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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 46

1861 - Freiburg : Herder
46 Geschichte der neueren Zeit. und Venedig zu Stande gebracht und im Herbste 1571 vereinigte sich die venetianische Flotte mit der spanischen, den päpstlichen und maltestschen Schiffen im Hafen von Messina. Don Juan d'austria, welcher den Oberbefehl führte, suchte den Feind auf, ob- wohl ihm Philipp streng befohlen hatte, die Flotte nicht durch eine Hauptschlacht auf das Spiel zu setzen. Er traf die 300 Schiffe starke Flotte der Türken vor dem Meerbusen von Lepanto (7. Oktober) und griff sie augenblicklich an, obwohl er um etwa 30 Schiffe schwächer war. Der Geschützkampf aus der Ferne dauerte nur kurze Zeit, denn bald waren die Schiffe Bord an Bord ; nach langem hartnäckigen Kampfe siegten die Christen; über 100 türkische Schiffe wurden verbrannt oder in Grund gebohrt, 130 genommen, 15,000 Türken getödtet, 5000 christliche Galeerensklaven befreit. Bedeutende Folgen hatte dieser Sieg jedoch nicht, denn die Venetianer schloßen bald einseitig Frieden, Don Zuan eroberte zwar Tunis, aber Philipp war nicht gesonnen, dasselbe zu behaupten, so daß 1574 die Barbaresken alle verlorenen Seeplätze zwischen Tripoli und Algier wieder inne hatten. Philipp vereinigt Portugal mit Spanien (1580). 8 115. Der 18jährige schwärmerische König Sebastian von Portugal, Enkel Johanns Iii., griff 1578 mit ungefähr 18,000 Mann den Sultan von Marokko an und wurde mit seinem ganzen Heere am 8. August bei Alkassar vernichtet. Sein Oheim und Nachfol- ger Heinrich starb zwei Jahre später und unter den Prätendenten der portugiesischen Krone war auch König Philipp, ein Sohn von Johanns Iii. älterer Schwester, und Anton, der Maltheserprior von Krato, der Sohn eines Bruders von Johann Iii., der jedoch seine legi- time Abkunft nicht beweisen konnte. Für ihn nahm nach Heinrichs Tode das portugiesische Volk Partei, allein Philipps Heer siegte unter dem Herzog von Alba 1581 bei Alkantara, auch wiederholte von den Engländern und Franzosen unterstützte Versuche Antons scheiterten und er starb als Flüchtling zu Paris. So gewann Philipp Portugal; dasselbe behielt zwar seine Gesetzgebung und Verwaltung, wurde aber in Philipps Kriege mit den Engländern und Niederländern verwickelt, wodurch es nicht nur den größten Theil seines Handels, son- dern auch schöne Kolonien, z. B. die Molukken, Ceylon, das Vorgebirge der guten Hoffnung verlor. Spanien nach Philipps Tod. § 116. Philipp erlebte das Ende seiner Kriege nicht, denn er starb 13. September 1598. Er war kein Krieger, besaß aber einen durchdringenden Verstand, viele Kenntnisse, eisernen Fleiß in den Staats- geschäften, zeigte viele Würde und unbeugsame Standhaftigkeit im Un- glücke. Er war ein Meister in der Politik jener Zeit, zugleich ein Feind der ständischen Freiheiten, die er überall unterdrückte; dadurch, sowie durch seine Staatsinquisition förderte er zwar die Energie des spani- schen Volkscharakters gegen alles Fremde, lähmte aber die schaffende Thätigkeit, so daß wir nach ihm in einer langen Reihe von Jahren Spanien fast immer nur verlieren sehen.

3. Geschichte des Alterthums - S. 107

1869 - Freiburg : Herder
Kaiser Augustus. 107 höchste Gut und sie bestand in einem vernünftigen naturgemäßen Leben, in der Verachtung der Leiden und der Güter. Der stoischen Philosophie huldigten besonders diejenigen Römer, welche über den Untergang der Re- publik trauerten und in dem sittlichen Stolze einen Ersatz für die verlorene politische Freiheit suchten. Das gemeine Volk blieb bei seinem rohen Aberglauben und ließ sich auch die Einführung ausländischer Götter, z. B. des Serapis und Isis aus Aegypten, gefallen, so daß in der Stadt Rom 400 Tem- pel für alle möglichen Götter und Göttinnen standen. Daneben herrschte eine gränzenlose Unsittlichkeit und waren Verbrechen aller Art an der Tagesordnung. Mit verbrecherischen Fremdlingen und Sklaven wurde kurzer Prozeß gemacht, und Hinrichtungen durch den Strang, durch das Schwert und bei Sklaven durch Kreuzigung waren ein alltägliches Schauspiel, daher war das Volk gewohnt, Blut fließen und Menschen mit dem Tode ringen zu sehen. Mit wahrer Wuth liebte es die Thierhatzen, und schon in den letzten Zeiten der Republik ließen die siegreichen Feld- herren Hunderte von Löwen, Büren, Panthern sich in dem Circus vor den Augen des Volkes zerfleischen oder mit Elephanten, Büffeln und Stieren kämpfen. Es dauerte nicht lange, so wurden Sklaven zum Kampfe mit wilden Thiereu abgerichtet oder gaben sich verzweifelte Leute freiwillig dazu her und schon unter den ersten Kaisern wurden zum Tode Verurtheilte ohne jede Waffe den Bestien Preis gegeben. Wo möglich noch be- liebter als die Thierkämpfe waren die Gladiatorenspiele (s. S. 87); Cäsar ließ manchmal 500 Paare Gladiatoren und niemals unter 150 fechten, Augustns beschränkte die Zahl auf 120 Paare, spätere Kaiser aber ver- wandten wieder Tausende. Gewöhnlich fochten die Gladiatoren nicht in zwei Hausen gegen einander, sondern paarweise; wurde einer von seinem Gegner entwaffnet oder so verwundet, daß er den Kampf aufgab, so wandte sich der Sieger an die Zuschauer und er schonte den Ueberwundenen, wenn sie den Daumen in die Höhe hielten, wenn sie aber mit dem Daumen ge- gen die Brust deuteten, so erfolgte der tödtliche Stoß, und das Volk gab niemals Gnade, wenn der Ueberwundene Todesfurcht zeigte. Nirgends in der Welt ist jemals so gegen das menschliche Leben gefrevelt worden als in Nom, wo der hohe Adel wie das gemeine Volk jedes Alters und Geschlechts sammt der kaiserlichen Familie keine reizendere Augenweide kannten, als das grimmige Morden der Bestien oder das kunstgerechte der Gladiatoren. Die größeren Städte ahmten Rom nach so gut sie konnten, daher wurden in allen Amphitheater gebaut, oft so gewaltige Werke, daß sie noch in ihren Ruinen Erstaunen erregen. An solchen wilden mib blutigen Schauspielen erfreute sich ein Volk, das sich als das gebildetste und edelste ansah und andere Völker, wie z. B. die Germanen, Barbaren nannte. Das verderblichste Hebel war die Sklaverei, denn die größere Hälfte der Bevölkerung des römischen Reichs bestand aus Sklaven, und wie^hart, oft geradezu unmenschlich diese behandelt wurden, ist schon gesagt worden (S. 86). Es gab allerdings Ausnahmen, nämlich gütige und milde Her- ren^ wie auch Sklaven manchmal außerordentliche Treue und Dankbarkeit bewiesen, allein im allgemeinen war schwere Arbeit und Mißhandlung das Loos der Sklaven, und sie vergalten ihren Herren mit tückischem Hasse und manchmal mit Verrätherei. Ermordete ein Sklave seinen Herrn, so wurden alle Mitsklaven im Hause ohne Unterschied des Alters^und Ge-

4. Geschichte der Neuzeit - S. 115

1883 - Freiburg : Herder
Katharina Ii. Erste Teilung Polens, 115 Konfderationen (Verbindungen) zur Durchfhrung eines Beschlusses einzugehen; einer solchen Konfderation stellte sich aber in der Regel eine andere gegenber, daher entstanden Fehden und Brgerkriege. Der pol-nische Adel war 120000 Familien stark und besa weitaus den grten Teil des Bodens, den ihm leibeigene Bauern bearbeiteten. In den wenigen Stdten entwickelte sich kein zahlreicher Brgerstand, daher hatte Polen keinen Gewerbflei und blieb trotz seines Reichtums an Getreide und Vieh ein armes Land, das berdies von einer halben Million Juden ausgebeutet wurde, die von den Gutsherren alle Schenken und Branntweinbrennereien pachteten, alle Geldgeschfte machten und den ganzen Kleinhandel in Hnden hatten. Ein solches Reich konnte unmglich einen Kampf mit seinen mchtigen Nachbarstaaten aushalten, obwohl es auf ungefhr 14 000 Quadratmeilen 16 Millionen Einwohner zhlte, der Adel kriegerisch war und eine vortreffliche Reiterei stellte, die rohen Bauern ein ausgezeichnetes Material fr ein regulres Fuvolk htten liefern knnen. Mehr als ein König, z. B. auch der edle Jo-Hannes Sobiesky (f. S. 91), und mehr als ein Staatsmann sagte den Ruin der ganzen Nation voraus, wenn nicht eine feste Staats-ordnung begrndet werde; allein der Adel hrte nicht auf solche war-nende Stimmen, sondern setzte sein Treiben fort, das er die polnische Freiheit nannte. Die nichtkatholischen Polen, nmlich die wenig zahlreichen Prote-1tattten und die Bekenner der byzantinischen Kirche, zu denen der grte Teil der unteren Volksklasse in den sdstlichen Provinzen gehrte, wurden unter dem gemeinschaftlichen Namen Dissidenten begriffen. Sie hatten 1573 alle staatsbrgerlichen Rechte erhalten, die aber wiederholt angegriffen und 1763 wesentlich geschmlert wurden. Nach Gustavs Iii. Tod (1763) lie Katharina Ii. russische Truppen in Polen einrcken, angeblich zum Schutze der polnischen Wahlfreiheit, in der That jedoch, um die Wahl ihres Gnstliugs Stanislaus Poniatowsky durch-zusetzen, was ihr auch gelang (1764). Unter ihrem Schutze verlangten die Dissidenten die Wiederherstellung ihrer alten Rechte, bildeten eine Konfderation und erzwangen auch eine neue Toleranzakte; die russischen Truppen blieben aber dennoch in Polen stehen, und der russische Gesandte Repnin schaltete wie ein Diktator, wobei ihm eine bedeutende Anzahl polnischer Adeligen fr russisches 'Geld oder aus Parteiha als Werk-zeuge dienten. Dagegen bildeten patriotische Adelige eine Konfderation zu Bar (1. Mrz 1767), unterlagen aber nach heldenmtigem Kampfe der russischen bermacht. Unterdessen hatte Friedrich Ii. die Teilung Polens bei Katharina Ii. angeregt und bereitwilliges Entgegen-kommen gefunden, und zuletzt gab auch Kaiser Joseph Ii. dieser Raub- 8 *

5. Geschichte der Neuzeit - S. 246

1883 - Freiburg : Herder
246 bersicht der Ereignisse von 1815 bis 1870. Sklaverei nur noch eine Frage der Zeit sei, und ba sie ohnehin durch den Tarif benachteiligt waren und als groe Grundbesitzer und fein-gebildete Herren dem norbtichen Bauer und Handwerker wie Edelleute stolz gegenberstanden, faten sie einen raschen Entschlu nud konstituierten eine Konfderation von 11 Staaten: Virginien, Nord- und Sud-karolina, Tennessee, Arkansas, Georgia, Florida, Alabama, Mississippi, Louisiana, Texas (4. Februar 1861). Sie gaben sich eine provisorische Verfassung, whlten Jefferson Davis zu ihrem Prsibenten und Richmoub in Virginien zur Hauptstabt. Diese Konfberation zhlte 91/2 Millionen Einwohner, barunter 4 Millionen Sklaven; die Nordstaaten, die Union, etwa 22 Millionen. Prsibent Lincoln gab sich umsonst alle Mhe, eine Ausshnung zu bewirken; der Krieg begann im April durch die Konfderierten, welche das Fort Sumter im Hafen von Charleston wegnahmen. Anfangs war das Waffenglck auf Seiten der Konfderierten, welche bessere ^Offiziere hatten und gleich anfangs alle Kraft aufboten. Sie siegten in der ersten Schlacht, bei Bull-Run, zwischen Richmoub und der Bunbesstabt Washington, und diese Gegend blieb fernerhin der Schauplatz der grten Schlachten, wo sich endlich auch der Krieg entschied. Das Unionsheer rannte wiederholt mit aller Macht gegen das fonfberierte an (1863 bei Freberiksburg und Chancellorsville), wurde aber von Lee und Jackson, den tchtigen Feldherren der Konfderierten, blutig zurckgewiesen, nur bei Gettysburgh widerfuhr Lee das gleiche Schicksal durch den Unionsgeneral Meade; keine dieser Schlachten dauerte (mit Ausnahme der von Bull-Run) weniger als 2 Tage und keine kostete unter 20 000 Mann. Da die Union ist en endlich doch die Oberhand gewannen-, verdankten sie ihrer bermacht aus dem Wasser; sie blockierten die sblichen Seehfen und verhinberten die Zufuhr von Waffen und anbereu Vorrten aus Europa, fuhren mit ihren Dampfern in den Mississippi-Strom ein, bemchtigten sich besseren, schnitten baburch die Verbinbung der sblichen Konfberations-staaten unter einanber ab und faten die Staaten Tennessee und Alabama von der Seite her. Hier befehligte General Sherman das untonistische Heer, als die Hauptarmee in dem General Graut einen tchtigen Obergeneral erhalten hatte. Auf seineu Befehl marschierte Sher-man von Tennessee nach Georgia, wo er die Hafenstadt Savannah am Atlantischen Ocean einnahm, von hier nach Charleston in Sdcarolina und drang immer weiter nordwrts vor in die Gegenden, ans welchen Lees Armee mit Lebensmitteln versorgt wrbe. Dieser mute jetzt gegen Graut einen Hauptschlag führen, bevor Sherman herankam; er wagte ihn, wrbe aber in fnftgigen Kmpfen um Petersburg zurckgedrngt und kapitu-tierte am 9. April 1865, welchem Beispiele die brigen Heeresabteilungen

6. Erdkunde - S. 199

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 199 stehen die Völker Afrikas noch ans niedriger Bildungsstufe. Vielfach herrscht Sklavenhandel; einzelne Stämme sind noch Menschen- fresser. Von einheimischer Gewerbthätigkeit kann kaum die Rede sein (Bild 70). Der Handel beschränkt sich vornehmlich auf den Austausch der heimatlichen Produkte gegen europäische Waren. e) R e g i e r u n g s f o r m. Der größere Teil Afrikas ist im Besitze wilder Völker, welche meist unter Stammeshäuptlingen leben. Bild 71. Karawanenführer im ägyptischen Sudan. Die europäischen Besitzungen dehnen sich immer mehr von den Küsten in das Innere aus. tlordafrika. Ägypten. Ägypten bildet dem Namen nach einen türkischen Vasallen- staat, der unter einem Vicekönig steht, welcher den Titel „Khedive" führt. In Wirklichkeit aber ist Ägypten unter englischer Herrschaft. ^ Das Reich besteht 1. aus dem eigentlichen Ägypten und 2. aus dem durch Besiegung des Mahdi wiedergewonnenen ägyp- tischen Sudan (.Bild 71). Dessen wichtigster Ort ist das der

7. Erdkunde - S. 206

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 206 — Nördlich des Kaplandes liegen zwei von holländischen Voeren (buren — Bauern) gegründete Republiken: 1. der Oranje-Freistaat (131000 qkm und 207 000 E.) mit dem Hauptort Bloemfoutein (6000 E.); 2. die Südafrikanische Republik (früher Transvaalstaat) (327 000 qkm und 1 Mill. E.) mit der Hauptstadt Pretoria (8000 E.). In beiden Staaten wird ausgedehnte Rindvieh-, Schaf- und Pferdezucht betrieben; auch die Mineralschätze (Kohlen, Silber, Bild 74. Dar-es-Saläm. Kupfer u. s. w.) sind bedeutend. Vor allem liefert die Südafrika- nische Republik außerordentlich viel Gold (1897 um 233 Mill. Mark ausgeführt). Die ergiebigsten Goldfelder liegen bei der schnell empor- gewachsenen Stadt Johannesburg (über 100 000 E.). Dieser natürliche Reichtum des Laudes war aber ein mächtiger Reiz für die Habsucht der Engländer, gegen welche die Boeren ihre Freiheit wiederholt in blutigen Kämpfen zu verteidigen hatten. Ostafrika. Zu Portugal gehört der Freistaat von Ostafrika, früher Mocambique (769 000 qkm. und ca. 1 Mill. E.) zwischen der De- lagoa-Bai und dem Rovumafluß.

8. Erzählungen aus der Geschichte - S. 69

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
69 wesen, sich Mittel zu verschaffen; allein er wollte gerade durch feine Mittellosigkeit seinen Mitbrgern, welche so sehr an Ueppig-feit gewhnt waren, zeigen, wie wenig das Leben bedrfe. Als ihm einst ein persischer Gesandter eine groe Summe Geldes an-bot, um ihn zu bestechen, sagte er: Wenn der König meinem Vaterlande ntzen will, so bedarf er des Geldes nicht; will er aber das nicht, so hat er nicht Geld genug, um mich zu gewinnen." Zngleich befahl er dem Perser, Theben sogleich zu ver-lassen, damit nicht Andere von ihm bestochen wrden. Einst hatte er erfahren, da sein Waffentrger einen Gefangenen fr groes Lsegeld freigegeben habe; sofort entlie er denselben und sagte: Gib mir meinen Schild und kaufe dir eine Trdlerbude; denn reich geworden wirst du nicht mehr den Muth und Lnst haben, dich der Todesgefahr auszusetzen." Als bei einem Feste in Theben Alle sich der Lust Hingaben und ihn einer von seinen Bekannten fragte, warum er allein sich entziehe, antwortete er: Damit ihr Anderen euch desto ruhiger der Sorglosigkeit berlasfen knnet." Epaminondas war gerade wegen dieser seiner Einfachheit und Migkeit unter seinen Landsleuteu geehrt und bewundert. Sie nahmen sich ihn aber dennoch nicht zum Vorbilde und sanken da-her bald nach seinem Tode wieder von der Hhe herab, aus welche sie des Epaminondas Tugend und Tchtigkeit erhoben hatte. 8. 38. Philippus. Demosthenes. Nach Pelopidas und Epaminondas trat in Theben kein Mann mehr auf, welcher mit gleicher Einficht und Kraft den Staat htte leiten knnen. Die Thebaner blieben zwar frei von der Gewalt der Spartaner, aber sie gedeihen in fortwhrende Streitigkeiten mit ihren Nachbarvlkern. Aber auch die brigen Griechen, namentlich die Spartaner und Athener, hatten nie mehr redlich gemeinten. Frieden mit einander, und sie verschmhten es sogar nicht, von ihren Erbfeinden, den Persern, Geld anzunehmen. Diese fortwahrenden Feindseligkeiten der griechischen Staaten unter einander wute ein auswrtiger König vortrefflich zu be-ntzen, um feine Herrschaft zu erweitern. Es war dies der König Philippus von Maeedmtien. Bevor Philippus, welcher anfanglich nur Regent an der Stelle seines Neffen Amyntas war, von dem Volke als wirklicher König anerkannt wurde, herrschten in Maeedonien vielfache Thron-streitigkeiten und innere Unruhen. Bei einer solchen Veranlassung

9. Erzählungen aus der Geschichte - S. 224

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
224 Wie in Frankreich, so wurden auch in Spanien die Anhnger der neuen Lehre mit wilder Wuth verfolgt. Besonders war es hier der durch Jgnaz von Loyola zur Bekmpfung der neuen Lehre gegrndete Orden der Jesuiten, welcher den eben so stolzen als habschtigen König Philipp Ii. mit unvershnlichem Ha gegen den Protestantismus erfllte und durch die Inquisition zahllosen Opfern Marter und Tod bereitete. Philipp Ii. lie nicht nur in Spanien Alles, was ihm verdchtig schien, seine unerbittliche Hrte fhlen, sondern er drckte auch mit den strengsten Ma-regeln die Reformierten in den Niederlanden, welche damals noch zur spanischen Monarchie gehrten. Als aber alle Vor-ftellungen und Bitten gegen die Hrte der Regierung und das Treiben der Inquisition in den Niederlanden nichts fruchteten, brach die Erbitterung in offenen Aufstand aus. Der nicht weniger wegen seines Hasses gegen die Protestanten gefrchtete als hartherzige Herzog von Alba wurde jetzt von Knrg Philipp in die Niederlande geschickt, um sie zum Gehorsam zurck-zufhren. Aber weder dessen Bedrckungen noch die malosen Hinrichtungen konnten den Widerstand des Volkes gegen den Plan des Knigs, den Protestantismus gnzlich zu vernichten, brechen. Nach vielen Kmpfen sagten sich 1579 die sieben nrdlichen Provinzen frmlich von Spanien los und ernannten den Prinzen Wilhelm von Oranien zu ihrem Oberhaupte; und als dieser durch einen Meuchelmrder, um den auf Wilhelms Kopf gesetzten Preis von 25,000 Goldgulden zu gewinnen, ermordet worden war, trat au die Spitze der vereinigten Staaten der Prinz Moriz von Oranien. Als aber die Knigin Elisabeth von England, welche während ihrer Regierung (15581603) durch die Herstellung einer ansehnlichen Flotte den Grund zu der Gre Eng-lands legte und die Gelegenheit, der spanischen Macht gegenber-zutreten, gerne bentzte, den Niederlanden Hilfe schickte, rstete Philipp eine ungeheure Flotte, die unberwindliche Armada, wie er sie selbst nannte, um unter der Fhrung des Herzogs M edina Sidonia mit einem Schlage die Macht der Knigin zu vernichten. Aber Strme und fortgesetzte Angriffe der Englnder lieen von der stolzen Flotte nur elende Trmmer nach Spanien zurckkehren. Noch lange dauerten die Kmpfe ohne allen Erfolg fr Spanien fort. Philipp, der ihr Ende nicht erlebte, hinterlie aber bei seinem Tode 1598 das Land, das er als das reichste der Erde angetreten hatte, von groer Schuldenlast gedrckt und durch die Hinrichtungen der Inquisition entvlkert. Die Niederlande dagegen behaupteten ihre Unabhngigkeit und wurden im westphlischen Frieden 1648 als selbstndige Republik anerkannt.

10. Erzählungen aus der Geschichte - S. 244

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
244 Ebenso ergieng es dem Gesetz, welches auf die Einfuhr von Thee einen geringen Zoll setzte. Die Kolonisten, welche einmal beschlossen hatten, sich von England nicht besteuern zu lassen, wenn sie -nicht auch ihre Vertreter im englischen Parlamente htten, widersetzten sich auch dieser Abgabe, so gering sie war sie be-trug 3 Pence aufs Pfund nur um ein Recht, das sie bean-spruchten, nicht aufzugeben; und als zwei englische Regimenter in den Kotonieen ankamen, um die Zollbeamten in der Erhebung der Steuer gegen Widersetzlichkeit oder Gewalt zu schtzen, steigerte sich die Erbitterung bis zu offenem Ausbruch. Im Hasen von Boston lagen Schiffe mit 342 Kisten Thee, welche die "ostindische Kompagme dahin gebracht hatte; am 18. Dezember 1773 erbrach das gereizte Volk die Kisten und warf den Thee ins Meer. Diese Gewaltthat war das Zeichen zum offenen Kriege. Der Hafen von Boston wurde gesperrt, und die Stadt sollte den Scha-den ersetzen. Jetzt traten aus dreizehn Provinzen 51 Abgeordnete Zu einem Congre in Philadelphia zusammen, um die Rechte der Kolonisten zu wahren. Aller Verkehr mit England wurde abge-brochen, und Boston sollte gegen einen Angriff geschtzt werden; doch wollte man sich nicht vom Mutterland lossagen. Ein Ver-such der englischen Truppen, Boston in ihre Gewalt zu bekommen, wurde zurckgeschlagen. Als aber neue Truppen geschickt wurden, um die Kolonisten zu unterwerfen, erklrte der Congre am 4. Juli 1776 die Unabhngigkeit der dreizehn vereinigten Provinzen Ma|]~achiffets, New-Hampshire, Rhode-Island, Connecticut, New-L)ork, Rew-Jerfeq, Pennsilvanien, Delaware, Maryland, Virginien, Nord- imb Sdcarolina, Georgia. An dem hierauf folgenden Kriege zwischen den vereinigten Provinzen und England betheiligten sich bald auch Frankreich und Spanien aus Nab gegen die furchtbar gewordene Macht Englands. Der Pole Koscinsko, die Franzosen Lasayette und Rochambeau kmpften mit Glck fr die amerikanische Unabhngigkeit. Das gr'e Verbiet )t aber um die Freiheit seines Vaterlanbes hat sich der General Washington erworben. George Washington, 1733 in Virginien geboren, hatte sich schon in beut frheren Kriege zwischen England und Frank-reich, nach welchem dieses Kanada an England abtreten mute, durch Muth und Klugheit groes Ansehen unter seinen Mitbrgern erworben. Als der Kampf zwischen den Kolonieen und dem Mutterlande ausbrach, wurde er von dem Congre in Philadelphia zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannt, welches die Provinzen zu stellen beschlossen hatten. Durch Vorsicht, und wo es galt durch khnen Muth fhrte er seine Mitbrger aus den grten Schwierig-keiten zum Siege und sicherte sich den Ruhm eines groen Feld-
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