Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 25

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
25 und weiter fortzubilden und über die ganze Erde aus- zubreiten. Die geistigen Unterschiede der Menschen beziehen sich auf die Sprache, die Religion und den Kulturgrad. Alle Menschen, welche dieselbe Sprache sprechen, bilden ein Volk (Deutsche, Engländer, Franzosen etc.). Sobald eine Sprache durch Eroberung, durch Handel und Verkehr weit über die Grenzen des Mutterlandes verbreitet ist, nennt man sie We Ithandels spräche. Die verbreitetste Welthandelssprache ist heutzutage das Eng- lische. Dies erklärt sich aus der Grösse des englischen Kolonialbesitzes und der britischen Seemacht, sowie auch ' aus dem Umstände, dass die Nordamerikaner, welche nächst England den grössten Seeverkehr haben, das Eng- lische als Muttersprache reden. Nach ihrer Religion scheiden sich die Menschen in Verehrer eines Gottes (Christen, Juden, Mohammedaner) und Heiden (Buddhisten, Brahmaisten, Fetischanbeter etc.). Dass auch die verschiedenen Religionen durch ihre Satzungen für die wirtschaftlichen und kommerziellen Verhältnisse von Belang sind, ist leicht begreiflich. So ist der Buddhismus in Indien, China und Japan mit seinen weichmütigen Tierschutzgeboten schuld daran, dass in diesen Ländern die Viehzucht so schlecht ent- wickelt ist, der Mohammedanismus mit seinem Wein- verbote, dass die Rebenkultur in Westasien und Nord- afrika so vernachlässigt ist, die Ahnenverehrung, dass in China der Bergbau so langsame Fortschritte macht. Nach dem Stande der Kultur pflegt man die Menschen einzuteilen in Jäger- und Fischervölker (Amerika und Polargegenden), Hirten- und Nomadenvölker (Innerasien, Arabien, Südafrika) und Kulturvölker. Die letzteren stehen am höchsten, denn bei ihnen gesellen sich zum Ackerbau, der ersten Bedingung für die Gründung fester Wohnsitze, Bergbau, Handel, Schiffahrt, Industrie und Gewerbe, Wissenschaft und Künste. Von der gesamten Bevölkerung der Erde sind 5/6 Kulturvölker.

3. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 44

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
44 1) Das deutsche Alpenland. 2) Die Schwäbisch-Bayerische Hochebene. 3) Das deutsche Mitte Ige birgs land. 4) Die norddeutsche Tiefebene. i. Das deutsche Alpenland. § 73, Der Anteil des deutschen Reiches an den Alpen ist nur ein sehr geringer, da nur die Allgäuer Alpen, zwischen Bodensee und Lech, die Bayerischen Alpen zwischen Lech und Inn und ein Teil der Salzburger Alpe?i zwischen Inn und Salzach in das Geriet des Königreichs Bayern fallen. Nichtsdestoweniger haben die Alpen für Deutsch- land insofern eine hohe Bedeutung, als einige für den Verkehr wichtige Wasserwege hier ihre nie versiegenden Quellen haben, sowie dadurch, dass ein grosser Teil des deutschen Verkehrs nach dem europäischen Süden die Alpen zu passieren hat. Für diesen Verkehr besonders wichtig sind die Pässe über den Brenner und über den St. Gott- hard mit ihren grossartigen Eisenbahnanlagen. Die deutsche?i Alpen erheben sich nur in einzelnen Spitzen über die Schneegrenze, so in den Bayerischen Alpen in der 3000 m hohen Zugspitze, dem höchsten Berge Deutschlands Zur Erhöhung der landschaftlichen Reize des deutschen Alpen- landes trägt der Reichtum an Alpcnseeen wesentlich bei. Am schönsten ist der Königssec in den Salzburger Alpen, dessen tiefgrünes "Wasserbecken von hohen, steilen Uferwänden ein- geschlossen und von hohen Bergen umlagert ist. Zu letztern gehört der 2700 m hohe Watsinann. Die wichtigsten Erwerbs- quellen bilden in den weidenreichen Allgäuer Alpen die Vieh- zucht, besonders die Rindviehzucht, und der Ackerbau. In den waldreichen Bayerischen Alpen nähren sich die Bewohner von Waldwirtschaft und Holzschnitzerei und in den salzreichen Salzburger Alpen gesellt sich zur Sennivirtschaft und Bild- schnitzerei noch der Bergbau. Im ganzen Alpengebiete ist während der Sommermonate auch der Fremdenverkehr eine Quelle reichen Einkommens. So sind namentlich Reichenhall und Berchtesgaden vielbesuchte Kurorte und zugleich bedeutend durch Salzgewinnung. 2. Die Schwäbisch-Bayerische Hochebene. § 74. Die Schwäbisch-Bayerische oder oberdeutsche Hochebene schliesst sich dem Nordfusse der Alpen an und reicht

4. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 13

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
13 auf wenige Seemeilen den angrenzenden Uferstaaten vorbehalten. Als hauptsächliche Fanggründe für Wale gelten die Polarmeere. Der Robbenschlag geschieht namentlich an den Küsten des Nördlichen Eismeeres und bei Neufund- land. Auch der Stockfischfang ist am ergiebigsten auf den grossen Bänken von Neufundland. Die Heringsfischerei wird fast an allen Küsten der Nord- und Ostsee, nament- lich aber an der schottischen Ostküste in ausgedehnter Weise betrieben. Die Schwammfischerei ist sehr beträcht- lich an den östlichen Gestaden des Mittelmeeres, die Korallenfischerei im Mittelmeer, die Perlen- und Perlmutter- fischerei bei Ceylon, in dem Persischen Meerbusen und im Roten Meere. Der Gesamtwert der Seefischereiprodukte repräsentiert jährlich mehrere hundert Millionen. ' Allein der Wert der in der Nordsee jährlich gefangenen Fische beträgt nicht weniger als 164 Millionen Mark. Die ein- zelnen Staaten, deren Küsten an die Nordsee grenzen, sind an diesem Ertrage sehr verschieden beteiligt. England zieht jähr- lich ein Kapital von fast 85 Millionen Mark aus den Gewässern der Nordsee, Schottland etwa 28'/2 Millionen Mark, so dass sich der Anteil Grossbritanniens an dem Ertrage der Nordseefischerei auf beinahe 3a des Gesamtertrages stellt. Hinter Schottland an dritter Stelle folgt Hollaiid mit einem Ertrage von 19 Millionen Mark, dann kommt Frankreich mit einem solchen von 12 Millionen Mark. Erst an fünfter Stelle steht Deutschland, das für etwa 10 Millionen Mark Fische aus der Nordsee gewinnt. Norwegen erzielt einen Ertrag von 4, Belgien einen solchen von 3,5 und Dünemark von 1,5 Millionen Mark. — Das Gewicht der jährlich in der Nordsee gefangenen Fische stellt sich auf V\ï Millionen Centner oder 3072 Pfund auf den Hektar. / § 20. Die pflanzlichen Produkte der Meere sind gegenüber den Produkten aus dem Tierreiche nur von geringer Bedeutung. Von Belang ist nur das Seegras (eine Laich- krautart), das besonders an seichten, schlammigen Stellen der Nord- und Ostsee wächst, von Stürmen oft massen- haft ans Land geworfen wird und bei der Kissen- und Matratzenfabrikation einen wichtigen Handelsartikel bildet.

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 63

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
63 Farbwarenfabrikation-. Ludwigshafen bei Mannheim, Höchst a. M., Elberfeld, Mainkur bei Frankfurt a M. Berlin, Offenbach etc. Cementfabrikation: Stettin, Hannover, Breslau etc. Uhrenindustrie: Glashütte, Schwarzwald. Spielware?ifabrikation : Nürnberg, Sonneberg etc. Möbelfabrikation; Berlin, Dresden, Mainz, Frankfurt a. M., München. Pianofortefabrikation : Berlin, Stuttgart, Leipzig, Dresden d) Handel und Verkehr. § 89. Der Handel Deutschlands wird in seinem Umfange nur von dem Grossbritanniens übertroffen. Er wird be günstigt durch den grossen Reichtum an Erzeugnissen sowohl des Bodens, wie des Gewerbefleisses, durch die günstige Lage an zwei Meeren, durch die günstige Ver- teilung seiner Wasserstrassen, durch ein gut entwickeltes Eisenbahn- und Telegraphennetz und durch die Rührigkeit und Intelligenz seiner Bevölkerung. Zur Hebung und Förderung desselben haben ferner beigetragen die Er- richtung des Zollvereins und die durch die politischen Ereignisse von 1870—71 erfolgte nationale Wiedergeburt, welche dem Reiche eine einheitliche Regelung des Münz-, Mass- und Gewichtssystems und des Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesens schufen. § 90. Das deutsche Eisenbahnnetz weist eine grosse Zahl von Knotenpunkte7i auf. Seit 1871 entstanden hauptsächlich solche Linien, welche die grossen Mittelpunkte des Handels unmittelbar miteinander verbinden. Das Eisen- bahnnetz Deutschlands (48 700 km) hat jetzt das seiner Nachbarländer überflügelt, so dass Deutschland unter den europäischen Staaten in dieser Beziehung die erste Stelle einnimmt. Die grössten Bahnnetze sind im nord- deutschen Tieflande mit dem Knotenpunkte Berlin und im Rheingebiete mit den Knotenpunkten Düsseldorf, Köln, Frankfurt a. M. und Strassburg. Im südöstlichen

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 65

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
65 klein. Auch an Vieh und Fleisch deckt Deutschland seinen Be- darf nicht. Pferde werden fast aus allen Nachbarländern, Rind- 7deh wird aus Dänemark, Österreich-Ungarn, Speck, Schmalz, Rauchfleisch und Fleischextrakt besonders aus Amerika eingeführt. Die Viehausfuhr erstreckt sich hauptsächlich auf Schweine und Schafe. — Heringe- werden in grossen Mengen aus England, Norwegen und den Niederlanden importiert. Auch die deutsche Forstwirtschaft vermag nicht alle Be- dürfnisse der Industrie zu befriedigen. Bau- und Nutzholz wird aus Österreich-Ungarn und Skandinavien eingeführt; aus- ländische Hölzer für den Schiffbau und die Möbelindustrie werden aus Mittelamerika, Mexiko, den Antillen, sowie Ostindien und den ostasiatischen Inseln bezogen ; demgegenüber besteht eine geringe Holzausfuhr besonders nach Westen. Sehr bedeutend ist die Ausfuhr an Erzeugnissen «les Berg- baues. Die Einfuhr englischer Steinkohlen und böhmischer Braunkohlen wird durch eine ganz bedeutende Steinkohlenausfuhr nach den westlichen Nachbarländern, sowie nach Russland, der Schweiz und Österreich-Ungarn überwogen. Salz wird besonders nach Belgien und den Niederlanden, nach Dänemark und der Schweiz ausgeführt. Die Einfuhr an Erzen (Eisenerzen aus Frankreich, der Balkanhalbinsel etc.) übertrifft die Ausfuhr an Wert, wenn sie auch an Gewicht hinter ihr zurückbleibt, da Deutschland viele wertvolle Metalle (Silber, Gold, Zink etc.) vom Auslande beziehen muss. $ 93. Kolonialwaren, Südfrüchte, Wein und feine Spirituosen, sowie Petroleum bezieht Deutschland fast nur vom Auslande : Kaffc aus Brasilien, Java, Ceylon etc., Gewürze von den Ost- indischen Inseln, Ceylon, Westindien, Tabak aus den Vereinigten Staaten, Brasilien, West- und Ostindien, der Türkei etc. — Süd- früchte (Citronen, Orangen, Weintrauben), frisch und getrocknet, werden besonders aus den Mittelmeerländern bezogen. Weine kommen aus Frankreich, Italien, Ungarn, Spanien, Portugal und einigen Gegenden fremder Erdteile (z. B. Kap.-Weine). Aus- geführt wird wenig Wein, aber viel Bier, vor allem aus Bayern. Die Rohstoffe der Weheindustrie liefert zum grössten Teile das Ausland. Schafwolle wird aus Australien, Lama- und Alpakawolle aus Südamerika, Flachs aus Russland, Baumwolle aus den Vereinigten Staaten und Ostindien, Baumwolle7i- und Leine7igarne aus England, Roh- und Florettseide aus der Schweiz und Italien eingeführt. Absatzgebiete für die Erzeugnisse dieser Industrie sind die Nachbarstaaten Deutschlands, die deutschen Kolonien und andere überseeische Gebiete. 5

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 141

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
141 duktionsgebiete, welche Baumwolle, Thee, Reis, Weizen, Kaffee, Tabak, Jute, Gewürze etc. weit über den Bedarf liefern. Die "Viehzucht wird besonders von den Nomaden in den mittleren Steppen und Wüstenstrichen des Konti- nents betrieben. Sehr wichtig ist die Seidenraupenzucht in Ostasien, und von hoher Bedeutung sind Kamel und Elefant als Lasttiere. Die Nordmongolen sind grössten- teils Jäger- und Fischer Völker. An mineralischen Schätzen ist der Erdteil reich. Die grossen Kohlen- und Eisenlager sind aber noch nicht genügend erschlossen. Besonders reich an edlen Metallen sind der Altaï und die östlichen Gebirgsabhänge. In mehreren Gegenden, besonders in Indien, gewinnt man auch Edelsteine. Die Industrie im Sinne der europäischen Fabrik- industrie hat nur in Vorderindien Bedeutung. Doch leisten einzelne Kulturvölker, besonders die Chinesen und Japaner, in der handwerksmässigen Technik (Weberei, Elfenbeinschnitzerei, Porzellan- und Lackwarenfabri- kation etc.) Vorzügliches. Der Handel Asiens entspricht nicht der Grösse des Erdteils und dem Reichtum seiner Erzeugnisse. Der Binnenhandel beruht zu einem grossen Teile, wie schon vor Jahrtausenden, auf dem Karawanenverkehr. Für die Anlage von Eisenbahnen ist durch die britische Re- gierung in Ostindien, durch Russland in Kaukasien, Sibirien und Russisch-Centraiasien und durch Japan in letzter Zeit manches geschehen. Besser ist das Tele- graphennetz entwickelt. Wichtig für den Handel sind die von Europa ausgehenden Kabel. Der Seehandel ist meist in den Händen der Europäer, besonders der Eng- länder, Holländer, Franzosen und Deutschen. Die beiden Haupthandelsgebiete sind Britisch-Indien und China, auf welche allein fast 2/z des gesamten asiatischen Aussenhandels entfallen. Ausgeführt werden haupt- sächlich Rohstoffe (Erzeugnisse des Ackerbaues und I

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 133

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
133 Unter den Erwerbsquellen ist in erster Linie die Landwirtschaft zu nennen. Freilich ist dieselbe trotz des fruchtbaren Bodens und günstigen Klimas arg ver- nachlässigt, Von Bedeutung für die Ausfuhr ist der Weinbau und die Olivenkultur in Griechenland, die Rosenkultur im Maritzathale, der Getreidebau in Rumänien und der Anbau von vorzüglichem „türkischen" Tabak. Sehr ausgedehnt ist die Schafzucht (das Fleisch der Schafe ist ein Hauptnahrungsmittel) und in Bosnien und Serbien, begünstigt durch die grossen Eichenwaldungen, die Schweinezucht. Auch Seidenzucht und an den Küsten Griechenlands die Schwammfischerei zählen zu wichtigen Erwerbsquellen. Die Erzeugnisse der Industrie sind unbedeutend, ab- gesehen von der Teppichweberei. Den Binnenhandel fördern die neuen Bahnstrecken Belgrad-Konstantinopel und Belgrad-Saloniki. Der Seehandel liegt in der Türkei darnieder und befindet sich meist in den Händen von Ausländern, während er in Griechenland ein sehr leb- hafter ist. Die wichtigsten Ausfuhrprodukte sind: Getreide, Wein, Südfrüchte, Korinthen, Vieh (Schweine), Avoile, Häute, Seide, Schwämme etc. Die wichtigsten Handelsplätze sind : a) In Rumänien: * Bukarest. Jassy. Galatz. b) In der Türkei: * Konstantinopel. ^Saloniki. Adrianopel. — Insel Kreta. c) In Serbien: Belgrad. d) In Bulgarien : Sofia. Philippopel (in Ostrumelien). Warna. e) In Montenegro : Cetinje. f) In Griechenland: * Athen mit dem Vorhafen Piräus. Larissa. Patras. Hermupolis (auf Syra). Korfu (auf Korfu). § 156. Königreich Italien. Die Bevölkerung ist der Ab- stammung nach fast durchweg romanisch und hinsichtlich der Konfession der römisch-katholischen Kirche angehörig.

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 192

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
192 der chilenischen Westküste führt, grössere Bedeutung. Die wichtigsten Ausfuhrprodukte sind Erzeugnisse der Viehzucht (Wolle, Häute, Felle, Hörner, ge- trocknetes, gesalzenes und gefrorenes Fleisch, Fleisch- extrakt) und Getreide. Die wichtigsten Ha?idelsplätze sind : *Buenos-Aires. La Plata. Santa Fé. Cordoba. § 220. c) Uruguay (Vö Mill, qkm, 3a Mill. Einw.), zwischen dem südlichen Brasilien und dem La Plata gelegen, ist im Norden gebirgig, sonst baumlose Ebene Die Bevölkerung besteht zu 90% aus Weissen, besonders spanischer und portugiesischer Abkunft; weniger zahlreich sind Italiener, Franzosen, Deutsche und Mischlinge. Die Haupterwerbsquelle in dem zum Ackerbau fast gar nicht geeigneten Steppenlande bildet die Viehzucht. Der Handel, durch gute Verkehrswege gefördert, bringt hauptsächlich Erzeugnisse der Viehzucht (Häute, Felle, Wolle, Fleisch, Fleischextrakt, Talg etc.) zur Ausfuhr, welche sich auf mehr als 100 Millionen Mark beläuft. Die wichtigsten Handelsplätze sind : ^Montevideo und Fray Bentos (Hauptort für die Bereitung des Liebig'schen Fleischextrakts). § 221, d) Paraguay (Xa Mill, qkm, 480 Tsd. Einw.), zwischen dem Paraguay und dem Parana gelegen, besteht aus weit ausgedehnten Wiesenlandschaften mit unzähligen Waldinseln, hat sehr ergiebigen Boden und ist reich an Früchten und Wild. Die Bevölkerung setzt sich zu 63% aus Misch- lingen, zu 23% aus Indianern und zu 14% aus Weissen zusammen und treibt hauptsächlich Acker- hau und Viehzucht. Der Handel führt hauptsächlich Paraguaythee (Maté), Tabak, Orangen und Häute aus. Der wichtigste Handelsplatz ist Asuncion.

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 159

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
159 Sudannegern beschränkt sie sich fast nur auf die kunst- lose Herstellung der täglichen Gebrauchsartikel. Im Kaplande werden fast alle europäischen Gewerbe be- trieben. Im Handel und Verkehr nimmt Afrika unter allen Erdteilen die unterste Stelle ein. Der Binnenhandel, durch Unwegsamkeit des Landes gehemmt, wird durch Karawanen vermittelt. Kamelkarawanen im Norden, Esel- und Maultierkarawanen in den Gebirgsländern, Trägerkarawanen in Centraiafrika und Ochsenkarawanen in Südafrika bewegen sich schwerfällig auf ungebahnten Pfaden und in steter Furcht, überfallen und ausgeraubt zu werden. Eisenbahnen, Telegraphen und Posten giebt es nur in den von Europäern beherrschten Gebieten (Ägypten, Kapland etc.). An vielen Orten ist der Handel einfacher Tausch, an andern wird er mit Hülfe von Baumwollstoffen, Salzziegeln, Kaurimuscheln, Glas- perlen etc. bewirkt. Eine sehr verbreitete Münze ist der Maria-Theresia-Thaler, im nördlichen Gebiete gilt haupt- sächlich französisches Geld. Auch der Seehandel ent- spricht bei weitem nicht der Erzeugungskraft des Landes. Ausgeführt werden namentlich: Häute, Wolle, Palmöl, Elfenbein, Straussenfedern, Baumwolle, Kautschuk, Gold, Diamanten; eingeführt hauptsächlich Industrie-Erzeugnisse. B, Die wichtigsten Handelsgebiete. § 183. Die Länder am Nil. Sie umfassen Ägypten, das Reich des Mahdi und Abessynien. a) Ägypten (1 Mill, qkm, 7 Mill. Einw.), das alte Wunderland der Pharaonen, fast doppelt so gross wie das Deutsche Reich, ist ein tributpflichtiger Schutz- staat der Türkei, der von einem erblichen Vicekönig (Khedive) beherrscht wird. Seit 1882 steht das Land ganz unter englischer Verwaltung. Durch die eigentümliche Entwickelung seiner uralten Kultur ist Ägypten eines der merkwürdigsten Länder ge-
   bis 10 von 36 weiter»  »»
36 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 36 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 3
7 0
8 2
9 0
10 1
11 0
12 1
13 4
14 0
15 10
16 0
17 1
18 3
19 0
20 0
21 0
22 4
23 0
24 2
25 2
26 0
27 0
28 0
29 23
30 1
31 0
32 0
33 0
34 3
35 4
36 0
37 1
38 2
39 2
40 2
41 9
42 0
43 0
44 1
45 1
46 0
47 0
48 0
49 6

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 13
1 0
2 1
3 6
4 79
5 14
6 18
7 0
8 3
9 0
10 19
11 43
12 0
13 1
14 0
15 1
16 3
17 3
18 5
19 0
20 0
21 14
22 0
23 0
24 4
25 0
26 2
27 7
28 5
29 3
30 0
31 0
32 1
33 2
34 3
35 0
36 5
37 1
38 2
39 0
40 26
41 1
42 0
43 1
44 10
45 1
46 2
47 10
48 7
49 7
50 21
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 9
58 0
59 0
60 6
61 29
62 17
63 0
64 26
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 24
71 0
72 1
73 4
74 4
75 2
76 1
77 3
78 1
79 45
80 7
81 0
82 0
83 0
84 17
85 0
86 1
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 10
93 4
94 0
95 27
96 1
97 7
98 2
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 1
3 1
4 0
5 4
6 0
7 3
8 2
9 7
10 5
11 8
12 1
13 0
14 0
15 2
16 1
17 1
18 1
19 4
20 2
21 4
22 1
23 0
24 1
25 1
26 10
27 0
28 0
29 1
30 8
31 2
32 1
33 18
34 4
35 3
36 1
37 1
38 26
39 4
40 14
41 0
42 1
43 1
44 4
45 0
46 1
47 2
48 0
49 5
50 3
51 3
52 8
53 2
54 2
55 19
56 0
57 1
58 4
59 28
60 1
61 4
62 8
63 0
64 4
65 1
66 1
67 6
68 1
69 0
70 2
71 4
72 1
73 1
74 0
75 4
76 5
77 0
78 42
79 5
80 12
81 18
82 1
83 5
84 0
85 1
86 12
87 1
88 2
89 0
90 1
91 1
92 0
93 2
94 1
95 1
96 1
97 52
98 3
99 1
100 11
101 19
102 2
103 6
104 5
105 0
106 4
107 3
108 1
109 12
110 2
111 1
112 2
113 3
114 0
115 0
116 5
117 1
118 1
119 6
120 1
121 3
122 11
123 1
124 3
125 1
126 6
127 5
128 0
129 4
130 1
131 10
132 0
133 4
134 2
135 0
136 5
137 1
138 2
139 5
140 5
141 2
142 3
143 5
144 9
145 6
146 1
147 1
148 3
149 0
150 3
151 3
152 0
153 2
154 0
155 7
156 3
157 5
158 0
159 12
160 0
161 2
162 1
163 0
164 0
165 2
166 8
167 0
168 1
169 0
170 6
171 15
172 1
173 7
174 6
175 4
176 7
177 34
178 3
179 13
180 2
181 1
182 23
183 15
184 9
185 0
186 1
187 2
188 26
189 0
190 1
191 3
192 0
193 1
194 3
195 2
196 2
197 1
198 0
199 3