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1. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 234

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
Ls4 unter einem Herrscher war, vergaßen die deutschen Franken mehr und mehr ihre Abkunft und vermengten sich mit der gallisch-römischen Bevölkerung, aus wel- cher Verschmelzung die jetzige Nation der Franzosen entstanden ist. Die Normannen, Ungarn und Muhamedaner Die Karolinger waren fast ohne Ausnabme untüchtige Fürsten, die ihre Völker nicht gegen die Angriffe auswärtiger Feinde schützen konnten. Ihnen selbst gehorchten die mächtigen Herren nur, wenn es ihnen beliebte; diese strit- ten aber untereinander selbst und rissen die königlichen Güter an sich. So waren die Könige arm und verachtet, und das gemeine Volk seufzte unter den Bedrückungen der Großen und der Geißel auswärtiger Feinde; und doch war das Volk streitbar und zahlreich ! Die kühnsten Feinde waren die Normannen; so nannte ryan die aus dem Norden, aus Dänemark, Schweden und Norwegen stammenden Männer. Es waren Seeleute ohne Furcht vor Sturm und Wogen, ja das Grab in den Fluchen war bei ihnen ehrenvoll wie der Tod auf der Wahlstatt. Sie machten sich eine Ehre daraus, beim Sturme mit hochgespannten Segeln einher- zufliegen ; ihren Führern waren sie bis in de» Tod getreu und sprangen über Bord, wenn diese es befahlen; denn sie hatten den festen Glauben, daß die Seele des Kriegers , der auf dem Grunde des Meeres oder aus dem Schlachtfelde liegt, sogleich eingehe in die Walhalla, wo die Helden vergangener Zeiten sich mit Odin beim Güttermahle erfreuen. Sie schwärmten in zahllosen Schiffen in dem baltischen und deutschen Meere, im atlantischen Oeean und im mittelländischen Meere. Sie entdeckten Island, Grönland und vom nördlichen Amerika Labrador. In ihren flachen Schiffen fuhren sie durch die Flußmündungen stromaufwärts, und wo sie hinkamen, verheerten sie alles mit unmensch- licher Wuth; dieses Schicksal traf alle deutschen und französischen Küsten, England und Italien. Der deutsche König Arnulf schlug sie endlich in einer blutigen Schlacht an der Dymel (889), wo ihre 2 Heerkönige fielen; aus Eng- land vertrieb sie der herrliche König Alfred (gest. 901), der in mancher Hin- sicht den Engländern war, was Karl der Große den Deutschen. Die Fran- zosen schlugen sie zwar von Paris zurück, bekamen aber keine Ruhe, bis dem Herzog Rollo (911) und seinen Leuten die Provinz eingeräumt wurde, die

2. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 236

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
23« Drittes Kapitel. Deutschland ein Wahlreich. Konrad von Fritzlar. (Sil — 918.) Heinrich der Städtegründer. (918 —936 ) Die deutschen Großen erwählten den Konrad von Fritzlar zum König, und so wurde Deutschland ein Wahlreich, obwohl die Krone in der Regel bei einer Familie blieb, bis sie ausstarb oder die Achtung verlor, oder wohl auch, wenn sie zu mächtig schien. Die Wahl sollte immer auf fränkischer Erde vorgenommen, der erwählte König in Aachen gekrönt wer- den. — Konrad war ein wohlmeinender und tapferer Mann, vermochte aber weder die inneren Unruhen niederzuschlagen noch die Ungarn von räuberi- schen Einfällen abzuhalten. Sterbend empfahl er den Sachsenherzog Hein- rich, seinen Feind, zum König. Heinrich stammte mütterlicher Seits von Wittekin ab und war ein tapferer Mann, der lieber gebot als gehorchte. Als ihm die Nachricht von seiner Erwählung auf den Königsthron gebracht wurde, war er gerade am Vogelheerde, daher man ihn den Vogelsteller genannt hat. Er sah wohl ein, daß die Ungarn auf eine andere Weise empfangen werden mußten, wenn man dieser Feinde los werden wollte. Deswegen erfaufte er von ihnen einen 9jährigen Frieden für manches Pfund Silber, das er ihnen darwägen mußte. Diese Zeit brauchte er zur Rüstung. Dörfer und Wei- ler, die eine gute Lage hatten, wurden ummauert, und weil die deutschen Bauern die Städte haßten, so gebot Heinrich, daß je der 9te Mann von dem Lande in die Burg (Stadt) ziehen solle. Den Aufenthalt in der Stadt versüßte er dadurch, daß jeder leibeigene Stadtbewohner (Burger) seiner Leibeigenschaft erledigt wurde, also persönliche Rechte besaß und Eigen- thum erwerben konnte. So beschenkte Heinrich das Vaterland mit vielen tausend Bürgern, welche Ehre und Gut erwarben, ohne welche der Mensch nichts ist und nichts vermag zum allgemeinen Besten; denn was kann ein armer und verachteter Mensch den: Vaterland viel nützen? Doch muß man

3. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 237

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
2sr nicht glauben, daß die Bürger der neugegründeten Städte keinen Herrn gehabt hätten; sie zahlten Abgaben an den Grundherrn, auf dessen Boden die Stadt stand, und waren seinem Gerichte unterworfen; aber sie durften nun kaufen und verkaufen, erben und erwerben, heirathen und auswandern; sie bekamen auch das Recht Waffen zu tragen. Heinrich verlegte die Gerichtstage in die Städte, wo allemal eine Menge Volks zusammenströmte, da alle Gerichte öffentlich gehalten wurden; ebenso verlegte er die Märkte dahin, wieder eine Erwerbsquelle für die Bürger. In diese Städte nun sollte der Bauer aus Weilern und Höfen flüchten, wenn der Feinv einbrach; die Mauern, vom Bürger und Bauer vertheidigt, konnten die Reiterschaaren nicht leicht überwältigen, und wenn auch die Häuser draußen in Flammen aufgingen, so schadete es nicht besonders viel, denn es gab ja noch Holz mehr als genug. Eben so ordnete er nach Karls des Großen Vorbilde das Kriegswesen und übte besonders die Reiterei. Die Tüchtigkeit seiner Kriegs.-- macht erprobte er zuerst an den slavischen Sorben; er entriß ihnen die Städte Dresden, Leipzig, Zwickau u. s. w. und gab dem eroberten Lande den Namen Sachsen; da erbaute er auch die Stadt Meißen und setzte zum Schirm der Grenze einen Markgrafen ein. Auch die Normänner trieb er zurück, welche von Dänemark her eingedrungen waren und gründete die Markgrafschaft Schleßwig. Unter diesen ernsten Kriegsübungen verfloß der Waffenstillstand mit den Ungarn; ihre Gesandten kamen um Silber zu holen, aber Heinrich gab ihnen statt dessen einen räudigen Hund; das war der größte Schimpf, den man einem Volke anthun konnte. Wüthend kehrten die Gesandten nach Ungarn zurück, und bald brausten die Reiterschaaren heran und drangen wie im Fluge durch Deutschland bis Sachsen vor. Aber die Städte konnten sie nicht erobern und bei Merseburg erwartete sie Heinrich mit einem wohlgcrüsteten Heere, das sich mit Fasten und Beten zum Kampfe mit dem heidnischen Feinde vorbereitete. Dieser wäre gerne ausgewichen, aber Heinrich zwang ihn zum Schlagen und in zwei Schlachten, bei Merseburg und Sonders- hausen besiegte er sie (933), so daß sie während seiner Lebenszeit nie mehr nach Deutschland kamen. Diesen Sieg ließ er in seinem Palast malen, und er durfte sich wohl daran ergötzen, denn durch ihn hatte Deutschland Ruhe bekommen.

4. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 239

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
2 Lu strebten, das wankelmüthige Volk nnterstützte seine Könige nicht und so blieb Italien zertheilt. Selbst fremde Fürsten wurden als Könige herbeigerufen, z. B. die Burgunder Rudolf und Hugo, aber bald wieder versagt; den Italienern wollte kein einheimischer und kein fremder König recht gefallen, obwohl ihr Land der Schauplatz nie endender Unruhen war. Ein italieni- scher Großer, Berengar von Jvrea, hatte den königlichen Gemahl der Adel- heid ermordet und wollte diese zwingen, seinen Sohn zu heirathen. Als sich die tugendhafte Frau weigerte, so sperrte er ste in ein abgelegenes Schloß am Gardasee. Aber ein Mönch erspähte ihren Aufenthalt und brachte von ihr Botschaft und Ring. Otto, selbst gerade Wittwer, zögerte nicht, son- dern ging mit Heeresmacht nach Italien, befreite die Gefangene, nahm sie zur Gemahlin und setzte die italienische Krone auf sein Haupt. Darüber zürnte Ottos ältester Sohn Rudolf, der Herzog von Schwaben war, und der Vater mußte die Waffen anwenden; doch verzieh er ihm, als er um Gnade bat und schickte ihn nach Italien, uin den aufrührerischen Berengar zu züchtigen. Rudolf that es mit Kraft und Glück, unterlag aber dem Klima, und Otto mußte diesen Feind selbst bekämpfen und einsperren. Die Ungarnschlacht auf dem Lechfelde Die Ungarn hatten wohl vernommen, daß der deutsche König mit seinen Brüdern, den deutschen Herzogen, mit Italienern, Normannen und Slaven zu kämpfen habe, darum meinten sie, ihre Zeit sei wiedergekommen. Ohne von Otto gereizt zu fein, machten sie 955 mit einem so großen Heere den An- griff auf Deutschland, daß sie prahlten: entweder muß der Himmel einfallen und uns erschlagen, oder die Erde sich aufthun und uns verschlingen, sonst können wir nicht besiegt werden, und unsere Rosse sollen die deutschen Flüsse aussaufen. Mit ihrer gewohnten Schnelligkeit drangen sie bis Augsburg vor und belagerten diese Stadt mit aller Macht, als Otto mit dem Aufgebote des deutschen Heerbannes zum Entsätze heranrückte. Jeder Stamm stand um seinen Herzog unter seinem Panner, der Kaiser selbst war in der Mitte neben dem Reichspanner, auf welchem der Erzengel Michael gemalt war. Mit Fasten und Beten bereitete sich das Heer zur Schlacht vor und sang, vor sie anhub, einen heiligen Gesang. Die Ungarn flogen heran und überschütteten die Deut-

5. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 204

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
204 Gemahl mit Westgothen, Alemannen u. s. w. zu schaffen, sonst hätte das rachsüchtige Weib ihre Heimath bälder ins Unglück gestürzt. Aber nach Chlode- wigs Tode hetzte sie ihre vier Söhne an den burgundischen-König Guntram; dieser vertheidigte sich tapfer und einer der jungen Frankenkönige, Chlodemir, fiel im Treffen. Dafür verheerten die andern -Brüder, welche aber Chlodemirs Nachkommen umbrachten, Burgund mit Feuer und Schwert, bis sich das Volk der Frankenherrschaft unterwarf. Die Franken in Gallien: Frankreich. Diese Franken, welche über alle deutschen Stämme die Oberherrschaft errangen, wunderten von den untern Rheingegenden in Gallien ein und breiteten sich bis an die Loire aus. Ihr junger König Chlodewig (Hludewig, Ludwig, Louis) besiegte 481 bei Soissons den römischen Fürsten Syagrius und schlug seinen Sitz in Paris auf. Um über alle fränkischen Stämme zu herrschen, er- mordete er alle seine Vettern und bekriegte als Eroberer alle Nachbarn, zuerst die Thüringer, welche ihm zinsbar wurden. Gegen die Alemannen aber wäre er bald unglücklich gewesen; in einer großen Schlacht bei Tolbiak (Zülpich) fochten diese mit solcher Tapferkeit, daß die Franken zu weichen anfingen. Da rief Chlodewig den Chrkstengott um Hilfe an und gelobte ein Christ zu werden, wenn er ihm den Sieg gebe; seine Frau Chlotilde hatte ihm nämlich die Macht des Christengottes angepriesen. Das Glück der Schlacht wandte sich, der Ale- mannenkönig Gkbulf fiel und das überwundene Heer rief: Schone, König, wir sind dein Volk! (496.) Doch nahm der Ostgothe Dietrich einen Theil von Alemannien, nämlich Rhätien, das obere Rheinthal bis an den Bodensee und jenseits bis Engen im Höhgau/ Aber auch dieser Theil kam, als die Herrschaft der Ostgothen durch Narses gestürzt wurde, an die fränkischen Könige. Im Jahre 507 griff er die Westgothen an und besiegte sie in einer großen Schlacht; ihr König Alarich, der Chlodewigen zum Zweikampfe aufsuchte, siel durch dessen Hand, und den Gothen blieb nur noch die sogenannte Languedoc, so daß Chlodewig den größten Theil Galliens beherrschte. r

6. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 224

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
Ss4 zen, Ein Heer griff Konstantinopel an und über die Pyrenäen ergoßen sich zahllose Schaaren; schon war ein großer Theil von Frankreich erobert, bevor die Macht der Franken und christlichen Deutschen sich nur versammelt hatte. Endlich führte Karl, der Hausmeyer des fränkischen Königs, ein starkes Heer gegen die Muhamedaner. Bei Tours kam es 732 zur großen Schlacht. „Da vernichtete das hochstämmige Geschlecht der Deutschen, mit mauerfester Brust und eisernem Arme streitend, in wenigen Augenblicken das feindliche Heer. Der größte Theil wurde mit dem Heerführer Abderrachman erschlagen, der Rest aber floh über die Pyrenäen zurück. Von da an wagten sie es nicht mehr dieses Gebirge zu überschreiten, doch brauchten die Franken lange Zeit zur Eroberung der südlichen Festungen, in welche sich die hartnäckigen Feinde eingenistet hatten. Der Hausmeyer Karl bekam von dieser Schlacht den Bei- namen „Martell" (Hammer), und sein Name wurde weit gepriesen. Auch der arabische Angriff auf Konstantinopel war mißlungen, und somit die drohende Gefahr von dem Christenthume abgewendet; denn in den südlichen Ländern dauerte der verzweifelte Kampf der Muhamedaner und Christen ohne Unterlaß fort. Neuntes Kapitel. Die fränkischen Hausmeyer. Karl der Hammer war kein Nachkomme Chlodewigs, denn die Könige aus dem merowingischen Hause waren ganz entartet. Sie blieben in ihrem Palaste, schwelgten da in schlaffer Ruhe und ermordeten ihre Blutsverwandten, denn zu Schandthaten waren sie nicht zu träge. Die Regierungsgeschäfte überließen sie ihren Hausmeyern (Najores domu8), welche ursprünglich nur die Verwaltung der königlichen Güter zu besorgen hatten. Kein Wunder, daß diese Hausmeyer die königlichen Güter als die ihrigen benutzten und am Ende die Könige nicht mehr regieren ließen, wönn etwa der eine oder andere wollte. Den Königen blieb so nur ihr hoher Name und die langen Haare, welche die Frankenherrscher auszeichneten; außerdem fuhren sie zur Zeit der

7. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 225

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
S2s Märzversammlung auf einem mit Ochsen bespannten Wagen auf das März« seid, nahmen da die üblichen Geschenke in Empfang und kehrten dann in den Palast zurück. Nur die Eifersucht der Großen machte es, daß die Haus- meyer noch einen,König duldeten, doch erkämpfte Pipin von Heristal bereits die Erblichkeit der Hausmeyerwürde für sein Geschlecht, und sein Sohn Karl Martell herrschte lange ohne einen König. Karls Sohn, Pipin, entthronte den letzten Merowinger Childerich und setzte sich selbst als Franken- könig auf den Thron; das Volk war es zufrieden und der Papst stimmte bei, als er auf eine etwas räthselhafte Weise um seine Meinung gefragt wurde. Pipin bändigte mit starkem Arme die Sachsen, Friesen, Alemannen und Langobarden und machte den Namen der Franken von neuem furchtbar, den endlich sein Sohn Karl zur größten Herrlichkeit brachte. * • - . 15

8. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 227

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
227 Die Awaren wohnten in Unteröstreich und Ungarn. Ihr Lager hatten sie mit hohen Erdwällen umgeben, diese selbst mit dichtem Dorngebüsch bepflanzt und nur wenige Zugänge offen gelassen. In diese Lager, von den Deutschen Ringe" genannt, schleppten sie ihren Raub und glaubten sich da geborgen) allein Karl durchbrach die Ringe und vertilgte das Raubvolk, und seine Krieger machten so reiche Beute, daß sie mit dem Gelde übermüthig umgingen. Wäh- rend dieses Feldzugs wollte Karl den Rhein mit der Donau vermittelst des Mains verbinden) der Anfang war schon gemacht, aber das Werk blieb unvol- lendet, vermuthlich weil Karl anderwärts zu sehr beschäftigt war. In Spanien rief ihn (778) ein muhamedanischer Fürst uni Hilfe an, und Karl machte sich auf, zog über die Pyrenäen und eroberte Spanien bis an den Ebro. Dadurch gewannen die Christen in Spanien wieder neuen Muth zun> fortgesetzten Kampfe. Als er mit seinem Heere heimzog, wurde die Nachhut in den Pässen von Ronccval überfallen und größtentheils niedergemacht. Unter den Gefallenen war auch Roland, Karls Schwestersohn und kühnster Held, den die Sagen und Dichrer des deutschen Volkes verherrlicht haben. Die slavischen Stämme der Wilzen, Sorben und Obotriten, die bis Hamburg vorgedrungen waren, besiegte und unterwarf er, und die Dänen trieb er aus Holstein über die Eider zurück. Während dieser Kriege und Züge dauerte der Sachsenkrieg fast ununter- brochen fort. Die Sachsen wohnten am untern Rhein, über die Ems, Weser, bis an die Elbe, und von der Nordsee bis an das thüringische Gebirge. Sie allein unter allen deutschen Stämmen waren den Göttern des Waldes treu ge- blieben , und darauf waren sie stolz und haßten die christlichen Stämme. Sie selbst galten durch Volkszahl, Waffenruhm und kühnen Muth als eine große Nation. Schon seit Jahrhunderten waren sie mit den Franken in Feindschaft; einige merovingischen Könige, Karls Ahnen selbst, die Hausmeyer, hatten mit ihnen Kriege geführt und einzelne Vortheile errungen. Doch dauerte die Ruhe nie lange, weil Sachsen und Franken einander zu sehr haßten. Diesem Zu- stande machte Karl ein Ende, indem er die Sachsen seiner Herrschaft unterwarf und die christliche Religion bei ihnen einführte. Er griff sie an und besiegte sie in seinem ersten Feldzuge, zerbrach die Jrmensäule, ein Nationalheiligthum, und zerstörte die Feste Eresburg. Sie unterwarfen sich und gelobten Treue. Kaum aber war Karl mit seinem Heere abgezogen, so empörten sich die Sachsen

9. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 203

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
i 203 der verschonten und Menschenfleisch fraßen. In der Verzweiflung riefen die unkriegerischen Britten die Sachsen zu Hilfen sie kamen, aber die Helfer machten sich zu Herren und theilten das Land in sieben sächsische Königreiche (Esser, Süsser, Middleser u. s. w.), die erst 827 König Eckbert von Westser zu dem einzigen Königreich England vereinigte. Alemannen, Baiern, Thüringer, Sachsen, Friesen. Im Süden von Deutschland, von der Lahn bis in die Hochgebirge Helve- tiens, hausten die Alemannen, ein furchtbarer Volksstamm, der Gallien und Italien mit Verwüstung heimgesucht hatte. Ihr Haß traf besonders die Städte, denn sie liebten Wald und Haide, Jagd und Viehzucht und trieben nur spärli- chen Anbau. Doch unterlag dieser kriegerische Volksstamm den Franken. Gleiches Schicksal traf die östlich wohnenden Baier und die Thüringer in Mitteldeutschland, diese früher als die Baier. Den größten Theil der Länder vom Rhein bis über die Elbe behaupteten die verschiedenen sächsischen Stämme, den Alemannen an Wildheit und Stolz gleich und wie sie geschworene Feinde der Franken. Ihre nordwestlichen Nach- barn, die Friesen, trieben Seehandel und auch Seeräuberei; auch sie mußten am Ende den Franken gehorchen. Die Burgunder in Gallien und Helvetien Dieses Volk kam von der Weichsel her und nahm seine Sitze vom Elsaß bis an das mittelländische Meer, das Thal der Saone und Rhone entlang, jenseits des Jura im Aarthal bis ins Berner Oberland, Waadt, Wallis und Genfersee; Hauptstädte waren Lyon, Vienne, Genf. Sie waren weniger wild als ihre alemannischen Nachbarn und nahmen früh das Christenthum an. Aber auch in ihrem Königshause war blutiger Gräuel und brachte Verderben über Volk und Land. König Gondobald tödtete seinen Bruder, um Allein- herrscher zu sein, aber dessen Tochter trug sich dem Frankenkönig Chlodewig als Braut an und wu^de von einem fränkischen Gefolge abgeholt. Dieses bat sie auf der Gränze, die burgundischen Höfe in Brand zu stecken; es geschah, und so nahm die Prinzessin von ihrem Lande Abschied. Zum Glück hatte ihr

10. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 226

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
‘¿•¿tí I Leckstes Buch Das heilige römische Reich deutscher Nation. Erstes Kapitel. Karl der Große. Dieser wurde durch den Tod seines Bruders Karlmann Alleinherrscher über das Frankenreich, und als solcher bewies er eine Kraft, Weisheit und Gerechtigkeit, daß er Jahrhunderte lang dem deutschen Volke als Muster aller Regenten, als ein Vater seines Volkes galt; ja, es wurden viele herrliche Tha- ten der Vorzeit auf ihn übertragen, weil über seinen Namen alle anderen ver- gessen wurden) er wurde verehrt als ein Schutzgeist des deutschen Reiches und in die,Zahl der Heiligen ausgenommen, nachdem alle Völker ihm den Namen des Großen beigelegt hatten. - Seine Kriege. Karl war ein großer Krieger und schlug alle Feinde seines Volkes zu Boden. Zu diesen gehörten die Langobarden) mehr als einmal hatten diese die Franken blutig heimgeschickt, z. B. unter König Authar. Karls Vater aber hatte sie gedemüthigt, als sie den Papst angriffen, und Karl selbst machte ihrem Reiche ein Ende. (774.) Dem Papste schenkte er das Erarchat und wurde auf diese Art Gründer des Kirchenstaats. Der Baierherzog Thassilo wollte Karin nicht gehorchen, wurde aber von ihm bezwungen) als er abermals abfiel und sogar mit den Awaren ein Bündniß machte, fing Karl den Verräther, setzte ihn ab und sperrte ihn in ein Kloster.
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