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Regionen (OPAC): Lüneburg
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der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines
Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in
Hannover entscheiden ließ.
Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In
das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner-
schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu-
friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu-
tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover
pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei
Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen.
Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht
mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera
aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden
des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr-
jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz
zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in
die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des
Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König
Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge-
schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre
1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden,
nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker
wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft
sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen
und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte
sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten
Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der
König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und
diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle
friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von
Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs.
Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz
ward.
Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm
von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt
gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und
uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han-
noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng
ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen
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Extrahierte Personennamen: Georg_Iv Wilhelm Ernst August Georg_V. Hannovers Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Frankreich Landdrostei
Lüneburg Hamburg Langensalza Hannover
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Blütezeit hatte Hitzacker unter dem kunstsinnigen und ge-
lehrten Herzog August dem Jüngeren, dem Enkel Ernst des
Bekenners, der hier in dem von ihm erbauten Schlosse
(Amtshaus) von 1604—36 seinen Wohnsitz nahm. Daneben
ließ er ein besonderes Gebäude zu der weltberühmten
Bibliothek „Augusta" aufführen, die er auf 80 000 Bände,
nach der Übernahme des ererbten Braunschweig aber in
Wolfenbüttel auf 180000 Bände brachte. Nicht mit Un-
recht ward Hitzacker deshalb als das „deutsche Jthaka" ge-
feiert. Aber als August des Jüngeren Sohn die Ämter
Hitzacker, Dannenberg, Lüchow und Scharnebeck wieder an
die Lüneburger Linie abtrat, um sich ganz seinem Herzog-
tum Braunschweig zu widmen, verlor es die Triebkraft seines
Wachstums. Doch scheint das Städtchen noch eine Zukunft
zu haben als — Kurort.
Südwestlich von Hitzacker dehnt sich die 5 200 Iis. große
Göhrde aus.*) Sie ist eine herrliche Waldung voll kräftiger
Eichen, prachtvoller Buchen und schlanker Tannen. Schon
im 16. Jahrh. befand sich darin ein Jagdschloß, in dem sich
Herzog Georg Wilhelm von Lüneburg und die Könige
Georg I. und Georg Ii. oft und gern aufhielten. Georg I.
baute das Schloß um und ließ in einem Zimmer die Bild-
niffe aller Lüneburger Regenten von Otto dem Großen an
aufstellen. Seitdem verfiel es so sehr, daß es zu Anfang
dieses Jahrhunderts abgebrochen werden mußte. Jedoch ließ
König Ernst August ein neues Schloß aufführen, das bei
größeren Jagden auch viel von dem Kaiser Wilhelm I. be-
nutzt ward. Durch die an der Göhrde vorbeisührende
Eisenbahn ist das Schloß leicht zu erreichen. Geschichtlich
denkwürdig ist die Göhrde durch die Schlacht am 16.
Sept. 1813 (Siehe S. 16).
3. Kreis Bleckede.
Der Kreis liegt zu beiden Seiten der Elbe. Frucht-
bare Marschstriche begleiten diesen Fluß; doch fehlt es nicht
an sandigem Geestboden im Süden und nördlich der Krainke.
Die Krainke kommt aus der Rögnitz, dem Grenzfluß gegen
*) Ein Teil der Göhrde liegt im Kreise Bleckede.
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Extrahierte Personennamen: August Ernst_des
Bekenners Ernst August Georg_Wilhelm_von_Lüneburg Wilhelm Georg_I. Georg_Ii Otto Ernst August Wilhelm_I.
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Teil ein, ungefähr 10 500 qkm. Der Boden besteht aus
gelblichem Sand, Lehm, Granit und Steingeröll. Im Norden
bildet die Heide einzelne Höhenzüge. Die höchsten Punkte
sind der Wilseder Berg (170 m), der Falkenberg (151m),
die Osterhöhe (150 m), der Hohe Mechtin (150 m), der
Holxerberg (148 m), der Weinberg, die Klötzie und die hart
an die Elbe stoßenden Elbberge. Von den Vorsprüngen des
Garlsdorser Waldes sieht man nach einer Seite die Türme
des 6—8 Stunden entfernten Hamburg, nach der andern die
130 m hohen Züge der Hanstedter Berge, nach der dritten
den schlanken Johannisturm und den Kalkberg zu Lüneburg.
Die südlichen und westlichen Gebiete sind weitgedehnte Ebenen
ohne nennenswerte Erhebungen. Da kann man stundenlang
wandern, ohne ein Haus, ein Dorf, einen Baum zu treffen.
Nur Heide, trostlose Heide auf dürrem Sande! Und wenn
sich in der Ferne wirklich grüne Flächen zeigen, so erweisen
sie sich bald als Täuschung. Statt des frischen Rasens ge-
wahrt man nur Binfen, Moos, Riedgras und Gagelsträucher,
statt des erhofften Quellwassers trübe Lachen. Der Ruf der
Lüneburger Heide ist kein guter, obwohl das deutsche Vater-
land noch viel traurigere Einöden einschließt. Ehe die
Eisenbahnen die Entfernungen zwischen den größeren Handels-
städten abkürzten, zogen schwere Fuhrwerke die stillen Straßen.
Damals sührten die Heerstraßen von Braunschweig über
Gifhorn, Ülzen, Bardowik (Lüneburg) nach Hamburg; von
Hannover einerseits über Walsrode und Soltau nach Hamburg,
andrerseits über Walsrode und Verden nach Bremen; von
Verden über Soltau nach Bardowik (Lüneburg) u. s. w.
gerade durch die einförmigsten Gegenden, und die Fuhrleute,
denen sich bei der langsamen Fortbewegung des Transports
keine Abwechselung bot, machten die Lüneburger Heide durch
übertriebene Schilderungen nur noch verrufener. Jedoch kann
die Heide das „Land der traurigen Berühmtheit" nur für
den sein, der sie aus Büchern kennt, nicht aber für den
kundigen Forscher.
Tier- und Pflanzenleben.
Ein reiches Tierleben wimmelt zu den Füßen des auf-
merksamen Beobachters und durchschwirrt die heiße Luft.
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Spinnen ziehen ihre glänzenden Fäden von Halm zu Halm,
schnelle Laufkäfer eilen rastlos dahin; reizende Schmetterlinge,
schwirrende Grillen, buntfarbige Libellen, summende Bienen
wiegen sich auf den Blütenglöckchen der Sumpfheide und den
zartroten Ähren der verachteten Erica. Im Walde schlägt
die Nachtigall, singen die Finken, kreischen die Häher und
girren die Tauben, eilen Hirsche, Rehe, Hasen, Füchse und
Wildschweine durch das niedere Gestrüpp und die angrenzenden
Saatfelder.
Die Heide ist reich an großen Waldungen. Noch be-
decken die 1500 qkm großen Forsten 14 °/0 des ganzen Ge-
biets. Die größten Waldungen sind die 5200 Iis. umfassende
wildreiche Göhrde, der 6000 Iis, bedeckende Lüß und die bei
Gartow liegenden Bernstorffschen Forsten von 9200 ha
Größe. Die kleineren Waldungen um Ebstorf, Lüneburg und
Garlsdorf sind herrliche Buchenwälder.
5. Erzeugnisse.
Das Land Lüneburg ist von der Natur nicht besonders
bevorzugt; doch vermag es seine Bewohner hinreichend zu
ernähren. Im Laufe dieses Jahrhunderts sind von der
rührigen Bevölkerung bedeutende Flächen urbar gemacht
worden. Man vergleiche folgende Zusammenstellung:
im Jahre 1832 im Jahre 1892
Acker- und Wiesenland 360000 ha 600000 ha
Forsten..... 180 000 „ 250000 „
Heide...... 600000 „ 300000 „
Mit der Urbarmachung des Landes schritt die Viehzucht
so bedeutend fort, daß in den letzten 50 Jahren eine Zu-
nähme von 20000 Pferden, 15000 Rindern und 150 000
Schweinen zu verzeichnen war; nur der Bestand der Schafe
verringerte sich infolge der Abschaffung von Heidschnucken
und Einführung rheinischer Schafe um 50000. Die in
höchster Blüte stehende Bienenzucht weist die stattliche Zahl
von über 100000 Bienenstöcken (gegen 75 000 im Jahre 1873)
aus Große Summen wirst der Verkauf des fiotaes. ab,
das als Grubenholz oder zu Bauzwecken auf der Bahn weit
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110
1606; Neu,Plymouth, 1620, durch ausgewanderte Pu-
ritaner; Maryland, 1632, durch Katholiken.
Sie vermehren sich in 150 Zähren auf 3 Millionen, und
behalten die Rechte freier Engländer. Streitigkeiten mit
denfranzofenamohio (Washington, geb. 1756, ss 1799),
1754. Folge hiervon, der si eb enj a hrige Krieg zur See
zwischen Frankreich, Spanien und England. 1765 im Frie-
den von Versailles muß Frankreich Canada, und Spa-
nien Florida abtreten.
England beschrankt den Handel der Colonien, nunmehr
in vier Gouvernements, Canada, Grenada, Ost - und West-
Florida abgetheilt, und will dieselben einseitig besteuern;
Stempelacte, 1765. Die Amerikaner, hierin eine Kränkung
ihrer Rechte erblickend, heben 1766 und 1767 allen Verkehr
mit England auf. Sie bilden durch Abgeordnete eine selbst,
ständige Behörde (Congreß).
Das Theemonopol der ostindischen Compagnie veranlaßt
zu Boston Gewaltthätigkeiten, 1773, zur Strafe eine Hafen-
sperre und 1775 den Ausbruch der Feindseligkeiten. 1776
erklären sich die 13 vereinigten Staaten für un-
abhängig. Sie mannichfachem Glückswechsel
und mühvollem Kamm^^^Mes unermüdlichen,' patrioti«
sehen Washington Führung, mir Frankreichs und
Spaniens Hülfe, und 1785 muß England nach vergeb-
lichen Anstrengungen ihre Freiheit anerkennen.
Benjamin Franklin, geb. 17s6 zu Boston, Erfinder
der Blitzableiter; erst Buchdrucker und Volksschriftsteller, dann
Vertheidiger der Rechte seiner Landsleute, und Beförderer
ihrer Unabhängigkeit, nachher Präsident von Pensylvanien,
und in Paris 1778 —1785 Unterhändler des Bündnisses mit
Frankreich und des Friedens.
§. 101.
Die französische Revolution, 1789—18g1
Zn Frankreich war eine Schuldenlast von mehr als 1000
Millionen Thalern, und das Volk durch stete Vermehrung
der Abgaben ganz erschöpft. Dennoch reichte das Aufgebrachte
zu Bestreitung der Ausgaben nicht hin (§. 93.).
Ludwig Xvt., seit 1774 König, vermehrte beson-
ders durch den Krieg mit England (1778 —1783) noch die
Schuld, und zugleich den Druck der Auflagen, zu denen die
hohe Geistlichkeit und der Adel nicht beitrugen. Außerdem war
,1
«As
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Benjamin_Franklin Ludwig_Xvt Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Maryland Washington Frankreich Spanien England Versailles Frankreich_Canada Florida Canada Grenada Ost Florida England Boston Washington Frankreichs Spaniens England Boston Paris Frankreich Frankreich England
121
Schlacht bei Ligny und Quatrebras. Ehe die Ver-
bündeten ihn erwarten, drangt Napoleon Blücher bei Ligny
nach blutigem Kampfe zurück, wahrend Ney bei Qu arrebras
angreift (Herzog von Braunschweig ff) den 16. Zuni.
Die Schlacht bei la belle Alliance oder Wa«
terloo, den 18. Zuni. Nachdem Wellington und Blücher
am 17. zur gemeinschaftlichen Schlacht die Anstalten getroffen,
kämpft Ersterer am 18., bis die Franzosen von Blücher um-
gangen, die Flucht ergreifen. Napoleon, mit Noch entkom-
men, muß sich den Engländern bei Nochefort ergeben. (Er
wird nach St. Helena gebracht, f den 5. Mai 1821.) Den
10. Juli Paris erobert, Ludwig von neuem eingesetzt.
Zweiter Pariser Frieden (20. Nov. 1815). Frank-
reich auf seine Gränzen von 1790 beschränkt; zur Sicherheit
bleiben 150,000 Mann der Verbündeten daselbst zurück.
Heilige Allianz, gestiftet von Alexander I-, Frie-
derich Wilhelm Iii. und Franz!., den 26. Sepr. 1815.
Der Congreß zu Aachen 1818 beschließt die Räu-
mung Frankreichs von den fremden Truppen und nimmt es
unter die 5 Hauptmächte Europa's auf. Frankreich immer mehr
in die alte Ordnung gebracht. — Ludwig Xvüi. ch 1824.
Ihm folgt Karlx. (vergl. tz. 111.).
§. 109.
Europa «ach Frankreichs Besiegung.
Deutschland. — Alls der Bundesversammlung
zu Frankfurt (5. Nov. 1816) werden die Verhältnisse
Deutschlands als Staatenbund bestimmt — Veränderung und
Austausch mehrerer Gebiete — und nach dem Carlebader
Congreß erfolgt den 15. Mai 1820 die Schlußacte als
Hauprgesetz des Bundes.
Italien. — Die rechtmäßigen Fürsten, auch der Papst,
in ihre Länder eingesetzt. Der Kaiser von Oestreich stiftet hier
das lombardisch - venetianische Königreich, 1815.
Doch versucht die seit der französischen Herrschaft verbreitete
Gesellschaft der Carbonari nach Spaniens Beispiel durch
den 2.Juli 1820 in Neapel und den 9.März 1821 in Pie-
mont erregte Revolutionen die streng monarchischen Verfas-
sungen zu stürzen.
Congreß zu Laibach, Jan. 1821. Ein östreichisches
Heer zwingt Neapolitaner und Piemonteser zur alten Ordnung
zurück. Februar bis Mai 1821. (Der Papst Pius Vh. f
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Helena Ludwig_von Ludwig Alexander_I- Alexander Wilhelm Franz!. Franz Ludwig_Xvüi Ludwig Carlebader
Congreß Oestreich Jan
Extrahierte Ortsnamen: Braunschweig Wellington Frank- Aachen Frankreichs Frankreich Europa Frankreichs Deutschland Frankfurt Deutschlands Italien Spaniens Neapel Laibach
18
punkten nicht blos bedeutende Städte, sondern ganze
Länder, ja ganze Verkehrsgebiete haben, zählen gegen-
wärtig :
1) Die grossen Fahrten durch das nördliche und mittlere
Becken des Atlantischen Ozeans zwischen den euro-
päischen Seeplätzen einerseits und den Hafenstädten
der ganzen Ostküste Amerikas und der Westküste
Afrikas anderseits.
2) Die amerikanisch - ostasiatischen Routen durch den
Grossen Ozean (San Franzisco - Yokohama) und die
Routen von der Westküste Amerikas über die Sand-
wichs-Inseln nach Neuseeland und dem Austral-
Kontinent.
3) Die Fahrwege von den australischen Seeplätzen und
einzelnen Häfen der Sundainseln (Batavia und Sura-
baya) durch den Indischen Ozean nach Ostindien.
4) Die europäisch - südafrikanischen Routen durch den
Atlantischen Ozean nach dem Kap der Guten Hoffnung
und durch den Indischen Ozean nach Sansibar und nach
Ostindien.
5) Die Routen von Suez durch das Rote Meer nach Süd-
und Ostasien, dem ostindischen Archipel und Australien.
§ 27. Das dichteste Netz von Dampferlinien besitzt der
Atlantische Ozean. An zweiter Stelle steht das Mittel-
meerbecken, an dritter der Indische Ozean. Die
wenigsten Dampferkurse entfallen auf den Grossen
Ozean.
Die wichtigsten Ausgangs- und Zielpunkte des
ozeanischen Dampferverkehrs sind :
A. an den Gestaden des Atlantischen Ozeans:
a) auf europäischer Seite: London, Southampton,
Bristol, Liverpool, Hamburg, Bremen (Bremer-
haven), Rotterdam, Antwerpen, Le Havre, Bordeaux,
Lissabon, Marseille, Genua etc.
b) auf amerikanischer Seite: Quebec,"Halifax, Boston,
New-York, Philadelphia, Baltimore, New-Orleans,
Havanna, St. Thomas, Aspinwall (Colon), Para, Bahia,
Rio de Janeiro, Montevideo, Buenos Ayres.
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Extrahierte Personennamen: Le_Havre Thomas
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Afrikas Yokohama Amerikas Neuseeland Batavia Indischen_Ozean Ostindien Atlantischen_Ozean Indischen_Ozean Sansibar Ostindien Suez Süd- Ostasien Australien Atlantische_Ozean Indische_Ozean Atlantischen_Ozeans London Southampton Bristol Liverpool Hamburg Bremen Rotterdam Antwerpen Lissabon Marseille Genua Quebec Boston New-York Philadelphia Baltimore New-Orleans Havanna Bahia Montevideo Buenos_Ayres
19
c) in Afrika: Loanda, Kapstadt,
ß. an den Küsten des Indischen Ozeans:
a) auf asiatischer Seite : Suez, Aden, Bombay, Galie,
Madras, Kalkutta, Rangún, Singapore, Batavia.
b) in Afrika: Sansibar.
C. an den Küsten des Grossen Ozeans :
a) auf amerikanischer Seite : Valparaiso, Callao, Guaya-
quil, Panama, Acapulco, San Franzisco.
b) auf asiatischer Seite : Yokohama, Shanghai, Hongkong.
c) in Australien: Sidney und Auckland.
§ 28. Zu den wichtigsten Dampfschiffahrts-Gesellscliaften, die
für einen regelmässigen Verkehr zwischen den Haupt-
handelshäfen der Welt sorgen, zählen:
a) in Deutschland :
1) Der Norddeutsche Lloyd (1857 in Bremen gegründet).
2) Die Hamburg - Amerikanische Paketfahrt - Aktien-
Gesellschaft. (Amerika-Linie).
3) Die Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrts-
Gesellschaft.
4) Die deutsche Dampfschiffahrts - Gesellschaft „Kos-
mos" in Hamburg (dient dem Verkehre mit Süd-
amerika).
5) Die deutsche Ostafrika-Linie in Hamburg.
6) Die deutsche Dampfschiffahrts-Gesellschaft,,Hansa"
in Bremen.
7) Die Woermann-Linie in Hamburg (dient dem Ver-
kehre mit Westafrika).
b) in England:
Die Peninsular and Oriental Company (,,P. a. O.").
c) in Frankreich :
Die Compagnie générale transatlantique.
Die Messageries maritimes.
d) in den Niederlanden:
Die Stoomvaart Maatschappy Nederland.
e) in Österreich-Ungarn:
Der Österreichisch-Ungarische Lloyd.
2*
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Extrahierte Personennamen: Callao Lloyd
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Kapstadt Indischen_Ozeans Suez Bombay Madras Kalkutta Batavia Afrika Sansibar Valparaiso Panama Acapulco San_Franzisco Yokohama Shanghai Hongkong Australien Auckland Deutschland Bremen Hamburg Hamburg Hamburg Bremen Hamburg Westafrika England Frankreich Niederlanden Österreich-Ungarn
25
und weiter fortzubilden und über die ganze Erde aus-
zubreiten.
Die geistigen Unterschiede der Menschen beziehen sich
auf die Sprache, die Religion und den Kulturgrad.
Alle Menschen, welche dieselbe Sprache sprechen,
bilden ein Volk (Deutsche, Engländer, Franzosen etc.).
Sobald eine Sprache durch Eroberung, durch Handel
und Verkehr weit über die Grenzen des Mutterlandes
verbreitet ist, nennt man sie We Ithandels spräche. Die
verbreitetste Welthandelssprache ist heutzutage das Eng-
lische. Dies erklärt sich aus der Grösse des englischen
Kolonialbesitzes und der britischen Seemacht, sowie auch '
aus dem Umstände, dass die Nordamerikaner, welche
nächst England den grössten Seeverkehr haben, das Eng-
lische als Muttersprache reden.
Nach ihrer Religion scheiden sich die Menschen in
Verehrer eines Gottes (Christen, Juden, Mohammedaner)
und Heiden (Buddhisten, Brahmaisten, Fetischanbeter etc.).
Dass auch die verschiedenen Religionen durch ihre
Satzungen für die wirtschaftlichen und kommerziellen
Verhältnisse von Belang sind, ist leicht begreiflich.
So ist der Buddhismus in Indien, China und Japan
mit seinen weichmütigen Tierschutzgeboten schuld daran,
dass in diesen Ländern die Viehzucht so schlecht ent-
wickelt ist, der Mohammedanismus mit seinem Wein-
verbote, dass die Rebenkultur in Westasien und Nord-
afrika so vernachlässigt ist, die Ahnenverehrung, dass in
China der Bergbau so langsame Fortschritte macht.
Nach dem Stande der Kultur pflegt man die Menschen
einzuteilen in Jäger- und Fischervölker (Amerika und
Polargegenden), Hirten- und Nomadenvölker (Innerasien,
Arabien, Südafrika) und Kulturvölker. Die letzteren
stehen am höchsten, denn bei ihnen gesellen sich zum
Ackerbau, der ersten Bedingung für die Gründung fester
Wohnsitze, Bergbau, Handel, Schiffahrt, Industrie und
Gewerbe, Wissenschaft und Künste. Von der gesamten
Bevölkerung der Erde sind 5/6 Kulturvölker.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: England Indien China Japan Westasien China Jäger- Amerika Südafrika
29„
graphische Verteilung weniger ins Gewicht, da sie sich
leicht nach solchen Orten, wo sie sich nicht finden, trans-
portieren lassen.
Als Industrieländer ersten Ranges, die ganz besonders
nach dem Masse der Dampfkraft, das sie im Dienste
ihrer Industrie anwenden, zu beurteilen sind, müssen
genannt werden: die Vereinigten Staaten, England,
Deutschland, Frankreich, Österreich-Ungarn und Belgien.
Die Schweizer Industrie wird durch starke Wasserkräfte
gefördert.
§ 40. Von grosser Bedeutung für die Entwickelung der neueren
Industrie waren die grossen Weltausstellungen in
London, Paris, Wien, Philadelphia, Chicago etc., sowie
auch die vielen kleinen Specialausstellungen, welche, auf
einzelne Industriezweige und auf bestimmte Gegenden
sich beziehend, überaus anregend auf die Industrie-
thätigkeit wirken
D, Handel und Verkehr,
§ 47. Die Lebhaftigkeit des Handels und Yerkehrs findet
am besten ihren Ausdruck in der Dichtigkeit des
Strassen-, Eisenbahn-, Telegraphen- und Kanalnetzes, in
der Lebhaftigkeit des Postverkehrs und in dem Werte
der Ein- und Ausfuhren der einzelnen Länder.
§ 48. Der Karawanen ver kehr ist die älteste, aus grauen Vor-
zeiten im grossen Umfange bis auf die Gegenwart er-
haltene Form menschlicher Verkehrsthätigkeit. Das
Bedürfnis, Güter auszutauschen und hierbei wüste
Gegenden durchmessen zu müssen, deren räuberische
Bewohner, rauhe Bodenverhältnisse und verderbliches
Klima den wechselseitigen Verkehr zweier Völker be-
einträchtigten , nötigte zur Konzentration vieler Indi-
viduen und Kräfte behufs gemeinsamer Abwehr, zur
Bildung von Karawanen. Die Betriebsmittel des Kara-
wanenverkehrs sind sehr einfache. Sie bestehen nur in
Lasttieren, als Kamelen, Elefanten, Pferden, Maultieren,
Ochsen, in Südamerika in dem Lama, im Norden in
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Extrahierte Ortsnamen: England Deutschland Frankreich Belgien London Paris Wien Philadelphia Chicago Südamerika