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1. Erdkunde - S. 199

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 199 stehen die Völker Afrikas noch ans niedriger Bildungsstufe. Vielfach herrscht Sklavenhandel; einzelne Stämme sind noch Menschen- fresser. Von einheimischer Gewerbthätigkeit kann kaum die Rede sein (Bild 70). Der Handel beschränkt sich vornehmlich auf den Austausch der heimatlichen Produkte gegen europäische Waren. e) R e g i e r u n g s f o r m. Der größere Teil Afrikas ist im Besitze wilder Völker, welche meist unter Stammeshäuptlingen leben. Bild 71. Karawanenführer im ägyptischen Sudan. Die europäischen Besitzungen dehnen sich immer mehr von den Küsten in das Innere aus. tlordafrika. Ägypten. Ägypten bildet dem Namen nach einen türkischen Vasallen- staat, der unter einem Vicekönig steht, welcher den Titel „Khedive" führt. In Wirklichkeit aber ist Ägypten unter englischer Herrschaft. ^ Das Reich besteht 1. aus dem eigentlichen Ägypten und 2. aus dem durch Besiegung des Mahdi wiedergewonnenen ägyp- tischen Sudan (.Bild 71). Dessen wichtigster Ort ist das der

2. Erdkunde - S. 206

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 206 — Nördlich des Kaplandes liegen zwei von holländischen Voeren (buren — Bauern) gegründete Republiken: 1. der Oranje-Freistaat (131000 qkm und 207 000 E.) mit dem Hauptort Bloemfoutein (6000 E.); 2. die Südafrikanische Republik (früher Transvaalstaat) (327 000 qkm und 1 Mill. E.) mit der Hauptstadt Pretoria (8000 E.). In beiden Staaten wird ausgedehnte Rindvieh-, Schaf- und Pferdezucht betrieben; auch die Mineralschätze (Kohlen, Silber, Bild 74. Dar-es-Saläm. Kupfer u. s. w.) sind bedeutend. Vor allem liefert die Südafrika- nische Republik außerordentlich viel Gold (1897 um 233 Mill. Mark ausgeführt). Die ergiebigsten Goldfelder liegen bei der schnell empor- gewachsenen Stadt Johannesburg (über 100 000 E.). Dieser natürliche Reichtum des Laudes war aber ein mächtiger Reiz für die Habsucht der Engländer, gegen welche die Boeren ihre Freiheit wiederholt in blutigen Kämpfen zu verteidigen hatten. Ostafrika. Zu Portugal gehört der Freistaat von Ostafrika, früher Mocambique (769 000 qkm. und ca. 1 Mill. E.) zwischen der De- lagoa-Bai und dem Rovumafluß.

3. Bd. 2 - S. 126

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
126 Viertes Kap. Römische Geschichte. wahrend aufzuopfern verbunden waren. Jedoch hatten sie ihre eigene Verfassung beibehalten, und hingen von Roms Willkür nicht weiter, als nach den Artikeln des geschlossenen Bundes, ab. Am günstigsten waren dieselben für die lateinischen Völkerschaften—als für die ältesten Bundes- und zugleich Stammesgcnossen — (socii latini nominis), drückender für die übrigen (80eii italici nominis); wiewohl auch von diesen einige ein gelinderes, andere ein härteres Gescz, je nach' den Umständen der Unterwerfung oder nach einzelnen Rücksichten erhal- ten hatten. In allen Gegenden wurden endlich auch römische Kolo- n i e n angelegt, zur Wiederbevölkernng verödeter Städte oder zur Be- hauptnrig der römischen Herrschaft, daher meist an der feindlichen Grenze, oder unter Nationen von zweifelhafter Treue. Solche Kolonien — eigent- lich Besazungen — genossen das römische Bürgerrecht, aber ohne Antheil an den Eomitien und an den Magistratswürden der Hauptstadt. Der Zustand Italiens nach seiner Unterwerfung bildet einen trau- rigen Kontrast mit demjenigen, dessen cs früher, so lange es frei war, sich erfreute. Welch' ein Gedräng von kräftigen, regsamen, glücklichen Völkern erfüllte da das schöne Land! Zwar rohe Völker mitunter — zumal in den Gebirgsgegenden — aber größeren Theiles gebildet, voll Thätigkeit und Industrie, dem Handel und den friedlichen Künsten ob- liegend und in fast ungestörtem Gedeihen. Wir haben Hetrnriens, wir haben der großgriechischen Kolonien und ihres blühenden Zu- standes schon früher gedacht (B. 1. S. 169 und 170 und 178.). Fast jede Stadt war ein mächtiges, glückliches Gemeinwesen. Aber auch das übrige Italien stand in einem schönen, wenn gleich etwas gerin- geren Flore, wie ans den Berichten der Römer selbst, insbesondere aus der ungemein dichten Bevölkerung des Landes zu erkennen ist; und nach dem, was bereits geschehen, ließ sich mit Grund eine noch glän- zendere Zukunft hoffen. Wie ganz anders wurde dies Alles unter dem römischen Joche? — Viele Nationen hatte schon der Krieg vernichtet, oder so sehr verdünnt, daß nur noch elende Reste derselben in verödeten Ländern hausten, und nie mehr die alte Volksmenge sich ersezte. Von vielen Städten des alten Italiens ist kaum die Lage mehr bekannt, von anderen sicht man noch traurige Trümmer. Welche aber verschont blie- den von gewaltsamer Verwüstung, die wurden dafür zu dauernden Leiden und langsamem Ruine verdammt. Viele büßten einen Theil ihrer Ländereien ein; man gab dieselben an römische Bürger. Diese zogen meistens den Reichthum nach Rom, wohin sich auch, durch die natür- liche Anziehungskraft der Gebieterin, die Blüthe der Bevölkerung ans allen Ecken Italiens drängte. In den unaufhörlichen Kriegen Roms wurden die Schäze und das Blut der Bundesgenossen vergeudet; aus

4. Bd. 2 - S. 270

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
270 Erstes Kap. Bürgerlicher Zustand. Die Perser selbst handelten zwar wenig, aber sie verzehrten viel, und erleichterten den inneren und Durchgangs-Handel durch An- legung von Straßen, Caravansereien und verschiedene Begünstigung. Baktra und Marakanda (Samarkand) waren die nördlichen Stappelpläze. In Süden behauptete Babylon seinen alten Ruhm; doch nahm der Handel auf dem perfischen Meerbusen ab, weil die Perser, um die Hauptstädte (*) ihres Reiches vor der Möglichkeit des Ueberfalls durch eine feindliche Seemacht zu bewahren, die Schiff- fahrt auf dem Tigris durch Aufführung ungeheuerer Steindämme hemmten. Alexander $1. zerstörte dieselben wieder, jedoch nicht voll- ständig. §. 27. Griechischer. Was wir schon im ersten Zeiträume von der Lage des eigentlichen Griechenlands, von den griechischen Inseln und Kolonieen (B. I. S. 164. ff.), dann von der Bekanntschaft mit den Scythen, endlich von dem ältesten Handel der Griechen (B. I. S. 249) gesagt haben, enthält den vorläufigen Uebcrblick über die Lebhaftigkeit und den Umfang desselben. Doch erhielt er erst in diesem Zeiträume, mit der politischen Macht des Volkes, seine große Ausbreitung und später durch die macedonische Macht einen gesicherten Gang. Aber verschiedene Ursachen bewirkten, daß Griechenland niemals eine den Vorthcilen seiner natürlichen und politischen Lage angemes- sene Handelsgröße erreichte. Den einzelnen Freistaaten, woraus es bestand, schien immerdar die Freiheit, und nicht der Handel, der wichtigste Punkt. Die mancherlei Mittet, wodurch man in neue- ren Zeiten die Industrie zu hebe«, zu leiten, und bis auf's höchste einträglich zu mache» versteht, waren meist noch unbekannt. Man dachte noch nicht daran, eine jede Kraft des Bürgers zu Geld an- zuschtagen, und die Industrie blos als Staatskapital zu betrachten, welches nach Möglichkeit zu nüzen sey. Auch im Handel war die Freiheit vorherrschend, und daher oft die Privatspekulation dem all- gemeinen Interesse uachtheilig. Desgleichen sahen die Bürger für sich die Erwerbung nicht als den Zweck ihres Dascyns an. Die öffentlichen Angelegenheiten beschäftigten sie mehr, als ihre häusliche Oekonomie, und Feldbau däuchte ihnen edler, als Kunstfleiß. Ja es schien verächtlich, sich den mechanischen Verrichtungen der Gewerbe zu unterziehen, und meist wurden nur Sklaven dazu gebraucht. Doch waren nicht bei allen Staaten dieselben Begriffe herrschend. Demo- (*) Auch Susa am Choaspes, der durch einen Kanal mit dem Tigris in Verbindung siand, war in solcher Gefahr.

5. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 181

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Drittes Kapitel. 181 Beitritt des russisch-östreichischen Bundes zu bewegen, da setzten sich die Schweden unter ihrem Könige, die Russen unter General Tolstoy in Be- wegung und gingen bei Lauenburg über die Elbe. Gleichzeitig landete an der Mündung der Weser ein englisches Heer, welchem die deutsche Legion, eine Schaar kühner Männer, die nach der'convention von Lauenburg in englischen Kriegsdienst getreten waren, beigegeben war. Alsbald wurde Hameln mit vereinten Kräften belagert; in Hannover hatte sich das kur- fürstliche Ministerium wieder an die Spitze der Verwaltung gestellt; man glaubte die Dränger für immer fern, als der Unbestand Preußens alle diese Hoffnungen vernichtete. Lange hatte diese Macht geschwankt, sich den Fein- den des französischen Kaiserreichs beizugesellen. Als es endlich durch man- cherlei Kränkungen, die es von Napoleon erduldet hatte, so wie durch die Vorstellungen Englands und Rußlands dazu bewogen wurde, war der günstige Augenblick verschwunden. Bei Austerlitz hatte Napoleon noch ein Mal gesiegt, und Preußen befliß sich jetzt, statt den Besiegten durch sein Hinzutreten neue Kräfte zu verleihen, seine bisherige Ansicht vor dem Kai- ser der Franzosen zu verbergen. Wiewohl nun dieser die Gesinnungen Preußens vollkommen durchschaut hatte, lag ihm doch zu viel daran, in Friedrich Wilhelm Iii. einen Bundesgenossen gegen England zu erwerben. Deßhalb bot er ihm, gegen Abtretung von Cleve, Neufschatel und Baireuth den Besitz des Kurfürstenthums Hannover an. So ungern Preußen sich auch zu diesem Austausche bequemte, war es doch schwach genug, den For- derungen des Siegers von Austerlitz nachzugeben. Hiernach erfolgte die Besitzergreifung von Hannover, und in einem am 1. April 1806 erlassenen Manifeste erklärte der Graf von Schulenberg-Kehnert, daß an Preußen die von Napoleou durch das Recht der Eroberung erworbenen braunschweigi- schen Kurlande gegen Abtretung anderer Provinzen übertragen seien. Ein solches Verfahren mußte in Hannover den größten Unwillen gegen den Hof von Berlin Hervorrufen. Kam dazu, daß die preußischen Behörden auf eine wenig schonende Art die Verwaltung umgestalteten, und häufig das Bestehende mit Härte stürzten, ohne auf die dagegen erhobenen Vor- stellungen zu achten, so konnte auf eine feste Anhänglichkeit von Seiten der neuerworbenen Unterthanen unmöglich gerechnet werden. Schon oft hatte Deutschland wegen der Uneinigkeit seiner Häupter schwer büßen müssen; noch entschiedener war dieses 1806 der Fall. Eine Anzahl deutscher Fürsten, die, statt bei dem wiederentbrannten Kriege sich an Oestreich anzuschließen, die Niederlage desselben zum Theil nicht ungern sahen, waren in Paris zu einer Einigung zusammengetreten, die unter dem Namen des Rheinbundes bekannt ist und in welcher Napoleon als Pro-

6. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 410

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 410 — stützten Juarez auf Queretaro, wohin er sich mit seinen geringen Streitkräften geworfen, siegreich zurück; er siel jedoch am 18. Mai 1867 durch den Verrath des Obersten Lopez in die Hände seines Gegners. Jnarez ließ ihn vor ein Kriegsgericht stellen und bestätigte das von demselben ausgesprochene Todesurtheil. Ungeachtet der Verwendung der europäischen Mächte, deren Bemühungen zu Gunsten des unglücklichen Kaisers selbst in dem Präsidenten der nordamerikanischen Union einen Fürsprecher fanden, wurde Maximilian am 9. Juni 1867 kriegsrechtlich erschossen. Seine Leiche wurde von dem österreichischen Seehelden Tegethoff abgeholt und am 18. Januar 1868 in der Kaisergruft zu Wien beigesetzt. Maximilians Tod hat den Parteikämpfen in Mexiko kein Ziel gesetzt; sie dauern fort und werden wohl erst mit dem Aufgehen der Republik in die uordamerikauische Union ihr Ende finden. §. 152. Der Krieg Oesterreichs und Preußens gegen Dänemark. (1864.) Friedrich Vii. von Dänemark hatte im Jahre 1863 eine mit den Ständen vereinbarte Verfassung erlassen, nach welcher Schleswig mit Dänemark vereinigt und dadurch von Holstein getrennt werden sollte. Da diese Trennung der beiden Herzogtümer ebensowohl gegen das alte Recht, als gegen die neuereu Verträge verstieß, verlangte der deutsche Bund, unter Androhung von Zwaugsmaßregelu, die Zurücknahme der darüber getroffenen Bestimmungen. Während der darüber angeknüpften Unterhandlungen starb Friedrich Vii. unerwartet, am 15. November 1863, und sein Nachfolger, der Prinz Christian zu Dänemark, der dem Londoner Protokoll von 1852 gemäß als Christian Ix. den dänischen Thron bestieg, sah sich durch die in Kopenhagen herrschende Stimmung zur Anerkennung der von seinem Vorgänger erlassenen Verfassung genöthigt. Als hierauf die Holsteiner sich von Dänemark lossagten und den Herzog Friedrich von Augusten bürg zu ihrem Landessürsten ausriefen, wuchs die Aufregung in Deutschland und die Theilnahme des deutschen Volkes für die Sache der Schleswig-Holsteiner in solchem Grade, daß sich der Bundestag veranlaßt sah, ein Heer von 12,000 Hannoveranern und Sachsen in Holstein einrücken zu lassen, worauf sich die dänischen Besatzungen nach Schleswig zurückzogen. Auf die Erklärung Oesterreichs und Preußens, daß sie als Großmächte die Sache in die Hand zu nehmen entschlossen seien, überließ ihnen der Bund das weitere Vorgehen gegen Dänemark, ohne sich selbst dabei zu betheiligen. Nachdem die dänische

7. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 363

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 363 — Präsident an die Spitze der Regierung treten sollte. Die beiden Hauptcandidaten für die Präsidentschaft waren der General Ca-vaignac und der Prinz Louis Napoleon Bonaparte, zu dessen Gunsten die Nationalversammlung, nachdem er in fünf Wahlbezirken zum Abgeordneten gewählt worden war, das Verbannungsurtheil gegen die Napoleoniden aufgehoben hatte. Louis Napoleon wurde mit großer Stimmenmehrheit zum Präsidenten der Republik ernannt und leistete als solcher am 20. December 1848 den Eid auf die Verfassung. Durch den Staatsstreich vom 2. December 185 1 löste er, nachdem er in der Nacht zahlreiche Abgeordnete und Generale hatte verhaften lassen, die Nationalversammlung, die sich der von ihm erstrebten Verlängerung seiner Präsidentschaft abgeneigt gezeigt hatte, auf, worauf das Volk ihn durch das Plebiscit (Volksabstimmung) vom 20. und 21. December zum Präsid enten auf zehn Jahre ernannte. Im folgenden Jahre erhob ihn ein zweites Plebiscit zum erblichen Kaiser der Franzosen, als welcher er am 2. December 1852 proklamirt wurde. §• 134. Deutschland von dem Sturze Napoleons bis nach der Februarrevolution. (1815—1851.) Die deutsche Bundesversammlung, welcher, gemäß der deutschen Bundesakte vom 8. Juni 1815, die Leitung der Gesammtange-legenheiten Deutschlands unter dem Vorsitze Oesterreichs übertragen werden sollte, trat am 5. November 1816 in Frankfurt a.,M. zusammen. Die von ihr entworfene Constitution des deutschen Bundes erhielt ihre Volleuduug und Bestätigung durch die Wiener Schlußakte vom 15. Mai 1820. Die durch die Neugestaltung Deutschlands geschaffenen Zustände entsprachen den Erwartungen Vieler, welche von dem Sturze der Fremdherrschaft die augenblickliche Heilung aller staatlichen und bürgerlichen Uebelstände erwartet hatten, nicht; insbesondere trat auf den deutschen.hochschulen ein entschiedenes Streben nach größerer politischer Selbstständigkeit an den Die bereits bestehenden „Burschenhaften" erhielten, besonders seit dem bei Gelegenheit der dreihundertjährigen Jubelfeier der Reformation veranstalteten Wartburgfeste (18. Okt. 1817) mehr und mehr den Charakter Politischer, gegen die bestehende Staatsordnung gerichteter Verbindungen. Die Ermordung des als dra-

8. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 113

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 113 — des Papstes, dem tüchtigsten seiner Schüler, Lullns, und kehrte nach Friesland, dem Ausgangspunkte seines segensreichen Wirkens zurück, um als einfacher Missionsprediger sein irdisches Tagewerk zu beschließen. Hier wurde er, in der Nähe von Leuwarden, von einer Rotte blutdürstiger Heiden überfallen und empfing, indem er furchtlos dem Feinde entgegentrat, betend den Todesstreich (755). Zweinndsünszig seiner Begleiter theilten fein Schicksal. Die Gebeine des Märtyrers ruhen in dem von ihm erbauten Kloster Fulda. §. 47. Mohammed und die Araber. Während im Abendlande das mächtige Reich der Franken emporwuchs und in den deutschen Wäldern Gotteshäuser erstanden, daneben aber auch in vielen Gauen noch der alte Götterglaube herrschte, wurden die Völker des Morgenlandes durch die Lehren einer neuen Religion zu Thaten angespornt, die der christlichen wie der heidnischen Welt den Untergang drohten. Das Land, von welchem dieser neue Glaube ausging, war Arabien, ein Land, das bis dahin in der Weltgeschichte nur eine unbedeutende Nebenrolle gespielt hatte. Die Araber, auch Saracenen (wahrscheinlich soviel als Morgenländer) genannt, die theils, als herumziehende Beduinen, von Viehzucht, Jagd und Raub leben, theils, als ansässige Bewohner der Städte, Ackerbau, Gewerbe und Handel treiben, waren durch die Beschaffenheit ihres Landes vor dem Eindringen der Eroberer geschützt, und blieben so im Besitze einer Freiheit, die ihre Nachbarvölker nicht zu bewahren vermochten. Unter diesem Volke, das seinen Ursprung von Js-mael herleitet, trat zu Anfang des siebenten Jahrhunderts ein Mann aus, der sein bis dahin wenig beachtetes Volk zur ersten Nation des Morgenlanbes erhob. Diejer Mann war Moham-meb ober Muhameb, 570 zu Mecca aus dem eblen Stamm der Koreischiten geboren, der die Aufsicht über das National-heiligthum der Araber, die Kaaba (ein würfelförmig gebauter Tempel zu Mecca) führte. Ncichbein er seine Eltern früh verloren, hatte er sich dem Hcmbelsstanbe gewibmet und durch seine Hcirath mit der reichen Wittwe Kabibscha ein bebeittenbes Vermögen erworben. Doch nicht ruhiger Besitz war das Ziel seines Strebens, und der Einfluß, den ihm die von der Natur ihm verliehenen Vorzüge des Geistes und des Körpers auf seine Umgebungen verschafften, genügte ihm nicht: sein kühner Geist strebte nach Ungewöhnlichem, nach einer über die Grenzen seines Vaterlanbes hinaus sich er-streckenben Herrschaft. Diese Herrschaft gebachte er durch die Klein, Weltgesch. 3. Aufl. g

9. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 366

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 366 — Weise ermordet wurden. Durch die aus Mainz beorderten Truppen wurde die Ruhe wieder hergestellt. Unterdessen hatte das Parlament sich hauptsächlich mit der Abfassung der Grundrechte des deutschen Volkes beschäftigt, die, in ihren Grundzügen den Ideen der französischen Nationalversammlung vom Jahre 1789 entsprechend, im December 1848 verkündet, aber nur von den kleineren Staaten anerkannt wurden. Im März 1849 entschied sich das Parlament für die Herstellung eines erblichen deutschen Kaiserthums, und der König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen, der im Jahre 1840 seinem Vater Friedrich Wilhelm Iii. auf dem Throne gefolgt war, wurde mit einer Mehrheit von 42 Stimmen zum Erbkaiser ernannt. Friedrich Wilhelm Iv., der in seinem eigenen Lande die Revolution durch die Verleihuug einer neuen Verfassung glücklich überwunden hatte, lehnte jedoch die auf ihn gefallene Wahl ab, indem er dem Parlamente das Recht der Vergebung der Kaiserkrone ohne Zustimmung Oesterreichs und der übrigen deutschen Fürsten nicht zuerkannte. Nachdem sich Preußen ans diese Weise thatsächlich von der Reichsverfassung und dem Parlamente losgesagt, rief Oesterreich seine Abgeordneten zurück, und Preußen, Hannover und Sachsen folgten seinem Beispiele. Aus den übrigen deutschen Staaten traten viele Abgeordneten freiwillig aus dem Parlamente aus, weil dasselbe immer entschiedener der Revolution zusteuerte. Diese kam auch in verschiedenen deutschen Staaten zum offenen Ausbruch. Da der König von Sachfeu die Annahme der Reichsverfassung verweigert hatte, brach am 2. Mai in Dresden ein Ausstand ans, vor welchem der König auf die Bergfeste Königstein flüchten mußte; die Ruhe wurde jedoch durch herbeigekommene preußische Truppeu in wenigen Tagen hergestellt. An dem gleichen Tage wie in Dresden kam auch in der baierischen Rheinpfalz ein Ausstand zum Ausbruch, und ein großer Theil der Truppen ging zu deu Aufständischen über. Auch in Baden brach die längst vorbereitete Revolution aus, obgleich die Regierung die Reichsverfassung angenommen und sich allen Beschlüssen des Parlaments gefügt hatte. Nachdem der Großherzog Leopold I. zur Flucht über deu Rhein genöthigt worden, wurde eine constitnirende Versammlung einberufen und eine provisorische Regierung eingesetzt. Während die von dem Reichsverwefer zur Niederwerfung des Aufstandes nach Baden entsandten Truppen unter dem General Peucker die von dem Polen Mieroslawski angeführten Aufständischen bekämpften, erschien der Prinz von Preußen von Coblenz aus mit einem Heere in der Rheinpfalz und zersprengte die dortigen Freischaaren, worauf er bei Philippsburg über den Rhein ging und in Verbindung mit Peucker die badischen Truppen nach einer

10. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 315

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 315 — ryland durch vertriebene Katholiken, 1681 Pennsylvanien von William Penn, einem Quäker, gegründet worden. Die Zahl der Kolonien war allmählig bis zu dreizehn gestiegen mit einer Bevölkerung von drei Millionen, welche die Rechte englischer Unterthanen genossen. Als England im Jahre 1764 seine Kolonien zur Tilgung seiner Nationalschuld eigenmächtig besteuern wollte, nahmen sie das Recht der Selbstbesteuerung in Anspruch, und es kam zum Streite. Die Einführung der Stempelacte (1765), nach welcher für alle kaufmännischen und gerichtlichen Verhandlungen Stempelpapier gebraucht werden sollte, rief eine allgemeine Aufregung hervor, die an einzelnen Orten zu Gewaltthätigkeiten führte, so daß das englische Parlament es für rathsam erachtete, die Stempelaete zurückzunehmen. Dafür belegte es im Jahre 1767, durch die The eaete, den Thee mit einer unbedeutenden Eingangssteuer. Auch dem widersetzten sich die Kolonisten und kausteu lieber den Thee zu einem weit höheren Preis von ihren Schleichhändlern, die ihn aus Holland bezogen. Als im December 1773 drei mit Thee beladene Schiffe im Hafen von Boston eingelaufen waren, wollten die Einwohner das Ausladen nicht dulden, und als der englische Befehlshaber sich weigerte, die Schiffsladung nach England zurückzuführen, überfiel ein Hanfe verkleideter Bostonianer die Schiffe und warf die ganze Laduug, 342 Kisten mit 18,000 Pfund Thee, ins Meer. Diese Gewaltthat, die harten Maßregeln von Seiten Englands zur Folge hatte, gab die Losung zum Kriege. Sämmtliche Kolonien traten im Jahre 1774 zu einem Na ti o n alco ng reß zu Philadelphia zusammen und hoben allen Handelsverkehr mit dem Mutterlande auf. Vergebens rieth der englische Minister Pitt zur Nachgiebigkeit ; die Kolonisten wurden für Rebellen erklärt und deutsche Truppen zu ihrer Unterwerfung gekauft und abgesandt. Die Schlacht bei Lexington, unweit Boston (1775), eröffnete den nordamerikanischen Freiheitskrieg. Die dreizehn verbündeten Provinzen sagten sich 1776 förmlich von England los und traten zu einem selbstständigen Staatenverein zusammen. An die Spitze des Heeres trat Georg Washington (ein Pflanzer aus Virginien, geb. 1732, gest. 1799,), ein Mann von unerschütterlicher Redlichkeit, glühendem Freiheitssinn und großem Feldherrntalente. Der S>ieg bei Saratoga über den englischen General Bonrgoyne (Oct. 1777) lenkte die Aufmerksamkeit des gesammten Europa's auf den jungen Freistaat, und zahlreiche Freiwillige, besonders aus Frankreich — unter den Letzteren auch der nachmals so berühmt gewordene Marquis von Lafayette — traten in die Reihe der Freiheitskämpfer. Zu spät bot England den Frieden an.
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