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1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 63

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
63 Farbwarenfabrikation-. Ludwigshafen bei Mannheim, Höchst a. M., Elberfeld, Mainkur bei Frankfurt a M. Berlin, Offenbach etc. Cementfabrikation: Stettin, Hannover, Breslau etc. Uhrenindustrie: Glashütte, Schwarzwald. Spielware?ifabrikation : Nürnberg, Sonneberg etc. Möbelfabrikation; Berlin, Dresden, Mainz, Frankfurt a. M., München. Pianofortefabrikation : Berlin, Stuttgart, Leipzig, Dresden d) Handel und Verkehr. § 89. Der Handel Deutschlands wird in seinem Umfange nur von dem Grossbritanniens übertroffen. Er wird be günstigt durch den grossen Reichtum an Erzeugnissen sowohl des Bodens, wie des Gewerbefleisses, durch die günstige Lage an zwei Meeren, durch die günstige Ver- teilung seiner Wasserstrassen, durch ein gut entwickeltes Eisenbahn- und Telegraphennetz und durch die Rührigkeit und Intelligenz seiner Bevölkerung. Zur Hebung und Förderung desselben haben ferner beigetragen die Er- richtung des Zollvereins und die durch die politischen Ereignisse von 1870—71 erfolgte nationale Wiedergeburt, welche dem Reiche eine einheitliche Regelung des Münz-, Mass- und Gewichtssystems und des Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesens schufen. § 90. Das deutsche Eisenbahnnetz weist eine grosse Zahl von Knotenpunkte7i auf. Seit 1871 entstanden hauptsächlich solche Linien, welche die grossen Mittelpunkte des Handels unmittelbar miteinander verbinden. Das Eisen- bahnnetz Deutschlands (48 700 km) hat jetzt das seiner Nachbarländer überflügelt, so dass Deutschland unter den europäischen Staaten in dieser Beziehung die erste Stelle einnimmt. Die grössten Bahnnetze sind im nord- deutschen Tieflande mit dem Knotenpunkte Berlin und im Rheingebiete mit den Knotenpunkten Düsseldorf, Köln, Frankfurt a. M. und Strassburg. Im südöstlichen

3. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 133

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
133 Unter den Erwerbsquellen ist in erster Linie die Landwirtschaft zu nennen. Freilich ist dieselbe trotz des fruchtbaren Bodens und günstigen Klimas arg ver- nachlässigt, Von Bedeutung für die Ausfuhr ist der Weinbau und die Olivenkultur in Griechenland, die Rosenkultur im Maritzathale, der Getreidebau in Rumänien und der Anbau von vorzüglichem „türkischen" Tabak. Sehr ausgedehnt ist die Schafzucht (das Fleisch der Schafe ist ein Hauptnahrungsmittel) und in Bosnien und Serbien, begünstigt durch die grossen Eichenwaldungen, die Schweinezucht. Auch Seidenzucht und an den Küsten Griechenlands die Schwammfischerei zählen zu wichtigen Erwerbsquellen. Die Erzeugnisse der Industrie sind unbedeutend, ab- gesehen von der Teppichweberei. Den Binnenhandel fördern die neuen Bahnstrecken Belgrad-Konstantinopel und Belgrad-Saloniki. Der Seehandel liegt in der Türkei darnieder und befindet sich meist in den Händen von Ausländern, während er in Griechenland ein sehr leb- hafter ist. Die wichtigsten Ausfuhrprodukte sind: Getreide, Wein, Südfrüchte, Korinthen, Vieh (Schweine), Avoile, Häute, Seide, Schwämme etc. Die wichtigsten Handelsplätze sind : a) In Rumänien: * Bukarest. Jassy. Galatz. b) In der Türkei: * Konstantinopel. ^Saloniki. Adrianopel. — Insel Kreta. c) In Serbien: Belgrad. d) In Bulgarien : Sofia. Philippopel (in Ostrumelien). Warna. e) In Montenegro : Cetinje. f) In Griechenland: * Athen mit dem Vorhafen Piräus. Larissa. Patras. Hermupolis (auf Syra). Korfu (auf Korfu). § 156. Königreich Italien. Die Bevölkerung ist der Ab- stammung nach fast durchweg romanisch und hinsichtlich der Konfession der römisch-katholischen Kirche angehörig.

4. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 114

1873 - Harburg : Elkan
114 C. Von der Revolution von 1848 bis zur Wiederaufrichtung des deutschen Reiches. 1848—i8?i. 1848 8» 169,- Die Februarrevolution und ihre nächsten Folgen, a. Frankreich. Die Unzufriedenheit mit der Regierung Ludwig Phi- lipps führte dahin, daß am 18. Febr. in Paris ein Aufstand ausbrach; der König wurde verjagt und Frankreich zur Republik erklärt. Um die sog. „rothe Republik" zu errichten, erhoben die pariser Arbeiter im Juni einen Aufstand, den aber nach mehrtägiger Straßenschlacht der General Cavaignac überwältigte. Am Ende des Jahres wurde Lud- wig Napoleon Bonaparte, Sohn des früheren Königs Ludwig von Holland (§. 156), durch allgemeine Volksabstimmung zum Präsiden- ten gewählt. Trotz seines Eides auf die Verfassung jagte er (a/i2 1851) die Nationalversammlung auseinander, beseitigte seine Gegner durch Einkerkerung und Verbannung und erklärte sich am 2. Dec. 1852 als Napoleon Iii. zum Kaiser der Franzosen. — sd. Italien. In Folge der Februarrevolution brachen in den meisten Ländern Italiens gleichfalls Aufstände aus. König Karl Albert von Sardinien zog den Lombarden zu Hülfe, welche die österreichische Herrschaft abzuschütteln suchten, wurde aber vom Marschall Radetzky bei Custozza (südöstl. v. Gardasee; 1848) und Novara (westl. v. Mailand; 1849) besiegt. In Nom, wo das Volk eine Republik errichtet hatte, wurde Papst Pius Ix. durch die Franzosen zurückgeführt. —- fo. Oestreich. Der Aufstand in Wien, wurde durch eigne Kraft unterdrückt (Abdankung Metternichs); die Ungarn aber, die unter Kossuth eine Republik gegründet halten, konnten nur mit russischer Hülfe überwältigt werden. §. 170. Fortsetzung. 6. Deutschland. 1) Die Unruhen, die in Wien, Berlin, Baden u. s. w. ausbrachen, bewogen die deutschen Für- sten, eine Nationalversammlung nach Frankfurt zu berufen. Diese wählte den Erzherzog Johann von Oestreich zum Rcichsverweser (1848), beschloß eine neue Verfassung und übertrug dann dem König von Preu- ßen die erbliche Kaiserwürde (1849). Friedrich Wilhelm Iv. aber lehnte dieselbe ab und suchte, mit Ausschluß Oestreichs, einen neuen deutschen Bund unter Preußens Leitung zu gründen. Weil aber Baiern und Württemberg den Beitritt versagten und mit ihnen Oestreich sich zum Kriege bereit machte, gab er den Plan auf, und 1851 ward der Bundes- tag unverändert wieder hergestellt. — 2) Am schwersten wurden durch die Ereignisse dieser Jahre die deutschen Herzogthümer Schleswig- Holstein getroffen. Die dänische Regierung wußte, daß dieselben auf eine baldige Trennung von Dänemark hofften (vergl. §. 173), und war daher um so mehr bestrebt, sie für immer fest zu halten. Darum griffen die Schleswig-Holsteiner 1848 zu den Waffen und erklärten sich für un- abhängig. Unterstützt durch preußische Truppen, drängten sie die Dänen aus dem Lande und rückten in Jütland ein. Als aber Rußland und England drohende Vorstellungen machten, zog Preußen seine Truppen zurück, und die Schleswig-Holsteiner wurden nach tapferem Widerstande von den Dänen bei Jdstedt geschlagen (1850). Nachdem ein östreichi- sches Heer sie entwaffnet hatte, sahen sie sich aufs neue der dänischen

5. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 349

1873 - Harburg : Elkan
349 tonne zu! Gar leicht gehorcht man ein— edlen Herrn. Was helfen ve— Edelmann Helm und Panier, was nützen ih— Felder und Wap- pen und Geld, wenn ih— seine Trägheit zum Pöbel gesellt? Im Leben gilt der Stärke Recht; d—> Schwachen trotzt der Kühne. Wer di— als freund nicht nützen kann, kann allemal als Feind d— schaden. Mor- genroth, leuchtest mi— zum frühen Tod. Gott grüßt manchen, der chm nicht dankt. Nicht gebieten — werd ich de— Sänger, spricht der Herrscher mit lächelndem Munde; er steht in des größeren Herren Pflicht, ** gehorcht d— gebietenden Stunde. Von der süßen Heimat fern, tilgen wir d—' fremden Herrn. Traue nicht d— Wasserboden, halt Ast deiner Höhe Stand! Laßt uns läuten, knieen, beten und d— alten Gott vertraun! Aufgaben. Wie zu §. 88. — Sätze mit d. Wörtern der ersten Reihe! Zweite Reihe: Zeitwörter, welche den Dativ regieren, §.90. ledoch keine Leideform haben. z. B. ahnen, ähneln (etwas ähnlich tun), bleiben (verbleiben), (zu lange) dauern, fehlen, frommen (wirksam nützen), gelten, gleichen, glücken, kosten mangeln, nahen, passen, scheinen, schmecken, ziemen — behagen, bekommen, gebrechen, gebühren, gefallen, i,, ? gehören, gelingen, geschehen, entfallen, entfliehen, entgehen, entkommen, /„* r7 ^liegen, erscheinen, mißfallen, mißglücken, mißlingen, anfangen, anliegen, Anstehen, auffallen, beifallen, beikommen, einfallen, einleuchten, entgegen- J:*>‘ :/'u. kommen, nachahmen (Dativ der Person, Akk. der Sache), unterliegen, Ergehen, vorkommen, widerfahren, zukommen, zustehen, zuvorkommen, Zllvoreilen — wohlwollen, gleichkommen, fehlschlagen, zu Hülfe kommen, ju gute kommen, zu theil werden, von statten gehen, leid thun, wohl thun, wehe thun; stehen, sitzen und lassen (— paffen, kleiden) — sich er- geben, sich gesellen, sich nahen, sich weihen, sich widmen, sich bequemen ^der anbequemen, sich widersetzen. Beispiele, a. Mi— ahnt ein Unglück. Dieser Apfel ähnelt eine— Rübe. Ih— ist das beste Theil geblieben. Die Zeit dauert ^i— zu lange. (Aber: der Arme dauert mich.) Was fehlt di—? ^orte frommen d— nicht, wenn die That fehlt. Er gleicht de— (seine—) Kruder, wie ein Ei de— andern. De— Soldaten glückte es, ihre-— Haupt,ngnn zu befreien. Das Kleid paßt de— Mädchen nicht. Die ^eise hat mi— zu viel gekostet. D— Abgebrannten mangelt es an ^e,n. Er darf (sich) d— Thron nahen. Die Einrichtung des Hauses tvird di— nicht passen. Der Boden scheint mi— sehr unfruchtbar zu t^n. Wenn man satt ist, so schmeckt eine— das Brot bitter. D— Tugend ziemt Bescheidenheit. | . Aufgaben: l) Setzt den richtigen Fall hinzu; wendet jedesmal die Frage Toe*n? an und versucht, ob sich die Sätze auch in die Leideform setzen lassen! ; 2) Vertauscht bei den Dativen Einzahl und Mehrzahl, Hauptwort und vurwort! — 3) Bildet mit allen Zeitwörtern je 1— 4 Sätze, indem ihr ab- wechselnd Haupt- und Fürwörter in den Dativ setzt und mit Ein- und Mehr- wechselt! <v Beispiele, b. Eins fehlt di—: Gehe hin und verkaufe alles! §.91. ^vsua sprach: Wenn er ihren (Jerichos) Grund legt, das koste ih—

6. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 112

1873 - Harburg : Elkan
112 die Preußen kämen"), bis der Marschall Vorwärts Hülfe brachte („Vor- wärts, Kinder! Ich habe es meinem Bruder Wellington versprochen!"). Unter ihren vereinten Sturmangriffen erlagen die Franzosen bei dem Pachthofe „La belle Alliance" (der schöne Bund), und Gneis enau setzte den „letzten Hauch von Roß und Mann" an ihre Vernichtung. — Napoleon suchte nach Amerika zu entkommen, mußte sich aber einem eng- lischen Kriegsschiffe zum Gefangenen geben, das ihn nach der fernen, ein- samen Insel St. Helena brachte. Zum zweiten Male zogen die ver- bündeten Heere in Paris ein und führten Ludwig Xviii. auf den Thron zurück. — t b. Im zweiten Pariser Frieden ward Frankr:ich auf seine Grenzen von 1789 zurückgeführt; es mußte 700 Mill. Frauken Kriegs- kosten zahlen, die geraubten Kunstschätze herausgeben und 150,000 M. der verbündeten Truppen in seinen Festungen unterhalten. Der Kon- greß in Wien entschied nun über das Schicksal der Länder, jedoch erst, nachdem es fast zu einem neuen Kriege gekommen wäre (Oestreich, Frank- reich und England gegen Preußen und Rußland). Rußland erhielt die polnischen Provinzen, die Preußen und Oestreich in der 3. Theilung Polens zugefallen waren. Die östreichischen Niederlande (Belgien) und Luxemburg wurden mit Holland vereinigt. Oestreich nahm Salz- burg, Tirol, Venedig und Mailand zurück; Schweden behielt Norwegen, an Dänemark wurde Lauenburg gegeben. Vaiern wurde durch An- spach und Baireuth, Würzburg und die Rheinpfalz vergrößert. Preußen überließ Hildesheim, Lingcn und das wichtige Ostfricsland an (das Kö- nigreich) Hannov er und empfieng das schwedische Pommern, die größere Hälfte von Sachsen und die Rheinprovinz (5050 lllm. 10% Mill. E.)> Es erhielt die Größe von 1795 nicht wieder, ward aber ein deutscher Staat und dadurch fähig, die Wacht am Rhein zu halten und später an die Spitze Deutschlands zu treten. — c. Alle Versuche, das deutsche Kai- serreich wieder herzustellen, waren vergeblich; statt dessen schlossen die (35) deutschen Fürsten und (4) freien Städte den deutschen Bund; zum Sitze des Bundestags (Versammlung ihrer Gesandten unter Oest- reichs Vorsitz) wurde Frankfurt a. M. bestimmt. — Daneben schlossen die Herrscher von Oestreich, Preußen und Rußland den „heiligen Bund", durch den sie sich verpflichteten, ihre Völker nach den Vorschriften des Christenthums zu regieren. 1- §. 167. Die Jahre 1815—1848. a. Deutschland, l) Unter der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. (1797—1840) erholte sich der preußische Staat von den tiefen Wunden, die der Krieg geschlagen hatte. Eine besondere Sorge wurde in den ersten Jahrzehndcn des Friedens dem Unterrichtswesen zugewandt; tüchtige Schulmänner, welche die Anstalten des hochverdienten Schweizers Pestalozzi kennen gelernt hatten, brachten neues Leben auch in die Volksschulen, und die Regie- rung sorgte durch die Gründung von Seminaren für eine bessere Aus- bildung der Lehrer. 1817 kam die Vereinigung der Lutheraner und Re- formierten, die Union, zu Stande; der Gustav-Adolfs - Verein 1834. Der Zollverein, der von 1828—32 gegründet wurde, hob den Han- del und Verkehr. — In Vaiern war König Ludwig (1825—40) be-

7. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 117

1873 - Harburg : Elkan
117 getrennt werden sollten, wenn dort die weibliche Linie zur Negierung käme. Dieser Fall trat ein, als König Friedrich Vii. i. I. 1863 starb. Nach dem alten Erbrechte beanspruchte jetzt der H erzog von Augusten- burg die Regierung in Schleswig-Holstein; indes hatten die euro- päischen Großmächte beschlossen (londoner Protokoll v. 1852), daß die Regierung des ganzen dänischen Staats auf den Prinzen Christian von Glücksburg übergehen, daß jedoch die alte Verbindung der Her- zogthümer mit einander nicht gelöset werden sollte. Dessenungeachtet verkündete König Christian das neue dänische Staatsgesetz, welches Schleswig dem Königreiche Dänemark einverleibte. Preußen und Oest- reich erklärten dieses Gesetz für ungültig, und der deutsche Bund ließ durch 12000 Sachsen und Hannoveraner Holstein besetzen. Als dennoch die Dänen nicht nachgaben, erklärten Preußen und Oestreich den Krieg (1864) und ließen 45,000 Mann unter dem Oberbefehl des Feldmar- schalls Wrangel in Schleswig einrücken. Nachdem die Dänen aus ihrer Stellung an der Schlei und am Dannewerk verdrängt waren, besetzten die Oesterreicher (General Gablcnz) Jütland; die Preußen (Prinz Friedrich Karl) aber erstürmten die düppeler Schanzen (nördl. von Flensburg (18. Apr. 1864) und erzwangen den Uebergang nach der Insel Alsen (29. Juni). Im Frieden von Wien trat darauf Däne- mark die beiden Herzogtümer nebst Lauenburg an Preußen und Oest- reich ab. §. 174. Der deutsche Krieg, a. Von dem deutschen Volke wie 1866 von den deutschen Regierungen wurde es offen ausgesprochen, daß die deutsche Bundesverfassung einer Umgestaltung bedürfe. Kaiser Franz Joseph legte den 1863 nach Frankfurt berufenen Fürsten einen Plan vor, wornach Oestreich an die Spitze Deutschlands treten sollte. König Wil- helm versagte seinen Beitritt, weil er Preußen (19 Mill. E.) Oestreich (14 Mill. in Deutschland, darunter etwa die Hälfte Slaven) nicht unter- ordnen konnte, und weil dem deutschen Volke kein beschließender Reichs- tag geboten ward. In Deutschland entstanden zwei Parteien, von denen die eine für Oestreich, die andre für Preußen eintrat. Ein ernster Zwie- spalt entstand außerdem zwischen diesen beiden Mächten wegen Schles- wig-Holsteins. Preußen verlangte, daß diese mit großen Opfern erwor- benen Länder mit ihm eine nähere Verbindung eingehen sollten; Oestreich wollte sie ohne weiteres dem Herzog von Augustenburg überweisen. Im Vertrage von Gastein (1865) einigte man sich vorläufig, daß Oestreich Holstein, Preußen Schleswig besetzen und Lauenburg an Preußen fallen sollte. Als aber schließlich Oestreich in der Bundesversammlung (14. Juni 1866) beantragte, das Bundesheer gegen Preußen kriegsbereit zu machen, und als dieser Antrag mit 9 gegen 6 Stimmen angenommen wurde, trat Preußen mit mehreren kleinen Staaten (Mecklenburg, Oldenburg, Vraun- schweig, Weimar rc.) aus dem deutschen Bunde. Damit war der Krieg erklärt. — b. Auf Oestreichs Seite standen Baiern, Württemberg, Sach- sen, Hannover, beidd Hessen, Nassau und gezwungen auch Baden; Preu- ßen fand dagegen in dem Könige von Italien einen Bundesgenossen. Mitte Juni rückten preußische Truppen in Hannover und Hessen ein.

8. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 21

1872 - Harburg : Elkan
— 21 — durchfließt und ins schwarze Meer mündet. Links: die Altmühl, Nab, der Regen, die March; rechts: die Jller, der Lech, die Isar und der Inn, die Ens, Leitha, Drau und Sau. (St.: Ulm, Ingolstadt, Regensburg, Linz und Wien). Aufgaben: (Nb. für alle folgenden Länder zu wiederholen!) l) Gib an, auf welchem Gebirge jeder Fluß entspringt, welche Gebirge er zur Seite hat und wo er mündet! 2) Zeichne die Flüsse mit ihren Nebenflüssen und Städten! c. Landseen: 1) im baltischen Höhenzuge: der Mauer-und der Spir- dingsee (Preußen), der Müntz-, fchweriner, eutiner und plöner See; 2) im N. der Alpen: der Boden-, Ammer-, Wurm- und Chiemsee; im S. der zirknitzer See. — d. Kanäle: der Eiderkanal zwischen Nord- undostsee, der plauensche K. zwischen Elbe und Havel, der Finnow-K. zwischen Havel und Oder, der Friedrich-Wilhelms-K. zwischen Spree und Oder, der bromberger K. zwischen Netze und Weichsel, der Ludwigskanal zwischen Main und Donau, der Rheinkanal im Elsaß. §. 22. 5) Bewohner, a. Abstammung. Sprache. 1) Von den 55 Millionen Menschen, die Deutschland (mit-Einschluß Deutsch-Oestreichs) bewohnen, ist die große Mehrzahl deutscher Abstammung; in der öst- lichen Hälfte aber sind die Deutschen mit Slav en gemischt, welche in der Völkerwanderung von Osten eindrangen und jetzt größtenteils deutsche Sprache und Sitte angenommen haben. (Alte Grenzlinie: von Kiel nach Lüneburg, längs der Ilmenau, über Halle, das Fichtelgebirge, Main, Regnitz, Nürnberg, den südlichen Theil des Böhmerwaldes, längs der Donau bis Linz und dann gerade nach S. — Die Ortsnamen auf itz, tz und in sind slavisch). 2) In der norddeutschen Ebene herrschen die nieder- oder plattdeutschen, in Mittel- und Süddeutschland die ober- deutschen Mundarten (p, ph; k, ch; d, t; t, s). Die Polen in Posen, die Tschechen in Böhmen und viele Mähren, Steiermärker und Krainer reden noch jetzt ihre slavische Muttersprache. An der Grenze von Italien wird italienisch, an der französischen in Lothringen französisch und in Nordschleswig dänisch gesprochen. — b. Verfassung. Die deutschen Staaten mit Ausnahme Oestreichs und Lichtensteins haben im I. 1871 einen Bundesstaat, „das deutsche Reich," gegründet, an dessen Spitze der König von Preußen als deutscherkaiser steht. Die Gesandten der Fürsten und freien Städte bilden den Bundesrath, die Abgeordneten des Volks den Reichstag; an der Spitze der Reichsregierung steht der Reichskanzler. — c. Uebersicht der Staaten des deutschen Reichs. Bundesstaaten. Größe. Ihm. Einwohnerzahl. Städte. 1. Königreich Preußen. 2. - Bayern. 6396. ' 1373. f. 25 Mill. f. 5 - Berlin, Stettin, Königs- berg, Posen, Breslau, Magdeburg,Kiel,Hanno- ver,Kassel,Münster,Köln. München, Augsburg, Re- gensburg, Nürnberg, Würzburg, Speier.

9. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 28

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Ü8 • Erstes Buch. Zweiter Abschnitt. Deutschen Schranken zu setzen, hatten sie dem Kaiser so männlichen Wider- stand geboten, daß dieser nur aus dem Zusammenwirken mit Herzog Hein- rich sich den Sieg versprechen konnte. Zu diesem Behufe begab er sich 1176 nach Tyrol, um dort mit seinem Vasallen Rücksprache zu nehmen. Aber schon jetzt erkennen wir zwischen beiden großen Männern das frühere Verhaltniß inniger Freundschaft nicht mehr. Abgesehen davon, daß beide von einem gewissen Ehrgeize erfüllt waren, der keinen Nebenbuhler ver- tragt, zürnte der Welfe dem Staufen, weil dieser von Welf Vi., gegen eine diesem kinderlosen Fürsten vorgeschossene Summe Geldes, zum Erben von dessen sammtlichen Gütern in Schwaben, Baiern und Italien eingesetzt war. Den Verlust dieser Stammlande konnte Herzog Heinrich nur mit dem höchsten Mißmuthe ertragen. Deshalb säumte er mit seiner Rüstung für den Kaiser, und zog langsam dem Süden zu. In Tyrol traf er den Kaiser, der ihn um schleunige Unterstützung bat. Aber Heinrich achtete nicht auf die Stimme seines Herrn, ob auch dieser ihn an frühere Wohlthaten erinnerte und an die Ehre des deutschen Namens mahnte; er wollte Vor- theil ziehen aus der Verlegenheit, in welcher sich Friedrich I. augenblicklich befand, und erklärte, nur gegen die Abtretung der freien Stadt Goslar der an ihn gerichteten Forderung entsprechen zu können. Diesem Verlangen durfte der Kaiser auf keine Weise willfahren; weil er aber fühlte, daß er ohne des Vasallen Hülfe im Kampfe gegen die Lombarden verloren sei, be- schwor er knieend den Herzog, ihm den Zuzug nicht zu versagen. Als die- ser auch jetzt noch kalt blieb und einer seiner Vasallen der Noth des Kaisers zu spotten wagte, da erhob sich dieser voll tiefen Schmerzes, und der offene Bruch zwischen den Freunden war unheilbar erfolgt. Ohne die Hülfe der Sachsen und Baiern stritt der Kaiser 11.76 bei Lignano, und wurde vollkommen geschlagen. Ein im folgenden Jahre zu Venedig mit den Lombarden geschlossener Friede beraubte ihn aller der müh- sam errungenen Vortheile über Papst und Städter, und voll Zorn über Herzog Heinrich kehrte er nach Deutschland zurück. Alsbald griffen die Feinde des welsischen Hauses zum Schwerte; sie glaubten endlich die Stunde der Rache gegen einen Mann gekommen, dessen Macht und Größe ihnen gleich unerträglich war. Heinrich der Löwe erkannte, daß er vom Kaiser keinen günstigen Spruch gegen die widerrechtlich ihn bekämpfenden Fürsten finden werde. Deshalb beschloß er, nur auf das eigene Schwert zu vertrauen. Als aber die Zahl seiner Feinde sich mehrte, der Kaiser selbst gegen ihn heranzog, und der Bischof von Halberstadt ihn mit dem Fluche der Kirche belegte, wollte er noch ein Mal den Weg gütlicher Ausgleichung

10. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 86

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
86 Erstes Buch. Fünfter Abschnitt. herbeigesührt wurde, in welchem das lange in grober Täuschung befangen gehaltene Volk sich den Schleier von den Augen zog. So waren die kirch- lichen Verhältnisse in Deutschland, als Martin Luther in Wittenberg zuerst gegen den schnöden Handel mit Ablaßbriefen eiferte, welchen der Kurfürst von Mainz durch den Dominicaner Tetzel in Sachsen betreiben ließ. Die Worte des Augustinermönchs, welcher mit glühendem Eifer die Verderbt- heit der Kirchendiener schalt, und auf die Nothwendigkeit einer durchgrei- fenden Verbesserung der Kirchenzucht hinwies, fanden den allgemeinsten Beifall; man lernte bald einfehen, wie verschieden von den Satzungen der Papste die Gebote und Verheißungen der heiligen Schrift lauteten. Herzog Ernst von Lüneburg hatte aus reinster Ueberzeugung sich der Lehre Luthers ergeben, und schon 1523 versuchte er, der Reformation in seinem Fürstenthume, namentlich in der Residenz Celle, Eingang zu ver- schaffen. Obwohl nun Ernst in diesen Bemühungen weit entfernt war, durch andere Mittel, als die der Ueberzeugung, auf seine Unterthanen zu wirken, fand er doch namentlich bei der Klostergeistlichkeit in Celle einen erbitterten Widerstand; sie war es, die auch Heinrich den Mittlern bewog, sich noch ein Mal in sein Land zurückzubegeben, um die Bestrebungen des Sohnes zu vereiteln. Trotz dessen wurde von dem auf dem Landtage zu Scharnebeck versammelten Standen am Gründonnerstage 1527 der Be- schluß gefaßt, der Reformation Eingang zu verschaffen. Seitdem wurde ein Kloster nach dem andern von den bisherigen Bewohnern geräumt; er- fahrene Männer wurden der Verwaltung der klösterlichen Güter vorgefetzt; der Widerstand, welcher diesen Neuerungen von Seiten einiger Orden ge- boten wurde, konnte den Gang der großen Umwandlung nicht hemmen. Endlich mußte auch der Rath von Lüneburg dem Verlangen seiner evan- gelisch gesinnten Bürgerschaft sich fügen, und Kirche auf Kirche zur Ver- kündigung der lutherischen Lehre einraumen. Auf dem 1530 gehaltenen Reichstage zu Augsburg, woselbst die evangelischen Stande ihr Glaubensbekenntniß öffentlich ablegten, erschien auch Herzog Ernst, welcher noch in dem nämlichen Jahre sich in Schmal- kalden mit einigen gleichgesinnten Fürsten zur männlichen Vertheidigung der von ihnen ergriffenen Wahrheit und zum Schirm ihrer landesherrli- chen Rechte gegen die drohende Gewalt des Kaisers verband. In Augs- burg hatte der Herzog den Prediger Urbanus Regius kennen und lieben gelernt, und denselben vermocht, ihm nach seinen Landen zu folgen. Hier begann der fromme Mann, welcher zum Hofprediger in Celle und zum Generalsuperintendenten des Fürstenthums Lüneburg ernannt war, in Ver- bindung mit seinem fürstlichen Freunde das planmäßig betriebene Werk der
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