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1. Erdkunde - S. 199

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 199 stehen die Völker Afrikas noch ans niedriger Bildungsstufe. Vielfach herrscht Sklavenhandel; einzelne Stämme sind noch Menschen- fresser. Von einheimischer Gewerbthätigkeit kann kaum die Rede sein (Bild 70). Der Handel beschränkt sich vornehmlich auf den Austausch der heimatlichen Produkte gegen europäische Waren. e) R e g i e r u n g s f o r m. Der größere Teil Afrikas ist im Besitze wilder Völker, welche meist unter Stammeshäuptlingen leben. Bild 71. Karawanenführer im ägyptischen Sudan. Die europäischen Besitzungen dehnen sich immer mehr von den Küsten in das Innere aus. tlordafrika. Ägypten. Ägypten bildet dem Namen nach einen türkischen Vasallen- staat, der unter einem Vicekönig steht, welcher den Titel „Khedive" führt. In Wirklichkeit aber ist Ägypten unter englischer Herrschaft. ^ Das Reich besteht 1. aus dem eigentlichen Ägypten und 2. aus dem durch Besiegung des Mahdi wiedergewonnenen ägyp- tischen Sudan (.Bild 71). Dessen wichtigster Ort ist das der

2. Erdkunde - S. 206

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 206 — Nördlich des Kaplandes liegen zwei von holländischen Voeren (buren — Bauern) gegründete Republiken: 1. der Oranje-Freistaat (131000 qkm und 207 000 E.) mit dem Hauptort Bloemfoutein (6000 E.); 2. die Südafrikanische Republik (früher Transvaalstaat) (327 000 qkm und 1 Mill. E.) mit der Hauptstadt Pretoria (8000 E.). In beiden Staaten wird ausgedehnte Rindvieh-, Schaf- und Pferdezucht betrieben; auch die Mineralschätze (Kohlen, Silber, Bild 74. Dar-es-Saläm. Kupfer u. s. w.) sind bedeutend. Vor allem liefert die Südafrika- nische Republik außerordentlich viel Gold (1897 um 233 Mill. Mark ausgeführt). Die ergiebigsten Goldfelder liegen bei der schnell empor- gewachsenen Stadt Johannesburg (über 100 000 E.). Dieser natürliche Reichtum des Laudes war aber ein mächtiger Reiz für die Habsucht der Engländer, gegen welche die Boeren ihre Freiheit wiederholt in blutigen Kämpfen zu verteidigen hatten. Ostafrika. Zu Portugal gehört der Freistaat von Ostafrika, früher Mocambique (769 000 qkm. und ca. 1 Mill. E.) zwischen der De- lagoa-Bai und dem Rovumafluß.

3. Bd. 2 - S. 126

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
126 Viertes Kap. Römische Geschichte. wahrend aufzuopfern verbunden waren. Jedoch hatten sie ihre eigene Verfassung beibehalten, und hingen von Roms Willkür nicht weiter, als nach den Artikeln des geschlossenen Bundes, ab. Am günstigsten waren dieselben für die lateinischen Völkerschaften—als für die ältesten Bundes- und zugleich Stammesgcnossen — (socii latini nominis), drückender für die übrigen (80eii italici nominis); wiewohl auch von diesen einige ein gelinderes, andere ein härteres Gescz, je nach' den Umständen der Unterwerfung oder nach einzelnen Rücksichten erhal- ten hatten. In allen Gegenden wurden endlich auch römische Kolo- n i e n angelegt, zur Wiederbevölkernng verödeter Städte oder zur Be- hauptnrig der römischen Herrschaft, daher meist an der feindlichen Grenze, oder unter Nationen von zweifelhafter Treue. Solche Kolonien — eigent- lich Besazungen — genossen das römische Bürgerrecht, aber ohne Antheil an den Eomitien und an den Magistratswürden der Hauptstadt. Der Zustand Italiens nach seiner Unterwerfung bildet einen trau- rigen Kontrast mit demjenigen, dessen cs früher, so lange es frei war, sich erfreute. Welch' ein Gedräng von kräftigen, regsamen, glücklichen Völkern erfüllte da das schöne Land! Zwar rohe Völker mitunter — zumal in den Gebirgsgegenden — aber größeren Theiles gebildet, voll Thätigkeit und Industrie, dem Handel und den friedlichen Künsten ob- liegend und in fast ungestörtem Gedeihen. Wir haben Hetrnriens, wir haben der großgriechischen Kolonien und ihres blühenden Zu- standes schon früher gedacht (B. 1. S. 169 und 170 und 178.). Fast jede Stadt war ein mächtiges, glückliches Gemeinwesen. Aber auch das übrige Italien stand in einem schönen, wenn gleich etwas gerin- geren Flore, wie ans den Berichten der Römer selbst, insbesondere aus der ungemein dichten Bevölkerung des Landes zu erkennen ist; und nach dem, was bereits geschehen, ließ sich mit Grund eine noch glän- zendere Zukunft hoffen. Wie ganz anders wurde dies Alles unter dem römischen Joche? — Viele Nationen hatte schon der Krieg vernichtet, oder so sehr verdünnt, daß nur noch elende Reste derselben in verödeten Ländern hausten, und nie mehr die alte Volksmenge sich ersezte. Von vielen Städten des alten Italiens ist kaum die Lage mehr bekannt, von anderen sicht man noch traurige Trümmer. Welche aber verschont blie- den von gewaltsamer Verwüstung, die wurden dafür zu dauernden Leiden und langsamem Ruine verdammt. Viele büßten einen Theil ihrer Ländereien ein; man gab dieselben an römische Bürger. Diese zogen meistens den Reichthum nach Rom, wohin sich auch, durch die natür- liche Anziehungskraft der Gebieterin, die Blüthe der Bevölkerung ans allen Ecken Italiens drängte. In den unaufhörlichen Kriegen Roms wurden die Schäze und das Blut der Bundesgenossen vergeudet; aus

4. Bd. 2 - S. 270

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
270 Erstes Kap. Bürgerlicher Zustand. Die Perser selbst handelten zwar wenig, aber sie verzehrten viel, und erleichterten den inneren und Durchgangs-Handel durch An- legung von Straßen, Caravansereien und verschiedene Begünstigung. Baktra und Marakanda (Samarkand) waren die nördlichen Stappelpläze. In Süden behauptete Babylon seinen alten Ruhm; doch nahm der Handel auf dem perfischen Meerbusen ab, weil die Perser, um die Hauptstädte (*) ihres Reiches vor der Möglichkeit des Ueberfalls durch eine feindliche Seemacht zu bewahren, die Schiff- fahrt auf dem Tigris durch Aufführung ungeheuerer Steindämme hemmten. Alexander $1. zerstörte dieselben wieder, jedoch nicht voll- ständig. §. 27. Griechischer. Was wir schon im ersten Zeiträume von der Lage des eigentlichen Griechenlands, von den griechischen Inseln und Kolonieen (B. I. S. 164. ff.), dann von der Bekanntschaft mit den Scythen, endlich von dem ältesten Handel der Griechen (B. I. S. 249) gesagt haben, enthält den vorläufigen Uebcrblick über die Lebhaftigkeit und den Umfang desselben. Doch erhielt er erst in diesem Zeiträume, mit der politischen Macht des Volkes, seine große Ausbreitung und später durch die macedonische Macht einen gesicherten Gang. Aber verschiedene Ursachen bewirkten, daß Griechenland niemals eine den Vorthcilen seiner natürlichen und politischen Lage angemes- sene Handelsgröße erreichte. Den einzelnen Freistaaten, woraus es bestand, schien immerdar die Freiheit, und nicht der Handel, der wichtigste Punkt. Die mancherlei Mittet, wodurch man in neue- ren Zeiten die Industrie zu hebe«, zu leiten, und bis auf's höchste einträglich zu mache» versteht, waren meist noch unbekannt. Man dachte noch nicht daran, eine jede Kraft des Bürgers zu Geld an- zuschtagen, und die Industrie blos als Staatskapital zu betrachten, welches nach Möglichkeit zu nüzen sey. Auch im Handel war die Freiheit vorherrschend, und daher oft die Privatspekulation dem all- gemeinen Interesse uachtheilig. Desgleichen sahen die Bürger für sich die Erwerbung nicht als den Zweck ihres Dascyns an. Die öffentlichen Angelegenheiten beschäftigten sie mehr, als ihre häusliche Oekonomie, und Feldbau däuchte ihnen edler, als Kunstfleiß. Ja es schien verächtlich, sich den mechanischen Verrichtungen der Gewerbe zu unterziehen, und meist wurden nur Sklaven dazu gebraucht. Doch waren nicht bei allen Staaten dieselben Begriffe herrschend. Demo- (*) Auch Susa am Choaspes, der durch einen Kanal mit dem Tigris in Verbindung siand, war in solcher Gefahr.

5. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 181

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Drittes Kapitel. 181 Beitritt des russisch-östreichischen Bundes zu bewegen, da setzten sich die Schweden unter ihrem Könige, die Russen unter General Tolstoy in Be- wegung und gingen bei Lauenburg über die Elbe. Gleichzeitig landete an der Mündung der Weser ein englisches Heer, welchem die deutsche Legion, eine Schaar kühner Männer, die nach der'convention von Lauenburg in englischen Kriegsdienst getreten waren, beigegeben war. Alsbald wurde Hameln mit vereinten Kräften belagert; in Hannover hatte sich das kur- fürstliche Ministerium wieder an die Spitze der Verwaltung gestellt; man glaubte die Dränger für immer fern, als der Unbestand Preußens alle diese Hoffnungen vernichtete. Lange hatte diese Macht geschwankt, sich den Fein- den des französischen Kaiserreichs beizugesellen. Als es endlich durch man- cherlei Kränkungen, die es von Napoleon erduldet hatte, so wie durch die Vorstellungen Englands und Rußlands dazu bewogen wurde, war der günstige Augenblick verschwunden. Bei Austerlitz hatte Napoleon noch ein Mal gesiegt, und Preußen befliß sich jetzt, statt den Besiegten durch sein Hinzutreten neue Kräfte zu verleihen, seine bisherige Ansicht vor dem Kai- ser der Franzosen zu verbergen. Wiewohl nun dieser die Gesinnungen Preußens vollkommen durchschaut hatte, lag ihm doch zu viel daran, in Friedrich Wilhelm Iii. einen Bundesgenossen gegen England zu erwerben. Deßhalb bot er ihm, gegen Abtretung von Cleve, Neufschatel und Baireuth den Besitz des Kurfürstenthums Hannover an. So ungern Preußen sich auch zu diesem Austausche bequemte, war es doch schwach genug, den For- derungen des Siegers von Austerlitz nachzugeben. Hiernach erfolgte die Besitzergreifung von Hannover, und in einem am 1. April 1806 erlassenen Manifeste erklärte der Graf von Schulenberg-Kehnert, daß an Preußen die von Napoleou durch das Recht der Eroberung erworbenen braunschweigi- schen Kurlande gegen Abtretung anderer Provinzen übertragen seien. Ein solches Verfahren mußte in Hannover den größten Unwillen gegen den Hof von Berlin Hervorrufen. Kam dazu, daß die preußischen Behörden auf eine wenig schonende Art die Verwaltung umgestalteten, und häufig das Bestehende mit Härte stürzten, ohne auf die dagegen erhobenen Vor- stellungen zu achten, so konnte auf eine feste Anhänglichkeit von Seiten der neuerworbenen Unterthanen unmöglich gerechnet werden. Schon oft hatte Deutschland wegen der Uneinigkeit seiner Häupter schwer büßen müssen; noch entschiedener war dieses 1806 der Fall. Eine Anzahl deutscher Fürsten, die, statt bei dem wiederentbrannten Kriege sich an Oestreich anzuschließen, die Niederlage desselben zum Theil nicht ungern sahen, waren in Paris zu einer Einigung zusammengetreten, die unter dem Namen des Rheinbundes bekannt ist und in welcher Napoleon als Pro-

6. Geschichte des Mittelalters - S. 270

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
270 Das Mittelalter. Kampf zwischen Frstentum u. Monarchie, Stdten u. Adel. von ihm forderten; er bestrebte sich auch wieder, den Landfrieden herzustellen, mute aber wegen seiner Gleichgltigkeit bezglich der Beilegung des Schismas und wegen seiner italienischen Politik bittere Beschwerden entgegennehmen. Er hatte Johann Galeazzo Visconti von Mailand gegen eine Summe von 100 000 Goldgulden die angemate Gewalt in Oberitalien besttigt, die erb-liche Herzogswrde verliehen und damit die deutschen Fürsten beleidigt, das Reich schdlich entgledet". Eine Zusammenkunft Wenzels mit Karl Vi. von Frankreich zu Reims (1398) erreichte nicht den beabsichtigten kirchlichen Aus-gleich. Erbittert der die Reichsverweserschaft Prokops in Bhmen, stifteten Jobst von Mhren und Sigismund von Ungarn abermals eine Verschwrung gegen Wenzel, der auf alle erneuten Klagen der Kurfrsten mit leeren Versprechungen antwortete und nichts that, das drohende Verhngnis abzuwenden. Um den unleidlichen Verhltnissen ein Ende zu machen, traten die rheinischen Kurfrsten zuerst in Boppard (1399) zusammen, gewannen darauf eine grere Anzahl von Fürsten fr sich und setzten Wenzel, der vorgeladen, aber nicht erschienen war, am 20. August 1400 zu Oberlahnstein ab, weil er weder der Kirche noch dem Reiche zum Frieden verholfen, das letztere ge-schmlert und persnliche Grausamkeiten begangen habe. Tags darauf er-hoben sie den einzigen anwesenden weltlichen Kurfrsten Ruprecht Hi. von der Pfalz zum König. Wenzel begngte sich mit Fluchen und der Dro-hung, er wolle ihn tot stechen". Dabei blieb es. Er starb erst 1419 unter den husitischeu Wirren infolge eines Schlagansalls. 7. Kampf der Stnde. Wie die Städte sich zusammenschlssen zu gegenseitiger Hilfe und auch einige Fürsten auf ihre Seite brachten, so verbanden sich die stdtefeindlichen Fürsten und gewannen an den Ritterbnden eine Sttze. Solche Gesell-schaften bestanden namentlich in Oberdeutschland und am Rhein und nannten sich nach gemeinsamen Abzeichen oder nach Heiligen: St. Georgsritter, die vom Lwen, vom hl. Wilhelm, die Hrner u. a. Die friedliche Einigung von 34 Stdten und den Ritterbnden, zu Ehingen fr die Lande zwischen den vier Wldern: Bhmer Wald, dem Walde auf der Scharnitz, dem Was-gau und Thringer Wald, zur Erhaltung des Landfriedens geschlossen (1382), wurde durch die Heidelberger Stallung zwischen dem Nrnberger Frstenbund und dem rheinisch-schwbischen Stdtebund (1384) bekrftigt, aber die be-stehenden Gegenstze lieen sich nicht beseitigen und muten der kurz oder lang doch wieder aufeinanderstoen. Zuerst kam es zum Kampfe zwischen den Schweizern und dem Hause Habsburg. Der 1356 vereinbarte 20jhrige Friede war noch nicht ganz abgelaufen, als sich von beiden Seiten der alte Ha wieder in Feindselig-

7. Geschichte des Mittelalters - S. 241

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Die Gegenknige Friedrich von sterreich und Ludwig von Bayern. 241 zu vermhlen, verletzte den Bhmen mit Recht. Von jetzt ab hatte er diesen mchtigen Fürsten zum Gegner, der im Bunde mit Frankreich ihm, wo er konnte, entgegenwirkte. Als Ludwig auf Ersuchen des Galeazzo Visconti Matteo war 1322 gestorben gegen Robert und die Soldaten des Papstes, welche Mailand belagerten, einen Reichsstatthalter mit einem Heere nach Italien schickte (1323), zwang er geradezu den Papst Johann, aus seiner zurckhaltenden Stellung herauszutreten. Am 8. Oktober 1323 begann der neue Kampf zwischen Knigtum und Papsttum, aber von vornherein unter den ungnstigsten Aussichten fr ersteres, mit dem ffentlichen Anschlag des ersten Prozesses des Papstes gegen Ludwig in Avignon. In demselben bezeichnet Johann, an seiner Auffassung von 1317 festhaltend, das Reich als erledigt, beschuldigt Ludwig der unberechtigten Fhrung des Knigstitels und der Untersttzung des gebannten Visconti und ermahnt ihn unter Androhung des Bannes, binnen drei Monaten die Reichsregierung niederzulegen. Auf Ludwigs Er-suchen ward die Frist bis zum 7. Mrz 1324 verlngert. Er benutzte diese aber nicht zur Unterwerfung unter den Papst, sondern zu einer mit Angriffen gegen diesen als den Beschtzer der Minoriten gespickten Appellation. Als er am 23. Mrz wirklich gebannt und abermals aufgefordert wurde, bis zur Entscheidung des Papstes der die Wahl sich der Reichsregierung zu enthalten, antwortete er von Sachsenhausen aus mit einer der alle Maen heftigen neuen Appellation (22. April 1324) und Gegenanschuldigung und legte Berufung an ein Konzil und einen gesetzmigen Papst ein. Nun erklrte Johann am 11. Juni Ludwig des Reiches verlustig, seine Anhnger der Exkommunikation verfallen, belegte ihre Gebiete mit dem Interdikt und beabsichtigte, Karl Iv. von Frankreich zum Kaiser zu machen. Vorber-gehend lie sich selbst Leopold von sterreich darber mit Frankreich in Unterhandlung ein. Bei dem Kampfe mit dem Papste bediente Ludwig sich der Hilfe der Franziskaner oder Minderbrder, vor allem des geistreichen, aber auch malos eingebildeten Wilhelm von Occam, des Ordensgenerals Michael von Cesena und des hitzigen Bonagratia, welche mit Johann Xxii. der die Frage, ob Christus und die Apostel Eigentum besessen htten, in Streit geraten waren, und der ehemaligen Pariser Professoren Marsilius von Padua und Johann von Jandun, der Verfasser der Schrift De-fensor pacis. Nach der hier schroff ausgesprochenen Theorie soll der Friede begrndet werden durch die vollstndige Unterwerfung der geistlichen Gewalt unter die weltliche; die gttliche Einsetzung des Primates wird geleugnet. Marsilius ist der Vorlufer Luthers und Calvins, der bse Geist Ludwigs gewesen. Die Minderbrder gewannen die ffentliche Meinung fr Ludwig, der aber zu wenig Thatkraft besa und selbst die Belagerung der schwach Bumller, Weltgeschichte. Ii. 7. Aufl. 16

8. Geschichte des Mittelalters - S. 245

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Ludwig von Bayern. 245 aber Ludwig schwankte zwischen Unterwerfung und Widerspruch wie ein Rohr und verletzte durch seine Lndersucht den listigen Vermittler Johann von Bhmen so. da dieser im Bunde mit Philipp von Frankreich. Robert von Neapel und Heinrich die Ausshnung wieder hintertrieb (1335). Als nmlich Heinrich von Krnten und Tirol starb (2. April 1335), gab Ludwig Krnten. Krain und Sdtirol den Habsburgern. behielt aber Nord-tirol fr sich. In dem entstehenden Kriege entzweite er sich auch mit den Habsburgern, die nun zu Gunsten Johanns von Bhmen auf Tirol ver-zichteten (1336). Noch einmal gestalteten sich die Verhltnisse fr ihn gnstig, als Philipp von Frankreich durch Besetzung eines Teiles des Bistums Cambrai die Rechte des Reiches angriff, und Ludwig nun im Einverstndnis mit vielen Reichs-frsten ein Bndnis mit seinem Schwager Eduard Iii. von England (23. Juli 1337) einging, ja in Speier, darauf in Oberlahnstein am 15. Juli 1338 die Kurfrsten mit Ausnahme des Bhmenknigs Johann zur Aufrechthaltung der Rechte und Ehre des Reiches sich verbanden. Tags darauf erklrten sie auf dem Kurtage zu Rense (Oberlahnstein gegenber) die Unabhngigkeit der Knigswahl, was sich gegen die ppst-liche Forderung der Besttigung des Gewhlten richtete. Die Beschlsse des Renser Kurvereins wurden in Frankfurt besttigt und von Ludwig eigen-mchtig erweitert. Derselbe hob das Interdikt auf und forderte, jedoch ohne durchzudringen, fr den zum König Gewhlten auch die Anerkennung als Kaiser. Im Mrz 1339 trat sogar Johann von Bhmen den Renser Be-schlssen bei. Auf diese Zeit hatte Ludwig dem englischen Verbndeten bei einer persnlichen Zusammenkunft in Koblenz (31. August 1338) den Beginn des Krieges gegen Frankreich versprochen und demselben das Reichs-vikariat in den linksrheinischen Lndern bertragen. Aber dem Wollen folgte nicht die That; er untersttzte den Verbndeten nicht und benutzte die nchste Gelegenheit, wieder mit Philipp von Frankreich anzuknpfen, in der trgen-schen Hoffnung, durch diesen mit der Kurie endlich in Frieden zu kommen (1341). Hatte er die Ausshnung mit dem milden Benedikt Xii. (1334 bis 1342) nicht erreichen knnen, so gelang ihm diese ebensowenig mit dessen Nachfolger, Clemens Vi. (13421352), der keineswegs als Franzose ihm feindlich gesinnt war. sondern nur auf den ppstlichen Ansprchen bezglich der Entscheidung der die Knigswahl fest beharrte. Ludwig selbst hatte mit seinen bergriffen in rein kirchliches Gebiet seine Lage so verschlimmert, da ihm als katholischem Christen nichts anderes brig blieb, als sich vollstndig den kirchlichen Censuren zu unterwerfen. Margareta Maultasche von Tirol, ihres Gemahls Johann Heinrich von Bhmen berdrssig, hatte von dem ppstlichen Stuhle vergeblich die Auflsung ihrer Ehe verlangt. Ludwig schied

9. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 410

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 410 — stützten Juarez auf Queretaro, wohin er sich mit seinen geringen Streitkräften geworfen, siegreich zurück; er siel jedoch am 18. Mai 1867 durch den Verrath des Obersten Lopez in die Hände seines Gegners. Jnarez ließ ihn vor ein Kriegsgericht stellen und bestätigte das von demselben ausgesprochene Todesurtheil. Ungeachtet der Verwendung der europäischen Mächte, deren Bemühungen zu Gunsten des unglücklichen Kaisers selbst in dem Präsidenten der nordamerikanischen Union einen Fürsprecher fanden, wurde Maximilian am 9. Juni 1867 kriegsrechtlich erschossen. Seine Leiche wurde von dem österreichischen Seehelden Tegethoff abgeholt und am 18. Januar 1868 in der Kaisergruft zu Wien beigesetzt. Maximilians Tod hat den Parteikämpfen in Mexiko kein Ziel gesetzt; sie dauern fort und werden wohl erst mit dem Aufgehen der Republik in die uordamerikauische Union ihr Ende finden. §. 152. Der Krieg Oesterreichs und Preußens gegen Dänemark. (1864.) Friedrich Vii. von Dänemark hatte im Jahre 1863 eine mit den Ständen vereinbarte Verfassung erlassen, nach welcher Schleswig mit Dänemark vereinigt und dadurch von Holstein getrennt werden sollte. Da diese Trennung der beiden Herzogtümer ebensowohl gegen das alte Recht, als gegen die neuereu Verträge verstieß, verlangte der deutsche Bund, unter Androhung von Zwaugsmaßregelu, die Zurücknahme der darüber getroffenen Bestimmungen. Während der darüber angeknüpften Unterhandlungen starb Friedrich Vii. unerwartet, am 15. November 1863, und sein Nachfolger, der Prinz Christian zu Dänemark, der dem Londoner Protokoll von 1852 gemäß als Christian Ix. den dänischen Thron bestieg, sah sich durch die in Kopenhagen herrschende Stimmung zur Anerkennung der von seinem Vorgänger erlassenen Verfassung genöthigt. Als hierauf die Holsteiner sich von Dänemark lossagten und den Herzog Friedrich von Augusten bürg zu ihrem Landessürsten ausriefen, wuchs die Aufregung in Deutschland und die Theilnahme des deutschen Volkes für die Sache der Schleswig-Holsteiner in solchem Grade, daß sich der Bundestag veranlaßt sah, ein Heer von 12,000 Hannoveranern und Sachsen in Holstein einrücken zu lassen, worauf sich die dänischen Besatzungen nach Schleswig zurückzogen. Auf die Erklärung Oesterreichs und Preußens, daß sie als Großmächte die Sache in die Hand zu nehmen entschlossen seien, überließ ihnen der Bund das weitere Vorgehen gegen Dänemark, ohne sich selbst dabei zu betheiligen. Nachdem die dänische

10. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 363

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 363 — Präsident an die Spitze der Regierung treten sollte. Die beiden Hauptcandidaten für die Präsidentschaft waren der General Ca-vaignac und der Prinz Louis Napoleon Bonaparte, zu dessen Gunsten die Nationalversammlung, nachdem er in fünf Wahlbezirken zum Abgeordneten gewählt worden war, das Verbannungsurtheil gegen die Napoleoniden aufgehoben hatte. Louis Napoleon wurde mit großer Stimmenmehrheit zum Präsidenten der Republik ernannt und leistete als solcher am 20. December 1848 den Eid auf die Verfassung. Durch den Staatsstreich vom 2. December 185 1 löste er, nachdem er in der Nacht zahlreiche Abgeordnete und Generale hatte verhaften lassen, die Nationalversammlung, die sich der von ihm erstrebten Verlängerung seiner Präsidentschaft abgeneigt gezeigt hatte, auf, worauf das Volk ihn durch das Plebiscit (Volksabstimmung) vom 20. und 21. December zum Präsid enten auf zehn Jahre ernannte. Im folgenden Jahre erhob ihn ein zweites Plebiscit zum erblichen Kaiser der Franzosen, als welcher er am 2. December 1852 proklamirt wurde. §• 134. Deutschland von dem Sturze Napoleons bis nach der Februarrevolution. (1815—1851.) Die deutsche Bundesversammlung, welcher, gemäß der deutschen Bundesakte vom 8. Juni 1815, die Leitung der Gesammtange-legenheiten Deutschlands unter dem Vorsitze Oesterreichs übertragen werden sollte, trat am 5. November 1816 in Frankfurt a.,M. zusammen. Die von ihr entworfene Constitution des deutschen Bundes erhielt ihre Volleuduug und Bestätigung durch die Wiener Schlußakte vom 15. Mai 1820. Die durch die Neugestaltung Deutschlands geschaffenen Zustände entsprachen den Erwartungen Vieler, welche von dem Sturze der Fremdherrschaft die augenblickliche Heilung aller staatlichen und bürgerlichen Uebelstände erwartet hatten, nicht; insbesondere trat auf den deutschen.hochschulen ein entschiedenes Streben nach größerer politischer Selbstständigkeit an den Die bereits bestehenden „Burschenhaften" erhielten, besonders seit dem bei Gelegenheit der dreihundertjährigen Jubelfeier der Reformation veranstalteten Wartburgfeste (18. Okt. 1817) mehr und mehr den Charakter Politischer, gegen die bestehende Staatsordnung gerichteter Verbindungen. Die Ermordung des als dra-
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