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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 18

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 18 — so zubereiten, daß sie elefantenartig aussahen, und bedeckte damit mehrere tausend Kameele, auf denen bewaffnete Männer saßen. Anfangs erschraken die Feinde; da sie aber durch einen Kundschafter erfuhren, daß sie keine wirklichen Elefanten vor sich hätten, griffen sie tapfer an, die Kameele wurden scheu und brachten Unordnung und Verwirrung in das eigene Heer. Da mußte Semiramis mit ihrem Volke die Flucht ergreifen; viele verloren ihr Leben, und die Königin, selbst verwundet, kam nur mit einem geringen Haufen in ihr Land zurück. Bald darauf starb sie. 2. Salmanassar und Sardanapäl. — Unter den folgenden Königen des assyrischen Reiches waren viele kriegerische Männer, die große Heerfahrten machten und stolze Bauwerke errichteten. Einer derselben, der König Salmanassar, zerstörte das Reich Israel, und seine Nachfolger dehnten ihre Herrschaft noch weiter aus. Da kam plötzlich das Verderben über das gewaltige Reich. Wie die Sage erzählt, war der König Sardanapäl ein weichlicher Mensch, der für große mannhafte Thaten keinen Sinn hatte. Er kümmerte sich gar nicht um die Regierung, die er seinen Dienern und Schmeichlern überließ, sondern saß den ganzen Tag im Palast unter seinen Frauen, putzte und schminkte sich, wie ein eitles Weib, und spann Wolle. Die Unterthanen schämten sich eines solchen elenden Königs; mehrere der unterworfenen Völker aber, unter ihnen die Babylonier, standen auf, zogen gegen Ninive und eroberten die Stadt. Als endlich der König Sardanapal erkannte, daß alles verloren war, ließ er einen hohen Scheiterhaufen aufrichten und stürzte sich mit seinen Weibern und allen seinen Kostbarkeiten in die Flammen. 3. Nebnkadnezar. — So ging die Herrschaft der Assyrier, nachdem sie viele Jahrhunderte bestanden hatte, zu gründe. Die Babylonier aber errichteten jetzt ein eigenes neues Reich, das wieder sehr mächtig wurde. Namentlich der König Nebukad-nezar war ein gar gewaltiger Kriegsmann und Eroberer, der viele Könige und Reiche besiegte und seine Herrschaft weit ausbreitete. Er zog auch gegen das Reich Juda, eroberte die Stadt Jerusalem, verbrannte den Tempel Gottes und fährte das Volk aus seinem Vaterlande fort in die babylonische Gefangen-

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 19

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 19 — Schaft. Aber da er so große Macht und Herrlichkeit erlangt hatte, erhob sich sein Herz, und er ward stolz und hoffärtig. Darum strafte ihn Gott der Herr, daß er seine Vernunft verlor. Und er ward verstoßen von den Leuten und aß Gras wie Ochsen und lag unter dem Tau des Himmels, bis sein Haar wuchs so groß als Adlers Federn und seine Nägel wie Vogelsklauen wurden. Danach hob Nebnkadnezar seine Augen gen Himmel und kam wieder zur Vernunft und lobte den Höchsten. Und seine Räte und Gewaltigen suchten ihn, und er ward wieder in sein Königreich gesetzt und überkam noch größere Herrlichkeit. 4. Belsazar. — Nach seinem Tode herrschte König Belsazar zu Babylon. Der machte einst ein herrliches Mahl Lausend seiner Gewaltigen und Hauptleute und trank sich voll mit ihnen. Und da er trunken war, hieß er die goldenen und silbernen Gefäße bringen, die Nebnkadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen hatte, daß sie daraus tränken. Und zu derselben Stunde gingen hervor Finger, als einer Menschenhand, die schrieben gegen dem Leuchter über auf die getünchte Wand in den königlichen Saal. Und der König ward gewahr der Hand, die da schrieb. Da entfärbte er sich, und seine Beine zitterten. Und er rief überlaut, daß man die Weisen und Wahrsager heraufbringen sollte; aber sie konnten die Schrift nicht deuten. Da ward der Prophet Daniel, einer von dem Volke Juda, das Nebu-kadnezar gefangen geführt hatte nach Babylon, hinauf vor den König gebracht. Und Daniel sprach: „Herr König, du hast dein Herz nicht gedemütigt, ob du wohl weißt, was deinem Vater widerfahren ist, sondern hast dich wider den Herrn des Himmels erhoben. Darum ist von ihm diese Hand gesandt, und die Schrift bedeutet: „Gott hat dein Königreich vollendet und den Medern und Persern gegeben." Aber des Nachts ward Belsazar getötet, denn das Heer der Perser drang in die Stadt und machte dem babylonischen Reiche ein Ende. 9. Die Perser. §tv junge Cyrus. 1. Die Meder. — An der Südseite des kaspischen Meeres, also gegen Morgen von den Sitzen der Babylonier und Assyrier, 2*

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 26

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 26 — ihren Kindern das geben, was ihnen das beste wäre. Und als das Opfer gehalten war, schlissen die Jünglinge in dem Tempel ein und standen nimmer wieder auf, sondern das war ihres Lebens Ende. Die Griechen aber setzten ihnen Ehrensäulen zum Denkmal ihrer That und ihres schonen Todes." 3. Des Krösus Verblendung. — Jetzt konnte Krösus seinen Verdruß nicht länger zurückhalten. „Wie, du fremder Mann von Athen," rief er aus, „achtest du meine Glückseligkeit so wenig, daß du nicht einmal mit geringen Bürgern mich gleich setzest?" „O Krösus/ erwiderte Solon, „in der langen Zeit seines Lebens muß der Mensch viel sehen und leiden, was er nicht möchte, und kein Tag ist dem andern ganz gleich. Der Mensch ist also dem Wechsel ausgesetzt. Auch ich weiß, daß du gewaltig reich bist und Herr über viele Völker; glückselig aber kann ich dich nicht eher nennen, als bis ich höre, daß du dein Leben glücklich geendet. Denn mit nichten ist der Reiche glückseliger, als wer nur sein täglich Brot hat, wenn ihm das Glück nicht so lange treu bleibt, daß er im Besitz der Güter sein Leben beschließet. Bei jeglichem Ding, o König, muß man auf das Ende sehen, wie es hinaus geht. Denn mancher, den Gott hoch erhöhte, ist später desto tiefer gefallen und elend zu Grunde gegangen." Kröses verachtete diese Reden und ließ den Solon gehen. Aber schon bald darauf kam Unglück in sein Haus. Sein Sohn, der ihm auf dem Throne folgen sollte, ward unversehens auf der Jagd getötet. Und noch viel schlimmeres sollte er erfahren, als er gegen einen mächtigen Feind in den Krieg hinauszog. 11. Ci;rus twfr Krösus. 1. Krösus befragt das Orakel. — Der König Cyrus von Persien war ein gewaltiger Kriegsmann und suchte seine Herrschaft immer mehr zu vergrößern. Schon stieß sein Reich im Westen an die Länder des Krösus. Das erregte dem Krösus Besorgnis, und er beschloß die Macht der Perser zu stürzen, ehe sie zu stark würde. Auch war er dem Cyrus vorzüglich darum feind, weil dieser den Astyages, der sein Schwager und Freund war, vom

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 27

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 27 — Throne gestoßen hatte. Aber bevor er zum Kriege zog, wollte er gern erfahren, ob der Kampf, den er vorhabe, auch siegreich für ihn ausgehen werde. Darum wandte er sich an die Priester, von denen man glaubte, daß die Götter durch ihren Mund die Zukunft offenbarten. Solche Weissagungen nannte man O r a k e l, und ihr Ansehen war groß bei den alten Heidenvölkern. Krösus aber wollte seiner Sache ganz gewiß sein, und deswegen stellte er die Orakel erst auf die Probe, ob sie auch die Wahrheit verkündeten. Er sandte an viele Tempel, wo Orakel erteilt wurden, Boten und ließ fragen, was an einem bestimmten Tage der König Krösus gerade thue. Und siehe, ein Orakel in Griechenland erriet es. Da faßte Krösus Vertrauen zu diesem Orakel: er schickte den Priestern köstliche Geschenke und richtete an sie die neue Frage, ob er wider die Perser in Streit ziehen solle. Die Antwort lautete: „Wenn Krösus über den Halys gehen wird, so wird er ein großes Reich zerstören." Der Halys aber war der Grenzfluß, welcher die Herrschaft des Krösus von dem Perser-reiche trennte. Daher war Krösus dieser Antwort sehr froh, denn er zweifelte gar nicht daran, daß er des Cyrus Reich zerstören würde. 2. Des Krösus Sturz. — Er zog also dem Cyrus mutig entgegen. Aber es kam ganz anders, als er gedacht hatte. Die Perser siegten in einer Schlacht, eroberten die Hauptstadt des Krösus und nahmen ihn selbst gefangen. Dann führten sie ihn in Fesseln vor den Cyrus. Der aber gebot, einen großen Scheiterhaufen aufzurichten und den Krösus darauf zu verbrennen. Schon hatte Krösus den Scheiterhaufen bestiegen, da gedachte er, dem Tode nahe, der Worte, welche einst der weise Solon zu ihm geredet hatte, und rief laut: „O Solon, Solon, Solon!" Cyrus ließ fragen, was das für ein Mann wäre, den er da anriefe. Krösus antwortete: „Es ist ein Mann, den alle Könige hören sollten." Da ward Cyrus neugierig, ein mehreres zu hören: er befahl, den Scheiterhaufen zu löschen und den Krösus zu ihm zu bringen. Und Krösus erzählte ihm, wie einst Solon bei ihm gewesen sei und ihm die weise Lehre erteilt habe, daß kein Mensch sein Glück auf vergängliche Schätze bauen dürfe. Das fiel dem Eyrus aufs Herz; benn er bebachte, daß auch er ein Mensch sei und

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 14

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 14 — nicht lange darauf kamen Boten und erzählten: „Herr, am Ufer des Meeres sind fremde Männer gelandet, ganz mit Erz bedeckt vom Kopf bis zu den Füßen." Es waren gepanzerte Seeräuber, die alles in Schrecken setzten, weil man bis dahin noch nie einen geharnischten Mann in Ägypten gesehen hatte. Psammetich gedachte an die Weissagung und gewann diese Leute durch große Versprechungen für seinen Dienst. Mit ihrer Hilfe vertrieb er die elf andern Könige und wurde so Alleinherrscher über ganz Ägypten. Psammetich und seine Nachfolger beförderten vorzüglich den Handel und das Seewesen, und das Land wurde unter ihrer Herrschaft wohlhabend und blühend, bis endlich die kriegerischen Perser aus Asien hereinbrachen und ganz Ägypten unterjochten. 6. Die gabtjlmuv. Ihr Zand rmd ihre Sitte«. 1. Die Länder am Euphrat. — Noch ehe wir von dem Nilstrome und dem Lande Ägypten erzählten, haben wir, ganz im Anfang unserer Geschichten, ein anderes Land erwähnt, das in Asien zwischen zwei großen Strömen liegt. Dieses Land hieß, wie wir wissen, vor alters Sinear, und die beiden Ströme sind der Euphrat und der Tigris. Auch von dem gewaltigen Turm und der uralten Stadt haben wir gehört, welche die Menschen in diesem Lande erbauten. Es war die Stadt Babel, die man auch Babylon nannte, und daher hatte das ganze Land auch den Namen Babylonien. Es lag an dem unteren Teile der Ströme, wo diese sich dem Meere nähern und nach einem langen Laufe schon sehr breit und wasserreich geworden sind. Weiter hinauf erheben sich die Länder höher über die beiden Flüsse und sind teils trockene, wenig fruchtbare Steppen- und Weideländer, wie Mesopotamien, das sich nördlich an Babylonien anschließt, teils Gebirgsländer, wie Armenien, noch weiter gegen Norden gelegen, wo der Euphrat und Tigris ihre Quellen haben. 2. Das Land Babylonien. —Babylonien selbst ist ein flaches Tiefland von der größten Fruchtbarkeit. Und diese Fruchtbarkeit verdankt es dem Euphrat. Denn wie der Nil in Ägypten, so tritt auch der Euphrat jedes Jahr, wenn in den Gebirgen

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 16

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 16 — können. Und diese Wahrsagerei verschaffte ihnen bei dem Volke und selbst bei dem Könige großes Ansehen, war aber doch nichts anderes, als eitler Aberglaube, in den der Mensch immer verfällt, wenn er den wahren Gott verläßt und meint selber weise zu sein.' V. Dir Stadl Kabyl-n. 1. Die Mauern von Babylon. — Die Hauptstadt des Landes, Babylon, war von einer Größe und Pracht, daß man Wunderdinge davon erzählt. Sie bildete ein Viereck, davon jede Seite drei Meilen lang war. Mitten durch die Stadt floß der Euphrat, über den eine herrliche Brücke führte. Utn die ganze Stadt aber zog sich ein breiter, tiefer Graben voll Wasser, dann eine gewaltige Mauer, so hoch wie unsere Kirchtürme und so breit, daß darauf 16 Reiter bequem neben einander reiten konnten. Und auf dieser Mauer standen noch 250 feste und starke Türme, und 100 prächtige Thore, ganz von Erz, führten durch die Mauer hinaus und hinein. 2. Die hängenden Gärten; der babylonische Turm. — Drinnen in der Stadt erhoben sich zwei stolze Königspaläste, ein älterer und ein neuerer, und diese Schlösser waren von Gärten umgeben, die mit großer Kunst und Mühe auf hochgewölbten Ter* rasfeit angelegt waren, so daß sie, aus der Ferne gesehen, in der Luft zu hängen schienen und darum die hängenden Gärten genannt wurden. In diesen Gärten erfrischten sich die Könige und Königinnen in der reineren Luft, die dort wehte, und ergötzten sich an der köstlichen Aussicht, die man dort genoß. Denn man übersah da oben nicht allein die ganze ungeheure Stadt, sondern blickte auch noch weit hin über das Land mit seinen üppigen Getreidefeldern und seinen Hainen von Dattelpalmen. Viel höher aber als alle andern Gebäude der Stadt stieg der babylonische Turm empor, der dem Götzen Bel als Tempel und den sternkundigen Priestern zugleich als Warte diente, auf welcher sie die Himmelserscheinungen beobachteten. Er bestand aus acht Stockwerken, deren jedes so hoch war wie ein Schloß; denn das Ganze soll die erstaunliche Höhe von 600 Fuß gehabt haben. Und doch ist von diesem Turnte und von ganz Babylon, das mit seinen starken Mauern wie für die

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 74

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 74 — salem 10,000 Gefangene und ließ nichts übrig, denn geringes Volk. Und er setzte den Zedekias zum Könige. Der that, was dem Herrn übel gefiel und ward abtrünnig vom Könige zu Babel. Da kam Nebukadnezar wieder, eroberte Jerusalem und verbrannte den Tempel und alle Häuser der Stadt und zerbrach die Mauern um sie her. Das Volk aber führte er weg nach Babel, und mit ihm den König, geblendet und mit Ketten gebunden. Der Prophet Jeremias aber, der den Untergang des Reiches sah, weinte und klagte: „Wie liegt die Stadt so wüste! Der Herr hat gethan, was er vorhatte. Wehe, daß wir so gesündigt haben! Aber du, Herr, der du ewiglich bleibest, warum willst du unser so gar vergessen? Bringe uns wieder zu dir, daß wir wieder heim kommen." 30. Das Uolk Israel nnuv fremder Herrschaft. 1. Die babylonische Gefangenschaft. — So war das Reich Juda gefallen und das Volk weggeführt aus seinem Lande. Die Zeit seiner Gefangenschaft zu Babylon aber währte 70 Jahre. Da ging das Volk in sich und hielt inmitten des heidnischen Landes um so fester am Glauben an den Gott seiner Väter. Auch standen noch Propheten unter ihm auf, die es trösteten und ihm seine Heimkehr verhießen. Der Prophet Daniel hatte sogar großes Ansehen bei den Königen zu Babylon und weissagte ihnen den Untergang ihres Reiches. Und als diese Weissagung unter dem Könige Belsazar erfüllet ward und der König der Perser, Cyrus oder Kores, die Stadt Babylon eroberte, da waren auch die Tage der Gefangenschaft für das Volk Israel vollendet. Denn Cyrus ließ dem Volke ansagen: „Ziehet wieder gen Jerusalem und bauet das Haus des Herrn, eures Gottes!" 2. Die Heimkehr. — Da machten sich auf alle, deren Geist Gott erweckte, und kehrten heim in ihr Land und bauten den Tempel. Und darnach zog herauf gen Jerusalem E s r a, ein geschickter Schriftgelehrter, und brachte Silber und Gold und Ge-

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 57

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 57 — vergieb ihnen!" Der Herr sprach: „Ich werde ihre Sünde heimsuchen, wenn meine Zeit kommt, heimzusuchen." Und Moses kam vom Berge wieder mit zwei neuen steinernen Tafeln, darauf der Herr sein Gesetz geschrieben hatte. 4. d Die Stiftshütte. — Darnach baute das Volk dem Herrn eine Wohnung und hieß sie Hütte des Stifts. Und der Stamm Levi wurde ausgesondert zu dienen im Heiligtum und die Lade zu tragen, in der die Gesetztafeln lagen. Und es wurden Priester eingesetzt, dem Herrn die Opfer darzubringen; Aaron aber wurde Hoherpriester. 5. Die Erforschung Kanaans. — Als nun alle Gesetze vollendet waren, im zweiten Jahre nach dem Auszug aus Ägypten, da zerlegte man die Stiftshütte, und die Leviten trugen sie. Und die Kinder Israel zogen aus der Wüste Sinai und lagerten sich in der Wüste Paran. Dort sandte Moses 12 Männer aus, das Land Kanaan zu erkunden. Und als sie nach 40 Tagen wiederkehrten, erzählten sie: „Wir sind in ein Land gekommen, darinnen Milch und Honig fließt; aber wir vermögen nicht zu ziehen gegen das Volk, das dort wohnet, denn es ist uns zu stark." Da murrte die ganze Gemeinde wider Moses, und einer sprach zu dem andern: „Lasset uns einen Hauptmann auswerfen und wieder nach Ägypten ziehen!" Aber ^5o sua und Kaleb, die auch daaland erkundet hatten, sprachen: „Fürchtet euch nicht vor dem Volke dieses Landes; wenn der Herr uns gnädig ist, wird er uns hineinbringen. Fallet nicht ab von dem Herrn!" Da wollte das Volk sie steinigen. 6. d Der 40jährige Wüstenaufenthalt. — Da erschien die Herrlichkeit des Herrn in der Hütte des Stifts, und Gott sprach: „Wie lange lästert mich das Volk? So wahr als ich lebe: alle Männer, die meine Zeichen gesehen haben in Ägypten und der Wüste, und doch nicht glauben und meiner Stimme ge-horchen wollen, deren aller soll keiner das Land Kanaan sehen. Alle die ihr gezählt seid von 20 Jahren und darüber, ohne Kaleb und Josua. Eure Kinder will ich hineinbringen: aber sie sollen Hirten sein in der Wüste 40 Jahre." So mußte das

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 61

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— Gi- fte ihn nun fragte, sprach Simson zu ihr: „Wenn man mich bände mit sieben neuen Stricken, so würde ich schwach." Und sie band ihn damit und rief: „Philister über dir, Simfon!" Er aber zerriß die Stricke wie einen Faden. Und also täuschte er sie dreimal. Da plagte sie ihn mit ihren Worten alle Tage, bis er endlich sprach: „Es ist nie ein Scheermeffer über mein Haupt gekommen; wenn man mich beschöre, so wiche meine Kraft." Und sie ließ ihn einschlafen auf ihrem Schoß und rief einen, der ihm die Locken feines Hauptes abfchor. Da war feine Kraft von ihm gewichen, und die Philister ergriffen ihn, stachen ihm die Augen aus und banden ihn mit Ketten, und er mußte mahlen im Gefängnis. Aber fein Haar fing wieder an zu wachsen. Da nun die Philister ihrem Gotte Dagon opferten, holten sie Simson aus dem Gefängnis, daß er vor ihnen spiele, und sie stellten ihn zwischen zwei Säulen. Simson aber rief: „Herr, stärke mich noch diesmal!" Und er faßte die zwei Mittelsäulen, auf denen das Haus ruhte, und neigte sich kräftig. Da fiel das Haus auf alles Volk, daß deren mehr waren, die in Simsons Tode starben, denn die bei feinem Leben starben. 5. Samuel. — Der letzte Richter war Samuel. Den hatte feine fromme Mutter Hanna schon als kleinen Knaben dem Herrn dargebracht, daß er sein Diener werde. Und er war angenehm bei dem Herrn und den Menschen und nahm zu und fing an zu predigen dem ganzen Israel. Die Kinder Israel aber waren von den Philistern bezwungen worden, und der Feinde Hand lag schwer auf dem Lande. Da betete Samuel zu dem Herrn, und Gott erhörte ihn, daß die Philister von Israel geschlagen wurden und nicht mehr über die Grenze kamen, so lange Samuel lebte. Samuel aber blieb Richter in Israel fein Lebenlang. 23. Der König Sanl. 1. Sauls Salbung. — Da Samuel alt ward, fetzte er feine Söhne zu Richtern; aber sie wandelten nicht in feinem Wege, sondern nahmen Geschenke an und beugten das Recht. Da kamen die Ältesten in Israel zu Samuel und sprachen :

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 65

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 65 — Gehe hin in Frieden; was wir beide geschworen haben im Namen des Herrn, das bleibe ewiglich." 5. David in der Wüste. — Und David flüchtete sich, und es versammelten sich zu ihm bei 4000 Männer, die in der Not waren. Und er war ihr Oberster. Aber Saul stellte ihm nach sein lebenlang. So zog er einstmals aus mit dreitausend junger Mannschaft, David zu suchen, und da er kam zu einer Höhle in der Wüste, ging er hinein. David aber und seine Männer saßen hinten in der Höhle. Da sprachen die Männer Davids: „Siehe, das ist der Tag, da der Herr deinen Feind in deine Hände gegeben." Und David stand auf und schnitt leise einen Zipfel vom Rocke Sauls. Aber darnach schlug ihm sein Herz, und er sprach zu seinen Männern: „Das lasse der Herr ferne von mir sein, daß ich meine Hand legen sollte an seinen Gesalbten." Und da Saul sich ausmachte aus der Höhle, rief David ihm nach: „Herr König, siehe doch den Zipfel von deinem Rock in meiner Hand, daß ich dich nicht erwürgen wollte." Und Saul weinte und sprach zu David: „Du bist gerechter, denn ich. Der Herr vergelte dir Gutes für diesen Tag." Und Saul zog heim. 6. Des Königs Spieß und Becher. — Darnach aber machte er sich abermals auf mit dreitausend Mann, daß er David aufsuchte in der Wüste. Und David kam mit einem seiner Männer des Nachts in Sauls Lager. Saul schlief, und sein Spieß steckte in der Erde zu seinen Häupten; das Volk aber lag um ihn her. Und David nahm des Königs Spieß und Wasserbecher und ging. Des Morgens aber trat er auf eines Berges Spitze und rief: „Hier ist des Königs Spieß und Becher! Warum verfolgt mein Herr also seinen Knecht? Was habe ich Übels gethan?" Und Saul sprach: „Ich habe gesündigt; komm wieder, mein Sohn, ich will dir kein Leid fürder thun." David aber ging seine Straße, und Saul kehrte wieder au seinen Ort zurück. 7. Sauls End e. — Doch David gedachte in seinem Herzen: „Es ist mir nichts Besseres, denn daß ich entrinne in der Philister Land, daß Saul ablasse, mich fürder zu suchen in allen Grenzen Israels." Und er kam samt den 600 Mann, die Andrä, Erzählungen aus der Weltgeschichte. Ausg. B. 5
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