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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 443

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 6. Erstes Hervvrtreten Frankreichs als Feind und Dränger rc. 443 nackte Eigennutz, die selbstsüchtige Vereinzelung, kühle Berechnung, ver- standesmäßige Abwägung des Maßes der zu gewährenden Freiheiten und Wohlthaten — vergebens sehnt man sich nach einem warmen Hauch der gegenseitigen Liebe und anhänglichen Vertrauens. Von Frank- reich ist die neuere kalte, selbstsüchtige, herzlose Staatskunst ausgegan- gen, und Philipp Iv. war ihr Vater. Er zuerst hatte ein Christen- reich losgelöst aus dem großen Verbände der ganzen Christenheit, nur dieses einigen Landes und seines Beherrschers Vortheil gesucht, unbe- kümmert um das Wohl und Wehe der gesammten übrigen Welt oder um die höheren sittlichen Güter der eignen Unterthanen. Mit schnel- len Schritten begann Frankreich der traurigen Rolle zuzueilen, den westlichen Staaten Europa's ein Führer zu werden zum Unglauben, zur Politik der Selbstsucht, zur Sittenlosigkeit, zum Abfall von Allem, was heilig und ehrwürdig ist. Es lagen zwar noch Zeiten schwerer Demü- thigung für Frankreich selber dazwischen, aber Philipp Iv. hat das Ziel klar genug für seine Nachfolger gewiesen, und sie haben seine Wei- sungen später wohl begriffen und angenommen. §. 6. Erstes Hervortreten Frankreichs als Feind und Dränger Deutschlands. Schon Philipp Iv. hatte die Gelegenheit benutzt, und während die Deutschen wieder durch innere Zerwürfnisse behindert waren, das Gebiet von Lyon, welches den Lehenrechten nach zum deutschen Reiche gehörte, an sich gerissen und damit den Anfang gemacht aller jener kleinlichen Veruntreuungen und Beraubungen, durch welche die deut- schen Grenzen im Laufe der Jahrhunderte von den Ufern der Rhone bis an die Ufer des obern Rheins zurückgeschoben wurden. Ebenso machte er es in Flandern und Lothringen. Sodann hatte er den Papst gedrängt, einem französischen Prinzen, seinem Bruder, nach Albrech t's Tode die deutsche Königskrone zu verschaffen, und so sehr war da- mals schon der päpstliche Hof in der Gewalt des Franzosenkönigs, daß der Papst es gar nicht mehr wagte, die Forderung offen abzu- schlagen. Nur durch unwürdige List wußte er, den Wünschen des Königs zuwider, die Wahl auf den tapfern und unternehmenden Heinrich Vii. aus dem Hause Luremburg zu lenken (1308—1313). Nach dessen baldigem Tode trat in Deutschland anfangs durch eine zwiespältige Kaiserwahl (neben Ludwig von Bayern wurde Fried- rich von Oestreich erwählt), dann nach Fried rieh's Ueberwindung und Rücktritt durch die Unbeständigkeit, Charakterlosigkeit und das unweise Benehmen des Kaisers Ludwig eine Zeit ein, welche recht dazu gemacht schien, um das ganze Elend des päpstlich-französischen Uebermuths mit voller Wuth auf unser Vaterland fallen zu lassen.

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 501

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiii. §. 8. Die Wiedertäufer. 501 §. 8. Die Wiedertäufer. Nach dem Nürnberger Religionsfrieden hatten die Protestanten länger als ein Jahrzehend hindurch vollkommene Ruhe, und die Re- formation konnte stch ungestört über alle Gebiete des niedern Deutsch- lands ausbreiten. Nur der Kurfürst von Brandenburg, Herzog Heinrich von Braunschweig und Herzog Georg von Sachsen hiel- ten sich noch streng zur katholischen Partei. Auch in Oberdeutschland gewann die Reformation immer großem Raum. Das Herzogthum Württemberg, welches König Ferdinand an sich gebracht hatte, wurde ihm in einem günstigen Augenblicke durch den Landgraf Phi- lipp von Hessen wieder abgenommen und dem angestammten Her- zog Ulrich zurückgegeben. Der vollzog sofort die Reformation in dem wiedergewonnenen Erbland, und König Ferdinand mußte sie nicht bloß geschehen lassen, sondern den protestantischen Fürsten noch etliche wichtige Zugeständnisse machen. Die Macht wie die Gunst, deren sich der protestantische Bund erfreute, wuchs von Tage zu Tage. Doch hatte der Herr auch jetzt dafür gesorgt, daß es an schweren Aergernissen, an einem Pfahl im Fleische nicht fehle. Wie schon bald nach dem Anbruch der Reformation, so erhüben sich auch jetzt wieder, da sie sich in äußerer Ruhe vor allen ihren Feinden gedeihlich weiter entwickeln konnte, aus ihrem eignen Schooße böse Mißgeburten, un- gerathene Söhne, welche Schmach auf das Haupt ihrer Mutter luden und Vieler Herzen und Augen von ihr hinwegwandten. Das waren die Wiedertäufer. In der Schweiz begegnen wir ihnen zuerst. Schon Zwingli hatte mit ihnen zu kämpfen. Ihr Name besagt, daß sie die Kindertaufe verwarfen; und das war das Allen gemeinsame Er- kennungszeichen. Aber sonst bildeten sie nicht im mindesten eine ge- schlossene Gemeinschaft, waren durchaus nicht einig in ihren religiösen Anschauungen, in ihren gottesdienstlichen Gebräuchen, ihren politischen Forderungen. Es war eben die ganze Masse Derer, welche weder in der lutherischen noch in der zwinglischen Form der Reformation sich befriedigt fanden, welche etwas Anderes, Neues, Ungewöhnliches suchten und erwarteten, und eine völlige Umgestaltung aller menschlichen Ver- hältnisse, eine sichtliche Wiederkehr Christi, ein tausendjähriges Reich jetzt gleich, sofort, erwarteten und herbeiführen wollten. Uebrigens hatten sie die widersprechendsten Meinungen. Die Einen leugneten, daß Christus Gottes Sohn, daß er der Erlöser der Welt sei, die Anderen sahen in ihm den ewigen Gottesgeist, der nur scheinbar von einem menschlichen Leibe umhüllt war. Hier waren Etliche, welche die strengste

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 513

1859 - Lübeck : Rohden
Xxni. §. 12. Krieg wider die Protestanten. 513 mehr, wenn sie nicht ihr eignes Dasein aufgeben wollten. So kam es denn zum Kriege. Aber schon die Vorbereitungen der Protestanten zum Feldzug wider den Kaiser waren fehlerhaft. Wie konnte es auch anders sein, da ein Krieg gegen das anerkannte Oberhaupt unmöglich mit reinem Gewissen unternommen werden konnte? Auch die Füh- rung selbst war unsicher; die Entscheidung aber höchst unglücklich. Erst wurde das ganze Oberland vom Kaiser unterworfen, Württem- berg und die Städte von Augsburg bis Straßburg; dann ging die Schlacht bei Mühlberg für die Protestanten verloren und die beiden Führer der Evangelischen, der Kurfürst von Sachsen und der Land- graf von Hessen, wurden gefangen und geriethen in des Kaisers Gewalt. Was sagte Luther zu diesem Angriff auf den rechtmäßigen Kaiser, in den sein Landesherr um der Religion willen sich stürzte? Er würde jetzt ihn schwerlich mehr gebilligt haben, als sechzehn Jahre früher, wo er solche Gedanken weit von sich wies. Aber sein Mund war ver- stummt. Der Herr hatte den Gerechten weggenommen vor dem Un- glück. Am 18. Februar 1546 war er zu Eisleben gestorben. Als nach der Schlacht von Mühlberg auch Wittenberg von den kaiserlichen Truppen erobert wurde, verlangten die fanatischen Spanier, daß der Leib dieses Erzketzers wieder ausgegraben und verbrannt würde. Aber der Kaiser ließ es nicht zu. Er suchte vielmehr auf alle Weise diesem Kriege den Charakter eines Religionskrieges zu nehmen. Er ließ den unterwor- fenen evangelischen Ländern und Städten wenigstens so viel Freiheit des Gottesdienstes und der Predigt, daß die evangelische Wahrheit da- bei bestehen konnte, wenn auch nur kümmerlich. Er suchte die Deut- schen glauben zu machen, daß er nur den Ungehorsam der beiden Fürsten von Sachsen und Hessen und ihrer Bundesgenossen habe strafen wollen, nicht ihren Glauben. Er hatte auch wohl Ursache, so zu thun. Ein Kampf gegen die Gesammtmacht der Evangelischen wäre denn doch über seine Kräfte gegangen. Da war es ein Meisterstreich seiner Politik, daß er die Protestanten trennte, etliche von aller Theil- nahme am Kriege fern hielt, wie z. V. den mächtigen Kurfürsten Joachim von Brandenburg und sämmtlichc evangelische Fürsten des Nordens, andere aber geradezu in seine Dienste nahm und selber gegen ihre protestantischen Glaubensbrüder in's Feld führte, wie namentlich den kühnen und angesehenen Herzog Moritz von Sachsen. An diesem klugen, ehrgeizigen, kalt berechnenden, gewissenlosen Fürsten, derglei- chen es glücklicherweise nicht viele in der ältern deutschen Geschichte giebt, hatte der arge Feind aller Wahrheit und Gotlseligkeit einen schrecklichen Gewinn gemacht. Mit einer Verstellung, einem Undank, einer Treulosigkeit und Hinterlist, die ihres Gleichen sucht, fiel dieser Moritz seinem blutsverwandten Vetter, der ihm arglos und vertrauend den Schutz und die Obhut seines Kurfürstenthums übertragen hatte, in's Land, während er selbst, Johann Friedrich, im Schwäbischen v. Rohden, Leitfaden. 33

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 547

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiv. §. 8. Ausbruch des dreißigjährigen Krieges, 1618. 547 Glatz, in Mahren. Auch die friedliche Genossenschaft der mährischen Brüder wurde zersprengt, der Strom des Katholicismus erfüllte alle östreichischen Lande an allen Enden. Und, müssen wir hinzusetzen, in Folge des sich weiter spinnenden Kriegs erfüllte er bald auch das ganze obere Deutschland; ja schon sind die mittleren, schon werden die norddeutschen protestantischen Stifter bedroht, Halberstadt, Mag- deburg sind wieder in katholischen Händen, Bremen, Verden, Minden, Camin, Havelberg, Schwerin werden von ihnen zurückgefordert; ganz Deutschland scheint dem Andrang des waffengewaltigen Katholicismus und der kaiserlichen Uebermacht rettungslos unterliegen zu müssen. Da fing es an, sich zu erfüllen, was die weiseren Kurfürsten dem unbesonnenen Friedrich v. d. Pfalz vor der Annahme der böhmischen Königskrone warnend und weissagend geschrieben hatten: es würde aus seinem Unterfangen ein Bruderkrieg entstehen, der die deutsche Freiheit in Knechtschaft verwandeln, fremde Völker zu Herren in Deutschland machen und ein unabsehbares Elend über das Vaterland herbeiführen würde. Denn nicht ging mit der Wiedereroberung Böhmens der un- selige Krieg zu Ende. Dreißig lange, schwere Jammerjahre hat die in Böhmen entzündete Flamme fortgelodert, hat ihre dunkeln, verzehren- den Gluthen von Osten nach Westen, von Süden nach Norden fortge- wälzt, hat Dänemark, Schweden, Frankreich, Italien, Spanien, hat allmälig ganz Europa mit ergriffen und einen ungeheuren Brand er- nährt, dessen Heerd und Mittelpunkt unser unglückliches Vaterland bleiben mußte. Da ist das Grab der deutschen Herrlichkeit gegraben worden, und die einstmals eine Fürstin war unter den Völkern, ward jetzt zur Magd, ein Raub und Spott der Fremden. Es haben aber beide Confesfionen mit gleichem Fleiß an solcher Selbstzersteischung unseres Landes mit geholfen. War von den protestantischen Böhmen und vom reformirten Friedrich v. d. Pfalz der erste Schritt gethan, so that Herzog Maximilian von Bayern mit seiner katholischen Liga den zweiten Schritt. Er wollte sich den Kurfürstenhut erwerben und hat ihn auch erworben. Dazu mußte er den pfälzischen Friedrich, ihn selbst und alle seine Nachkommen ihres Kurfürstenthumes berauben. Das that er, sobald Böhmen bezwungen war. Da ließ er zuerst die Oberpfalz *) wegnehmen, dann die Unterpfalz. Alles wurde wieder katholisch; in Hei- delberg wurde wieder die Messe gelesen, die berühmte Heidelberger Bi- bliothek als Geschenk nach Rom an den Papst geschickt. Und nun wäre vielleicht der Krieg zu Ende gewesen, wenn nicht etliche unberu- fene, kriegslustige, kleine protestantische Fürsten in thörichtervermessen- heit und kurzsichtiger Beutelust die Truppen der Liga und die Spanier, die am Oberrhein standen, noch länger im Felde gehalten und hinter *) Das jetzt bayerische Gebiet an der böhmischen Grenze von Regenöburg nörd- lich bis in die Gegend des Fichtelgebirges. 35*

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 516

1859 - Lübeck : Rohden
516 Xxiii. §. 13. Krieg wider den Kaiser. Religionsfriede. und 1547 die Protestanten und somit ganz Deutschland unter dìe Gewalt des Kaisers gebracht war. Er war nun Kurfürst von Sachsen ge- worden. Mit Ausnahme einiger kleinen thüringischen Landschaften (sächsische Herzogthümer) hatte er Alles, was wir jetzt noch Sachsen zu nennen gewohnt sind (Provinz und Königreich Sachsen), unter seine Herrschaft vereinigt. Aber was mit Unrecht und Frevel gewonnen ist, das bleibt ein unsicherer und mühseliger Besitz. Wie hätte die Bevöl- kerung, die mit deutscher Treue an ihrem angestammten Fürsten Jo- hann Friedrich hing, diesen Verräther lieben können? Wie hätten seine protestantischen Unterthanen einen Herrscher ehren können, der durch seine Treulosigkeit ihre Sache bis an den Untergang gebracht, der sie jetzt mit dem kaiserlichen Interim bedrängte, der seine Theolo- gen nach dem Concilium zu Trient schickte, und sein ganzes Land zu den katholischen Gottesdiensten wieder zurückführen zu wollen schien. Moritz war ein viel zu kluger Mann, um nicht zu fühlen, daß der Boden unter seinen Füßen ihm gitterte ; daß er etwas thun müsse, um sein Land, um seine Nachbarn, um seine Glaubensgenossen zu versöh- nen. Er war viel zu vorschauend, um nicht zu erkennen, daß nach- dem er durch seine Schuld den Kaiser so mächtig gemacht, er selbst sammt allen übrigen Fürsten von der kaiserlichen Macht werde erdrückt werden. Es empörte ihn nicht minder als jedes andere fürstliche Ge- müth der freche Uebermuth der Spanier, mit denen jetzt der Kaiser Deutschland regieren wollte. Es wurmte ihn insonderheit die gegen ihn persönlich begangene Treulosigkeit des Kaisers, der seinen Schwie- gervater, den Landgrafen von Hessen, trotz des gegebenen Wortes und der persönlichen Bürgschaft des Kurfürsten gefangen hielt. So beschloß er loszubrechen. Aber leider wieder in derselben treu- losen, verrätherischen Weise wie sechs Jahre vorher. Während der Kaiser glaubte, keinen ergebenern Fürsten im Reiche zu haben als Moritz, während er ihm die Vollstreckung der Reichsacht gegen die Stadt Magdeburg anvertraute, die das Interim nicht hatte annehmen wollen, sammelte Moritz in der Stille Verbündete gegen seinen Wohl- thäter, und schloß einen Vertrag ab mit dem Reichsfeind, dem Fran- zosen, durch welchen diesem die drei mächtigen deutschen Städte und Visthümer Metz, Tul und Verdun in die Hände gespielt wurden. Die hat der Franzose sogleich eingenommen und nie wieder herausgegeben. So ward jetzt der Kaiser selber ein Opfer desselben Verräthers, durch dessen Hülfe er wenig Jahre zuvor Herr im Reich geworden war. Jetzt wäre er beinahe von ihn: in Jnnfpruck, von wo Karl das Concil zu Trient leitete, gefangen genommen. Der alternde Kaiser mußte eilendö in's hohe Gebirg entweichen, das Concil stob auseinander (1552). Nirgend her erschien dem eben noch so mächtigen Herrscher eine Hülfe. Kein deutscher Fürst, auch selbst sein Bruder nicht wollte es zulassen, daß Karl innerhalb der deutschen Grenzen den Krieg erneuern dürfe. Von Westen her drohten die Franzosen, die schon im Elsaß standen, von Osten nahten wieder ihre alten Bundesgenossen, die Türken, Ita- lien war mit Kriegswirren erfüllt, das Mittelmeer in der Gewalt der türkischen Flotte — da war es eine Nothwendigkeit, es mußte den

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 574

1859 - Lübeck : Rohden
574 Xxv. §. 4. Nachäffung des französischen Wesens. dern zum Widerstand, zum Fels, an welchem sich der wilde Ansturm der wühlerischen Politik des Westens brechen sollte. Die politische Abhängigkeit, in welche das deutsche Reich von den Franzosen gerathen war, hing auf das Engste zusammen, war eigentlich erst möglich geworden durch den grundverderblichen morali- schen Einfluß, den Ludwig's Xiv. Hof und Beispiel auf die deut- schen Reichsfürsten gewann. Es wird jetzt allgemein den Deutschen nachgesagt, daß sie das Fremde vorziehen und bewundern. Das ist je- doch keineswegs so ganz allgemein hin wahr. So lange es in Deutsch- land etwas zu bewundern gab, hat es gewiß keine eifrigeren Bewun- derer gegeben, als eben die Deutschen. Erst als die deutsche Herrliche keit auf allen Seiten zusammenbrach und iin ganzen weiten Vaterland sich kaum noch ein Punkt finden ließ, der Achtung, Ehrfurcht, Anhäng- lichkeit, Vertrauen erweckte, wandte sich das deutsche Gemüth am eignen Heerde verzweifelnd den großartigen Gestalten des Auslandes zu. Und das war wiederum ein Meisterstreich des bösen Feindes, daß er eben in jener Zeit des deutschen Elends die französische Herrlichkeit mit einem solchen Schimmer von Anmuth, Lieblichkeit und verlocken- dem Reiz zu umkleiden wußte, daß die unbewachten deutschen Herzen sich schaarenweise blenden und fangen ließen, daß sie wie die Mücken die gefährliche Lichtflamme der falschen Sonne französischer Bildung so lange umkreisten, bis sie elendiglich sich versengten. Schaarenweise strömte die Jugend des deutschen Adels, die Prinzen und Fürstensöhne an ihrer Spitze, nach Paris, um dem neuen Abgott ihre Huldigungen zu brin- gen, um sich zu zieren und zu schmeicheln und zu lügen und zu lästern und ausschweifen zu lernen, wie es in jenem greulichen Sodom Mode war. Als ausgelernte Lasterknechte, Gottesleugner und Menschenschin- der pflegten die Meisten zurückzukehren, und von tausend einzelnen Gift- brunnen aus ergoß sich ein Strom des Verderbens über unser unglück- liches Land, daß man blutige Thränen weinen möchte über die Triumphe des Seelenmörders in den deutschen Städten und Schlössern, vor Allem an den deutschen Höfen (doch bildeten der preußische und der wie- ner Hof fast durchgängig eine ehrenvolle Ausnahme). Es ist besser, einen Schleier über die Einzelheiten zu decken. Wie viel Greuel und Laster und Schande wären sonst zu erzählen von Kursachsen und Kur- bayern, von Kurpfalz und Hannover, von Kurköln, von Württemberg u. s. w. Die Unterthanen wurden nach französischem Muster nur als Puppen betrachtet, die zum Vergnügen des Fürsten da seien, und es wurde ein gottloses, himmelschreiendes Spiel mit ihnen getrieben. Nicht bloß ausgepreßt bis auf's Mark, verhöhnt in ihren heiligsten Rechten, vergewaltigt, geschändet wurden sie, sondern verkauft, um große Summen verkauft an fremde Regierungen als Kanonenfutter. jsind hätten die Unglücklichen nur noch den süßen liebewarmenhauch wahrhaft evangelischen Trostes schmecken können. Aber leider hatte der größte Theil der protestantischen Geistlichen noch immer selber nicht den rechten Frieden wiedergefunden. Sie glaubten noch immer zu Felde liegen zu müssen gegen die Katholiken oder Reforiuirten, oder

7. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 181

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 181 — Jerome von Westfalen abgesehen hatte; aber der von ihm geführte Hansen war des Krieges zu ungewohnt und zerstob bei dem ersten Angriffe der Feinde. Dörnberg kam, als Bauer verkleidet, nach mancherlei Abenteuern zum Herzoge Friedrich Wilhelm von Braunschweig, den er eine Zeit lang begleitete, bis er sich zuletzt in preußischen Militärdiensten eine ehrenvolle Stellung errang. Major Ferdinand von Schill, ein tapferer Held, der sich bei der Verteidigung von Kolberg besonders hervorgethan hatte, führte fein Regiment aus Berlin und erließ einen feurigen Aufruf, um das Volk zu einer allgemeinen Erhebung zu begeistern, doch ohne Erfolg. Nach vielen planlosen Kreuz- und Querzügen schlug er sich mit feiner Freischar bis nach Stralsund durch, um sich dort gegen die Feinde zu verteidigen. Er wurde aber nach einem harten Kampfe von der feindlichen Übermacht überwältigt und starb den Heldentod. Der Rest feiner Waffengefährten geriet in Gefangenschaft. Die Offiziere wurden in Wesel erschossen, die Gemeinen auf französische Galeeren gebracht. Ebenso erfolglos wie das Unternehmen des Majors von Schill erwies sich der von dem Herzoge Friedrich Wilhelm von Braunschweig mit einer tapferen Schar schwarzer Husaren auf eigene Hand unternommene Krieg gegen Sachsen. Der heldenmütige Herzog schlug sich mit feiner „schwarzen Schar" zwar bis an die Nordsee durch, wurde dann aber genötigt, sich mit seinen Gefährten nach England einzuschiffen, um dort bessere Zeiten abzuwarten. So hatte denn das kühne Unternehmen der vorgenannten Männer einen unglücklichen Ausgang genommen, aber dessenungeachtet war dasselbe nicht ohne Bedeutung; es gab ein schönes Beispiel der Thatkraft, die in dem deutschen Volke schlummerte und die nur angefacht zu werden brauchte, um zur mächtigen Flamme der Begeisterung emporzulodern. Erzwungenes Bündnis mit Frankreich. Die Stunde der Befreiung unseres Vaterlandes war indessen noch nicht gekommen. Friedrich Wilhelm hätte sich zwar gerne mit dem Kaiser Alexander zum Kampfe gegen den kühnen Eroberer verbündet, aber mit Rücksicht darauf, daß die gewaltigen Heere der Franzosen schon an feinen Grenzen standen, die Russen dagegen noch zu entfernt waren, nm ihn gegen den ersten Stoß jener Übermacht zu unterstützen, ließ er sich durch die Drohungen Napoleons zu einem Bündnis mit Frankreich nötigen, das am 5. März 1812 in Paris geschlossen wurde. In demselben verpflichtete er sich, den Durchzug der französischen Truppen durch sein Land zu gestatten und außerdem ein Hilfscorps von 20000 Mann zu stellen. Nach kurzer Zeit erfüllten die französischen Heere unser schwergeprüftes Vaterland und lebten darin ganz nach Feindes Art.

8. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 43

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 43 — auf dem Reichstage zu Augsburg die Gottesgelehrten das Bekenntnis allein unterschrieben, um ihre Herren nicht in Gefahr zu bringen, sprach er das schöne Wort: „Das wolle Gott nicht, daß Ihr mich ausschließt; ich will meinen Christus auch mit bekennen!" Johann des Beständigen Sohn, Johann Friedrich der Großmütige, war der Hauptverteidiger des Reformationswerkes im schmalkaldischen Kriege, wodurch er sogar sein Kurfürstentum verlor. Ebenso standhaft war der Landgraf Philipp von Hessen, der voll Glaubensmut bekannte: „Ich will lieber Land und Leute verlieren als vom göttlichen Worte lassen". — Außer den vorgenannten Fürsten sind noch zu erwähnen die Ritter Ulrich von Hutten und Franz von Sickingen, welche die neue Lehre mit Freuden begrüßten und ihre Ausbreitung wirksam unterstützten. Der eifrigste Gegner der Reformation war der Kaiser; außerdem nahmen auch Herzog Georg der Bärtige von Sachsen, sowie der Kurfürst Joachim I. von Brandenburg (S. n.) der neuen Lehre gegenüber eine ablehnende Stellung ein. Vor allem aber wurde die Ausbreitung der Reformation gehindert durch den Jesuitenorden, der 1534 von Ignatius von Loyola gestiftet wurde und den Zweck verfolgte, den Protestantismus auszurotten und die unbeschränkte Macht des Papstes auch gegen die Ansprüche der weltlichen Fürsten und der Bischöfe sicher zu stellen. Um dieses Ziel zu erreichen, bemächtigte er sich der Jugend durch Anlegung vou Schulen und der Erwachsenen durch Umgang, Beichtstuhl und Predigtamt. Dieser Orden, der 1773 vom Papst aufgehoben, 1814 aber wieder eingesetzt worden war, wurde wegen seiner agitatorischen Thätigkeit im Jahre 1872 aus dem Deutschen Reiche ausgewiesen. Die wichtigsten Reichstage während der Reformation. Als trotz des Wormser Ediktes, das die Verbreitung der neuen Lehre ausdrücklich verbot, der evangelische Glaube schon in vielen Ländern eine feste Gestalt angenommen hatte, traten eine Anzahl katholischer Fürsten zu einem Bunde zusammen, in welchem sie sich gegenseitig zu schützen und ihre Länder der religiösen Neuerung zu verschließen versprachen. Infolgedessen vereinigten sich die Häupter der Lutherischen zu einem Gegenbündnis, und auf dem Reichstage zu Speier (1526) wußten sie es durchzusetzen, daß der für sie günstige Beschluß gefaßt wurde: „Hinsichtlich der Religion solle es jeder Stand so halten, wie er es vor Gott und Kaiserlicher Majestät zu verantworten sich getraue". Als jedoch der damalige Kaiser, Karl V., seinen Gegenkaiser Franz I. besiegt und vom Papste Clemens Vii. zu Bologna die Kaiserkrone empfangen hatte, wurde

9. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 47

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 47 — und Bernhard Kuipperdollings Führung 1534 in Münster trieb. Auch dieser Aufruhr wurde niedergedrückt, hatte aber die völlige Unterdrückung der Reformation und die Wiederherstellung des Katholizismus im Münsterlande zur Folge. Der schnmlkaldische Krieg. Ursache. Auf Veranlassung des Kaisers Karl V., der die Ausbreitung der Reformation in Deutschland gerne gehindert hätte, war vom Papste ein allgemeines Konzil nach Trient (S. 44) berufen worden, auf dem eine Einigung der gespaltenen Kirche versucht werden sollte. Die Protestanten aber weigerten sich, an dieser Versammlung teil zu nehmen, und verlangten ein deutsches Konzil, da die Reformation eine deutsche Sache sei. Da der Kaiser diese Weigerung als Ungehorsam ansah, beschloß er, die protestantische Kirche mit Gewalt zu unterdrücken und die Mitglieder des schmalkaldischen Bundes durch das Schwert zum Gehorsam zu zwingen. So begann ein Jahr nach Luthers Tode der schmal-kaldische Krieg. Kampf in Süddeutschland. Noch ehe der Kaiser, der von dem Papste mit 12000 Mann Fußvolk, 500 Reitern und bedeutenden Geldbeträgen unterstützt wurde, seine Streitkräfte gesammelt hatte, waren die Fürsten und Städte des schmalkaldischen Bundes schon kampfbereit. Ein stattliches Herr von 40000 Mann unter der Führung des klugen und kriegserfahrenen Sebastian Schärtlin von Bnrtenbach konnte gegen den Kaiser ins Feld rücken. Die protestantischen Fürsten, die vom Kaiser „als Rebellen und Verbrecher des gemeinen Landfriedens" in die Acht erklärt worden waren, wagten es aus ängstlicher Scheu jedoch nicht, den Kaiser anzugreifen, der bei Ingolstadt eine feste Stellung eingenommen hatte. So fand derselbe Zeit, seine Hilfstruppen aus Italien, Spanien und den Niederlanden heranzuziehen. Da erhielt der Kurfürst von Sachsen, Johann Friedrich, plötzlich die Nachricht, daß sein Vetter Moritz, der vom Kaiser mit der Vollziehung der Reichsacht beauftragt worden war, in Kursachsen eingefallen sei, das ihm der Kaiser für seine Beihilfe versprochen hatte. Sofort verließ Johann Friedrich mit seinem Heere den Kriegsschauplatz, um seinem bedrängten Lande zu Hilfe zu eilen. Da auch Philipp von Hessen bald abzog, so war es dem Kaiser leicht, ganz Süddeutschland zu unterwerfen. Durch große Geldsummen erkauften die erschrockenen Städte die Gnade des Kaisers. Der Krieg in Sachsen. Unterdessen hatte der Kurfürst sein Land zurückerobert und Moritz selbst hart bedrängt. Da bat letzterer den Kaiser

10. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 51

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 51 — zu erhoffen war, säumte er nicht länger, dem Wunsche des ganzen Landes und den ausdrücklichen Bitten der Stände nachzugeben. Am 1. November 1539 empfing Joachim in der Schloßkirche zu Spandau in Anwesenheit seiner Mutter — die nach Joachims I. Tode von ihren Söhnen feierlich heimgeholt worden war — und der Stände des Landes mit seiner ganzen Familie das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Ihm folgten viele Hof- und Staatsbeamte, eine große Anzahl von Edelleuten und alle, welche sonst noch Verlangen danach trugen. Gleichzeitig erließ der Kurfürst eine Verordnung, wodurch es den Gemeinden freigestellt wurde, ihren Gottesdienst nach evangelischer Weise einzurichten. Um den Zustand der Gemeinden und Geistlichen zu erforschen, ließ Joachim kurz nach seinem Übertritte eine Kirchenvisitation in seinem Lande abhalten. Hierbei zeigte sich nicht nur bei dem Volke, sondern auch bei den Geistlichen eine große Unwissenheit. Aus diesem Grunde ließ der Kurfürst nach Luthers Rat einen kurzen Begriff der christlichen Lehre und eine neue Kirchenordnung abfasfen. Die Klöster wurden aufgehoben, die Gebäude und die Klostergüter zum Besten des Staates eingezogen oder zu Schulen und Krankenhäusern verwandt. Die Mönche wurden entlassen und durften ihre Habseligkeiten mitnehmen. Zur Förderung besserer religiöser Erkenntnis gründete man mit großem Eifer überall neue Schulen. Auch die Universität zu Frankfurt suchte der Kurfürst durch Heranziehung tüchtiger Lehrkräfte wieder zu heben. So hatte sich in ganz -Brandenburg der Übergang zur Reformation in friedlicher und wahrhaft christlicher Weise vollzogen. Nicht die geringste Gewaltthätigkeit war vorgefallen, und die Milde und Schonung gegen Andersgläubige, wie sie zu Joachims Ii. Zeiten in Brandenburg geübt wurde, ist ein Erbteil der preußischen Regenten und des preußisches Volkes geblieben. Kurfürst Joachim Ii., Hektor (1535—1571). Persönlichkeit. Die beiden Söhne Joachims I., die sich nach dem Tode ihres Vaters in die Regierung teilten, hatten von ihrem den Wissenschaften mit ganzer Seele ergebenen Vater eine sehr sorgfältige Erziehung erhalten. Joachim, der ältere der beiden Brüder, erwarb sich schon in der Jugend eine hohe wissenschaftliche und gesellige Bildung, welche ihm die Achtung und Bewunderung seiner Zeitgenossen verschaffte. Von festem, kräftigem Körperbau und einnehmendem Äußeren, war er auch mit allen ritterlichen Tugenden geziert, weshalb er den Beinamen „Hektor" erhielt. Er besaß einen durchaus versöhnlichen und wohlwollenden Charakter, sowie ein mildes, weiches Herz, das zarter Frennd- 4*
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