Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 63

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
63 Farbwarenfabrikation-. Ludwigshafen bei Mannheim, Höchst a. M., Elberfeld, Mainkur bei Frankfurt a M. Berlin, Offenbach etc. Cementfabrikation: Stettin, Hannover, Breslau etc. Uhrenindustrie: Glashütte, Schwarzwald. Spielware?ifabrikation : Nürnberg, Sonneberg etc. Möbelfabrikation; Berlin, Dresden, Mainz, Frankfurt a. M., München. Pianofortefabrikation : Berlin, Stuttgart, Leipzig, Dresden d) Handel und Verkehr. § 89. Der Handel Deutschlands wird in seinem Umfange nur von dem Grossbritanniens übertroffen. Er wird be günstigt durch den grossen Reichtum an Erzeugnissen sowohl des Bodens, wie des Gewerbefleisses, durch die günstige Lage an zwei Meeren, durch die günstige Ver- teilung seiner Wasserstrassen, durch ein gut entwickeltes Eisenbahn- und Telegraphennetz und durch die Rührigkeit und Intelligenz seiner Bevölkerung. Zur Hebung und Förderung desselben haben ferner beigetragen die Er- richtung des Zollvereins und die durch die politischen Ereignisse von 1870—71 erfolgte nationale Wiedergeburt, welche dem Reiche eine einheitliche Regelung des Münz-, Mass- und Gewichtssystems und des Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesens schufen. § 90. Das deutsche Eisenbahnnetz weist eine grosse Zahl von Knotenpunkte7i auf. Seit 1871 entstanden hauptsächlich solche Linien, welche die grossen Mittelpunkte des Handels unmittelbar miteinander verbinden. Das Eisen- bahnnetz Deutschlands (48 700 km) hat jetzt das seiner Nachbarländer überflügelt, so dass Deutschland unter den europäischen Staaten in dieser Beziehung die erste Stelle einnimmt. Die grössten Bahnnetze sind im nord- deutschen Tieflande mit dem Knotenpunkte Berlin und im Rheingebiete mit den Knotenpunkten Düsseldorf, Köln, Frankfurt a. M. und Strassburg. Im südöstlichen

3. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 133

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
133 Unter den Erwerbsquellen ist in erster Linie die Landwirtschaft zu nennen. Freilich ist dieselbe trotz des fruchtbaren Bodens und günstigen Klimas arg ver- nachlässigt, Von Bedeutung für die Ausfuhr ist der Weinbau und die Olivenkultur in Griechenland, die Rosenkultur im Maritzathale, der Getreidebau in Rumänien und der Anbau von vorzüglichem „türkischen" Tabak. Sehr ausgedehnt ist die Schafzucht (das Fleisch der Schafe ist ein Hauptnahrungsmittel) und in Bosnien und Serbien, begünstigt durch die grossen Eichenwaldungen, die Schweinezucht. Auch Seidenzucht und an den Küsten Griechenlands die Schwammfischerei zählen zu wichtigen Erwerbsquellen. Die Erzeugnisse der Industrie sind unbedeutend, ab- gesehen von der Teppichweberei. Den Binnenhandel fördern die neuen Bahnstrecken Belgrad-Konstantinopel und Belgrad-Saloniki. Der Seehandel liegt in der Türkei darnieder und befindet sich meist in den Händen von Ausländern, während er in Griechenland ein sehr leb- hafter ist. Die wichtigsten Ausfuhrprodukte sind: Getreide, Wein, Südfrüchte, Korinthen, Vieh (Schweine), Avoile, Häute, Seide, Schwämme etc. Die wichtigsten Handelsplätze sind : a) In Rumänien: * Bukarest. Jassy. Galatz. b) In der Türkei: * Konstantinopel. ^Saloniki. Adrianopel. — Insel Kreta. c) In Serbien: Belgrad. d) In Bulgarien : Sofia. Philippopel (in Ostrumelien). Warna. e) In Montenegro : Cetinje. f) In Griechenland: * Athen mit dem Vorhafen Piräus. Larissa. Patras. Hermupolis (auf Syra). Korfu (auf Korfu). § 156. Königreich Italien. Die Bevölkerung ist der Ab- stammung nach fast durchweg romanisch und hinsichtlich der Konfession der römisch-katholischen Kirche angehörig.

4. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 112

1895 - Elberfeld : Wülfing
wig-holsteinischen Truppen knftig einen Teil des preufsischen Heeres bildeten, und dafs ihm einige wichtige Hafenpltze abgetreten wrden. In dem Vertrage zu Gastein einigten sich die beiden Mchte dahin, dafs gegen eine Geldentschdigung das Herzogtum Lauenburg fr immer an Preußen fiel, Schleswig dagegen von Preußen und Holstein von sterreich in Verwaltung genommen wurde. Das Einvernehmen wurde aber wieder gestrt, als sterreich dem Augustenburger dennoch zur Regierung verhelfen wollte. Preußen wollte nicht zugeben, dafs in Norddeutschland ein neuer, unabhngiger Staat entstehe. Es handelte sich aber nicht nur um den Besitz der Elbherzogtmer. An eine Einigung Deutschlands war so lange nicht zu denken, als zwei gleich mchtige Staaten an seiner Spitze standen. Das Schwert mufste jetzt entscheiden, wer von beiden knftig die Vorherrschaft in Deutschland haben sollte, und so kam es im Jahre 1866 zum Kriege zwischen Preußen und sterreich. Auf Preußens Seite stellten sich nur wenige deutsche Staaten; aufserdem verbndete sich Italien mit Preußen, weil es den sterreichern Venetien entreifsen wollte. b. Die Besetzung Norddeutschlands. Nicht nur die sddeutschen Fürsten, sondern auch die Herrscher der grfseren norddeutschen Staaten: Hannover, Kurhessen, Nassau und Sachsen, stellten sich auf die Seite sterreichs. Ehe der Kampf aber ausbrach, bot König Wilhelm seinen norddeutschen Gegnern noch einmal den Frieden an. Aber seine Vorschlge wurden zurckgewiesen. Da gab er seinen Generalen den Befehl zum Vorrcken, und in 3 Tagen waren die Hauptstdte der 3 Lnder Hannover, Kurhessen und Sachsen von den Preußen besetzt, ohne dafs ein Tropfen Blut geflossen wre. Das schsische Heer zog nach Bhmen und vereinigte sich mit den sterreichern. Die Hessen stiefsen zu den Sddeutschen. Die Hannoveraner suchten ebenfalls nach Sden zu entkommen, um sich den Bayern anzuschliefsen. Sie wurden aber am 27. Juni bei Langensalza von einem kleinen preufsischen Heere angegriffen und so lange aufgehalten, bis sie von andern herbeieilenden Truppenteilen umzingelt waren und sich samt ihrem Könige ergeben mufsten. So war ohne große Opfer ganz Norddeutschland gewonnen. c. Die Aufstellung gegen sterreich. An der oberen Elbe in Bhmen hatte sterreich ein Heer von 250 000 Mann aufgestellt. Gegen diese feindliche Hauptmacht stellte Preußen drei Heere auf. Die Elbarmee in Sachsen unter dem General Herwarth von Bittenfeld bildete den

5. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 122

1895 - Elberfeld : Wülfing
122 Dies geschah denn auch, nachdem Metz am 27. Oktober sich ergeben hatte und die Gefangenen, 170 000 an der Zahl, nach Deutschland abgefhrt waren. Prinz Friedrich Karl mit seiner Armee trieb die feindliche Sd-Armee durch mehrere siegreiche Kmpfe zurck und schlug sie vom 2.-4. Dezbr. bei Orleans so vollstndig, da sie aus-einandergefprengt wurde. Ein Teil verband sich mit der bei Le Mans stehenden West-Armee; diese wurde durch Prinz Friedrich Karl am 11. und 12. Januar geschlagen; der andre Teil bildete eine neue, die Ost-Armee, unter General Bourbaki. Dieser fate den Plan, das Elsa wieder zu erobern und dann in Sd-Deutschland einzudringen. Dieses Unternehmen brachte unsere Armeeen in eine hchst gefhrliche Lage. Denn den mehr als 100000 Franzosen konnte anfnglich nur ein deutsches Heer von etwa 15 000 Mann bei Belfort entgegengestellt werden. Aber ihr Fhrer, der tapfere General Werder, und feine braven Truppen gaben sich das Versprechen: Hier kommt kein Mann durch!" Sie hielten Wort. Drei Tage lang (vom 15.17. Januar 1871) hielten sie in eisiger Winterklte gegen die dreifache bermacht stand. Da kam ihnen General Manteuffel mit einem Heere von Norden her zu Hilfe. Nun wurde auch diese letzte fran-zsifche Armee von drei Seiten umzingelt und in die Schweiz gedrngt, wo sie entwaffnet wurde (1. Febr. 1871). d. Der Friede. Damit war den Franzosen die letzte Hoffnung auf Sieg geschwunden. Paris konnte sich auch nicht lnger halten. Seit dem 27. Dezember 1870 wurde es krftig beschossen. Die groen Vorrte von Lebensmitteln waren verzehrt. Der Hunger qulte die Brger entsetzlich. Pferdefleisch war ein Leckerbissen. Zu all dem Elend drohte noch eine Emprung auszubrechen. Der Kommandant wurde gentigt, noch einmal mit 100 000 Mann einen Ausfall zu machen. Er mute aber wieder zurck. Da war auch der Widerstand der Pariser gebrochen. Am 28. Januar 18u mute sich die stolze Stadt ergeben. Die französisch Negierung bat um Frieden. Der Krieg war zu Ende. In diesem Kriege hatte das deutsche Heer 16 Schlachten gewonnen, 26 Festungen erobert, 11000 Offiziere und 863 000 Mann zu Gefangenen gemacht, 6700 Geschtze und 120 Adler und Fahnen erbeutet. Im Friedensschlu zu Frankfurt am Main, am 10. Mai 1871, mute Frankreich die frher geraubten Lnder Elsa und Lothringen zurckgeben und 5 Milliarden Francs (4000 Millionen Mark) Kriegskosten bezahlen. Die herrlichste Frucht der deutschen Siege aber war die Einigung Deutschlands mit einem Kaiser an der Spitze. Noch während die Kanonen donnerten, hatte Bismarck, der Kanzler des norddeutschen Bundes, im Hauptquartier zu Versailles mit den Bevollmchtigten der deutschen Sdstaaten Vertrge geschlossen. Dadurch wurden alle deutschen Staaten unter Fhrung Preuens zu einem einzigen Reiche verbunden. Die Fürsten, an ihrer Spitze der

6. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 107

1895 - Elberfeld : Wülfing
107 Wagen zu springen und sich auf ein Pferd zu werfen, mu aber Hut und Degen zurcklassen. e. Der zweite Pariser Friede. Napoleon hatte zum zweitenmale alles verloren. Am 7. Juli 1815 zogen die verbndeten Heere abermals in Paris ein. Napoleon wurde nun hrter bestraft, als das erste Mal. Auf einem englischen Schiffe wurde er nach der ein-samen Insel St. Helena (mitten im atlantischen Ozean) gebracht, wo er nach 6 Jahren gestorben ist. Auch die Stadt Paris und das ganze franzsische Volk kamen diesmal nicht so leicht weg wie das erste Mal. 600 Millionen Mark Kriegssteuern muten bezahlt und die geraubten Kunstschtze ausgeliefert werden. 150 000 Soldaten der Verbndeten blieben 5 Jahre lang in den Grenzfestungen, um das Land zu be-wachen. Die frher geraubten Lnder Elsa und Lothringen brauchten die Franzosen aber nicht abzugeben; man begngte sich mit der Ab-tretung einiger kleiner Gebiete auf der linken Rheinseite. f. Der Wiener Kongre. Napoleons Wiederkunft hatte die Mchte dahin gebracht, in Wien sich der die Verteilung der Lnder zu einigen. Preußen ging aus dem Kriege nicht mit so groen Vorteilen hervor, wie sich gebhrt htte. Seine alten Besitzungen Ansbach und Baireuth kamen an Bayern; Hannover erhielt Ostfriesland. Dagegen erhielt Preußen die grere Hlfte von Sachsen und auer seinen vormaligen Besitzungen in Westfalen und am Rhein die Herzogtmer Jlich und Berg, das Siegener Land und die geistlichen Gebiete von Kln und Trier, so da es drei neue Provinzen Sachsen, Rheinprovinz und Westfalen bilden konnte. Auch muten die Schweden ihre letzte deutsche Besitzung, Neuvorpommern nebst Rgen, an Preußen abtreten. Von den polnischen Erwerbungen wurde die Provinz Posen gebildet. g. Der deutsche Bund. Eine Hoffnung erfllte der Wiener Kongre nicht, ein einheitliches deutsches Reich wurde nicht gegrndet. An Stelle des ehemaligen deutschen Reiches trat der Deutsche Bund. In ihm vereinigten sich 34 deutsche Lnder und 4 freie Städte zur Erhaltung der innern und uern Sicherheit Deutschlands. Die Angelegenheiten des Bundes wurden beraten und besorgt durch eine Versammlung von Gesandten der einzelnen Regierungen, welche in Frankfurt am Main unter dem Vorsitze sterreichs den Bundestag bildeten. Die Urkunde des Bundes, die Bundesakte, wurde am 8. Juni 1815 von den deutschen Fürsten und freien Stdten unterzeichnet. (G. u. S. Ii. Nr. 219: Leipzig. Nr. 222: Belle-Alliance.)

7. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 114

1895 - Elberfeld : Wülfing
x 114 Geschichte die Schlacht von Kniggrtz", das Ausland nennt sie meistens nach dem Orte Sadowa. Nach diesem Siege drang König Wilhelm mit seinem Heere unaufhaltsam vor. Ende Juli schon stand das preufsische Heer vor Wien. Da sah sich der sterreichische Kaiser gentigt, um Frieden zu bitten. e. Der Mainfeldzug. Im Monat Juli hatten auch im Westen, am Main, mehrere harte Kampfe stattgefunden. sdort standen zwei feindliche Armeeen: ein bayrisches Heer bei Bamberg und die sogenannte Reichsarmee (Wrttemberger, Badenser, Hessen, Nassauer, Frankfurter) bei Frankfurt. Ihnen konnte König Wilhelm nur ein halb so starkes Heer, die sogenannte Mainarmee, unter dem General Vogel von Falkenstein entgegenstellen. Dennoch drangen die Preußen siegreich vor. Es gelang ihnen, die Vereinigung der beiden Armeeen zu hindern und sie einzeln zu besiegen. Ende Juli war auch hier der Kampf beendet, und die Gegner Preu-fsens baten um Frieden. f. Der Frieden. Am 23. August kam zu Prag der Frieden mit sterreich, spter in Berlin der Frieden mit den andern Gegnern Preußens zustande, und zwar unter folgenden Bedingungen: 1. sterreich verzichtet auf seine Ansprche an Schleswig-Holstein, scheidet aus Deutschland aus und zahlt 60 Millionen Mark Kriegskosten. 2. Schleswig - Holstein, Hannover, Kurhessen und Nassau werden preufsische Provinzen, auch die Stadt Frankfurt am Main wird preufsisch. 3. Alle deutschen Staaten nrdlich vom Main vereinigen sich zu dem norddeutschen Bunde", an dessen Spitze Preußen steht. Auch Sddeutschland stellt bei einem Kriege seine Truppen unter den Oberbefehl des Knigs von Preußen. (Gr. u. S. Ii. Nr. 253: Schleswig-Holstein. Nr. 254: Kniggrtz.) 29. Der Krieg gegen Frankreich (1870 und 1871). 1. Die Nrsacken, dies Krieges. a. Die Eitelkeit der Franzosen. Im Jahre 1848 hatten die Franzosen ihren König abgesetzt und ihr Land zu einer Republik gemacht. Zum Prsidenten derselben beriefen sie einen Neffen ihres frheren Kaisers Napoleon I., der auch Napoleon hie.

8. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 129

1895 - Elberfeld : Wülfing
129 ihm eine in der Zeitung zufllig gefundene Anzeige von einer Ver lobung in der Familie eines seiner frheren Lehrer Anla geben, seine freundliche Teilnahme zu bezeugen, und bei einem Todesfall versumte er nie, sein aufrichtiges Beileid kund zu thun. Dem militrischen Dienst lag Prinz Wilhelm in der Weise aller Hohenzollern ob und erwarb sich dabei die vollste Zufriedenheit seines kaiserlichen Grovaters. Mit den Staatsgeschften wurde er durch den von ihm hochverehrten Reichskanzler, Fürst Bismarck, bekannt gemacht. 3. Die Familie. Am 27. Februar 1881 vermhlte er sich mit Auguste Viktoria, Tochter des verstorbenen Herzogs Friedrich zu Schleswig - Holstein, geb. 22. Oktober 1858. Aus dieser Ehe stammen sechs Shne und eine Tochter: 1) Der jetzige Kronprinz, Friedrich Wilhelm, geb. 6. Mai 1882. 2) Eitel-Friedrich, geb. 7. Juli 1883. 3) Adalbert, geb. 14. Juli 1884. 4) August Wilhelm, geb. 29. Januar 1887. 5) Oskar, geb. 27. Juli 1888. 6) Joachim, geb. 17. Dezember 1890. 7) Viktoria Luise, geb. 13. September 1892. Nach dem Tode von Kaiser Wilhelm I. am 9. Mrz 1888 wurde Prinz Wilhelm Kronprinz, aber schon nach 99 Tagen, am 15. Juni 1888, bestieg er als Kaiser Wilhelm Ii. den Thron seiner Vorfahren. 4. Kaiser Ditfietms Ii. (Mgnie. Am 18. Juni 1888 wurde die Proklamation Kaiser Wilhelms Ii. an das preuische Volk verffentlicht. In derselben heit es: Aus den Thron Meiner Vter berufen, habe Ich die Regierung im Aufblick zu dem Könige aller Könige bernommen und Gott ge-lobt, nach dem Beispiel Meiner Vter Meinem Volke ein gerechter und milder Fürst zu sein, Frmmigkeit und Gottesfurcht zu pflegen, den Frieden zu schirmen, die Wohlfahrt des Landes zu frdern, den Armen und Bedrngten ein Helfer, dem Rechte ein treuer Wchter zu sein. Wenn Ich Gott um Kraft bitte, diese Kniglichen Pflichten zu erfllen, die sein Wille Mir auferlegt, so bin Ich dabei von dem Vertrauen zum preuischen Volke getragen, welches der Rckblick auf unsre Geschichte Mir gewhrt. In guten und bsen Tagen hat Preuens Volk stets treu zu feinem Könige gestanden. Auf diese Treue, deren Band sich Meinen Vtern gegenber in jeder schweren Zeit und Gefahr als unzerreibar bewhrt hat, zhle auch Ich in dem Bewutsein, da Ich sie aus vollem Herzen erwidere als treuer 9

9. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 114

1873 - Harburg : Elkan
114 C. Von der Revolution von 1848 bis zur Wiederaufrichtung des deutschen Reiches. 1848—i8?i. 1848 8» 169,- Die Februarrevolution und ihre nächsten Folgen, a. Frankreich. Die Unzufriedenheit mit der Regierung Ludwig Phi- lipps führte dahin, daß am 18. Febr. in Paris ein Aufstand ausbrach; der König wurde verjagt und Frankreich zur Republik erklärt. Um die sog. „rothe Republik" zu errichten, erhoben die pariser Arbeiter im Juni einen Aufstand, den aber nach mehrtägiger Straßenschlacht der General Cavaignac überwältigte. Am Ende des Jahres wurde Lud- wig Napoleon Bonaparte, Sohn des früheren Königs Ludwig von Holland (§. 156), durch allgemeine Volksabstimmung zum Präsiden- ten gewählt. Trotz seines Eides auf die Verfassung jagte er (a/i2 1851) die Nationalversammlung auseinander, beseitigte seine Gegner durch Einkerkerung und Verbannung und erklärte sich am 2. Dec. 1852 als Napoleon Iii. zum Kaiser der Franzosen. — sd. Italien. In Folge der Februarrevolution brachen in den meisten Ländern Italiens gleichfalls Aufstände aus. König Karl Albert von Sardinien zog den Lombarden zu Hülfe, welche die österreichische Herrschaft abzuschütteln suchten, wurde aber vom Marschall Radetzky bei Custozza (südöstl. v. Gardasee; 1848) und Novara (westl. v. Mailand; 1849) besiegt. In Nom, wo das Volk eine Republik errichtet hatte, wurde Papst Pius Ix. durch die Franzosen zurückgeführt. —- fo. Oestreich. Der Aufstand in Wien, wurde durch eigne Kraft unterdrückt (Abdankung Metternichs); die Ungarn aber, die unter Kossuth eine Republik gegründet halten, konnten nur mit russischer Hülfe überwältigt werden. §. 170. Fortsetzung. 6. Deutschland. 1) Die Unruhen, die in Wien, Berlin, Baden u. s. w. ausbrachen, bewogen die deutschen Für- sten, eine Nationalversammlung nach Frankfurt zu berufen. Diese wählte den Erzherzog Johann von Oestreich zum Rcichsverweser (1848), beschloß eine neue Verfassung und übertrug dann dem König von Preu- ßen die erbliche Kaiserwürde (1849). Friedrich Wilhelm Iv. aber lehnte dieselbe ab und suchte, mit Ausschluß Oestreichs, einen neuen deutschen Bund unter Preußens Leitung zu gründen. Weil aber Baiern und Württemberg den Beitritt versagten und mit ihnen Oestreich sich zum Kriege bereit machte, gab er den Plan auf, und 1851 ward der Bundes- tag unverändert wieder hergestellt. — 2) Am schwersten wurden durch die Ereignisse dieser Jahre die deutschen Herzogthümer Schleswig- Holstein getroffen. Die dänische Regierung wußte, daß dieselben auf eine baldige Trennung von Dänemark hofften (vergl. §. 173), und war daher um so mehr bestrebt, sie für immer fest zu halten. Darum griffen die Schleswig-Holsteiner 1848 zu den Waffen und erklärten sich für un- abhängig. Unterstützt durch preußische Truppen, drängten sie die Dänen aus dem Lande und rückten in Jütland ein. Als aber Rußland und England drohende Vorstellungen machten, zog Preußen seine Truppen zurück, und die Schleswig-Holsteiner wurden nach tapferem Widerstande von den Dänen bei Jdstedt geschlagen (1850). Nachdem ein östreichi- sches Heer sie entwaffnet hatte, sahen sie sich aufs neue der dänischen

10. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 112

1873 - Harburg : Elkan
112 die Preußen kämen"), bis der Marschall Vorwärts Hülfe brachte („Vor- wärts, Kinder! Ich habe es meinem Bruder Wellington versprochen!"). Unter ihren vereinten Sturmangriffen erlagen die Franzosen bei dem Pachthofe „La belle Alliance" (der schöne Bund), und Gneis enau setzte den „letzten Hauch von Roß und Mann" an ihre Vernichtung. — Napoleon suchte nach Amerika zu entkommen, mußte sich aber einem eng- lischen Kriegsschiffe zum Gefangenen geben, das ihn nach der fernen, ein- samen Insel St. Helena brachte. Zum zweiten Male zogen die ver- bündeten Heere in Paris ein und führten Ludwig Xviii. auf den Thron zurück. — t b. Im zweiten Pariser Frieden ward Frankr:ich auf seine Grenzen von 1789 zurückgeführt; es mußte 700 Mill. Frauken Kriegs- kosten zahlen, die geraubten Kunstschätze herausgeben und 150,000 M. der verbündeten Truppen in seinen Festungen unterhalten. Der Kon- greß in Wien entschied nun über das Schicksal der Länder, jedoch erst, nachdem es fast zu einem neuen Kriege gekommen wäre (Oestreich, Frank- reich und England gegen Preußen und Rußland). Rußland erhielt die polnischen Provinzen, die Preußen und Oestreich in der 3. Theilung Polens zugefallen waren. Die östreichischen Niederlande (Belgien) und Luxemburg wurden mit Holland vereinigt. Oestreich nahm Salz- burg, Tirol, Venedig und Mailand zurück; Schweden behielt Norwegen, an Dänemark wurde Lauenburg gegeben. Vaiern wurde durch An- spach und Baireuth, Würzburg und die Rheinpfalz vergrößert. Preußen überließ Hildesheim, Lingcn und das wichtige Ostfricsland an (das Kö- nigreich) Hannov er und empfieng das schwedische Pommern, die größere Hälfte von Sachsen und die Rheinprovinz (5050 lllm. 10% Mill. E.)> Es erhielt die Größe von 1795 nicht wieder, ward aber ein deutscher Staat und dadurch fähig, die Wacht am Rhein zu halten und später an die Spitze Deutschlands zu treten. — c. Alle Versuche, das deutsche Kai- serreich wieder herzustellen, waren vergeblich; statt dessen schlossen die (35) deutschen Fürsten und (4) freien Städte den deutschen Bund; zum Sitze des Bundestags (Versammlung ihrer Gesandten unter Oest- reichs Vorsitz) wurde Frankfurt a. M. bestimmt. — Daneben schlossen die Herrscher von Oestreich, Preußen und Rußland den „heiligen Bund", durch den sie sich verpflichteten, ihre Völker nach den Vorschriften des Christenthums zu regieren. 1- §. 167. Die Jahre 1815—1848. a. Deutschland, l) Unter der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. (1797—1840) erholte sich der preußische Staat von den tiefen Wunden, die der Krieg geschlagen hatte. Eine besondere Sorge wurde in den ersten Jahrzehndcn des Friedens dem Unterrichtswesen zugewandt; tüchtige Schulmänner, welche die Anstalten des hochverdienten Schweizers Pestalozzi kennen gelernt hatten, brachten neues Leben auch in die Volksschulen, und die Regie- rung sorgte durch die Gründung von Seminaren für eine bessere Aus- bildung der Lehrer. 1817 kam die Vereinigung der Lutheraner und Re- formierten, die Union, zu Stande; der Gustav-Adolfs - Verein 1834. Der Zollverein, der von 1828—32 gegründet wurde, hob den Han- del und Verkehr. — In Vaiern war König Ludwig (1825—40) be-
   bis 10 von 26 weiter»  »»
26 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 26 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 0
4 2
5 1
6 0
7 0
8 1
9 0
10 9
11 0
12 1
13 3
14 0
15 1
16 0
17 0
18 1
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 12
26 0
27 0
28 4
29 2
30 0
31 0
32 0
33 0
34 8
35 9
36 0
37 1
38 0
39 2
40 2
41 0
42 0
43 0
44 1
45 1
46 0
47 1
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 15
1 3
2 1
3 11
4 81
5 15
6 18
7 0
8 3
9 7
10 19
11 44
12 0
13 1
14 0
15 1
16 9
17 17
18 6
19 0
20 0
21 20
22 0
23 2
24 7
25 1
26 3
27 7
28 6
29 5
30 0
31 0
32 1
33 2
34 5
35 1
36 7
37 1
38 4
39 1
40 28
41 4
42 3
43 2
44 14
45 6
46 2
47 11
48 9
49 8
50 21
51 3
52 0
53 0
54 2
55 0
56 0
57 9
58 1
59 0
60 21
61 30
62 19
63 0
64 27
65 1
66 1
67 1
68 1
69 0
70 28
71 4
72 1
73 4
74 5
75 3
76 3
77 8
78 1
79 50
80 9
81 0
82 2
83 0
84 18
85 1
86 1
87 1
88 0
89 1
90 0
91 0
92 17
93 4
94 5
95 28
96 1
97 7
98 11
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 28
3 9
4 20
5 9
6 7
7 11
8 5
9 106
10 62
11 5
12 20
13 9
14 0
15 13
16 35
17 18
18 5
19 37
20 0
21 60
22 19
23 1
24 10
25 4
26 96
27 13
28 0
29 5
30 74
31 11
32 0
33 350
34 7
35 7
36 4
37 8
38 27
39 18
40 73
41 0
42 3
43 15
44 20
45 5
46 11
47 11
48 6
49 18
50 21
51 18
52 4
53 8
54 18
55 115
56 55
57 1
58 20
59 407
60 3
61 8
62 28
63 21
64 37
65 15
66 1
67 21
68 25
69 0
70 2
71 64
72 13
73 21
74 4
75 59
76 0
77 27
78 10
79 30
80 91
81 220
82 2
83 2
84 1
85 3
86 0
87 1
88 19
89 3
90 2
91 67
92 2
93 23
94 0
95 0
96 2
97 98
98 14
99 7
100 118
101 1
102 16
103 42
104 0
105 1
106 5
107 3
108 9
109 6
110 10
111 2
112 37
113 2
114 4
115 0
116 12
117 1
118 30
119 5
120 5
121 141
122 10
123 4
124 16
125 7
126 4
127 57
128 12
129 11
130 3
131 98
132 34
133 7
134 1
135 2
136 154
137 1
138 8
139 5
140 57
141 4
142 41
143 61
144 24
145 26
146 16
147 6
148 21
149 0
150 39
151 69
152 37
153 4
154 3
155 110
156 178
157 12
158 35
159 3
160 0
161 16
162 19
163 18
164 1
165 5
166 103
167 3
168 1
169 13
170 42
171 84
172 0
173 55
174 15
175 234
176 38
177 395
178 0
179 60
180 2
181 10
182 271
183 81
184 5
185 4
186 6
187 5
188 5
189 3
190 4
191 24
192 53
193 6
194 13
195 3
196 20
197 49
198 69
199 5