TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Karl_der_Kühne Karl Nancy Karl Karl Maria_von_Burgund Maria Maximilian_von_Oestreich Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Ungarn Wien Oestreich Deutschlands Italien Spanien Niederlande Ungarn Deutschland Frank- Frankreich Burgund Burgund Luxemburg Flandern Amiens Holland Friesland Lothringen Lothringen
470 Xxii. §. 14. Wiedererhebung Frankreichs rc.
Reich hineinspielte, in seine eigne Hand zu bringen und zugleich die
schönen italienischen Länder des Papstes zu gewinnen wünschte? Doch
nicht auf diese Weise sollte die alte Weltmonarchie wiederher-
gestellt werden. Sie sollte überhaupt nicht wiederkehren. Nur das
sollte geschehen, daß die bedeutendsten und religiös angeregtesten Völker
der europäischen Christenheit, daß Deutschland und die Niederlande mit
Spanien und Italien noch einmal unter denselben Scepter gebracht
wurden, damit der große Geisterkampf, der jetzt bevorstand, auf eine
ehrliche und gründliche Weise zwischen ihnen könnte zu Ende gekämpft
werden, wie es denn ja auch geschehen ist.
$. 14. Wiedererhebung Frankreichs als Deutschlands
Widerpart und Verderben der Schweiz.
Indem wir die Gesammtheit der Länder überschauen, welche beim
Beginn der Reformation durch das gemeinsame Herrschergeschlecht
wieder mit einander in Berührung, in die engste Verbindung getreten
sind, fällt es uns sogleich auf, daß der alte Gegner Deutschlands,
daß Frankreich auch jetzt noch in seiner vereinzelten und feindlichen
Stellung bleibt und der gesummten übrigen abendländischen Christen-
heit als ein losgesondertes Glied gegenübertritt. Auch dem fränki-
schen Volke sollte das reine Evangelium wieder angeboten werden,
oftmals, reichlich, dringend; es sollten auch viele einzelne Seelen
durch die lautere Predigt dem Verderben entrissen werden, wiewohl
das Volk als Ganzes durch den bewußten und grimmigen Wider-
stand gegen das Wort Gottes erst völlig zu der antichristischen Stel-
lung und zu dem Verderben heranreifte, dem es vor unseren Augen
entgegengeht. Aber aus dem Schooße Frankreichs konnte keine
Kirchenresormation selbständig hervorgehen, die deutsche Reforma-
tion blieb den romanischen Völkern fremd und reizlos. Es fand sich
aber ein anderer Boden, der, obwohl ursprünglich Deutschland ange-
hörig und mit deutschem Wesen gesättigt, doch seit längerer Zeit schon
in gefährlicher Weise nach Frankreich hinüberneigte. Hier bildete
sich eine zweiter Quell- und Mittelpunkt der Reformation, und neben
der deutschen, germanischen Reformation in Sachsen begründete sich
eine welsche, romanische Reformation in der Schweiz. Nicht
so schnell waren die bedenklichen Folgen der allmäligen Los-
reißung aller schweizer Cantone von den angestammten deut-
schen Gewalten und althergebrachten Verpflichtungen sichtbar ge-
worden. Ein halbes Jahrhundert hindurch hatten die verbundenen
Schweizer nicht bloß den Ruhm unvergleichlicher Tapferkeit, ja Un-
überwindlichkeit, sondern auch echter deutscher Treue und Biederkeit,
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Deutschland Niederlande Spanien Italien Frankreichs Deutschlands Schweiz Deutschlands Frankreich Gottes Frankreichs Deutschland Frankreich Sachsen Schweiz
Xxv. §. 9. Deutschlands Elend, Schmach und Knechtschaft. 61 l.
gendwie die Zeit zu vertreiben, bemühten sich die Gesandten, durch
elenden Rangstreit und ehr- und titelsüchtige Kleinigkeitskrämerei dem
ganz leeren Gaukelspiel doch irgend einen wichtigen Anstrich zu geben,
fielen aber mit ihrer Wichtigthuerei nur desto stärkerm und verdien-
term Spott anheim. Das war der Zustand des politischen Todes
in unserm Vaterland. Da hat sich Gott erbarmt und hat einen Sturm-
wind kommen lassen und Ungewitter, desgleichen noch nie zuvor über
deutsche Gaue losgebrochen, und hat durch den furchtbaren Kampf
der hereinbrechenden tobenden Elemente alles oder doch viel, sehr viel
faules und erstorbenes Holz hinweggefegt, hat ein paar hundert der
kleinen lebensunfähigen Ländchen und Fürsten und Obrigkeiten, die
ihre Pflicht nicht mehr erfüllen konnten oder wollten, im Sturme fort-
gerissen und Platz geschafft für die noch übrigen kleineren oder grö-
ßeren Staatenbildungen, in welchen das deutsche Volk ohne Schmach
und Ekel sich wieder findenundals ein Ganzes sich zusammenfassen konnte.
So müßten wir denn wohl mit dem geschichtlichen Gange
unseres Vaterlandes recht zufrieden sein und Gott danken, daß er zur
rechten Zeit die gewaltigen Stürme und Ungewitter und Feuerflammen
und Regenströme gesendet hat, um Deutschlands Boden abzuwaschen
und die Luft zu reinigen? Allerdings werden wir recht daran thun.
Aber eben so wahr ist es auch, daß wir trauern, tief trauern müssen,
weil nicht etwa durch fremde, sondern durch eigne Schuld die Krank-
heit und Erstarrung, die so furchtbare Gewaltmittel nöthig machte,
über unser Vaterland gekommen ist. Deutschland hätte nie so tief
sinken, so völlig in die Hände der Fremden gerathen können, wenn
Gottesfurcht und Vaterlandsliebe nicht ausgestorben wären. Weil sie
gebuhlt hatten, gebuhlt ohne Maß und Ziel mit dem französischen
Götzen und Gott in's Angesicht gesegnet, weil sie französische Gottlo-
sigkeit, Unsitte, Gemeinheit, Lüge, französische Sprache, Kleidung, Le-
bensart, französische Weisheit, Aufklärung, Philosophie, französische
Literatur und Denkweise angenommen, darum weil sie die ekelsten
Modenarren geworden und Jedermann nachtanzte, was Frankreich vor-
geigte, darum gab sie der Herr hin in die Fäuste, unter die Ruthe,
unter die Füße der französischen Unholde. O wie hatten sie dem An-
bruch der französischen Revolution entgegengejauchzt! Wie hatten sie
sich erschöpft, Alles, was Zunge und Feder rühren konnte, in Re-
den und Schriften, in Predigten und Liedern, um aller Welt zu
beweisen, daß nun die goldne Zeit über die Menschheit ange-
brochen, daß nun die Aufklärung und Beglückung wie ein Strom
über die Völker sich ergießen, daß Tugend und Gerechtigkeit, Friede
39*
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Gott
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschlands Deutschland Frankreich
594
Xxv. §. 7. Die französische Revolution.
tue blutbefleckten Hände aus; und wenig Wochen später mußte er
vor den kannibalischen Blutbanden mit seiner ganzen Familie aus dem
Schlosse flüchten, wohin? —zu seinen schlimmsten Feinden, zu der Na-
tionalversammlung, oder wie sie sich später nannte, dem Nationalcon-
vent, der ihn jetzt eben für abgesetzt und seiner Krone verlustig erklärte
und ihn mit Weib und Kindern in's Gefängniß warf.
Aber jetzt, da es bis zum Aeußersten gekommen ist, wendet sich unser
Gemüth zum tiefsten und gerechtesten Mitleiden mit dem unglück-
lichen, mißleiteten Monarchen. Ist er klein, schwach und erbärmlich
gewesen im Handeln, so ist er groß und königlich im Leiden.
Schon lange hatte er'sich auf einen gewaltsamen Tod gefaßt gemacht. Und
seit er das gethan, hatte er auch die Ruhe, die Klarheit, die Festigkeit
des Herzens wieder gewonnen. Aendern, retten, wiederherstellen konnte er
nichts mehr. Aber sein Gewissen noch ferner beschweren, dazu konnte
ihn nichts mehr bringen. Den Anlaß zu dem letzten Aufruhr, der
seine Absetzung zur Folge hatte, gab er durch seine entschiedene Wei-
gerung, das ungerechte Gesetz gegen die getreuen französischen Priester
zu bestätigen. Nichts konnte ihn bewegen, an seiner Kirche, seinem
Gott zu freveln. In Gefängniß und Todesnoth schrie er brünstig zu
seinem Herrn und Erlöser, aber mit demüthiger Unterwerfung unter
seine gewaltige Hand. Mit christlicher Würde und Ergebung erlitt
er am 21. Januar 1793 den Tod auf dem Schaffet. Der Bann-
fluch dieses ungeheuren Frevels lastet noch heute ungesühnt auf dem
königsmörderischen Volk, so sehr auch die äußeren Umstände sich ge-
ändert haben. Seine Hinrichtung war das Signal zur weitern massen-
haften Hinrichtung vieler Tausende und Zehntausende, bis endlich das
erschöpfte Frankreich, des unablässigen Blutvergießens müde, sich
selber nach einer Aenderung sehnte, und eine neue Ordnung der Dinge
begann.
Waö sie eigentlich wollten, zu welchem Ziel sie strebten, das
wußten im Beginn der Revolution wohl die Wenigsten unter ihren
Führern, wenn es überhaupt einer wußte. Nur etwas Anderes, etwas
Besseres als sie jetzt hatten, eine Aenderung der unerträglichen Zustände,
und zwar ohne doch sich selber, die eignen Herzen zu verändern. Wie
die bessere Staatsfvriu ’tefdjaffen sein müsse, ob beschränkte (constitu-
tionelle) Monarchie oder Republik, das lag ihnen anfangs noch ganz
im Dunkeln. Nur daß die Aufrichtung der nordamerikanischen Republik
(S. 591) und die dort ausgestellten Artikel der sogenannten allgemeinen
Menschenrechte den meisten Führern der Bewegung, besonders de-
nen, die im Befreiungskriege selber mitgefochten hatten, als Muster und
leitende Grundsätze bewußt oder unbewußt vor der Seele schweben
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Xxv. §. 11. Entwicklung neuer Gegensätze. 643
iiister Brandenburg und Manteuffel und durch den tapfern Ge-
neral Wrangel von dem schlimmen Gesindel gereinigt und wieder
zur Ruhe gebracht. Ganz Preußen hatte einen Ekel vor dem gemei-
nen und nichtswürdigen Gebühren der Demokraten bekommen, die Auf-
stande in Dresden, Pfalz und Baden wurden mit leichter Mühe von
den preußischen Truppen niedergeschlagen, der republikanische Parla-
mentsreft in Stuttgart durch die württembergische Negierung auseinan-
dergejagt. So war das tolle Schimpf- und Trauerspiel in Deutsch-
land wieder zu Ende gebracht, und allmalig, wenn auch mit einigen
Schwierigkeiten, kam Alles wieder in das alte Geleise. Der Bundes-
tag trat, weil sich keine andere und bessere Centralbehörde wollte bil-
den lassen, wieder in seine alten Gerechtsame ein. Auch Ungarn
wurde mit russischer Hülfe den Oestreichern wieder unterworfen, und
nur ein Kampf endete jämmerlich und rühmlos für die deutschen
Waffen, unheilbringend für einen deutschen Bruderstamm, der Kampf
in Schleswig gegen die Dänen. Weil Schleswig, Holstein und
Lauenburg voraussichtlich in kurzer Zeit an die männliche Seitenlinie,
das übrige Dänemark aber an die nähere weibliche Linie des däni-
schen Königshauses fallen mußte, darum hatten die dänischen Minister
die deutschen Landestheile durch einen Machtspruch mit den dänischen
Provinzen zu einem Gesammtftaat vereinigt. Die Schleswig-Holstei-
ner hatten sich dagegen erhoben; Preußen mit den Truppen des übri-
gen Deutschlands hatte sie unterstützt; allein am Ende gelang es den
Engländern, Schweden, Russen und Oestreichern, einen Frieden herbei-
zuführen, durch welchen die deutschen Brüder rechtlos und schutzlos
den Händen ihrer Unterdrücker preiögegeben wurden; und das damals
angerichtete Unheil ist noch heute nicht wieder gut gemacht.
Die schrecklichen Umwälzungen auf dem politischen Gebiet hätten
unmöglich einen so allgemeinen Anklang und weite Verbreitung finden
können, wenn nicht auch auf religiösem Gebiete eine Anzahl Erschei-
nungen aufgetreten wären, die dem gottlosen Kampf gegen alles Be-
stehende Vorschub leisteten. Bei den katholischen Staaten Frank-
reich, Italien, Oestreich nimmt uns solche Ausartung der Cretigion,
Verachtung des Heiligsten und Mißbrauch zu den jämmerlichsten Zwecken
nicht so sehr Wunder. Aber daß auch in dem evangelischen Deutsch-
land, daß auch in Preußen, dem Hort des Protestantismus, wo in
den Freiheitskriegen sich eine so viel versprechende religiöse Begeisterung
entzündet hatte, solch schmählicher Abfall erfolgen und sich eine geraume
Zeit halten konnte, das sollte uns billig wundern. Wo war doch die
herrliche Beterschaar, wo war der christliche Heldeneifer aus den Frei-
heitskämpfen geblieben? Er war in seiner Unklarheit leider vielfach
irre gegangen und hatte sich bei mangelnder Leitung und Belehrung
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Xxv. §. 13. Nordamerikanische Zustände. 657
wären, die mit gleichen Früchten der Gerechtigkeit geschmückten Jün-
ger des Herrn hüben und drüben in zwei feindliche Lager zu spalten.
- Ueber diesem Kampf aber entwickeln sich die Secten im Schooß auch
unserer deutsch - evangelischen Christenheit. Baptisten und Darbisten
(Wiedertäufer und Freikirchler), Jrvingianer (Wiederhersteller der apo-
stolischen Aemter und Gaben) und Bruderbündler (die gar kein kirch-
liches Amt mehr gelten lassen), ja sogar die unflätigen, ekelhaften Mor-
monen treiben ungestört ihr Wesen und saugen Kraft aus der Zer-
rissenheit der bestehenden Kirche. Bei dem allen dauert das wüste,
rasende Treiben und Jagen der materiellen Interessen, des Mammons-
dienstes fort und fort; unter den Füßen rollt fortwährend der unter-
irdische Donner des gährenden Bulcans, auf dem wir stehen, hier und
da zucken die Blitze aus der Tiefe — ob wir es hören und aufmerken,
ob wir lernen die Zeit zu verstehen und uns bereit halten auf den na-
henden Tag des Herrn.
§. 13. Nordamerikanische Zustände.
Im Laufe der letzten beiden Jahrhunderte haben sich außerhalb
Europa's, auf amerikanischem Boden, eine Anzahl europäischer Reiche
gebildet, katholische Reiche aus spanischem und portugiesischem Geblüt
hervorgegangen in Mittel- und Südamerika, welche bis auf die neueste
Zeit ein trauriges Bild politischen Elends und bürgerlichen Verfalls
darbieten, und ein protestantisches Reich aus germanischem, insonder-
heit angelsächsischem Geblüt in Nordamerika, welches so vielfach in
die Entwickelung der europäischen Verhältnisse eingreist, daß wir es
hier am Schluffe unserer Darstellung nicht unerwähnt lassen dürfen.
An eine künftige Versetzung des Schwerpunktes der Weltgeschichte
aus Europa nach Amerika, wie vormals aus Asien nach Europa, ist
zwar nicht zu denken; denn nach Gottes untrüglichem Wort werden
auf dem Boden des alten römischen Reichs, in den Landern der zehn
Könige, die letzten Kämpfe der Christenheit ausgekämpft, der Anti-
christ überwunden und das Reich Gottes zum Siege geführt werden,
nicht aber jenseits des atlantischen Oceans. Aber ein Spiegel für unsere
eignen, dem Ende zueilenden europäischen Zustände wird Amerika immer
bleiben, ein warnender Spiegel des Elends, in welches das Abthun
und die Verachtung der Obrigkeit und das Trachten nach irdischen
Dingen auch ein christlich ausgeprägtes Volk stürzen muß. Je mehr betro-
gene Augen und irregeleitete Hoffnungen auf Amerika, als auf das
Land der Zukunft und des Glückes gerichtet sind, desto mehr ist es
Pflicht, die Verkehrtheit solcher Träume den europamüden Auswan-
derern vor die Augen zu stellen.
Nordamerika hat den großen Vorzug vor den haltlosen und
v. Rohden, Leitfaden. 42
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Europa Amerika Asien Europa Gottes Gottes Amerika Amerika Nordamerika
Vi
Vorwort.
des Verfassers, eben so wenig die Beibringung der gewöhn-
lichen antiquarischen und geographischen Notizen. Dem Schüler
wird sie der Lehrer mündlich mittheilen, und der Gebildete
kennt sie bereits aus anderen Quellen. Hier sollte nur über-
sichtlich der Gang der Begebenheiten, wie er auf Ein großes
Ziel hindrängt, in Erinnerung gebracht und nur die großen
Wendepunkte des Völkerlebens in eingehenderer Schilderung
vorgesührt werden. Von den vielen einzelnen Kriegszügen
der Alten und von den unzähligen kleinen politischen und
militärischen Verwickelungen der Neuzeit, die sich ohnehin dem
Gedächtniß immer wieder entziehen, ist wenig ausgenommen;
aber desto mehr aus der Kirchen- und Sittengeschichte, wie auch
aus der Literaturgeschichte. Jeder Paragraph sollte ein möglichst
in sich zusammenhängendes und abgeschlossenes Einzelbild aus
der Geschichte geben, und zwar in der neuern Zeit meist ein
Doppelbild, indem den zuerst in's Auge fallenden politischen
Ereignissen die weitere Schilderung des gesammten Zeitcharakters
nachfolgt. In der alten und Mittlern Geschichte konnten
die Paragraphen kürzer sein. Sie bestehen immer aus zwei Thei-
len, so daß der erste oder Haupttheil das Wichtigste und Bedeut-
samste aus deni vorgeführten Zeitabschnitt in einem großen Rah-
men zusammenfaßt, und der zweite Theil noch besondere Einzel-
heiten nachbringt, die zur Beleuchtung, Beschränkung oder Erwei-
terung des Vorhergehenden dienen sollen. Beim Schulgebrauch
wird diese Form die Einrichtung eines doppelten Cursus er-
leichtern. Daß auf gewissenhaftes Nachlesen der angezoge-
nen Bibelstellen, noch vielmehr auf eine schon vorhandene gründ-
liche Kenntniß der biblischen Geschichten und des Gotteswortes
überhaupt gerechnet wird, bedarf kaum einer besondern Erwäh-
nung. Die angchängte Regententafel wird zur leichtern Orien-
tirung beim Gebrauch des Buches erwünscht sein.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
I. §. 1. Die Erschaffung der Welt.
3
folge der Schöpfungsacte führen, wie sie in dem ersten Capitel der
Bibel steht); sie wagen es sogar zu behaupten, daß Gott die Welt
überhaupt nicht erschaffen habe. —
Die alten heidnischen Weisen in den asiatischen Ländern, vom In-
dus bis nach Aegypten hin hatten, je näher sie noch der ältesten gött-
lichen Offenbarung standen, noch eine verhältnißmäßig ziemlich richtige
Ansicht von der Entstehung der Welt. Sie begriffen zwar nicht mehr,
daß der höchste Gott durch einen einfachen Act seiner Allmacht aus
freier Selbstbestimmung alle Dinge in's Dasein gerufen habe; aber sie
wußten doch noch, daß er der Urgrund alles Bestehenden sei. Sie
meinten nämlich, daß von ihm andere Gottheiten und Geister niedern
Ranges ausgegangen (emanirt) seien, die dann stufenweise immer tie-
fer herabstnkend, endlich mit der Bereitung irdischer Stoffe sich befas-
sen und also die endliche Welt bilden konnten. Weiter schon irrt
die persische Lehre von der Wahrheit ab, welche zwei Gottheiten einander
entgegensetzt und eine doppelte Weltschöpfung, eine gute und eine böse,
annimmt. Etwas anders gefaßt gestaltete sich die Lehre so: die Stoffe,
aus welchen unsere jetzige Welt gebildet ist, sind eben so ewig wie Gott
selbst und unerschaffen, haben ihm von Anfang an gegenübergestanden,
und Gott hat sie nur geformt und ausgebildet. Dem ähnlich lehrten
die späteren Weisen Griechenlands, daß die Atome, d. h. die unzerleg-
baren Bestandtheile, aus welchen die Körperwelt besteht, oder auch ge-
wisse einfache Grundstoffe von Anfang an dagewesen, und mehr durch
Zufall als nach dem Willen der göttlichen Weisheit sich zu einer Welt
gestaltet haben. Andere lehrten gar, daß der Chaos oder der gestalt-
lose Stoff der ewige Urgrund sei, aus welchem mit einander die Göt-
ter und die irdische Welt hervorgegangeit seien. Wieder Andere mein-
ten, daß in dem Chaos eine verständige Seele (Weltseele) oder mehr-
fache bewegende Kräfte gewaltet und die Schöpfung geordnet haben.
Die Kühnsten endlich behaupteten: die Welt sei gar nicht geschaffen,
sondern von Ewigkeit so gewesen, wie sie jetzt ist, und hieben also den
Knoten, den sie nicht zu lösen vermochten, mit dem Schwert entzwei.
Gar wundersam und abenteuerlich, aus einer wilden ungezähmten Ein-
bildungskraft hervorgegangen, waren die Gedanken, welche die nordi-
schen Heidenvölker, auch unsere Vorfahren über die Entstehung der
Welt hatten, aber sie enthielten noch überraschende Anklänge an die
uralte geoffenbarte Wahrheit, wie denn das deutsche Volk von Alters
her zum Hüter und Pfleger der göttlichen Gnadenschätze ansersehen
war. Um so betrübender ist die Wahrnehmung, daß in neuerer Zeit
auch in unserm deutschen Volk eine Anzahl von Gelehrten aufgestan-
den ist, welche auf jene alten heidnischen Theorieen zurückkommcn.
Auf's Neue hört und liest man jenen aitheidnischen Aberwitz, daß die
Welt oder doch deren Stoffe ewig und ungeschaffen seien, oder daß
ihre Gestaltung das Werk einer in ihr lebenden und sie durchdringenden
Seele oder sie bewegenden Kraft, oder gar daß Alles, was man flehet,
auch der Mensch selbst nur zusallens durch unbeabsichtigtes Zusammen-
treffen der einzelnen Bestandtheile geworden sei. Die Erschaffung der
1*
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
56 Vi. Z. 1. Samuel's Reformation und die Königsherrschast (1100 v. Chr.).
neten, und beteten sie an und erzürnten den Herrn (Nicht. 2). Wie
hatte ein solches Volk, das seinen eignen Gott und Herrn verachtete
trotz aller unzähligen Gnadenerweisungen und Wunderthaten, die
umwohnenden Völker reizen sollen, ihre falschen Götter zu verlaffen
und sich zu Gott zu bekehren? Anstatt sie zu sich herauf zu ziehen,
sank es zu ihnen in gleichen Götzendienst hinunter. Da wandte der
Herr die Sache. Wollte Israel nicht den Völkern ein Segen sein,
so sollten die Völker für Israel ein Segen sein, nämlich ein Stecken
des Treibers und Ruthe des Zuchtmeisters, der sie zurücktrieb zu dem
Gott, den sie verlassen hatten, und mit schweren Schlägen sie geißelte,
bis sie ihre Sünde bekannten und reuig und bußfertig Gott um
Gnade fleheten. Darum ließ der Herr während der 400 Jahre
vom Iosua bis zum Saul und David hin, bald das eine, bald
das andere Nachbarvolk, oft mehrere zugleich mit immer gewaltigeren
Heimsuchungen über das Land Canaan herfallen. Mit immer stei-
gendem Wehe hausten sie 18, 20, 40 Jahre als unangefochtene
Oberherren im Lande, bis dann endlich der Herr des Jammerge-
schreies seines Volkes sich erbarmte und ihnen Richter sendete, sein
Volk auf längere oder kürzere Zeit von dem Druck zu erlösen.
Daraus, daß Gott auch in dieser wilden und trüben Zeit doch
noch immer Glaubenshelden fand, die wie Gideon nicht bloß den
Kampf gegen die Feinde des Landes, sondern schon vorher gegen die
väterlichen Götzen unternahmen, können wir hinlänglich erkennen, daß
es so wenig damals als zu irgend einer andern Zeit unter dem Volk
Gottes an wirklichen Gotteskindern gefehlt hat. Aber gerade an dem
Beispiel des Gideon, wie nicht minder an dem des Jephtha und
Simson lernen wir zu gleicher Zeit, wie höchst verführerisch die
damaligen Verhältnisse waren, wie leicht auch jene Gottesmänner von
dem „Zeitgeist" mit hingerissen wurden, und erst Samuel bietet uns
ein reineres Bild tieferer Erkenntniß der Schäden des Volks und aus-
harrender Treue im Glauben und im Gehorsam. Mit ihm beginnt
ein neuer Abschnitt in der Geschichte des Reiches Gottes in der alten
Welt.
Vi. Israeli Glanz und Fall. Weitere Verunstaltung
des Reiches Gottes innerhalb der Sünderwelt.
Viotto: Dankest du also deinem Herrn, du toll und
thöricht Volk?
§. 1. Samuel's Reformation und die Königsherrschast
(1100 v. Chr.).
Ein Gottesvolk, heilig und untadelhaft wandelnd in den Satzun-
gen des Herrn, war nicht zu Stande gekommen. Israel sollte, das
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: David David Samuel Israeli Viotto
Extrahierte Ortsnamen: Israel Israel Iosua Gottes Gottes
132 X. §. 9. Weitere Schwächung Griechenlands. Sparta's Abnahme.
auf seinem Zuge von Sardes nach dem Eufrat. Er siegte auch wirk-,
lich in der großen Schlacht bei Cunara, 400. Aber alle Früchte
des Sieges gingen verloren, da die asiatischen Truppen des Cyrus
nicht Stand hielten, und er selbst im Kampf erschlagen wurde. Auch
Klearchos fiel durch Verrath, und den Griechen blieb nichts Anderes
übrig, als sich unter der Führung des Len op hon mitten durch die
feindlichen Völker und Provinzen durchzuschlagen, bis sie wieder in
griechische Gebiete kamen. Daß ihnen solch ein Rückzug gelingen
konnte, lieferte den Griechen den augenscheinlichsten Beweis von der
großen Schwäche des persischen Reichs und reizte desto stärker zu
neuen Kriegszügen in Asien. Daher sehen wir gleich darauf den
Spartanerkönig Agesilaus an der Spitze eines auserlesenen Grie-
chenheeres siegreich in Klein-Asien Vordringen mit der ausgesprochenen
Absicht, den Perserkönig selber im Mittelpunkt seines Reiches aufzu-
suchen und zu stürzen. Aber hier zeigte es sich wieder, daß Griechen-
lands damaliger Zustand und Verfassung keine größeren Eroberungen
und Kriegsunternehmungen in fremden Ländern gestattete. Hinter dem
Rücken des Agesilau s, in Griechenland selber hatten die geschickten
Unterhandlungen der Perser plötzlich den Krieg gegen Sparta auge-
sacht, in dessen Folge nicht bloß der Siegeslauf des Agesilaus ge-
hemmt, sondern etwas später sogar die stolze Herrlichkeit der Spar-
taner völlig zu Boden gestürzt wurde.
Die Feinde, die sich Sparta durch sein tyrannisches Benehmen
unter den kleinen Staaten in Griechenland gemacht und die jetzt durch
persische Versprechungen und Gelder desto stärker aufgeregt waren, hat-
ten siw um das aufstrebende Theben gesammelt, welches länger und
entschiedener als die meisten übrigen dem weichlichen und genußsüchti-
gen Wesen der spätern Griechenzeit Widerstand geleistet und eben
jetzt sehr fähige Führer und Oberhäupter hatte. Der erste Versuch
gegen Sparta mißlang jedoch. In der Schlacht von Koronen be-
hatiptete der aus Asien herbeieilende Agesilaus noch einmal das
Felo (394). Aber schlimmere Feinde waren den Spartanern schon in
ihrer eignen Mitte emporgekommen. Ehrlosigkeit und weichliche Ge-
nußsucht riethen durch den Mund des schlauen und auf Agesilaus'
Kriegsruhm eifersüchtigen Antalkidas, vor allen Dingen mit den
Persern Frieden zu schließen, die nach des Agcsilauö Abzug aus
Klein-Asien die spartanische Flotte gänzlich gefthlagen und vernichtet
hatten. So kam der antalkidische Friede zu Stande, der schimpf-
lichste, den Griechenland noch je geschlossen hatte. Ganz Klein-Asien
mit allen griechischen Städten und den nächstgelegenen Inseln sollte
wieder unter das persische Joch zurückkehren. Dagegen sollten alle
Waffeneinigungcn und Vundesgenossenschasten in Griechenland aufge-
löst und alle griechischen Staaten und Städte vereinzelt werden. Sparta
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Extrahierte Personennamen: Cyrus
Extrahierte Ortsnamen: Griechenlands Sardes Cunara Asien Griechenland Sparta Sparta Griechenland Theben Sparta Asien Griechenland Griechenland