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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 146

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
146 n ?et S[n T ^uf' Mantel, Degen, Ordenszeichen Napoleons enthaltend — wurde eine Beute der Sieger. Die Heere hielten rum zweiten Male ihren Einzug in Paris. Napoleon wurde abgesetzt und nach St. Helena verbannt, wo er am 5. Mai 1821 starb. 59. Die schleswig holsteinischen Kriege (1864). rxle H/^^thümer Schleswig und Holstein, von denen das letz e deutschen Bunde gehörte, waren von jeher unter einemherrscher mit Dänemark vereinigt gewesen; aber nach altem Rechte sollten beide Herzogtümer auf „ewig ungetheilt" bleiben und nach eigenen Landesgesetzen regiert werden. Friedrich Vii. jedoch, der 1848 in Dänemark Sut L^i.erung kam, ließ sich durch eine Volksbewegung in Kopenhagen e,n Ministermm aufdrängen, welches Schleswig dem Königreiche Dänemark sosort einverleiben wollte. Da nahm sich der deutsche Bund der Herioa-thnmer au, und Preußen erhielt Betn Bund- den Auftrag, die Herroq. humer m lhreu Rechten zu schützen. Die Preußeu unter Geueral v r ^brtrieben rasch die Dänen aus Schleswig. Frankreich, England und Rußland aber nahmen die Dänen in Schutz, und so wurde die völlige ^ostrennung der Herzogthiimer von Dänemark, auf welche die Sckleswia-pclfieiner ausgiengen, nicht erreicht; wohl aber wurde auf Preußens Ver-.ausdrücklich festgesetzt, daß den beiten Herzogthümern ihre besondere selbständige Verfassung erhalten bleiben sollte. ?• . Aber die übermüthigen Dänen fuhren fort, bei den deutschen Lchleswigern deutsche Sprache, deutsche Sitte und deutsches Recht nach Kräften zu unterdrücken. Christian Ix., welcher 1863 zur Regierung kam, wurde sogar von dem trotzigen dänischen Volke genöthigt, eine neue Ver-saffung zu unterzeichnen, nach welcher Schleswig von Holstein getrennt und Dänemark einverleibt wurde. Die dänischen Truppen besetzten Schleswig und Holstein. Nach Beschluß des deutschen Bundes rückten nun wachsen und Hannoveraner in Holstein ein. Die Dänen aienqen wieder hinter die Eider zurück. Da sie aber nicht abließen, die Rechte der Herzogtümer zu verletzen, rückte am 1. Februar 1864 ein preußischester reichisch es Heer in Schleswig ein. Die Dänen zogen sich in eine starke Befestigung, die Düppeler Schanzen, zurück. Ihre Eroberung siel den Preußen zu unter dem Prinzen Friedrich Karl, dem .cesfen König Wilhelms I. Sieben Wochen lang wurde das Bollwerk belagert und beschossen, dann von den kühnen preußischen Kriegern trotz ver ausgelegten Fußangeln und Eggen, welche ihnen die Annäherung erschweren sollten, trotz des mörderischen Gewehr- und Kanonenfeuers der Danen am 18. April 1864 erstürmt. Bald war ganz Jütland in deutschen Handen. _ Vom Festlande vertrieben, widerstand der Feind itech auf der Insel Alsen. Aber die tapferen deutschen Truppen setzten auf 160 Kähnen hinüber, während die Dänen vom Inselstrande und von einem Panzerschiffe mit Macht auf sie loskanonierten. Endlich war der Trotz J

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 147

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
147 der Dänen gebrochen, und es wurde in Wien der Friede geschloffen (30. Oktober 1864). Dänemark trat die Herzogthümer Schleswig-Holstein nebst Lauenburg an Oesterreich und Preußen ab. 60. Der deutsche Krieg (1866). 1. Preußen und Oesterreich regierten nach Abschluß des Wiener Friedens Schleswig-Holstein gemeinschaftlich. Das führte jedoch zu Mißhelligkeiten. Um nun einem völligen Zerwürfniß mit Oesterreich vorzubeugen, traf König Wilhelm mit dem Kaiser von Oesterrrich in j| Gastein (14. August 1865) eine Uebereinkunft, nach welcher Schleswig unter preußische, Holstein unter österreichische Verwaltung gestellt wurde. Diese Uebereinkunft sollte so lange dauern, bis sich beide untereinander über den Besitz des Landes geeinigt haben würden. Preußen suchte nun die Herzogthümer, welche ihm so günstig lagen, für sich zu erwerben; aber Oesterreich, schon lange eifersüchtig auf die wachsende Macht Preußens, wollte sie dem Prinzen von Augustenburg übertragen. Diesen Plan suchte Oesterreich mit Gewalt durchzusetzen. Es übergab die Entscheidung der schleswig-holsteinischen Sache dem deutschen Bunde. Hierdurch erklärte Preußen den Gasteiner Vertrag für gebrochen und ließ wieder Truppen in Holstein einrücken. Nun erhob Oesterreich wegen dieser Besetzung Holsteins beim Bundestage Beschwerde, da dieselbe ein Vertragsbruch und eine bundeswidrige Selbsthülfe sei, und verlangte das sofortige Einschreiten des Bundes. Als dieser Antrag am 14. Juni mit neun gegen sechs (Stimmen angenommen wurde, erklärte der preußische Gesandte den Bundesvertrag für gebrochen und erloschen, weil nach dem Bundesgesetz zwischen deutschen Bundesländern kein Krieg geführt werden dürfe. So war der Krieg unvermeidlich. 2. Unter den Regierungen, welche für den österreichischen Antrag gestimmt hatten, fanden sich auch Hannover, Sachsen und Kurhessen. Die Preußen rückten deshalb am 16. Juni in diese Länder ein und besetzten sie in wenigen Tagen ohne Blutvergießen. Das sächsische Heer war nach Böhmen gegangen, die kurhessischen Truppen waren nach Frankfurt a. M. zurückgewichen und die Hannoveraner nach Süden abgezogen. Letztere wollten sich zu den Baiern durchschlagen; allein ehe sie diese erreichten, stellte sich ihnen ein preußischer Heerhaufen in den Weg. Bei Langensalza kam es zum Kampfe. Die Hannoveraner stritten tapfer. Als sie aber durch neu herangezogene Truppen von allen Seiten eingeschlossen wurden, mußten sie die Waffen strecken. Das hannoversche Heer wurde aufgelöst. Traurig zogen die Soldaten in ihre Heimat zurück, König Georg aber reiste nach Wien. 3. Den schwersten Kampf hatte Preußen in Böhmen zu bestehen. Hier stand der österreichische Feldzeugmeister Benedek mit 250,000 Mann, dem sich nocb die Sachsen anschlössen. Von Sachsen und Schlesien her rückten ihm die Preußen entgegen. Sie kamen in drei gesonderten 10* ■

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 149

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
149 heftigste Granatfeuer, und als Graf Bismark ihn zurückhalten wollte, antwortete er: „Ich kann doch nicht davonreiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht." Dem Anprall der Reiterei vermochte der Feind nicht zu widerstehen, sein Rückzug wurde zur wilden Flucht nach der Festung Königsgrätz zu. „Ich habe alles verloren, nur leider mein Leben nicht!" foll Benedek gesagt hoben. Die Oesterreicher hatten 40,000 Mann eingebüßt, darunter 20,000 Gefangene. 174 Geschütze und 11 Fahnen waren den Preußen in die Hände gefallen, aber auch 10,000 von ihnen deckten todt oder verwundet das Schlachtfeld. Fast ohne Widerstand verfolgten die Preußen das österreichische Heer bis in die Nähe von Wien. Am 22. Juli trat eine Waffenruhe ein und am 26. wurde auf dem Schlosse zu Nikols bürg ein Waffenstillstand geschlossen, der schon die Vorbedingungen des Friedens feststellte. 5. Auch in den Maingegenden war Preußen siegreich gewesen. Dort standen die Bundesgenossen Oesterreichs: Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen, Nassau und einige Kleinstaaten den Preußen unter Vogel von Falkenstein gegenüber. Die Verbündeten waren den Preußen an Zahl überlegen, aber dennoch wurden sie in vielen größeren und kleineren Gefechten geschlagen und immer weiter zurückgedrängt. Der Friede mit den süddeutschen Staaten wurde in Berlin geschlossen. Die Friedensunterhandlungen mit Oesterreich führten zum Frieden von Prag. In diesem Frieden erkannte der Kaiser von Oesterreich die Auslösung des deutschen Bundes an und trat Schleswig-Holstein an Preußen ab. Hannover, Kurhessen, Nassau, der nördliche Theil des Großherzogthums Heffen und Frankfurt wurden mit dem preußischen Staate vereinigt. Mit dem Königreiche Sachsen und den übrigen Staaten Norddeutschlands schloß Preußen den norddeutschen Bund. 61. Der deutsche Krieg gegeu Frankreich von 1870 und 1871. 1. Schon lange hegten die Franzosen den Wunsch, ihr Land bis an den Rhein, welchen sie sür die natürliche Grenze Frankreichs im Osten ansahen, zu vergrößern. Dies war auch der lebhafte Wnnfch Napoleons Iii., der 1852 durch Eidbruch und greuliche Gewaltthaten in Frankreich die Kaiserkrone gewonnen hatte. Schon im Frühjahre 1866 versprach er Preußen 300,000 Mann Hülfstruppen gegen Oesterreich und eine Vergrößerung pon 6 bis 8 Millionen Seelen, wenn Preußen ihm einen Landstrich zwischen Rhein und Mosel abtreten wollte. Als König Wilhelm diesen Vorschlag ablehnte, suchte Napoleon seine Absicht mit Gewalt durchzusetzen. Am 6. August 1866 ließ er Preußen den Krieg androhen*rwenn es ihm nicht wenigstens die Festung Mainz abtreten würde. Graf Bismarck antwortete: „Gut, dann ist der Krieg erklärt." Als nun aber Preußen mit Oesterreich Frieden schloß, war für Napoleon die günstigste Gelegenheit zum Angriff entschlüpft; er schob seinen Plan deshalb auf und verwandte die Zeit zur besseren Ausrüstung seines Heeres. Im

4. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 13

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
13 auf wenige Seemeilen den angrenzenden Uferstaaten vorbehalten. Als hauptsächliche Fanggründe für Wale gelten die Polarmeere. Der Robbenschlag geschieht namentlich an den Küsten des Nördlichen Eismeeres und bei Neufund- land. Auch der Stockfischfang ist am ergiebigsten auf den grossen Bänken von Neufundland. Die Heringsfischerei wird fast an allen Küsten der Nord- und Ostsee, nament- lich aber an der schottischen Ostküste in ausgedehnter Weise betrieben. Die Schwammfischerei ist sehr beträcht- lich an den östlichen Gestaden des Mittelmeeres, die Korallenfischerei im Mittelmeer, die Perlen- und Perlmutter- fischerei bei Ceylon, in dem Persischen Meerbusen und im Roten Meere. Der Gesamtwert der Seefischereiprodukte repräsentiert jährlich mehrere hundert Millionen. ' Allein der Wert der in der Nordsee jährlich gefangenen Fische beträgt nicht weniger als 164 Millionen Mark. Die ein- zelnen Staaten, deren Küsten an die Nordsee grenzen, sind an diesem Ertrage sehr verschieden beteiligt. England zieht jähr- lich ein Kapital von fast 85 Millionen Mark aus den Gewässern der Nordsee, Schottland etwa 28'/2 Millionen Mark, so dass sich der Anteil Grossbritanniens an dem Ertrage der Nordseefischerei auf beinahe 3a des Gesamtertrages stellt. Hinter Schottland an dritter Stelle folgt Hollaiid mit einem Ertrage von 19 Millionen Mark, dann kommt Frankreich mit einem solchen von 12 Millionen Mark. Erst an fünfter Stelle steht Deutschland, das für etwa 10 Millionen Mark Fische aus der Nordsee gewinnt. Norwegen erzielt einen Ertrag von 4, Belgien einen solchen von 3,5 und Dünemark von 1,5 Millionen Mark. — Das Gewicht der jährlich in der Nordsee gefangenen Fische stellt sich auf V\ï Millionen Centner oder 3072 Pfund auf den Hektar. / § 20. Die pflanzlichen Produkte der Meere sind gegenüber den Produkten aus dem Tierreiche nur von geringer Bedeutung. Von Belang ist nur das Seegras (eine Laich- krautart), das besonders an seichten, schlammigen Stellen der Nord- und Ostsee wächst, von Stürmen oft massen- haft ans Land geworfen wird und bei der Kissen- und Matratzenfabrikation einen wichtigen Handelsartikel bildet.

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 61

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
61 § 85. Auch die Yiehzuclit steht in Deutschland in hoher Blüte und tritt meist in enge Beziehung zum Landbau; als Hauptnahrungsquelle tritt sie besonders im Alpen- gebiet und in den Marschgegenden des Nordens hervor Die Pferdezucht blüht vor allem in Ost- und Westpreussen, nicht minder in Oldenburg, Mecklenburg und Holstein, die Rindviehzucht in den wiesenreichen Marschgegenden (Oldenburg, Friesland), in Schleswig-Holstein und im bayerischen Alpengebiete, die Schafzucht in Branden- burg, Schlesien, Sachsen, Mecklenburg etc. Wichtig ist ferner die weit verbreitete Schweinezucht (Westfalen), die Gänsezucht (Pommern) und die Bienenzucht (Hannover). — Die Küstenfischerei auf Schellfische, Heringe, Austern etc. erlangt durch die grösseren Erleichterungen des Verkehrs immer höhere Bedeutung. Dagegen ist der Fischbestand in den deutschen Strömen infolge des zunehmenden Dampfschiffverkehrs und der Verunreinigung durch die Abwässer chemischer Fabriken etc. sehr zurückgegangen. § 8(>. Der Bergbau ist hoch entwickelt und bildet durch seine Ausbeute der reichen Kohlen- und Eisenlager eine wich- Grundlage der Industrie. Diese Mineralien treten be- sonders in den Rheinlanden, in Westfalen, in Schlesien und im Königreich Sachsen in reichen Lagern auf. Sehr erheblich ist auch die Ausbeute an Zink (Schlesien und Westfalen), Kupfer, Blei und Nickel. -— Silber wird in Deutschland (Erzgebirge und Harz) wenig gewonnen, doch kommt viel fremdes Silbererz hier zur Verhüttung. Sehr reich ist Deutschland an Steinsalzlagern (Stassfurt) und an Solen (Schönebeck, Halle, Lüneburg etc.). — Ebenso sind die zahlreichen heilkräftigen Mineralquellen für einzelne Gegenden die Ursache neuen Wohlstandes geworden (Baden-Baden, Wiesbaden, Ems, Kissingen etc.). § 87. Die deutsche Industrie findet in den natürlichen Ver- hältnissen des Landes die günstigsten Vorbedingungen. Sie war daher auch schon im Mittelalter von hoher Leistungsfähigkeit, wurde aber durch den unheilvollen Dreissigjährigen Krieg fast vollständig vernichtet.

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 63

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
63 Farbwarenfabrikation-. Ludwigshafen bei Mannheim, Höchst a. M., Elberfeld, Mainkur bei Frankfurt a M. Berlin, Offenbach etc. Cementfabrikation: Stettin, Hannover, Breslau etc. Uhrenindustrie: Glashütte, Schwarzwald. Spielware?ifabrikation : Nürnberg, Sonneberg etc. Möbelfabrikation; Berlin, Dresden, Mainz, Frankfurt a. M., München. Pianofortefabrikation : Berlin, Stuttgart, Leipzig, Dresden d) Handel und Verkehr. § 89. Der Handel Deutschlands wird in seinem Umfange nur von dem Grossbritanniens übertroffen. Er wird be günstigt durch den grossen Reichtum an Erzeugnissen sowohl des Bodens, wie des Gewerbefleisses, durch die günstige Lage an zwei Meeren, durch die günstige Ver- teilung seiner Wasserstrassen, durch ein gut entwickeltes Eisenbahn- und Telegraphennetz und durch die Rührigkeit und Intelligenz seiner Bevölkerung. Zur Hebung und Förderung desselben haben ferner beigetragen die Er- richtung des Zollvereins und die durch die politischen Ereignisse von 1870—71 erfolgte nationale Wiedergeburt, welche dem Reiche eine einheitliche Regelung des Münz-, Mass- und Gewichtssystems und des Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesens schufen. § 90. Das deutsche Eisenbahnnetz weist eine grosse Zahl von Knotenpunkte7i auf. Seit 1871 entstanden hauptsächlich solche Linien, welche die grossen Mittelpunkte des Handels unmittelbar miteinander verbinden. Das Eisen- bahnnetz Deutschlands (48 700 km) hat jetzt das seiner Nachbarländer überflügelt, so dass Deutschland unter den europäischen Staaten in dieser Beziehung die erste Stelle einnimmt. Die grössten Bahnnetze sind im nord- deutschen Tieflande mit dem Knotenpunkte Berlin und im Rheingebiete mit den Knotenpunkten Düsseldorf, Köln, Frankfurt a. M. und Strassburg. Im südöstlichen

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 12

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
12 häufigsten gegenüber: aus ihr gehen die Wettertelegramme, Prognosen und -Karten der Zeitungen hervor, und sie versieht auch den Sturmwarnungsdienst. Der vierten Abteilung unter- steht besonders das Chronometerwesen, und der neu geschaffenen fünften die Küstenbeschreibung fremder Länder. ß. Produktionsverhältnisse. § 19. Unter den tierischen Produkten des Ozeans verdient in erster Linie der ungeheure Fischreichtum hervorgehoben zu werden. Für viele Küstenvölker sind Fische fast die einzige Fleischnahrung, welche ohne alle sorgende Pflege durch blosses Einfangen jahraus jahrein in befriedigender Menge gewonnen wird. Von den Küstenstaaten der Kulturvölker wird dieser Betrieb der Fischerei durch grossartigen Fang mit ganzen Flotten, zweckmässige Zu bereitung durch Einsalzen, Räuchern etc., Versand in die Binnenländer erweitert und zur Steigerung des National- wohlstandes ausgenutzt, was durch Heranbildung einer seetüchtigen Mannschaft gleichzeitig auch zur Hebung des überseeischen Handels erfolgreich beiträgt. Die Verbreitung der Fische, wie der Meerestiere über- haupt ist hauptsächlich von dem Salzgehalte, der Tem- peratur und den Strömungen abhängig. Die meisten Fische lieben die Nähe der Küsten, zum Teil auch Gegenden vor den Flussmündungen, wodurch ihre Gewinnung be- deutend erleichtert wird. Gewisse Fische sind Zugfische, welche zur Zeit des Laichens periodische Wanderungen antreten. Im Fischereibetriebe unterscheidet man den grossen und kleinen Fischfang. Die Grossfischerei umfasst den Walfischfang, den Stockfischfang und den Robbenschlag. Sie liegt auf offener See dem Wetterwerbe aller see- fahrenden Nationen unter gleichen Bedingungen offen. Der kleine Fischfang erstreckt sich mehr auf die Küsten- fischerei, auf Ficringe, Makrelen. Sardellen etc., ferner auf den Fang von Hummern, Austern, See-Schildkröten etc. Das Recht der Küstenfischerei ist gewöhnlich bis

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 100

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
100 päische Bildung, christliche Sitte und Lebensweise zu übermitteln. Die bisherigen Erfolge in der wirtschaftlichen Ent- wicklung berechtigen zu der Annahme, dass der deutsche Kolonialbesitz sich zu festen Stützpunkten des deutschen Weltverkehrs und Welthandels entwickeln werde. B. Die Kolonieen im einzelnen. X § 134-, Togo, das kleinste afrikanische Schutzgebiet, liegt in Oberguinea an der Sklavenküste. Es wird im W. von englischem, im 0. von französischem Besitztum begrenzt. Der Flächeninhalt (82 300 qkm) ist etwas grösser als der des Königreichs Bayern. Bezüglich der Bodengestal tun g lassen sich vom Meere aus fortschreitend vier Landschaften unterscheiden, deren Pflanzenkleid, Bevölkerung und wirtschaftliche Bedeutung wesentliche Abweichungen zeigen: 1) der Küstensaum, 2) die Küstenebene, 3) das Gebirge, 4) die Hochebene. Der Küstensaum wird am Strande von einer heftigen Brandung umtost, die das Anlegen der Schifte erschwert und sie zwingt, auf offener See vor Anker zu gehen. Dem Strande entlang breitet sich zunächst eine sandige, mit Dornengebüsch und einzelnen Kokospalmen be- wachsene Nehrung aus. Hinter dem Buschwalde, durch den schmale geschlängelte Negerpfade führen, zieht sich eine Reihe von Strandseeen hin, deren grösster der Togosee ist. Die dann folgende sanft ansteigende, wellenförmige Küstenebene weist neben weiten, öden, von Urwaldstreifen durchzogenen Grasflächen auch gut bebautes, frucht- bares Ackerland mit zahlreichen Ortschaften auf. Be- sonders dichtgeschart liegen diese, von prächtigen Kokos- und Ölpalmenbeständen umgeben, nach der Nehrung zu, wo die Ebene einen parkähnlichen Charakter zeigt. Das Gebirgsland begrenzt die Ebene in nordöstlicher Richtung und erhebt sich bis zur Brockenhöhe. In ihm

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 127

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
127_ In Australien: Festland Australien. Tasmania. Neu- seeland. Fidschi-Inseln. S.-O. von Neu-Guinea. c) Nordeuropa. § 152. Skandinavien. Skandinavien, die nördlichste und grösste Halbinsel Europas, besteht aus den Königreichen Norwegen und Schweden, die nur durch die Person des Herrschers verbunden, in Verfassung, Gesetzgebung und Verwaltung aber vollständig getrennt sind. Die Hauptmasse der Bevölkerung besteht aus den nordgermanischen Norive gern (Nachkommen der Nor- mannen und Wikinger) und Schive den. Sie bekennen sich fast ausschliesslich zur evangelischen Kirche. In den nördlichen Gebirgen und Küstenstrichen finden sich noch Reste der früheren Bevölkerung, die mongolenartigen Finnen und Lappen (ca. 40 000), die sich von der Rentierzucht, dem Fischfange, etwas Acker- bau und Jagd ernähren. Die Erwerbsquellen der Bewohner richten sich ganz nach der Natur des Landes. Die Norweger wurden als Anwohner des offenen Meeres von alters her auf die Seefischerei und den Seehandel hingewiesen. Die norwegische Handelsflotte gehört zu den grössten der Erde. Die Haupt ausfuhr besteht in Seefischen (Heringen und Kabeljaus) und Holz, die Haupteinfuhr in Getreide. Der Ackerbau be- schränkt sich auf die Küstensäume an den Fjorden und auf günstig gelegene Gebirgsthäler. Die ausgedehnten Weiden begünstigen die Yiehzucht, namentlich die Schaf- und Rindviehzucht. Die Schweden übertreffen an Kopfzahl die Norweger mehr als um das Doppelte, sind in dem geräumigen Flachlande (namentlich in Süd-Schweden) Ackerbauer und bringen aus ihrem waldreichen Lande Holz und ausserdem gutes Eisen in den Handel.
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