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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 100

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
100 päische Bildung, christliche Sitte und Lebensweise zu übermitteln. Die bisherigen Erfolge in der wirtschaftlichen Ent- wicklung berechtigen zu der Annahme, dass der deutsche Kolonialbesitz sich zu festen Stützpunkten des deutschen Weltverkehrs und Welthandels entwickeln werde. B. Die Kolonieen im einzelnen. X § 134-, Togo, das kleinste afrikanische Schutzgebiet, liegt in Oberguinea an der Sklavenküste. Es wird im W. von englischem, im 0. von französischem Besitztum begrenzt. Der Flächeninhalt (82 300 qkm) ist etwas grösser als der des Königreichs Bayern. Bezüglich der Bodengestal tun g lassen sich vom Meere aus fortschreitend vier Landschaften unterscheiden, deren Pflanzenkleid, Bevölkerung und wirtschaftliche Bedeutung wesentliche Abweichungen zeigen: 1) der Küstensaum, 2) die Küstenebene, 3) das Gebirge, 4) die Hochebene. Der Küstensaum wird am Strande von einer heftigen Brandung umtost, die das Anlegen der Schifte erschwert und sie zwingt, auf offener See vor Anker zu gehen. Dem Strande entlang breitet sich zunächst eine sandige, mit Dornengebüsch und einzelnen Kokospalmen be- wachsene Nehrung aus. Hinter dem Buschwalde, durch den schmale geschlängelte Negerpfade führen, zieht sich eine Reihe von Strandseeen hin, deren grösster der Togosee ist. Die dann folgende sanft ansteigende, wellenförmige Küstenebene weist neben weiten, öden, von Urwaldstreifen durchzogenen Grasflächen auch gut bebautes, frucht- bares Ackerland mit zahlreichen Ortschaften auf. Be- sonders dichtgeschart liegen diese, von prächtigen Kokos- und Ölpalmenbeständen umgeben, nach der Nehrung zu, wo die Ebene einen parkähnlichen Charakter zeigt. Das Gebirgsland begrenzt die Ebene in nordöstlicher Richtung und erhebt sich bis zur Brockenhöhe. In ihm

2. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 108

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
^7-yy<t Usagara- und Uhehe-Gebivge begrenzt wird. Das letztere, bis '2000 m hoch, tritt in weitem Bogen bis an den Njassa-See zurück. Von diesen Gebirgen sind die aus- gedehnten Hochflächen des Innern durch ein tiefer ein- gesenktes abflussloses Gebiet getrennt, dass in seinem nördlichen Teile eine Reihe kleiner Seeen aufweist, und an dessen Rande mächtige, erloschene Vulkane, wie der Meni und der Kilimandscharo (6000 m), die höchste Er- hebung Afrikas, emporragen. Die dem Indischen Ozean zuströmenden Flüsse, der Pangani, Ritfidschi u. a., sind wegen Stromschnellen nur teilweise schiffbar, aber ihre Mündungen bilden, da das Süsswasser die riffbauenden Korallentierchen tötet, tiefere Häfen an der sonst schwer zugänglichen Küste. Das Innere entwässert durch den Victoria- und Tanganjika- See zum Nil und Kongo, sodass Deutscli-Ostafrika seine Gewässer zu allen drei Afrika begrenzenden Meeren entsendet. Die Tier- und Pflanzenwelt ist dem Klima und der Lage des Gebietes entsprechend im allgemeinen eine tropische. Der flache Strand ist mit Mangrove- zvaldungen bedeckt und wie die Flüsse und Seeen der Sammelplatz zahlreicher Wasservögel. Hinter dem Strande breitet sich der Küste entlang ein üppiger tropischer Pflanzemvuchs aus, über den Kokos- und andere Palmen, sowie Affenbrotbäume ihre Wipfel erheben. Dazwischen eingestreut liegen die Bananenpflanzungen der Eingeborenen. Die niederschlagsreichen Bergwände sind mit Urwald, die weiten Hochflächen im Innern mit weiten Grasflaren, deren Halme 2—3 m hoch werden, und mit endlosen Dornenwäldern (Akazien, Mimosen, Fächerpalmen etc.) bedeckt. Die Savannenlandschaften weisen den grössten Reichtum an grösseren Tierformen auf. Zahllose Heerden von Antilopen, Giraffen, Zebras, Straussen etc. durchstreifen flüchtigen Fusses die Steppe. Hier und in den dichten Wäldern leben Nashorn, Fluss- pferd und Elefant, sowie zahlreiche Raubtiere: Löwe,

3. Erdkunde - S. 116

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 116 — 8. Lüttich. Die Universitätsstadt Lütt ich cm der Maas (167 000 E.) hat sehr bedeutenden Bergban und außerordentlich lebhafte Eisenindustrie, besonders schwunghafte Waffenfabrikation. — Das nahe Sera ing (38 000 E.) erscheint wie ein einziges groß- artiges Eisenwerk.— Verviers (52000 E.) treibt weit berühmte Tnchmacherei. — Spa ist ein bekannter Badeort. 9. Belgisch-Lnxembttrg. in den rauhen Ardennen gelegen, hat keine größern Platze. Tas Königreich der Niederlande. (Holland.) I. Das Königreich der Niederlande liegt im Mündungsgebiete des Rheins, der Maas und der Schelde und ist durch zahlreiche Eiuschuitte der Nordsee stark gegliedert (Zuidersee). Ii. Das Land bildet den niedrigsten Teil der großen euro- päischen Tiefebene; sein vierter Teil liegt sogar tiefer als die Meeresfläche und muß durch hohe, mit größter Mühe und bedeuteu- dem Kostenanswande errichtete und uuterhalteue Dämme (Deiche) gegen das Eindringen der Meeresfluteu geschützt werdeu. Aber der fleißige, zähe Menschenstamm, der dieses Tiefland bewohnt, beschränkt sich nicht darauf, seine Heimat gegen das anstürmende Meer zu verteidigen, sondern er sucht ihm noch durch Eindämmung den Raub früherer Zeiten wieder zu entreißen und fruchtbares Erdreich zu ge- wiunen. — Die Nordküste der Niederlande wird von den friesischen Inseln begleitet, den Resten des vom Meere im Laufe der Jahr- hunderte hinweggerissenen Landes. Zahlreiche Inseln liegen anch in den Mündungen der Flüsse. Iii. Die Niederlande sind so reich bewässert wie kein anderes europäisches Laud. Außer deu drei großen Flüssen Rhein, Maas und Schelde durchschneidet noch ein weitverzweigtes Kanalnetz das ganzeland. Iv. Das Klima der Niederlande ist fencht und nebelig. Der Boden ist teilweise sehr fruchtbar und wird hauptsächlich mit Han- delsgewüchsen, wie Tabak, Hanf, Flachs, Färbepflanzen, Blumen und Gemüse angebaut. Getreidebau wird weniger betrieben. — Vor-

4. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

5. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 210

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
210 Deutsch-Ostafrika. § 64. Saläm, der Sitz des Gouverneurs und der höheren Verwaltungsbehörden, das in den letzten Jahren lebhaft aufgeblüht und zur schönsten Stadt der ganzen Ostküste Afrikas geworden ist; endlich Kilwa und Lindi. Das Klima begünstigt das Gedeihen aller tropischen Gewächse, be- sonders der Kokospalme. Allein wie in allen heißen Küstenländern breiten sich auch hier weithin Sümpfe aus, besonders an den Flußmündungen; daher ist der Mensch dem Fieber ausgesetzt, das den Europäer heftiger angreift als den Eingeborenen. So ist in der Küstenzone die Gründung von ausgedehnteren Pflanzungen (Plantagen) kaum möglich, die von euro- päischeu Einwandererkolonien mit Ackerbau und Viehzucht verbietet sich ganz. Nur kürzere Zeit kann sich der Europäer als Beamter, Kaufmann, Pflanzungsaufseher, Missiouär in dieser Region aufhalten, wenn er nicht an seiner Gesundheit Schaden leiden will. 2. Das Hochland, das den größten Teil des Schutzgebietes ein- nimmt, weist die verschiedensten Höhenlagen auf und ist vielerorts von mächtigen Bergzügen überragt; im N., an der englischen Grenze, erhebt sich als höchster Gipfel von ganz Afrika der Kilima-Ndscharo, dessen Spitze, der Kibo (6000 in hoch), ein alter Vulkan, in ewigen Schnee gehüllt ist. Südöstlich von ihm liegt der Küste von Tanga ziemlich nahe gerückt das Usambara-Bergland. Wenn schon das Land am Fuße des Kilima-Ndscharo ein gesegnetes ist, so bietet das noch mehr begünstigte Usambara einen überaus geeigneten Boden für den Plantagenbau, der hier schon in ansehnlichem Umfang aufgenommen worden ist. — Weitere Gebirge erfüllen die zentral gelegenen Landschaften in Usagara und die Ufergebiete des Nyasfasees, mehrfach über 3000 m hoch. Die Gebirge erfreuen sich zumeist eines reichlicheren Regenfalles und sind daher nicht selten mit Wald geschmückt. Ihnen verdanken die Flüsse ihren Ursprung, die zum Indischen Ozean rinnen, wie der Pangani, der Rufidji mit seinem Nebenfluß Ruaha und der im O. des Nyassasees entspringende Grenzfluß Rovuma, die aber alle nur in beschränktem Maße schiffbar sind. Das innere Hochland ist vielfach sehr regenarm, daher zumeist Sa- vanne (Grassteppe) und abflußlos. Dagegen entwickeln sich weiter im W. wieder einige Wasserläufe, die, wie der Kagera, dem Viktoriasee, oder wie der M alagarasi, dem Tanganjika-, oder wie der Grenzfluß Songwe, dem Nyassasee zustreben. Auf der Hochfläche liegt in der ziemlich stark besiedelten Landschaft Unyamwesi etwa 1230 in hoch Tabora, Ziel- Punkt für die Karawanen, die von der Küste über M Papua uach dem Innern ziehen. In Tabora teilen sich die Wege: der eine führt westlich nach dem Tanganjika, der andere nördlich zum Viktoria-Nyansa. Der Viktoriasee, fast 1200 m hoch gelegen und etwa 75000 km2 groß, also dem Oberen See in Nordamerika gleich, ist in die Hochfläche eingesenkt. In das deutsche Gebiet schneidet er mit drei Buchten ein, an

6. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 223

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Niederlande. Geogr. Stellung. Horizontale Gliederung. §. 59. 223 in dem Centralgebiete der Maas (am Einflüsse der Ourthe), dessen Bevölke- rnng vorzugsweise mit der Gewinnung von Kohlen und Eisen, sowie mit der Bearbeitung des Eisens, insbesondere zu Waffen, Geschützen und Maschinen, beschäftigt ist (daher: „das belgische Birmingham"). Seraing, an der Maas, besteht aus einem Eomplex von Kohlengruben, Eisengießereien und Maschinenwerkstätten, der das großartigste Bild continentaler Gewerbthätigkeit gewährt. Verviers ist für Tuchfabrikation einer der ersten Plätze Europa's, Spa ein (besonders im 18. Jahrhundert) berühmter Badeort. 9. Belgisch-Luxem bürg, auf dem Plateau der Ardennen (mit den kleinen Städteu Arlon und Bouillon), enthält von allen belgischen Pro- vinzeu am meisten deutschredende Bevölkerung (25 000 Deutsche). 59. Das Königreich der Niederlande (Holland). Geographische Stellung. Ein zäher, tüchtiger germanischer Volksstamm hat das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas und der Schelde durch eiue sast zweitauseudjährige, ununterbrochene Arbeit, vermittelst Anlage von Deichen, Eanälen und Schleu- sen, zum Theil den Meeresfluten abgerungen und aus einer sumpfigen Wüste in ein gartenähnliches Eulturland umgewandelt, wo der Ackerbau, nament- lich aber die Viehzucht, zur höchsten Entwicklung gedieh, während zugleich ein durch Natur und Kunst wunderbar verflochtenes hydrographisches Netz von Meeresbuchten und Stromlinien die Verbindung des Innern mit der See so vervielfältigt, daß ein großer Theil des Landes gleichsam einen einzigen Hasen zu bilden scheint. Die durch deu siegreichen Kamps mit den Elementen und der heimatlichen Natur gekräftigte Bevölkerung benutzte die oceanisch e Lage ihres Laudes und den Besitz der Mündungen von drei schiffbaren Strömen zu eiuer einträglichen Frachtfahrt zwischen dem Norden, Westen und Süden von Europa, später zum Zwischenhandel zwischen ihren Colonien und den colonielosen Staaten Mittel-Enropa's. Als See- und Colonial-Macht ward Holland im 17. Jahrhundert die Nebenbuhlerin des gegenüberliegenden Insel- reiches, zu welchem es die Brücke vom Eontinent bildet, und gelangte zu einem hohen Grade des Wohlstandes, der sich fast allenthalben im Anbau des Bodens und in den Wohnplätzen der Menschen zu erkennen gibt. Horizontale Gliederung. Das Königreich Holland bildet den niedrigsten Theil des nieder- rheinischen Tieslandes. Es erhält durch den bedeutenden Einschnitt der gefährlichen Zuidersee (zwischen den nordwestlichen und deu Nordost- liehen Provinzen) eine ansehnliche Steigerung seiner Küstenlänge und somit seiner Zugäuglichkeit von der Seeseite , welche um so wichtiger ist, als an der Nordwestkülte ein (18 M.) langer Dünengürtel von der nördlichsten Spitze Nordhollands (dem Held er) bis zu den Mündungen der Maas das Land von dieser Seite her unzugänglich macht. Kein europäisches Land ist so sehr von Abzugsgräben und Eanälen durch- schnitten, theils zur Entwässerung des sumpfigen Marschbodens, theils für den Personen- und Waaren-Transport vermittelst der sog. Trekschuyten. Die .Jnselbildnng ist nicht unbedeutend, theils in den Mündungen

7. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 299

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Englische Colonien. §. 65. 299 2. Ulster im N.-O. hat in Belfast (174000 meist protestantische E.) an der Ostküste einen Hauptsitz der Leinen-Industrie und den belebtesten Hafen des Königreiches (mit neuen Docks), gegenüber der Küste von Schottland. 3. In Connaught im N.-W. hat der Hafen von Galway eine höhere Bedeutung (namentlich für die Auswanderung nach Amerika) gewonnen durch die Vollendung der Eisenbahn nach Dublin. 4. Munster im S.-W. mit den Häfen: Cork (78000 (§.), Water- ford und Lim er ick (am Shannon). Von der Insel Valentia an der Süd- Westküste geht ein transatlantisches Telegraphen-Kabel nach Neufundland. Viel besucht werden Killarney und seine 3 Gebirgsseen. Iv. Die üörigen europäischen Besitzungen. 6,8 cm mit 174 000 E. England besitzt in den verschiedensten Meeren Sicherheitshäfen und Zu- stuchtsstätteu für feine die Meere durchkreuzende Flotte; in Europa folgende: 1. Helgoland (7 M. von der Mündung der Elbe), die wiuzigen Ueberreste einer einsamen, unfruchtbaren, steil aus der Nordsee (bis 70 m Höhe) emporsteigenden Felseninsel, mit zwei von der Natur gebildeten Häfen, von (2000) Friesen bewohnt, welche noch Charakter, Sitten und Gebräuche der Vorsahren bewahrt haben und ihr Altfriesisch reden. Sie leben vom Fischfang, vom Lootfendienst und von den jährlich sich einfindenden, Nerven- stärkuug suchenden Badegästen. Durch seine senkrechte Erhebung fernhin sichtbar, ist Helgoland ein bedeut- sames Wahrzeichen der Schifffahrt in einem fast ringsum von niedrigen Küsten ein- geschlossenen, sehr bewegten Meere, wichtig durch seine Lage an der Einfahrt zu Deutschlands wichtigsten See-Handelsplätzen (Hamburg und Bremen), als Wohnplatz ebenso unerschrockener als erfahrener Lootsen, als Basis eines weithin schimmernden Leuchtturmes. 2. Die Festung Gibraltar (s. S. 161), zugleich Freihafen, schützt den Eingang in das westliche Becken des Mittelmeeres, wie 3. Die Malta-Gruppe (s. S. 150) den in das östliche Becken. V. Die englischen Kolonien. 382 955 Dm. mit 205 Mill. E. 1. Amerikanische. Von Nord-Amerika besitzt England nach dem Abfall der Union noch immer fast ein Drittel, aber gerade die wegen ihrer nördlichen Lage (nördlich von den fünf großen Seen) am wenigsten angebauten und bevölkerten Striche (mit 5d/6 Mill. E.): die Dominion of Ca- nada mit Britifch-Colnmbia, Prinz-Edwards-Jnsel und Vancouvers-Jnsel; Neufundland (die älteste britische Colonie), f. §. 73; in Mittel-Amerika: Jamaica, die Bermuda-Inseln, die meisten der kleinen Antillen, die Bahama-Jnseln und den Holzdistrkt an der Hondurasbai (vgl. 74), sowie die Insel Trini- dad vor der Mündung des Orinoko; in Süd-Amerika die größere Hälfte des Küstenlandes von Guyana, mit der Stadt Georgetown, und die von wenigen Fischern bewohnten Falkland-Juselu, auf denen die Bodencultur kaum begonnen hat.

8. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 235

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Nebenflüsse und Seen des Po. §. 55. 235 So fließt der Tessino vom Gotthard in den Lago maggiore (15 Stdn. lang und 1 Stde. breit), der den borromäischen Inseln gegenüber auch die durch ihre großartigen Fälle (400' hoch, 80' breik, also den Rheinfall weit übertreffend) berühmte Tosa und an der Ostseite den Abfluß des Luganer-Sees (die Tresa) aufnimmt. Bald nach seinem Austritte aus dem See verliert der Tessino seinen reißenden Charakter und gewinnt durch Stromspaltung und Jnselbildung all- mählich die Breite einer Meile (daher bis 1859 Grenze zwischen den beiden größer» Staaten der lombardischen Tiefebene). Ebenso durch- fließt die Adda (vom Wormser-Joch durch das Beltliner-Thal) den Comer-See (12 Stdn. lang und 1 Stde. breit), der Oglio den kleinen Jseo-See und der Mincio den Garda-See (16 Stdn. lang und 1—5 Stdn. breit), in welchen er unter dem Namen Sarca ein- getreten ist. Alle diese Seen liegen am Ausgange der südlichen Alpen- thäler, die ebenso den Sonnenstrahlen ungehinderten Eingang gewähren, als gegen die Nordwinde geschützt sind, weshalb die User dieser kristall- hellen Wasserspiegel schon mit der üppigsten südeuropäischen Vegetation (Lorbeer, Pinie, Cypresse, Citrone und andere Südfrüchte) prangen, wozu die schneebedeckten Gipfel der Alpen im Hintergründe einen merk- würdigen Contrast bilden. Von dem Einflüsse des Mincio an, welcher bei Mantua ein sumpfiges, die Festung umgebendes und schützendes, flaches Seebecken bildet, erhält der Po keine Alpenzuflüsse mehr, da die Etsch, sobald sie sich bei ihrem Eintritte in die Tiefebene gegen O. ge- wandt hat, diese aufnimmt. Gleich den drei übrigen Alpenströmen bildet auch der Po in seineni Mündungsgebiete durch natürliche und künstliche Spaltungen ein vielarmiges D»lta, welches größtentheils (schon von der ersten Stromspaltung an) eine — nur zur Reiscultur geeignete und wegen der ungesunden Luft fast unbewohnbare — Sumpslandschaft bildet und so den Charakter der ganzen Nordwestküste des adriatischen Meeres theilt. So „berührt der Po, obgleich er eine Gegend durchströmt, die durch ihre ganze Gestalt sich als ein geographisches Ganzes ankündigt, doch, von seinen Quellen bis zum Meere, Landschaften von mannichfach nuancirtem Charakter: wilde Gebirgsgegenden in den Alpen auf der einen Seite, und Niederungen am Meere, die sich über dieses fast gar nicht erheben und durch ihren Anblick an die Niederlande erinnern, auf der .andern. Während der Anwohner seiner Quellen mit der Kargheit des Bodens kämpft und Lawinen fürchtet, sieht der Anwohner seiner Mündungen zu gewissen Jahreszeiten weit und breit die Umgegend unter Wasser gesetzt, über welches nur die Bäume mit ihren Kronen empor- ragen und die Ortschaften, welche auf künstlich erhöhtem Boden an- gelegt sind." 5. Die Etsch hat ihre Quelle (auf der Malser Haide) an der Westgrenze Tirols und nimmt fast alle Gewässer Südtirols auf. Bei Verona tritt sie in die lombardische Ebene und wendet sich dem Po zu, ohne sich mit demselben zu vereinigen, sondern fließt mit diesem parallel zum adriatischen Meere.

9. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 661

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Schleewig-Holfteins Kampf und Unterwerfung. 661 theile des Volkes änderte und darum zu Klagen und Verwahrungen führte. Die Einigung zwischen Preußen und Oesterreich erfolgte in den Konferen- zen zu Olmütz den 29. November 1850 (Manteuffel, Schwarzenberg); zur Ordnung der deutschen Angelegenheiten wurde eine freie Minister- konferenz aller deutschen Staaten nach Dresden berufen, die vom 22. Dezember 1850 bis 15. Mai 1851 verhandelte, aber im Ganzen nur die Rückkehr zur Bundesverfassung vollendete, indem kein Antrag zu einer Aenderung der Bundesverfassung bei der alles verneinenden Haltung Preußens irgend eine Folge hatte. Achtundzwanzigftes Kapitel. Schleswig-Holsteins Kampf und Unterwerfung. Lcktrnsörde (5. Äpril 1849); Idstedt (25. Juli 1850); die Landesoersammlung aufgelöst (/ebruar 1851). Zuletzt wurde auch das Schicksal Schleswig-Holsteins entschieden und beide Herzogthümer hatten es bitter zu bereuen, daß sie sich durch den in Deutschland 1848 ausgebrochenen Sturm hatten fortreißen lassen. Der Waffenstillstand von Malmö (s. S. 642) bewies bereits hinläng- lich, daß Dänemark mächtige Freunde habe und Preußen wegen der Herzogthümer keinen Krieg gegen europäische Großmächte wagen werde, obwohl ihm der Enthusiasmus von ganz Deutschland zu Gebote gestan- den wäre, denn selbst diejenigen, welche die deutschen Ansprüche auf Schleswig für sehr zweifelhaft hielten und die Erhebung Holsteins nicht billigten, waren durch den Uebermuth der Dänen und die Parteinahme fremder Mächte für dieselben im höchsten Grade erbittert. Dänemark lag es daran, eine baldige Entscheidung herbeizuführen und darum kün- digte cs im Februar 1840 den Waffenstillstand auf, so daß mit dem 20. März die Feindseligkeiten wieder begannen. Die deutsche Central- gewalt setzte am 26. den Grafen Reventlow-Preetz und Beseler als Statthalter in den Herzogthümern ein und sandte eine ansehnliche Truppenmacht, aus den Kontingenten verschiedener Staaten bestehend, dahin ab. Bald folgten Ereignisse, die Deutschland mit Jubel erfüllten; am 5. April erschien ein dänisches Geschwader, aus dem Linienschiffe Christian Vhi. (80 Kanonen), der Fregatte Gefion (60 Kanonen), einem Kriegsdampfer und einigen kleineren Fahrzeugen bestehend, in der Bucht von Eckernförde und beschoß die zwei schwachen deutschen Strand- batterieen. Diese feuerten aber so gut, daß die beiden schweren Schiffe sich gerne entfernt hätten, wenn es des Gegenwindes halber möglich

10. Hilfsbuch für den Unterricht in der Deutschen Geschichte - S. 2

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
2 Das Land der Deutschen. Die Küsten Norddeutschlands sind ziemlich reich gegliedert; aber das Meer ist in ihrer Nähe seicht, so daß große Seeschiffe nur an wenigen Stellen anlegen können. Der Strand der Nordsee liegt sehr niedrig, weshalb einzelne Strecken durch feste Deiche gegen Überflutung geschützt werden müssen. Auf der Ostsee ist der Verkehr während des Winters häufig durch Frost behindert. Die Gestade beider Meere werden von zahlreichen Inseln begleitet. In der Nordsee bilden die friesischen Inseln eine fast ununterbrochene Kette. Die deutschen Inseln der Ostsee liegen sämtlich zwischen Jütland und der Odermündung. 3. Bodenbeschaffenheit. Mitteleuropa ist teils flach, teils gebirgig. Die großen Ebenen sind so verteilt, daß je eine auf den Norden und den Süden fällt. Von den Gestaden der Nord- und Ostsee bis tief in das Innere dehnt sich die Norddeutsche Tiefebene oder Niederdeutschland aus. Alles übrige faßt man unter dem Namen Ober- oder Hochdeutschland zusammen. Seinen Mittelpunkt bildet die Oberdeutsche oder Voralpine Hochebene. Zwischen sie und die Norddeutsche Tiefebene schiebt sich das deutsche Mittelgebirge, das jedoch an mehreren Stellen Durchgangspforten, wie z. B. die Rheinstraße, aufweist. Im Süden schließt sich an die Oberdeutsche Hochebene das deutsche Alpenland. Alle Teile Mitteleuropas sind gut bewässert. Außer der Donau wenden sich fast sämtliche Flüsse, entsprechend der Hauptabdachung des Landes, nach Norden. Nur ein einziger, der Rhein, gehört allen geographischen Abschnitten Deutschlands an. — Reich an Seen sind die Alpen, die Voralpine Hochfläche und das ostelbifche Tiefland. — Die Sümpfe, welche in frühern Zeiten namentlich die Norddeutsche Tiefebene weithin bedeckten, sind zu einem großen Teile allmählich durch Menschenhand ausgetrocknet worden. 4. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist der geographischen Breite entsprechend gemüßigt, aber sehr mannigfaltig. Im Osten, und zwar am meisten im Nordosten, nähert es sich dem kontinentalen (kalte Winter, heiße Sommer). Am mildesten ist es in den Rheinlanden. Diese wurden daher auch von den Römern als Wohnplätze benutzt, während ihnen die nördlich und östlich gelegenen Länder ungastlich erschienen. Dabei muß man berücksichtigen, daß Deutschland damals noch wenig angebaut und überall mit dichten Wäldern und großen Sümpfen bedeckt war. Trotz der fortgesetzten Rodungen ist noch heute etwa 1/i der Gesamtfläche mit Wald bestanden. Im Westen überwiegt der Laub-, im Osten der Nadelwald. Eiche, Buche und Linde spielen in der deutschen Sage eine große Rolle. Die edlern fruchttragenden Pflanzen, wie die
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