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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 146

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
146 n ?et S[n T ^uf' Mantel, Degen, Ordenszeichen Napoleons enthaltend — wurde eine Beute der Sieger. Die Heere hielten rum zweiten Male ihren Einzug in Paris. Napoleon wurde abgesetzt und nach St. Helena verbannt, wo er am 5. Mai 1821 starb. 59. Die schleswig holsteinischen Kriege (1864). rxle H/^^thümer Schleswig und Holstein, von denen das letz e deutschen Bunde gehörte, waren von jeher unter einemherrscher mit Dänemark vereinigt gewesen; aber nach altem Rechte sollten beide Herzogtümer auf „ewig ungetheilt" bleiben und nach eigenen Landesgesetzen regiert werden. Friedrich Vii. jedoch, der 1848 in Dänemark Sut L^i.erung kam, ließ sich durch eine Volksbewegung in Kopenhagen e,n Ministermm aufdrängen, welches Schleswig dem Königreiche Dänemark sosort einverleiben wollte. Da nahm sich der deutsche Bund der Herioa-thnmer au, und Preußen erhielt Betn Bund- den Auftrag, die Herroq. humer m lhreu Rechten zu schützen. Die Preußeu unter Geueral v r ^brtrieben rasch die Dänen aus Schleswig. Frankreich, England und Rußland aber nahmen die Dänen in Schutz, und so wurde die völlige ^ostrennung der Herzogthiimer von Dänemark, auf welche die Sckleswia-pclfieiner ausgiengen, nicht erreicht; wohl aber wurde auf Preußens Ver-.ausdrücklich festgesetzt, daß den beiten Herzogthümern ihre besondere selbständige Verfassung erhalten bleiben sollte. ?• . Aber die übermüthigen Dänen fuhren fort, bei den deutschen Lchleswigern deutsche Sprache, deutsche Sitte und deutsches Recht nach Kräften zu unterdrücken. Christian Ix., welcher 1863 zur Regierung kam, wurde sogar von dem trotzigen dänischen Volke genöthigt, eine neue Ver-saffung zu unterzeichnen, nach welcher Schleswig von Holstein getrennt und Dänemark einverleibt wurde. Die dänischen Truppen besetzten Schleswig und Holstein. Nach Beschluß des deutschen Bundes rückten nun wachsen und Hannoveraner in Holstein ein. Die Dänen aienqen wieder hinter die Eider zurück. Da sie aber nicht abließen, die Rechte der Herzogtümer zu verletzen, rückte am 1. Februar 1864 ein preußischester reichisch es Heer in Schleswig ein. Die Dänen zogen sich in eine starke Befestigung, die Düppeler Schanzen, zurück. Ihre Eroberung siel den Preußen zu unter dem Prinzen Friedrich Karl, dem .cesfen König Wilhelms I. Sieben Wochen lang wurde das Bollwerk belagert und beschossen, dann von den kühnen preußischen Kriegern trotz ver ausgelegten Fußangeln und Eggen, welche ihnen die Annäherung erschweren sollten, trotz des mörderischen Gewehr- und Kanonenfeuers der Danen am 18. April 1864 erstürmt. Bald war ganz Jütland in deutschen Handen. _ Vom Festlande vertrieben, widerstand der Feind itech auf der Insel Alsen. Aber die tapferen deutschen Truppen setzten auf 160 Kähnen hinüber, während die Dänen vom Inselstrande und von einem Panzerschiffe mit Macht auf sie loskanonierten. Endlich war der Trotz J

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 147

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
147 der Dänen gebrochen, und es wurde in Wien der Friede geschloffen (30. Oktober 1864). Dänemark trat die Herzogthümer Schleswig-Holstein nebst Lauenburg an Oesterreich und Preußen ab. 60. Der deutsche Krieg (1866). 1. Preußen und Oesterreich regierten nach Abschluß des Wiener Friedens Schleswig-Holstein gemeinschaftlich. Das führte jedoch zu Mißhelligkeiten. Um nun einem völligen Zerwürfniß mit Oesterreich vorzubeugen, traf König Wilhelm mit dem Kaiser von Oesterrrich in j| Gastein (14. August 1865) eine Uebereinkunft, nach welcher Schleswig unter preußische, Holstein unter österreichische Verwaltung gestellt wurde. Diese Uebereinkunft sollte so lange dauern, bis sich beide untereinander über den Besitz des Landes geeinigt haben würden. Preußen suchte nun die Herzogthümer, welche ihm so günstig lagen, für sich zu erwerben; aber Oesterreich, schon lange eifersüchtig auf die wachsende Macht Preußens, wollte sie dem Prinzen von Augustenburg übertragen. Diesen Plan suchte Oesterreich mit Gewalt durchzusetzen. Es übergab die Entscheidung der schleswig-holsteinischen Sache dem deutschen Bunde. Hierdurch erklärte Preußen den Gasteiner Vertrag für gebrochen und ließ wieder Truppen in Holstein einrücken. Nun erhob Oesterreich wegen dieser Besetzung Holsteins beim Bundestage Beschwerde, da dieselbe ein Vertragsbruch und eine bundeswidrige Selbsthülfe sei, und verlangte das sofortige Einschreiten des Bundes. Als dieser Antrag am 14. Juni mit neun gegen sechs (Stimmen angenommen wurde, erklärte der preußische Gesandte den Bundesvertrag für gebrochen und erloschen, weil nach dem Bundesgesetz zwischen deutschen Bundesländern kein Krieg geführt werden dürfe. So war der Krieg unvermeidlich. 2. Unter den Regierungen, welche für den österreichischen Antrag gestimmt hatten, fanden sich auch Hannover, Sachsen und Kurhessen. Die Preußen rückten deshalb am 16. Juni in diese Länder ein und besetzten sie in wenigen Tagen ohne Blutvergießen. Das sächsische Heer war nach Böhmen gegangen, die kurhessischen Truppen waren nach Frankfurt a. M. zurückgewichen und die Hannoveraner nach Süden abgezogen. Letztere wollten sich zu den Baiern durchschlagen; allein ehe sie diese erreichten, stellte sich ihnen ein preußischer Heerhaufen in den Weg. Bei Langensalza kam es zum Kampfe. Die Hannoveraner stritten tapfer. Als sie aber durch neu herangezogene Truppen von allen Seiten eingeschlossen wurden, mußten sie die Waffen strecken. Das hannoversche Heer wurde aufgelöst. Traurig zogen die Soldaten in ihre Heimat zurück, König Georg aber reiste nach Wien. 3. Den schwersten Kampf hatte Preußen in Böhmen zu bestehen. Hier stand der österreichische Feldzeugmeister Benedek mit 250,000 Mann, dem sich nocb die Sachsen anschlössen. Von Sachsen und Schlesien her rückten ihm die Preußen entgegen. Sie kamen in drei gesonderten 10* ■

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 149

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
149 heftigste Granatfeuer, und als Graf Bismark ihn zurückhalten wollte, antwortete er: „Ich kann doch nicht davonreiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht." Dem Anprall der Reiterei vermochte der Feind nicht zu widerstehen, sein Rückzug wurde zur wilden Flucht nach der Festung Königsgrätz zu. „Ich habe alles verloren, nur leider mein Leben nicht!" foll Benedek gesagt hoben. Die Oesterreicher hatten 40,000 Mann eingebüßt, darunter 20,000 Gefangene. 174 Geschütze und 11 Fahnen waren den Preußen in die Hände gefallen, aber auch 10,000 von ihnen deckten todt oder verwundet das Schlachtfeld. Fast ohne Widerstand verfolgten die Preußen das österreichische Heer bis in die Nähe von Wien. Am 22. Juli trat eine Waffenruhe ein und am 26. wurde auf dem Schlosse zu Nikols bürg ein Waffenstillstand geschlossen, der schon die Vorbedingungen des Friedens feststellte. 5. Auch in den Maingegenden war Preußen siegreich gewesen. Dort standen die Bundesgenossen Oesterreichs: Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen, Nassau und einige Kleinstaaten den Preußen unter Vogel von Falkenstein gegenüber. Die Verbündeten waren den Preußen an Zahl überlegen, aber dennoch wurden sie in vielen größeren und kleineren Gefechten geschlagen und immer weiter zurückgedrängt. Der Friede mit den süddeutschen Staaten wurde in Berlin geschlossen. Die Friedensunterhandlungen mit Oesterreich führten zum Frieden von Prag. In diesem Frieden erkannte der Kaiser von Oesterreich die Auslösung des deutschen Bundes an und trat Schleswig-Holstein an Preußen ab. Hannover, Kurhessen, Nassau, der nördliche Theil des Großherzogthums Heffen und Frankfurt wurden mit dem preußischen Staate vereinigt. Mit dem Königreiche Sachsen und den übrigen Staaten Norddeutschlands schloß Preußen den norddeutschen Bund. 61. Der deutsche Krieg gegeu Frankreich von 1870 und 1871. 1. Schon lange hegten die Franzosen den Wunsch, ihr Land bis an den Rhein, welchen sie sür die natürliche Grenze Frankreichs im Osten ansahen, zu vergrößern. Dies war auch der lebhafte Wnnfch Napoleons Iii., der 1852 durch Eidbruch und greuliche Gewaltthaten in Frankreich die Kaiserkrone gewonnen hatte. Schon im Frühjahre 1866 versprach er Preußen 300,000 Mann Hülfstruppen gegen Oesterreich und eine Vergrößerung pon 6 bis 8 Millionen Seelen, wenn Preußen ihm einen Landstrich zwischen Rhein und Mosel abtreten wollte. Als König Wilhelm diesen Vorschlag ablehnte, suchte Napoleon seine Absicht mit Gewalt durchzusetzen. Am 6. August 1866 ließ er Preußen den Krieg androhen*rwenn es ihm nicht wenigstens die Festung Mainz abtreten würde. Graf Bismarck antwortete: „Gut, dann ist der Krieg erklärt." Als nun aber Preußen mit Oesterreich Frieden schloß, war für Napoleon die günstigste Gelegenheit zum Angriff entschlüpft; er schob seinen Plan deshalb auf und verwandte die Zeit zur besseren Ausrüstung seines Heeres. Im

4. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 48

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
48 4) Die Hardt (-Waldhöhe), nördlich vom Wasgenwalde, ist ein waldreicher, wohlangebauter und dicht be- völkerter Gebirgszug. Besonders fruchtbar sind die weinreichen Ostabhänge (Nierstein, Laubenheim). Im W. des Gebirges liegen die reichen Kohlenlager von Saarbrücken. Die oberrheinischen Gebirge umsäumen die oberrheinische Tiefebene, das einzige grössere Tieflandsgebiet Süddeutsch- lands. Sie erstreckt sich in einer Länge von 300 km und bei einer durchschnittlichen Breite von 35 km von Basel bis Mainz. Infolge ihrer geschützten Lage im Südwesten Deutschlands weist die Ebene ein sehr mildes Klima auf, das mildeste im ganzen Reichsgebiete. Die milde Luft und die grosse Fruchtbarkeit des Bodens machen die Ebene zu einem gartengleichen, gesegneten Landstrich. Ausser unsern bekannten Feldfrüchten gedeihen Obst, Wein, Tabak, Hopfen, edle Kastanien und Walnussbäume in Fülle. Daneben bilden Grossindustrie und Handel eine wichtige Nahrungsquelle der dichten Bevölkerung, so in Mühlhausen, Strassburg, Mann- heim, Darmstadt, Ludwigshafen, Frankfurt a. M. etc. 5) Der Taunus (die Höhe) ist das freundlichste unter den rheinischen Schiefergebirgen. Seine Höhen be- decken herrliche Laub- und Nadelwälder, seine nach dem Main und Rhein gerichteten Abhänge gesegnete Obsthaine und Weinberge (Hochheim, Rüdesheim, Johannisberg). Aus dem Innern der Erde dringen zahlreiche Mineralquellen, welche die Entstehung grösserer und kleinerer Badeorte veranlasst haben (Homburg, Soden, Wiesbaden, Selters, Ems). Der südwestliche Vorsprung des Gebirges am Rhein ist der vielbesuchte Niederwald, dessen Höhe das Nationat- denkmat schmückt. Das Fussgestell der Germania trägt die Inschrift: Zum Andenken an die einmütige, sieg- reiche Erhebung des deutschen Volkes und an die "Wieder- aufrichtung des deutschen Reiches 1870—1871. 6) Der Westerwald, ein dürres, teilweise mit Mooren be- decktes Hochland, ist an seinen Anhängen wald- und wiesenreich. Im Osten ist das Hochland reich an Mineralien, besonders an Braunkohlen, Eisen- und Bleierzen.

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 53

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
53 führt das Gebirge den Namen „rauhe Alb1'. Wegen der Rauheit des Klimas und der Dürftigkeit des Bodens ist der breite Rücken des Gebirges nur spär- lich bewohnt. Einen freundlichen Gegensatz hierzu bilden die fruchtbaren Querthäler, welche von N.w. her in das Gebirge einschneiden. Hier sind die Ab- hänge mit Buchenwaldungen bedeckt, und in den Thälern gedeihen Obst und Getreide. Die reichen Eisenlager am Nordabhange des Gebirges begründeten schon frühe eine sehr entwickelte Industrie in Göppingen, Aalen, Esslingen etc. Der nördlichen Böschungslinie ist eine Reihe von Kegel- bergen vorgelagert, unter denen der Hohenzollcm und der Hohenstaufen die bekanntesten sind. !)) Der Frankenwald zieht sich als ein einförmiges, be- waldetes Plateau vom Fichtelgebirge in nordwestlicher Richtung bis zu den Quellen der Werra hin. Er besteht aus dunkelfarbigem Schiefergestein, welches in grossen Schieferbrüchen abgebaut und zu Dachsteinen, Schiefer- tafeln und Wetzsteinen verarbeitet wird. Die Wälder liefern Holz zu Haus- und Küchengerät und allerlei Spielwaren, durch deren Herstellung Sonneberg am S.w. Abhänge des Frankenwaldes bekannt geworden ist. 10) Der Thüringerwald, die nordwestliche Fortsetzung des Frankenwaldes bietet in landschaftlicher Beziehung reiche Abwechselung. Seine lieblichen Thäler, frischen Wiesenmatten, herrlichen Waldbestände und gefeierten Aussichten machen ihn zu dem anmutigsten unter allen deutschen Mittelgebirgen. Die wichtigste Er- werbsquelle der dichten Bevölkerung bildet neben dem Ackerbau eine sehr mannigfaltige Industrie (Eisen-, Glas-, Porzellanverarbeitung etc.). In den Sommer- monaten bietet auch der starke Fremdenverkehr eine namhafte Einnahmequelle. Am nordwestlichen Ende des Gebirges erhebt sich bei Eisenach die vielbesuchte Wartburg. — Zwischen dem Thüringerwalde und dem Harz breitet sich das fruchtbare

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 84

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
84 gebieten : Donau und Rhein, welche hier durch den Ludwigskanal verbunden werden. Klima und Produktionsverhältnisse sind der mannig- faltigen Bodengestaltung entsprechend in den einzelnen Provinzen sehr verschieden. Besonders mild ist das Klima im Mainthal und in der Rheinebene. Hier findet sich auch der ergiebigste Boden. Unfruchtbar sind die Riedflächen der Hochebene. Etwa 1,'z der Bodeniläche ist waldbedeckt. Der Haupterwerbszweig ist die Landivirtschaft. Ge- treide und Hopfen erzeugen besonders Mittelfranken und Niederbayern, der Obst- und Weinbau blüht am Main und Rhein, der Tabakbau in der Rheinpfalz. Die Viehzucht hat in den Alpen (Rindviehzucht) und im Hügellande (Schaf-, Pferde- und Schweinezucht) Be- deutung. Das Haupterzeugnis des Bergbaues ist Salz ; doch werden auch Eisen, Kohlen, Graphit und litho- graphische Schiefersteine (Solnhofen) gewonnen. Die Industrie ist in einzelnen Zweigen von hervorragender Bedeutung und gruppiert sich besonders um die grossen gewerbreichen Städte München, Nürnberg, Fürth, Augs- burg u. a. Als Gebirgsindustrie tritt sie in den Alpen- thälern und im Böhmerwalde auf. Berühmt sind die grossen Bierbrauereien in München, Nürnberg, Erlangen, Kulm und Würzburg, die nicht nur den bedeutenden heimischen Bedarf decken, sondern auch beträchtliche Mengen ausführen. Der Handel und Verkehr ist ein lebhafter und knüpft sich besonders an die grossen Knotenpunkte des Balmnetzes (München und Nürnberg). Zur Ausfuhr gelangen namentlich Getreide, Hopfen, Bier, sowie Web- und Metallwaren. Inbezug auf die Verwaltung ist das Königreich in acllt Regierungsbezirke geteilt. 1) Regbz. Oberbayern. München an der Isar (448 Tsd.). Residenz. Hervorragend durch seine kunstgewerblichen Anstalten, Erzgiessereien, Glasmalerei, Möbelfabriken. Grosse Exportbrauereien. Universität und Malerschule. Technische Hochschule.

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 61

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
61 § 85. Auch die Yiehzuclit steht in Deutschland in hoher Blüte und tritt meist in enge Beziehung zum Landbau; als Hauptnahrungsquelle tritt sie besonders im Alpen- gebiet und in den Marschgegenden des Nordens hervor Die Pferdezucht blüht vor allem in Ost- und Westpreussen, nicht minder in Oldenburg, Mecklenburg und Holstein, die Rindviehzucht in den wiesenreichen Marschgegenden (Oldenburg, Friesland), in Schleswig-Holstein und im bayerischen Alpengebiete, die Schafzucht in Branden- burg, Schlesien, Sachsen, Mecklenburg etc. Wichtig ist ferner die weit verbreitete Schweinezucht (Westfalen), die Gänsezucht (Pommern) und die Bienenzucht (Hannover). — Die Küstenfischerei auf Schellfische, Heringe, Austern etc. erlangt durch die grösseren Erleichterungen des Verkehrs immer höhere Bedeutung. Dagegen ist der Fischbestand in den deutschen Strömen infolge des zunehmenden Dampfschiffverkehrs und der Verunreinigung durch die Abwässer chemischer Fabriken etc. sehr zurückgegangen. § 8(>. Der Bergbau ist hoch entwickelt und bildet durch seine Ausbeute der reichen Kohlen- und Eisenlager eine wich- Grundlage der Industrie. Diese Mineralien treten be- sonders in den Rheinlanden, in Westfalen, in Schlesien und im Königreich Sachsen in reichen Lagern auf. Sehr erheblich ist auch die Ausbeute an Zink (Schlesien und Westfalen), Kupfer, Blei und Nickel. -— Silber wird in Deutschland (Erzgebirge und Harz) wenig gewonnen, doch kommt viel fremdes Silbererz hier zur Verhüttung. Sehr reich ist Deutschland an Steinsalzlagern (Stassfurt) und an Solen (Schönebeck, Halle, Lüneburg etc.). — Ebenso sind die zahlreichen heilkräftigen Mineralquellen für einzelne Gegenden die Ursache neuen Wohlstandes geworden (Baden-Baden, Wiesbaden, Ems, Kissingen etc.). § 87. Die deutsche Industrie findet in den natürlichen Ver- hältnissen des Landes die günstigsten Vorbedingungen. Sie war daher auch schon im Mittelalter von hoher Leistungsfähigkeit, wurde aber durch den unheilvollen Dreissigjährigen Krieg fast vollständig vernichtet.

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 88

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
88 3) Kreishauptmannschaft Zwickau. Zwickau (53 Tsd.). Mittelpunkt eines bedeutenden Steinkohlen- lagers. Porzellan-, Glas- und Clieinikalienfabrikation. Ma- schinenbau. Chemnitz (177 Tsd. . Erste Fabrikstadt Sachsens. Maschinen- bau. Mittelpunkt der sächsischen Trikot- und Strümpf- warenfabrikation. Fabrikation von Reichelibach (27 Tsd.). Crimmitschau (2d Tsd.). Tuchwaren, Meerane (24 Tsd.). Wcrdau (18 Tsd.). Buckskin, Woll- (ílauchau (26 Tsd.). Zschopau. und Halbwoll- stoffen. An li aber g (15 Tsd.). Mittelpunkt der sächsischen Spitzen- klöppelei und Posamentenfabrikation. Plauen (6-1 Tsd.), Hauptsitz der Weissbaumwollenweberei und Weissstickerei. 4) Kreishauptmannschaft Bautzen. Bautzen an der Spree (25 Tsd.). Avoll- und Getreidemarkt. Weberei. Papierfabrik at ion. Zittau (53 Tsd.). Leinen- und Damasthandel. § 110. Königreich Württemberg. Breitet sich um die obere Donau und den obern und mittleren Neckar aus und umfasst die westlichen Gebiete des Schwarzwaldes, das schwäbische Stufenland, fast das ganze Gebiet der Rauhen Alb und einen kleinen (westlichen) Teil der Schwäbisch-bayerischen Hochebene. Die Fruchtbarkeit ist im Stufenlande bedeutend, geringer in den südlichen Höhenländern. Fast Ys des Bodens ist bewaldet. Haupterwerbszweig ist der Ackerbau (Getreide-, Übst- und Weinbau). Im Donaukreise ist auch die Viehzucht (Rindvieh- und Pferdezucht) von Bedeutung. Der Berg- bau ' gewinnt Salz (Hall) und Eisen. Die Industrie ist sehr entwickelt, vor allem die Leinen- und Baumwollen- industrie. Der Haiidel, durch ein dichtes Eisenbahnnetz gefördert, bringt namentlich Industrieartikel und Holz zur Ausfuhr. Das Königreich wird m vier Kreise eingeteilt.

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 63

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
63 Farbwarenfabrikation-. Ludwigshafen bei Mannheim, Höchst a. M., Elberfeld, Mainkur bei Frankfurt a M. Berlin, Offenbach etc. Cementfabrikation: Stettin, Hannover, Breslau etc. Uhrenindustrie: Glashütte, Schwarzwald. Spielware?ifabrikation : Nürnberg, Sonneberg etc. Möbelfabrikation; Berlin, Dresden, Mainz, Frankfurt a. M., München. Pianofortefabrikation : Berlin, Stuttgart, Leipzig, Dresden d) Handel und Verkehr. § 89. Der Handel Deutschlands wird in seinem Umfange nur von dem Grossbritanniens übertroffen. Er wird be günstigt durch den grossen Reichtum an Erzeugnissen sowohl des Bodens, wie des Gewerbefleisses, durch die günstige Lage an zwei Meeren, durch die günstige Ver- teilung seiner Wasserstrassen, durch ein gut entwickeltes Eisenbahn- und Telegraphennetz und durch die Rührigkeit und Intelligenz seiner Bevölkerung. Zur Hebung und Förderung desselben haben ferner beigetragen die Er- richtung des Zollvereins und die durch die politischen Ereignisse von 1870—71 erfolgte nationale Wiedergeburt, welche dem Reiche eine einheitliche Regelung des Münz-, Mass- und Gewichtssystems und des Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesens schufen. § 90. Das deutsche Eisenbahnnetz weist eine grosse Zahl von Knotenpunkte7i auf. Seit 1871 entstanden hauptsächlich solche Linien, welche die grossen Mittelpunkte des Handels unmittelbar miteinander verbinden. Das Eisen- bahnnetz Deutschlands (48 700 km) hat jetzt das seiner Nachbarländer überflügelt, so dass Deutschland unter den europäischen Staaten in dieser Beziehung die erste Stelle einnimmt. Die grössten Bahnnetze sind im nord- deutschen Tieflande mit dem Knotenpunkte Berlin und im Rheingebiete mit den Knotenpunkten Düsseldorf, Köln, Frankfurt a. M. und Strassburg. Im südöstlichen
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