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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 640

1859 - Lübeck : Rohden
640 Xxv. §. 11. Entwicklung neuer Gegensätze. tägiger Barricadenkampf in Paris endigte mit der Versagung der kö- niglichen Familie aus Frankreich und mit der Erhebung des „Bür- gerkönigs" Louis Philipp aus der Seitenlinie der Orleans auf den neubefleckten und geschwächten Thron. Wie ein zündender Funke fiel diese französische Julirevolution in den überall aufgehäuften Zun- der der „liberalen" Mißstimmung. Belgien riß sich von Holland los und wurde unter Zustimmung der Großmächte zu einem besondern Königreich mit französischer Verfassung erhoben. Polen versuchte seine verlorene Unabhängigkeit wieder zu gewinnen, wurde aber nach zweijährigem harten Kampf durch die russischen Heere überwältigt. In Spanien und Portugal brachen neue verheerende Bürgerkriege aus. In Italien konnte der Geist der Empörung nur durch den Einmarsch östreichischer Truppen gedämpft werden. Die Schweiz war von Hader und Spaltungen erfüllt, und ward durch Aufnahme einer Masse politischer Flüchtlinge, besonders Polen, der Mutterschooß fortwährender Unruhen und Revolutionsversuche in sämmtlichen Nach- barstaaten. Selbst in England regten sich aufständische Versuche und eine Reform des Parlaments nach französischen Principien ward durch- gcsetzt. Wie hätten die deutschen Länder davon unberührt bleiben sollen? Unmittelbar nach der französischen Julirevolution brach in Braun schweig ein Aufruhr aus, der Fürst des Landes ward ver- jagt, sein Bruder mußte eine liberale Verfassung bewilligen. Die Fürsten von Hessen-Cassel und Sachsen wurden gezwungen, ihre Herrscherrechte mit Mitregenten zu theilen und gleichfalls liberale Ver- fassungen anzunehmen. Aehnlich ging es mit Hannover, welches damals noch mit England verbunden war (1837 nach dem Tode Wil- helm's Iv. von England bekam Hannover wieder seinen eignen König, Ernst August, und die liberale Verfassung ward etwas ein- geschränkt). Die Partei der Liberalsten aber im südlichen Deutsch- land, die linke Seite in den Kammern, und Alles, was von unruhigen Geistern und politisch überspannten oder sittlich verkommenen Menschen sich zu ihnen hielt, suchten die revolutionären Bewegungen noch ganz anders in ihrem Sinne auszubeuten. Sie wollten ganz Deutschland zu einer großen „untheilbaren Republik" machen, und alle Nachbar- staaten desgleichen. Auf dem sogenannten Hambach er fest (1832), wo 30,000 solcher verwirrter und thörichter Köpfe beisammen waren, ward dieser Plan öffentlich verkündigt, und zu Frankfurt sollte durch Zersprengung der Bundesversammlung mit der Ausführung begonnen werden. Aber das ganze Unternehmen scheiterte in kläglicher Weise und strenge Verordnungen und Maßregeln der Regierungen gegen die

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 679

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 15. Blick in die Zukunft. 679 vierte (römische) Weltreich sich in zehn Hörnern (zehn Königreichen) darstellen wird — was bereits vorhanden ist —, wird aufkommen ein anderer (Feind Christi, Antichrist), der drei Könige demüthigen, den Höchsten lästern, die Heiligen des Höchsten verstören und sich unter- stehen wird, Zeit und Gesetz zu ändern. Seine Herrschaft wird dauern 2>y/2 Zeiten. (Sieben Zeiten ist die Fülle oder ganze Zahl der Zeiten, hier haben wir die Hälfte von sieben.) Alsdann wird der Menschensohn vom Himmel erscheinen, der Antichrist wird getöd- tet, alle Gewalt und Macht wird dem Sohne gegeben, und die Hei- ligen werden sein Reich und seine Herrschaft mit ihm theilen. Dies alles liegt noch in der Zukunft. Zwar etwas Aehnliches wie das Emftorkommen eines gottfeindlichen dämonischen Herrschers ist schon öfter geschehen. Dan. 8 beschreibt die Herrschaft eines solchen Zerstörers und Lästerers (nämlich des Antiochus Epiphanes) schon in den Zeiten des dritten Weltreichs (der griechisch-macedonischen Monarchie). Auch in den Zeiten des vierten Weltreichs ist schon zweimal etwas Aehn- liches vorgekommen, in der Erscheinung des Mohamed und des Napoleon. Allein noch waren nicht alle Züge des schrecklichen Bildes an ihnen wahrzunehmen, die volle Erfüllung steht noch aus. Wir erwarten also in der Zukunft den Antichrist, der ein neues Weltreich gründet, und das Reich Gottes umzustürzen versucht, und eine Zeitlang die Gewalt hat auch über die Jünger des Herrn. Dann aber wird Christus selber. erscheinen und ihn vernichten und sein eignes Gottesreich sichtbarlich auf Erden aufrichten, und die Sei- nigen werden mit ihm herrschen. Das alles wird durch viele andere Stellen der heiligen Schrift bestätigt, z. B. 2 Thess. 2, 3 ff., wo noch hinzugefügt wird, daß das Kommen des Antichrists mit einem Abfall der Christenheit von ihrem Haupt verbunden sei. Etwas Aehnliches steht Joh. 2, 18 und 4, 3. So wie schon immer auch aus der Mitte der Gläubigen sich von Zeit zu Zeit eine entschiedene Feindschaft gegen den Herrn, ein widerchristlicher Sinn sich gebildet hat, so wird gegen das Ende der Tage dieser Abfall allgemein und der Widerchrist persönlich und leibhaftig vorhanden sein. Ausführ- licher ist von der Erscheinung und Thätigkeit des Antichrists die Rede Offb. 13—19. Da wird zuerst beschrieben, wie das Thier, die Welt- macht, speciell die römische Weltmacht, zwar zum Tode getroffen, aber zur Verwunderung aller Welt doch wieder aufgelebt sei. (Das rö- mische Reich war 476 zerstört und scheinbar vernichtet, aber 800 lebte es wieder auf.) Alles beugte sich vor seiner Macht, alle Geschlechter und Sprachen und Heiden. Dann aber tritt ein anderes Thier neben

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 110

1859 - Lübeck : Rohden
110 Ix. §. 7. Erster Zusammenstoß des Orients mit dem Occident. nehmen Personen aus der königlichen Familie (der Achämeniden) er, mordet. Cambyses und Smerdes kommen in der heiligen Schrift unter dem Namen Ahasvérus und Artasastha vor (Esra 4, 6. 7). Beide Namen sind eigentlich nur Titel oder ehrende Beinamen, welche den Königen gegeben wurden und welche sich daher bei vielen persi- schen Königen wiederholen. Unter ihrer Regierung wurde der Tem- pelbau zu Jerusalem durch die fälschlichen Anklagen der heidnischen Bewohner des heiligen Landes gehindert. Cambyses oder Ahas- vérus hatte über seinen kriegerischen Unternehmungen schwerlich Lust, sich genauer mit dem Stande der Sachen bekannt zu machen; und Sin erd es behielt dazu in seiner kurzen Regierung wenig Zeit. Das waren ohne Zweifel schwere Prüfungen für die Juden. Auf Grund der alteil Verheißungen hatten sie gehofft, Jerusalem werde schnell wie- der zu seinem alten Glanz emporsteigen. Jetzt mußten sie erfahren, was es mit der Offenbarung auf sich habe, die Daniel am Schluß der siebzig Jahre des babylonischen Erils empfangen hatte, nämlich daß Jerusalem sollte aufgebauet werden in kümmerlicher Zeit, und daß die siebzig Jahre sich ausdehnen würden zu siebzig Jahrwochen (500 Jahr), bis die Verheißungeil sich erfüllten und der Messias er- schiene (Dan. 9, 24 ff.). Die äußere Herrlichkeit Jerusalem's war für immer dahiil. Erst das neue Jerusalem wird als der Mittelpunkt des erscheinenden Gottesreiches auf Erden im himmlischen Glanze sich offen- baren. §. 7. Erster Zusammenstoß des Orients mit dem Occident. Unter den folgenden Königen Darius Hystaspes (st 486), Lerres (st 463) und Artarerres (st 425) erstieg das Perserreich den Gipfel seines Glanzes und seiner Macht. Zwar die Eroberungen nach Westen hin, über Klein-Asien hinaus, nach Thracien, Scythien und Griechenland, hatten eben so wenig Fortgang als die Kriegszüge des Cambyses in Afrika über Aegypten hinaus. In der griechi- schen Geschichte wird noch weiter davon die Rede sein. Aber schon die Berührung mit der hochgefteigerten westlichen, griechischen Cul- tur wirkte erfrischend und fördernd auf die Entwickelung des persi- schen Reiches zurück. Hier mußten alle Kräfte des gewaltigen Reichs angespannt, alle Hülfsquellen benutzt, alle Staatsmittel entwickelt werden. Die ungeheuren Völkerzüge von einem Ende des Reichs bis zum andern, das Zusammenleben der verschiedensten Stämme aus den entlegensten Provinzen, der längere Aufenthalt derselben auf dem fremden Boden einer ausländischen Cultur (auch Aegypten em- pörte sich wieder und mußte auf's Reue bezwungen werden), das

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 222

1859 - Lübeck : Rohden
222 Xiv. §. 10. Uebergang Rom's in ein Kaiserreich. bildeten den zuverlässigsten Bestandtheil seiner Kriegsmacht, die Stütze seiner Herrschaft; sie waren aber auch nebst den zahlreichen römischen Pflanzstädten das wirksamste Mittel, um bis an die äußersten Grenzen des Reichs römische Sitte, Sprache, Gesetze und römische Bildung zu verbreiten. Die Grenzprovinzen sammt allen sonst noch aus irgend einem Grunde wichtigen Provinzen behielt Augustus unter seiner eignen unmittelbaren Verwaltung und ernannte selbst die Legaten und Proprätoren mit festem Gehalt, welche nach seiner Instruction und unter seiner strengen Controle die Leitung der Geschäfte in den Provinzen übernehmen sollten. Da athmeten jene unglücklichen Länder wieder auf. Anstatt der wilden räuberischen Senatoren und Consularen, welche ihre Amtsgewalt als Statthalter nur dazu benutzt hatten, um in möglichst kurzer Zeit ungeheure Reichthümer zusammenzupressen, erfreuten ste sich jetzt einer wohlgeordneten bürgerlichen und militäri- schen Verwaltung, die selbst durch die tyrannischen Willkürlichkeiten spä- ter Kaiser wohl öfters aus eine Zeitlang gestört, aber niemals ganz durch- brochen wurde. Aber auch die übrigen der Verwaltung des Senats anvertrauten unwichtigeren Provinzen nahmen Theil an dieser wohl- thätigen Veränderung. Denn auch die senatorischen Beamten, sowie der ganze von Augustus gereinigte und wesentlich umgestaltete Se- nat fühlten sich beständig unter der scharfen Controle des Fürsten und scheuten sich, einen Anlaß zu geben zu gegründeten Anklagen oder Verdächtigungen, wodurch sie ihrer Aemter und Güter plötzlich verlustig gehen konnten. Auch waren ihrer Willkür durch die festen und klaren Gesetze des römischen Privatrechts überall feste Grenzen gesetzt und Riegel vorgeschoben, die Niemand so leicht ungestraft durchbrochen hätte. Daher kam es, daß sich im Großen und Ganzen die Masse der vom römischen Reich umklammerten Völker eines politischen Wohlseins und mehrentheils einer ruhigen Behaglichkeit erfreuten, die den Gedanken an Tumult, Aufstand, Empörung nur sehr schwer und selten aufkom- men ließ, selbst unter den verworfensten Kaisern. In diesem weiten, beruhigten, durch einen vielbewunderten Staatsmechaniömus trefflich zusammengehaltenen und geleiteten Reiche waltete nun der Augustus als „Vater des Vaterlandes" mit Milde, Weisheit und rücksichtsvoller Schonung der althergebrachten republikanischen Formen. > Die Titel König, Herr, Dictator wies er weit von sich ab. Mancher reiche Pri- vatmann lebte glänzender und schwelgerischer als er. Als einfachen Bürger sah man ihn unter den Mitbürgern umhergehen. Nur auf bestimmte Zeit, je fünf oder zehn Jahre, ließ er sich durch immer er- neute Bitten des Senats und Volks die höchsten Gewalten immer wieder übertragen. Er war seiner Sache zu gewiß, daß Rom nicht ohne ein monarchisches Haupt sein könne, und daß seine Regierung als die höchste Wohlthat von allen Römern empfunden wurde. Eine zahl- reiche Leibgarde (Prätorianer) stand jeden Augenblick bereit, seinem Wink zu folgen; die Befugnisse der höchsten republikanischen Würden und Aemter waren auf ihn übertragen, seine Edicte hatten Gesetzes- kraft. Jeder Widerstand war verstummt. Von Verschwörungen wider ihn hörte man nichts mehr. Die bedeutendsten Männer, die größten

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 252

1859 - Lübeck : Rohden
252 Xvt. §. 3. Ruhezei^ und neue Verfolgungen im dritten Jahrhundert. der sichtbarlich und unaufhaltsam herein. Statt der vier oder fünf langen und ungestörten Negierungen im Verlauf des zweiten Jahr- hunderts erblicken wir im dritten Jahrhundert mehr als fünfundzwan- zig Kaiser nach einander auf dem Throne; natürlich fast alle nur wenig Jahre, herrschend, fast alle durch gewaltsamen Tod aus dem Wege geschafft. Rohe Menschen, aus den entferntesten Provinzen, durch Tapferkeit beim Heere zu Ehren gelangt, werden von ihren Sol- daten zu Imperatoren ausgerufen, kämpfen gegen ihre Gegner und Vorgänger, stoßen sie vom Thron oder unterliegen selber und werden nach kurzer Frist und Herrlichkeit durch Dolch und Gift oder durch das Schwert eines neuen stärkern Gegners wieder über Seite ge- bracht. Dynaftieen, erbliche Fürstengeschlechter vermögen diese wild aus der Masse auftauchenden Soldatenkaiser nicht zu stiften. Jede der vormals von Rom unterjochten und noch unterworfen gehaltenen Provinzen scheint jetzt sich rächen zu sollen für die lang getragene schwere Unbill, indem sie nun selber einen Tyrannen den Römern auf den Kaiserthron sendet. Selbst Thracien und Arabien liefern ihren Beitrag. Bei dem unablässigen Aufsteigen und Untersinken dieser Kaiser, bei dem llnaufhörlich sich erneuernden Thronwechsel war na- türlich an eine consequente Behandlung der großen Staatsangelegen- heiten nicht zu denken. Auch die christliche Kirche erfuhr die ver- schiedenste Behandlung. Die meisten Kaiser hatten gar nicht einmal Zeit, sich um sie zu bekümmern, wenige brachten eine Vorliebe für das Ehristenthum schon mit auf den Thron; andere offenbarten ihre schon lang gehegte Feindschaft, sobald sie zur Macht gelangt waren, in grimmigen Verfolgungen. Im Ganzen jedoch wurde während der 100 Jahre von Septimius Severus (um 200) bis zum Diocle- ti anus (um 300) nur drei oder vier Mal die Ruhe der Christen un- terbrochen, nämlich zu Anfang und Ende des Jahrhunderts durch die beiden eben genannten Herrscher selber, und in der Mitte nací) drei- ßigjähriger Ruhe durch den Mari minus Th rar (235—238) und etwa zehn Jahre später durch den Der ins (248—251), Gallus (bis 253) und Valerianus (bis 259). Durch des Letztern Sohn und Nachfolger Gallienuö (259—208) wurde schon das erste To- leranzedict für die Christenheit erlassen, so daß während der nächsten vierzig Jahre die Rühe der Gemeinden nicht mehr gestört wurde. Der Kaiser Septimius Severus (193—211), unter welchem das dritte Jahrhundert begann, war anfangs den Christen sehr gün- stig gestimmt; wie man sagt deshalb, weil ein christlicher Arzt ihn aus einer gefährlichen Krankheit gerettet hatte. Allein daö änderte sich

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 256

1859 - Lübeck : Rohden
2oß Xvi. §. 5. Letzte und schwerste Verfolgung im Römerreich. Gebet und gab eine Reihe kräftiger Herrscher (Claudius 268—270, Aurelian us bis 275, Tacitus bis 276, Probus bis 282, Ca- r us bis 283), welche die Einheit des Reichs wiederherstellten, die eindrin- genden Barbaren zurücktrieben, die Grenzen sicherten und Ordnung und Frieden in die Provinzen zurückführten. Einen ganz neuen Aufschwung schien vollends die Kaisergewalt nehmen zu wollen, als im Jahre 284 Diocletianus zur Regierung kam. Dieser feine Kopf und gewandte Staatsmann suchte vor allen Dingen den beiden Uebelständen abzu- helfen, welche ihm als die schlimmsten erschienen, nämlich der allzu- großen Abhängigkeit der Kaiser von den Soldaten und der mangel- haften Vertheidigung der Grenzen durch die Statthalter. Deshalb verließ er völlig die republikanischen und soldatischen Gewohnheiten sei- ner Vorgänger und schlug neue Bahnen ein. Zurückgezogen in das Innere seines weitläufigen Palastes, als geheiligte Majestät von allen Unterthanen streng geschieden und fast unzugänglich, im ehrfurchtgebie- tenden Prunkgewand, von den zahlreichen Palastbeamten nur in krie- chender Selbstwegwerfung bedient, wollte er, gleich den ehemaligen Herrschern des orientalischen Reichs, den Völkern als ein höheres We- sen erscheinen und mit scheuer Ehrfurcht nur von ferne angebetet werden. Um aber die Grenzen des ungeheuren Reichs besser schützen zu können, nahm er einen Mitregenten (Augustus) an, und beide Herrscher hielten es dann für nothwendig, sich noch wieder jeder einen Gehülfen (Cäsar) zuzugesellen, so daß nun vier Regenten, jeder mit prachtvollem Hofstaat und glänzender Haushaltung, von den schwer be- lasteten Provinzen unterhalten werden mußten. Es begreift sich aber leicht, daß solche Einrichtung nur ein neuer stärkerer Schritt zur künf- tigen Zerspaltung und Theilung des Reiches sein konnte. So lange der überlegene Geist des Diocletianus die Oberleitung zu führen wußte, ging Alles gut; so wie er aber zurückgetreten war (305), trat eine heillose Verwirrung ein und blutige Kriege unter beit Regenten, bis endlich wiederum Einer, Conftantinus, die Alleinherrschaft ge- wann. Rom aber, bisher der Mittelpunkt der Welt, trat von nun an auf eine geraume Zeit in den Hintergrund. Die Herrscher hatten ihre Hofhaltungen in Nicomedien, Alerandrien, Trier, Mailand oder Ravenna, und ihr Besuch in Rom war eine Seltenheit. Der Senat hatte durch Diocletian den letzten Rest von Macht und Ansehen ver- loren. Denn die despotische Form des neugeordneten Kaiserthums konnte keinerlei fremde Regierungsgewalt neben sich ertragen. Der Mittelpunkt des Heidenthums ging zu Grunde, um als Mittelpunkt der christlichen Kirche wieder aufzuleben. §. 5. Letzte und schwerste Verfolgltttg im Römerreich. Je näher der Zeitpunkt heranrückte, wo die römische und grie- chische Götterwelt untergehen mußte vor dem Glanz und der Maje- stät des lebendigen Gottes und seines Sohnes Jesu Christi, desto grimmiger lauerte der Haß und die Feindschaft des Fürsten dieser

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 381

1859 - Lübeck : Rohden
Xx. §. 9. Ueberaang des Kaiserthums von dem sächsischen Hause ic. 381 §.9. Uebergang des Kaiserthums von dem sächsischen Hause aus das fränkisch-salische. Wie dringend nothwendig erscheint dem menschlichen Urtheil des deutschen Vaterlandsfreundes nach dem zum großen Theil verfehlten Regiment der beiden letzten Ottonen die Wiederkehr eines gewaltigen Kaisers, eines Mannes von gleicher Weisheit, Kraft und Entschlossenheit wie die beiden ersten Sachsenkönige. Aber der Herr hat es anders im Sinne. Er laßt einen Fürsten den Thron besteigen, dem man das Lob der Thätigkeit, Tapferkeit, Einsicht und Frömmigkeit nicht versagen kann, der aber den Ruhm und Glanz des deutschen Namens, die Herrlichkeit und Machtfülle des deutschen Kaiserthums nicht wieder herzustellen vermag. Heinrich Ii. (1003—1024), der letzte Sachsen- kaiser, aus einer Seitenlinie des kaiserlichen Hauses und Herzog von Bayern, schien mehr geeignet, ein friedliches Regiment zu führen, als durch große kriegerische Thaten und gewaltiges Eingreifen der Welt Gesetze vorzuschreiben. Die Nordlande und das von Heinrich und Otto eroberte wendische Gebiet zwischen Elbe und Oder blieben un- ter seiner Regierung dem deutschen Einfluß entzogen. Ein mächtiges Polenreich begann sich im Osten unter Boleslav, ein scharf geson- dertes Frankenreich im Westen unter Robert, Hugo Cap et's Sohn, im Gegensatz gegen die kaiserliche Oberherrlichkeit selbständig zu entwickeln. Italien schien verloren. Zwar gelang es Heinrich, mehrmals siegreich einzudringen und sowohl die lombardische Krone zu Pavia als aud> die Kaiserkrone zu Rom zu gewinnen. Aber er vermochte auf die Dauer das hinterlistige und wetterwendische Volk nicht zu bewältigen, und gleich nach seinem Abzüge herrschte wieder der anmaßliche Gegenkönig Harduin sammt den übrigen italienischen Großen mit unverkürzter Gewalt. Die Päpste waren schutzlos dem wilden Getreide der römischen Adelsparteien und der benachbarten Her- zoge preisgegeben. Dieselben Scenen der Erniedrigung und Gottlosig- keit wiederholten sich in dem päpstlichen Palast, wie ein Jahrhundert zuvor. In Deutschland selbst aber drohte der Reichöverband immer lockerer, die Unterthänigkeit der Herzoge und Markgrafen immer frag- licher zu werden. Ohne Scheu befehdeten sich große und kleine Lehens- träger unter einander und wenig achtete man der kaiserlichen Ent- scheidung. Durch Gewalt ließ sich hier wenig ausrichten. Die Kai- ser mußten auf andere Mittel sinnen, um ihre Macht in Deutschland dauernder zu festigen. Das that Heinrich Ii. nach seiner frommen Sinnensart und praktischen Einsicht dadurch, daß er der hohen Geist-

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 634

1859 - Lübeck : Rohden
()34 Xxv. §. Jo. Deutschlands sittliche und politische Wiedergeburt. nachgab, auf den Besitz des ganzen Königreichs Sachsen, das ihm versprochen war, verzichtete, sich mit der Hälfte und mit einigen Gebiets- erweiterungen in Westphalen und am Rhein begnügte, auch den Besitz des sogenannten Herzogthums Warschau Rußland überließ und nur Posen behielt. Nicht minder widerlich war die Einmischung der Engländer. Um alle die besten holländischen Colonieen, die sie im Lauf der französischen Kriege erobert hatten, jetzt behalten zu können, brachten sie es dahin, daß ein altes deutsches Reichsland, niederländisch Burgund oder Belgien, zuletzt den Oestreichern gehörig, an Holland abgetreten und ein neues Königreich der vereinigten Niederlande gestif- tet wurde. Was sollen wir weiter aufzählen alle die Beweise von Nichtachtung, die unserm Vaterland noch immer von den Fremden zu Theil wurden, und von der Uneinigkeit der deutschen Staaten unter ein- ander. Zur Wiederherstellung eines deutschen Reiches konnte es unter solchen Umständen nicht kommen. Es konnte nur ein deutscher Buud aufgerichtet werden, ein Bund von sechsunddreißig souveränen Staaten, von den europäischen Großmächten Oestreieh und Preußen an bis zu den kleinen Fürsten von Lippe, Waldeck, Reuß, Liechtenstein und zu den vier freien Städten hinunter. Daß alle diese an Macht und Größe so verschiedenen Staaten gleich viel gelten, daß sie zu jedem wichtigen Beschluß Stimmeneinhelligkeit erzielen, daß sie ohne Bundesgericht, ohne Vollziehungsbehörde nur auf allseitigen guten Willen gewiesen sein sollten, das mußte sich bald genug als unerträgliche Hemmung jeder inner» Weiterbildung erweisen. Jndeß es blieb dabei, und am 5. Noveinber 1816 trat der Bundestag in Frankfurt zusammen. Gestehen wir es also, die politischen Früchte des großen Sieges waren keineswegs den Wünschen und Hoffnungen der Vaterlandsfreunde ent- sprechend, und auch die sittliche Erhebung schien unter den eifersüchti- gen Fürsten schon wieder zu schwinden. Jndeß es schien doch nur so. Durch die unvermuthete Rückkehr Napoleon's von Elba, durch die erneute gemeinsame Kriegesarbeit wurde die Nothwendigkeit des engen Zusammenhaltens, die Unsicherheit des irdischen Friedens und Besitz- thums, die Gefahr der Entzweiung auf's Neue den verbündeten Für- sten nachdrücklich vor die Augen gestellt. Da traten am 26. September 1815 die drei Monarchen von Rußland*), Preußen und Oestreich zu der sogenannten heiligen Allianz zusammen, zu dem heiligen Bunde, in welchem sich jeder verpstichtete, seine Regierung nach christ- lichen Grundsätzen in Liebe, Gerechtigkeit und Frieden führen zu wollen. Man sollte meinen, dazu sei jeder Monarch ohnehin verpflichtet, und so ist es auch. Aber in der Zeit gänzlicher Verdunkelung des Gottes- worteö, gänzlicher Glaubenslosigkeit und Glaubensspötterei war es für lächerlich gehalten, in der Politik aus die Vorschriften des Evangeliums *) Urheber des Bundes war Alexander von Rußland: er war während der Befreiungskriege religiös angeregt worden durch die Frau von Krüden er. Ps. 91 war sein Lieblingspsalm. Des preußischen Königs Licblingöspruch: meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott.

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 642

1859 - Lübeck : Rohden
642 Xxv. §. 11. Entwicklung neuer Gegensätze. rung Wiens, ja Oestreichs, in den Händen bartloser Studenten und Zeitungsschreiber; Staatskanzler Metternich ward vertrieben, Kaiser Ferdinand zur Flucht genöthigt, eine Nationalversammlung aufgerichtet, das ganze Kaiserreich bis in seine Grundfesten erschüttert. Und nicht viel besser ging es in jenen schimpflichen Märztagen des Jahres 1848 in Berlin. Auch dort, wie in allen Städten Deutsch- lands die verabredeten Forderungen: Preßfreiheit, Volksvertretung, Vereinsrecht, mündliches Gerichtsverfahren, Bürgerwehr u. s. w. Der König, der schon ein Jahr vorher die landständische Verfassung zum Abschluß gebracht hatte und einer freien Verfassung nicht abgeneigt war, gewährte fast Alles, was gewünscht wurde. Aber um die Ge- währung der Forderungen war es ja der nichtswürdigen Rotte nicht zu thun, sondern um Tumult, Aufruhr, Barricadenkämpfe, Minister- wechsel,- Nationalversammlung, Zeughausplünderung, Pöbelherrschaft, wie das alles denn auch in Berlin bis zum November 1848 reichlich zu sehen war. Die dritte deutsche Stadt, welche zum Hauptheerd der tollen Deutschthümlerei ausersehen war, war die Bundesstadt Frankfurt. Dort war die Bundesversammlung schnell beseitigt, und an ihrer Stelle tagte das Reichsparlament mit dem Erzherzog Jo- hann als Reichsverweser an der Spitze. Viele ehrenwerthe Männer waren da zusammen gekommen, die wirklich das Beste Deutschlands suchten, und Preußen an die Spitze eines einigen eng verbundenen Deutschlands, nicht mehr eines Staatenbundes, sondern eines Bun- desstaates stellen wollten. Aber sie gingen dabei nicht die Wege des Rechts und der Gerechtigkeit. Auf dem gewaltsamen und unordentlichen Verfahren konnte der Segen Gottes nicht ruhen. Die republikanische Partei in der Versammlung, längere Zeit grollend zurückgedrängt, brach immer offener hervor. Straßenkampf und schändlicher Meuchel- mord in Frankfurt, blutiger Barricadenkampf in Dresden (Mai 1849) und in mehreren preußischen Städten, offene Empörung der Pfalz und Badens, wo nach dem Abfall des Militärs der Großherzog ver- trieben ward, Einsetzung einer provisorischen Centralregierung in Stutt- gart, nachdem der republikanische Rest des Parlaments Frankfurt hatte verlassen müssen, — das waren die weiteren Maßnahmen und Erfolge der Freiheitshelden und Wühler. Aber es nabm Alles ein klägliches Ende. Wien war schon Ende October 1848 wieder in den Händen der kaiserlichen Truppen und die Lombardei mit Ve- nedig durch das Schwert des tapfern Radetzky den Empörern und ihrem Werkzeug, dem Piemontesenkönig Karl Albert wieder entris- sen. Berlin war im November 1848 durch die entschlossenen Mi-

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 215

1859 - Lübeck : Rohden
Xiv. §. 8. Cäsar's Hervortreten. 215 Jahre lang (60—50) die römischen Angelegenheiten bestimmt und geleitet wurden. C. Julius Cäsar, der größte Mann seiner Zeit, war zugleich der größte Römer, der je gelebt hat, insofern er alle Vollkommenheiten, zu denen ein Römer gelangen konnte, in sich vereinigte. Denn er be- saß die ganze Willensstärke und Selbstbeherrschung der alten Repu- blikaner zugleich mit den gewandeten Manieren des feinen Weltmannes, wie sie aus der griechischen Schule nach Rom gekommen waren. Er besaß die altrömische kriegerische Tüchtigkeit und die griechisch-römische gelehrte Bildung, seine Beredtsamkeit und schriftstellerisches Talent. Er übertraf alle seine Zeitgenossen an Klarheit des Blicks, Uebersicht der Lage, Gewandtheit des Geistes, Reichthum an Auswegen und Hülfs- mitteln, nicht minder an Energie des Willens, Sicherheit des Ganges, geistiger Herrschaft über seine Soldaten und bewußter Festhaltung und Verfolgung eines klar vorgesteckten Zieles. Dies Letztere gab ihm ganz besonders das entscheidende Uebergewicht über den Po mp ejus. Der wußte nur, was er nicht wollte, nämlich Keinen neben sich auf- kommen lassen, der ihm Ehre und Macht streitig machen könnte. Cä- sar aber strebte von Anfang an entschieden auf die Herrschaft los. Das gab seinem ganzen Wesen und Handeln solche Stetigkeit, Einheit und Folgerichtigkeit, daß wir ihn von dem ersten Augenblick seines öffentlichen Auftretens an stets mit dem Gedanken begleiten: dieser ist es, dem Gott die Herrschaft der Welt bestimmt hat. In sittlicher Be- ziehung stand er nicht höher als Po mp ejus und die Besseren unter seinen Zeitgenossen. Aber in späteren Jahren hob ihn das Bewußt- sein der großen Aufgabe, zu der er berufen sei, über die Gemeinheiten seines frühern Lebens etwas hinweg, und ein gewisser Adel der Ge- sinnung tritt deutlicher hervor. Nachdem er in seiner Provinz Lusita- nia sich vorgeübt und bereichert, darnach in Rom Alles geordnet und den Pompejus wider dessen Willen und Meinung seinen Zwecken dienstbar gemacht hatte, sorgte er vor allen Dingen dafür, sich ein Heer heranzubilden, durch welches er, wenn der Augenblick gekommen wäre, den Pompejus und ganz Rom darniederwerfen könnte. Und hier bot sich ihm eine unvergleichliche Gelegenheit zu einem Kriegsunterneh- men, zu einer Eroberung, welche zugleich für den ganzen Verlauf der weitern Geschichte von der äußersten Wichtigkeit ist. Er eroberte G a l- lien. Bis auf den kleinen südlichen Theil Galliens auf beiden Seiten der Rhonemündung am Meer zwischen den Pyrenäen und Alpen war ganz Gallien, ja der ganze Norden bisher den Römern so gut wie völlig fremd geblieben. Und doch sollte gerave in diesen Ländern Mit- teleuropa's künftig der Mittelpunkt der Weltgeschichte sich bilden. In den Alpengegenden, das sahen wir schon, und in den Ländern westlich vom Rhein wohnten keltische Völker; dagegen hinter Rhein und Donau germanische Völker, von welchen wir hier noch nicht weiter zu sprechen haben. Damals nun gerade als Cäsar mit seinen Le- gionen in dem südlichen Gallien und in der Schweiz ankam, suchten sich die Gallier eines germanischen Stammes zu erwehren, der unter
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