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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 347

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 347 — können. In zahlloser Menge entstanden die großartigsten Fabrikanlagen, deren gewaltige Maschinen die merkwürdige Dampfkraft in Bewegung setzt, und mit allen Weltteilen knüpfte der deutsche Handel seine Verbindungen an. Zugleich erfuhren die Wissenschaften und Künste eifrige Pflege, und für die Ausbreitung und Vervollkommnung der allgemeinen Volksbildung wurde in den meisten deutschen Staaten rühmliche Sorge getragen. 2. Der deutsche Bund. — Nur die Staatseinrichtungen Deutschlands erregten keine Befriedigung. Daß aus unserem großen, herrlichen Vaterlande nach so heißen, opferreichen Kämpfen, nach seiner endlichen Befreiung aus der fremden Knechtschaft nichts anderes geworden war, als ein lose zusammenhängender Bund von so vielen großen und kleinen Staaten, war sehr zu beklagen. Der Bundestag in Frankfurt a. M., der aus den Abgesandten der einzelnen deutschen Fürsten bestand und die gemeinsamen deutschen Angelegenheiten leitete, erfüllte die Wünsche und Hoffnungen nicht, welche die Freiheitskämpfe im Volke erweckt hatten. Er hemmte die Freiheit mehr, als daß er sie förderte. Er war außerstande, Deutschland das ihm gebührende Ansehen im Auslande, die ihm zukommende gewichtige Stimme im Rate der europäischen Völker zu verschaffen. Darum verlangte man dringend und immer lebhafter eine verbesserte Gestaltung Deutschlands. Aber der Bundestag trat diesem Verlangen streng entgegen und verhängte schwere Verfolgung über die Unzufriedenen. So wurde die Einigkeit zwischen Obrigkeit und Unterthanen getrübt, Mißtrauen und Verstimmung kam in die Herzen und griff immer weiter, wenn es auch bei dem besonnenen, treuen deutschen Volke lange Zeit nicht zu so heftigen Erschütterungen kam, wie sie tn. mehreren andern Ländern eintraten. 3. König Friedrich Wilhelm Hl. von Preußen.— Um die Erhaltung des äußern und innern Friedens machte sich besonders verdient der König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. Seit dem Ausgange der Freiheitskriege regierte er noch ein Vierteljahrhundert über sein Volk, und diese Regierung war für Preußen eine wohlthätige und gesegnete. Die Wunden,

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 362

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 362 — und weisen, vaterlandsliebenden Männern. Aber es tagten auch nicht wenige leidenschaftliche, unkundige und eitle Menschen mit ihnen, und die Meinungen darüber, was dem Vaterlande das Beste wäre und wie dieses erreicht werden könnte, gingen weit auseinander. Daher zogen sich die Beratungen, welche gepflogen wurden, sehr in die Länge, und ob man zu einer Einigung gelangen werde, ließ sich gar nicht absehen. Doch gelang es, derr Bundestag zu beseitigen, und zum einstweiligen obersten Leiter des deutschen Reiches, zum Reichsverweser, wie man ihn nannte, wurde der Erzherzog Johann von Österreich gewählt. Das ivctr ein alter biederer Herr, der dafür galt, daß er das Volk liebe und ein warmes Herz für das deutsche Vaterland habe. Aber zu einer kräftigen Regierung fehlte ihm alle Macht. Es stand nicht zu erwarten, daß die deutschen Fürsten, daß namentlich die land-und waffenmächtigen Herrscher von Preußen und Österreich dem waffenlosen Manne ohne weiteres Folge leisten würden. Notwendig mußte das Reich, wenn es dauernd geordnet werden sollte, ein starkes Oberhaupt haben, das die Widerstrebenden zu unterwerfen und sich Gehorsam zu verschaffen wußte. Diese Ansicht drang auch mehr und mehr in der Versammlung durch, und so faßte sie, nach Vollendung des Verfassungwerkes, den Beschluß, den König von Preußen an Deutschlands Spitze zu stellen. Am 28. März 184.9 wählte die Nationalversammlung den König Friedrich Wilhelm Iy. von Preußen zum erblichen Kaiser der Deutschen. 3. Das Mißlingen des Verfassungswerkes. — Die Kaiserwahl war ein großer, bedeutungsvoller Schritt. Die ersehnte Einheit des Vaterlandes schien erreicht. Manches deutsche Herz jubelte in froher Hoffnung auf. Allein die Nationalversammlung hatte die Herrschergewalt des neu gewählten Kaisers durch die von ihr beschlossene deutsche Reichsverfassung leider allzu sehr eingeschränkt. Außerdem stand nicht zu erwarten, daß alle deutschen Fürsten der Wahl ihre freie Zustimmung geben würden. Österreich, dessen Einwohner zum größten Teil keine Deutschen sind, konnte ohnehin nicht dem neuen deutschen Reiche angehören. Aber auch die Fürsten der mittleren deutschen Staaten: die Könige

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 366

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 366 — 9t o oit. Zunächst lag dem letzteren als Kriegsminister die Pflege und Ausbildung des Heerwesens ob, und er erwarb sich durch treffliche Durchführung seiner Aufgabe unvergängliche Verdienste. In Otto von Bismarck aber, der seit 1862 als Ministerpräsident die Staatsverwaltung leitete, hatte Preußen einen Staatsmann, wie die neueste Zeit keinen zweiten hervorgebracht hat, wie nur in Jahrhunderten einer emporsteigt. Geboren zu Schönhausen in der Altmark am 1. April 1815, aus altem Rittergeschlecht, hatte er sich zuerst durch seine gehaltvollen Reden im preußischen Landtage hervorgethan, war dann Gesandter beim Bundestage in Frankfurt und bei den Höfen von Petersburg und Paris geworden und hatte endlich, als der heiße Kampf wegen der Heeresumgestaltung entbrannt war, die Stelle des ersten Ministers übernommen, ein Amt, welches eine unermeßliche Last von Arbeiten und Mühen auf seine Schultern legte. Aber der hochbegabte Mann, mächtig in Worten und Thaten, wußte die Last zu bewältigen, wußte das zahllose Heer von Gegnern, das ihm in den Weg trat, mit glänzendem Erfolge zu bekämpfen, und als nun zu den inneren Schwierigkeiten auch äußere Kriegsgefahr und Kriegsnot sich gesellte, das Steuerruder des preußischen Staatsschiffes mit so fester und kühner Hand zu lenken, daß das Vaterland aus allen diesen Kämpfen mit erhöhtem Ruhme und „neuen Ehren" hervorging. 136. Die schleswig-holsteinischen Kriege. 1. Der erste schleswig-holsteinische Krieg.—Die Trefflichkeit der von König Wilhelm ausgehenden Neugestaltung des preußischen Heeres sollte sich bald glanzvoll bewähren. Nach langem Frieden brach plötzlich Krieg auf Krieg über Preußen herein. Der erste Kampf ging gegen Dänemark. Mit diesem Lande waren die beiden Elbherzogtümer Schleswig und Holstein, von denen das letztere dem Deutschen Bunde angehörte, unter einem Herrscher verbunden, hatten aber von alters her ihre eigene Verfassung und eigene Rechte. Diese Rechte wollte ihnen die dänische Regierung gewaltthätig entziehen und namentlich in dem Herzog-

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 392

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 392 — Krieg, der eigentliche Kampf kaum sieben Monate gedauert; doch war er einer der ungeheuersten, die je geführt worden. Nie hatte Deutschland ruhmreichere Tage geschert, nie irgend ein Volk gewaltigere Siege erkämpft, als hier das deutsche: in 200 Tagen hatten seine Heere, ohne jede Niederlage, 20 siegreiche Schlachten geschlagen, 150 Gefechte bestanden, 26 Festungen erobert, gegen 400,000 Kriegsgefangene gemacht, über 6700 Geschütze erbeutet. Es war „ein Krieg ohnegleichen." 14£ Die Wiederherstellung des deutsche« Reiches «uter Kaiser Wilhelm I. 1. Das neue Deutsche Reich. — Außer der Vergrößerung an Land und Leuten, außer dem Wiedergewinn von Elsaß und Lothringen brachte der Krieg von 1870—1871 dem deutschen Volke noch eine andere köstliche Frucht: er vollendete Deutschlands Einheit. Bisher hatte der Mainstrom noch eine Scheidelinie gebildet, welche die vereinzelten deutschen Südstaaten von dem unter Preußens Führung geeinigten Norddeutsch-land trennte. Die noch nicht völlig geschwundene Eifersucht der deutschen Stämme gegen einander, vornehmlich aber Frankreichs Abneigung gegen Deutschlands Aufschwung und Napoleons Iii. Kriegsdrohungen hatten diese Linie gezogen. Aber durch dm gemeinsam bestandenen siegreichen Kampf war jede Schranke gefallen: Deutschlands Stämme fühlten sich inniger als jemals vereinigt in dem gemeinsam verteidigten und geretteten Vaterlande; ein „einig Volk von Brüdern" wollten sie für alle Zukunft sein und bleiben. Und so geschah es denn, daß, ehe noch der Krieg mit Frankreich völlig zu Ende gediehen, ehe noch Paris in deutsche Hände gefallen war, alle süddeutschen Fürsten, die Könige von Bayern und Württemberg und die Großherzoge von Baden und von Hessen, Abgesandte in das Hauptquartier des Königs von Preußen nach Versailles mit der Bitte sandten, den Norddeutschen Bund durch Aufnahme der süddeutschen Staaten zu einem Deutschen Reiche zu erweitern. Unter dem Beifalle des gesamten Volkes kam das hochwichtige Werk rasch zustande.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 322

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
abzutragen, fing es daher an, auch den Nordamerikanern Steuern aufzulegen. Das verdroß die Nordamerikaner, und sie sprachen: „England zieht durch seinen Handel aus unserem Lande Vorteile genug; wir lassen uns von ihm keine Abgaben vorschreiben." Doch die Engländer beharrten aus ihrer Forderung. Da standen die Nordamerikaner auf, um die englische Herrschaft abzuwerfen, und aus dem Aufstande wurde ein Krieg, der acht Jahre dauerte. 3. Washington Oberfeldherr. — In diesem Kriege hatten die Nordamerikaner einen trefflichen Mann zum Heerführer, der hieß Washington. Er war der Sohn eines reichen Gutsbesitzers und hatte frühe seinen Vater verloren, aber durch tüchtige Lehrer die beste Erziehung erhalten. Dann hatte er als junger Mann mit Auszeichnung gegen die Franzosen gefochten, welche in Amerika Eroberungen zu machen suchten, seine Redlichkeit war eben so groß, als seine Einsicht und Tapferkeit. Darum vertrauten sich seine Mitbürger mit Freuden seiner Führung an, als der Krieg mit England begann. Und Washington leitete diesen Krieg höchst ruhmvoll. Aus Leuten, welche bisher nur ihre Felder bebaut oder bürgerliche Gewerbe betrieben hatten, bildete er in kurzer Zeit kampfestüchtige Soldaten, wußte auch unter den schwierigsten Verhältnissen ihren Mut aufrecht zu erhalten und führte sie gegen einen starken, wohlgerüsteten Feind zu entscheidenden Siegen. So nötigte er England endlich, vom Kampfe abzustehen und seiner Herrschaft über Nordamerika zu entsagen. Nordamerika wurde ein unabhängiger Freistaat. Nach der Erreichung dieses herrlichen Zieles legte der edle Held seine Feldherrnstelle nieder und zog sich, mit dem Danke eines ganzen Volkes belohnt, in die Einsamkeit des Landlebens zurück. 4. Washington Präsident des Freistaates. — Allein seine Mitbürger bedurften seiner noch ferner. Er erschien ihnen unter allen als der würdigste, dem neuen Staate vorzustehen. Sie erhoben ihn daher einmütig zu der obersten Stelle in seinem Vaterlande, zum Präsidenten des nordamerikanischen Freistaates. Auch dieses Amt bekleidete er in hohen Ehren. Als er nach achtjähriger weisheitsvoller und gesegneter Regierung von

6. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

7. Geschichte der Neuzeit - S. 115

1883 - Freiburg : Herder
Katharina Ii. Erste Teilung Polens, 115 Konfderationen (Verbindungen) zur Durchfhrung eines Beschlusses einzugehen; einer solchen Konfderation stellte sich aber in der Regel eine andere gegenber, daher entstanden Fehden und Brgerkriege. Der pol-nische Adel war 120000 Familien stark und besa weitaus den grten Teil des Bodens, den ihm leibeigene Bauern bearbeiteten. In den wenigen Stdten entwickelte sich kein zahlreicher Brgerstand, daher hatte Polen keinen Gewerbflei und blieb trotz seines Reichtums an Getreide und Vieh ein armes Land, das berdies von einer halben Million Juden ausgebeutet wurde, die von den Gutsherren alle Schenken und Branntweinbrennereien pachteten, alle Geldgeschfte machten und den ganzen Kleinhandel in Hnden hatten. Ein solches Reich konnte unmglich einen Kampf mit seinen mchtigen Nachbarstaaten aushalten, obwohl es auf ungefhr 14 000 Quadratmeilen 16 Millionen Einwohner zhlte, der Adel kriegerisch war und eine vortreffliche Reiterei stellte, die rohen Bauern ein ausgezeichnetes Material fr ein regulres Fuvolk htten liefern knnen. Mehr als ein König, z. B. auch der edle Jo-Hannes Sobiesky (f. S. 91), und mehr als ein Staatsmann sagte den Ruin der ganzen Nation voraus, wenn nicht eine feste Staats-ordnung begrndet werde; allein der Adel hrte nicht auf solche war-nende Stimmen, sondern setzte sein Treiben fort, das er die polnische Freiheit nannte. Die nichtkatholischen Polen, nmlich die wenig zahlreichen Prote-1tattten und die Bekenner der byzantinischen Kirche, zu denen der grte Teil der unteren Volksklasse in den sdstlichen Provinzen gehrte, wurden unter dem gemeinschaftlichen Namen Dissidenten begriffen. Sie hatten 1573 alle staatsbrgerlichen Rechte erhalten, die aber wiederholt angegriffen und 1763 wesentlich geschmlert wurden. Nach Gustavs Iii. Tod (1763) lie Katharina Ii. russische Truppen in Polen einrcken, angeblich zum Schutze der polnischen Wahlfreiheit, in der That jedoch, um die Wahl ihres Gnstliugs Stanislaus Poniatowsky durch-zusetzen, was ihr auch gelang (1764). Unter ihrem Schutze verlangten die Dissidenten die Wiederherstellung ihrer alten Rechte, bildeten eine Konfderation und erzwangen auch eine neue Toleranzakte; die russischen Truppen blieben aber dennoch in Polen stehen, und der russische Gesandte Repnin schaltete wie ein Diktator, wobei ihm eine bedeutende Anzahl polnischer Adeligen fr russisches 'Geld oder aus Parteiha als Werk-zeuge dienten. Dagegen bildeten patriotische Adelige eine Konfderation zu Bar (1. Mrz 1767), unterlagen aber nach heldenmtigem Kampfe der russischen bermacht. Unterdessen hatte Friedrich Ii. die Teilung Polens bei Katharina Ii. angeregt und bereitwilliges Entgegen-kommen gefunden, und zuletzt gab auch Kaiser Joseph Ii. dieser Raub- 8 *

8. Geschichte der Neuzeit - S. 246

1883 - Freiburg : Herder
246 bersicht der Ereignisse von 1815 bis 1870. Sklaverei nur noch eine Frage der Zeit sei, und ba sie ohnehin durch den Tarif benachteiligt waren und als groe Grundbesitzer und fein-gebildete Herren dem norbtichen Bauer und Handwerker wie Edelleute stolz gegenberstanden, faten sie einen raschen Entschlu nud konstituierten eine Konfderation von 11 Staaten: Virginien, Nord- und Sud-karolina, Tennessee, Arkansas, Georgia, Florida, Alabama, Mississippi, Louisiana, Texas (4. Februar 1861). Sie gaben sich eine provisorische Verfassung, whlten Jefferson Davis zu ihrem Prsibenten und Richmoub in Virginien zur Hauptstabt. Diese Konfberation zhlte 91/2 Millionen Einwohner, barunter 4 Millionen Sklaven; die Nordstaaten, die Union, etwa 22 Millionen. Prsibent Lincoln gab sich umsonst alle Mhe, eine Ausshnung zu bewirken; der Krieg begann im April durch die Konfderierten, welche das Fort Sumter im Hafen von Charleston wegnahmen. Anfangs war das Waffenglck auf Seiten der Konfderierten, welche bessere ^Offiziere hatten und gleich anfangs alle Kraft aufboten. Sie siegten in der ersten Schlacht, bei Bull-Run, zwischen Richmoub und der Bunbesstabt Washington, und diese Gegend blieb fernerhin der Schauplatz der grten Schlachten, wo sich endlich auch der Krieg entschied. Das Unionsheer rannte wiederholt mit aller Macht gegen das fonfberierte an (1863 bei Freberiksburg und Chancellorsville), wurde aber von Lee und Jackson, den tchtigen Feldherren der Konfderierten, blutig zurckgewiesen, nur bei Gettysburgh widerfuhr Lee das gleiche Schicksal durch den Unionsgeneral Meade; keine dieser Schlachten dauerte (mit Ausnahme der von Bull-Run) weniger als 2 Tage und keine kostete unter 20 000 Mann. Da die Union ist en endlich doch die Oberhand gewannen-, verdankten sie ihrer bermacht aus dem Wasser; sie blockierten die sblichen Seehfen und verhinberten die Zufuhr von Waffen und anbereu Vorrten aus Europa, fuhren mit ihren Dampfern in den Mississippi-Strom ein, bemchtigten sich besseren, schnitten baburch die Verbinbung der sblichen Konfberations-staaten unter einanber ab und faten die Staaten Tennessee und Alabama von der Seite her. Hier befehligte General Sherman das untonistische Heer, als die Hauptarmee in dem General Graut einen tchtigen Obergeneral erhalten hatte. Auf seineu Befehl marschierte Sher-man von Tennessee nach Georgia, wo er die Hafenstadt Savannah am Atlantischen Ocean einnahm, von hier nach Charleston in Sdcarolina und drang immer weiter nordwrts vor in die Gegenden, ans welchen Lees Armee mit Lebensmitteln versorgt wrbe. Dieser mute jetzt gegen Graut einen Hauptschlag führen, bevor Sherman herankam; er wagte ihn, wrbe aber in fnftgigen Kmpfen um Petersburg zurckgedrngt und kapitu-tierte am 9. April 1865, welchem Beispiele die brigen Heeresabteilungen

9. Erdkunde - S. 199

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 199 stehen die Völker Afrikas noch ans niedriger Bildungsstufe. Vielfach herrscht Sklavenhandel; einzelne Stämme sind noch Menschen- fresser. Von einheimischer Gewerbthätigkeit kann kaum die Rede sein (Bild 70). Der Handel beschränkt sich vornehmlich auf den Austausch der heimatlichen Produkte gegen europäische Waren. e) R e g i e r u n g s f o r m. Der größere Teil Afrikas ist im Besitze wilder Völker, welche meist unter Stammeshäuptlingen leben. Bild 71. Karawanenführer im ägyptischen Sudan. Die europäischen Besitzungen dehnen sich immer mehr von den Küsten in das Innere aus. tlordafrika. Ägypten. Ägypten bildet dem Namen nach einen türkischen Vasallen- staat, der unter einem Vicekönig steht, welcher den Titel „Khedive" führt. In Wirklichkeit aber ist Ägypten unter englischer Herrschaft. ^ Das Reich besteht 1. aus dem eigentlichen Ägypten und 2. aus dem durch Besiegung des Mahdi wiedergewonnenen ägyp- tischen Sudan (.Bild 71). Dessen wichtigster Ort ist das der

10. Erdkunde - S. 206

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 206 — Nördlich des Kaplandes liegen zwei von holländischen Voeren (buren — Bauern) gegründete Republiken: 1. der Oranje-Freistaat (131000 qkm und 207 000 E.) mit dem Hauptort Bloemfoutein (6000 E.); 2. die Südafrikanische Republik (früher Transvaalstaat) (327 000 qkm und 1 Mill. E.) mit der Hauptstadt Pretoria (8000 E.). In beiden Staaten wird ausgedehnte Rindvieh-, Schaf- und Pferdezucht betrieben; auch die Mineralschätze (Kohlen, Silber, Bild 74. Dar-es-Saläm. Kupfer u. s. w.) sind bedeutend. Vor allem liefert die Südafrika- nische Republik außerordentlich viel Gold (1897 um 233 Mill. Mark ausgeführt). Die ergiebigsten Goldfelder liegen bei der schnell empor- gewachsenen Stadt Johannesburg (über 100 000 E.). Dieser natürliche Reichtum des Laudes war aber ein mächtiger Reiz für die Habsucht der Engländer, gegen welche die Boeren ihre Freiheit wiederholt in blutigen Kämpfen zu verteidigen hatten. Ostafrika. Zu Portugal gehört der Freistaat von Ostafrika, früher Mocambique (769 000 qkm. und ca. 1 Mill. E.) zwischen der De- lagoa-Bai und dem Rovumafluß.
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