitzen sich erheben und ihnen jederzeit Rede und Antwort stehen. Albernes Schwätzen wurde gar nicht geduldet: auf Fragen mußten sie kurz und treffend antworten. Noch heute nennt man eine kurze bündige Antwort eine lakonische (d. i. spartanische). 7. Die Spartaner ein Kriegervolk. — Die Leibesübungen , welche in der Kindheit begannen, wurden dann durch das ganze Leben der Männer fortgesetzt. Den größten Teil des Tages übten sich die Spartaner im Laufen, Ringen, Lanzenwurf und Fechten, um den Körper recht behende und zum Kriege tüchtig zu machen. Deshalb beschäftigten sie sich auch viel mit

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 108

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 108 — 38. Soiorr irr Athen. 1. Die alten Athener. — Wie die Spartaner durch einfache Sitten und kriegerische Tüchtigkeit, so ragten die Athener durch reiche Bildung, durch Kunst und Wissenschaft unter den griechischen Staaten hervor. Aber diese Bildung konnte erst gedeihen, nachdem der Staat durch gute Gesetze geordnet war. Es dauerte lange, bis die Athener solche Gesetze erhielten. Fast drei Jahrhunderte schon besaßen die Spartaner die Einrichtungen des Lykurgus, da entbehrte Athen noch einer wohlgeregelten und gerechten Gesetzgebung, und die Vornehmen und Reichen, welche alle Gewalt in Händen hatten, übten gegen das niedere Volk harten, willkürlichen Druck. Darüber murrte das Volk laut und erregte heftige Unruhen, unter denen der Staat ganz zu zerfallen drohte. Aber zum Glück für die Athener lebte ein Mann unter ihnen, der es verstand, dieser Zerrüttung abzuhelfen. Das war der weise Solon, den wir schon in der Geschichte des Königs Krösus kennen gelernt haben (s. Nr. 10). 2. Solons Gesetze. — Solon hatte sich durch Reisen in andere Länder reiche Erfahrung gesammelt und besaß wegen seiner Einsicht und Vaterlandsliebe das höchste Ansehen und das Vertrauen aller seiner Mitbürger. Daher beauftragten ihn dieselben, den Staat durch eine neue Gesetzgebung zu ordnen. Und Solon löste diese Aufgabe aufs beste. Er bestimmte, daß alle Bürger Anteil haben sollten an der Staatsverwaltung, aber nicht alle in gleichem Maße, sondern wer dem Vaterlande das Meiste zu leisten vermochte, der erhielt auch größere Rechte und konnte zu den höheren Stellen im Staate gelangen. Alle wichtigsten Dinge aber mußten dem ganzen Volke vorgelegt werden; sie wurden in der Volksversamlung verhandelt und entschieden. Hier konnte jeder Bürger mitreden, mitraten und mitbeschließen und so zum Wohle des Staates beitragen. Und damit die Bürger dazu geschickt würden, war Solon vorzüglich auf eine sorgfältige Erziehung der Jugend bedacht. Dieselbe war weit mannigfaltiger als bei den Spartanern. Zwar wurden auch die jungen Athener

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 164

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 164 — 2. Der junge Cäsar. — Das war Julius Cäsar. Einen größern Mann als diesen hat Rom nicht hervorgebracht. Früh war sein Sinn auf hohen Ruhm und außerordentliche Thaten gerichtet, und kaum zum Jünglinge herangewachsen, dachte er nicht schlechter von sich, als von denen, welche er die höchsten Stellen bekleiden sah. Weil er der Partei des Marlus angehörte, ward er von Sulla verfolgt. Nur die Fürbitte der angesehensten Männer vermochte ihm das Leben zu retten. Als ihn Sulla endlich losgab, sprach er das merkwürdige Wort: „Fürwahr, in dem jungen Manne steckt mehr als ein Marius!" 3. Cäsar unter denseeräubern. — Bald darauf machte Cäsar eine Reise nach Kleinasien, um dort bei einem berühmten Lehrer sich in der Redekunst auszubilden. Unterwegs nahmen Seeräuber das Schiff, auf welchem er fuhr, und da sie ihn für einen vornehmen Mann hielten, forderten sie 100,000 Mark Lösegeld von ihm. „Was," rief Cäsar, „für einen Mann, wie ich bin, fordert ihr nicht mehr? Doppelt so viel sollt ihr haben." Und er schickte seine Begleiter aus, das Geld zusammen zu bringen. Während der Fahrt benahm er sich nicht als Gefangener, sondern als Herr der Seeräuber. Wenn er schlafen wollte, befahl er ihnen stille zu sein. Manchmal machte er sich den Scherz, ihnen Gedichte vorzulesen, die er gemacht hatte, und wenn sie diese nicht lobten, so rief er: „Dafür sollt ihr mir büßen: komme ich los, so lasse ich euch alle ans Kreuz schlagen." Endlich brachten seine Leute das Lösegeld, und die Räuber setzten ihn in Kleinasien ans Land. Doch kaum war er frei, so verschaffte er sich einige Schiffe, überfiel die Räuber, nahm ihnen sein Geld wieder ab und ließ sie, wie er gedroht hatte, alle kreuzigen. 4. Cäsars Emporsteigen. — Nicht lange darnach kehrte er nach Rom zurück und wußte sich durch seine Leutseligkeit und Freigebigkeit viele Freunde zu erwerben. Nun stieg er von einer Stelle zur andern empor, und alle Ämter, die ihm übertragen wurden, verwaltete er ruhmvoll. Sie dienten ihm zugleich dazu, seinen Anhang im Volke immer zu vergrößern. Denn sie brachten ihm Geld ein, das er mit vollen Händen unter die Menge verteilte oder auf glänzende Lustbarkeiten verwandte, welche er dem

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 201

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 201 — Grundvesten gezittert. Er selbst nannte sich Görkesgeißel. Und alles Land, das er betrat, erfuhr es, daß et wirklich eine Geißel Gottes, eine Zuchtrute der Völker war. 3. Attilas Verheerungszug. — Seine Herrschaft reichte von den Grenzen Asiens bis tief in Deutschland hinein. Aber das genügte ihm nicht: auch den Westen von Europa bis zum Ozean hin wollte er besitzen. Darum brach er mit einem Heere von mehr als einer halben Million Streitern auf, zog, alles vor sich niederwerfend, durch Österreich und Bayern und ging dann über den Rhein nach Frankreich. Sein Zug glich dem der Heuschreckenschwärme, welche die Saatfelder, auf die sie fallen, in wenigen Stunden zur Wüste machen. Eine Menge blühender Städte sank in Schutt und Asche. Plünderung, Mord und Brand allenthalben, wo die wilden Scharen sich hinwälzten. 4. Die Hunnenschlacht 451. — In dieser Not verbanden sich Römer und deutsche Völker (Westgoten, Franken rc.), dem Weltstürmer gemeinsam entgegenzutreten. Auf den catalau-ni scheu Ebenen, wo jetzt die Stadt Chalons in Frankreich liegt, stießen die feindlichen Heere auf einander. Hier geschah die große Hunnen sch lacht, in der es sich entscheiden sollte, ob Europa hinfort den kräftigen deutschen Völkern oder den hunnischen Barbaren gehören sollte. Es war ein fürchterlich blutiger Kampf, ein grauenvolles Würgen. So grimmig war die Wut der Streitenden, daß die Sage erzählt, noch drei Tage nachher hätten die Geister der Erschlagenen in den Lüften mit einander gerungen. Gegen 200,000 Tote deckten das Schlachtfeld. Aber Attila ward geschlagen und mußte mit den Überbleibseln seines Heeres nach Ungarn zurückkehren. 5. Attilas Ende. — Freilich war er noch stark genug, im nächsten Jahre einen Einsall in Italien zu machen. Doch das war seine letzte Heerfahrt. Bald darauf starb er. Sein Leichnam wurde in einen goldenen Sarg gelegt, den ein silberner und zuletzt ein eiserner umschloß. Waffen, Pferdezeug und Kostbarkeiten wurden mit ihm begraben, die Gefangenen aber, welche das Grab gemacht hatten, getötet, damit die Ruhestätte des Hunnen-

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 253

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 253 — 3. Umgestaltung des Kriegswesens. — Durch diese neu erfundenen Waffen mußte das ganze Kriegswesen umgewandelt werden. Denn was half jetzt den Rittern all ihre Kraft und Gewandtheit, wozu nützte ihnen der eherne Panzer und der mächtige Speer? Der geringste Fußsoldat konnte sie mit seiner Büchse aus der Ferne erlegen. Umsonst eiferten sie gegen die Feuergewehre, welche sie heimtückische, unehrliche Waffen nannten; sie mußten endlich vor der neuen Erfindung Schwert und Lanze niederlegen und erkennen, daß es mit dem Ritterwesen zu Ende und eine neue Zeit im Anzuge sei. 4. Geschriebene und gedruckte Bücher. — Wichtiger noch als die Erfindung des Schießpulvers ist die der Buchdruckerkunst, welche ebenfalls von einem Deutschen gemacht wurde. Noch vor 500 Jahren gab es keine andern, als geschriebene Bücher. Diese wurden meist von den Klöstern geliefert, in denen sich die Mönche mit dem Bücherabschreiben beschäftigten, und waren natürlich sehr teuer. Denn wie viele Zeit und Arbeit kostete es, ein einziges Buch abzuschreiben! Daher konnten nur wenige, reiche Leute Bücher besitzen; und selbst das Buch der Bücher, die heilige Schrift, fand sich höchst selten; denn eine vollständige Bibel kostete wohl gegen 1000 Mark. Da kam man allmählich darauf, die Buchstaben einer Seite im Buche auf eine Holztafel einzuschneiden, mit Schwärze zu bestreichen und dann auf Papier abzudrucken. Nun konnte man diese Seite leicht mehrere hundertmal vervielfältigen; allein um ein ganzes Buch zu drucken, mußte man Seite für Seite in besondere Tafeln schneiden, und das war doch immer höchst mühsam. Indes wurde hierdurch die Erfindung der Buchdruckerkunst vorbereitet. 5. Gutenberg, der Erfinder der Buchdruckerkunst 1440. — Ein Bürger aus Mainz, Johann Guten-berg, der sich in Straßburg niedergelassen hatte, kam nämlich auf den Gedanken, die Buchstaben einzeln aus Holz zu schnitzen, an einander zu reihen und abzudrucken. War nun so eine Seite vollendet, so konnte man die Buchstaben wieder auseinander nehmen, zu einer andern Seite benutzen und so ein ganzes Buch zustande bringen. Die ersten Versuche befriedigten noch nicht, weil die Holz-

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 260

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 260 — den großen Weltentdecker in Fesseln! Freilich gab man ihn sogleich wieder frei, allein die Belohnungen, welche man ihm früher zugesagt hatte, wurden ihm nicht zuteil. Dennoch unternahm der kühne Mann noch eine vierte Reise. Auf derselben hatte er furchtbare Gefahren zu bestehen. Nachdem alle seine Schiffe zugrunde gegangen waren, schmachtete er mit seiner Mannschaft acht Monate lang auf einer Insel mitten unter den Wilden in der äußersten Not, bis endlich ein Schiff erschien und ihn nach Spanien zurückführte. 6. Das Ei des Columbus. — Hier mußte er noch erleben, daß manche seine Verdienste gar nicht mehr anerkennen wollten. „Was hat er denn großes geleistet?" sagten eingebildete Schwätzer; „jeder andere hätte die neue Welt eben so gut entdecken können". Mit so überklugen Leuten saß Columbus einst zu Tische, als eben gesottene Eier aufgetragen wurden. Columbus nahm ein Ei und fragte: „Wer von den Herren kann wohl dieses-Ei so auf die Spitze stellen, daß es frei steht?" Mehrere versuchten es, aber vergeblich. Da drückte Columbus das Ei an der Spitze ein und siehe, es stand. „Ja, so hätten wir es auch gekonnt", riefen jetzt alle. „Ganz recht, liebe Herren", erwiderte Columbus lächelnd, „das gerade ist der Unterschied zwischen euch und mir, daß ihr alle es so hättet machen können, ich allein es aber so gemacht habe!" 7. Der Tod des Columbus. — Columbus starb, 59 Jahre alt, in der spanischen Stadt Valladolid. Sein Leichnam wurde nach Hayti und später nach Kuba gebracht; die Kette, mit welcher er einst gefesselt war, wurde ihm, wie er verordnet hatte, mit ins Grab gelegt. Der von ihm entdeckte Erdteil aber erhielt nicht nach ihm, sondern nach dem Italiener Amerigo, der ihn zuerst beschrieb, den Namen Amerika. 8. Cortez, Pizarro, Magelhaens, Las Casas. — Die Entdeckungen des Columbus wurden durch unternehmende Männer fortgesetzt. Ein portugiesischer Seefahrer fand das gold-und diamantenreiche Brasilien in Südamerika. Der Spanier Ferdinand Cortez entdeckte Mexiko. Er war überrasche

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 217

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 217 — gab er sehr selten. Seine gewöhnliche Mahlzeit bestand nur aus vier Gerichten, außer dem Braten, den die Jäger an Spießen auf die Tafel brachten. Das war seine Lieblingsspeise. Während des Mahles hörte er gern ein Musikstück, gewöhnlich ließ er sich aus einem Buche von den Thaten der alten Könige vorlesen. Nach Tische ruhte er zwei Stunden, dagegen unterbrach er den Nachtschlaf vier- bis fünfmal. Und da stand er oft vom Lager auf, trat ans Fenster und schaute voll Andacht zu den Sternen hinauf, die am dunklen Himmel glänzten. Beim Ankleiden unterhielt er sich mit seinen Freunden, oder er ließ auch wohl Geschäftsleute oder Kläger vor und entschied ihre Händel auf der Stelle. Er sprach viel und gern und wußte sich über alles sehr klar und gut auszudrücken. 3. Karls geistige Bestrebungen. — Rastlos war er bemüht, seinen Geist auszubilden. Da er als Knabe nicht schreiben gelernt hatte, so setzte er sich als Mann noch hin, um die Buchstaben nachmachen zu lernen; ja er hatte in seinem Bett unter dem Kopfkissen Tafeln und Blätter liegen, auf welchen er sich nachts, wenn er aufwachte, im Schreiben übte. Doch seine des Schwertes gewohnte Hand brachte es darin nie zu großer Fertigkeit. Eifrig las er fromme Bücher und Heldengeschichten. Seine Muttersprache war ihm teuer. Die alten deutschen Volks- und Heldenlieder ließ er sammeln. Doch sprach er auch ganz geläufig lateinisch, und im Griechischen tonnte er wenigstens ein Buch verstehen. Wie sehr er die Wissenschaften liebte, zeigte er durch die hohe Achtung und Ehre, welche er gelehrten Männern erwies. Manche derselben zog er an seinen Hof und verkehrte mit ihnen wie mit Freunden. Sie waren zugleich die Lehrer seiner Söhne; denn er hielt darauf, daß diese nicht nur alle ritterlichen Übungen lernten, sondern auch in den Wissenschaften unterrichtet wurden. Seine Töchter dagegen mußten sich nach guter alter Sitte mit Wollarbeiten, Spinnen und Weben beschäftigen. 4. Karls Wirken in der Ferne. — Frommen Sinnes, wie er war, besuchte Karl täglich, früh und nachmittags, die Kirche. In Aachen baute er einen prachtvollen Dom. Seine Wohlthätigkeit erstreckte sich nicht allein auf die eigenen Unterthanen, sondern seine milden Gaben gingen sogar über das Meer, nach Jerusalem

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 323

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 323 — neuem auf sein Landgut zurückkehrte, um dort als einfacher Bürger seine letzten Tage zu vollbringen, folgte ihm der Beifall der ganzen Welt in seine Zurückgezogenheit. Er starb dort nach zwei Jahren. Ihm zu Ehren wurde die Stadt Washington gegründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates erhoben. 5. Der Buchdrucker Franklin. — Neben Washington hat sich noch ein anderer Nordamerikaner große Verdienste um sein Vaterland erworben. Das war B e n j a m i n F r a n k l i n, der Sohn eines Seifensieders in der Stadt Boston. Er erlernte die Buchdruckerkunst, beschäftigte sich aber in allen seinen freien Stunden und oft bis spät in die Nacht hinein mit dem Lesen guter Bücher. Hierdurch erwarb er sich tüchtige Kenntnisse, und kleine Aufsätze, welche er erscheinen ließ, wurden mit Beifall aufgenommen. Allmählich brachte er es dahin, in Philadelphia eine eigene Druckerei zu errichten, und sein unermüdlicher Fleiß, seine M äßigkeit und Sparsamkeit verschafften ihm ein gutes Auskommen, während er durch seine Rechtlichkeit und Einsicht sich die Liebe und Achtung aller seiner Mitbürger erwarb. Eine Zeitung, die er herausgab, fand weite Verbreitung, und der „Almanach des armen Richard," ein jährlicher Kalender, in welchem er gute Lehren und Ratschläge in der einfachsten Sprache mitteilte, wurde überall mit Eifer gelesen. Hochverdient machte er sich durch die wichtige Erfindung des Blitzableiters. Jetzt wurde Franklins Name weltbekannt. Seine Mitbürger aber übertrugen dem wackeren Manne eine Ehrenstelle nach der andern. Da fand er nun Gelegenheit, in immer ausgedehnterem Maße für die Wohlfahrt seines Vaterlandes zu wirken. Manche nützliche Einrichtungen wurden von ihm ins Leben gerufen, manche wohlthätige Anstalten verdankten ihm ihr Entstehen. 6. Franklins Verdienste um sein Vaterland. — Als endlich der Streit mit England begann, wirkte er aufs kräftigste für Nordamerikas Befreiung. Schon ein siebenzigjähriger Greis, begeisterte er seine Landsleute durch feurige Schriften zum Freiheitskampfe. Dann ging er als Gesandter nach Paris, um feinem Volke die Freundschaft und Hilfe der Franzosen zu ver- 21*
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