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1. Physische Landeskunde Deutschlands (Oberstufe), Die deutschen Kolonieen - S. 47

1893 - Breslau : Hirt
.Samöa-Jnseln, 47 auf der Berliner Samöa-Konserenz die Inseln für ein unabhängiges und neutrales Gebiet erklärt haben. Die Vertragsmächte besitzen dort Konsulate, Flotten- und Kohlenstationen und haben sich die Befugnis gewahrt, den Ober- lichter zu ernennen, bez. den König von Schweden um seine Ernennung zu bitten. Sodann hat das Reich mit den Samoanern 1879 einen Handels- und Freund- schastsvertrag abgeschlossen, und seine Angehörigen haben mit 300 qkm viermal soviel Grundbesitz in Händen wie die der beiden andern Nationen zusammen. Lage und Gestalt. Die Inselgruppe wird durchschnitten vom 14. Parallel s. Br. und den Meridianen 190 und 191 und gehört zur polynesischen Jnselslnr. Sie besteht aus vier größeren Inseln, unter denen Savaii und Upoln die andern an Größe weit übertreffen, und vielen kleinen Eilanden und ist mit 2800 qkm. dreimal fo groß wie Rügen. Die Jnfeln sind bis ans eine durch vulkauische Kräfte entstanden, sämtlich von Korallenriffen umsäumt und besitzen nur wenige gute Ankerplätze. Die Berge steigen aus der größten Insel Savaii bis zur Höhe des Rigi auf und zeigen zahlreiche erloschene Krater. Trotz der hohen und ziemlich gleichmäßigen Durchschnittswärme von 27°C ist das sonst gesunde Klima für Europäer ganz erträglich wegen der frischen See- brisen. In der Regenzeit des s. Sommers wird an den Berglehnen hinreichend Feuchtigkeit ausgeschüttet, so daß viele rasche Flüßchen, voll schöner Wasserfälle, gespeist, die Berge mit herrlichem Waldwuchs umkleidet und in den unteren Lagen dem fruchtbaren Boden reiche Ernten an Kokosnüffen, Baumwolle, Kaffee und den Nährfrüchteu der Südfee-Jnfulaner abgewonnen werden. Die drei ge- nannten Waren sind die wichtigsten Ausfuhrgegenstände; zumeist werden sie von deu deutschen Pflanzungen geliefert und ausgeführt durch die Deutsche Süd- see-Plautagengesellschaft, die Nachfolgerin des Hamburger Haufes Godeffroy, die auch die Inselgruppen weit umher im Umkreise ausbeutet*). Sie verschifft jährlich allein gegen 10000 Tonnen Kopra. Das Meer ist reich an Schild- kröten, die das zu Schmuckgegenständen verarbeitete Schildpatt liefern. Von Einfuhrwaren werden größtenteils aus Deutschland bezogen- Baumwollstoffe, Kleider, Eisen-, Leder- und Kurzwaren, Waffen, Steinkohlen und Bier. Von den 34000 Eingeborenen, deren Zahl im Wachsen begriffen zu sein scheint, wohnt die Hälfte auf Upolu, der auch für deu europäischen Handel wichtigsten Insel; dazu kommen an 300 Weiße und 1000 Pslanzuugsarbeiter von andern Teilen Polynesiens, da die Samoaner eine solche Thätigkeit nicht lieben. Diese bekennen sich bis auf 4000 Katholiken zum protestantischen Glauben; es sind kräftige, fchön gewachsene Gestalten mit ansprechender Gesichtsbildung, von Charakter sind sie gastfreundlich, lebenslustig, leichtsinnig, dabei leicht erregbar und fehdelustig. Der von den Vertragsmächten anerkannte König Malietoa Lanpepa steht ans gespanntestem Fuße mit seinem alten Gegner Mataafa, und dies, wie die Begehrlichkeit der Amerikaner und Nen-Seeländer, scheinen den be- stehenden Verhältnissen kaum lange Dauer zu versprechen. Der Hauptplatz ist Apia, ans der Nordseite von Upolu, der Mittelpunkt der deutschen Plantagengesellschaft. Seine Reede ist leidlich, aber durchaus uuzu- reichend, wenn einer der Wirbelstürme der Südfee feinen Weg über die Insel nimmt. Ein solcher vernichtete 1889 an dieser Stelle je 2 deutsche und ameri- kanische Kriegsschiffe und 8 Handelsfahrzeuge. *) In ihren Bereich gehören auch die um 4 Breitengrade südlicher gelegenen Tonga- Inseln (.1000 qkm, 20 000 E.), die durch einen Vertrag des Deutschen Reiches mit Großbritannien 1886 für unabhängig und neutral erklärt sind. Mit diesem kleinen „Königreiche der Riffe" hat das Reich 1876 einen Freundschafts- und Handelsvertrag abgeschlossen, der ihm den für die kohlenarme Südsee äußerst wichtigen Besitz einer Kohlen- station sichert. Den Handel, der vor allem auch hier Kopra ausführt, haben nächst den Briten (Neu-Seeländern) die Deutschen in Händen.

2. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

3. Geschichte der Neuzeit - S. 115

1883 - Freiburg : Herder
Katharina Ii. Erste Teilung Polens, 115 Konfderationen (Verbindungen) zur Durchfhrung eines Beschlusses einzugehen; einer solchen Konfderation stellte sich aber in der Regel eine andere gegenber, daher entstanden Fehden und Brgerkriege. Der pol-nische Adel war 120000 Familien stark und besa weitaus den grten Teil des Bodens, den ihm leibeigene Bauern bearbeiteten. In den wenigen Stdten entwickelte sich kein zahlreicher Brgerstand, daher hatte Polen keinen Gewerbflei und blieb trotz seines Reichtums an Getreide und Vieh ein armes Land, das berdies von einer halben Million Juden ausgebeutet wurde, die von den Gutsherren alle Schenken und Branntweinbrennereien pachteten, alle Geldgeschfte machten und den ganzen Kleinhandel in Hnden hatten. Ein solches Reich konnte unmglich einen Kampf mit seinen mchtigen Nachbarstaaten aushalten, obwohl es auf ungefhr 14 000 Quadratmeilen 16 Millionen Einwohner zhlte, der Adel kriegerisch war und eine vortreffliche Reiterei stellte, die rohen Bauern ein ausgezeichnetes Material fr ein regulres Fuvolk htten liefern knnen. Mehr als ein König, z. B. auch der edle Jo-Hannes Sobiesky (f. S. 91), und mehr als ein Staatsmann sagte den Ruin der ganzen Nation voraus, wenn nicht eine feste Staats-ordnung begrndet werde; allein der Adel hrte nicht auf solche war-nende Stimmen, sondern setzte sein Treiben fort, das er die polnische Freiheit nannte. Die nichtkatholischen Polen, nmlich die wenig zahlreichen Prote-1tattten und die Bekenner der byzantinischen Kirche, zu denen der grte Teil der unteren Volksklasse in den sdstlichen Provinzen gehrte, wurden unter dem gemeinschaftlichen Namen Dissidenten begriffen. Sie hatten 1573 alle staatsbrgerlichen Rechte erhalten, die aber wiederholt angegriffen und 1763 wesentlich geschmlert wurden. Nach Gustavs Iii. Tod (1763) lie Katharina Ii. russische Truppen in Polen einrcken, angeblich zum Schutze der polnischen Wahlfreiheit, in der That jedoch, um die Wahl ihres Gnstliugs Stanislaus Poniatowsky durch-zusetzen, was ihr auch gelang (1764). Unter ihrem Schutze verlangten die Dissidenten die Wiederherstellung ihrer alten Rechte, bildeten eine Konfderation und erzwangen auch eine neue Toleranzakte; die russischen Truppen blieben aber dennoch in Polen stehen, und der russische Gesandte Repnin schaltete wie ein Diktator, wobei ihm eine bedeutende Anzahl polnischer Adeligen fr russisches 'Geld oder aus Parteiha als Werk-zeuge dienten. Dagegen bildeten patriotische Adelige eine Konfderation zu Bar (1. Mrz 1767), unterlagen aber nach heldenmtigem Kampfe der russischen bermacht. Unterdessen hatte Friedrich Ii. die Teilung Polens bei Katharina Ii. angeregt und bereitwilliges Entgegen-kommen gefunden, und zuletzt gab auch Kaiser Joseph Ii. dieser Raub- 8 *

4. Geschichte der Neuzeit - S. 246

1883 - Freiburg : Herder
246 bersicht der Ereignisse von 1815 bis 1870. Sklaverei nur noch eine Frage der Zeit sei, und ba sie ohnehin durch den Tarif benachteiligt waren und als groe Grundbesitzer und fein-gebildete Herren dem norbtichen Bauer und Handwerker wie Edelleute stolz gegenberstanden, faten sie einen raschen Entschlu nud konstituierten eine Konfderation von 11 Staaten: Virginien, Nord- und Sud-karolina, Tennessee, Arkansas, Georgia, Florida, Alabama, Mississippi, Louisiana, Texas (4. Februar 1861). Sie gaben sich eine provisorische Verfassung, whlten Jefferson Davis zu ihrem Prsibenten und Richmoub in Virginien zur Hauptstabt. Diese Konfberation zhlte 91/2 Millionen Einwohner, barunter 4 Millionen Sklaven; die Nordstaaten, die Union, etwa 22 Millionen. Prsibent Lincoln gab sich umsonst alle Mhe, eine Ausshnung zu bewirken; der Krieg begann im April durch die Konfderierten, welche das Fort Sumter im Hafen von Charleston wegnahmen. Anfangs war das Waffenglck auf Seiten der Konfderierten, welche bessere ^Offiziere hatten und gleich anfangs alle Kraft aufboten. Sie siegten in der ersten Schlacht, bei Bull-Run, zwischen Richmoub und der Bunbesstabt Washington, und diese Gegend blieb fernerhin der Schauplatz der grten Schlachten, wo sich endlich auch der Krieg entschied. Das Unionsheer rannte wiederholt mit aller Macht gegen das fonfberierte an (1863 bei Freberiksburg und Chancellorsville), wurde aber von Lee und Jackson, den tchtigen Feldherren der Konfderierten, blutig zurckgewiesen, nur bei Gettysburgh widerfuhr Lee das gleiche Schicksal durch den Unionsgeneral Meade; keine dieser Schlachten dauerte (mit Ausnahme der von Bull-Run) weniger als 2 Tage und keine kostete unter 20 000 Mann. Da die Union ist en endlich doch die Oberhand gewannen-, verdankten sie ihrer bermacht aus dem Wasser; sie blockierten die sblichen Seehfen und verhinberten die Zufuhr von Waffen und anbereu Vorrten aus Europa, fuhren mit ihren Dampfern in den Mississippi-Strom ein, bemchtigten sich besseren, schnitten baburch die Verbinbung der sblichen Konfberations-staaten unter einanber ab und faten die Staaten Tennessee und Alabama von der Seite her. Hier befehligte General Sherman das untonistische Heer, als die Hauptarmee in dem General Graut einen tchtigen Obergeneral erhalten hatte. Auf seineu Befehl marschierte Sher-man von Tennessee nach Georgia, wo er die Hafenstadt Savannah am Atlantischen Ocean einnahm, von hier nach Charleston in Sdcarolina und drang immer weiter nordwrts vor in die Gegenden, ans welchen Lees Armee mit Lebensmitteln versorgt wrbe. Dieser mute jetzt gegen Graut einen Hauptschlag führen, bevor Sherman herankam; er wagte ihn, wrbe aber in fnftgigen Kmpfen um Petersburg zurckgedrngt und kapitu-tierte am 9. April 1865, welchem Beispiele die brigen Heeresabteilungen

5. Erdkunde - S. 199

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 199 stehen die Völker Afrikas noch ans niedriger Bildungsstufe. Vielfach herrscht Sklavenhandel; einzelne Stämme sind noch Menschen- fresser. Von einheimischer Gewerbthätigkeit kann kaum die Rede sein (Bild 70). Der Handel beschränkt sich vornehmlich auf den Austausch der heimatlichen Produkte gegen europäische Waren. e) R e g i e r u n g s f o r m. Der größere Teil Afrikas ist im Besitze wilder Völker, welche meist unter Stammeshäuptlingen leben. Bild 71. Karawanenführer im ägyptischen Sudan. Die europäischen Besitzungen dehnen sich immer mehr von den Küsten in das Innere aus. tlordafrika. Ägypten. Ägypten bildet dem Namen nach einen türkischen Vasallen- staat, der unter einem Vicekönig steht, welcher den Titel „Khedive" führt. In Wirklichkeit aber ist Ägypten unter englischer Herrschaft. ^ Das Reich besteht 1. aus dem eigentlichen Ägypten und 2. aus dem durch Besiegung des Mahdi wiedergewonnenen ägyp- tischen Sudan (.Bild 71). Dessen wichtigster Ort ist das der

6. Erdkunde - S. 206

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 206 — Nördlich des Kaplandes liegen zwei von holländischen Voeren (buren — Bauern) gegründete Republiken: 1. der Oranje-Freistaat (131000 qkm und 207 000 E.) mit dem Hauptort Bloemfoutein (6000 E.); 2. die Südafrikanische Republik (früher Transvaalstaat) (327 000 qkm und 1 Mill. E.) mit der Hauptstadt Pretoria (8000 E.). In beiden Staaten wird ausgedehnte Rindvieh-, Schaf- und Pferdezucht betrieben; auch die Mineralschätze (Kohlen, Silber, Bild 74. Dar-es-Saläm. Kupfer u. s. w.) sind bedeutend. Vor allem liefert die Südafrika- nische Republik außerordentlich viel Gold (1897 um 233 Mill. Mark ausgeführt). Die ergiebigsten Goldfelder liegen bei der schnell empor- gewachsenen Stadt Johannesburg (über 100 000 E.). Dieser natürliche Reichtum des Laudes war aber ein mächtiger Reiz für die Habsucht der Engländer, gegen welche die Boeren ihre Freiheit wiederholt in blutigen Kämpfen zu verteidigen hatten. Ostafrika. Zu Portugal gehört der Freistaat von Ostafrika, früher Mocambique (769 000 qkm. und ca. 1 Mill. E.) zwischen der De- lagoa-Bai und dem Rovumafluß.

7. Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten - S. 297

1816 - Breslau : Holäufer
Iii, Lehnsherrschaft u, Norniänner; Tücken. 297 schen Wolga und Jaik, fallen [883 f.]> gedrängt von Chaza- ren und Uzen , auf die Ungern und erscheinen £9003 an der Küste des schtv. M. vom Don bis an die Donan; ihre wie- derhohlte Einfälle ff. 9703 waren dem oftröm. R. sehr ver- derblich. Gegen Ende des raten Iahrh. verschwinden sie aus der Geschichte und sind vielleicht Anherren der Szekler. — Die Uzen (ruff. Polowzer), einheimisch am Jaik, ver- drängten £s. 883] Petscheneger und Chazaren, breiteten sich snach! 10203 im östl, Europa aus, entrissen [1050] den Pet- schenegern die Krim und die Länder zwischen Don und Dnepr und wurden Hey ihren Einfällen £s. 1065} in Thrakien und Ma- kedonien meist aufgerieben; ihre Stammverwandte in Asien kamen £970] unter russische Herrschaft; ein anderer Stamm zeiget sich im irten Iahrh. noch mächtig in Chorasan. Der Kumanen - Stamm an der Küste des schw. M. £10703 kämpfte mit Griechen [1084] und Ungern [1091; 1098] und viele Ausgewanderte von ihnen setzten sich zwischen der Do- nau und Theiß. — Die Chazaren (§. 54) von der Wolga und dem kasp. Meere über die kaukasische Landenge, Krim, Sudrußland bis in die Moldau und Walachey herrschend, zum Theile christianisirt £8453 und lange in Verbindung mit Ostrom, welches eine chaz. Leibwache £8883 und eine chaz. Schaar £9353 im Heere hatte, wurden durch Russen £862. 9643, Petscheneger £8833 und Uzen bekämpft und verklei- nert und endlich £101<>3 von Oströmecn und Russen unter- jocht; den lezteren waren die Ueberblechsel des Volkes zins- bar. — In Spanien dauerte der Kampf zwischen Arabern und christlichen Weftgothen fast ohne Unterbrechung, aber lange ohne entscheidende Erfolge fort. Ein Nationalverein der Christen und Moslemin, zwischen denen zahlreiche Juden die einträgliche Vermittler-Rolle spielten, wollte auch nach Jahrhunderten nicht gelingen, obgleich wechselseitige Heira- then geschlossen wurden und bürgerliche Freybeir und Be- triebsamkeit im Ackerbau, in Gewerben und im Handel das lebhafteste innere Verkehr beförderten; die chriftl. Anhäng- lichkeit am Glauben der Väter hielt dem frommen Eifer der

8. Erzählungen aus der Geschichte - S. 244

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
244 Ebenso ergieng es dem Gesetz, welches auf die Einfuhr von Thee einen geringen Zoll setzte. Die Kolonisten, welche einmal beschlossen hatten, sich von England nicht besteuern zu lassen, wenn sie -nicht auch ihre Vertreter im englischen Parlamente htten, widersetzten sich auch dieser Abgabe, so gering sie war sie be-trug 3 Pence aufs Pfund nur um ein Recht, das sie bean-spruchten, nicht aufzugeben; und als zwei englische Regimenter in den Kotonieen ankamen, um die Zollbeamten in der Erhebung der Steuer gegen Widersetzlichkeit oder Gewalt zu schtzen, steigerte sich die Erbitterung bis zu offenem Ausbruch. Im Hasen von Boston lagen Schiffe mit 342 Kisten Thee, welche die "ostindische Kompagme dahin gebracht hatte; am 18. Dezember 1773 erbrach das gereizte Volk die Kisten und warf den Thee ins Meer. Diese Gewaltthat war das Zeichen zum offenen Kriege. Der Hafen von Boston wurde gesperrt, und die Stadt sollte den Scha-den ersetzen. Jetzt traten aus dreizehn Provinzen 51 Abgeordnete Zu einem Congre in Philadelphia zusammen, um die Rechte der Kolonisten zu wahren. Aller Verkehr mit England wurde abge-brochen, und Boston sollte gegen einen Angriff geschtzt werden; doch wollte man sich nicht vom Mutterland lossagen. Ein Ver-such der englischen Truppen, Boston in ihre Gewalt zu bekommen, wurde zurckgeschlagen. Als aber neue Truppen geschickt wurden, um die Kolonisten zu unterwerfen, erklrte der Congre am 4. Juli 1776 die Unabhngigkeit der dreizehn vereinigten Provinzen Ma|]~achiffets, New-Hampshire, Rhode-Island, Connecticut, New-L)ork, Rew-Jerfeq, Pennsilvanien, Delaware, Maryland, Virginien, Nord- imb Sdcarolina, Georgia. An dem hierauf folgenden Kriege zwischen den vereinigten Provinzen und England betheiligten sich bald auch Frankreich und Spanien aus Nab gegen die furchtbar gewordene Macht Englands. Der Pole Koscinsko, die Franzosen Lasayette und Rochambeau kmpften mit Glck fr die amerikanische Unabhngigkeit. Das gr'e Verbiet )t aber um die Freiheit seines Vaterlanbes hat sich der General Washington erworben. George Washington, 1733 in Virginien geboren, hatte sich schon in beut frheren Kriege zwischen England und Frank-reich, nach welchem dieses Kanada an England abtreten mute, durch Muth und Klugheit groes Ansehen unter seinen Mitbrgern erworben. Als der Kampf zwischen den Kolonieen und dem Mutterlande ausbrach, wurde er von dem Congre in Philadelphia zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannt, welches die Provinzen zu stellen beschlossen hatten. Durch Vorsicht, und wo es galt durch khnen Muth fhrte er seine Mitbrger aus den grten Schwierig-keiten zum Siege und sicherte sich den Ruhm eines groen Feld-

9. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 126

1838 - Breslau : Graß, Barth
126 Alte Geschichte. Volsinii; Cäre; Falerii; Veji) waren lose verbündet, um inneren Zwie- spalt zu verhüten, ohne daß eine als überwiegende Hauptmacht an der Spitze stand. Eine zweyte Verbindung fand zwischen den Apenninen und Alpen statt. Die allgemeinen Angelegenheiten wurden auf Landta- gen, Zusammenkünften der Magnaten oder Lukumonen, aus denen die städtischen Könige und die später jährlich gewählten Magistrate abstamm- ten, entschieden; ein freyer Bürgerstand war nicht vorhanden, die Mehr- heit des Volkes dienstbar (Clienten und Leibeigene); daraus erklärt sich die in den Kriegen mit Rom offenbarte Schwäche und späterhin manche von diesem Nachbar nicht unbenutzt gebliebene Gewaltthätigkeit des groß- ßen Haufens gegen die machthabenden Familien. Acker- und Gartenbau, Gcwerbfleiß (Webereyen, Spinnerey, Färberey, Hüte, Schuhe) und Handel (Früchte, Flachs, Bauholz, Vieh rc.) blühten; der sich vereoelnde Kunstgeschmack scheint, wie der urgriechische, aus Asien abzustammcn. Der Adel war im Alleinbesitze priefterlicher Zunftkenntnisse, auch astro- nomischer und beschränkter physikalischer und medicinischer, alles im We- sentlichen auf religiösen Ueberlieferungglauben zurückgeführt; Blitze und andere Zeichen und Erscheinungen wurden gedeutet; für alle öffentliche Handlungen im Kriege und Frieden war ein veststehendes Ritual vorge- schrieben; auch dramatische Gaukeleyen, Volksspiele und Tonkunst gehö- ren in diesen Kreis. Semitische Schreibkunst war in Etrurien einhei- misch; die hieroglyphischen Zahlzeichen gingen von da zu den Römern über, wie die Aruspicien und viele Versassungeigenthümlichkeiten. Mit Phönikiern, Karthagern, und wahrscheinlich auch mit Griechen, standen sie in Verbindung; ihre Seemacht war groß, ihre Seeräuberey berüchtigt; Corsika sol. 61, 2] war ihnen zinsbar; auf Sardinien hatten sie wahr- scheinlich Niederlassungen; Syrakus brach [278] ihre Seeherrschaft. Ge- schwächt wurde ihre Landmacht ss. 600) durch die sich von den Appen- ninen nördlich und östlich ausbreitenden Gallier; ein Theil des Volkes zog (einem unverwandten Stamme sich anschließend Liv. 6, 33)nach Rhätien, während die etruskischen Colonien in Campanien ss. 750?) zu hohem Wohlstände gelangten. Mit Rom's wachsender Macht sank das Ansehn Etrurien's immer fühlbarer; es erlag unter beständigen Rei- bungen, Fehden und Verwüstungen; gänzlichen Untergang verhängte Syl- la's blutiges Uebergewicht s8l] über ihre städtische Gerechtsame und Hoff- nungen zu bürgerlicher Freyheit. Südlich vom Tiberstrome, angränzend an die Wohnsitze der Vols- ker, Herniker und Aequer, lebten die Latiner (osk. Casci), aus Vermi- schung alt-italischer Stämme (Aborigines) mit Umbrern, Ausvarn, Si- culern und Pelasgern hervorgegangen. Die Sagen von ihrem goldenen Zeitalter unter Janus und Saturnus sind anerkannt unhistorisch; und

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 539

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 197. Die katholische Kirche seit dem Konzil von Trient. 539 6. Unter den Freiwilligen, welche nach Amerika eilten, um am Befreiungskriege teilzunehmen, befanden sich auch Lafayette und der junge Kosciuszko. Lafayette (geb. 1757 zu Chavagnac im Departement der obern Loire) hatte die Fregatte, auf der er landete, auf eigene Kosten ausrüsten lassen und wurde vom Kongreß zum Generalmajor ernannt. 7. Georg Washington wurde 1732 auf der Pflanzung seines Vaters in Virginien geboren und war 1752 in die Bürgermiliz eingetreten, in welcher er als Oberstleutnant gegen die Franzosen focht. 1759 trat er aus dem Kriegsdienst. Beim Ausbruche der Feindseligkeiten rüstete er die Milizen von Virginien auf seine Kosten aus und übte sie in den Waffen. Der Kongreß ernannte ihn zum Obergeneral. Nachdem er von 1783 an wieder zurückgezogen als Privatmann gelebt, wurde er 1789 zum Abgeordneten des Kongresses gewählt, der den Vereinigten Staaten eine neue Verfassung geben sollte. Durch das Vertrauen seiner Mitbürger wurde er Präsident des neuen Staatenbundes. Nach Umfluß der vierjährigen Amtsbauer warb er 1793 abermals und 1797 Zum brittenmale gewählt, nahm aber das brüte Mal die Würbe nicht mehr an. Washington starb auf seinem Sanbgute in Mount Vernon (Mannt Wernön) 1799. Er hat für Amerika nicht bloß die Freiheit erkämpft, sonbern auch die Krone, die ihm amerikanische Offiziere anboten, runb-weg ausgeschlagen. 8. Benjamin Franklin war 1706 zu Boston geboren, erlernte die Buchbruckerkunst und zeichnete sich durch sein unermübliches Streben aus, durch Selbststubium sich zu unterrichten. Er gab eine pennsylvanische Zeitung und einen Almanach heraus. Die englische Regierung ernannte ihn zum Generalpostmeister, setzte ihn aber wieber ab, als er für die Sache seiner Lanbsleute in die Schranken trat. Die Provinzen sanbten ihn 1776 insgeheim nach Paris. Als Frankreich die Unabhängigkeit der Staaten anerkannt hatte, würde er Gesanbter am französischen Hofe und kehrte erst nach Unterzeichnung des Friebens mit England nach Pennsyl-vauien zurück. Dreimal wählten ihn feine Mitbürger zum Gouverneur von Pennsylvanien, und als er 1790 starb, trauerte die ganze Nation um ihn, und auch in Frankreich orbnete auf Mirabeaus Vorschlag die Nationalversammlung eine breitägige Trauer an. Franklin ist auch der Erfinber des Blitzableiters und des elektrischen Drachens und wirkte fetir wohlthätig als Volksschriftsteller. 8 197. Die katholische Kirche seit dem Konzil von Trient. 542) Auf der allgemeinen Kirchenversammlung von Trient wurde nicht nur der katholische Lehrbegriff vielfach schärfer ausgesprochen, sondern durch dessen weise Beschlüsse wurdeu auch viele Mißbräuche abgestellt. Die katholische Kirche erfreute sich deshalb, aller Angriffe ungeachtet, eines neuen Aufschwunges, wozu hauptsächlich auch die verehrungswürdigen Persönlichkeiten derer beitrugen, welche seither mit der päpstlichen Tiara geschmückt wurden und welche die bischöflichen Stühle bestiegen. Für die großen 23*
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