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1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 63

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
63 Farbwarenfabrikation-. Ludwigshafen bei Mannheim, Höchst a. M., Elberfeld, Mainkur bei Frankfurt a M. Berlin, Offenbach etc. Cementfabrikation: Stettin, Hannover, Breslau etc. Uhrenindustrie: Glashütte, Schwarzwald. Spielware?ifabrikation : Nürnberg, Sonneberg etc. Möbelfabrikation; Berlin, Dresden, Mainz, Frankfurt a. M., München. Pianofortefabrikation : Berlin, Stuttgart, Leipzig, Dresden d) Handel und Verkehr. § 89. Der Handel Deutschlands wird in seinem Umfange nur von dem Grossbritanniens übertroffen. Er wird be günstigt durch den grossen Reichtum an Erzeugnissen sowohl des Bodens, wie des Gewerbefleisses, durch die günstige Lage an zwei Meeren, durch die günstige Ver- teilung seiner Wasserstrassen, durch ein gut entwickeltes Eisenbahn- und Telegraphennetz und durch die Rührigkeit und Intelligenz seiner Bevölkerung. Zur Hebung und Förderung desselben haben ferner beigetragen die Er- richtung des Zollvereins und die durch die politischen Ereignisse von 1870—71 erfolgte nationale Wiedergeburt, welche dem Reiche eine einheitliche Regelung des Münz-, Mass- und Gewichtssystems und des Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesens schufen. § 90. Das deutsche Eisenbahnnetz weist eine grosse Zahl von Knotenpunkte7i auf. Seit 1871 entstanden hauptsächlich solche Linien, welche die grossen Mittelpunkte des Handels unmittelbar miteinander verbinden. Das Eisen- bahnnetz Deutschlands (48 700 km) hat jetzt das seiner Nachbarländer überflügelt, so dass Deutschland unter den europäischen Staaten in dieser Beziehung die erste Stelle einnimmt. Die grössten Bahnnetze sind im nord- deutschen Tieflande mit dem Knotenpunkte Berlin und im Rheingebiete mit den Knotenpunkten Düsseldorf, Köln, Frankfurt a. M. und Strassburg. Im südöstlichen

3. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 133

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
133 Unter den Erwerbsquellen ist in erster Linie die Landwirtschaft zu nennen. Freilich ist dieselbe trotz des fruchtbaren Bodens und günstigen Klimas arg ver- nachlässigt, Von Bedeutung für die Ausfuhr ist der Weinbau und die Olivenkultur in Griechenland, die Rosenkultur im Maritzathale, der Getreidebau in Rumänien und der Anbau von vorzüglichem „türkischen" Tabak. Sehr ausgedehnt ist die Schafzucht (das Fleisch der Schafe ist ein Hauptnahrungsmittel) und in Bosnien und Serbien, begünstigt durch die grossen Eichenwaldungen, die Schweinezucht. Auch Seidenzucht und an den Küsten Griechenlands die Schwammfischerei zählen zu wichtigen Erwerbsquellen. Die Erzeugnisse der Industrie sind unbedeutend, ab- gesehen von der Teppichweberei. Den Binnenhandel fördern die neuen Bahnstrecken Belgrad-Konstantinopel und Belgrad-Saloniki. Der Seehandel liegt in der Türkei darnieder und befindet sich meist in den Händen von Ausländern, während er in Griechenland ein sehr leb- hafter ist. Die wichtigsten Ausfuhrprodukte sind: Getreide, Wein, Südfrüchte, Korinthen, Vieh (Schweine), Avoile, Häute, Seide, Schwämme etc. Die wichtigsten Handelsplätze sind : a) In Rumänien: * Bukarest. Jassy. Galatz. b) In der Türkei: * Konstantinopel. ^Saloniki. Adrianopel. — Insel Kreta. c) In Serbien: Belgrad. d) In Bulgarien : Sofia. Philippopel (in Ostrumelien). Warna. e) In Montenegro : Cetinje. f) In Griechenland: * Athen mit dem Vorhafen Piräus. Larissa. Patras. Hermupolis (auf Syra). Korfu (auf Korfu). § 156. Königreich Italien. Die Bevölkerung ist der Ab- stammung nach fast durchweg romanisch und hinsichtlich der Konfession der römisch-katholischen Kirche angehörig.

4. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 114

1873 - Harburg : Elkan
114 C. Von der Revolution von 1848 bis zur Wiederaufrichtung des deutschen Reiches. 1848—i8?i. 1848 8» 169,- Die Februarrevolution und ihre nächsten Folgen, a. Frankreich. Die Unzufriedenheit mit der Regierung Ludwig Phi- lipps führte dahin, daß am 18. Febr. in Paris ein Aufstand ausbrach; der König wurde verjagt und Frankreich zur Republik erklärt. Um die sog. „rothe Republik" zu errichten, erhoben die pariser Arbeiter im Juni einen Aufstand, den aber nach mehrtägiger Straßenschlacht der General Cavaignac überwältigte. Am Ende des Jahres wurde Lud- wig Napoleon Bonaparte, Sohn des früheren Königs Ludwig von Holland (§. 156), durch allgemeine Volksabstimmung zum Präsiden- ten gewählt. Trotz seines Eides auf die Verfassung jagte er (a/i2 1851) die Nationalversammlung auseinander, beseitigte seine Gegner durch Einkerkerung und Verbannung und erklärte sich am 2. Dec. 1852 als Napoleon Iii. zum Kaiser der Franzosen. — sd. Italien. In Folge der Februarrevolution brachen in den meisten Ländern Italiens gleichfalls Aufstände aus. König Karl Albert von Sardinien zog den Lombarden zu Hülfe, welche die österreichische Herrschaft abzuschütteln suchten, wurde aber vom Marschall Radetzky bei Custozza (südöstl. v. Gardasee; 1848) und Novara (westl. v. Mailand; 1849) besiegt. In Nom, wo das Volk eine Republik errichtet hatte, wurde Papst Pius Ix. durch die Franzosen zurückgeführt. —- fo. Oestreich. Der Aufstand in Wien, wurde durch eigne Kraft unterdrückt (Abdankung Metternichs); die Ungarn aber, die unter Kossuth eine Republik gegründet halten, konnten nur mit russischer Hülfe überwältigt werden. §. 170. Fortsetzung. 6. Deutschland. 1) Die Unruhen, die in Wien, Berlin, Baden u. s. w. ausbrachen, bewogen die deutschen Für- sten, eine Nationalversammlung nach Frankfurt zu berufen. Diese wählte den Erzherzog Johann von Oestreich zum Rcichsverweser (1848), beschloß eine neue Verfassung und übertrug dann dem König von Preu- ßen die erbliche Kaiserwürde (1849). Friedrich Wilhelm Iv. aber lehnte dieselbe ab und suchte, mit Ausschluß Oestreichs, einen neuen deutschen Bund unter Preußens Leitung zu gründen. Weil aber Baiern und Württemberg den Beitritt versagten und mit ihnen Oestreich sich zum Kriege bereit machte, gab er den Plan auf, und 1851 ward der Bundes- tag unverändert wieder hergestellt. — 2) Am schwersten wurden durch die Ereignisse dieser Jahre die deutschen Herzogthümer Schleswig- Holstein getroffen. Die dänische Regierung wußte, daß dieselben auf eine baldige Trennung von Dänemark hofften (vergl. §. 173), und war daher um so mehr bestrebt, sie für immer fest zu halten. Darum griffen die Schleswig-Holsteiner 1848 zu den Waffen und erklärten sich für un- abhängig. Unterstützt durch preußische Truppen, drängten sie die Dänen aus dem Lande und rückten in Jütland ein. Als aber Rußland und England drohende Vorstellungen machten, zog Preußen seine Truppen zurück, und die Schleswig-Holsteiner wurden nach tapferem Widerstande von den Dänen bei Jdstedt geschlagen (1850). Nachdem ein östreichi- sches Heer sie entwaffnet hatte, sahen sie sich aufs neue der dänischen

5. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 112

1873 - Harburg : Elkan
112 die Preußen kämen"), bis der Marschall Vorwärts Hülfe brachte („Vor- wärts, Kinder! Ich habe es meinem Bruder Wellington versprochen!"). Unter ihren vereinten Sturmangriffen erlagen die Franzosen bei dem Pachthofe „La belle Alliance" (der schöne Bund), und Gneis enau setzte den „letzten Hauch von Roß und Mann" an ihre Vernichtung. — Napoleon suchte nach Amerika zu entkommen, mußte sich aber einem eng- lischen Kriegsschiffe zum Gefangenen geben, das ihn nach der fernen, ein- samen Insel St. Helena brachte. Zum zweiten Male zogen die ver- bündeten Heere in Paris ein und führten Ludwig Xviii. auf den Thron zurück. — t b. Im zweiten Pariser Frieden ward Frankr:ich auf seine Grenzen von 1789 zurückgeführt; es mußte 700 Mill. Frauken Kriegs- kosten zahlen, die geraubten Kunstschätze herausgeben und 150,000 M. der verbündeten Truppen in seinen Festungen unterhalten. Der Kon- greß in Wien entschied nun über das Schicksal der Länder, jedoch erst, nachdem es fast zu einem neuen Kriege gekommen wäre (Oestreich, Frank- reich und England gegen Preußen und Rußland). Rußland erhielt die polnischen Provinzen, die Preußen und Oestreich in der 3. Theilung Polens zugefallen waren. Die östreichischen Niederlande (Belgien) und Luxemburg wurden mit Holland vereinigt. Oestreich nahm Salz- burg, Tirol, Venedig und Mailand zurück; Schweden behielt Norwegen, an Dänemark wurde Lauenburg gegeben. Vaiern wurde durch An- spach und Baireuth, Würzburg und die Rheinpfalz vergrößert. Preußen überließ Hildesheim, Lingcn und das wichtige Ostfricsland an (das Kö- nigreich) Hannov er und empfieng das schwedische Pommern, die größere Hälfte von Sachsen und die Rheinprovinz (5050 lllm. 10% Mill. E.)> Es erhielt die Größe von 1795 nicht wieder, ward aber ein deutscher Staat und dadurch fähig, die Wacht am Rhein zu halten und später an die Spitze Deutschlands zu treten. — c. Alle Versuche, das deutsche Kai- serreich wieder herzustellen, waren vergeblich; statt dessen schlossen die (35) deutschen Fürsten und (4) freien Städte den deutschen Bund; zum Sitze des Bundestags (Versammlung ihrer Gesandten unter Oest- reichs Vorsitz) wurde Frankfurt a. M. bestimmt. — Daneben schlossen die Herrscher von Oestreich, Preußen und Rußland den „heiligen Bund", durch den sie sich verpflichteten, ihre Völker nach den Vorschriften des Christenthums zu regieren. 1- §. 167. Die Jahre 1815—1848. a. Deutschland, l) Unter der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. (1797—1840) erholte sich der preußische Staat von den tiefen Wunden, die der Krieg geschlagen hatte. Eine besondere Sorge wurde in den ersten Jahrzehndcn des Friedens dem Unterrichtswesen zugewandt; tüchtige Schulmänner, welche die Anstalten des hochverdienten Schweizers Pestalozzi kennen gelernt hatten, brachten neues Leben auch in die Volksschulen, und die Regie- rung sorgte durch die Gründung von Seminaren für eine bessere Aus- bildung der Lehrer. 1817 kam die Vereinigung der Lutheraner und Re- formierten, die Union, zu Stande; der Gustav-Adolfs - Verein 1834. Der Zollverein, der von 1828—32 gegründet wurde, hob den Han- del und Verkehr. — In Vaiern war König Ludwig (1825—40) be-

6. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 117

1873 - Harburg : Elkan
117 getrennt werden sollten, wenn dort die weibliche Linie zur Negierung käme. Dieser Fall trat ein, als König Friedrich Vii. i. I. 1863 starb. Nach dem alten Erbrechte beanspruchte jetzt der H erzog von Augusten- burg die Regierung in Schleswig-Holstein; indes hatten die euro- päischen Großmächte beschlossen (londoner Protokoll v. 1852), daß die Regierung des ganzen dänischen Staats auf den Prinzen Christian von Glücksburg übergehen, daß jedoch die alte Verbindung der Her- zogthümer mit einander nicht gelöset werden sollte. Dessenungeachtet verkündete König Christian das neue dänische Staatsgesetz, welches Schleswig dem Königreiche Dänemark einverleibte. Preußen und Oest- reich erklärten dieses Gesetz für ungültig, und der deutsche Bund ließ durch 12000 Sachsen und Hannoveraner Holstein besetzen. Als dennoch die Dänen nicht nachgaben, erklärten Preußen und Oestreich den Krieg (1864) und ließen 45,000 Mann unter dem Oberbefehl des Feldmar- schalls Wrangel in Schleswig einrücken. Nachdem die Dänen aus ihrer Stellung an der Schlei und am Dannewerk verdrängt waren, besetzten die Oesterreicher (General Gablcnz) Jütland; die Preußen (Prinz Friedrich Karl) aber erstürmten die düppeler Schanzen (nördl. von Flensburg (18. Apr. 1864) und erzwangen den Uebergang nach der Insel Alsen (29. Juni). Im Frieden von Wien trat darauf Däne- mark die beiden Herzogtümer nebst Lauenburg an Preußen und Oest- reich ab. §. 174. Der deutsche Krieg, a. Von dem deutschen Volke wie 1866 von den deutschen Regierungen wurde es offen ausgesprochen, daß die deutsche Bundesverfassung einer Umgestaltung bedürfe. Kaiser Franz Joseph legte den 1863 nach Frankfurt berufenen Fürsten einen Plan vor, wornach Oestreich an die Spitze Deutschlands treten sollte. König Wil- helm versagte seinen Beitritt, weil er Preußen (19 Mill. E.) Oestreich (14 Mill. in Deutschland, darunter etwa die Hälfte Slaven) nicht unter- ordnen konnte, und weil dem deutschen Volke kein beschließender Reichs- tag geboten ward. In Deutschland entstanden zwei Parteien, von denen die eine für Oestreich, die andre für Preußen eintrat. Ein ernster Zwie- spalt entstand außerdem zwischen diesen beiden Mächten wegen Schles- wig-Holsteins. Preußen verlangte, daß diese mit großen Opfern erwor- benen Länder mit ihm eine nähere Verbindung eingehen sollten; Oestreich wollte sie ohne weiteres dem Herzog von Augustenburg überweisen. Im Vertrage von Gastein (1865) einigte man sich vorläufig, daß Oestreich Holstein, Preußen Schleswig besetzen und Lauenburg an Preußen fallen sollte. Als aber schließlich Oestreich in der Bundesversammlung (14. Juni 1866) beantragte, das Bundesheer gegen Preußen kriegsbereit zu machen, und als dieser Antrag mit 9 gegen 6 Stimmen angenommen wurde, trat Preußen mit mehreren kleinen Staaten (Mecklenburg, Oldenburg, Vraun- schweig, Weimar rc.) aus dem deutschen Bunde. Damit war der Krieg erklärt. — b. Auf Oestreichs Seite standen Baiern, Württemberg, Sach- sen, Hannover, beidd Hessen, Nassau und gezwungen auch Baden; Preu- ßen fand dagegen in dem Könige von Italien einen Bundesgenossen. Mitte Juni rückten preußische Truppen in Hannover und Hessen ein.

7. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 21

1872 - Harburg : Elkan
— 21 — durchfließt und ins schwarze Meer mündet. Links: die Altmühl, Nab, der Regen, die March; rechts: die Jller, der Lech, die Isar und der Inn, die Ens, Leitha, Drau und Sau. (St.: Ulm, Ingolstadt, Regensburg, Linz und Wien). Aufgaben: (Nb. für alle folgenden Länder zu wiederholen!) l) Gib an, auf welchem Gebirge jeder Fluß entspringt, welche Gebirge er zur Seite hat und wo er mündet! 2) Zeichne die Flüsse mit ihren Nebenflüssen und Städten! c. Landseen: 1) im baltischen Höhenzuge: der Mauer-und der Spir- dingsee (Preußen), der Müntz-, fchweriner, eutiner und plöner See; 2) im N. der Alpen: der Boden-, Ammer-, Wurm- und Chiemsee; im S. der zirknitzer See. — d. Kanäle: der Eiderkanal zwischen Nord- undostsee, der plauensche K. zwischen Elbe und Havel, der Finnow-K. zwischen Havel und Oder, der Friedrich-Wilhelms-K. zwischen Spree und Oder, der bromberger K. zwischen Netze und Weichsel, der Ludwigskanal zwischen Main und Donau, der Rheinkanal im Elsaß. §. 22. 5) Bewohner, a. Abstammung. Sprache. 1) Von den 55 Millionen Menschen, die Deutschland (mit-Einschluß Deutsch-Oestreichs) bewohnen, ist die große Mehrzahl deutscher Abstammung; in der öst- lichen Hälfte aber sind die Deutschen mit Slav en gemischt, welche in der Völkerwanderung von Osten eindrangen und jetzt größtenteils deutsche Sprache und Sitte angenommen haben. (Alte Grenzlinie: von Kiel nach Lüneburg, längs der Ilmenau, über Halle, das Fichtelgebirge, Main, Regnitz, Nürnberg, den südlichen Theil des Böhmerwaldes, längs der Donau bis Linz und dann gerade nach S. — Die Ortsnamen auf itz, tz und in sind slavisch). 2) In der norddeutschen Ebene herrschen die nieder- oder plattdeutschen, in Mittel- und Süddeutschland die ober- deutschen Mundarten (p, ph; k, ch; d, t; t, s). Die Polen in Posen, die Tschechen in Böhmen und viele Mähren, Steiermärker und Krainer reden noch jetzt ihre slavische Muttersprache. An der Grenze von Italien wird italienisch, an der französischen in Lothringen französisch und in Nordschleswig dänisch gesprochen. — b. Verfassung. Die deutschen Staaten mit Ausnahme Oestreichs und Lichtensteins haben im I. 1871 einen Bundesstaat, „das deutsche Reich," gegründet, an dessen Spitze der König von Preußen als deutscherkaiser steht. Die Gesandten der Fürsten und freien Städte bilden den Bundesrath, die Abgeordneten des Volks den Reichstag; an der Spitze der Reichsregierung steht der Reichskanzler. — c. Uebersicht der Staaten des deutschen Reichs. Bundesstaaten. Größe. Ihm. Einwohnerzahl. Städte. 1. Königreich Preußen. 2. - Bayern. 6396. ' 1373. f. 25 Mill. f. 5 - Berlin, Stettin, Königs- berg, Posen, Breslau, Magdeburg,Kiel,Hanno- ver,Kassel,Münster,Köln. München, Augsburg, Re- gensburg, Nürnberg, Würzburg, Speier.

8. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 19

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Zweites Kapitel. 19 Stade im Kampfe gegen die Ditmarfen siel, suchte dessen Bruder, Dom- propst zu Bremen, die Grafschaft für seine Kirche zu gewinnen. Diesem Beginnen widersehten sich die Vormünder des jungen Herzogs; ein Für- stentag wurde zur Ausgleichung der Streitigkeit nach Rammelsloh ausge- schrieben, und hier war es, wo die sächsischen Edlen, wenn schon auf eine unbillige Weise, den Erwerb der Grafschaft Stade für ihren Herrn erlang- ten. Weniger glücklich war Heinrich in seinen einige Jahre darauf ange- wandten Bemühungen, durch den Kaiser in den Besitz des seinem Vater unrechtmäßiger Weise entrissenen Baiern gesetzt zu werden. In diese Zeit fallt der Kreuzzug Konrads Iii.; ihm schlossen die streitlustigen Ritter des südlichen Deutschlands sich an, durch die glühende Rede des Abtes Bem- hard von Clairvaux zur Erkampfung des heiligen Grabes begeistert. Nur der Norden unsers Vaterlandes nahm an dieser Unternehmung weniger Theil; er glaubte in der Bekämpfung der heidnischen Nachbarstaven dieselbe Ehre vor Gott zu erstreiten. Demzufolge zogen die streitlustigen Sachsen, geführt von Heinrich dem Löwen, welcher so eben die Ritterweihe empfan- gen hatte, die Bewohner der Altmark unter Albrecht dem Baren, die Herrn des Meißnerlandes unter Konrad von Wettin, vereinigt auf die Slaven. Gegen diesen drohenden Angriff rüstete sich Fürst Niclot an der Spitze sei- ner Obotriten mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln, siel, als Graf Adolph von Holstein den zugesagten Beistand ihm weigerte, verheerend in dessen Land und besetzte seine Burgen mit zuverlässigen Männern. Die Obotriten kämpften mit dem Muthe der Verzweiflung für Freiheit und Glauben, und ohne erhebliche Vortheile errungen zu haben, zog 1147 das Heer der Christen über die Elbe zurück, zufrieden, daß ihnen die Zusage der Annahme von Christi Lehre gegeben war. Durch die Vermahlung von Clementia, der Tochter Konrads von Zähringen, erstarkt, suchte Heinrich der Löwe seine Macht im Norden im- mer fester zu begründen, um eben dadurch seine Bewerbungen um Baiern mit Erfolg betreiben zu können. Der größere Theil von Sachsen gehorchte ihm als einem Erbherrn; jetzt galt es, eine ähnliche Gewalt in den jenseit der Elbe gelegenen Landen zu begründen. Zu diesem Behufe wählte er nicht den Weg der Gewalt, sondern durch Annahme des Kreuzes wollte er die slavischen Stämme an seine Herrschaft ketten. Als diese zu den Zeiten von Fürst Gottschalk die Altäre ihrer Götter zu verlassen ansingen, sah man zu Oldenburg, Meklenburg und Ratzeburg drei bifchöstiche Kirchen unter ihnen erblühen. In den nachfolgenden Kämpfen waren auch diese untergegangen, bis nach dem jüngsten Kreuzzuge Erzbischof Hartwig von

9. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 30

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
30 Erstes Buch. Zweiter Abschnitt. der Bischof gerettet werden konnkd, um als Gefangener nach Artlenburg geführt zu werden. Indessen sah sich Heinrich immer enger von seinen Feinden umzogen. Nur im Norden glaubte er die Vertheidigung noch mit Erfolg weiter füh- ren zu können, und so begab er sich über Lüneburg nach Nordalbingien, aus dessen Burgen er die Söldner des Grafen Adolph Ii. von Holstein vertrieb. Da erschien im Sommer 1181 auch der Kaiser mit dem Reichsheerein Sachsen, und bewirkte durch seine Gegenwart, daß die meisten Vasallen Heinrichs zu ihm übergingen. Einen Theil der Fürsten ließ Friedrich I. vor dem eingeschlossenen Braunschweig und Blankenburg zurück; mit den übrigen folgte er seinem Widersacher nach der Elbe. Ob auch das Schloß auf dem Kalkberge bei Lüneburg seinen Angriffen trotzte, sah er doch fast ganz Sachsen, bis auf die übcrelbischen Lande, bezwungen; auch diese zu gewinnen, eilte er jetzt nach dem Elbstrom. Durch den Treubruch so vieler Kriegsgenossen mißtrauisch gemacht, hatte Heinrich die Grafen von Hol- stein und Ratzeburg von seiner Seite gestoßen. Er fühlte auch ohne diese Muth genug, die Fehde mit Kaiser und Reich zu bestehen. Aber wahrend er mit seiner kleinen Schaar sich zur Vertheidigung des rechten Elbufers rüstete, erhoben sich die durch seine Harte gedrückten Vasallen in seinem Rücket, und ringsum bedroht, er allein furchtlos, wahrend Alle um ihn verzagten, fuhr er die Elbe hinab, um von Stade aus den Kampf fortzu- setzen. Alsbald setzte der Kaiser über den Strom, und belagerte das von dem treuen Bernhard von Welpe vertheidigte Lübeck. Die Bürger dieser Stadt hingen fest an Heinrich, dem sie Schutz und Verbreitung ihres Han- dels verdankten. Als die Stürme der Feinde sich mehrten und gleichzeitig König Waldemar von Dänemark den Hafen einschloß, sandten sie, mit Be- willigung des Kaisers, Boten nach Stade, um anzufragen, ob sie Entsatz von Seiten des Herzogs zu erhoffen hatten. Dazu fühlte sich Heinrich zu schwach, und um seine Bürger der Noth des Krieges zu entziehen, rieth er zur Ergebung. Hierauf hielt der Kaiser seinen Einzug in die Stadt, welche er für reichsfrei erklärte, und begab sich dann zur Belagerung Lüneburgs zurück, in dessen Mauern sich die Herzogin Mathilde befand. Außer diesem Schlosse und Braunschweig war nur noch Stade Heinrich dem Löwen ge- blieben. Er begriff, daß jeder Widerstand gegen die vielfach überlegene Macht seiner Feinde fruchtlos sei, und noch ein Mal den Versuch wagend, durch ein Zwiegespräch die alte Liebe in dem Herzen des Kaisers zu er- wecken, bat er um eine Zusammenkunft. Auf der Haide, nördlich von Lü- neburg, traf Heinrich den Staufen, der kein Bedenken getragen haben

10. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 35

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Sechstes Kapitel. 35 schien Philipp mit seinem Gefolge in Magdeburg, um den Welfen zu be- kämpfen, wahrend Pfalzgraf Heinrich in mehr als einem Streite die Wi- derfacher seines Bruders demüthigte. Umsonst wurde Braunschweig von den schwäbischen Rittern angegriffen; auf den Mauern der Stadt glaubte man den heiligen Autor für die Welfen streiten zu sehen, und an der Ein- nahme verzweifelnd, verließ Philipp 1202 den Norden Deutschlands, der, nach der Unterwerfung des Erzbischofs von Bremen, bald nur die könig- liche Gewalt Otlo's Iv. anerkannte. Im Jahre 1203 beschlossen die drei Söhne Heinrichs des Löwen, Otto Iv., Pfalzgraf Heinrich und Wilhelm (Langschwert), das Erbe des Vaters zu theilen. Solches geschah zu Paderborn, und sielen die Be- sitzungen am linken Ufer der Elbe, nördlich von Harburg, die Lehen in Bremen und Verden, Hannover, ein Theil von Calenberg und dem Lüne- burgischen, so wie Eimbeck und der welsische Besitz des Eichsfeldes an Pfalzgraf Heinrich, wahrend Wilhelm die überelbischen Lande und den öst- lichen Theil von Lüneburg, Otto Iv. aber vornehmlich das Land um Braunschweig und den Unterharz erwarb. Gleichzeitig dauerte der Kampf gegen Philipp fort, für welchen sich bald auch der Erzbischof von Eöln er- klärte. Dennoch würde Otto, dessen Vasallen die schwäbisch gesinnte Stadt Goslar erstiegen und geplündert hatten, mit Erfolg haben widerstehen kön- nen, wenn nicht die 1204 erfolgte Veruneinigung mit seinem Bruder Hein- reich seine Kraft gebrochen hatte. Unmuthig, daß Otto ihm für die durch die Schwaben entrissene Pfalzgrafschaft am Rhein, dem Erbe Konrads, die verlangte Entschädigung nicht zugestehen wollte, trat Heinrich zu den Staufen über. Schon schien in Folge dessen der Einfluß. Otto's in Deutschland völlig vernichtet, als sich derselbe durch. den Mord Philipps durch Otto von Wittelsbach^ (1208) auf eine unerwartete Weise hob. Selbst die Ritter und Städte von Schwaben huldigten nach diesem Ereig- nisse dem Welfen, der sich in Mainz mit Beatrix, der Tochter des erschla- genen Philipp, verlobte, und dadurch beide um die Krone hadernden Par- teien vereinigt zu haben schien. Mit einem stattlichen Heere brach Otto Iv. 1209 nach Italien auf, wo er von den welsisch gesinnten Städten jubelnd ausgenommen wurde und in Rom die Kaiserkrone erwarb. Unlange dar- nach belegte jedoch Papst Innocenz Iii., vor dem Ansehen, dessen der Welfe in Italien genoß, erbangend, diesen mit dem Bann, und erklärte den jun- gen Friedrich, Sohn Heinrichs Vi., für den rechtmäßigen Nachfolger im Reiche. Umsonst suchte Otto Iv. sich der Besitzungen seines Gegners im südlichen Italien zu bemächtigen; gerufen durch den Abfall vieler hohen Vasallen, begab er sich 1211 nach Deutschland zurück, wahrend der junge
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