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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 118

1859 - Lübeck : Rohden
118 X. §. 3. Sitte und Religion der Griechen. Theilen des Landes zurück, bemächtigen sich namentlich der Küsten und Inseln und erheben sich schnell zu dem herrschenden und tonangebenden Volk. Sie selbst aber sind wiederum in eine Anzahl einzelner Stämme getheilt, unter denen besonders die Dorer oder-Berggriechen und die Jon er, Seegriechen, hervortreten. Neben ihnen stehen noch die älteren Achäer; und alle übrigen Stämme werden bisweilen unter den Namen Qt e o i i er zusammengefaßt. Es sind diejenigen Glieder des alten pelas- gischen Geschlechts, welchevon der neu einströmenden hellenischen Cultur mit erfaßt und gehoben sind. Diese Stämme bekriegen sich unter einander, ver- drängen sich gegenseitig aus einein Theil des Landes in den andern und kom- men mit ihrer unruhigen Beweglichkeit selten zu fest abgegrenztem, unange- fochtenem Besitz. Mitten unter sie hinein treten auch noch andere Elemente, besonders phönizische Colonieen, die neue Anregungen und Bildungsele- mcnte, neue Gottheiten und Sitten mitbringen, aber auch das unruhige Drängen auf dem kleinen Raum des griechischen Bodens noch vermehren. Daher werden schon von frühester Zeit an alle Kräfte angespannt, der Unternehmungsgeist wird entwickelt, kühne Thaten geschehen, einzelne gewaltige Helden, Heroen, Göttersöhne, wie die Sage sie bezeichnet, treten auf, säubern das Land von feindlichen Menschen und Thieren, regen zu kühnen Unternehmungen an. Ihr Thatenruhm begeistert zu Heldengesängen, und die herrlichsten Dichtungen erwachsen aus dem bunten Gedränge der überströmenden Kräfte des begabten Geschlechts. §. 3. Sitte und Religion der Griechen. Bei ihrer großen Neigung zur Vereinzelung standen die griechi- schen Stämme in großer Gefahr, gänzlich auseinanderzufallen und das Bewußtsein der Gemeinschaft ganz zu verlieren. Wirklich son- derten sich auch solche Colonieen, die den Boden des eigentlichen Grie- chenlands verlassen und theils auf dem Festland und den Inselnthraciens und Klein-Asien, theils im südlichen Italien und Sicilien sich nieder- gelassen hatten, allmälig ganz von ihren Volksgenossen ab und ver- loren das Gefühl der Zusammengehörigkeit mit ihnen. Aber es gab doch noch starke Bande, welche die einzelnen Stämme als eine Gesammt- heit zusammenhielten. Das waren außer der vorher schon erwähnten gemeinsamen Sprache besonders folgende: 1) Die allen gemeinschaftliche Erinnerung und Ueberlieferung von der alten Heldenzeit. Die Sagen und Lieder von Herakles und Kekrops und Kadmuö, von dem liederreichen Amphion, vom Dan aus mit seinen 50 Töchtern, vom Pelops und den Atriden, vom Perseus und Peleus, vom Deukalion und Aktäon, die wundersamen Mähren von dem Ar- gonautenzug, da Jason sich das goldene Vließ aus Kolchis holte, von dem Krieg der Sieben gegen Theben und von ihren Epigonen, vor allen Dingen aber Homer's unsterbliche Gesänge vom trojani- schen Krieg und von den Irrfahrtendes heimkehrenden Odysseus —

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 129

1859 - Lübeck : Rohden
X. K. 8. Athen'- Fall (404). 129 unnachahmlichen weltberühmten Bildsäulen des Zeus und der Athene, ungetröstet von allen seinen Weisen und Rednern und Dichtern und Philosophen, den Göttern und den Staatsmännern fluchend, die dies Elend über sie gebracht, bereitete mit ungescheutem Frevel sich noch die letzte Lebenslust, oder starb in dumpfer Empfindungslosigkeit dahin. §. 8. Athen's Fall (404). Wiewohl Griechenland sich des persischen Jochs erwehrt und vorerst die Gefahr von sich abgewandt hatte, in das sklavische, sitten- lose, sinnlich beschränkte genußsüchtige Treiben des Orients mit hin- eingezogen zu werden, wiewohl die Griechen selber bereits den Spieß umgedreht und mit fortschreitendem Erfolg gegen ihre Angreifer gewendet hatten, so fehlte doch noch viel, daß sie das asiatische Weltreich hätten bezwingen und die Weltherrschaft an sich reißen können. So lange das kleinlich eifersüchtige Städtewesen sie in beständiger Spannung und feindlicher Erregung getrennt hielt und ihre Waffen gegen die eignen Brüder kehrte, konnten sie nimmermehr als erobernde Macht auftreten. Sollten sie aber das, so mußten alle die reichen Kräfte, die sie bisher während ihrer Vereinzelung frei entfaltet und geübt hatten, in ein anderes Gefäß umgegossen und unter eine monar- chische Einheit gebracht, also die stolze Herrlichkeit der einzelnen übermächtigen und sich abschließenden Städte mußte zerbrochen wer- den. Damit wurde der Anfang gemacht in dem sogenannten pelo- ponnesischen Kriege. So wie sich der Herr im Orient des einen Reichs wider das andere bediente, um dessen Hoffart und überreifen Hochmuth zu strafen und seiner Vermessenheit ein Ziel zu setzen, so gebrauchte Er in Griechenland eine Stadt und einen Volksstamm wider die anderen, und zwar zuerst die Spartaner und chre Bun- desgenossen, um den unerträglich gewordenen Uebermuth der Athe- ner zu brechen, die in Eitelkeit trunkene Stadt zu ernüchtern und ihre weitgreifende Macht für immer zu vernichten. Bei der schon lange glimmenden verzehrenden Eifersucht der beiden Städte gegen einan- der bedurfte es nur eines unbedeutenden Anlasses, um den verderb- lichen 27jährigen Krieg herbeizuführcn, der mit der völligen lieber- Windung Athen's im Jahre 404 endete. Anfangs schien sich der Kampf in unbedeutenden Verheerungen und kleinen Gefechten hinzie- hen zu wollen, und nach zehnjähriger Kriegführung ohne bedeutende Thaten und Erfolge durch den sogenannten Frieden des Nikias zu Ende zu kommen. Als aber in Athen der durch seine Tugenden wie durch seine Laster gleich gefährliche Alcibiad es, das Musterbild damaliger athenischer Sinnesart, in eben so gewandter als gewifsen- v. Rohden, Leitfaden. 9

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 121

1859 - Lübeck : Rohden
X. §. 4. Athen und Sparta. 121 der Wein- und Kornernte zu Ehrendes Dionysos und der Deineter oftmalig zu Sitzen mogischer Sühnungsversuche oder ausgeklärter reli- gions-philosophischer Systeme wurden. 8. 4. Athen und Sparta. Obgleich die Griechen kein gemeinsames Haupt, also auch keine Hauptstadt hatten und jede kleine Stadt Anspruch machte auf die volle Selbständigkeit eines unabhängigen Staats, so traten doch all- mälig einzelne bedeutendere Städte in den Vordergrund und mach- ten die umliegenden kleineren Ortschaften von sich abhängig. Eine Stadt aber gewann im Lauf der Jahrhunderte das Uebergewicht über alle anderen und einen geistigen Vorrang, dem sich bewußt oder un- bewußt alle anderen kleineren Staaten des Mittlern Griechenlands unterordneten. Das war die Stadt Athen. Die politische Macht ihrer Könige oder, nach Abschaffung der Könige, der Archonten und Aristokraten, erstreckte sich zunächst nicht über das kleine Gebiet von Attika hinaus, das inselartig sich in's Meer streckt und die ionischen Bewohner fast mit Gewalt zur Beschäftigung mit dem Seewesen zu drängen schien. Athen war und ward immer mehr der Hauptsitz der griechischen Cultur und geistigen Entwicklung, die fruchtbare Mutter der geistvollsten Philosophen, Redner, Schriftsteller, Dichter, der ge- feiertsten Helden, Staatsmänner und Künstler. Das geistreiche, be- wegliche, unternehmende Wesen der Griechenwelt, wie es vor allen Dingen nach Freiheil und nach Schönheit ringt, prägt sich im athe- nischen Volkscharakter in vollkommenster Weise aus. Als Widerlage und Gegenbild des anmuthig leichten, spielenden athenischen Wesens, welches gar zu leicht die Fülle der ihm inwoh- nenden Kräfte im jugendlichen Eifer verbraucht hätte, hatte der Herr aber noch eine andere Stadt und Staat großgezogen, die als im- merwährende Nebenbuhlerin und neidische Aufpasserin die Athener zwingen sollte, sich zusammenzunehmen und zu vertiefen und dem Ernst des Lebens gehörig Rechnung zu tragen. Diese Stadt war Sparta. Sie war von jenem andern griechischen Hauptstamm, den rauheren Dorern, gegründet, hatte ihre Entstehung den Kriegsthaten der von Norden her einbrechenden dorischen Schaaren zu danken und hatte durch Waffengewalt ihre Herrschaft über Lakonien hinaus, über Messenien, fast über den ganzen Peloponnes ausgedehnt. Auf den ersten Anblick schienen die Spartaner sowohl der Bildung als dem schönen Lebensgenuß völlig abgewandt. Sie zeigten sich als Ver- ächter aller Künste und Wissenschaften, als roh und abgehärtet in ihrem Hauswesen und in ihrer Lebensweise, und gegen jede geistige

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 136

1859 - Lübeck : Rohden
136 X. §.11. Hervortreten Makedoniens. nicht beeinträchtigt oder angegriffen wissen; er sollte Raum behalten zu allen den wohlthätigen Unternehmungen, die man von ihm zu er- warten habe. Nicht minder trat, durch persönliche Gunstbezeugungen gewonnen, der große Redner Aeschines zur Partei des Philipp über. Alle diese Leute und ihre Anhänger hatte Philipp durch sein einschmeichelndes Betragen und seine heuchlerische Zunge vollstän- dig geblendet, und sie halfen dann wieder alles Volk in Schlaf lullen, und riefen Friede, Friede, wo doch nur durch Aufbietung aller Kräfte der Fortbestand der griechischen Freiheit noch aufrecht zu halten und zu sichern war. Zwar auch dies Mal blieb Athen und ganz Griechenland nicht un- gewarnt. Dein großen Hänfen der von Philipp besoldeten Volks, redner gegenüber war der größte Meister der Redekunst anfgetreten, Demosthenes, der mit klarem Blick die Lage der Dinge übersah, mit unwiderleglicher Wahrheit sie dem Volke vorlegte und die Unter- jochung Griechenlands als ganz gewiß und unausbleiblich verkündigte, wenn man sich nicht aufraffe ans der dumpfen Trägheit und schwel- gerischen Sicherheit, und ihm entgegcntrete, so lange es noch Zeit sei. Aber wie Jeremias von den Inden, so wurde Demosthenes von den Griechen verspottet, und Jedermann versicherte noch mit den Freunden und Werkzeugen des Philippus: „es ist Friede und hat keine Gefahr," während das Verderben ihnen schon im Nacken saß. Dreinnddreißig griechische Pflanzstädte an der macedonischen Küste unterwarf und zerstörte Philipp, ohne daß die Mutterstädte sich ernstlich darum bekümmerten; Thessalien eroberte er, ohne daß ein griechischer Staat es ihm gewehrt hätte; die Eingangspforte nach Grie- chenland, die Thermopylen, besetzte er, ohne daß die griechischen Ge- sandten, die wegen Friedensunterhandlungen bei ihm waren, ihn darin gestört hätten; die tcmpelränberischen Phocier, die zehn Jahre lang die reichen Tempelschätze zu Delphi geplündert und mit dem Raub große Söldnerheere unterhalten hatten, um alle Nachbarstaaten zu plündern, überwand und strafte und zerstreute er, ohne daß Jemand es für nöthig fand, andere unschuldige Staaten gegen eine gleiche Behandlung des Königs zu schützen. Er setzte sich in Lokri fest, er legte seine Be- satzungen hier und da in griechische Städte hinein und Niemand wehrte es ihm. Endlich als Demosthenes es mit den unwiderleglichsten Beweisen darthat, daß des Königs Absicht auf nichts Geringeres als auf die allmälige llnterjochnng aller griechischen Staaten gerichtet sei, entschloß man sich noch einmal zum Kriege. Sechs oder sieben am nächsten von den macedonischen Heeren bedrohte Städte schlossen ein Bündniß, und wagten den Entscheidungskampf bei Chäronea in Böotien 338. Aber die Phalanx des Macedonierkönigs trug den Sieg davon. Mit der einst so hoch gepriesenen griechischen Freiheit war es auf immer vorbei. Philipp erklärte sich selber mit Zustim- mung sämmtlichcr eingeschüchterten Griechen zum Oberfeldherrn deö gesammten Griechenlands mit unbeschränkter Gewalt, unter der feier- lichen Zusage, alsobald mit ihnen den Feldzug gegen Persien zu eröff- nen. Der Hinweis auf neue kriegerische Ehren und große Beute war

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 119

1859 - Lübeck : Rohden
X. §. 3. Sitte und Religion der Griechen, 119 das Alles bildete ein hochgkprü'senrs Gemeingut aller Griechen, wel- ches der Vater mit Stolz auf seine Kinder vererbte, und bei dessen Erwähnung jeder Grieche sich gehoben fühlte; denn es waren seine Vater, die solche Thaten gethan, und seine Sänger, die solche Lieder gedichtet. 2) Die festlichen Vereinigungen bei den heiligen Festspielen (besonders den olympischen, pvthischen, nemeischen, isthmischen Spielen), welche alle vier oder alle zwei Jahre gefeiert wurden und alle Grie- chenvölker zu den Wettkämpfen herbeilockten, wo „Viele in den Schran- ken laufen, aber Einer erlangt das Kleinod" (I Cor. 9, 21). Hier fühlten sich die Kämpfer und Zuschauer aus ganz Griechenland und aus den Colonieen als eine große Einheit, und keinem Nichtgriechen war es verstattet, an diesen Festspielen Theil zu nehmen. 3) Die an diese religiöse Gemeinschaft sich anschließenden Verbindungen und Bünd- nisse der einzelnen Staaten unter einander, indem etwa zwölf oder mehr Stamme oder Städte zusammentraten und einen Bundesrath wählten, durch welchen die gemeinschaftlichen Angelegenheiten geleitet und etwaige Streitigkeiten geschlichtet wurden. Der bedeutendste und umfassendste Bundesrath war der Amphiktyonenrath zu Delphi, dem sich allmälig alle Stämme anschlossen, aber nicht zur Berathung und Beschluß- fassung über auswärtige politische Angelegenheiten, sondern nur über innere, namentlich religiöse Verhältnisse. Delphi mit seinem hoch- berühmren Apolloorakel und mit seiner klugen und verehrten Priester- schaft konnte im Laufe der Zeit als der religiöse Mittel-und Einigungs- punkt Griechenlands gelten. Wo aber zum Schuh oder Angriff nach außen hin Waffen- und Bundesgenossenschaften aufgerichtet wurden, da trat gewöhnlich ein einzelner Stamm, Stadt oder Staat an die Spitze der Verbindung und erlangte die Hegemonie, die Führerschaft, durch welche die Einheit wesentlich gefördert wurde. Endlich 4) die Volks- religion, welche, von den einfachen Anschauungen der Pelasger aus- gehend, sich allmalig zu einem höchst phantasiereichen Sagenkreise mit mannigfaltigen Cultusformen ausgebildet hatte, dehnbar genug, um die tiefsten philosophischen Begriffe in sich aufzunehmen, und zugleich dem gewöhnlichen Verstandniß des gemeinen Mannes eine reiche Aus- wahl von Schutzgottheiten und Götterscenen darbietend, die dem leicht beweglichen Geist willkommene religiöse Haltpunkte gewährten. Wie das Land und Volk der Griechen ein Land und Volk der Schönheit war, so war auch ihre Religion eine Religion der Schönheit. Alles, waö sich ihnen Schönes, Lockendes, Anmuthiges, Erhabenes darstellte, verwandelte sich ihnen in eine Göttergeftalt. Die schöne männliche und weibliche Leibesbildung, die Majestät, die Kraft, die künstlerische Fertigkeit, die Liebe, die Ehe, die Jugend, die Weisheit, die Dichtkunst

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 122

1859 - Lübeck : Rohden
122 X. §. 4. Athen und Sparta. Ausbildung und Entwicklung grundsätzlich verschlossen. Aber sie konnten ihren griechischen Nutionalchurukter doch nicht verleugnen. Auch sie huldigten der Schönheit, aber nicht der zarten, weichlichen, künstlichen Schönheit, sondern der gediegenen, kraftvollen, natürlichen Schönheit, die sich in der männlichen Stärke und Tapferkeit, in der vollendeten Gewalt über den Körper, auch über Schmerz und Leiden- schaft offenbart. Aus Büchern und Vorträgen wollten sie freilich ihre Bildung nicht schöpfen, aber die naturwüchsige Bildung, was Wir Mutterwitz nennen, brachten sie bis zum höchsten Grade der Vollkommenheit. Die eben so kurzen als sinnreichen lakonischen Ant- worten sind noch heute berühmt. An Freiheitslust und Thatendrang wetteiferten sie mit den Athenern, nur daß sich bei ihnen das Stre- den nach Freiheit alö Herrschsucht offenbarte, zu deren Befrie- digung sie sich die großle Selbstzucht und Beschränkung der indivi- duellen Willkür auferlegten, damit sie, jeder Einzelne, alö Glieder deö herrschenden und gefürchteten Gemeinwesens desto größere Ehre und Herrlichkeit selber genössen. Beide Staaten, Athen und Sparta, verdankten ihre Verfassung und innere Einrichtung zwei berühmten Gesetzgebern. Lykurg, der Gesetz- geber von Sparta, lebte schon in sehr alter Zeit (man nennt gewöhn- lich das Jahr 888, richtiger 800), ein Zeitgenosse der Propheten Elias und Elisa und der ersten Ueberwältigung Rinive's durch den Meder Arbaces und den Babylonier Belesys. Auf langen weiten Reisen soll er sich die Weisheit eingesammelt haben, die er unter seinem Volk als Gesetzgeber offenbarte. Sollte er auf diesen Reisen nach Asien und Aegypten nicht atich die mosaische Gesetzgebung kennen gelernt haben? In einem Hauptpunkte stimmten seine Gesetze merkwürdig mit den mo- saischen zusammen, nämlich in der Gründung des ganzen Staats auf den unveräußerlichen Grundbesitz der einzelnen Familien. Jedes spar- tanische Familienhaupt hatte seinen Acker, den es weder verkaufen, noch vertauschen, noch vertheilen durfte. Aus ihm mußte es seine Bedürf- nisse ziehen, seine einfachen Geräthe mußte es sich selber anfertigen, kei- nerlei Lurus, Bequemlichkeit, Handelsverkehr wurde geduldet, selbst das Geld war verbannt. Aber anstatt daß die Kinder Abraham's die Verheißung hatten, frei und froh in behaglicher Ruhe unter ihrem Weinstock und Feigenbaum zu sitzen, sollte der Spartaner die Freuden des Landlebens nicht schmecken, sein Gut mußte er durch Leibeigene verwalten lassen; er selbst aber sollte keine andere Beschäftigung, keine anderen Gedanken haben, als die vollkommenste Ausbildung aller Lei- des-- und Seelenkräfte zum Dienst des Vaterlandes. Wie die Beschäf- tigung, so war ihm auch die Form deö häuslichen Lebens vorgeschrie- be«; seine Ehe, seine Kindererziehung stand nicht in dem Belieben des Einzelnen, sondern wurde durch den Rath der Alten geordnet nach der Rücksicht des öffentlichen Wohls. Es ist nicht zu leugnen, daß

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 123

1859 - Lübeck : Rohden
X. §. 5. Die klrlnasiatlschen Griechen. 123 diese außerordentliche Selbstzucht das spartanische Gemeinwesen groß gemacht, ihm Siege perschafft, ihm eine Zeitlang die Herrschaft über ganz Griechenland in die Hände gegeben und 500 Jahre lang die Ei- genthümlichkeit des spartanischen Volks in rühmlicher Weise gesichert hat. Aber sie zertrat mit tyrannischer Gewalt alle zarteren Empfin- dungen des Menschenherzens und von den christlichen Tugenden: Liebe, Friede, Freude, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit. Glaube, Sanftmuth, Keuschheit, hatte weder der Gesetzgeber noch sein Volk auch nur die leiseste Ahnung. Fast dreihundert Jahre später, um die Zeit da Jerusalem dem Schwert des N ebucadnezar erlag, empfing auch Athen seine Gesetz- gebung , und zwar durch den Solon. Aber die solvnische Gesetzge- bung wirkte weder so durchgreifend und umgestaltend, noch auch so lange Zeit hindurch wie die lykurgische. Auch Solon hat seine Weisheit auf Reisen gesammelt. Er war zwar auch aus königlichem Geschlecht wie Lykurg, aber er trieb Geschäfte als Kaufmann, wie fast alle Athener, und man steht es seiner Gesetzgebung an, daß sie auf einem kaufmännischen Boden gewachsen ist. Eintheilnng der Bürger nach Vermögensclassen, Feststellung der Abgaben, des Zinsfußes, Re- gelung des Verkaufsrechtes, das und dergleichen bildete einen Haupt- theil der Gesetze; dann die politischen Vorrechte, die wieder mit Pen Vermögensclassen Zusammenhängen, die Rechte ver Archonten, des Raths der 400, des Areopag, und der Volksversammlung wurden sorg- fältig gegen einander abgewogen, eine gemäßigte Volksherrschaft ein- geführt. In sittlicher Beziehung sind die Gesetze sehr unbedeutend und wurden nie recht beachtet; die Verfassung aber wurde so oft geändert, als die augenblickliche Laune oder die Umstände den Wunsch nach einer Aenderung erregten. Kaum hatte Solon nur den Rücken gewendet, so gerieth schon wieder Alles in Verwirrung, und nur schwer gelang es den Pisistratiden, durch eine Art Alleinherrschaft (Tyrannis) die wüthenden Parteikämpfe zu hemmen und eine bessere Ordnung herzu- stellen. §. 5. Die kleinasiatischen Griechen. Die Gesetzgebung des Solon und die sich daran schließenden politischen Kämpfe in Athen führen uns schon ganz nahe an die Zeit der großen kriegerischen Erhebung Griechenlands gegen die persischen Unterdrückungsversuche. Gleich nach Solon's Zeiten hatte Cores, der Knecht Gottes, die Herrschaft des asiatischen Weltreichs ange, treten, und der lydische König Crösus, den er bezwang, erinnerte sich (nach der Sage) in seiner Todesnoth noch an den Besuch des weisen Solon in Sardes, der ihm gesagt, daß Niemand vor seinem Tode glücklich zu nennen sei. Zu dem Staatsverband des lydischen Reiches gehörten abermch die griechischen Colonieen, Staaten und Städte an der asiatischen Küste des agaischen Meeres, deren ansehnlichste Milet war. Diese geriethen also zugleich mit dem lydischen Reich und dem

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 133

1859 - Lübeck : Rohden
X. §. 10. Theben's kurze Herrlichkeit. 133 suchte nämlich die immer mächtiger werdende Verbindung der thebani- schen Bundesgenossen zu zerstören, und um diesen Zweck noch sicherer zu erreichen, warf es durch schändlichen Verrätst spartanische Kriegsvöl- ker in die Burg von Theben. Qtber hier gruben sie sich selber ihr Grab. Eine Verschwörung brach aus. Die Spartaner und ihre Freunde wurden verjagt, und in dem sich daran reihenden Kriege wur- den die Spartaner durch die Schlachten bei Tegyra, Leuktra und Mantinea dermaßen geschwächt und gedemülhigt, daß ihr politischer wie ihr moralischer Einfluß gleichermaßen zu Grunde ging. §. 10. Theben's kurze Herrlichkeit. Für den Augenblick schien es, als wenn Theben jetzt dieselbe Rolle übernehmen sollte, welche bis dahin Athen und Sparta in Griechenland gehabt. Aber nicht dazu war eö von dem Herrn be- stimmt. Es sollte zunächst nur der Hammer sein, welcher Sparta's stolzen Eigensinn und damit die letzte Burg griechischer selbstsüchtiger Vereinzelung und Sonderbestrebungen zerschlug, und zu gleicher Zeit die Hand, welche ein jetzt frisch hervortauchendeö, zu großen Dingen bestimmtes Volk hervorzog und auf den Schauplatz führte. Ganz leise und wie hinter dem Vorhang hatte sich Gott bisher das macedo- nische Volk zubereltet, um sämmtliche durch die Auflösung der griechi- schen Einzelstaaten und Waffeneinigungen in Fluß gebrachte Kräfte Grie- chenlands in einen festen monarchischen Nahmen zu fassen und auf diese Weise aus Europa nach Asien hinüberzuführen und dann in einem breiten Strome über die sämmllichen Länder der altorientalischen Cultur zu ergießen. Dadurch sollten dann die Vorbereitungsarbeiten für das Kom- men des Reiches Gottes einen wesentlichen Schritt gefördert werden. Das macedonische Volk war durch Thessalien von den eigent- lich hellenischen Staaten getrennt. In Thessalien aber hatte ge- rade jetzt Theben durch Bekämpfung eines von allen Fürsten Thessalien's gehaßten und verabscheuten Oberherrn großen Einfluß erworben. Da nun gerade während der Anwesenheit des theba- nischen Feldherrn Pelopidas mit seinem Heere in Thessalien eine Thronstreitigkeit in Macedonien zu schlichten war, so geschah es, daß Pelopidas aus dem Nachbarlande zum Schiedsrichter her- beigerufen wurde. Er schlichtete den Streit, und zur Bürgschaft für das Wohlverhalten des neu eingesetzten Königs brachte er dessen jüngsten Bruder Philippus mit nach Theben, um wider seinen Willen den jungen macedonischen Prinzen zum künftigen Bezwinger des gesummten Griechenlands zu erziehen. Wie stark die Gegenwirkung war, welche die philosophischen Lehren und Systeme gegen die allgemein verbreitete Zuchtlosigkeit und Sitten-

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 198

1859 - Lübeck : Rohden
198 Xiv. §. 2. Ausbreitung der Römerherrschaft bis Klein-Afien (190). schüttelt und waren wieder zu den altpersischen, roh asiatischen Zustän- den zurückgekehrt. Fortan war Tigris und Eufrat die Grenzscheide zwischen dem hellenistisch-römischen und dem asiatisch-orientalischen Wesen für viele Jahrhunderte, bis zu den Zeiten Mohamed's. Aber immer noch hatte das syrische Reich einen gewaltigen Um- fang und Antiochus Hi., der durch seine Kriegsthaten sich den Namen des Großen erwarb, zog noch immer über die Grenzen seines Reiches hinaus mit seinen Kriegsheeren nach Indien, von wo er sich seine Elephanten holte, gleich wie nach Griechenland und Aegypten. Aegypten aber, das Reich gegen Mittag, war damals übel berathen, denn sein König war ein Kind: Ptolemäus V., seit 204. Während sich nun die ägyptischen Großen um die Vor- mundschaft stritten, benutzte Antiochus die Verwirrung und eroberte den Theil von Syrien und Palästina, welchen bisher die Aegypter besessen hatten (203). Da riefen die ägyptischen Großen in ihrer Roth die schon weithin gefürchteten Römer um Hülfe an, und kaum hatten diese den zweiten punischen Krieg geschlossen, so konnten sie schon den Aemilius Lepidus als Obervormund des jungen Königs nach Aegypten senden und durch ihn den eroberungssüchtigen Antio chus warnen lassen, daß er es nicht wage, das von Rom bevormundete Aegypten anzugreifen. Auf diese Weise kam der kriegsgewaltige An- tiochus zuerst mit den Römern in Berührung und konnte nicht an- ders, als sie gleich vom ersten Augenblick an hassen, weil sie ihm Aegypten versperrten, welches er schon als sichere Beute betrachtet hatte. Den gleichen Haß theilte mit ihm König Philipp von Ma- cedonien, der mit dem Antiochus bereits einen Theilungsvertrag über Aegypten geschlossen hatte. Wir sahen schon, wie Philipp sich durch diesen Haß zu wiederholten Kriegen gegen die Römer hinrei- ßen ließ. Aber in der Schlacht von Kynoskephalä 198 ward er von ihnen gründlich gedemüthigt. Philipp stand bekanntlich an der Spitze des vierten hellenistischen Reichs, Macedonien. Au- ßer dem eigentlichen Macedonien hatte er auch Thessalien, Böo- tien und die kleineren griechischen Staaten, die zum achäischen Bunde vereinigt waren (Attica und den größern Theil des Peloponnes), unter seiner Herrschaft vereinigt. Diese griechischen Besitzungen wur- den ihm nach seiner Niederlage von den Römern genommen und für frei erklärt. Eben so war auch den übrigen griechischen Staaten (Sparta und dem ätolischen Bundesstaat) ihre Freiheit bestätigt. Philipp's Nachbar, Antiochus, der die besten Stücke Klein-Asiens, des seit 301 zersplitterten dritten hellenistischen Reiches, beherrschte, wollte

10. Europa - S. 292

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 292 — die Akropolis, die Burg von Athen. Eine große und breite, aus weißem Marmor hergestellte Treppe führt zur Höhe. Am besten hat sich noch das Pantheon erhalten, ein aus weißem Marmor erbauter und mit herrlichen Bildwerken gezierter Tempel. Athen ist heutzutage eine rege Handels- und Gewerbe st ad t> Athen hat meist breite, prächtige Straßen und schöne Plätze, saubere Wohnhäuser mit wohlge- pflegten Gärten, viele hervorragende Gebäude, darunter schöne Kirchen, eine Universität, eine Sternwarte. Und welch ein Leben herrscht in den Straßen! An allen Ecken stehen Kaffeehäuser, in denen man köstlichen Kaffee schlürft oder Süßigkeiten verzehrt- Geldwechsler betreiben lärmend ihr Geschäft auf der Straße. Durch die geöffneten Türen und Fenster kann man in die Werkstätten der Hutmacher, Schneider und Schuhmacher hineinschauen. Ausrufer bieten Obst, Gemüse, Milch, Fische und Lämmer zum Kaufe an- Fremde aus allen Teilen Europas durchwandern die Straßen, um die Reste des Altertums aufzusuchen und zu bewundern. — Wiedergabe. Larissa und Korinth. Von den Städten Griechenlands merken wir noch die Städte Larissa und Korinth. Bestimme die Lage dieser Städte! Larissa liegt im fruchtbaren Thessalonischen Becken; sie ist der Mittelpunkt für Handel und Industrie (Baumwollenweberei) Nord- griechenlands. Korinth an der Landenge und an dem Kanal von Korinth, der den Handel der Stadt bedeutend hebt; Ausfuhr von Korinthen, Olivenöl, Feigen und Tabak. Gib an, welche Erzeugnisse wir aus Griechenland beziehen! Korinthen, Wein, Bleierze, Tabak usw. Unter den Verkehrsländern Griechenlands steht Deutschland an 4. Stelle. — Wiedergabe. Die griechischen Inseln. Zeige die griechischen Inseln! — Welches sind die beiden Hauptgruppen der Inseln? Sporaden, Kykladen. Welche Inseln haben wir uns gemerkt? Euböa (mit Chalkis); Korfu mit der Stadt Korfu; Zante (Zakynthos), „die Blume der Levante" und die Insel Kreta (86009 qkm mit 310000 Einw.). Bestimme die Lage dieser Insel? Im Süden des Ägäischen Meeres gelegen. Kreta zeichnet sich durch große Fruchtbarkeit und ein mildes Klima aus. Die höchste Erhebung der Insel ist der Doppelgipfel Ida (2450 m). Die wichtigste Handelsstadt der Insel ist Kanea (zeigen!). — Wiedergabe. Sachliche Vertiefung und Verwendung: 1. Gib an, was dir von der Verfassung Griechenlands be- k a n n t i st! Verfassungsmäßige Monarchie — das Heer hat eine Friedensstärke von 22 000 Mann, die Kriegsflotte verfügt nur über 4 Panzerschiffe. 2. Wie mag e s in einem türkischen Wohnhause aussehen? Die Häuser der meisten Türken sind äußerlich einfach und ärmlich; sie besitzen kahle Mauern und kleine, vergitterte Fenster; über der Türe ist gewöhnlich ein kleiner Balkon angebracht. Im Innern des Hauses herrscht meist Wohlstand. Der Hof ist geräumig, mit Marmor gepflastert, mit Teppichen bedeckt (bei schönem Wetter), in der Mitte ist ein Springbrunnen, beschattet von dichtem Gebüsch. Im Erdgeschoß wohnen gewöhnlich die Diener. Eine hölzerne Treppe führt ins obere Stockwerk. Dieses zerfällt in zwei Teile. Der erste Teil ist für die Männer bestimmt, der zweite für die Frauen und Kinder. Der zweite Teil heißt Harem. Die Gemächer des türkischen Hauses sind ge- räumig, aber nicht hoch! die Wände sind einfarbig gestrichen; über der Türe jedes Zimmers steht ein Spruch aus dem Koran. 3. Wie kommt es, daß die Balkan-Halbinfel ein so buntes Völkergemisch aufweist? Nach Norden zu offen, daher konnten leicht fremde Völker eindringen; da die Halbinsel von Asien nur durch schmale Landstraßen getrennt ist; der Übergang ist hier sehr bequem, daher drangen die Türken ein und nahmen
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