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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 247

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 247 Auf Washingtons Betrieb vereinigten sich sodann 1788 die 13 Staaten zu einer Unionsregiernng, die über alle gemeinsamen Angelegenheiten berathen und entscheiden sollte, während jedem Staat seine besondere Regierung blieb. Mit den Kirchen hat der Staat nichts zu schaffen, weder der einzelne noch der Gesamnttstaat. Der Kongreß, an dessen Spitze ein auf vier Jahre gewählter Präsident steht, versammelt sich in der Stadt Washington, die zu Ehren des Feldherru erbaut ward. Der neue Staat gründete sich auf möglichste Theilnahme aller Bürger an seiner Leitung, nur daß die Neger, auch die freien, davon ausgeschlossen blieben. Schnell nahm er auch zu. Sein Gebiet hat sich westlich bis zum stillen Meere und südlich bis zum Meerbusen von Mejiko ausgedehnt, und die Zahl seiner Staaten von 13 auf 39 vermehrt. Seine Bevölkerung hat sich je nach 23 Jabren verdoppelt, und ist von 27, auf 42 Millionen gestiegen. Zunächst hatte sein Freiheitskrieg die Folge, daß man s. 1783 auch iu Europa zu ähnlicher Freiheit sich drängte und republikanische Einrichtungen wünschte. Die gewaltige Revolutionszeit war vorgebahnt; und wo anders konnte sie beginnen als in dem tief gesunkenen Frankreich! Iv Die Revolutionszeit. 1. Die französische Revolution. § 96. In Frankreich war das Verderben so hoch gestiegen, daß es nur eines Fünfleins bedurfte, um alles in Flammen zu setzen. Veranlassung zum Ausbruch gab die enorme Staatsschuld, die mit jedem Jahre verzweif-lnngsvoller anwuchs; itttb doch waren nur die Bürger, d. H. der dritte Staud, steuerpflichtig, währeud die zahl’ losen Adeligen und Geistlichen, die das Meiste des Lau-

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 243

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii. Die Zeiten der Politik. 243 Südamerika haben sich besonders Sp anier und Portugiesen, in Nordamerika En glän d er, Deutsche, Holländer, Dänen, auch Franzosen, niedergelassen. Durch ihr Eindringen fanden wenigstens 7/8 der Ureinwohner ihren Untergang. Schon 20 Jahre nach der Entdeckung war die Zahl der Bewohuer Westiudieus so herabgeschiuolzen, daß es den Pflanzern an Arbeitern gebrach; und s. 1 ö 17 holte man Neger als Sklaven ans Westafrikü. So entstand der schändliche Negerhaudel, der erst in der neuern Zeit verboten und wirklich zuletzt im ganze» Welttheil abgeschafft wurde. Dieser Neger gibt es jetzt in Amerika gegen 10 Millionen. Durch die Vermischung der Europäer, Indianer und Neger entstanden gegen 10 Millionen Mischlinge, z. B. Mestizen aus Europäern und Indianern, M nlatte u aus Weißen und Negern, Zambo's aus Negern und Indianern. Die von Weißen im Lande Geborenen nennt mau Creolen. Europäische Kultur ist jetzt vielfältig iu Amerika verbreitet; in den Gang der Weltgeschichte wurde aber vornämlich Nordamerika verflochten, das einer großen Zukunft entgegenstrebt. 9. Nordamerika. § 95. Frühzeitig hatten auch die Engländer einen Antheil an der neuen Welt gesucht. Schon 1496 entdeckten sie Neufundland; weil man aber dort nur Stockfische und kein Gold fand, wurde die Entdeckung nicht weiter beachtet. Auch die Kolonie in Virginien (s. 1583) hatte keinen Bestand. Als aber später ein Seefahrer eine Menge des kostbarsten Pelzwerkes heimbrachte und ein reicher Mann wurde, betrieben zwei Pelzgesellschaften die Anlegung von Kolouieeu ernsthafter; und diese gediehen allmählich trotz aller Schwierigkeiten. Die Auswanderungen dahin nahmen mit jedem Jahre zu, besonders unter den politischen Stürmen Englands. Biele suchten sich auch eine Freistätte für ihren Glauben; so die Puritaner unter Jakob I., die Boston gründeten. Dann Katholiken aus Irland, die sich in Maryland 11*

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 284

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
284 Neue Geschichte offenen Kampf, da nirgends ein Heer sich sammeln sonnte, sondern durch Meuchelmorde und Ränberfchaaren, führte auch er das strenge System feines Vaters durch, alle feine Länder möglichst zu ruffifiziren. - Das gerade Gegen-theil fand in Oestreich statt; 11 Jahre lang waren alle Provinzen einem streng einheitlichen Regiment unterworfen gewesen , jetzt nach dem Verlust der Lombardei gieng das nicht länger an. Die Regierung machte vorerst den Ungarn, die ihr im I. 1849 niedergetretenes altes Recht forderten, bedeutende Zugeständnisse. Dann versammelte der Kaiser einen Reichsrath und gab dem gestimmten Reiche (Okt. 60) eine Verfassung, die aber besonders den Ungarn, weil sie ihr Land in vier oder fünf Theile auf-löste, nicht genügte. Im Febr. 1861 versuchte man es mit einer neuen Verfassung, die machte die Ungarn nur aussätziger, und auch die Tschechen in Böhmen verlangten eine Sonderstellung; es gährte überall. Obschon es aber im eigenen Hanse feine Ordnung und feinen Wohlstand schassen konnte, versuchte doch Oestreich dem lahmen Wesen in Deutschland aufzuhelfen, etwa indem man dem Bundestag eine Volfsvertretuug an die Seite stellte. Dem widerstand Wilhelm I. von Preußen, der Jan. 61 feinem Bruder gefolgt war, und lieber die Kriegsverfafsung des Bundes geändert hätte. Da er damit nicht durchdrang, reorganisirte er wenigstens sein eigenes Heer, d. h. vermehrte seine Zahl und verlängerte die Dienstzeit, unter beständigem Widerstand des Abgeordnetenhauses. Ja sein durchgreifender, gefürchteter Minister Bismarck (s. Okt. 62) deutete an, die deutsche Frage könne nur „mit Blut und Eisen" gelöst werden, und Oestreich thäte besser, feinen Schwerpunkt nach Ungarn zu verlegen, als in deutschen Dingen Preußen drein zu reden. Franz Joseph versuchte noch Aug. 63 durch einen Fürstentag in Franf-furt das Heft in die Hand zu bekommen, aber Wilhelm vereitelte feinen Plan, indem er beharrlich fern blieb. Da spürte man in ganz Deutschland, daß sich die Frage

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 289

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 289 kämpfe der 5 Republiken von Mittela m erika zu erwähnen, würde nur ermüden; gar langsam kams da zu irgend einer festen Gestaltung. Mejiko machte gleichfalls allerhand Bürgerkriege durch, bis fein General Iturbide 1822 zum Kaiser erklärt wurde. Schon nach 2 Jahren hat man ihn erschossen. Die steten Revolutionen wurden aber diesem Staate besonders nnheilsvoll, weil er im Norden an die allmählich sich besiedelnden Grenzen der Union anstieß, die schon Louisiana und Florida angekauft hatte und nach und nach den Gedanken faßte, ganz Amerika müsse ihr noch zugehören. Sie stellte durch Monroe, der 1817— 25 Präsident war, den Satz auf, in Amerika habe keine europäische Macht etwas zu sagen; fieng aber darüber seine Kriege an, sondern ließ nur ihre Ansiedler und Abenteurer immer weiter nach Westen und Süden vordringen, trieb die Indianer immer rücksichtsloser vor sich her und stieg zu gewaltigem Wohlstand durch Freiheit der Bewegung, Eisenbahnen, Dampfschifffahrt:c. rc. und Ausnützung der Reger im Baumwollenbau. Letzteres geschah besonders in den Südstaateu, an welche die Nordstaaten ihre Neger verkauften. Bald fetzten sich auch im nördlichen Mejiko solche Baumwollepflanzer mit ihren Sklaven fest und machten die Provinz Texas erst zu einem Freistaat 1836, der nach 10 Jahren sich in die Union aufnehmen ließ. Darüber kam's zum Kriege, in welchem General Scott siegreich bis in die Stadt Mejiko vordrang 1847; im Frieden wurde nicht nur Texas, sondern auch Calisoruien und Neumejiko zur Union geschlagen. Je trostloser es nun in Mejiko aussah, desto gewaltiger blühte die Union; Calisoruiens Goldreichthum wurde jetzt entdeckt und zog aus aller Welt Ansiedler herbei. Mit dieser steten Ausdehnung des amerikanischen Großstaats hielten nur zwei Mächte den Vergleich aus, das im innern Asien stetig vordringende Rußland, und der englische Colonialstaat; denn nicht nur besiedelte dieser Oberkanada und Columbia im Norden der Union, Handbüchl, d Weltgesch. (7. 31.) 13

5. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 290

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
290 Neue Geschichte. sondern auch die Südspitze Afrikas und das fünfgetheilte Australien, wo gleichfalls 1851 durch kalifornische Goldgräber ungeheure Schätze des Edelmetalls gefunden wurden. Es bestanden aber in Nordamerika zwei Parteien, die demokratische der Sklavenbarone im Süden, welche jedem Einzelstaat völlige Freiheit zuschrieb und Freihandel nach Außen wollte, und die der Republikaner im Norden, welche freie Arbeit und eine starke Union im Innern und für ihre heranstrebenden Fabriken Zollschutz nach Außen wünschten. Lange hatten die Demokraten das Uebergewicht und scheuten anch Gewaltthaten nicht, um die nengebil-deten Staaten zu Sklavenstaaten zu machen. Aber 1860 wurden die Republikaner soweit Meister, daß ihr Mann, der milde, feste Abraham Lincoln znm Präsidenten gewählt wurde. Da sagten sich 11 südliche Sklavenstaaten von der Union los und nannten sich consöderirte Staaten unter einem Präsidenten Davis in Richmond. Die Sklaverei, wurde vom Vicepräsidenten erklärt, solle der Eckstein der neuen Republik sein. Es entbrannte nun ein fürchterlicher Bürgerkrieg (1861—65), in welchem Anfangs die Südstaaten unter ihrem trefflichen General Lee den Vortheil hatten. Entsetzlich viel Blnt wurde auf dem kleinen Fleck zwischen Richmond und Washington vergossen, bis endlich die Kampsmittel des Nordens so zugerüstet in's Feld rücken konnten, daß ihre Uebermacht beit Sieg errang. Zuerst zur See und auf dem Mississippi; baun burchschnitt Sherman durch einen kühnen Zug das Gebiet der Conföberirteu im Rücken Lees, den der beharrliche Grant von vorne festhielt. Schon mußten nun die Südstaaten das Beispiel des Nordens nachahmen und ihre Neger bewaffnen, die sich geduldig verhielten und jedenfalls keine haitischeu Greuel begiengen. Nach der fünftägigen Schlacht bei Petersburg wurde Richmond endlich eingenommen und Lee zur Ergebung genöthigt. Am Karfreitag 1865 erschoß zwar ein Meuchelmörder den Präsidenten im Theater; aber die Aufhebung der Skta-

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 291

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 291 verei, die er 1863 verfügt hatte, blieb unangetastet und auch in den besiegten Staaten erhielten 1869 die Neger das Wahlrecht. Das war etwas überstürzt; denn vor dem großen Wechsel hatten ihnen die Gesetze der Südstaaten sogar alles Lesenlernen verboten. Nun müssen die Schwarzen sich von den Parteien nmwerben und zur Stimmurue führen lassen, ehe ihnen eine gute Erziehung zu Theil wird. Die Bedrängniß der übermächtigen Union gab Napoleon den Gedanken ein, ihre Zersplitterung durch Herstet-luug eines mexikanischen Reiches zu befördern; ihm schienen die Anglosachsen gar zu rasch zu wachsen, ließe sich nicht auch ein romanisches Gemeinwesen neben ihnen in Aufschwung bringen? In Mejiko war der liberale Präsident Juarez rücksichtslos gegen fremde Gläubiger aufgetreten, schon der 58. Machthaber in einem halben Jahrhundert. Napoleon suchte erst die Engländer und Spanier mit sich in den Krieg zu ziehen; sie ließen ihn aber bald allein, während die französischen Generale Forey und Bazaine 1863 bis zur Hauptstadt vordrangen und nun im Verein mit der klerikalen Partei Juarez immer weiter in den Norden drängten. Der neue Thron wurde Maximilian, dem Bruder des österreichischen Kaisers angeboten. und von ihm angenommen. Nachdem er den Segen des Papstes in Rom geholt, traf er 1864 in Mejiko ein und suchte nun die zuchtlose Bevölkerung zu civili-siren und die Parteien zu versöhnen. Weil er aber das verkaufte Kirchengut der Geistlichkeit nicht zurückgab, verließen ihn die Klerikalen, und die Liberalen haßten ihn, weil er sich doch nur auf die französischen Heere stützen konnte. Als die conföderirten Staaten erlagen, bekam Jnarez nicht nur Hilfe von der Union, sondern diese verlangte und erhielt auch von Napoleon den Abzug seiner Heere ans dem unglücklichen Mejiko. Umsonst beschwor die Gemahlin Maximilians sowohl Napoleon als den Papst um Hilfe für ihren Gatten ; die Vereitlung aller ihrer Hoffnungen machte sie wahnsinnig, uni) ihr Gatte, der sich nicht vom Lande trennen 13*

7. Erdkunde - S. 199

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 199 stehen die Völker Afrikas noch ans niedriger Bildungsstufe. Vielfach herrscht Sklavenhandel; einzelne Stämme sind noch Menschen- fresser. Von einheimischer Gewerbthätigkeit kann kaum die Rede sein (Bild 70). Der Handel beschränkt sich vornehmlich auf den Austausch der heimatlichen Produkte gegen europäische Waren. e) R e g i e r u n g s f o r m. Der größere Teil Afrikas ist im Besitze wilder Völker, welche meist unter Stammeshäuptlingen leben. Bild 71. Karawanenführer im ägyptischen Sudan. Die europäischen Besitzungen dehnen sich immer mehr von den Küsten in das Innere aus. tlordafrika. Ägypten. Ägypten bildet dem Namen nach einen türkischen Vasallen- staat, der unter einem Vicekönig steht, welcher den Titel „Khedive" führt. In Wirklichkeit aber ist Ägypten unter englischer Herrschaft. ^ Das Reich besteht 1. aus dem eigentlichen Ägypten und 2. aus dem durch Besiegung des Mahdi wiedergewonnenen ägyp- tischen Sudan (.Bild 71). Dessen wichtigster Ort ist das der

8. Erdkunde - S. 206

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 206 — Nördlich des Kaplandes liegen zwei von holländischen Voeren (buren — Bauern) gegründete Republiken: 1. der Oranje-Freistaat (131000 qkm und 207 000 E.) mit dem Hauptort Bloemfoutein (6000 E.); 2. die Südafrikanische Republik (früher Transvaalstaat) (327 000 qkm und 1 Mill. E.) mit der Hauptstadt Pretoria (8000 E.). In beiden Staaten wird ausgedehnte Rindvieh-, Schaf- und Pferdezucht betrieben; auch die Mineralschätze (Kohlen, Silber, Bild 74. Dar-es-Saläm. Kupfer u. s. w.) sind bedeutend. Vor allem liefert die Südafrika- nische Republik außerordentlich viel Gold (1897 um 233 Mill. Mark ausgeführt). Die ergiebigsten Goldfelder liegen bei der schnell empor- gewachsenen Stadt Johannesburg (über 100 000 E.). Dieser natürliche Reichtum des Laudes war aber ein mächtiger Reiz für die Habsucht der Engländer, gegen welche die Boeren ihre Freiheit wiederholt in blutigen Kämpfen zu verteidigen hatten. Ostafrika. Zu Portugal gehört der Freistaat von Ostafrika, früher Mocambique (769 000 qkm. und ca. 1 Mill. E.) zwischen der De- lagoa-Bai und dem Rovumafluß.

9. Bd. 2 - S. 126

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
126 Viertes Kap. Römische Geschichte. wahrend aufzuopfern verbunden waren. Jedoch hatten sie ihre eigene Verfassung beibehalten, und hingen von Roms Willkür nicht weiter, als nach den Artikeln des geschlossenen Bundes, ab. Am günstigsten waren dieselben für die lateinischen Völkerschaften—als für die ältesten Bundes- und zugleich Stammesgcnossen — (socii latini nominis), drückender für die übrigen (80eii italici nominis); wiewohl auch von diesen einige ein gelinderes, andere ein härteres Gescz, je nach' den Umständen der Unterwerfung oder nach einzelnen Rücksichten erhal- ten hatten. In allen Gegenden wurden endlich auch römische Kolo- n i e n angelegt, zur Wiederbevölkernng verödeter Städte oder zur Be- hauptnrig der römischen Herrschaft, daher meist an der feindlichen Grenze, oder unter Nationen von zweifelhafter Treue. Solche Kolonien — eigent- lich Besazungen — genossen das römische Bürgerrecht, aber ohne Antheil an den Eomitien und an den Magistratswürden der Hauptstadt. Der Zustand Italiens nach seiner Unterwerfung bildet einen trau- rigen Kontrast mit demjenigen, dessen cs früher, so lange es frei war, sich erfreute. Welch' ein Gedräng von kräftigen, regsamen, glücklichen Völkern erfüllte da das schöne Land! Zwar rohe Völker mitunter — zumal in den Gebirgsgegenden — aber größeren Theiles gebildet, voll Thätigkeit und Industrie, dem Handel und den friedlichen Künsten ob- liegend und in fast ungestörtem Gedeihen. Wir haben Hetrnriens, wir haben der großgriechischen Kolonien und ihres blühenden Zu- standes schon früher gedacht (B. 1. S. 169 und 170 und 178.). Fast jede Stadt war ein mächtiges, glückliches Gemeinwesen. Aber auch das übrige Italien stand in einem schönen, wenn gleich etwas gerin- geren Flore, wie ans den Berichten der Römer selbst, insbesondere aus der ungemein dichten Bevölkerung des Landes zu erkennen ist; und nach dem, was bereits geschehen, ließ sich mit Grund eine noch glän- zendere Zukunft hoffen. Wie ganz anders wurde dies Alles unter dem römischen Joche? — Viele Nationen hatte schon der Krieg vernichtet, oder so sehr verdünnt, daß nur noch elende Reste derselben in verödeten Ländern hausten, und nie mehr die alte Volksmenge sich ersezte. Von vielen Städten des alten Italiens ist kaum die Lage mehr bekannt, von anderen sicht man noch traurige Trümmer. Welche aber verschont blie- den von gewaltsamer Verwüstung, die wurden dafür zu dauernden Leiden und langsamem Ruine verdammt. Viele büßten einen Theil ihrer Ländereien ein; man gab dieselben an römische Bürger. Diese zogen meistens den Reichthum nach Rom, wohin sich auch, durch die natür- liche Anziehungskraft der Gebieterin, die Blüthe der Bevölkerung ans allen Ecken Italiens drängte. In den unaufhörlichen Kriegen Roms wurden die Schäze und das Blut der Bundesgenossen vergeudet; aus

10. Bd. 2 - S. 270

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
270 Erstes Kap. Bürgerlicher Zustand. Die Perser selbst handelten zwar wenig, aber sie verzehrten viel, und erleichterten den inneren und Durchgangs-Handel durch An- legung von Straßen, Caravansereien und verschiedene Begünstigung. Baktra und Marakanda (Samarkand) waren die nördlichen Stappelpläze. In Süden behauptete Babylon seinen alten Ruhm; doch nahm der Handel auf dem perfischen Meerbusen ab, weil die Perser, um die Hauptstädte (*) ihres Reiches vor der Möglichkeit des Ueberfalls durch eine feindliche Seemacht zu bewahren, die Schiff- fahrt auf dem Tigris durch Aufführung ungeheuerer Steindämme hemmten. Alexander $1. zerstörte dieselben wieder, jedoch nicht voll- ständig. §. 27. Griechischer. Was wir schon im ersten Zeiträume von der Lage des eigentlichen Griechenlands, von den griechischen Inseln und Kolonieen (B. I. S. 164. ff.), dann von der Bekanntschaft mit den Scythen, endlich von dem ältesten Handel der Griechen (B. I. S. 249) gesagt haben, enthält den vorläufigen Uebcrblick über die Lebhaftigkeit und den Umfang desselben. Doch erhielt er erst in diesem Zeiträume, mit der politischen Macht des Volkes, seine große Ausbreitung und später durch die macedonische Macht einen gesicherten Gang. Aber verschiedene Ursachen bewirkten, daß Griechenland niemals eine den Vorthcilen seiner natürlichen und politischen Lage angemes- sene Handelsgröße erreichte. Den einzelnen Freistaaten, woraus es bestand, schien immerdar die Freiheit, und nicht der Handel, der wichtigste Punkt. Die mancherlei Mittet, wodurch man in neue- ren Zeiten die Industrie zu hebe«, zu leiten, und bis auf's höchste einträglich zu mache» versteht, waren meist noch unbekannt. Man dachte noch nicht daran, eine jede Kraft des Bürgers zu Geld an- zuschtagen, und die Industrie blos als Staatskapital zu betrachten, welches nach Möglichkeit zu nüzen sey. Auch im Handel war die Freiheit vorherrschend, und daher oft die Privatspekulation dem all- gemeinen Interesse uachtheilig. Desgleichen sahen die Bürger für sich die Erwerbung nicht als den Zweck ihres Dascyns an. Die öffentlichen Angelegenheiten beschäftigten sie mehr, als ihre häusliche Oekonomie, und Feldbau däuchte ihnen edler, als Kunstfleiß. Ja es schien verächtlich, sich den mechanischen Verrichtungen der Gewerbe zu unterziehen, und meist wurden nur Sklaven dazu gebraucht. Doch waren nicht bei allen Staaten dieselben Begriffe herrschend. Demo- (*) Auch Susa am Choaspes, der durch einen Kanal mit dem Tigris in Verbindung siand, war in solcher Gefahr.
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