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1. Geschichte der Neuzeit - S. 115

1883 - Freiburg : Herder
Katharina Ii. Erste Teilung Polens, 115 Konfderationen (Verbindungen) zur Durchfhrung eines Beschlusses einzugehen; einer solchen Konfderation stellte sich aber in der Regel eine andere gegenber, daher entstanden Fehden und Brgerkriege. Der pol-nische Adel war 120000 Familien stark und besa weitaus den grten Teil des Bodens, den ihm leibeigene Bauern bearbeiteten. In den wenigen Stdten entwickelte sich kein zahlreicher Brgerstand, daher hatte Polen keinen Gewerbflei und blieb trotz seines Reichtums an Getreide und Vieh ein armes Land, das berdies von einer halben Million Juden ausgebeutet wurde, die von den Gutsherren alle Schenken und Branntweinbrennereien pachteten, alle Geldgeschfte machten und den ganzen Kleinhandel in Hnden hatten. Ein solches Reich konnte unmglich einen Kampf mit seinen mchtigen Nachbarstaaten aushalten, obwohl es auf ungefhr 14 000 Quadratmeilen 16 Millionen Einwohner zhlte, der Adel kriegerisch war und eine vortreffliche Reiterei stellte, die rohen Bauern ein ausgezeichnetes Material fr ein regulres Fuvolk htten liefern knnen. Mehr als ein König, z. B. auch der edle Jo-Hannes Sobiesky (f. S. 91), und mehr als ein Staatsmann sagte den Ruin der ganzen Nation voraus, wenn nicht eine feste Staats-ordnung begrndet werde; allein der Adel hrte nicht auf solche war-nende Stimmen, sondern setzte sein Treiben fort, das er die polnische Freiheit nannte. Die nichtkatholischen Polen, nmlich die wenig zahlreichen Prote-1tattten und die Bekenner der byzantinischen Kirche, zu denen der grte Teil der unteren Volksklasse in den sdstlichen Provinzen gehrte, wurden unter dem gemeinschaftlichen Namen Dissidenten begriffen. Sie hatten 1573 alle staatsbrgerlichen Rechte erhalten, die aber wiederholt angegriffen und 1763 wesentlich geschmlert wurden. Nach Gustavs Iii. Tod (1763) lie Katharina Ii. russische Truppen in Polen einrcken, angeblich zum Schutze der polnischen Wahlfreiheit, in der That jedoch, um die Wahl ihres Gnstliugs Stanislaus Poniatowsky durch-zusetzen, was ihr auch gelang (1764). Unter ihrem Schutze verlangten die Dissidenten die Wiederherstellung ihrer alten Rechte, bildeten eine Konfderation und erzwangen auch eine neue Toleranzakte; die russischen Truppen blieben aber dennoch in Polen stehen, und der russische Gesandte Repnin schaltete wie ein Diktator, wobei ihm eine bedeutende Anzahl polnischer Adeligen fr russisches 'Geld oder aus Parteiha als Werk-zeuge dienten. Dagegen bildeten patriotische Adelige eine Konfderation zu Bar (1. Mrz 1767), unterlagen aber nach heldenmtigem Kampfe der russischen bermacht. Unterdessen hatte Friedrich Ii. die Teilung Polens bei Katharina Ii. angeregt und bereitwilliges Entgegen-kommen gefunden, und zuletzt gab auch Kaiser Joseph Ii. dieser Raub- 8 *

2. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 193

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Rußland von der Mongolenherrschaft bis auf Peter den Großen. 193 aus dem Hause Romanow, mütterlicherseits von Rurik stammend, bewilligen müssen; überdieß mußte er den Polen Smolensk, Severien und Tschernigow überlassen. Dessen Sohn Al er ei I. (1646—1676) eroberte in dem polnischen Kriege 1667 Smolensk und Severien wieder und zwang die Kosaken in der Ukraine zur Anerkennung der russischen Oberherrlichkeit. Sein Sohn Feodor Iii. (1676—1682) vernichtete die Geschlechtsregister, aus welchen die Bojaren ihre Ansprüche auf Dienstrang herleiteten, und unterwarf sie der kaiserlichen Allgewalt. Ihm folgte (1682) sein blödsinniger Bruder Iwan und als Mitregent der designierte Thronerbe Peter, ein Sohn aus Alereis I. zweiter Ehe; aber durch die Strelitzen, welche in Rußland die Rolle der Prätorianer und Janitscharen spielten, bemächtigte sich Peters ältere Halbschwester- Sophia der Gewalt. Allein schon in seinem siebenzehnten Jahre (1689) wagte es Peter, das ihm entrissene Recht wieder mit Gewalt sich anzu- eignen; cs gelang ihm und er sperrte seine Schwester in ein Kloster; Iwan führte jedoch bis zu seinem Tode (1696) den Titel Zar. Durch den Genfer Le Fort hatte Zar Peter als Prinz von der Kultur Eu- ropas erfahren; in seinem Herzen wurde eine brennende Sehnsucht rege, diese Kultur mit eigenen Augen zu schauen und sie nach Rußland zu verpflanzen. So wenig es seinen Russen gefiel, beförderte er doch die Einwanderung fremder, besonders deutscher Handwerker, um den Ge- werbsfleiß in Rußland einheimisch zu machen, berief auch viele Seeleute und Offiziere, die er zur Bildung einer geregelten Militärmacht zu be- nutzen gedachte. Dann ging er auf Reisen, indem er sich einer Ge- sandtschaft anschloß, die er an mehrere Höfe abgeschickt hatte (1697). Aber er war erst bis Wien gekommen, als ein neuer Aufstand der Stre- litzen, den die mit Peters Neuerungen unzufriedenen Großen erregt hat- ten, ihn heimrief. Die Empörung wurde mit leichter Mühe unterdrückt und die vornehmen und geringen Schuldigen gepfählt, gerädert, gehenkt, geköpft, zu Tode geknutet oder verstümmelt, wobei der Zar an 84 per- sönlich den Henkerdienst übte. Hierauf errichtete er statt der Strelitzen eine reguläre Garde, einige Reiterregimenter, und ging dann wieder in das Ausland. Er besuchte Deutschland, Holland, England und Frank- reich; da sah er Fabriken, Ackerbau, Seehäfen und Kriegshecre. In Holland arbeitete er als Zimmermann, erlernte den Schiffsbau und zimmerte selbst ein kleines Haus in Saardam, das man den Reisenden noch heute zeigt. Von seinen Erfahrungen machte er für Rußland den besten Gebrauch. Er baute auf dem Don eine Kriegsflotte, errichtete ein Heer nach europäischem Muster, das größtcntheils von deutschen Offi- zieren kommandiert wurde, und fuhr fort Fremde nach Rußland zu zie- hen, die seinen Landsleuten als Muster in den Künsten des Friedens und Krieges dienen sollten. Durch strenge Gesetze wollte er den Russen Bumüller, Neue Zeit.

3. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 661

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Schleewig-Holfteins Kampf und Unterwerfung. 661 theile des Volkes änderte und darum zu Klagen und Verwahrungen führte. Die Einigung zwischen Preußen und Oesterreich erfolgte in den Konferen- zen zu Olmütz den 29. November 1850 (Manteuffel, Schwarzenberg); zur Ordnung der deutschen Angelegenheiten wurde eine freie Minister- konferenz aller deutschen Staaten nach Dresden berufen, die vom 22. Dezember 1850 bis 15. Mai 1851 verhandelte, aber im Ganzen nur die Rückkehr zur Bundesverfassung vollendete, indem kein Antrag zu einer Aenderung der Bundesverfassung bei der alles verneinenden Haltung Preußens irgend eine Folge hatte. Achtundzwanzigftes Kapitel. Schleswig-Holsteins Kampf und Unterwerfung. Lcktrnsörde (5. Äpril 1849); Idstedt (25. Juli 1850); die Landesoersammlung aufgelöst (/ebruar 1851). Zuletzt wurde auch das Schicksal Schleswig-Holsteins entschieden und beide Herzogthümer hatten es bitter zu bereuen, daß sie sich durch den in Deutschland 1848 ausgebrochenen Sturm hatten fortreißen lassen. Der Waffenstillstand von Malmö (s. S. 642) bewies bereits hinläng- lich, daß Dänemark mächtige Freunde habe und Preußen wegen der Herzogthümer keinen Krieg gegen europäische Großmächte wagen werde, obwohl ihm der Enthusiasmus von ganz Deutschland zu Gebote gestan- den wäre, denn selbst diejenigen, welche die deutschen Ansprüche auf Schleswig für sehr zweifelhaft hielten und die Erhebung Holsteins nicht billigten, waren durch den Uebermuth der Dänen und die Parteinahme fremder Mächte für dieselben im höchsten Grade erbittert. Dänemark lag es daran, eine baldige Entscheidung herbeizuführen und darum kün- digte cs im Februar 1840 den Waffenstillstand auf, so daß mit dem 20. März die Feindseligkeiten wieder begannen. Die deutsche Central- gewalt setzte am 26. den Grafen Reventlow-Preetz und Beseler als Statthalter in den Herzogthümern ein und sandte eine ansehnliche Truppenmacht, aus den Kontingenten verschiedener Staaten bestehend, dahin ab. Bald folgten Ereignisse, die Deutschland mit Jubel erfüllten; am 5. April erschien ein dänisches Geschwader, aus dem Linienschiffe Christian Vhi. (80 Kanonen), der Fregatte Gefion (60 Kanonen), einem Kriegsdampfer und einigen kleineren Fahrzeugen bestehend, in der Bucht von Eckernförde und beschoß die zwei schwachen deutschen Strand- batterieen. Diese feuerten aber so gut, daß die beiden schweren Schiffe sich gerne entfernt hätten, wenn es des Gegenwindes halber möglich

4. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 680

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
680 Die Zeit von 1815 bis 1857. es sich zur Besetzung der Donaufürstenthümer und erließ an Rußland die Aufforderung dieselben zu raumen, was von Preußen durch eine Note unterstützt wurde. Der Kanzler Ncsselrode antwortete zwar ab- schlägig, da aber Oesterreich an seinen Grannen von Krakau bis Orsowa immer gewaltigere Streitmassen sammelte, so zog die russische Armee zuerst aus der Dobrudscha, dann aus der Walachei, zuletzt auch aus der Moldau ab (Ende.juni bis August), wobei ein Korps durch die Un- geschicklichkeit seines Führers von den Türken noch eine unbedeutende Schlappe bei Giurgewo in der Walachei erlitt. Aus „strategischen Rück- sichten" sei die Räumung der Fürstenthümer erfolgt, erklärten die Russen und hatten insofern ganz Recht, als die Stellung der Oesterreicher in Siebenbürgen und in der Bukowina die russische Armee in der Flanke bedrohte und ihr selbst den Rückzug unmöglich machen konnte; jedenfalls zogen sich die Russen nicht vor Omer Pascha zurück und ebenso wenig vor den 30 — 40,000 Franzosen und Engländern, welche um jene Zeit in und bei Varna lagen und fast ohne alle Reiterei waren. Vergebliche Friedenskonferenzen in Wien. Nach diesem großen Erfolge der österreichischen Demonstration ver- anlaßte der österreichische Ministerpräsident Graf von Buol-Schauen- stein im August die Wiederaufnahme der Unterhandlungen zwischen den Gesandten der Großmächte zu Wien. Man verlangte von Rußland vor allem als Präliminar- oder Garantiepunkte: 1) das Aufgeben der Schutzherrlichkeit über die Donaufürstenthümer und Serbien; die Rechte dieser Länder sollten in Zukunft unter der Bürgschaft der Großmächte stehen; 2) die Schifffahrt auf den Donaumündungen sollte von allen Hindernissen befreit und den Grundsätzen der Wiener Kongreßakte unter- stellt werden; 3) die Revision des Vertrags vom 13. Juli 1841, durch welchen Dardanellen und Bosporus den Kriegsschiffen aller fremden Mächte geschlossen wurden; 4) das Aufhören des officiellen Schutzrechtes von Rußland über die griechischen Unterthanen der Pforte; dagegen soll- ten die Großmächte insgesammt die Sache aller christlichen Unterthanen der Pforte übernehmen. Preußen verpflichtete sich nicht wie Frankreich, England und Oesterreich für diese vier Punkte einzustehen, empfahl deren Annahme jedoch bei dem Petersburger Hofe; dieser wies sie zwar nicht zurück, zeigte aber wenig Geneigtheit zur Annahme, weil er nun der Neutralität Preußens und damit auch der deutschen Mittel- und Klein- staaten sicher war, in Folge davon kein ferneres entscheidendes Vorgehen von Seite Oesterreichs mehr fürchtete und die Pontuserpedition der West- mächte glänzend zu vereiteln hoffte. Preußen willigte jedoch noch in einen Zusatzartikel zu seinem Bündnisse mit Oesterreich, in welchem es diesem seine bewaffnete Hilfe versprach, wenn seine Truppen in den Do-
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