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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 146

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
146 n ?et S[n T ^uf' Mantel, Degen, Ordenszeichen Napoleons enthaltend — wurde eine Beute der Sieger. Die Heere hielten rum zweiten Male ihren Einzug in Paris. Napoleon wurde abgesetzt und nach St. Helena verbannt, wo er am 5. Mai 1821 starb. 59. Die schleswig holsteinischen Kriege (1864). rxle H/^^thümer Schleswig und Holstein, von denen das letz e deutschen Bunde gehörte, waren von jeher unter einemherrscher mit Dänemark vereinigt gewesen; aber nach altem Rechte sollten beide Herzogtümer auf „ewig ungetheilt" bleiben und nach eigenen Landesgesetzen regiert werden. Friedrich Vii. jedoch, der 1848 in Dänemark Sut L^i.erung kam, ließ sich durch eine Volksbewegung in Kopenhagen e,n Ministermm aufdrängen, welches Schleswig dem Königreiche Dänemark sosort einverleiben wollte. Da nahm sich der deutsche Bund der Herioa-thnmer au, und Preußen erhielt Betn Bund- den Auftrag, die Herroq. humer m lhreu Rechten zu schützen. Die Preußeu unter Geueral v r ^brtrieben rasch die Dänen aus Schleswig. Frankreich, England und Rußland aber nahmen die Dänen in Schutz, und so wurde die völlige ^ostrennung der Herzogthiimer von Dänemark, auf welche die Sckleswia-pclfieiner ausgiengen, nicht erreicht; wohl aber wurde auf Preußens Ver-.ausdrücklich festgesetzt, daß den beiten Herzogthümern ihre besondere selbständige Verfassung erhalten bleiben sollte. ?• . Aber die übermüthigen Dänen fuhren fort, bei den deutschen Lchleswigern deutsche Sprache, deutsche Sitte und deutsches Recht nach Kräften zu unterdrücken. Christian Ix., welcher 1863 zur Regierung kam, wurde sogar von dem trotzigen dänischen Volke genöthigt, eine neue Ver-saffung zu unterzeichnen, nach welcher Schleswig von Holstein getrennt und Dänemark einverleibt wurde. Die dänischen Truppen besetzten Schleswig und Holstein. Nach Beschluß des deutschen Bundes rückten nun wachsen und Hannoveraner in Holstein ein. Die Dänen aienqen wieder hinter die Eider zurück. Da sie aber nicht abließen, die Rechte der Herzogtümer zu verletzen, rückte am 1. Februar 1864 ein preußischester reichisch es Heer in Schleswig ein. Die Dänen zogen sich in eine starke Befestigung, die Düppeler Schanzen, zurück. Ihre Eroberung siel den Preußen zu unter dem Prinzen Friedrich Karl, dem .cesfen König Wilhelms I. Sieben Wochen lang wurde das Bollwerk belagert und beschossen, dann von den kühnen preußischen Kriegern trotz ver ausgelegten Fußangeln und Eggen, welche ihnen die Annäherung erschweren sollten, trotz des mörderischen Gewehr- und Kanonenfeuers der Danen am 18. April 1864 erstürmt. Bald war ganz Jütland in deutschen Handen. _ Vom Festlande vertrieben, widerstand der Feind itech auf der Insel Alsen. Aber die tapferen deutschen Truppen setzten auf 160 Kähnen hinüber, während die Dänen vom Inselstrande und von einem Panzerschiffe mit Macht auf sie loskanonierten. Endlich war der Trotz J

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 147

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
147 der Dänen gebrochen, und es wurde in Wien der Friede geschloffen (30. Oktober 1864). Dänemark trat die Herzogthümer Schleswig-Holstein nebst Lauenburg an Oesterreich und Preußen ab. 60. Der deutsche Krieg (1866). 1. Preußen und Oesterreich regierten nach Abschluß des Wiener Friedens Schleswig-Holstein gemeinschaftlich. Das führte jedoch zu Mißhelligkeiten. Um nun einem völligen Zerwürfniß mit Oesterreich vorzubeugen, traf König Wilhelm mit dem Kaiser von Oesterrrich in j| Gastein (14. August 1865) eine Uebereinkunft, nach welcher Schleswig unter preußische, Holstein unter österreichische Verwaltung gestellt wurde. Diese Uebereinkunft sollte so lange dauern, bis sich beide untereinander über den Besitz des Landes geeinigt haben würden. Preußen suchte nun die Herzogthümer, welche ihm so günstig lagen, für sich zu erwerben; aber Oesterreich, schon lange eifersüchtig auf die wachsende Macht Preußens, wollte sie dem Prinzen von Augustenburg übertragen. Diesen Plan suchte Oesterreich mit Gewalt durchzusetzen. Es übergab die Entscheidung der schleswig-holsteinischen Sache dem deutschen Bunde. Hierdurch erklärte Preußen den Gasteiner Vertrag für gebrochen und ließ wieder Truppen in Holstein einrücken. Nun erhob Oesterreich wegen dieser Besetzung Holsteins beim Bundestage Beschwerde, da dieselbe ein Vertragsbruch und eine bundeswidrige Selbsthülfe sei, und verlangte das sofortige Einschreiten des Bundes. Als dieser Antrag am 14. Juni mit neun gegen sechs (Stimmen angenommen wurde, erklärte der preußische Gesandte den Bundesvertrag für gebrochen und erloschen, weil nach dem Bundesgesetz zwischen deutschen Bundesländern kein Krieg geführt werden dürfe. So war der Krieg unvermeidlich. 2. Unter den Regierungen, welche für den österreichischen Antrag gestimmt hatten, fanden sich auch Hannover, Sachsen und Kurhessen. Die Preußen rückten deshalb am 16. Juni in diese Länder ein und besetzten sie in wenigen Tagen ohne Blutvergießen. Das sächsische Heer war nach Böhmen gegangen, die kurhessischen Truppen waren nach Frankfurt a. M. zurückgewichen und die Hannoveraner nach Süden abgezogen. Letztere wollten sich zu den Baiern durchschlagen; allein ehe sie diese erreichten, stellte sich ihnen ein preußischer Heerhaufen in den Weg. Bei Langensalza kam es zum Kampfe. Die Hannoveraner stritten tapfer. Als sie aber durch neu herangezogene Truppen von allen Seiten eingeschlossen wurden, mußten sie die Waffen strecken. Das hannoversche Heer wurde aufgelöst. Traurig zogen die Soldaten in ihre Heimat zurück, König Georg aber reiste nach Wien. 3. Den schwersten Kampf hatte Preußen in Böhmen zu bestehen. Hier stand der österreichische Feldzeugmeister Benedek mit 250,000 Mann, dem sich nocb die Sachsen anschlössen. Von Sachsen und Schlesien her rückten ihm die Preußen entgegen. Sie kamen in drei gesonderten 10* ■

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 149

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
149 heftigste Granatfeuer, und als Graf Bismark ihn zurückhalten wollte, antwortete er: „Ich kann doch nicht davonreiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht." Dem Anprall der Reiterei vermochte der Feind nicht zu widerstehen, sein Rückzug wurde zur wilden Flucht nach der Festung Königsgrätz zu. „Ich habe alles verloren, nur leider mein Leben nicht!" foll Benedek gesagt hoben. Die Oesterreicher hatten 40,000 Mann eingebüßt, darunter 20,000 Gefangene. 174 Geschütze und 11 Fahnen waren den Preußen in die Hände gefallen, aber auch 10,000 von ihnen deckten todt oder verwundet das Schlachtfeld. Fast ohne Widerstand verfolgten die Preußen das österreichische Heer bis in die Nähe von Wien. Am 22. Juli trat eine Waffenruhe ein und am 26. wurde auf dem Schlosse zu Nikols bürg ein Waffenstillstand geschlossen, der schon die Vorbedingungen des Friedens feststellte. 5. Auch in den Maingegenden war Preußen siegreich gewesen. Dort standen die Bundesgenossen Oesterreichs: Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen, Nassau und einige Kleinstaaten den Preußen unter Vogel von Falkenstein gegenüber. Die Verbündeten waren den Preußen an Zahl überlegen, aber dennoch wurden sie in vielen größeren und kleineren Gefechten geschlagen und immer weiter zurückgedrängt. Der Friede mit den süddeutschen Staaten wurde in Berlin geschlossen. Die Friedensunterhandlungen mit Oesterreich führten zum Frieden von Prag. In diesem Frieden erkannte der Kaiser von Oesterreich die Auslösung des deutschen Bundes an und trat Schleswig-Holstein an Preußen ab. Hannover, Kurhessen, Nassau, der nördliche Theil des Großherzogthums Heffen und Frankfurt wurden mit dem preußischen Staate vereinigt. Mit dem Königreiche Sachsen und den übrigen Staaten Norddeutschlands schloß Preußen den norddeutschen Bund. 61. Der deutsche Krieg gegeu Frankreich von 1870 und 1871. 1. Schon lange hegten die Franzosen den Wunsch, ihr Land bis an den Rhein, welchen sie sür die natürliche Grenze Frankreichs im Osten ansahen, zu vergrößern. Dies war auch der lebhafte Wnnfch Napoleons Iii., der 1852 durch Eidbruch und greuliche Gewaltthaten in Frankreich die Kaiserkrone gewonnen hatte. Schon im Frühjahre 1866 versprach er Preußen 300,000 Mann Hülfstruppen gegen Oesterreich und eine Vergrößerung pon 6 bis 8 Millionen Seelen, wenn Preußen ihm einen Landstrich zwischen Rhein und Mosel abtreten wollte. Als König Wilhelm diesen Vorschlag ablehnte, suchte Napoleon seine Absicht mit Gewalt durchzusetzen. Am 6. August 1866 ließ er Preußen den Krieg androhen*rwenn es ihm nicht wenigstens die Festung Mainz abtreten würde. Graf Bismarck antwortete: „Gut, dann ist der Krieg erklärt." Als nun aber Preußen mit Oesterreich Frieden schloß, war für Napoleon die günstigste Gelegenheit zum Angriff entschlüpft; er schob seinen Plan deshalb auf und verwandte die Zeit zur besseren Ausrüstung seines Heeres. Im

4. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 25

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
25 und weiter fortzubilden und über die ganze Erde aus- zubreiten. Die geistigen Unterschiede der Menschen beziehen sich auf die Sprache, die Religion und den Kulturgrad. Alle Menschen, welche dieselbe Sprache sprechen, bilden ein Volk (Deutsche, Engländer, Franzosen etc.). Sobald eine Sprache durch Eroberung, durch Handel und Verkehr weit über die Grenzen des Mutterlandes verbreitet ist, nennt man sie We Ithandels spräche. Die verbreitetste Welthandelssprache ist heutzutage das Eng- lische. Dies erklärt sich aus der Grösse des englischen Kolonialbesitzes und der britischen Seemacht, sowie auch ' aus dem Umstände, dass die Nordamerikaner, welche nächst England den grössten Seeverkehr haben, das Eng- lische als Muttersprache reden. Nach ihrer Religion scheiden sich die Menschen in Verehrer eines Gottes (Christen, Juden, Mohammedaner) und Heiden (Buddhisten, Brahmaisten, Fetischanbeter etc.). Dass auch die verschiedenen Religionen durch ihre Satzungen für die wirtschaftlichen und kommerziellen Verhältnisse von Belang sind, ist leicht begreiflich. So ist der Buddhismus in Indien, China und Japan mit seinen weichmütigen Tierschutzgeboten schuld daran, dass in diesen Ländern die Viehzucht so schlecht ent- wickelt ist, der Mohammedanismus mit seinem Wein- verbote, dass die Rebenkultur in Westasien und Nord- afrika so vernachlässigt ist, die Ahnenverehrung, dass in China der Bergbau so langsame Fortschritte macht. Nach dem Stande der Kultur pflegt man die Menschen einzuteilen in Jäger- und Fischervölker (Amerika und Polargegenden), Hirten- und Nomadenvölker (Innerasien, Arabien, Südafrika) und Kulturvölker. Die letzteren stehen am höchsten, denn bei ihnen gesellen sich zum Ackerbau, der ersten Bedingung für die Gründung fester Wohnsitze, Bergbau, Handel, Schiffahrt, Industrie und Gewerbe, Wissenschaft und Künste. Von der gesamten Bevölkerung der Erde sind 5/6 Kulturvölker.

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 63

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
63 Farbwarenfabrikation-. Ludwigshafen bei Mannheim, Höchst a. M., Elberfeld, Mainkur bei Frankfurt a M. Berlin, Offenbach etc. Cementfabrikation: Stettin, Hannover, Breslau etc. Uhrenindustrie: Glashütte, Schwarzwald. Spielware?ifabrikation : Nürnberg, Sonneberg etc. Möbelfabrikation; Berlin, Dresden, Mainz, Frankfurt a. M., München. Pianofortefabrikation : Berlin, Stuttgart, Leipzig, Dresden d) Handel und Verkehr. § 89. Der Handel Deutschlands wird in seinem Umfange nur von dem Grossbritanniens übertroffen. Er wird be günstigt durch den grossen Reichtum an Erzeugnissen sowohl des Bodens, wie des Gewerbefleisses, durch die günstige Lage an zwei Meeren, durch die günstige Ver- teilung seiner Wasserstrassen, durch ein gut entwickeltes Eisenbahn- und Telegraphennetz und durch die Rührigkeit und Intelligenz seiner Bevölkerung. Zur Hebung und Förderung desselben haben ferner beigetragen die Er- richtung des Zollvereins und die durch die politischen Ereignisse von 1870—71 erfolgte nationale Wiedergeburt, welche dem Reiche eine einheitliche Regelung des Münz-, Mass- und Gewichtssystems und des Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesens schufen. § 90. Das deutsche Eisenbahnnetz weist eine grosse Zahl von Knotenpunkte7i auf. Seit 1871 entstanden hauptsächlich solche Linien, welche die grossen Mittelpunkte des Handels unmittelbar miteinander verbinden. Das Eisen- bahnnetz Deutschlands (48 700 km) hat jetzt das seiner Nachbarländer überflügelt, so dass Deutschland unter den europäischen Staaten in dieser Beziehung die erste Stelle einnimmt. Die grössten Bahnnetze sind im nord- deutschen Tieflande mit dem Knotenpunkte Berlin und im Rheingebiete mit den Knotenpunkten Düsseldorf, Köln, Frankfurt a. M. und Strassburg. Im südöstlichen

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 101

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
101 entspringen die meisten der Ivüste oder dem 1 ogosee zuströmenden Wasserläufe. Zwischen den einzelnen Bergzügen öffnen sich breite Thalmulden, die Berghänge sind mit prächtigem Urwald bedeckt. Die Hochebene lehnt sich an den sanftgeneigten Nord- westabhang des Gebirges. Sie ist wellige Grassavanne mit spärlichem Baumwuchs, die zum Volta abwässert. Das Klima des Togogebietes ist ein tropisches, im Innern gesunder als an der Küste, wo das Tropenfieber zahlreiche Opfer fordert. Die Tier- und Pflanzenwelt ist dem Klima ent- sprechend ebenfalls eine tropische und zeigt im allge- meinen dieselben Formen und Arten, wie sie Ober- und Niederguinea eigen sind. An wildlebenden Tieren kommen im Berglande Ele- fanten, Löwen, Leoparden, Hyänen, Antilopen, Büffel, Affen etc. vor. Die Waldbestände zeigen zahlreiche Palmenarten, darunter die wertvolle Olpalme, prächtiges Ebenholz, wildwachsende Kaffeebäume, Kautschuk- Lianen etc. Vielfach in den Ortschaften kommt der Affenbrotbaum (Baobab) vor. An der Küste sind von deutschen Firmen Plantagen angelegt, in denen haupt- sächlich Kaffee, Kokospalmen und Kautschukbäume an- gepflanzt werden. Auch die Versuche mit Baumwolle haben ein befriedigendes Ergebnis gehabt. Die Bewohner Togos, deren Zahl man auf 2 Mill, schätzt, sind Sudanneger. Die Küstenstämme, dem Evhe- sprachstamme angehörend, sind kräftig, geistig gut beanlagt und friedliebend. Sie sind fleissige Ackerbauer und geschickte Handwerker. Daneben besitzen sie viel Handelssinn und vermitteln den Verkehr zwischen den europäischen Faktoreien an der Küste und den Stämmen des Binnenlandes. .Von den Bergbewohnern wird neben Ackerbau auch erfolgreich Viehzucht getrieben. Die wenigen Europäer, die sich in steigernder Zahl in Togo niedergelassen haben (im Jahre 1899: 112, darunter 100 Deutsche), sind ausschliesslich Beamte, Missionare und Kaufleute.

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 103

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
103 Die Tier- und Pflanzenwelt gleicht der von Togo. Das Sumpfland an der Küste ist der Aufenthaltsort zahlreicher Wasservögel, auf den Sandbänken sonnen sich Krokodile, die Wasserläufe beleben Flusspferde, auf der Savanne tummeln sich starke Rudel von Anti- lopen und Büffeln, sowie Elefantênheerden, in den Wäldern schaukeln sich Affen, besonders Schimpanse, Paviane und Meerkatzen auf den Zweigen. Ebenso werden alle in Afrika vorkommenden Raubtiere (Löwe, Leopard etc.) beobachtet, und unter den Insekten sind besonders die Moskitos, Heuschrecken und Sandfliegen sehr lästig. Die Ufer sind, soweit die Flut sie überspült, mit dichten Mangrove-Waldungen bedeckt, die Niederungen und Abhänge der Gebirge mit üppigem Urwald, unter dessen Palmen die Olpalme die wichtigste ist. Im Innern unterbrechen nur lichte Wälder die weiten Grasfluren. Die eingeborene Bevölkerung (372 Mill.) gliedert sich in zwei Hauptgruppen: Die Bantu-Neger zwischen der Küste und dem inneren Randgebirge und die Sudan- Neger in Adamaua und auf dem Hochlande. Zu den ersteren gehören die an der Küste wohnenden Dualla, die sich den von ihnen allein betriebenen Zwischen- handel zwischen Küsten- und Binnenland nicht ohne Kampf durch die Deutschen entreissen lassen. Ackerbau, Viehzucht und Gewerbe sind vorwiegend bei den im Innern wohnenden Stämmen, namentlich den Sudan- negern, entwickelt. Die europäische Bevölkerung (18ü(J: 314) hat unter deutscher Herrschaft eine stetige Zunahme erfahren. Sie besteht grösstenteils aus Deutschen und Engländern, die Faktoreien errichtet oder Plantagen angelegt haben. Die Hauptfaktoreien liegen an der Küste, die Neben- faktoreien an den aus dem Innern zur Küste führenden Land- und Wasserstrassen. Zur Anlage von Plantagen, in denen fast alle tropischen Kulturpflanzen, namentlich aber Kakao und Kaffe angebaut werden, hat sich be- sonders der Küstenstreifen am Westfusse des Kamerun- gebirges als überaus günstig erwiesen,

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 141

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
141 duktionsgebiete, welche Baumwolle, Thee, Reis, Weizen, Kaffee, Tabak, Jute, Gewürze etc. weit über den Bedarf liefern. Die "Viehzucht wird besonders von den Nomaden in den mittleren Steppen und Wüstenstrichen des Konti- nents betrieben. Sehr wichtig ist die Seidenraupenzucht in Ostasien, und von hoher Bedeutung sind Kamel und Elefant als Lasttiere. Die Nordmongolen sind grössten- teils Jäger- und Fischer Völker. An mineralischen Schätzen ist der Erdteil reich. Die grossen Kohlen- und Eisenlager sind aber noch nicht genügend erschlossen. Besonders reich an edlen Metallen sind der Altaï und die östlichen Gebirgsabhänge. In mehreren Gegenden, besonders in Indien, gewinnt man auch Edelsteine. Die Industrie im Sinne der europäischen Fabrik- industrie hat nur in Vorderindien Bedeutung. Doch leisten einzelne Kulturvölker, besonders die Chinesen und Japaner, in der handwerksmässigen Technik (Weberei, Elfenbeinschnitzerei, Porzellan- und Lackwarenfabri- kation etc.) Vorzügliches. Der Handel Asiens entspricht nicht der Grösse des Erdteils und dem Reichtum seiner Erzeugnisse. Der Binnenhandel beruht zu einem grossen Teile, wie schon vor Jahrtausenden, auf dem Karawanenverkehr. Für die Anlage von Eisenbahnen ist durch die britische Re- gierung in Ostindien, durch Russland in Kaukasien, Sibirien und Russisch-Centraiasien und durch Japan in letzter Zeit manches geschehen. Besser ist das Tele- graphennetz entwickelt. Wichtig für den Handel sind die von Europa ausgehenden Kabel. Der Seehandel ist meist in den Händen der Europäer, besonders der Eng- länder, Holländer, Franzosen und Deutschen. Die beiden Haupthandelsgebiete sind Britisch-Indien und China, auf welche allein fast 2/z des gesamten asiatischen Aussenhandels entfallen. Ausgeführt werden haupt- sächlich Rohstoffe (Erzeugnisse des Ackerbaues und I

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 112

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
112 Wilhelms-Land. Alle Inseln sind gebirgig und reich be- waldet; ihre anmutigen wohlbewässerten Thäler strotzen von Fruchtbarkeit. Die Eingeborenen, Papuas, (deren Zahl man auf 188 000 schätzt), sind kriegerisch und von wilden Sitten, aber tüchtig als Arbeiter. Die Versuche mit Plantagenbau haben die besten Erfolge gezeitigt. Ausgeführt werden : Kopra, Schildpatt. Perlmutter. Baum- wolle und Sago. Sitz der Regierung für den Bismarck- Archipel und Kaiser Wilhelms-Land ist Herbertshöhe auf der Gazelle Halbinsel in Neu-Pommern. § 140. Von den im W. von Neu-Guinea belegenen Salomoiis- Iliscili gehört nur die nördlichste und grüsste, die Insel Bougainville zu Deutschland, während die anderen jetzt allein im Besitze der Engländer sind. Bougainville ist gebirgig und zeigt, wie alle Inseln der Salomons- Gruppe einen tropischen Pflanzenwuchs. Die Eingeborenen sind Papuas. Wirtschaftlich wird die Insel bisher noch wenig ausgenutzt. § 141. Die Marscliall-Inselii sind kleine und Hache Korallen- eilande, die sich im N.-O. des Bismarck - Archipels in zwei parallelen Reihen (Ratak- und Rälik-Gruppe) über einen Meeresraum ausbreiten, der an Grösse ungefähr Preussen gleichkommt. Sie haben insgesamt einen Flächeninhalt von ca. 450 qkm. Das Klima ist ein rein tropisches und wird durch gleichmässig feuchte Wärme und reichliche Niederschläge gekennzeichnet. Die Tierwelt ist arm, die Pflanzenwelt hauptsächlich durch Kokospalmen und Brotfruchtbäume vertreten ohne die die Inseln unbewohnbar sein würden. Die einheimische, dichte Bevölkerung (15 000 E.) besteht aus Mikronesiern, einer Mischrasse aus Papuas und Malaien. Sie zeichnen sich durch schöne und starke Körperbildung aus, haben hellbraune bis dunkle Haut- farbe und schwarzes straffes Haar. Sie sind kühne
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