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1. Theil 2 - S. 118

1832 - Cassel : Bohné
118 8uep - Donau - Laender, Qraecia. Bode 71. Durch den vom Helikon ausgehenden, von Wes- ten gegen Osten hin streichenden grossen Gebirgs- zug wird Boeolia in das nördliche und in das süd- liche gelheilt. Das nördliche gehurte vor den Troi- sclien Zeiten grosseniheils zum uralten Reiche Or- chomenos; der südlichere Tlieil war zu jener Zeit die eigentliche Boeotict. In beiden Theilen zeigt sich das Land voll sanfter Vorberge und wellenförmiger Hügel, von zahlreichen Buchen und Quellen durch- zogen, von mildernden Lüften aus den hohen Gebir- geu herab im Sommer abgekühlt, von tiefem, äusserst fruchtbarem Erdreich und hierdurch eben sowohl zum Getreidebau als zur Weide und Viehzucht vorzüs- lieh geeignet; dazu kam noch, dass Boeotia au drei Meeren lag, d. i, am Coriulliischen, dem Nord- und Südeuboischen Meerbusen, was auf des Landes Clima einen grossen Einfluss hatte. U r e i 7i iv o h ii e ?\ Nach Pausan. 9, 5. gab man als ursprüngliche Bewohner der südlichen Boeotia die Iiectenae, ^Exti\vcu, an, deren König der mythische Ogygos war, von dem dieser Landestlieil und selbst auch Attica den Landesnamen Ogygia erhalten; Alle aber wurden von einer Pest getödet. Nun folgten auf sie die Hyantes, "Yccvtsg, die, nach Eusth, zu Hom. Ii. 2, 311, Aetoli gewesen seyn sollen, und mit die- sen die Aones, ’'Aoveg, die Pausanias für Helle- Nes, und zwar für Aeores annimmt. Für die Ur- einwohner der nördlichen Boeotia hingegen wurden, nach Pausan. 9 , 34, 36. und Str. 9, flüchtige Pe- Lasgx aus Thessalien, von Andreus, Sohn des Pe- iieus, geführt, sodann die wilden Phlegyae, - yveu, endlich die gleich mythischen Minyae, ]\Ii- vvou, genommen, welche letztere das Reich Orcho- menos, dessen Homer Ii. 9, 381. schon gedenkt, un- ter ihrem König Minyas gegründet haben sollen. Ein gewanderte B ewohner. Nach Paus, 9. i, A. waren diese über das Meer her- angekommene Asiaten und zwar Plloenic'es, <Poi-

2. Theil 2 - S. 58

1832 - Cassel : Bohné
58 Sued - Donau - Laender. Graecia. S I C Y O N I A. a m e. Sicyonia, // Xixinovict', der Sage zufolge von einem gewissen Heros Sicyon, ^cxvmv , Solm des Marathon und Schwiegersohn des Lamedon ; wahr- scheinlicher aber von der Stadt 2-ixvcov seihst, die diesen Namen von ihrer, zu Gemüsegarten, besonders zum Anbau von Gurken, ^Elxvcqv, auf einem gut be- wässerten, nach Str, 8, 381. der Demeler geweihten Hügel, trefflich geeigneten Ebene erhielt, nachdem sie früher M/jxror// und Aiyialoi^ oder die Küsten- stadt, ebenfalls von ihrer Lage an der Küste ge- nannt worden war. Str. S, 381, fl'. Scylax. in Huds. Geogr, Min. 1,15. Liv. 23.15. 27,31. Paus. 2,7. 8,1. Umfang. Gegen Süden Phliasia und Argolis; gegen Osten Corinth, gegen Norden der Meerbusen voncorinth; gegen Westen Achaia. Sicyonia erstreckte sich an der gebogenen Küste hin 3 geogr. Meilen weit, und war kaum 1 r bis 2 geogr. M. breit; wonach ihr Fla- chenraum nicht über 5 geogr. Q.meilen betrug. Ur- sprünglich gehörte sie mit zu Aegialia oder Achaia; als aber der dorische Fürst Phalkes durch einen nächt- lichen Ueberfall sich der Stadt Sicyon bemächtigte, ward Stadt und Gebiet ein eigener, von Achaia ge- schiedener Staat, der jedoch zu kleiu war, um in politischer Hinsicht je eine Rolle spielen zu können. Als Kunststadt erwarb Sicyon sich ein ganz ausge- zeichnetes Ausehen in der Vorzeit von Griechenland. Auch wurde Stadt und Staat durch die Stiftung des Aehaeischen Bundes eine Zeit hindurch merkwürdig, da Aratus, dessen Stifter, aus Sicyon stammte. Boclen. Niedrige Berge durchzogen das Laudgegen die Küste hin, und die drei Gebirgsströme Helisson, lexi6öcov, Asopus, 'Aöconoq, bei Str. 8, 381. und Pt. 3,16. und

3. Theil 2 - S. 137

1832 - Cassel : Bohné
Graecia Propria. Piiocis, 137 den Phlegyae vertrieben *, 8) Aeoles. Alo'knq, welche von den pelasgischen Thessaliern 60 Jaln-e nach dem Troischen Kriege aus Thessalien vertrieben wurden, sich bis gegen Delphi herabzogen, mit den übrigen ein- gewanderten Völkerschaften verbanden und in dieser Verbindung, unter dem Gesammtnamen der Phocen- ser, den immer von Neuem Vordringen wollenden Thes- saliern den stärksten Widerstand entgegensetzten, was ihnen auf die übrigen hellenischen Völkerschaften ei- nen grossen Einfluss sicherte. Voll edler Vaterlands- liebe ergriffen sie daher auch die Partei gegen Xer- xes, dessen Heer durch, die modisch gesinnten Thes- salier geführt, ganz Phocis, Delphi und einige an- dere Orte nach Ilerodot. 8, 33 ausgenommen, ver- wüstete. Im Peloponnesiseheii Kriege ergriffen die Phocenser die Parthei der Athener, aus Dankbarkeit für den, von diesen in demslreile mit den Bürgern von Delphi ihnen geleisteten Beistand ; indem die letztem nicht zugeben wollten, dass die Phocenser sich in den Besitz von Delphi setzten, das mit sei- nem Gebiete und den Besitzungen des Tempels ei- nen eigenen abgesonderten Staat in Phocis bildete. Aber die Amphictyonen entschieden gegen die Pho- censer: die Streitigkeiten dauerten dennoch fort; es entstand endlich der sogenannte heilige Krieg, in dem sie, nach 10 Jahren, gegen den König Philippus von Macédonien unterlagen ; wo dann der Beschluss der Amphictyonen ausgeführt ward, dem zufolge die 22 Städte von Phocis niedergerissen, und ein jährlicher Tribut von 60 Talenten an Delphi so lange bezahlt werden musste, bis der von ihnen geraubte Tempel- sqliatz gänzlich wieder ersetzt worden war. Städte und Flecken. I An der Küste des Sinus Corinthicicus und am Parnassus. Cirr haj Klo qu , Hafenst. an dom linken Ufer der Mündung des Fl. Pleistus in den Corintli. Meerbusen ; schon zu Solon’s Zeit, nach Pausan. 10, 38. und Aeschi- nes contr. Otesiph., von Clisthenes, Fürsten von Sicyon,

4. Theil 1 - S. XI

1832 - Cassel : Bohné
Vorrede zur zweiten Ausgabe. v Die gute Aufnahme, deren dieses Handbuch der allen Geographie bei den Freunden dieser Wissen- schaft sich erfreute, hat bewirkt, dass die nunmehr vor sieben Jahren erschienene erste Auflage dessel- den, obwohl sie in bedeutender Stärke gemacht ward, jetzt gänzlich vergriffen ist, und das von dem Publi- kum immer noch fortgesetzte Verlangen nach dem- selben bei der Verlagshandlung hat diese bestimmt, den Verfasser desselben zu einer abermaligen Heraus- gabe seiner Arbeit schon vor einigen Jahren aufzu- fodern. Demgemäss erscheint die zweite Auflage des- selben; diese jedoch möglichst berichtigt, besonders aber, in Hinsicht auf den in ihr gewährten Reichthum an Stoff, fast gegen die Hälfte vermehrt: folglich in ei- ner sehr erweiterten Ausstattung, wie diese nur durch einen äusserst öconomischen oder compressen Druck und durch eine beträchtlich vermehrte Bogenzahl mög- lich werden konnte. ' I m ♦ /

5. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 63

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
63 Farbwarenfabrikation-. Ludwigshafen bei Mannheim, Höchst a. M., Elberfeld, Mainkur bei Frankfurt a M. Berlin, Offenbach etc. Cementfabrikation: Stettin, Hannover, Breslau etc. Uhrenindustrie: Glashütte, Schwarzwald. Spielware?ifabrikation : Nürnberg, Sonneberg etc. Möbelfabrikation; Berlin, Dresden, Mainz, Frankfurt a. M., München. Pianofortefabrikation : Berlin, Stuttgart, Leipzig, Dresden d) Handel und Verkehr. § 89. Der Handel Deutschlands wird in seinem Umfange nur von dem Grossbritanniens übertroffen. Er wird be günstigt durch den grossen Reichtum an Erzeugnissen sowohl des Bodens, wie des Gewerbefleisses, durch die günstige Lage an zwei Meeren, durch die günstige Ver- teilung seiner Wasserstrassen, durch ein gut entwickeltes Eisenbahn- und Telegraphennetz und durch die Rührigkeit und Intelligenz seiner Bevölkerung. Zur Hebung und Förderung desselben haben ferner beigetragen die Er- richtung des Zollvereins und die durch die politischen Ereignisse von 1870—71 erfolgte nationale Wiedergeburt, welche dem Reiche eine einheitliche Regelung des Münz-, Mass- und Gewichtssystems und des Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesens schufen. § 90. Das deutsche Eisenbahnnetz weist eine grosse Zahl von Knotenpunkte7i auf. Seit 1871 entstanden hauptsächlich solche Linien, welche die grossen Mittelpunkte des Handels unmittelbar miteinander verbinden. Das Eisen- bahnnetz Deutschlands (48 700 km) hat jetzt das seiner Nachbarländer überflügelt, so dass Deutschland unter den europäischen Staaten in dieser Beziehung die erste Stelle einnimmt. Die grössten Bahnnetze sind im nord- deutschen Tieflande mit dem Knotenpunkte Berlin und im Rheingebiete mit den Knotenpunkten Düsseldorf, Köln, Frankfurt a. M. und Strassburg. Im südöstlichen

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 133

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
133 Unter den Erwerbsquellen ist in erster Linie die Landwirtschaft zu nennen. Freilich ist dieselbe trotz des fruchtbaren Bodens und günstigen Klimas arg ver- nachlässigt, Von Bedeutung für die Ausfuhr ist der Weinbau und die Olivenkultur in Griechenland, die Rosenkultur im Maritzathale, der Getreidebau in Rumänien und der Anbau von vorzüglichem „türkischen" Tabak. Sehr ausgedehnt ist die Schafzucht (das Fleisch der Schafe ist ein Hauptnahrungsmittel) und in Bosnien und Serbien, begünstigt durch die grossen Eichenwaldungen, die Schweinezucht. Auch Seidenzucht und an den Küsten Griechenlands die Schwammfischerei zählen zu wichtigen Erwerbsquellen. Die Erzeugnisse der Industrie sind unbedeutend, ab- gesehen von der Teppichweberei. Den Binnenhandel fördern die neuen Bahnstrecken Belgrad-Konstantinopel und Belgrad-Saloniki. Der Seehandel liegt in der Türkei darnieder und befindet sich meist in den Händen von Ausländern, während er in Griechenland ein sehr leb- hafter ist. Die wichtigsten Ausfuhrprodukte sind: Getreide, Wein, Südfrüchte, Korinthen, Vieh (Schweine), Avoile, Häute, Seide, Schwämme etc. Die wichtigsten Handelsplätze sind : a) In Rumänien: * Bukarest. Jassy. Galatz. b) In der Türkei: * Konstantinopel. ^Saloniki. Adrianopel. — Insel Kreta. c) In Serbien: Belgrad. d) In Bulgarien : Sofia. Philippopel (in Ostrumelien). Warna. e) In Montenegro : Cetinje. f) In Griechenland: * Athen mit dem Vorhafen Piräus. Larissa. Patras. Hermupolis (auf Syra). Korfu (auf Korfu). § 156. Königreich Italien. Die Bevölkerung ist der Ab- stammung nach fast durchweg romanisch und hinsichtlich der Konfession der römisch-katholischen Kirche angehörig.

8. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 114

1873 - Harburg : Elkan
114 C. Von der Revolution von 1848 bis zur Wiederaufrichtung des deutschen Reiches. 1848—i8?i. 1848 8» 169,- Die Februarrevolution und ihre nächsten Folgen, a. Frankreich. Die Unzufriedenheit mit der Regierung Ludwig Phi- lipps führte dahin, daß am 18. Febr. in Paris ein Aufstand ausbrach; der König wurde verjagt und Frankreich zur Republik erklärt. Um die sog. „rothe Republik" zu errichten, erhoben die pariser Arbeiter im Juni einen Aufstand, den aber nach mehrtägiger Straßenschlacht der General Cavaignac überwältigte. Am Ende des Jahres wurde Lud- wig Napoleon Bonaparte, Sohn des früheren Königs Ludwig von Holland (§. 156), durch allgemeine Volksabstimmung zum Präsiden- ten gewählt. Trotz seines Eides auf die Verfassung jagte er (a/i2 1851) die Nationalversammlung auseinander, beseitigte seine Gegner durch Einkerkerung und Verbannung und erklärte sich am 2. Dec. 1852 als Napoleon Iii. zum Kaiser der Franzosen. — sd. Italien. In Folge der Februarrevolution brachen in den meisten Ländern Italiens gleichfalls Aufstände aus. König Karl Albert von Sardinien zog den Lombarden zu Hülfe, welche die österreichische Herrschaft abzuschütteln suchten, wurde aber vom Marschall Radetzky bei Custozza (südöstl. v. Gardasee; 1848) und Novara (westl. v. Mailand; 1849) besiegt. In Nom, wo das Volk eine Republik errichtet hatte, wurde Papst Pius Ix. durch die Franzosen zurückgeführt. —- fo. Oestreich. Der Aufstand in Wien, wurde durch eigne Kraft unterdrückt (Abdankung Metternichs); die Ungarn aber, die unter Kossuth eine Republik gegründet halten, konnten nur mit russischer Hülfe überwältigt werden. §. 170. Fortsetzung. 6. Deutschland. 1) Die Unruhen, die in Wien, Berlin, Baden u. s. w. ausbrachen, bewogen die deutschen Für- sten, eine Nationalversammlung nach Frankfurt zu berufen. Diese wählte den Erzherzog Johann von Oestreich zum Rcichsverweser (1848), beschloß eine neue Verfassung und übertrug dann dem König von Preu- ßen die erbliche Kaiserwürde (1849). Friedrich Wilhelm Iv. aber lehnte dieselbe ab und suchte, mit Ausschluß Oestreichs, einen neuen deutschen Bund unter Preußens Leitung zu gründen. Weil aber Baiern und Württemberg den Beitritt versagten und mit ihnen Oestreich sich zum Kriege bereit machte, gab er den Plan auf, und 1851 ward der Bundes- tag unverändert wieder hergestellt. — 2) Am schwersten wurden durch die Ereignisse dieser Jahre die deutschen Herzogthümer Schleswig- Holstein getroffen. Die dänische Regierung wußte, daß dieselben auf eine baldige Trennung von Dänemark hofften (vergl. §. 173), und war daher um so mehr bestrebt, sie für immer fest zu halten. Darum griffen die Schleswig-Holsteiner 1848 zu den Waffen und erklärten sich für un- abhängig. Unterstützt durch preußische Truppen, drängten sie die Dänen aus dem Lande und rückten in Jütland ein. Als aber Rußland und England drohende Vorstellungen machten, zog Preußen seine Truppen zurück, und die Schleswig-Holsteiner wurden nach tapferem Widerstande von den Dänen bei Jdstedt geschlagen (1850). Nachdem ein östreichi- sches Heer sie entwaffnet hatte, sahen sie sich aufs neue der dänischen

9. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 112

1873 - Harburg : Elkan
112 die Preußen kämen"), bis der Marschall Vorwärts Hülfe brachte („Vor- wärts, Kinder! Ich habe es meinem Bruder Wellington versprochen!"). Unter ihren vereinten Sturmangriffen erlagen die Franzosen bei dem Pachthofe „La belle Alliance" (der schöne Bund), und Gneis enau setzte den „letzten Hauch von Roß und Mann" an ihre Vernichtung. — Napoleon suchte nach Amerika zu entkommen, mußte sich aber einem eng- lischen Kriegsschiffe zum Gefangenen geben, das ihn nach der fernen, ein- samen Insel St. Helena brachte. Zum zweiten Male zogen die ver- bündeten Heere in Paris ein und führten Ludwig Xviii. auf den Thron zurück. — t b. Im zweiten Pariser Frieden ward Frankr:ich auf seine Grenzen von 1789 zurückgeführt; es mußte 700 Mill. Frauken Kriegs- kosten zahlen, die geraubten Kunstschätze herausgeben und 150,000 M. der verbündeten Truppen in seinen Festungen unterhalten. Der Kon- greß in Wien entschied nun über das Schicksal der Länder, jedoch erst, nachdem es fast zu einem neuen Kriege gekommen wäre (Oestreich, Frank- reich und England gegen Preußen und Rußland). Rußland erhielt die polnischen Provinzen, die Preußen und Oestreich in der 3. Theilung Polens zugefallen waren. Die östreichischen Niederlande (Belgien) und Luxemburg wurden mit Holland vereinigt. Oestreich nahm Salz- burg, Tirol, Venedig und Mailand zurück; Schweden behielt Norwegen, an Dänemark wurde Lauenburg gegeben. Vaiern wurde durch An- spach und Baireuth, Würzburg und die Rheinpfalz vergrößert. Preußen überließ Hildesheim, Lingcn und das wichtige Ostfricsland an (das Kö- nigreich) Hannov er und empfieng das schwedische Pommern, die größere Hälfte von Sachsen und die Rheinprovinz (5050 lllm. 10% Mill. E.)> Es erhielt die Größe von 1795 nicht wieder, ward aber ein deutscher Staat und dadurch fähig, die Wacht am Rhein zu halten und später an die Spitze Deutschlands zu treten. — c. Alle Versuche, das deutsche Kai- serreich wieder herzustellen, waren vergeblich; statt dessen schlossen die (35) deutschen Fürsten und (4) freien Städte den deutschen Bund; zum Sitze des Bundestags (Versammlung ihrer Gesandten unter Oest- reichs Vorsitz) wurde Frankfurt a. M. bestimmt. — Daneben schlossen die Herrscher von Oestreich, Preußen und Rußland den „heiligen Bund", durch den sie sich verpflichteten, ihre Völker nach den Vorschriften des Christenthums zu regieren. 1- §. 167. Die Jahre 1815—1848. a. Deutschland, l) Unter der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. (1797—1840) erholte sich der preußische Staat von den tiefen Wunden, die der Krieg geschlagen hatte. Eine besondere Sorge wurde in den ersten Jahrzehndcn des Friedens dem Unterrichtswesen zugewandt; tüchtige Schulmänner, welche die Anstalten des hochverdienten Schweizers Pestalozzi kennen gelernt hatten, brachten neues Leben auch in die Volksschulen, und die Regie- rung sorgte durch die Gründung von Seminaren für eine bessere Aus- bildung der Lehrer. 1817 kam die Vereinigung der Lutheraner und Re- formierten, die Union, zu Stande; der Gustav-Adolfs - Verein 1834. Der Zollverein, der von 1828—32 gegründet wurde, hob den Han- del und Verkehr. — In Vaiern war König Ludwig (1825—40) be-

10. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 117

1873 - Harburg : Elkan
117 getrennt werden sollten, wenn dort die weibliche Linie zur Negierung käme. Dieser Fall trat ein, als König Friedrich Vii. i. I. 1863 starb. Nach dem alten Erbrechte beanspruchte jetzt der H erzog von Augusten- burg die Regierung in Schleswig-Holstein; indes hatten die euro- päischen Großmächte beschlossen (londoner Protokoll v. 1852), daß die Regierung des ganzen dänischen Staats auf den Prinzen Christian von Glücksburg übergehen, daß jedoch die alte Verbindung der Her- zogthümer mit einander nicht gelöset werden sollte. Dessenungeachtet verkündete König Christian das neue dänische Staatsgesetz, welches Schleswig dem Königreiche Dänemark einverleibte. Preußen und Oest- reich erklärten dieses Gesetz für ungültig, und der deutsche Bund ließ durch 12000 Sachsen und Hannoveraner Holstein besetzen. Als dennoch die Dänen nicht nachgaben, erklärten Preußen und Oestreich den Krieg (1864) und ließen 45,000 Mann unter dem Oberbefehl des Feldmar- schalls Wrangel in Schleswig einrücken. Nachdem die Dänen aus ihrer Stellung an der Schlei und am Dannewerk verdrängt waren, besetzten die Oesterreicher (General Gablcnz) Jütland; die Preußen (Prinz Friedrich Karl) aber erstürmten die düppeler Schanzen (nördl. von Flensburg (18. Apr. 1864) und erzwangen den Uebergang nach der Insel Alsen (29. Juni). Im Frieden von Wien trat darauf Däne- mark die beiden Herzogtümer nebst Lauenburg an Preußen und Oest- reich ab. §. 174. Der deutsche Krieg, a. Von dem deutschen Volke wie 1866 von den deutschen Regierungen wurde es offen ausgesprochen, daß die deutsche Bundesverfassung einer Umgestaltung bedürfe. Kaiser Franz Joseph legte den 1863 nach Frankfurt berufenen Fürsten einen Plan vor, wornach Oestreich an die Spitze Deutschlands treten sollte. König Wil- helm versagte seinen Beitritt, weil er Preußen (19 Mill. E.) Oestreich (14 Mill. in Deutschland, darunter etwa die Hälfte Slaven) nicht unter- ordnen konnte, und weil dem deutschen Volke kein beschließender Reichs- tag geboten ward. In Deutschland entstanden zwei Parteien, von denen die eine für Oestreich, die andre für Preußen eintrat. Ein ernster Zwie- spalt entstand außerdem zwischen diesen beiden Mächten wegen Schles- wig-Holsteins. Preußen verlangte, daß diese mit großen Opfern erwor- benen Länder mit ihm eine nähere Verbindung eingehen sollten; Oestreich wollte sie ohne weiteres dem Herzog von Augustenburg überweisen. Im Vertrage von Gastein (1865) einigte man sich vorläufig, daß Oestreich Holstein, Preußen Schleswig besetzen und Lauenburg an Preußen fallen sollte. Als aber schließlich Oestreich in der Bundesversammlung (14. Juni 1866) beantragte, das Bundesheer gegen Preußen kriegsbereit zu machen, und als dieser Antrag mit 9 gegen 6 Stimmen angenommen wurde, trat Preußen mit mehreren kleinen Staaten (Mecklenburg, Oldenburg, Vraun- schweig, Weimar rc.) aus dem deutschen Bunde. Damit war der Krieg erklärt. — b. Auf Oestreichs Seite standen Baiern, Württemberg, Sach- sen, Hannover, beidd Hessen, Nassau und gezwungen auch Baden; Preu- ßen fand dagegen in dem Könige von Italien einen Bundesgenossen. Mitte Juni rückten preußische Truppen in Hannover und Hessen ein.
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