Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 468

1859 - Lübeck : Rohden
468 Xxii. §. 13. Erhebung der östreichisch-burgundisch-spanischen Macht. bereien, und ließ es sogar ruhig geschehen, daß Böhmen und Ungarn, welches Albrecht als Schwiegersohn Siegmund's von den Luxemburgern ererbt hatte, für eine geraume Zeit den Habsburgern wieder verloren ging. Ließ er doch sogar die Ungarn in sein Erb- land einbrechen und ihn selbst zur Flucht aus Wien und aus Oestreich zwingen! Und hätte man es denken sollen, von diesem schwachen, mehrmals gefangenen, jetzt vertriebenen länderlosen Monarchen, der in seinem ©reifenalter manches Jahr als ein armer Flüchtling von einer Stadt Deutschlands in die andere zog und sich von seiner Untertha- nen Tische speisen ließ, sollte ein Enkel stammen, der durch eine leichte Familienverbindung zwei neue mächtige Reiche zu den östrei- chischen Besitzungen des Hauses Habsburg hinzubrachte, und seinem Sohne eine Masse von Ländern überließ, welche die weiteste Aus- dehnung des frühem römisch-deutschen Kaiserthums noch übertraf, Italien, Spanien und die Niederlande in sich begriff und fern im Westen jenseits des Meeres die neu entdeckten Goldländer Amerika's unter das Scepter des deutschen Kaisers und Königs von Ungarn stellte. Von alten Zeiten her hatte es zwischen Deutschland und Frank- reich ein burgundisches Reich gegeben, welches seit den Zeiten der Karolinger seine eignen Könige hatte, hernach durch die übermächtigen salischen Kaiser mit dem deutschen Reiche vereinigt wurde, und endlich zum großem Theil wieder an Frankreich siel. Die südlicheren Theile dieses herrlichen Reichs, die sich früher zwischen Rhone und Alpen fast bis an das Mittelmeer erstreckten, hatten allmälig auch ihren alten Na- men verloren. Gegen den Ausgang des Mittelalters führten nur noch zwei Provinzen jenes erloschenen Reiches den frühem Namen, nämlich die Areigrafschaft Burgund (Franche Comté) und das Herzogthum Burgund (Bourgogne). Jenes war deutsches, dieses französisches Le- hen. Nun war es geschehen, daß die französische Herzogslinie, welche seit 1361 diese beiden Provinzen besaß, theils durch Heirath, theils durch Erbschaft oder Ankauf fast alle belgischen und niederländischen Landschaften erworben hatte, von Luxemburg, Flandern und Amiens an bis nach Holland, Geldern und Friesland hin. Nur das Herzog- thum Lothringen, welches ebenfalls halb deutsches, halb französisches Lehen war, unterbrach den Zusammenhang dieses großen und reichen Gebiets und schied die burgundischen Lande in zwei ungleiche Hälften. Deshalb hatte der letzte Herzog der burgundischen Lande, der kriegeri- sche Karl der Kühne, schon versucht, Lothringen zu erobern und dann sein Gebiet bis in die schweizer Alpen auszudehnen. Aber an der Tapferkeit der Schweizer war er vor Nancy zu Grunde gegangen (1477). Da fügte es sich nun, daß die einzige Tochter und reiche Erbin des söhnelosen Karl, Maria von Burgund, dem schon seit längerer Zeit bevorzugten Bewerber Maximilian von Oestreich,

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 92

1859 - Lübeck : Rohden
92 Vili. §. 6. Gottes heilige Offenbarungen durch den Daniel. Herrschern zu Babylon gedient hatte. Bis auf den heutigen Tag wird sein Grab zu Susa gezeigt und von dein umwohnenden Geschlecht mit der höchsten Ehrerbietung als das Grab eines Gerechten und Gottes- mannes bezeichnet. §. 6. Gottes heilige Offenbarungen durch den Daniel. An dieser Stelle beschäftigt uns zunächst die Weissagung, welche in dem 2. Capite! des Daniel enthalten ist, der Traum Nebu- cadnezar's von der sogenannten Regentensäule oder dem Monar- chieenbild. Dieser Traum summt der Auslegung des Daniel be- schreibt in den großartigsten Zügen die Veränderungen in der gesumm- ten Weltgeschichte von Nebucadnezar an bis auf unsere Tage, ja noch weit über unsere Tage hinaus: Wie nach dem chaldäischen Weltreich, dem goldenen Haupte, das persische folgt, die stlberne Brust, dann weiter das griechische, die schnellen Schenkel, die den trägen ehernen Bauch des Orients in die Mitte genommen haben und weiter tragen, und endlich das römische, das mit eisernen Beinen die Völker zerstampft, dann aber sich auflöst in zehn neben einander gestellte Königreiche, in denen das römische Wesen mit einem fremden bildsamen Stoff, dem germanischen, vermischt ist — das Alles haben wir jetzt lebenden Menschen bereits hinter uns, und werden jeden einzelnen Bestandtheil dieses Bildes, so wie unsere Ge- schichte fortrückt, nach diesem Muster noch genauer zu prüfen haben. Der Punkt, an welchem wir heut zu Tage stehen, ist der V. 44, den wir deshalb unserer ganzen Geschichte als Motto vorangestellt haben. „Zur Zeit dieser Königreiche," das ist unsere Zeit, „wird Gott vom Himmel ein Königreich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird." Das ist zum Theil schon vorhanden, zum Theil noch zukünftig. Das Königreich der Himmel oder, was dasselbe ist, das Königreich Jesu Christi ist schon aufgerichtet, aber noch nicht äußerlich sichtbar und als Königreich wahrnehmbar, sondern erst inwendig in den Herzen. Nach außen trägt es noch Knechtsgestalt, es ist noch im Kampf und Streit begriffen, es kann noch nicht triumphiren. Aber es wird „alle diese Königreiche zermalmen und verstören und wird selbst ewiglich bleiben." Das ist es, was »vir noch erwarten: die sichtbare Wiederkunft Christi, um als König auf Erden zu herrschen, und zwar so, daß ihm .alle seine Feinde zum Schemel seiner Füße gelegt werden und er wie Töpfergefäß die zerschmeißt, die sich nicht selber beugen wollen (Psalm 2, 6—12). Diese unvergleichlich herrliche, klare und umfassende Weissagung des Daniel über die zukünftige Entwickelung Ver Weltzeiten steht na-

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 442

1859 - Lübeck : Rohden
442 Xxii. §. 5. Erstes Hervortreten Frankreichs zur Demütigung rc. Das französische Reich, welches uns hier zum ersten Male in so gewaltsamer Weise entgegentritt, hat unter dem capetingischen Königs- geschlecht (seit 987) eine ganz andere Entwicklung genommen, als unser deutsches Reich. Von dem Glanz und der Thatkraft und Größe deut- scher Kaiser haben wir bei den französischen Königen nichts zu erwar- ten. Sie waren lange Zeit hindurch ziemlich ohnmächtige Fürsten, die nur in einem kleinen Theile des Landes, in dem eigentlichen Franzien eine wirkliche Herrschaft ausübten. Alle die ringsum liegenden Land- schaften, die Normandie, Champagne, Flandern, Burgund, Toulouse, Guyenne u. s. w. gehörten Vasallen, welche mächtiger waren, als der König selbst und sich wenig um ihn kümmerten. Da war es nun die schwere, Jahrhunderte in Anspruch nehmende Aufgabe der französischen Könige, diese großen Herren allmälig zu beugen, sie wenigstens zur Anerkennung der oberrichterlichen Gewalt ihres Königs zu bringen. Das war ihnen durch List und Gewalt zum großen Theil gelungen. Einen Theil der Provinzen, z. B. Normandie und Toulouse, hatten sie sogar völlig unterworfen und unter ihre eigne Herrschaft gebracht. Die noch übrigen Herzöge und Grafen wurden durch Verschwägerungen an die königliche Familie gefesselt, und die gerechte und uneigennützige Regierung Ludwig's des Heiligen hatte endlich allen Widerstand der Großen beseitigt. Jedermann fühlte sich wohl unter einem so väter- lichen Regiments. Eine so wohl begründete und befestigte Macht kam nun in die Hände des ehrgeizigen, unternehmenden, vor Nichts zurück- weichenden Philipp Iv. Die königliche Gewalt zur alleinigen unumschränkten Gewalt in ganz Frankreich zu macken, das war das klar bewußte Ziel seines Strebens. Adel und Geistlichkeit wußte er aus geschickte Weise ihres Ansehens und Einflusses im Volk zu berau- den, indem er die ganze Verwaltung, vor Allem die ganze Gesetzgebung und Gerichtsbarkeit in die Hände besonderer Rechtskundiger (Juristen, damals Legisten) brachte, die, meist aus dem niedern Volk hervorgegan- gen , mit diesem zu immer größerer Bedeutung emporstiegen und in Parlamenten, Steuerkammern, ständischen und städtischen Versammlungen ihre Wichtigkeit fühlen lernten, aber mit unwandelbarer Treue dem König anhingen, der sie erhoben hat und augenblicklich wieder stürzen kann. Durch dies neugeschaffene Beamtenheer, dergleichen man sonst in christlichen Staaten noch nie gekannt hatte, übte Philipp die vollkom- menste Gewalt über sein ganzes Volk. Diese gelehrten Beamten waren es, die für ihn redeten, für ihn zur Feder griffen, und in gewandter und überzeugender Darlegung die Rechte des Königthums dem Papst und der Geistlichkeit gegenüber verfochten, die Nothwendigkeit der staat- lichen Einheit und des unterthänigen Gehorsams hervorhoben, eben so aber auch den Bonifacius als ein Ketzer, die Tempelherren, nach deren Reichthümern der König lüstern war und die er schändlich umge- bracht hat, als greuliche Lästerer und Götzendiener dem Volke vormalen mußten. Treue und Glauben ist in diesem Königreich längst dahin, von Religion, von den allgemeinen Interessen der gesammten Christen- heit ist nicht mehr die Rede, an ein väterlich vertrauendes Verhältniß des Königs zu seinen Unterthanen ist nicht zu denken — überall der

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 510

1859 - Lübeck : Rohden
510 Xxiii. §. 11. Kriege gegen Türken und Franzosen. Macht, des Reichthums, des Ansehens insonderheit der königlichen Gewalt als seine Hauptaufgabe bezeichnet. Franz 1. scheute sich nicht, mit Sultan Soli mail in das engste Bündniß zu treten- Die Flotten der Türken und Franzosen kreuzten vereinigt im Mittelmeer. In Neapel, in Spanien, in Sicilien konnte man in der Nähe des Meeres keinen Augenblick vor den mohamedanischen Bundes- genossen der Franzosen sicher sein. Die ganze nordafrikanische Küste glich einer zusammenhängenden Kette von Seeräubernestern. Eins derselben zu Tunis hatte Karl 1536 zerstört; ein anderes zu Algier konnte er nicht gewinnen, lind während die Kämpfe zur See noch dauerten, bewegten sich immer neue Heeresmassen aus dem Innern des türkischen Reichs die Donau herauf, und im Einverständniß mit ihnen rückten französische Heere gegen die flandrischen, spanischen und italienischen Grenzen. Soliman hatte 1541 in Ofen einen Pa- scha über Ungarn eingesetzt und eine ganz osmanische Regierungs- sorm über das uilglückliche Land gebracht. Nur ein kleiner Theil blieb in den Händen des östreichischen Ferdinand. Im Frühjahr 1543 brach der Sultan abermals von Adrianopel auf, um auch diesen letz- ten Rest zu gewinnen, um Wien zu erobern. In demselben Augen- blicke bedrohten die Franzosen zu gleicher Zeit die Küsten von Genua, die Gebirge von Navarra und die Niederlande. Sie zogen Däne- mark, sie zogen Schweden in ein Bündniß wider den Kaiser, sie wußten den jugendlich unerfahrenen Herzog von Cleve zu gewinnen, daß er Geldern dem Kaiser entriß und gegen ihn zu behaupten wagte. Er bekam am ersten die bösen Früchte eines solchen Bündnisses zu schmecken. Als im Herbst 1543 der Kaiser gegen ihn anrückte, er- schien kein Franzose zu seiner Hülfe, im Umsehen nahm der Kaiser sein Land ein. Und dann ging's gegen Frankreich, geradewegs auf Paris loö. Schon freueten sich die Deutschen, das Nest deö großen Tür- kenfreundes zu zerstören und auszuplündern, da gab Franz nach und schloß den Frieden zu Crespy 1544. Es wäre dem Kaiser unmöglich gewesen, solch schnellen Erfolg ge- gen den alten Erbfeind zu gewinnen, wenn er nicht sie Protestanten vollständig auf seine Seite zu bringen gewußt hätte. Der schmalkal- dische Bund war damals überaus mächtig. Er hatte eben erst den feindseligen Herzog Heinrich von Braunschweig aus seinem Lande verjagt, und Niemand hatte es gewagt, ihn daran zu hindern oder da- für zìi strafen. Die Könige von Dänemark und Schweden, welche beide die Reformation in ihre Länder eingeführt, wünschten nichts Lie- beres, als in den Bund mit ausgenommen zu werden. Dasselbe Be- gehren hatte auch der junge Herzog Wilhelm von Eleve, der im An-
   bis 4 von 4
4 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 1
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 6
1 27
2 9
3 14
4 8
5 1
6 1
7 14
8 15
9 87
10 0
11 0
12 3
13 4
14 77
15 2
16 47
17 476
18 1
19 4
20 15
21 19
22 9
23 29
24 1
25 27
26 187
27 0
28 7
29 12
30 1
31 12
32 1
33 1
34 7
35 9
36 2
37 9
38 2
39 2
40 1
41 60
42 12
43 193
44 6
45 39
46 2
47 9
48 1
49 1
50 2
51 2
52 171
53 8
54 2
55 36
56 92
57 0
58 20
59 10
60 7
61 8
62 0
63 16
64 13
65 64
66 6
67 18
68 20
69 60
70 3
71 36
72 4
73 5
74 24
75 1
76 11
77 67
78 10
79 1
80 4
81 4
82 8
83 36
84 1
85 10
86 61
87 7
88 18
89 37
90 46
91 0
92 318
93 1
94 24
95 44
96 11
97 3
98 318
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 1
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 1
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 1
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 1
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 1
132 0
133 0
134 0
135 0
136 1
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 1
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 0
176 0
177 1
178 0
179 1
180 0
181 0
182 1
183 1
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 1
190 0
191 1
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0