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1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 63

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
63 Farbwarenfabrikation-. Ludwigshafen bei Mannheim, Höchst a. M., Elberfeld, Mainkur bei Frankfurt a M. Berlin, Offenbach etc. Cementfabrikation: Stettin, Hannover, Breslau etc. Uhrenindustrie: Glashütte, Schwarzwald. Spielware?ifabrikation : Nürnberg, Sonneberg etc. Möbelfabrikation; Berlin, Dresden, Mainz, Frankfurt a. M., München. Pianofortefabrikation : Berlin, Stuttgart, Leipzig, Dresden d) Handel und Verkehr. § 89. Der Handel Deutschlands wird in seinem Umfange nur von dem Grossbritanniens übertroffen. Er wird be günstigt durch den grossen Reichtum an Erzeugnissen sowohl des Bodens, wie des Gewerbefleisses, durch die günstige Lage an zwei Meeren, durch die günstige Ver- teilung seiner Wasserstrassen, durch ein gut entwickeltes Eisenbahn- und Telegraphennetz und durch die Rührigkeit und Intelligenz seiner Bevölkerung. Zur Hebung und Förderung desselben haben ferner beigetragen die Er- richtung des Zollvereins und die durch die politischen Ereignisse von 1870—71 erfolgte nationale Wiedergeburt, welche dem Reiche eine einheitliche Regelung des Münz-, Mass- und Gewichtssystems und des Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesens schufen. § 90. Das deutsche Eisenbahnnetz weist eine grosse Zahl von Knotenpunkte7i auf. Seit 1871 entstanden hauptsächlich solche Linien, welche die grossen Mittelpunkte des Handels unmittelbar miteinander verbinden. Das Eisen- bahnnetz Deutschlands (48 700 km) hat jetzt das seiner Nachbarländer überflügelt, so dass Deutschland unter den europäischen Staaten in dieser Beziehung die erste Stelle einnimmt. Die grössten Bahnnetze sind im nord- deutschen Tieflande mit dem Knotenpunkte Berlin und im Rheingebiete mit den Knotenpunkten Düsseldorf, Köln, Frankfurt a. M. und Strassburg. Im südöstlichen

3. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 133

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
133 Unter den Erwerbsquellen ist in erster Linie die Landwirtschaft zu nennen. Freilich ist dieselbe trotz des fruchtbaren Bodens und günstigen Klimas arg ver- nachlässigt, Von Bedeutung für die Ausfuhr ist der Weinbau und die Olivenkultur in Griechenland, die Rosenkultur im Maritzathale, der Getreidebau in Rumänien und der Anbau von vorzüglichem „türkischen" Tabak. Sehr ausgedehnt ist die Schafzucht (das Fleisch der Schafe ist ein Hauptnahrungsmittel) und in Bosnien und Serbien, begünstigt durch die grossen Eichenwaldungen, die Schweinezucht. Auch Seidenzucht und an den Küsten Griechenlands die Schwammfischerei zählen zu wichtigen Erwerbsquellen. Die Erzeugnisse der Industrie sind unbedeutend, ab- gesehen von der Teppichweberei. Den Binnenhandel fördern die neuen Bahnstrecken Belgrad-Konstantinopel und Belgrad-Saloniki. Der Seehandel liegt in der Türkei darnieder und befindet sich meist in den Händen von Ausländern, während er in Griechenland ein sehr leb- hafter ist. Die wichtigsten Ausfuhrprodukte sind: Getreide, Wein, Südfrüchte, Korinthen, Vieh (Schweine), Avoile, Häute, Seide, Schwämme etc. Die wichtigsten Handelsplätze sind : a) In Rumänien: * Bukarest. Jassy. Galatz. b) In der Türkei: * Konstantinopel. ^Saloniki. Adrianopel. — Insel Kreta. c) In Serbien: Belgrad. d) In Bulgarien : Sofia. Philippopel (in Ostrumelien). Warna. e) In Montenegro : Cetinje. f) In Griechenland: * Athen mit dem Vorhafen Piräus. Larissa. Patras. Hermupolis (auf Syra). Korfu (auf Korfu). § 156. Königreich Italien. Die Bevölkerung ist der Ab- stammung nach fast durchweg romanisch und hinsichtlich der Konfession der römisch-katholischen Kirche angehörig.

4. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 114

1873 - Harburg : Elkan
114 C. Von der Revolution von 1848 bis zur Wiederaufrichtung des deutschen Reiches. 1848—i8?i. 1848 8» 169,- Die Februarrevolution und ihre nächsten Folgen, a. Frankreich. Die Unzufriedenheit mit der Regierung Ludwig Phi- lipps führte dahin, daß am 18. Febr. in Paris ein Aufstand ausbrach; der König wurde verjagt und Frankreich zur Republik erklärt. Um die sog. „rothe Republik" zu errichten, erhoben die pariser Arbeiter im Juni einen Aufstand, den aber nach mehrtägiger Straßenschlacht der General Cavaignac überwältigte. Am Ende des Jahres wurde Lud- wig Napoleon Bonaparte, Sohn des früheren Königs Ludwig von Holland (§. 156), durch allgemeine Volksabstimmung zum Präsiden- ten gewählt. Trotz seines Eides auf die Verfassung jagte er (a/i2 1851) die Nationalversammlung auseinander, beseitigte seine Gegner durch Einkerkerung und Verbannung und erklärte sich am 2. Dec. 1852 als Napoleon Iii. zum Kaiser der Franzosen. — sd. Italien. In Folge der Februarrevolution brachen in den meisten Ländern Italiens gleichfalls Aufstände aus. König Karl Albert von Sardinien zog den Lombarden zu Hülfe, welche die österreichische Herrschaft abzuschütteln suchten, wurde aber vom Marschall Radetzky bei Custozza (südöstl. v. Gardasee; 1848) und Novara (westl. v. Mailand; 1849) besiegt. In Nom, wo das Volk eine Republik errichtet hatte, wurde Papst Pius Ix. durch die Franzosen zurückgeführt. —- fo. Oestreich. Der Aufstand in Wien, wurde durch eigne Kraft unterdrückt (Abdankung Metternichs); die Ungarn aber, die unter Kossuth eine Republik gegründet halten, konnten nur mit russischer Hülfe überwältigt werden. §. 170. Fortsetzung. 6. Deutschland. 1) Die Unruhen, die in Wien, Berlin, Baden u. s. w. ausbrachen, bewogen die deutschen Für- sten, eine Nationalversammlung nach Frankfurt zu berufen. Diese wählte den Erzherzog Johann von Oestreich zum Rcichsverweser (1848), beschloß eine neue Verfassung und übertrug dann dem König von Preu- ßen die erbliche Kaiserwürde (1849). Friedrich Wilhelm Iv. aber lehnte dieselbe ab und suchte, mit Ausschluß Oestreichs, einen neuen deutschen Bund unter Preußens Leitung zu gründen. Weil aber Baiern und Württemberg den Beitritt versagten und mit ihnen Oestreich sich zum Kriege bereit machte, gab er den Plan auf, und 1851 ward der Bundes- tag unverändert wieder hergestellt. — 2) Am schwersten wurden durch die Ereignisse dieser Jahre die deutschen Herzogthümer Schleswig- Holstein getroffen. Die dänische Regierung wußte, daß dieselben auf eine baldige Trennung von Dänemark hofften (vergl. §. 173), und war daher um so mehr bestrebt, sie für immer fest zu halten. Darum griffen die Schleswig-Holsteiner 1848 zu den Waffen und erklärten sich für un- abhängig. Unterstützt durch preußische Truppen, drängten sie die Dänen aus dem Lande und rückten in Jütland ein. Als aber Rußland und England drohende Vorstellungen machten, zog Preußen seine Truppen zurück, und die Schleswig-Holsteiner wurden nach tapferem Widerstande von den Dänen bei Jdstedt geschlagen (1850). Nachdem ein östreichi- sches Heer sie entwaffnet hatte, sahen sie sich aufs neue der dänischen

5. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 40

1873 - Harburg : Elkan
40 — Schuld gab, ans Kreuz geschlagen, den Hunden vorgeworfen, mit Oel und Pech bestrichen und dann angezündet; der Apostel Paulus ward ent- hauptet (116). — b. Der treffliche Kaiser Tr ajan sah darin, daß die Tempel der alten Götter in Kleinasien immer mehr sich leerten, eine. große Gefahr für das Reich. Er befahl daher seinen Beamten, die Christen allerdings nicht aufzusuchen, aber alle die zu bestrafen, die als solche an- geklagt und überführt würden. Als er durch Antiochien reiste, kam der Bischof Ignatius, ein Schüler des Johannes, des Kaisers Unmuth gegen die Christen zu besänftigen. Der Kaiser fragte Ignatius: Glaubst du nicht, daß auch in uns die Götter wohnen und für uns streiten? Der Bischof erwiderte: „Du irrst. Es ist nur ein Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, und ein Seligmacher, Jesus Christus, Gottes einge- borner Sohn." Da gebot Trajan, Ignatius solle nach Rom gebracht und den wilden Thieren vorgeworfen werden. Ignatius legte sich, indem er für seine Gemeinde betete, selbst die Fesseln an und ertrug mit Sanft- muth die Roheiten der Kriegsknechte; er ermahnte unterwegs die Ge- meinden zur Standhaftigkeit und gieng mit Freudigkeit zum Tode, indem er sagte: „Ich bin ein Weizenkorn Gottes, das muß gemahlen werden von den wilden Thieren." — c. Der Kaiser Mark Aurel sah die Christen gleichfalls für gefährliche Schwärmer an, deren Hartnäckigkeit man mit Strenge brechen müsse. Er ließ Justin den Märtyrer, der noch im Alter Christ geworden war und dann eine Vertheidigung des Evange- liums geschrieben hatte, in Rom geißeln und enthaupten. — Polykarp, 167 der greise Bischof von Smyrna, auch ein Schüler des Johannes, hatte sich auf Bitten seiner Freunde aufs Land begeben; aber er wurde ver- rathen und vor den Statthalter geführt. Als dieser ihm zuredete, er möge sein hohes Alter bedenken und Christus fluchen, erwiderte er: „Sechs und achtzig Jahre bin ich in seinem Dienste, und er hat mir nur Gutes gethan; wie könnte ich ihm fluchen!" Der Statthalter forderte ihn auf, zum Scheine sich für einen Heiden auszugeben; aber der Greis sprach: „Ich bin ein Christ". Vergebens drohte man ihm mit den Löwen und mit dem Feuer; er bestieg betend den Scheiterhaufen.— Zehn Jahre später geschah eine furchtbare Verfolgung in Gallien, in welcher unter audern der Armenpfleger Sanktus und die fromme Sklavin Blan- dina hingemartcrt wurden. — d. Unter der Regierung des kräftigen Kaisers^Severus brach die Wuth der Heiden gegen die Gemeinde in Karthago los (202). Die fromme Perpetua wurde ins Gefängniß geworfen. Umsonst flehte ihr heidnischer Vater sie an, ihren neuen Glauben zu verlassen, und eben so vergeblich war es, daß er im wilden Schmerze sie mißhandelte und ihr die einzige Freude, ihr Kindlein, ent- riß; sie tröstete die Mitgefangenen und stärkte sich selber mit dem Worte: „Ich stehe in Gottes Hand". Sie wurde von einer wüthenden Kuh ver- wundet und dann mit dem Schwert getödtet. — e. Eine allgemeine Ver- folgung erhob sich unter dem Kaiser Dccius, (250) die letzte und schreck- lichste unter Diokletian (300). Diese endete erst, nachdem die Henker ermüdet und ihre Schwerter stumpf geworden waren. Die Heiden aber sahen, daß der Glaube der Christen Roth und Tod überwand.

6. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 89

1873 - Harburg : Elkan
89 blutigen Kriegen ihren Glauben vertheidigt; da bot die herrschsüchtige Mutter des Königs Karl Ix., Katharina v. M edici, dem Führer der- selben, dem jungen König H e i n r i ch v o n N a v a r r a (a. d. spanischen Grenze) ihre Tochter Margaretha zur Gemahlin. Unmittelbar nach der Hochzeit, am Vorabend des Bartholomäustages (24. Aug. 1572), wurden auf Befehl Katharinas und Karls in Paris über 3000 Reformierte ermordet, unter ihnen der greise Admiral Coligny; in ganz Frankreich fielen in den nächsten Tagen über 30,000. — b. Nachdem Karl unter den fürchter- lichsten Gewissensbissen gestorben und sein Nachfolger Heinrich Iii. von einem Dominikanermönch ermordet war, gelangte Heinrich von Na- varra (Iv.) auf den Thron. (Ein Vater des Volks: „Jeder Bauer sollte des Sonntags sein Huhn im Topfe haben." Zum Minister Sülly: „Wenn Ihr mir nicht mehr widersprecht, werde ich glauben, daß Ihr mich nicht mehr liebt." Zum spanischen Gesandten: „Habt Ihr auch Kinder? Nun, da erlaubt Ihr schon, daß ich meinen Ritt vollende.") Um die Katholiken zu beruhigen, trat er zu ihrem Bekenntniß über; weil er aber im Edikt von Nantes den Reformierten freie Religionsübung zusicherte, siel er auf Anstiften der Jesuiten durch den Dolch des Meuchel- mörders Ravaillac (1610). t §. 134. Abfall der Niederlande (1564—1609). Philippii. von Spanien hatte von Karl V. 1556 die Niederlande erhalten (§. 131), und er beschloß, auch hier den evangelischen Glauben auszurotten. Der Regentin, seiner Schwester Margaretha v. Parma, setzte er den harten Kardinal Granvella zur Seite, der die schrecklichen Glaubens- oder Jn- guisitions-Gerichte einführte. Dreihundert adelige Männer, die sog. Geusen (d. i. Bettler) verbanden sich zum Kampfe; aber ihre Truppen wurden geschlagen. Weil die Regentin nicht die äußerste Strenge übte, sandte Philipp den grausamen Herzog von Alba mit 10,000 mordwil- ligen Soldaten (1567). Ueber 100,000 Reformierte verließen das Land, und 20,000, unter ihnen die Grafen Egmont und Hoorne, ende- ten auf dem Blutgerüste. Aber mit Todesverachtung kämpfte das Volk unter Wilhelm von Oranien für seine Freiheit. Nach 6 Jahren wurde Alba freilich zurückgerufen; doch der Krieg dauerte mit gleicher Unmenschlichkeit fort. Philipp setzte einen Preis von 25,000 Thlr. auf Oraniens Kopf, und 1584 wurde er auf Anstiften der Jesuiten von einem Franzosen ermordet. Sein Sohn, der 17jährige Moritz, übernahm den Oberbefehl und 1609 mußten die Spanier die Freiheit der 7 nördlichen Provinzen (der Generalstaaten) anerkennen. Die südlichen (Belgien) wurden 1713 an Oestreich abgetreten. 1' §♦ 135. Elisabeth von England (1558—1603) und Maria Stuart, a. Unter Heinrichs Viii. Tochter, der katholischen Maria (1553—1558), hatten auch in England die Scheiterhaufen gelodert; ihre Schwester Elisabeth führte dagegen die Reformation zum Siege. Der Handel, Ackerbau und Wohlstand des Landes stiegen unter ihrer kraftvollen und klugen Regierung zu hoher Blüte; aber sie befleckte ihren Ruhm durch die Hinrichtung der Maria Stuart. Diese, die Tochter . Jakobs V. v. Schottland, war in Frankreich erzogen und sehr jung an den

7. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 112

1873 - Harburg : Elkan
112 die Preußen kämen"), bis der Marschall Vorwärts Hülfe brachte („Vor- wärts, Kinder! Ich habe es meinem Bruder Wellington versprochen!"). Unter ihren vereinten Sturmangriffen erlagen die Franzosen bei dem Pachthofe „La belle Alliance" (der schöne Bund), und Gneis enau setzte den „letzten Hauch von Roß und Mann" an ihre Vernichtung. — Napoleon suchte nach Amerika zu entkommen, mußte sich aber einem eng- lischen Kriegsschiffe zum Gefangenen geben, das ihn nach der fernen, ein- samen Insel St. Helena brachte. Zum zweiten Male zogen die ver- bündeten Heere in Paris ein und führten Ludwig Xviii. auf den Thron zurück. — t b. Im zweiten Pariser Frieden ward Frankr:ich auf seine Grenzen von 1789 zurückgeführt; es mußte 700 Mill. Frauken Kriegs- kosten zahlen, die geraubten Kunstschätze herausgeben und 150,000 M. der verbündeten Truppen in seinen Festungen unterhalten. Der Kon- greß in Wien entschied nun über das Schicksal der Länder, jedoch erst, nachdem es fast zu einem neuen Kriege gekommen wäre (Oestreich, Frank- reich und England gegen Preußen und Rußland). Rußland erhielt die polnischen Provinzen, die Preußen und Oestreich in der 3. Theilung Polens zugefallen waren. Die östreichischen Niederlande (Belgien) und Luxemburg wurden mit Holland vereinigt. Oestreich nahm Salz- burg, Tirol, Venedig und Mailand zurück; Schweden behielt Norwegen, an Dänemark wurde Lauenburg gegeben. Vaiern wurde durch An- spach und Baireuth, Würzburg und die Rheinpfalz vergrößert. Preußen überließ Hildesheim, Lingcn und das wichtige Ostfricsland an (das Kö- nigreich) Hannov er und empfieng das schwedische Pommern, die größere Hälfte von Sachsen und die Rheinprovinz (5050 lllm. 10% Mill. E.)> Es erhielt die Größe von 1795 nicht wieder, ward aber ein deutscher Staat und dadurch fähig, die Wacht am Rhein zu halten und später an die Spitze Deutschlands zu treten. — c. Alle Versuche, das deutsche Kai- serreich wieder herzustellen, waren vergeblich; statt dessen schlossen die (35) deutschen Fürsten und (4) freien Städte den deutschen Bund; zum Sitze des Bundestags (Versammlung ihrer Gesandten unter Oest- reichs Vorsitz) wurde Frankfurt a. M. bestimmt. — Daneben schlossen die Herrscher von Oestreich, Preußen und Rußland den „heiligen Bund", durch den sie sich verpflichteten, ihre Völker nach den Vorschriften des Christenthums zu regieren. 1- §. 167. Die Jahre 1815—1848. a. Deutschland, l) Unter der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. (1797—1840) erholte sich der preußische Staat von den tiefen Wunden, die der Krieg geschlagen hatte. Eine besondere Sorge wurde in den ersten Jahrzehndcn des Friedens dem Unterrichtswesen zugewandt; tüchtige Schulmänner, welche die Anstalten des hochverdienten Schweizers Pestalozzi kennen gelernt hatten, brachten neues Leben auch in die Volksschulen, und die Regie- rung sorgte durch die Gründung von Seminaren für eine bessere Aus- bildung der Lehrer. 1817 kam die Vereinigung der Lutheraner und Re- formierten, die Union, zu Stande; der Gustav-Adolfs - Verein 1834. Der Zollverein, der von 1828—32 gegründet wurde, hob den Han- del und Verkehr. — In Vaiern war König Ludwig (1825—40) be-

8. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 117

1873 - Harburg : Elkan
117 getrennt werden sollten, wenn dort die weibliche Linie zur Negierung käme. Dieser Fall trat ein, als König Friedrich Vii. i. I. 1863 starb. Nach dem alten Erbrechte beanspruchte jetzt der H erzog von Augusten- burg die Regierung in Schleswig-Holstein; indes hatten die euro- päischen Großmächte beschlossen (londoner Protokoll v. 1852), daß die Regierung des ganzen dänischen Staats auf den Prinzen Christian von Glücksburg übergehen, daß jedoch die alte Verbindung der Her- zogthümer mit einander nicht gelöset werden sollte. Dessenungeachtet verkündete König Christian das neue dänische Staatsgesetz, welches Schleswig dem Königreiche Dänemark einverleibte. Preußen und Oest- reich erklärten dieses Gesetz für ungültig, und der deutsche Bund ließ durch 12000 Sachsen und Hannoveraner Holstein besetzen. Als dennoch die Dänen nicht nachgaben, erklärten Preußen und Oestreich den Krieg (1864) und ließen 45,000 Mann unter dem Oberbefehl des Feldmar- schalls Wrangel in Schleswig einrücken. Nachdem die Dänen aus ihrer Stellung an der Schlei und am Dannewerk verdrängt waren, besetzten die Oesterreicher (General Gablcnz) Jütland; die Preußen (Prinz Friedrich Karl) aber erstürmten die düppeler Schanzen (nördl. von Flensburg (18. Apr. 1864) und erzwangen den Uebergang nach der Insel Alsen (29. Juni). Im Frieden von Wien trat darauf Däne- mark die beiden Herzogtümer nebst Lauenburg an Preußen und Oest- reich ab. §. 174. Der deutsche Krieg, a. Von dem deutschen Volke wie 1866 von den deutschen Regierungen wurde es offen ausgesprochen, daß die deutsche Bundesverfassung einer Umgestaltung bedürfe. Kaiser Franz Joseph legte den 1863 nach Frankfurt berufenen Fürsten einen Plan vor, wornach Oestreich an die Spitze Deutschlands treten sollte. König Wil- helm versagte seinen Beitritt, weil er Preußen (19 Mill. E.) Oestreich (14 Mill. in Deutschland, darunter etwa die Hälfte Slaven) nicht unter- ordnen konnte, und weil dem deutschen Volke kein beschließender Reichs- tag geboten ward. In Deutschland entstanden zwei Parteien, von denen die eine für Oestreich, die andre für Preußen eintrat. Ein ernster Zwie- spalt entstand außerdem zwischen diesen beiden Mächten wegen Schles- wig-Holsteins. Preußen verlangte, daß diese mit großen Opfern erwor- benen Länder mit ihm eine nähere Verbindung eingehen sollten; Oestreich wollte sie ohne weiteres dem Herzog von Augustenburg überweisen. Im Vertrage von Gastein (1865) einigte man sich vorläufig, daß Oestreich Holstein, Preußen Schleswig besetzen und Lauenburg an Preußen fallen sollte. Als aber schließlich Oestreich in der Bundesversammlung (14. Juni 1866) beantragte, das Bundesheer gegen Preußen kriegsbereit zu machen, und als dieser Antrag mit 9 gegen 6 Stimmen angenommen wurde, trat Preußen mit mehreren kleinen Staaten (Mecklenburg, Oldenburg, Vraun- schweig, Weimar rc.) aus dem deutschen Bunde. Damit war der Krieg erklärt. — b. Auf Oestreichs Seite standen Baiern, Württemberg, Sach- sen, Hannover, beidd Hessen, Nassau und gezwungen auch Baden; Preu- ßen fand dagegen in dem Könige von Italien einen Bundesgenossen. Mitte Juni rückten preußische Truppen in Hannover und Hessen ein.

9. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 21

1872 - Harburg : Elkan
— 21 — durchfließt und ins schwarze Meer mündet. Links: die Altmühl, Nab, der Regen, die March; rechts: die Jller, der Lech, die Isar und der Inn, die Ens, Leitha, Drau und Sau. (St.: Ulm, Ingolstadt, Regensburg, Linz und Wien). Aufgaben: (Nb. für alle folgenden Länder zu wiederholen!) l) Gib an, auf welchem Gebirge jeder Fluß entspringt, welche Gebirge er zur Seite hat und wo er mündet! 2) Zeichne die Flüsse mit ihren Nebenflüssen und Städten! c. Landseen: 1) im baltischen Höhenzuge: der Mauer-und der Spir- dingsee (Preußen), der Müntz-, fchweriner, eutiner und plöner See; 2) im N. der Alpen: der Boden-, Ammer-, Wurm- und Chiemsee; im S. der zirknitzer See. — d. Kanäle: der Eiderkanal zwischen Nord- undostsee, der plauensche K. zwischen Elbe und Havel, der Finnow-K. zwischen Havel und Oder, der Friedrich-Wilhelms-K. zwischen Spree und Oder, der bromberger K. zwischen Netze und Weichsel, der Ludwigskanal zwischen Main und Donau, der Rheinkanal im Elsaß. §. 22. 5) Bewohner, a. Abstammung. Sprache. 1) Von den 55 Millionen Menschen, die Deutschland (mit-Einschluß Deutsch-Oestreichs) bewohnen, ist die große Mehrzahl deutscher Abstammung; in der öst- lichen Hälfte aber sind die Deutschen mit Slav en gemischt, welche in der Völkerwanderung von Osten eindrangen und jetzt größtenteils deutsche Sprache und Sitte angenommen haben. (Alte Grenzlinie: von Kiel nach Lüneburg, längs der Ilmenau, über Halle, das Fichtelgebirge, Main, Regnitz, Nürnberg, den südlichen Theil des Böhmerwaldes, längs der Donau bis Linz und dann gerade nach S. — Die Ortsnamen auf itz, tz und in sind slavisch). 2) In der norddeutschen Ebene herrschen die nieder- oder plattdeutschen, in Mittel- und Süddeutschland die ober- deutschen Mundarten (p, ph; k, ch; d, t; t, s). Die Polen in Posen, die Tschechen in Böhmen und viele Mähren, Steiermärker und Krainer reden noch jetzt ihre slavische Muttersprache. An der Grenze von Italien wird italienisch, an der französischen in Lothringen französisch und in Nordschleswig dänisch gesprochen. — b. Verfassung. Die deutschen Staaten mit Ausnahme Oestreichs und Lichtensteins haben im I. 1871 einen Bundesstaat, „das deutsche Reich," gegründet, an dessen Spitze der König von Preußen als deutscherkaiser steht. Die Gesandten der Fürsten und freien Städte bilden den Bundesrath, die Abgeordneten des Volks den Reichstag; an der Spitze der Reichsregierung steht der Reichskanzler. — c. Uebersicht der Staaten des deutschen Reichs. Bundesstaaten. Größe. Ihm. Einwohnerzahl. Städte. 1. Königreich Preußen. 2. - Bayern. 6396. ' 1373. f. 25 Mill. f. 5 - Berlin, Stettin, Königs- berg, Posen, Breslau, Magdeburg,Kiel,Hanno- ver,Kassel,Münster,Köln. München, Augsburg, Re- gensburg, Nürnberg, Würzburg, Speier.

10. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 127

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Fünftes Kapitel. 127 hensverbande mit dem Fürsten standen, das gute Vernehmen zwischen diesem und der Stadt zu sichern suchten. Jetzt aber schloß sich die in ihrem Stolz gekrankte Geistlichkeit den Klagen Brabants an, und er- reichte, daß 1602 die meisten Patricier sich ihrer Stellen begaben, welche unverweilt von Männern aus der Gemeine besetzt wurden, so daß seit- dem die eigentliche Regierung sich in den Händen der Bürgerhauptleute befand. Als jedoch die Prediger den Druck des zünftischen Regiments für ungleich unleidlicher erkannten, als welchen die schon durch äußere Verhältnisse im Leben bevorzugten Patricier ausgeübt hatten, wandten sie sich zu diesen zurück, und forderten das Volk zum Sturze der Zunft- genossen auf. Wahrend dieser inneren Unruhen wurden die Streitigkei- ten mit Heinrich Julius durchgefochten. Henning Brabant, welcher diese auszugleichen beflissen war, gerieth in den Verdacht, ein heimlicher Fürstendiener zu sein; die Geistlichkeit, welche in ihm die Stütze der Volkspartei erblickte, suchte sein Ansehen durch Beschuldigungen der lä- cherlichsten Art zu untergraben. Endlich gelang es den vereinten Um- trieben der Prediger und Junker, auf den Verhaßten die ganze Wuth des Volkes zu lenken. Kaum entzog sich Brabant seinen Verfolgern durch schleunige Flucht. Da wurde er durch Verrath ergriffen, als ec sich bereits gesichert wähnte, in einen Kerker geworfen und den schreck- Uchften Qualen der Folter unterzogen, um das Gestandniß der Gemein- schaft mit dem Bösen zu erzwingen. Endlich erfolgte sein Todesurtheil; mit erfinderischer Grausamkeit wurde dieses an ihm vollzogen; der Un- glückliche athmete unter dem Mordmesser des Nachrichters, bis dieser das Herz traf. Solches geschah im Herbste des Jahres 1603. Die Geistlichkeit freuete sich des errungenen Triumphes, und nach wie vor- herrschten jetzt die Junker über die Gemeine der fünf Weichbilde von Braunschweig.
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