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1. Erdkunde - S. 199

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 199 stehen die Völker Afrikas noch ans niedriger Bildungsstufe. Vielfach herrscht Sklavenhandel; einzelne Stämme sind noch Menschen- fresser. Von einheimischer Gewerbthätigkeit kann kaum die Rede sein (Bild 70). Der Handel beschränkt sich vornehmlich auf den Austausch der heimatlichen Produkte gegen europäische Waren. e) R e g i e r u n g s f o r m. Der größere Teil Afrikas ist im Besitze wilder Völker, welche meist unter Stammeshäuptlingen leben. Bild 71. Karawanenführer im ägyptischen Sudan. Die europäischen Besitzungen dehnen sich immer mehr von den Küsten in das Innere aus. tlordafrika. Ägypten. Ägypten bildet dem Namen nach einen türkischen Vasallen- staat, der unter einem Vicekönig steht, welcher den Titel „Khedive" führt. In Wirklichkeit aber ist Ägypten unter englischer Herrschaft. ^ Das Reich besteht 1. aus dem eigentlichen Ägypten und 2. aus dem durch Besiegung des Mahdi wiedergewonnenen ägyp- tischen Sudan (.Bild 71). Dessen wichtigster Ort ist das der

2. Erdkunde - S. 206

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 206 — Nördlich des Kaplandes liegen zwei von holländischen Voeren (buren — Bauern) gegründete Republiken: 1. der Oranje-Freistaat (131000 qkm und 207 000 E.) mit dem Hauptort Bloemfoutein (6000 E.); 2. die Südafrikanische Republik (früher Transvaalstaat) (327 000 qkm und 1 Mill. E.) mit der Hauptstadt Pretoria (8000 E.). In beiden Staaten wird ausgedehnte Rindvieh-, Schaf- und Pferdezucht betrieben; auch die Mineralschätze (Kohlen, Silber, Bild 74. Dar-es-Saläm. Kupfer u. s. w.) sind bedeutend. Vor allem liefert die Südafrika- nische Republik außerordentlich viel Gold (1897 um 233 Mill. Mark ausgeführt). Die ergiebigsten Goldfelder liegen bei der schnell empor- gewachsenen Stadt Johannesburg (über 100 000 E.). Dieser natürliche Reichtum des Laudes war aber ein mächtiger Reiz für die Habsucht der Engländer, gegen welche die Boeren ihre Freiheit wiederholt in blutigen Kämpfen zu verteidigen hatten. Ostafrika. Zu Portugal gehört der Freistaat von Ostafrika, früher Mocambique (769 000 qkm. und ca. 1 Mill. E.) zwischen der De- lagoa-Bai und dem Rovumafluß.

3. Bd. 2 - S. 126

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
126 Viertes Kap. Römische Geschichte. wahrend aufzuopfern verbunden waren. Jedoch hatten sie ihre eigene Verfassung beibehalten, und hingen von Roms Willkür nicht weiter, als nach den Artikeln des geschlossenen Bundes, ab. Am günstigsten waren dieselben für die lateinischen Völkerschaften—als für die ältesten Bundes- und zugleich Stammesgcnossen — (socii latini nominis), drückender für die übrigen (80eii italici nominis); wiewohl auch von diesen einige ein gelinderes, andere ein härteres Gescz, je nach' den Umständen der Unterwerfung oder nach einzelnen Rücksichten erhal- ten hatten. In allen Gegenden wurden endlich auch römische Kolo- n i e n angelegt, zur Wiederbevölkernng verödeter Städte oder zur Be- hauptnrig der römischen Herrschaft, daher meist an der feindlichen Grenze, oder unter Nationen von zweifelhafter Treue. Solche Kolonien — eigent- lich Besazungen — genossen das römische Bürgerrecht, aber ohne Antheil an den Eomitien und an den Magistratswürden der Hauptstadt. Der Zustand Italiens nach seiner Unterwerfung bildet einen trau- rigen Kontrast mit demjenigen, dessen cs früher, so lange es frei war, sich erfreute. Welch' ein Gedräng von kräftigen, regsamen, glücklichen Völkern erfüllte da das schöne Land! Zwar rohe Völker mitunter — zumal in den Gebirgsgegenden — aber größeren Theiles gebildet, voll Thätigkeit und Industrie, dem Handel und den friedlichen Künsten ob- liegend und in fast ungestörtem Gedeihen. Wir haben Hetrnriens, wir haben der großgriechischen Kolonien und ihres blühenden Zu- standes schon früher gedacht (B. 1. S. 169 und 170 und 178.). Fast jede Stadt war ein mächtiges, glückliches Gemeinwesen. Aber auch das übrige Italien stand in einem schönen, wenn gleich etwas gerin- geren Flore, wie ans den Berichten der Römer selbst, insbesondere aus der ungemein dichten Bevölkerung des Landes zu erkennen ist; und nach dem, was bereits geschehen, ließ sich mit Grund eine noch glän- zendere Zukunft hoffen. Wie ganz anders wurde dies Alles unter dem römischen Joche? — Viele Nationen hatte schon der Krieg vernichtet, oder so sehr verdünnt, daß nur noch elende Reste derselben in verödeten Ländern hausten, und nie mehr die alte Volksmenge sich ersezte. Von vielen Städten des alten Italiens ist kaum die Lage mehr bekannt, von anderen sicht man noch traurige Trümmer. Welche aber verschont blie- den von gewaltsamer Verwüstung, die wurden dafür zu dauernden Leiden und langsamem Ruine verdammt. Viele büßten einen Theil ihrer Ländereien ein; man gab dieselben an römische Bürger. Diese zogen meistens den Reichthum nach Rom, wohin sich auch, durch die natür- liche Anziehungskraft der Gebieterin, die Blüthe der Bevölkerung ans allen Ecken Italiens drängte. In den unaufhörlichen Kriegen Roms wurden die Schäze und das Blut der Bundesgenossen vergeudet; aus

4. Bd. 2 - S. 131

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
131 Viertes Kap. Römische Geschichte. schwach genug, dem Rufe zu folgen. Sein Glück war von kurzer Dauer. Wie konnte er auch hoffen, mit den Lehren ernster Weisheit aufzukom- men an dem Hofe eines frivolen Fürsten, gegen die Lockungen der Wollust und die Ränke der anfgeschrecktcn Bosheit? — Bald wurde er, wie Dion, verdächtig dem Tyrannen, welcher den lczten verbannte, und den ersten in Gnaden entließ. Aber Dion kam zurück, und vertrieb Dionysius. Ob er dabei ans rein patriotischem oder ans egoistisch-ari- stokratischem Antriebe gehandelt, ist ungewiß — das lezte wahr- scheinlicher. Populär wurde er niemals, und nach kurzer Verwaltung ermordete ihn Kallippus. Auch dieser wurde vertrieben, und während der nachfolgenden Zerrüttung des Staates fand Dionys Gelegenheit, zum zweitenmale Herr von Syrakus zu werden (3633. 350 v. Chr.). Das Unglück hatte ihn nicht gebessert. Er regierte sorgloser und will- kürlicher, als zuvor. Zugleich fielen die Karthager mit Heeresmacht in sein Gebiet. Da riefen die Syrakusaner die Mntterstadt Korinth um Hilfe an. Sie schickte ihnen den edlen Timoteon mit 1000 Strei- tern. Dieser große Mann und enthusiastische Freund der Freiheit, wel- cher er sogar seinen Bruder geopfert, vertrieb Dionys zum zweitenmale, richtete die Verfassung Syrakusens nach republikanischen Grnndsäzen ein, befreite noch mehrere sicilische Städte von der Tyrannei, und schlug die allgemeinen Feinde, die Karthager, am Krimessus in einer entscheidenden Schlacht (3644. 339 v. Ehr.). Im Frieden wurden alle griechische Städte für frei erklärt und der Halykus zur Grenze des karthagischen Gebietes bestimmt. Nachdem Timoleon dies Alles voll- bracht hatte, schlug er die Herrschaft, die Syrakus ihm anbot, mit großer Seele ans, weil er das Lcwußtseyn edler Thal dem Flitter der Majestät vorzog, und lieber von der Nachwelt verehrt seyn wollte, als im Leben gefürchtet. Die Bürger lohnten ihm mit freiwilliger Ergeben- heit, und, als er starb (3646. 337 v. Ehr.), beweinten sie ihn als Va- ler. Wer war glücklicher, Timoleon oder Dionys? §. 18. Agcrthokles, Hiero. Nach seinem Tode kehrten die Schrecken der Tyrannei zurück. An- fangs S osistra tus und darauf Agath oktes bemächtigten sich der Herrschaft (3667. 316 v. Chr.). Der erste ein Aristokrat und mit den Karthagern im Bunde; der zweite ein Mann des Pöbels, aber kühner und glücklicher Abenteurer. Als er, nach wunderbar wechselnden Schick- salen, endlich durch List und Gewalt den blutbesprizten Thron von Sy- rakus bestiegen — die edelsten Einwohner, 4000 an der Zahl, waren durch seine Söldlinge geschlachtet worden—, unterwarf er sich mehrere andere Städte, und gerieth hiedurch in Krieg mit den Karthagern, 9 *

5. Bd. 2 - S. 270

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
270 Erstes Kap. Bürgerlicher Zustand. Die Perser selbst handelten zwar wenig, aber sie verzehrten viel, und erleichterten den inneren und Durchgangs-Handel durch An- legung von Straßen, Caravansereien und verschiedene Begünstigung. Baktra und Marakanda (Samarkand) waren die nördlichen Stappelpläze. In Süden behauptete Babylon seinen alten Ruhm; doch nahm der Handel auf dem perfischen Meerbusen ab, weil die Perser, um die Hauptstädte (*) ihres Reiches vor der Möglichkeit des Ueberfalls durch eine feindliche Seemacht zu bewahren, die Schiff- fahrt auf dem Tigris durch Aufführung ungeheuerer Steindämme hemmten. Alexander $1. zerstörte dieselben wieder, jedoch nicht voll- ständig. §. 27. Griechischer. Was wir schon im ersten Zeiträume von der Lage des eigentlichen Griechenlands, von den griechischen Inseln und Kolonieen (B. I. S. 164. ff.), dann von der Bekanntschaft mit den Scythen, endlich von dem ältesten Handel der Griechen (B. I. S. 249) gesagt haben, enthält den vorläufigen Uebcrblick über die Lebhaftigkeit und den Umfang desselben. Doch erhielt er erst in diesem Zeiträume, mit der politischen Macht des Volkes, seine große Ausbreitung und später durch die macedonische Macht einen gesicherten Gang. Aber verschiedene Ursachen bewirkten, daß Griechenland niemals eine den Vorthcilen seiner natürlichen und politischen Lage angemes- sene Handelsgröße erreichte. Den einzelnen Freistaaten, woraus es bestand, schien immerdar die Freiheit, und nicht der Handel, der wichtigste Punkt. Die mancherlei Mittet, wodurch man in neue- ren Zeiten die Industrie zu hebe«, zu leiten, und bis auf's höchste einträglich zu mache» versteht, waren meist noch unbekannt. Man dachte noch nicht daran, eine jede Kraft des Bürgers zu Geld an- zuschtagen, und die Industrie blos als Staatskapital zu betrachten, welches nach Möglichkeit zu nüzen sey. Auch im Handel war die Freiheit vorherrschend, und daher oft die Privatspekulation dem all- gemeinen Interesse uachtheilig. Desgleichen sahen die Bürger für sich die Erwerbung nicht als den Zweck ihres Dascyns an. Die öffentlichen Angelegenheiten beschäftigten sie mehr, als ihre häusliche Oekonomie, und Feldbau däuchte ihnen edler, als Kunstfleiß. Ja es schien verächtlich, sich den mechanischen Verrichtungen der Gewerbe zu unterziehen, und meist wurden nur Sklaven dazu gebraucht. Doch waren nicht bei allen Staaten dieselben Begriffe herrschend. Demo- (*) Auch Susa am Choaspes, der durch einen Kanal mit dem Tigris in Verbindung siand, war in solcher Gefahr.

6. Bd. 2 - S. 50

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
So Zweites Kap. Geschichte der Griechen. ist ihre Urgeschichte äußerst fabelhaft und nur so viel bekannt, daß sie sehr frühe bevölkert worden. Die Einwanderungen der kteinasiatischen, phöni- cischen und vorzüglich der griechischen Kolonien ist in späteren, historischen Zeiten geschehen. Wir haben schon im ersten Zeiträume (B. I. S. 169.) dieser griechischen Kolonien erwähnt. Sie lagen meist in der Osthälste der Insel. Auf der westlichen Hälfte siedelten sich die Karthager an, und drängten jene. Heftige Erschütterungen entstunden aus ihrem Be, mühen, sich die ganze Insel zu unterwerfen. Wohl wären sie über die vereinzelten Städte Sieger geworden, hätte nicht das mächtige Syra- kus ihren Fortgang gehemmt. Diese berühmte korinthische Kolonie — eigentlich aus drei Städ- ten, Nasos, Achradina und Tyche (wozu später noch die neue Stadt und Epipvlis kamen) bestehend — war frühe durch Handel groß und durch Künste verherrlicht worden. Die Grundlage ihrer Verfassung war aristokratisch; aber cs erhoben sich oftmals Tyrannen, große Fürsten zum Theil, denen sie vorziiglich die Erhöhung ihrer Macht verdankte. Gelon, Fürst von Geta und nachmals Herrscher von Syrakus, eröffnet ihre Reihe (3503. 480 v. Ehr.). Gegen ihn schloß Serres einen Bund mit Karthago, auf daß Jener gehindert würde, den Griechen Beistand zu leisten (*). Wir haben schon oben (S. 36) des großen Sieges erwähnt, den Gelon bei Himera erfochten. Von 300,000 Karthagern soll nicht Einer entkommen scyn, wie die Grie- chen prahlen. Glänzender, als dieser Sieg, aber fast noch unglaub- licher, 'ist die gepriesene Großmnth des Ueberwindcrs, der seinen zer- schmetterten Feinden keine weitere Bedingung des Friedens aufgelegt habe, als das Versprechen, hinfort mit keinen Menschenopfern mehr die Altäre zu beflecken. Doch wäre von einem Fürsten, der nicht als edel erkannt gewesen, ein solches auch nicht erdichtet worden. Seine Brüder, Hiero (3511. 472 v. Ehr.), ein Freund der Wis- senschaften — Sim onides, Pindar u. a. große Geister zierten sei- nen Hof— und hierauf Thrasybu lus (3527. 456 v. Ehr.) folgten ihm. Der lezte wurde verjagt wegen Grausamkeit, wie seine siegenden Feinde sagten. Syrakus nahm jezt eine demokratische Form an, und strebte, nengestärkt durch die Freiheit, noch freudiger auf. Viele Kolonien gingen von ihm aus, mehrere Städte, selbst das reiche Agri- gent, wurden bezwungen, und Sicilien schien so viel von Syrakus, als von Karthago um seine Unabhängigkeit fürchten zu müssen. (*) Dieselben hatten ihn auch wirklich um Hilfe gebeten, aber die Unter- handlung scheiterte, da man über das Kommando nicht einig wurde.

7. Bd. 2 - S. 130

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
150 Viertes Kap. Römische Geschichte. kamen, und zerstörten Selinus und Himera. Bald eroberten sie auch das mächtige Agrigent, und belagerten Gela. In dieser großen Gefahr richtete ganz Sicilien seine Augen auf das starke Syrakus, welches aber selbst von inneren Unruhen brannte. Kein Volk, selbst die Athener nicht, hat so schnell folgende Staatsumwälzungen, als jenes von Sy- rakus, erfahren. Der rührige Geist, der ihm mit allen Griechen ge- mein war, wurde erhöht oder mißleitet durch Reichthum und Sitten- losigkeit, welche unbändige Leidenschaften erzeugten, und durch den Mangel einer bestimmten Verfassung. Die Geseze, welche gerade da- mals der weise Diokles entworfen, waren unwirksam gegen den Parteigeist im Volke und den wilden Ehrgeiz seiner Häupter. Hermo- kr a t es, siegreich gegen die Feinde, verlor sein Leben im Kampfe gegen die eigenen Mitbürger, und Dionysius, ein Mann von niederer Abkunft, aber großen Talenten, bahnte sich durch Verrath und Ge- walt den Weg zum Throne (3579. 404 v. Ehr.). Gegen diesen Dionys, der, nicht zufrieden mit Syrakus, seine Hand nach ganz Sicilien und selbst nach Unteritalien ansstreckte, hat Karthago äußerst blutig, in dreimal erneuertem Kriege und mit unge- mein abwechselndem Erfolge, gestritten. Den ersten Frieden bewirkte eine Pest im karthagischen Heere und Meuterei unter Dionysius Trup- pen. Ungereizt brach ihn der Tyrann, und stürzte mit ungeheuerer Macht auf die Karthager. Aber diese stellten ihm noch größere Heere entgegen, schlugen ihn, und belagerten Syrakus. Eine abermalige Pest in ihrem Lager rettete die Stadt. Nach vielem Blutvergießen wurde ein zweiter Friede, zu Gunsten Karthago's, geschlossen. Auch im dritten Kriege gewann dasselbe, jedoch unbeträchtlich. Dionys suchte in Groß- gricchenland sich zu entschädigen, und eroberte, nach verzweiflungsvoller Gegenwehr, das unglückliche Rh eg i um. Sieben und dreißig Jahre re- gierte Dionys, im Ganzen glücklich und glorreich; aber er wurde — möchte es allen Tyrannen also ergehen! — seines Glückes nicht froh. Unablässig von Mißtrauen und Furcht gequält, durch steten Aufruhr geängstigt und Keines Menschen Freund, starb der grausame, ver- brecherische, jedoch den Wissenschaften — aus Eitelkeit— günstige Fürst, wie man glaubt, vergiftet (3617. 366 v. Ehr.). tz. 17. Timoleon. Ihm folgte Dionys Ii., sein Sohn, ein Prinz von guten Anla- gen,^wie es scheint, aber durch die Erziehung und durch Schmeichler- verderbt. Dion, Bruder von des älteren Dionys zweiter Gemahlin, ein Mann von großen Gaben und Plato's Freund, leitete anfangs des Fürsten Schritte. Plato selbst wurde an den Hof berufen, und war

8. Bd. 2 - S. 129

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
129 Viertes Kap. Römische Geschichte. ftchen. Es war beinahe unmöglich, daß er anders, als dnrch den-völ rigen Rn in der einen oder der andern, ende. Als Karthago später nicht sowohl gegen die Freiheit der griechischen Städte, als gegen die Ueber- macht Syrakusens stritt; so gewann der Kampf ein noch höheres welthistorisches Interesse. Der Besizer Sicitiens schien nach der dama- ligen Lage der Dinge zur Herrschaft des Mittelmecres und gewisser- maßen der Wett bestimmt. Hätte Syrakus — wie es im Plane seiner Fürsten lag — ganz Sicilien nebst Großgricchenland zu einer Macht vereint; Karthago wäre derselben erlegen, und Rom hätte schwer- lich anfkommen mögen. Wäre Karthago Gebieterin Sicitiens gewor- den; so hätte seine Herrschaft einen festen Grund erlangt, und Rom hätte ssc nicht gestürzt. Diese Betrachtungen mögen die Karthager vor dem Richterstnhle der Politik darüber rechtfertigen, daß sie Ströme von Blut vergossen, und Berge von Gold verschwendeten, um Sicilien zu erringen. Von den ältesten Kriegen, die sie deßhatb führten, sind nur dunkle Spuren vorhanden. Sie sollen schon mit Darius 1. im Bunde gegen die Griechen gewesen scyn. Von jenem, den sie mit Serres schlossen, und von der großen Niederlage, welche ihnen damals K. Gelo I. von Syrakus bei Hi mera (3504. 479 v. Ehr.) beibrachte, haben wir oben geredet. Siebenzig Jahrelang wagten sie keinen neuen Versuch, und schränkten sich ans wenige Küstenpläzc ein, welche in ihrem ab- hängigen Zustande mit den griechischen Freistaaten nicht wetteifern konnten. Aber sie stärkten sich indessen dnrch Befestigung ihrer Macht in den übrigen Inseln und in Afrika selbst. Das Hans des Mago war es, welches von Cambyscs Zeiten an dnrch mehr als hundert Jahre an der Spize ihres Staates in Krieg und Frieden stand, und eine Menge von Helden erzeugte, die, ungeachtet gehäufter Unfälle, so sie erfuhren, als die eigentlichen Gründer der karthagischen Größe zu betrachten sind. tz. 16. Syrakus. Dionysius (*). Auch Hannibal und Himilko, welche gleich nach dem Unglücke der Athener in Sicilien gegen Syrakus stritten, waren— aber v cr- in uthlich die lezten — aus Mago's Haus. Egesta, welches durch jene Katastrophe seine Schüzer verloren, rief die Karthager zu Hilfe. Sie (*) Arnold's Geschichte von Syrakus, von Gründung der Stadt bis auf den Umsturz der Freiheit durch Dionysius. Gotha 1816. (©. Ch Kell- ner' s). Edle Griechen in den Revolutionszeiten des alten Syrakus. Leivi. 1800. 2 Thle. F. Ch^ Matthias Bemerkungen zu den livirnisch-polybischen Beschreibungen der Schlacht von Cannä und der Belagerung von Syrakus. Franks, a. M. 1807. Ii. 9

9. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 181

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Drittes Kapitel. 181 Beitritt des russisch-östreichischen Bundes zu bewegen, da setzten sich die Schweden unter ihrem Könige, die Russen unter General Tolstoy in Be- wegung und gingen bei Lauenburg über die Elbe. Gleichzeitig landete an der Mündung der Weser ein englisches Heer, welchem die deutsche Legion, eine Schaar kühner Männer, die nach der'convention von Lauenburg in englischen Kriegsdienst getreten waren, beigegeben war. Alsbald wurde Hameln mit vereinten Kräften belagert; in Hannover hatte sich das kur- fürstliche Ministerium wieder an die Spitze der Verwaltung gestellt; man glaubte die Dränger für immer fern, als der Unbestand Preußens alle diese Hoffnungen vernichtete. Lange hatte diese Macht geschwankt, sich den Fein- den des französischen Kaiserreichs beizugesellen. Als es endlich durch man- cherlei Kränkungen, die es von Napoleon erduldet hatte, so wie durch die Vorstellungen Englands und Rußlands dazu bewogen wurde, war der günstige Augenblick verschwunden. Bei Austerlitz hatte Napoleon noch ein Mal gesiegt, und Preußen befliß sich jetzt, statt den Besiegten durch sein Hinzutreten neue Kräfte zu verleihen, seine bisherige Ansicht vor dem Kai- ser der Franzosen zu verbergen. Wiewohl nun dieser die Gesinnungen Preußens vollkommen durchschaut hatte, lag ihm doch zu viel daran, in Friedrich Wilhelm Iii. einen Bundesgenossen gegen England zu erwerben. Deßhalb bot er ihm, gegen Abtretung von Cleve, Neufschatel und Baireuth den Besitz des Kurfürstenthums Hannover an. So ungern Preußen sich auch zu diesem Austausche bequemte, war es doch schwach genug, den For- derungen des Siegers von Austerlitz nachzugeben. Hiernach erfolgte die Besitzergreifung von Hannover, und in einem am 1. April 1806 erlassenen Manifeste erklärte der Graf von Schulenberg-Kehnert, daß an Preußen die von Napoleou durch das Recht der Eroberung erworbenen braunschweigi- schen Kurlande gegen Abtretung anderer Provinzen übertragen seien. Ein solches Verfahren mußte in Hannover den größten Unwillen gegen den Hof von Berlin Hervorrufen. Kam dazu, daß die preußischen Behörden auf eine wenig schonende Art die Verwaltung umgestalteten, und häufig das Bestehende mit Härte stürzten, ohne auf die dagegen erhobenen Vor- stellungen zu achten, so konnte auf eine feste Anhänglichkeit von Seiten der neuerworbenen Unterthanen unmöglich gerechnet werden. Schon oft hatte Deutschland wegen der Uneinigkeit seiner Häupter schwer büßen müssen; noch entschiedener war dieses 1806 der Fall. Eine Anzahl deutscher Fürsten, die, statt bei dem wiederentbrannten Kriege sich an Oestreich anzuschließen, die Niederlage desselben zum Theil nicht ungern sahen, waren in Paris zu einer Einigung zusammengetreten, die unter dem Namen des Rheinbundes bekannt ist und in welcher Napoleon als Pro-

10. Bd. 2 - S. 160

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
160 Viertes Kap. R ömische Geschichte. einer der heimgekehrten Gefangenen —'sezte den Widerstand aks Verzweifelnder fort. Er bewaffnete die Sklaven, die Greise, und ver- meinte mit einer Handvoll Tapferer dem Strome des Geschickes Ein- halt zu thun. Aber vergebens stritt er auf der korinthischen Landenge, der alten Griechen würdig. Dem Stärkeren verleihen die Götter den Sieg. Di ans, unter den Trümmern des fallenden Vaterlandes, gab sich und den Seinigen den Tod. Mummius, Metellns Nach- folger, rückte vor Korinth. Diese ehrwürdige, fast tausendjährige Stadt, eine der Hauptzierden Griechenlands und die reichste an Kunst- werken, wurde erobert und verbrannt (3838. 145 v. Ehr.). Alle waffenfähigen Einwohner wurden erschlagen, die anderen als Skla- ven verkauft, die Kunstwerke meist zerstört, was übrig blieb, nach Rom geschleppt. Auch Chaléis auf Euböa, auch Theben u. a. Städte wurden verbrannt. Solche Mißhandlung erfuhr ein Volk, welches die Freiheit in Europa gepflanzt, so vielen Königen getrozet, die Huldi- gung vieler anderen empfangen und die Erde mit seinem Ruhme erfüllt hatte, durch die Hand eines gleichfalls freien und ruhmbegierigen Volkes!! — Im dritten Jahre der 158ften Olympiade, im 608ten der Erbau- ung Roms und 145stcn v. Christus nahm die Unabhängigkeit Grie- chenlands dieses traurige Ende. Es wurde eine römische Provinz unter dem Namen Ach aja. §. 38. Dritter panischer Krieg. In demselben Jahre, wie Korinth, fiel auch Karthago, ans noch schrecklichere Weise. So hart der zweite Friede mit Rom gewesen; so erholte doch der Staat stch schnell durch die Industrie der Bürger und Ha nnibal's weise Verwaltung (s. oben §. 29.). Dieser große Mann wagte bereits, neue Hoffnungen für sein Vaterland und für die Welt zu schöpfen. Aber der wachsame Haß der Römer und die Stärke der ihnen oder dem Frieden ergebcneu Partei zwang ihn zur Flucht. Das Mißtrauen Roms hörte hiedurch nicht auf. Karthago sollte durchaus nicht mehr erstarken. Daher sah man gerne, daß Masini ssa immer weiter griff, und die Entwaffnete schonungslos beraubte. Vergebens forderte Karthago, da ihm Krieg zu führen nicht erlaubt war, die Gerechtigkeit Roms zur Vermittlung auf. Der Richter war sein Feind; und als endlich Cato dahin als Gesandter ging, so vermehrte sein übermüthiges Betragen die Erbitterung. Cato kam als erklärter Feind Karthago's nach Rom zurück, und durch unaufhörliche Auf- hezung des Senats beschleunigte er das Verderben der unglücklichen Stadt.
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