Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 12

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
12 häufigsten gegenüber: aus ihr gehen die Wettertelegramme, Prognosen und -Karten der Zeitungen hervor, und sie versieht auch den Sturmwarnungsdienst. Der vierten Abteilung unter- steht besonders das Chronometerwesen, und der neu geschaffenen fünften die Küstenbeschreibung fremder Länder. ß. Produktionsverhältnisse. § 19. Unter den tierischen Produkten des Ozeans verdient in erster Linie der ungeheure Fischreichtum hervorgehoben zu werden. Für viele Küstenvölker sind Fische fast die einzige Fleischnahrung, welche ohne alle sorgende Pflege durch blosses Einfangen jahraus jahrein in befriedigender Menge gewonnen wird. Von den Küstenstaaten der Kulturvölker wird dieser Betrieb der Fischerei durch grossartigen Fang mit ganzen Flotten, zweckmässige Zu bereitung durch Einsalzen, Räuchern etc., Versand in die Binnenländer erweitert und zur Steigerung des National- wohlstandes ausgenutzt, was durch Heranbildung einer seetüchtigen Mannschaft gleichzeitig auch zur Hebung des überseeischen Handels erfolgreich beiträgt. Die Verbreitung der Fische, wie der Meerestiere über- haupt ist hauptsächlich von dem Salzgehalte, der Tem- peratur und den Strömungen abhängig. Die meisten Fische lieben die Nähe der Küsten, zum Teil auch Gegenden vor den Flussmündungen, wodurch ihre Gewinnung be- deutend erleichtert wird. Gewisse Fische sind Zugfische, welche zur Zeit des Laichens periodische Wanderungen antreten. Im Fischereibetriebe unterscheidet man den grossen und kleinen Fischfang. Die Grossfischerei umfasst den Walfischfang, den Stockfischfang und den Robbenschlag. Sie liegt auf offener See dem Wetterwerbe aller see- fahrenden Nationen unter gleichen Bedingungen offen. Der kleine Fischfang erstreckt sich mehr auf die Küsten- fischerei, auf Ficringe, Makrelen. Sardellen etc., ferner auf den Fang von Hummern, Austern, See-Schildkröten etc. Das Recht der Küstenfischerei ist gewöhnlich bis

2. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 109

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
109 Leopard, Schakal, Hyäne u. a. Grosse Verwüstungen richtet nicht selten die Wanderheuschrecke an, und in manchen Teilen des Gebietes macht die Tsetfliege die Rinderzucht unmöglich. Die einheimische Bevölkerung:, deren Zahl auf 3 Mill, geschätzt wird, besteht zum grössten Teile aus Bantii- negern, die sich in zahlreiche Stämme gliedern und Ackerbau treiben. Von Süden eingedrungen sind die räuberischen Mafiti und Wahehe, und von Norden die Massai, die als Viehzüchter das abflusslose Gebiet inne haben. An der Küste ist durch Vermischung mit den seit alters hier herrschenden Arabern, die mit ihren Trägerkarawanen Elfenbein aus dem Innern holen und bis vor kurzem viel Sklavenhandel trieben, das Volk der Suaheli entstanden , deren Sprache die Verkehrssprache für das tropische Ostafrika geworden ist. Die überwiegende Mehrzahl der europäischen Be- völkerung (800—900) sind Deutsche. Die Einwanderung findet ununterbrochen statt. Handel und Plantagenwirtschaft haben in diesem unzweifelhaft wertvollsten deutschen Kolonialbesitz einen erfreulichen Aufschwung genommen. In den nördlichen Küstenstrichen und im wasserreichen Berglande von Usambara sind Pflanzungen von Kokospahnen, Kaffee und Vanille angelegt, auch versucht man Tabak, Thee und Kakao anzubauen. Die wirtschaftliche Ausnutzung des Landes liegt vorwiegend in den Händen der „Deutsch- ostafrikanischen Gesellschaff' ; auch mehrere andere Plan- tagengesellschaften sind in Thätigkeit getreten. Durch Karawanen aus dem Innern nach der Küste befördert, gelangen Kopra, Ko pal, Palmöl, Erdnüsse, Elfenbein etc. zur Ausfuhr. Die wichtigsten Handelsplätze sind Dar-es-Salavi (Sitz der Regierung), Bagamoyo (Ausgangspunkt der wichtigsten Karawanenstrasse ins Innere), Tanga, von wo eine Eisen- bahn bis Korogwe am Pangani fertiggestellt ist, und Pangani.

3. Erdkunde - S. 116

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 116 — 8. Lüttich. Die Universitätsstadt Lütt ich cm der Maas (167 000 E.) hat sehr bedeutenden Bergban und außerordentlich lebhafte Eisenindustrie, besonders schwunghafte Waffenfabrikation. — Das nahe Sera ing (38 000 E.) erscheint wie ein einziges groß- artiges Eisenwerk.— Verviers (52000 E.) treibt weit berühmte Tnchmacherei. — Spa ist ein bekannter Badeort. 9. Belgisch-Lnxembttrg. in den rauhen Ardennen gelegen, hat keine größern Platze. Tas Königreich der Niederlande. (Holland.) I. Das Königreich der Niederlande liegt im Mündungsgebiete des Rheins, der Maas und der Schelde und ist durch zahlreiche Eiuschuitte der Nordsee stark gegliedert (Zuidersee). Ii. Das Land bildet den niedrigsten Teil der großen euro- päischen Tiefebene; sein vierter Teil liegt sogar tiefer als die Meeresfläche und muß durch hohe, mit größter Mühe und bedeuteu- dem Kostenanswande errichtete und uuterhalteue Dämme (Deiche) gegen das Eindringen der Meeresfluteu geschützt werdeu. Aber der fleißige, zähe Menschenstamm, der dieses Tiefland bewohnt, beschränkt sich nicht darauf, seine Heimat gegen das anstürmende Meer zu verteidigen, sondern er sucht ihm noch durch Eindämmung den Raub früherer Zeiten wieder zu entreißen und fruchtbares Erdreich zu ge- wiunen. — Die Nordküste der Niederlande wird von den friesischen Inseln begleitet, den Resten des vom Meere im Laufe der Jahr- hunderte hinweggerissenen Landes. Zahlreiche Inseln liegen anch in den Mündungen der Flüsse. Iii. Die Niederlande sind so reich bewässert wie kein anderes europäisches Laud. Außer deu drei großen Flüssen Rhein, Maas und Schelde durchschneidet noch ein weitverzweigtes Kanalnetz das ganzeland. Iv. Das Klima der Niederlande ist fencht und nebelig. Der Boden ist teilweise sehr fruchtbar und wird hauptsächlich mit Han- delsgewüchsen, wie Tabak, Hanf, Flachs, Färbepflanzen, Blumen und Gemüse angebaut. Getreidebau wird weniger betrieben. — Vor-

4. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

5. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 150

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
150 Norwegen, Schweden. § 43. Norwegen ist das Land der großartigen Wasserfälle, die es mit sich bringen , daß kein einziger Fluß auf eine längere Strecke schiffbar ist, wenn ihm nicht die Kunst durch Kanäle zu Hilfe kommt. Am berühmtesten ist der Göta- kanal, welcher, indem er die Trolhättafälle umgeht, die Binnenschiffahrt von der Nordsee zum Wenersee, Wettersee und weiter bis Stockholm ermöglicht. Das Klima von Norwegen ist infolge der herrschenden Westwinde und der Bespülung seiner Küsten durch den Golfstrom in den Niederungen viel milder, als die nördliche Lage erwarten ließe. Seine Häfen und Fjorde, an deren Ufern noch Obst und Getreide bis über den Polarkreis hinaus gedeiht, frieren nie zu. Schweden dagegen hat kontinentales Klima mit strengen Wintern. Nur seine südlichste Provinz Schonen, ragt in eine wärmere Region und ist getreidereich. Königreich Morwegen. In der fruchtbareren südlichen Hälfte liegt im Hintergrund eines tiefen Fjords die Haupt- und Universitätsstadt Kristiania, nach N. folgen **53 er gen, der Hauptmarkt für den Fischhandel und *Drontheim, die Krönungsstadt der norwegischen Könige. Jenseits des 70. Breiten- kreises sind Tromsö als Hauptort der Fischerei und Ha mm er fest als das nördlichste Städtchen des Reichs und der Erde überhaupt zu nennen. Die Bevölkerung ist fast vollständig auf die schmalen Küstenstreifen längs der Fjorde zusammengedrängt. Sie sieht sich hauptsächlich auf das Meer augewiesen, das Fische, vor allem Dorsch (oder Kabeljau) und Hering, zu einem schwung- hasten Handel liefert. Für den Fang des Herings ist die Westküste, sür den des Kabeljaus sind die Löfotinfeln der Hauptbezirk. Auch Holz wird ausgeführt. Die norwegische Handelsflotte ist eine der größten in Europa. Auch der Bergbau ist von Bedeutung. K ö n i g r e i ch Schweden. Im mittleren Teil, Svealand, liegt die Hauptstadt Stockholm auf den Holmen oder Inseln („das nordische Venedig") an der Ausmün- dung des Mälarsees in die Ostsee. Weiter finden wir die Universität *Upsäla, dann die Region des schwedischen Bergbaus, wo Danne- mora durch Eisen, Falun durch Kupfer bekannt ist. Der südliche Teil, Götaland, zwischen dem Kattegat und der Ostsee, enthält im W. die zweite Stadt Schwedens, Göteborg (Goten- bürg), unweit der Mündung des Göta Elf. In der südlichen Land- schaft Schonen, wo das Klima durch den Einfluß des Meers da und dort milder ist als im nördlichen Deutschland, blüht der Ackerbau; hier liegt ** M a l m ö am Sund, Kopenhagen gegenüber. Im O. haben wir Kalmar, dem die lange Insel Öland vorgelagert ist, und '-Norrköping | norrtjöpping], die erste Fabrikstadt Schwedens (für Tuch). Wisby auf Gotlaud war einst eine berühmte Hansestadt. Norrland, der nördliche Teil des Landes, nimmt mehr als die Hälfte des Ganzen ein. Es ist wenig angebaut, aber sehr waldreich.

6. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 210

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
210 Deutsch-Ostafrika. § 64. Saläm, der Sitz des Gouverneurs und der höheren Verwaltungsbehörden, das in den letzten Jahren lebhaft aufgeblüht und zur schönsten Stadt der ganzen Ostküste Afrikas geworden ist; endlich Kilwa und Lindi. Das Klima begünstigt das Gedeihen aller tropischen Gewächse, be- sonders der Kokospalme. Allein wie in allen heißen Küstenländern breiten sich auch hier weithin Sümpfe aus, besonders an den Flußmündungen; daher ist der Mensch dem Fieber ausgesetzt, das den Europäer heftiger angreift als den Eingeborenen. So ist in der Küstenzone die Gründung von ausgedehnteren Pflanzungen (Plantagen) kaum möglich, die von euro- päischeu Einwandererkolonien mit Ackerbau und Viehzucht verbietet sich ganz. Nur kürzere Zeit kann sich der Europäer als Beamter, Kaufmann, Pflanzungsaufseher, Missiouär in dieser Region aufhalten, wenn er nicht an seiner Gesundheit Schaden leiden will. 2. Das Hochland, das den größten Teil des Schutzgebietes ein- nimmt, weist die verschiedensten Höhenlagen auf und ist vielerorts von mächtigen Bergzügen überragt; im N., an der englischen Grenze, erhebt sich als höchster Gipfel von ganz Afrika der Kilima-Ndscharo, dessen Spitze, der Kibo (6000 in hoch), ein alter Vulkan, in ewigen Schnee gehüllt ist. Südöstlich von ihm liegt der Küste von Tanga ziemlich nahe gerückt das Usambara-Bergland. Wenn schon das Land am Fuße des Kilima-Ndscharo ein gesegnetes ist, so bietet das noch mehr begünstigte Usambara einen überaus geeigneten Boden für den Plantagenbau, der hier schon in ansehnlichem Umfang aufgenommen worden ist. — Weitere Gebirge erfüllen die zentral gelegenen Landschaften in Usagara und die Ufergebiete des Nyasfasees, mehrfach über 3000 m hoch. Die Gebirge erfreuen sich zumeist eines reichlicheren Regenfalles und sind daher nicht selten mit Wald geschmückt. Ihnen verdanken die Flüsse ihren Ursprung, die zum Indischen Ozean rinnen, wie der Pangani, der Rufidji mit seinem Nebenfluß Ruaha und der im O. des Nyassasees entspringende Grenzfluß Rovuma, die aber alle nur in beschränktem Maße schiffbar sind. Das innere Hochland ist vielfach sehr regenarm, daher zumeist Sa- vanne (Grassteppe) und abflußlos. Dagegen entwickeln sich weiter im W. wieder einige Wasserläufe, die, wie der Kagera, dem Viktoriasee, oder wie der M alagarasi, dem Tanganjika-, oder wie der Grenzfluß Songwe, dem Nyassasee zustreben. Auf der Hochfläche liegt in der ziemlich stark besiedelten Landschaft Unyamwesi etwa 1230 in hoch Tabora, Ziel- Punkt für die Karawanen, die von der Küste über M Papua uach dem Innern ziehen. In Tabora teilen sich die Wege: der eine führt westlich nach dem Tanganjika, der andere nördlich zum Viktoria-Nyansa. Der Viktoriasee, fast 1200 m hoch gelegen und etwa 75000 km2 groß, also dem Oberen See in Nordamerika gleich, ist in die Hochfläche eingesenkt. In das deutsche Gebiet schneidet er mit drei Buchten ein, an

7. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 214

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
214 Togo, § 67. \ ist eine Savanne, in der sich Büffel und Antilopen tummeln. Es eignet sich in hervorragendem Maße zur Viehzucht. Die Bewohner beschäftigen sich neben dem Landbau und der Vieh- zucht überwiegend mit dem Zwischenhandel zwischen dem Innern und der Küste. Das gilt besonders von den Bewohnern des einstigen Fulbereiches Adamäua (S. 183). Neben den ursprünglichen Trägerpfaden gibt es jetzt schon eine Reihe von brauchbaren Straßen; zwei Eisenbahnen ver- binden die Kamerunbucht mit den Plantagen am Götterberg und mit der weiter nördlich gelegenen fruchtbaren Landschaft der Manengubaberge. § 67. tzogo. Togo an der Sklavenküste, zwischen dem französischen Dahome im O. und dem englischen Goldküstengebiet im W., umfaßt einen sechsmal kleineren Raum als Kamerun (87 900 km-), zählt aber verhältnismäßig mehr Einwohner, nämlich 1 Mill., also 11 auf das km2; Europäer wohnen 240 in diesem Gebiet. Die Lagunenküste ist durch die Brandung verrnfen, die den Schiffen die Landung erschwert. Um dieser Schwierigkeit zu begegnen, wurde bei Lome, dem Sitz des Gouverneurs, eine Landungsbrücke erbaut. Eine Eisenbahn verbindet Lome mit Anecho (Klein-Popo) weiter im O. Das innere Land steigt allmählich zu einer Hochebene an. An Bewässernng fehlt es nicht; der größte Fluß, der Volta, berührt aber das Land nur eine Strecke weit auf seiner westlichen Seite, und zwar nicht bis zum Meer, so daß er als Verkehrsweg fast nur den Engländern zu gute kommt. In der Niederung ist die Ölpalme, im Gebirge sind Kautschuk- Pflanzen verbreitet; deshalb sind Palmkerne, Palmöl und Kautschuk die Hauptausfuhrartikel. Daneben bauen die Bewohner, Sudanneger ver- schiedener Stammeszugehörigkeit, Getreide, Jamswurzel, Erdnüsse und Banmwolle. Die Baumwollkultur hat hier wie in Kamerun und Deutsch- Ostafrika sehr gute Aussichten, was bei unserem großen Bedarf an dieser Gespinstfaser von allergrößter Wichtigkeit ist. Die Eingeborenen weben und färben Baumwolle und sind tüchtige Schmiede. Im Hinterland treiben sie auch Riudviehzucht. Stationen im Innern sind Misahöhe, bis wohin jetzt die Eisenbahn führt, und Kete-Kratfchi am Volta. Die Kolonie entwickelt sich sehr erfreulich und deckt ihre Verwaltungskosten durch eigene Einnahmen. § 68. Deutsche Südseekolonieu. 1. Im Süden des Äquators sind deutsch Kaiser-Wilhelms- land, der Bismarckarchipel mit zwei Salomonsinseln und die zwei größten Samoainseln. Die beiden ersteren Gebiete, welche das Neuguinea-Schutzgebiet bilden, nehmen zusammen 1u Mill. km2 ein und sind von rund 360 000

8. Leitfaden bei dem Unterrichte in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 157

1873 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
England. Wales. §. 64. 157 Themse und in Osbornehouse auf der durch mildes Klima äußerst fruchtbaren Insel Wight an der Südküste. Ferner liegen im ackerbauenden Thüle Englands die beiden älteren Universitäten Oxford und Cambridge, die Sitze des reich dotirten Clerus (wie Cauterbury), des hohen Adels (stattliche Schlösser mit reichen Kunstsammlungen und von weitläufigen Parks umgeben), endlich die besten Kriegshäfen, wie Portsmouth (112,000 E.), der Haupt- stationsort der englischen Flotte, Southampton (Ausgangspunkt der Postdampfer nach den außereuropäischen Ländern), Plymouth, Nor- wich (81,000 E.) u. s.w. Der Hafen von Bristol (182,000 E.) an der Westseite liegt an dem für die größten Schiffe zugänglichen Avon, ebenso Bath, welches nebst Brighton (90,000 E.) an der Südküste der vornehmste Badeort ist. Dover an der Straße von Calais ver- miltelt die kürzeste Ueberfahrt nach dem Continent. Dagegen enthält das gewerbliche England die reichhaltigen Kohlengruben, die ergiebigsten Metalllager, die großen und kleineren Fabrikstädte nebst ihren durch Wasser- und Eisenstraßen benachbarten Stapelplätzen an der Küste zur Einfuhr von Rohstoffen und Ausfuhr von Kunstprodukten. Die Fabrikstädte, schon von ferne durch eine Reihe thurmähnlicher Schornsteine sich ankündigend, im Innern mit ihren düstern, von kasernenartigen Steinmassen eingeschlossenen Straßen, sind stets in dichte, schwarze Rauchwolken gehüllt und von dem unauf- hörlichen Getöse zahlloser Werkstätten, Hüttenwerke u. s. w. belebt, daher der reiche Fabrikherr sie jedeu Abeud verläßt, um auf seinem benachbarten Landsitz reine Luft zu athmen. Jede dieser Städte hat ihre besondere Industrie: Birmingham (343,000 E.), in der Mitte Englands, erzeugt die verschiedenartigsten Metallarbeiten, Stoke-npon- Trent (130,000 E.) Töpferwaaren („Potteries"), Manchester (355,000 E.) mit dem gegenüberliegenden Salford (124,000 E.), der Mittelpunkt eines Banmwollen-Mannfactnrbezirks, welcher 300 größere und kleinere Orte umfaßt, L e e d s (259,000 E.) verarbeitet Schafwolle, Sheffield (239,000 E.) liefert Messer und Scheeren, Bradford (145,000 E.) Wollengarn und Zeuge. Die Hafenstädte des gewerb- lichen Englands sind: Liverpool (493,000 E.) im W. (am Merfey), der erste Baumwollenmarkt der Erde, mit Hafenanlagen (36 Docks), welche die der Hauptstadt noch überbieten und zu denen die Schienen- wege mittelst unter der Stadt angelegter Tunnels führen, Hull (121,000 E.) im O., der Haupthafen für den Verkehr mit Nordeuropa und der Ostsee, und Neweastle (128,000 E.) im N., der wichtigste Hasen für den Kohlenhandel. Für den Schiffbau ist Sund er l and (98,000 E.) bedeutend. Einen Gegensatz zu den vielen in ihrer Nähe entstandenen Handels- und Fabrikstädten bildet York (das Eboraeum der Römer), reich an Ruinen und Altertümern. Ii. Das Fürstenthum Wales (Wälschland oder Land der Fremden) hat, wie die schottischen Hochlande, keine großen Städte (nur Merther-Tydvil mit 96,000 E.), sondern wie dort sind die öden Berge und Haiden von Schasheerden bevölkert. Nur im S. gibt es zahlreiche Hüttenwerke, welche vermittelst der einheimischen Kohlenschätze die Metall- ausbeute an Kupfer, Zinn, Zink, Blei aus den Bergbaubezirken des

9. Leitfaden bei dem Unterrichte in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 122

1873 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
122 Bevölkerung Deutschlands. §. 59. ein (coutinentales, von allen Einflüssen des Meeres entferntes) Hoch- oder Ober-Dentschland trennt. Bei der verhältnismäßig geringen Berührung des Landes mit dem Meere hat die Fluß schiff fah rt sowohl auf den Haupt- strömen als auf den größeren Nebenflüssen nirgendwo eine stärkere Entwicklung gefunden als in Deutschland, trotz der concurrireudeu Eisenbahnlinien und trotz mancher, erst in jüngster Zeit beseitigter, natürlicher und künstlicher Hindernisse (jener durch Ebenuug und Neguliruug des Flußbettes, dieser durch Wegfall von Stapel- rechten und Zöllen). Bevölk eru n g. An absoluter Bevölkerung (41 Mill.) wird Deutschland , nur von Nußland übertroffen. Die Volksdichtigkeit (4152 auf 1 □ M.) ist am stärksten im mittler» Deutschland (im König- reich Sachsen 9400 auf 1 □ M.) und im westlichen (in Rhein- Hessen 10,000, in der preußischen Nheinprovinz 7354), am schwächsten im nördlichen (in Pommern 2617 und in Mecklenbnrg-Strelitz 1980 auf 1 Ihm.). In Bezug auf die Abstammung besteht die Bevölkerung zum größten Theile aus Deutschen, doch das neue Neichsland Elsaß-Lothringen euthält etwa 300,000 Franzoseu, Sachseu zahlt etwa 50,000 Wenden und in Preußen finden sich Nichtdeutsche im Westen, Norden und besonders im Osten (s. S. 124). — In Bezug auf die Religion bilden die Protestanten die Mehrzahl (fast 2/3) und sind vorherrschend in Nord- und Mittel- deutschend, die Katholiken (ys) in Süddeutschland; */2 Mill. Juden sind über fast alle deutschen Staaten zerstreut. Der große Reichthum von Erzeugnissen sowohl der Urproduktion (Ackerbau, Viehzucht, Bergbau) als des Gewerbfleißes bietet den Stoff zu einem sehr ausgedehnten und lebhaften Handel, dessen Be- deutsamkeit auch durch die centrale Lage des Landes, dessen Berührung mit dem Meere, den Besitz so vieler schiffbarer Ströme, das sich immer dichter verzweigende Eisenbahnnetz, die Beseitiguug der inneren Zoll- schranken in Folge des fortwährend erweiterten deutschen Zöllner- eins in hohem Grade gefördert wird. Dieser Verein umfaßt jetzt ganz Deutschland mit Ausnahme der Freihafengebiete von Bremen mit Bremerhafen, vou Hamburg mit Altona, sowie einiger kleiner (badi- scher, oldenburgischer und preußischer) Gebietsteile (7 V? Ihm.), dazu Luxemburg. Die deutsche Handelsmarine steht an Zahl und Tragfähigkeit der Schiffe nur der englischen und der nordamerikanischen nach. In Bezug auf allgemeine Verbreitung geistiger Bildung ver- mittelst zahlreicher, tresflich eingerichteter höherer, mittlerer und Elementar-Schuleu steht Deutschland keinem Lande nach. Fast kein Dorf entbehrt mehr einer Volksschule, und uebeu deu auf höhere

10. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 223

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Niederlande. Geogr. Stellung. Horizontale Gliederung. §. 59. 223 in dem Centralgebiete der Maas (am Einflüsse der Ourthe), dessen Bevölke- rnng vorzugsweise mit der Gewinnung von Kohlen und Eisen, sowie mit der Bearbeitung des Eisens, insbesondere zu Waffen, Geschützen und Maschinen, beschäftigt ist (daher: „das belgische Birmingham"). Seraing, an der Maas, besteht aus einem Eomplex von Kohlengruben, Eisengießereien und Maschinenwerkstätten, der das großartigste Bild continentaler Gewerbthätigkeit gewährt. Verviers ist für Tuchfabrikation einer der ersten Plätze Europa's, Spa ein (besonders im 18. Jahrhundert) berühmter Badeort. 9. Belgisch-Luxem bürg, auf dem Plateau der Ardennen (mit den kleinen Städteu Arlon und Bouillon), enthält von allen belgischen Pro- vinzeu am meisten deutschredende Bevölkerung (25 000 Deutsche). 59. Das Königreich der Niederlande (Holland). Geographische Stellung. Ein zäher, tüchtiger germanischer Volksstamm hat das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas und der Schelde durch eiue sast zweitauseudjährige, ununterbrochene Arbeit, vermittelst Anlage von Deichen, Eanälen und Schleu- sen, zum Theil den Meeresfluten abgerungen und aus einer sumpfigen Wüste in ein gartenähnliches Eulturland umgewandelt, wo der Ackerbau, nament- lich aber die Viehzucht, zur höchsten Entwicklung gedieh, während zugleich ein durch Natur und Kunst wunderbar verflochtenes hydrographisches Netz von Meeresbuchten und Stromlinien die Verbindung des Innern mit der See so vervielfältigt, daß ein großer Theil des Landes gleichsam einen einzigen Hasen zu bilden scheint. Die durch deu siegreichen Kamps mit den Elementen und der heimatlichen Natur gekräftigte Bevölkerung benutzte die oceanisch e Lage ihres Laudes und den Besitz der Mündungen von drei schiffbaren Strömen zu eiuer einträglichen Frachtfahrt zwischen dem Norden, Westen und Süden von Europa, später zum Zwischenhandel zwischen ihren Colonien und den colonielosen Staaten Mittel-Enropa's. Als See- und Colonial-Macht ward Holland im 17. Jahrhundert die Nebenbuhlerin des gegenüberliegenden Insel- reiches, zu welchem es die Brücke vom Eontinent bildet, und gelangte zu einem hohen Grade des Wohlstandes, der sich fast allenthalben im Anbau des Bodens und in den Wohnplätzen der Menschen zu erkennen gibt. Horizontale Gliederung. Das Königreich Holland bildet den niedrigsten Theil des nieder- rheinischen Tieslandes. Es erhält durch den bedeutenden Einschnitt der gefährlichen Zuidersee (zwischen den nordwestlichen und deu Nordost- liehen Provinzen) eine ansehnliche Steigerung seiner Küstenlänge und somit seiner Zugäuglichkeit von der Seeseite , welche um so wichtiger ist, als an der Nordwestkülte ein (18 M.) langer Dünengürtel von der nördlichsten Spitze Nordhollands (dem Held er) bis zu den Mündungen der Maas das Land von dieser Seite her unzugänglich macht. Kein europäisches Land ist so sehr von Abzugsgräben und Eanälen durch- schnitten, theils zur Entwässerung des sumpfigen Marschbodens, theils für den Personen- und Waaren-Transport vermittelst der sog. Trekschuyten. Die .Jnselbildnng ist nicht unbedeutend, theils in den Mündungen
   bis 10 von 14 weiter»  »»
14 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 14 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 0
3 11
4 83
5 7
6 42
7 7
8 19
9 1
10 31
11 9
12 15
13 21
14 14
15 48
16 1
17 16
18 13
19 3
20 1
21 2
22 62
23 2
24 14
25 51
26 22
27 1
28 6
29 227
30 7
31 9
32 12
33 0
34 23
35 11
36 3
37 14
38 21
39 30
40 25
41 78
42 4
43 1
44 21
45 34
46 0
47 0
48 3
49 60

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 8
1 1
2 0
3 4
4 13
5 0
6 0
7 0
8 0
9 2
10 2
11 3
12 0
13 0
14 0
15 4
16 4
17 0
18 0
19 1
20 0
21 6
22 0
23 1
24 1
25 0
26 0
27 1
28 13
29 0
30 1
31 0
32 1
33 0
34 3
35 0
36 1
37 0
38 0
39 0
40 3
41 0
42 0
43 0
44 1
45 1
46 0
47 0
48 10
49 0
50 7
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 1
58 0
59 0
60 4
61 7
62 8
63 0
64 9
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 10
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 1
77 1
78 0
79 3
80 2
81 0
82 0
83 0
84 2
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 7
93 1
94 0
95 3
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 2
2 3
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 1
10 3
11 12
12 1
13 1
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 1
21 0
22 0
23 0
24 1
25 1
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 3
32 1
33 2
34 11
35 0
36 1
37 0
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 1
44 1
45 0
46 0
47 2
48 1
49 1
50 1
51 0
52 2
53 2
54 0
55 0
56 0
57 0
58 1
59 4
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 2
72 0
73 1
74 0
75 2
76 2
77 0
78 4
79 1
80 0
81 5
82 0
83 6
84 0
85 3
86 6
87 5
88 4
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 1
96 0
97 0
98 0
99 0
100 1
101 6
102 1
103 8
104 6
105 0
106 0
107 0
108 0
109 5
110 2
111 0
112 0
113 4
114 1
115 1
116 0
117 1
118 0
119 8
120 2
121 0
122 11
123 0
124 3
125 0
126 16
127 5
128 0
129 23
130 0
131 2
132 0
133 2
134 2
135 1
136 3
137 0
138 3
139 2
140 0
141 0
142 2
143 2
144 0
145 0
146 0
147 0
148 1
149 0
150 3
151 1
152 1
153 0
154 0
155 2
156 1
157 0
158 0
159 2
160 5
161 0
162 1
163 1
164 0
165 4
166 1
167 1
168 1
169 0
170 0
171 0
172 0
173 1
174 0
175 6
176 1
177 7
178 0
179 0
180 0
181 0
182 3
183 2
184 5
185 1
186 10
187 0
188 10
189 2
190 0
191 0
192 0
193 2
194 0
195 1
196 0
197 1
198 0
199 0