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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Geschichte der Alten Welt - S. 191

1860 - Freiburg : Herder
Das römische Kaiserreich. 191 § 584. Derselbe erschien im Frühjahre 70 n. Ehr. vor Jerusa- lem, in welcher Stadt nach wüthenden Parteikämpfen die größten Fa- natiker die Herrschaft an sich gerissen hatten. Alle Anerbietungen des Titus wurden zurückgewiesen, obwohl die Römer die dritte oder äußerste Mauer bald durchbrachen und der Hunger unter der unglaublich großen Menschenmenge, welche der Schrecken des Krieges in die Stadt getrie- den hatte, fürchterlich wüthete. Der römischen Belagerungskunst wi- derstand aber nichts in die Länge, selbst der Tempel siel in die Gewalt der stürmenden Römer und ging in Flammen aus. Dennoch vertheidigte sich der Rest der Juden noch in der oberen Stadt (Zion), die erst drei Wochen später erstürmt wurde; einzelne Kastelle in Judäa sielen hierauf nach kurzer Belagerung. Der jüdische Geschichtschreiber Josephus, welcher den Krieg mit- machte, gibt die Zahl der umgekommenen Juden auf mehr als 1,100,000 an, die der weggeschleppten Gefangenen auf 97,000; diese erwartete ein schreckliches Loos: Aufreibung durch Arbeit in Steinbrüchen, Berg- werken re. oder auf der Arena des Amphitheaters Zersteischung durch wilde Thiere. Titus (79-81 n. Chr.). § 585. Dem Vespasian folgte sein gleichnamiger Sohn, den wir gewöhnlich nur mit seinem Vornamen Titus benennen; er hatte sich unter dem Befehle seines Vaters als Soldat ausgezeichnet und im jüdischen Kriege seine Feldherrngabe bewährt, dagegen aber durch Hab- sucht, Ueppigkeit, Uebermuth und die Wahl seiner Gesellschafter schwere Besorgnisse für die Zukunft erregt. Als Regent schien er aber alle Leidenschaften von sich geworfen zu haben, denn er war seitdem für jedermann zugänglich und gütig, bewies auch eine wahrhaft kaiserliche Wohlthätigkeit, als Rom durch eine dreitägige Feuersbrunst und darauf durch eine Pest verwüstet wurde. Er vollendete das große Amphitheater seines Vaters, ein großes öffentliches Bad, das seinen Namen trägt, und gab bei der Einweihung dieser Gebäude glänzende Spiele, z. B. eine Seeschlacht, hierauf, nachdem das gestaute Wasser ab- gelassen war, auf dem gleichen Raume eine Gladiatorenschlacht, zuletzt einen Kampf von 5000 Bestien, alles an einem Tage. Im ersten Jahre seiner Regierung erfolgte der erste und größte Ausbruch des Vesuvs, durch welchen Hcrkulanum, Pompeji und Stabiä untergingen; vorher hatte der Berg als erloschener Vulkan gegolten. Titus starb nach 2 ^jähriger Regierung, vielleicht vergiftet von seinem Bruder Domitian. Domitian (81—96 n. Chr.). 8 586. Dieser erneuerte nach vielversprechenden Anfängen die Zei- ten des Tiberiuö, Kaligula und Nero und wurde endlich durch die Hof- beamten ermordet, die er sammt seiner Gemahlin auf sein Verzeichniß der zur Hinrichtung Bestimmten gesetzt hatte. Er war ein Feigling, ver- stand von dem Kriegswesen nichts und scheute sich doch den Oberbefehl einem tüchtigen Manne anzuvertrauen, aus Furcht, derselbe möchte die Legionen zuletzt gegen den Kaiser führen. Als der Dacierkönig Dece- Zerstörung Jerusalems 70 n. Ehr.

3. Geschichte des Alterthums - S. 48

1869 - Freiburg : Herder
48 Die Griechen. wurde mit dem Donner des Zeus verglichen, als Feldherr war er immer vom Glücke begleitet und an Klugheit kam ihm kein anderer Staatsmann gleich. Er war es mich, der Athen zur Kunstschule Griechenlands und der aiten Welt, zum Sammelplatz der Dichter, Künstler und Philosophen machte. Er vollendete die Besestigung Athens und des Hafen Piräeus. Athen bestand seitdem aus zwei kreisförmigen Städten: nämlich aus der eigentlichen Stadt mit einem Umfang von 43 Stadien (40 Stadien — 1 geogr. Meile) und der Hafenstadt mit einem Umfange von 56(2 Sta- dien; beide Städte waren durch die sogenannten langen Mauern (die eine 40 und die andern 35 Stadien) mit einander verbunden. In beiden wohnten in mehr als 10,000 Häusern ungefähr 180,000 Menschen, in ganz Attika 500,000, worunter 90,000 Bürgerliche, 45,000 Niedergelassene und 360,000 Sklaven waren. Die Niedergelassenen (Metöken) betrieben be- sonders Handel und Fabrikation; die Fabrikarbeiter waren meistens Skla- ven, wie auch die reichen Bürger ihre Landgüter und Bergwerke durch Sklaveu bearbeiten ließen. Perikles bewog die Athener, daß sie einen Theil des Staats ein- kommens zur Verschönerung der Stadt verwandten. In zehn Jahren wurde auf der Burg (Akropolis) der Tempel der Stadtgöttin Pallas Athene erbaut, das Parthenon, eines der edelsten Gebäude all^r Zeiten, welches Phidias mit bewunderten Bildwerken schmückte. Auf die Burg hinauf führten die Propyläen, eine prachtvolle Marmortreppe mit einen: 5 Säulenhallen bildenden Thore und 2 Seitengebäuden. Außerdem ließ Perikles das Odeon-zur Aufführung dichterischer und musikalischer Werke erbauen, ferner ein großes Theater, Hallen, Brunnen u. s. w. Damit erhielten nicht nur Lausende von Taglöhnern und Handwerkern Arbeit, sondern auch Baumeister, Bildhauer, Erzgießer, Maler. Der peiopolmeiischc Krieg. (431-404 v. Chr.) §. 32. Die Korinther waren mit den Kerkyräern in einen erbitterten Krieg verwickelt; die Kerkyrüer riefen die Hilfe der Athener an und diese verhinderten die korinthische Flotte einen erfochtenen L>eesieg zu benutzen. Die Korinther erhoben darauf Klage bei den Spartanern, welche schon längst mit grimmiger Eifersucht gegen die Mhener erfüllt waren und jetzt die Forderung stellten, daß Athen alle Städte frei- lasse, wenn es mit Sparta und dessen Bundesgenossen Frieden haben wolle. Das hieß von den Athenern nichts anderes verlangen, als daß sie in ihre Stellung vor den Perserkriegen zurücktreten, den größten Theil ihres Staatseinkommens aufgeben und Zusehen Zollten, wie eine ehemals verbündete Stadt nach der andern sich an die L>partaner und deren Bun- desgenossen anschloß. Perikles bewies ihnen, daß der Krieg gegen Sparta und dessen Bundesgenossen zu Gunsten der Athener ausfallen müsse, wenn sie vor der überlegenen Landmacht des Feindes sich in die Stadt zurückziehen und keine Schlacht liefern würden; denn, sagte er, mit ihrer Flotte beherrschen sie das Meer und können zu jeder Zeit aus der Nähe und Ferne Lebensmittel herbeischaffen, überdies die Verwüstung At- tikas durch das feiudliche Landheer mit der Verwüstung des^ feindlichen Küstenlandes vergelten. Athen habe 8000 Talente in seinein Staatsschätze

4. Geschichte des Alterthums - S. 107

1869 - Freiburg : Herder
Kaiser Augustus. 107 höchste Gut und sie bestand in einem vernünftigen naturgemäßen Leben, in der Verachtung der Leiden und der Güter. Der stoischen Philosophie huldigten besonders diejenigen Römer, welche über den Untergang der Re- publik trauerten und in dem sittlichen Stolze einen Ersatz für die verlorene politische Freiheit suchten. Das gemeine Volk blieb bei seinem rohen Aberglauben und ließ sich auch die Einführung ausländischer Götter, z. B. des Serapis und Isis aus Aegypten, gefallen, so daß in der Stadt Rom 400 Tem- pel für alle möglichen Götter und Göttinnen standen. Daneben herrschte eine gränzenlose Unsittlichkeit und waren Verbrechen aller Art an der Tagesordnung. Mit verbrecherischen Fremdlingen und Sklaven wurde kurzer Prozeß gemacht, und Hinrichtungen durch den Strang, durch das Schwert und bei Sklaven durch Kreuzigung waren ein alltägliches Schauspiel, daher war das Volk gewohnt, Blut fließen und Menschen mit dem Tode ringen zu sehen. Mit wahrer Wuth liebte es die Thierhatzen, und schon in den letzten Zeiten der Republik ließen die siegreichen Feld- herren Hunderte von Löwen, Büren, Panthern sich in dem Circus vor den Augen des Volkes zerfleischen oder mit Elephanten, Büffeln und Stieren kämpfen. Es dauerte nicht lange, so wurden Sklaven zum Kampfe mit wilden Thiereu abgerichtet oder gaben sich verzweifelte Leute freiwillig dazu her und schon unter den ersten Kaisern wurden zum Tode Verurtheilte ohne jede Waffe den Bestien Preis gegeben. Wo möglich noch be- liebter als die Thierkämpfe waren die Gladiatorenspiele (s. S. 87); Cäsar ließ manchmal 500 Paare Gladiatoren und niemals unter 150 fechten, Augustns beschränkte die Zahl auf 120 Paare, spätere Kaiser aber ver- wandten wieder Tausende. Gewöhnlich fochten die Gladiatoren nicht in zwei Hausen gegen einander, sondern paarweise; wurde einer von seinem Gegner entwaffnet oder so verwundet, daß er den Kampf aufgab, so wandte sich der Sieger an die Zuschauer und er schonte den Ueberwundenen, wenn sie den Daumen in die Höhe hielten, wenn sie aber mit dem Daumen ge- gen die Brust deuteten, so erfolgte der tödtliche Stoß, und das Volk gab niemals Gnade, wenn der Ueberwundene Todesfurcht zeigte. Nirgends in der Welt ist jemals so gegen das menschliche Leben gefrevelt worden als in Nom, wo der hohe Adel wie das gemeine Volk jedes Alters und Geschlechts sammt der kaiserlichen Familie keine reizendere Augenweide kannten, als das grimmige Morden der Bestien oder das kunstgerechte der Gladiatoren. Die größeren Städte ahmten Rom nach so gut sie konnten, daher wurden in allen Amphitheater gebaut, oft so gewaltige Werke, daß sie noch in ihren Ruinen Erstaunen erregen. An solchen wilden mib blutigen Schauspielen erfreute sich ein Volk, das sich als das gebildetste und edelste ansah und andere Völker, wie z. B. die Germanen, Barbaren nannte. Das verderblichste Hebel war die Sklaverei, denn die größere Hälfte der Bevölkerung des römischen Reichs bestand aus Sklaven, und wie^hart, oft geradezu unmenschlich diese behandelt wurden, ist schon gesagt worden (S. 86). Es gab allerdings Ausnahmen, nämlich gütige und milde Her- ren^ wie auch Sklaven manchmal außerordentliche Treue und Dankbarkeit bewiesen, allein im allgemeinen war schwere Arbeit und Mißhandlung das Loos der Sklaven, und sie vergalten ihren Herren mit tückischem Hasse und manchmal mit Verrätherei. Ermordete ein Sklave seinen Herrn, so wurden alle Mitsklaven im Hause ohne Unterschied des Alters^und Ge-

5. Geschichte der Neuzeit - S. 115

1883 - Freiburg : Herder
Katharina Ii. Erste Teilung Polens, 115 Konfderationen (Verbindungen) zur Durchfhrung eines Beschlusses einzugehen; einer solchen Konfderation stellte sich aber in der Regel eine andere gegenber, daher entstanden Fehden und Brgerkriege. Der pol-nische Adel war 120000 Familien stark und besa weitaus den grten Teil des Bodens, den ihm leibeigene Bauern bearbeiteten. In den wenigen Stdten entwickelte sich kein zahlreicher Brgerstand, daher hatte Polen keinen Gewerbflei und blieb trotz seines Reichtums an Getreide und Vieh ein armes Land, das berdies von einer halben Million Juden ausgebeutet wurde, die von den Gutsherren alle Schenken und Branntweinbrennereien pachteten, alle Geldgeschfte machten und den ganzen Kleinhandel in Hnden hatten. Ein solches Reich konnte unmglich einen Kampf mit seinen mchtigen Nachbarstaaten aushalten, obwohl es auf ungefhr 14 000 Quadratmeilen 16 Millionen Einwohner zhlte, der Adel kriegerisch war und eine vortreffliche Reiterei stellte, die rohen Bauern ein ausgezeichnetes Material fr ein regulres Fuvolk htten liefern knnen. Mehr als ein König, z. B. auch der edle Jo-Hannes Sobiesky (f. S. 91), und mehr als ein Staatsmann sagte den Ruin der ganzen Nation voraus, wenn nicht eine feste Staats-ordnung begrndet werde; allein der Adel hrte nicht auf solche war-nende Stimmen, sondern setzte sein Treiben fort, das er die polnische Freiheit nannte. Die nichtkatholischen Polen, nmlich die wenig zahlreichen Prote-1tattten und die Bekenner der byzantinischen Kirche, zu denen der grte Teil der unteren Volksklasse in den sdstlichen Provinzen gehrte, wurden unter dem gemeinschaftlichen Namen Dissidenten begriffen. Sie hatten 1573 alle staatsbrgerlichen Rechte erhalten, die aber wiederholt angegriffen und 1763 wesentlich geschmlert wurden. Nach Gustavs Iii. Tod (1763) lie Katharina Ii. russische Truppen in Polen einrcken, angeblich zum Schutze der polnischen Wahlfreiheit, in der That jedoch, um die Wahl ihres Gnstliugs Stanislaus Poniatowsky durch-zusetzen, was ihr auch gelang (1764). Unter ihrem Schutze verlangten die Dissidenten die Wiederherstellung ihrer alten Rechte, bildeten eine Konfderation und erzwangen auch eine neue Toleranzakte; die russischen Truppen blieben aber dennoch in Polen stehen, und der russische Gesandte Repnin schaltete wie ein Diktator, wobei ihm eine bedeutende Anzahl polnischer Adeligen fr russisches 'Geld oder aus Parteiha als Werk-zeuge dienten. Dagegen bildeten patriotische Adelige eine Konfderation zu Bar (1. Mrz 1767), unterlagen aber nach heldenmtigem Kampfe der russischen bermacht. Unterdessen hatte Friedrich Ii. die Teilung Polens bei Katharina Ii. angeregt und bereitwilliges Entgegen-kommen gefunden, und zuletzt gab auch Kaiser Joseph Ii. dieser Raub- 8 *

6. Geschichte der Neuzeit - S. 246

1883 - Freiburg : Herder
246 bersicht der Ereignisse von 1815 bis 1870. Sklaverei nur noch eine Frage der Zeit sei, und ba sie ohnehin durch den Tarif benachteiligt waren und als groe Grundbesitzer und fein-gebildete Herren dem norbtichen Bauer und Handwerker wie Edelleute stolz gegenberstanden, faten sie einen raschen Entschlu nud konstituierten eine Konfderation von 11 Staaten: Virginien, Nord- und Sud-karolina, Tennessee, Arkansas, Georgia, Florida, Alabama, Mississippi, Louisiana, Texas (4. Februar 1861). Sie gaben sich eine provisorische Verfassung, whlten Jefferson Davis zu ihrem Prsibenten und Richmoub in Virginien zur Hauptstabt. Diese Konfberation zhlte 91/2 Millionen Einwohner, barunter 4 Millionen Sklaven; die Nordstaaten, die Union, etwa 22 Millionen. Prsibent Lincoln gab sich umsonst alle Mhe, eine Ausshnung zu bewirken; der Krieg begann im April durch die Konfderierten, welche das Fort Sumter im Hafen von Charleston wegnahmen. Anfangs war das Waffenglck auf Seiten der Konfderierten, welche bessere ^Offiziere hatten und gleich anfangs alle Kraft aufboten. Sie siegten in der ersten Schlacht, bei Bull-Run, zwischen Richmoub und der Bunbesstabt Washington, und diese Gegend blieb fernerhin der Schauplatz der grten Schlachten, wo sich endlich auch der Krieg entschied. Das Unionsheer rannte wiederholt mit aller Macht gegen das fonfberierte an (1863 bei Freberiksburg und Chancellorsville), wurde aber von Lee und Jackson, den tchtigen Feldherren der Konfderierten, blutig zurckgewiesen, nur bei Gettysburgh widerfuhr Lee das gleiche Schicksal durch den Unionsgeneral Meade; keine dieser Schlachten dauerte (mit Ausnahme der von Bull-Run) weniger als 2 Tage und keine kostete unter 20 000 Mann. Da die Union ist en endlich doch die Oberhand gewannen-, verdankten sie ihrer bermacht aus dem Wasser; sie blockierten die sblichen Seehfen und verhinberten die Zufuhr von Waffen und anbereu Vorrten aus Europa, fuhren mit ihren Dampfern in den Mississippi-Strom ein, bemchtigten sich besseren, schnitten baburch die Verbinbung der sblichen Konfberations-staaten unter einanber ab und faten die Staaten Tennessee und Alabama von der Seite her. Hier befehligte General Sherman das untonistische Heer, als die Hauptarmee in dem General Graut einen tchtigen Obergeneral erhalten hatte. Auf seineu Befehl marschierte Sher-man von Tennessee nach Georgia, wo er die Hafenstadt Savannah am Atlantischen Ocean einnahm, von hier nach Charleston in Sdcarolina und drang immer weiter nordwrts vor in die Gegenden, ans welchen Lees Armee mit Lebensmitteln versorgt wrbe. Dieser mute jetzt gegen Graut einen Hauptschlag führen, bevor Sherman herankam; er wagte ihn, wrbe aber in fnftgigen Kmpfen um Petersburg zurckgedrngt und kapitu-tierte am 9. April 1865, welchem Beispiele die brigen Heeresabteilungen

7. Grundriss der römischen Altertümer - S. 305

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 144. Bäder. Schauspiele, gesellige Spiele und J^usik. 305 Sinne (Dramen), cireensische und amphitheatralische Spiele (Grla-diatorenkämpfe, Tierhetzen und Seegefechte). Neben den Bädern machten die Avettrennen im Cirkus und die Kämpfe im Amphitheater einen Hauptteil der Vergnügungen des Römers aus und mit unglaublicher Leidenschaft huldigte ihnen der Römer. „Panem et Circenses“ war ja der Wahlspruch des Römers, und neben den Cirkusrennen standen die blutigen Kämpfe im Amphitheater. Diese „ludi“, wie der allgemeine Name für sie lautet, nahm oft tagelang alles öffentliche Interesse in Anspruch und versetzten Rom in eine unglaubliche, wahrhaft krankhafte Aufregung. Es bildeten sich Parteien (factio circensis), die für oder gegen einen Kämpfer oder ein Kampftier sich erklärten und hohe Summen wetteten (die grüne und die blaue Faktion). Nicht nur ernste Männer, sondern auch Frauen nahmen mit Leidenschaft an diesen Spielen teil und selbst Kinder sah man in den Theatern. Allmählich traten nicht blos Sklaven als Kämpfer auf, sondern Ritter, Senatoren und zuletzt Kaiser stiegen in die Arena oder in den Cirkus als Wagenlenker. — Unter den Schauspielen fand die Komödie weit mehr Anklang als die Tragödie, aber von allen Theaterstücken war keines so beliebt, als der leichtfertige Panto-mimus, namentlich seit Augustus, unter welchem auch der pantomimische Tanz in Rom aufkam. Caligula und Nero sind als leidenschaftliche Freunde pantomimischer Vorstellungen bekannt. Unter den Komödien erhielten sich die des Plautus am längsten auf der Bühne. Der Magistrat, welcher die Spiele gab, warb und bezahlte die Schauspieler (histrio), die in Gesellschaften (caterva) geteilt unter einem Direktor (dominus gregis) standen, welcher gewöhnlich auch erster Schauspieler der Truppe war. Die histriones waren fast nur Freigelassene und Sklaven. Einzelne gute Schauspieler wurden sehr gut bezahlt; vgl. Cic. p. Roscio comoedo 8, der in zehn Jahren Hs sexagies (= 6 Millionen Sesterz = 430 000 Thaler) verdiente. Aber aufser dem Lustspiele und den Pantomimen waren es nur die Wettrennen und Kämpfe der Arena, welche die verwilderte und schaulustige Bevölkerung der Haupt- stadt fesselten. Und die Kaiser suchten diese Schaulust zu nähren, um das A olk den Verlust der Freiheit leichter vermissen zu lassen und sich in dessen Grünst zu erhalten. Sie gaben daher Spiele von ungeheurem Aufwande, wie schon die Zahl der Tiere, welche sie oft in die Arena führten, beweist. Vergl. § 122. Im Jahre 51 n. Chr. kosteten die 14tägigen römischen Spiele 760 000 Hs (= 165 000 Mark); im vierten Jahrhundert n. Chr. gab es 175 Spieltage im Jahre, Krieg, röm. Altertümer. 2. Aufl. on

8. Erdkunde - S. 199

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 199 stehen die Völker Afrikas noch ans niedriger Bildungsstufe. Vielfach herrscht Sklavenhandel; einzelne Stämme sind noch Menschen- fresser. Von einheimischer Gewerbthätigkeit kann kaum die Rede sein (Bild 70). Der Handel beschränkt sich vornehmlich auf den Austausch der heimatlichen Produkte gegen europäische Waren. e) R e g i e r u n g s f o r m. Der größere Teil Afrikas ist im Besitze wilder Völker, welche meist unter Stammeshäuptlingen leben. Bild 71. Karawanenführer im ägyptischen Sudan. Die europäischen Besitzungen dehnen sich immer mehr von den Küsten in das Innere aus. tlordafrika. Ägypten. Ägypten bildet dem Namen nach einen türkischen Vasallen- staat, der unter einem Vicekönig steht, welcher den Titel „Khedive" führt. In Wirklichkeit aber ist Ägypten unter englischer Herrschaft. ^ Das Reich besteht 1. aus dem eigentlichen Ägypten und 2. aus dem durch Besiegung des Mahdi wiedergewonnenen ägyp- tischen Sudan (.Bild 71). Dessen wichtigster Ort ist das der

9. Erdkunde - S. 206

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 206 — Nördlich des Kaplandes liegen zwei von holländischen Voeren (buren — Bauern) gegründete Republiken: 1. der Oranje-Freistaat (131000 qkm und 207 000 E.) mit dem Hauptort Bloemfoutein (6000 E.); 2. die Südafrikanische Republik (früher Transvaalstaat) (327 000 qkm und 1 Mill. E.) mit der Hauptstadt Pretoria (8000 E.). In beiden Staaten wird ausgedehnte Rindvieh-, Schaf- und Pferdezucht betrieben; auch die Mineralschätze (Kohlen, Silber, Bild 74. Dar-es-Saläm. Kupfer u. s. w.) sind bedeutend. Vor allem liefert die Südafrika- nische Republik außerordentlich viel Gold (1897 um 233 Mill. Mark ausgeführt). Die ergiebigsten Goldfelder liegen bei der schnell empor- gewachsenen Stadt Johannesburg (über 100 000 E.). Dieser natürliche Reichtum des Laudes war aber ein mächtiger Reiz für die Habsucht der Engländer, gegen welche die Boeren ihre Freiheit wiederholt in blutigen Kämpfen zu verteidigen hatten. Ostafrika. Zu Portugal gehört der Freistaat von Ostafrika, früher Mocambique (769 000 qkm. und ca. 1 Mill. E.) zwischen der De- lagoa-Bai und dem Rovumafluß.

10. Erzählungen aus der Geschichte - S. 244

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
244 Ebenso ergieng es dem Gesetz, welches auf die Einfuhr von Thee einen geringen Zoll setzte. Die Kolonisten, welche einmal beschlossen hatten, sich von England nicht besteuern zu lassen, wenn sie -nicht auch ihre Vertreter im englischen Parlamente htten, widersetzten sich auch dieser Abgabe, so gering sie war sie be-trug 3 Pence aufs Pfund nur um ein Recht, das sie bean-spruchten, nicht aufzugeben; und als zwei englische Regimenter in den Kotonieen ankamen, um die Zollbeamten in der Erhebung der Steuer gegen Widersetzlichkeit oder Gewalt zu schtzen, steigerte sich die Erbitterung bis zu offenem Ausbruch. Im Hasen von Boston lagen Schiffe mit 342 Kisten Thee, welche die "ostindische Kompagme dahin gebracht hatte; am 18. Dezember 1773 erbrach das gereizte Volk die Kisten und warf den Thee ins Meer. Diese Gewaltthat war das Zeichen zum offenen Kriege. Der Hafen von Boston wurde gesperrt, und die Stadt sollte den Scha-den ersetzen. Jetzt traten aus dreizehn Provinzen 51 Abgeordnete Zu einem Congre in Philadelphia zusammen, um die Rechte der Kolonisten zu wahren. Aller Verkehr mit England wurde abge-brochen, und Boston sollte gegen einen Angriff geschtzt werden; doch wollte man sich nicht vom Mutterland lossagen. Ein Ver-such der englischen Truppen, Boston in ihre Gewalt zu bekommen, wurde zurckgeschlagen. Als aber neue Truppen geschickt wurden, um die Kolonisten zu unterwerfen, erklrte der Congre am 4. Juli 1776 die Unabhngigkeit der dreizehn vereinigten Provinzen Ma|]~achiffets, New-Hampshire, Rhode-Island, Connecticut, New-L)ork, Rew-Jerfeq, Pennsilvanien, Delaware, Maryland, Virginien, Nord- imb Sdcarolina, Georgia. An dem hierauf folgenden Kriege zwischen den vereinigten Provinzen und England betheiligten sich bald auch Frankreich und Spanien aus Nab gegen die furchtbar gewordene Macht Englands. Der Pole Koscinsko, die Franzosen Lasayette und Rochambeau kmpften mit Glck fr die amerikanische Unabhngigkeit. Das gr'e Verbiet )t aber um die Freiheit seines Vaterlanbes hat sich der General Washington erworben. George Washington, 1733 in Virginien geboren, hatte sich schon in beut frheren Kriege zwischen England und Frank-reich, nach welchem dieses Kanada an England abtreten mute, durch Muth und Klugheit groes Ansehen unter seinen Mitbrgern erworben. Als der Kampf zwischen den Kolonieen und dem Mutterlande ausbrach, wurde er von dem Congre in Philadelphia zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannt, welches die Provinzen zu stellen beschlossen hatten. Durch Vorsicht, und wo es galt durch khnen Muth fhrte er seine Mitbrger aus den grten Schwierig-keiten zum Siege und sicherte sich den Ruhm eines groen Feld-
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