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an die Wurzel gelegt und eine neue Saat auf Hoffnung aus-
gestreut.
Nicht so schnell wurden die Wenden der Kultur und
dem Christentume gewonnen. Sie waren ein slavischer Volks-
stamm, der zur Zeit Karls des Großen fein Gebiet bis an
die Ilmenau ausdehnte. Noch heute erinnern im Lüneburgschen
zahlreiche Orlsnamen an die Wenden: Wentorf, Wendewisch,
Wendischthun, Wendisch-Bleckede, Wendisch-Evern u. s. w.;
die Ortsnamen mit den Endungen ow, in, itz. etz, und eitz
sind wendischen Ursprungs. Viele wendische Dörfer haben
bis in die Gegenwart den Charakter der Vorzeit bewahrt;
sie sind in der Form eines Hufeisens gebaut und haben nur
einen Haupteingang, der früher durch einen Schlagbaum ab-
gesperrt ward. Wie ein grüner Kranz schlingen sich um das
Dorf die Kanzleien, das sind Gärten, und um diese zieht sich
das Prising d. i. die Dorfsfeldmark. Als später das Christen-
tum zu den Wenden kam, fand man für die Kirche oft nur
außerhalb des Dorfes einen Platz. Von der wendischen
Sprache haben sich geringe Überreste erhalten; gesprochen
wird sie im Lüneburgschen nirgends mehr. An ihre Stelle
ist das Plattdeutsch getreten.
Die Wenden hatten zwei Hauptgötter: Belbog, den
guten, und Zernebog, den bösen Gott. Im Lüneburg-
schen scheint jedoch der Gott R a d e g a st die höchste Ver-
ehrung genossen zu haben. Der Name bedeutet einen Geist,
bei dem man sich Rat holen kann. Dargestellt ward der
Götze als nackter Jüngling, mit einer Hellebarde in der linken
und einem Schild in der rechten Hand; den Kopf schmückte
ein Vogel. Sein Bild stand in einem Tempel des nach ihm
benannten Dorfes Radegast bei Bleckede; der Tempel war
stark befestigt. Nach gewonnenen Schlachten wurden ihm hier
blutige Opfer, selbst Menschenopfer gebracht. Nach der wen-
dischen Religion hatten nur diejenigen ein glückliches Leben
im Jenseits zu erwarten, die im Kriege oder sonst eines ge-
waktsamen Todes starben. Wenn daher die Eltern schwach
und gebrechlich wurden, stürzten ihre Kinder sie von einem
Felsen oder begruben sie lebendig; die Mutigen aber töteten
sich selbst. Solche Greuelthaten sollen in dem Gehölz bei
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der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines
Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in
Hannover entscheiden ließ.
Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In
das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner-
schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu-
friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu-
tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover
pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei
Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen.
Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht
mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera
aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden
des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr-
jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz
zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in
die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des
Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König
Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge-
schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre
1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden,
nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker
wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft
sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen
und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte
sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten
Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der
König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und
diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle
friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von
Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs.
Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz
ward.
Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm
von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt
gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und
uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han-
noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng
ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen
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Extrahierte Personennamen: Georg_Iv Wilhelm Ernst August Georg_V. Hannovers Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Frankreich Landdrostei
Lüneburg Hamburg Langensalza Hannover
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Blütezeit hatte Hitzacker unter dem kunstsinnigen und ge-
lehrten Herzog August dem Jüngeren, dem Enkel Ernst des
Bekenners, der hier in dem von ihm erbauten Schlosse
(Amtshaus) von 1604—36 seinen Wohnsitz nahm. Daneben
ließ er ein besonderes Gebäude zu der weltberühmten
Bibliothek „Augusta" aufführen, die er auf 80 000 Bände,
nach der Übernahme des ererbten Braunschweig aber in
Wolfenbüttel auf 180000 Bände brachte. Nicht mit Un-
recht ward Hitzacker deshalb als das „deutsche Jthaka" ge-
feiert. Aber als August des Jüngeren Sohn die Ämter
Hitzacker, Dannenberg, Lüchow und Scharnebeck wieder an
die Lüneburger Linie abtrat, um sich ganz seinem Herzog-
tum Braunschweig zu widmen, verlor es die Triebkraft seines
Wachstums. Doch scheint das Städtchen noch eine Zukunft
zu haben als — Kurort.
Südwestlich von Hitzacker dehnt sich die 5 200 Iis. große
Göhrde aus.*) Sie ist eine herrliche Waldung voll kräftiger
Eichen, prachtvoller Buchen und schlanker Tannen. Schon
im 16. Jahrh. befand sich darin ein Jagdschloß, in dem sich
Herzog Georg Wilhelm von Lüneburg und die Könige
Georg I. und Georg Ii. oft und gern aufhielten. Georg I.
baute das Schloß um und ließ in einem Zimmer die Bild-
niffe aller Lüneburger Regenten von Otto dem Großen an
aufstellen. Seitdem verfiel es so sehr, daß es zu Anfang
dieses Jahrhunderts abgebrochen werden mußte. Jedoch ließ
König Ernst August ein neues Schloß aufführen, das bei
größeren Jagden auch viel von dem Kaiser Wilhelm I. be-
nutzt ward. Durch die an der Göhrde vorbeisührende
Eisenbahn ist das Schloß leicht zu erreichen. Geschichtlich
denkwürdig ist die Göhrde durch die Schlacht am 16.
Sept. 1813 (Siehe S. 16).
3. Kreis Bleckede.
Der Kreis liegt zu beiden Seiten der Elbe. Frucht-
bare Marschstriche begleiten diesen Fluß; doch fehlt es nicht
an sandigem Geestboden im Süden und nördlich der Krainke.
Die Krainke kommt aus der Rögnitz, dem Grenzfluß gegen
*) Ein Teil der Göhrde liegt im Kreise Bleckede.
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Extrahierte Personennamen: August Ernst_des
Bekenners Ernst August Georg_Wilhelm_von_Lüneburg Wilhelm Georg_I. Georg_Ii Otto Ernst August Wilhelm_I.
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Grabow unweit Dannenberg häufig geschehen sein und daher
dasselbe den Namen Jammerbruch führen.
Im Ii. Jahrhundert herrschte im Wendenreiche der Fürst
Gottschalk. Als Knabe war er im Kloster St. Michael
zu Lüneburg gewesen. Kaum aber hörte er, daß sein Vater
von den Sachsen erschlagen wäre, als in ihm das Wenden-
blut auswallte. Er warf Glauben und Bücher fort, schwamm
durch die Elbe und erschien wie ein Tiger, um seines Valers
Tod an den Sachsen zu rächen. Gefangen mußte er bald
Land und Leute verlassen. Nach zehn Jahren kehrte er mrück,
vertrieb die Sachsen und beries christliche Prediger. Da aber
diese einen Zehnten forderten, so entstand ein Aufruhr, in
dem Gottfchalk am Altare der Kirche zu Lenzen erschlagen
ward (1066). Wenn die Wenden auch nach und nach, nament-
lich durch die Bemühungen sächsischer (Lüneburger) Herzoge,
Christen wurden, so blieb doch der Haß gegen die Sachsen
in ihren Herzen zurück. Der sreie Sachse betrachtete sich als
hoch über dem Wenden stehend, weil dieser nicht das Unab-
hängigkeitsgefühl und den Drang nach selbständiger Thätigkeit
mit jenem teilte. Dem armen Volke wurden von den deutschen
Gutsherrn schwere Lasten auferlegt. Die Folge war, daß es
mißtrauisch, rachsüchtig, hinterlistig und abergläubisch blieb.
Erst später erhielt es mehr Rechte. Heute, wo der wendische
Bauer Herr seines eigenen Hofes ist, zeigt er sich fleißig und
sparsam; aber der Eigensinn und die Abergläubigkeit sind
noch seine Schattenseiten.
2. Hermann Billing.
Zwei Stunden östlich von der Stadt Soltau liegt an
der Eisenbahn, die hier die öde Heide durchzieht, der Hof
Stübeckshorn. Derselbe gehört zu der Bauernschaft Hötzingen
und besitzt große Gerechtfamkeiten und Freiheiten, die dem
Hofe von Lüneburger Herzogen, die hier Jagden abhielten,
verliehen sind. Er soll der Stammhof Hermann
Billings fein, der ihn feinem Hausmeier als erbliches
Eigentum schenkte. Noch immer heißen die Besitzer
von Stübeckshorn „Meier", und der älteste Sohn muß
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Extrahierte Personennamen: Michael Hermann_Billing Hermann
Billings
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Teil ein, ungefähr 10 500 qkm. Der Boden besteht aus
gelblichem Sand, Lehm, Granit und Steingeröll. Im Norden
bildet die Heide einzelne Höhenzüge. Die höchsten Punkte
sind der Wilseder Berg (170 m), der Falkenberg (151m),
die Osterhöhe (150 m), der Hohe Mechtin (150 m), der
Holxerberg (148 m), der Weinberg, die Klötzie und die hart
an die Elbe stoßenden Elbberge. Von den Vorsprüngen des
Garlsdorser Waldes sieht man nach einer Seite die Türme
des 6—8 Stunden entfernten Hamburg, nach der andern die
130 m hohen Züge der Hanstedter Berge, nach der dritten
den schlanken Johannisturm und den Kalkberg zu Lüneburg.
Die südlichen und westlichen Gebiete sind weitgedehnte Ebenen
ohne nennenswerte Erhebungen. Da kann man stundenlang
wandern, ohne ein Haus, ein Dorf, einen Baum zu treffen.
Nur Heide, trostlose Heide auf dürrem Sande! Und wenn
sich in der Ferne wirklich grüne Flächen zeigen, so erweisen
sie sich bald als Täuschung. Statt des frischen Rasens ge-
wahrt man nur Binfen, Moos, Riedgras und Gagelsträucher,
statt des erhofften Quellwassers trübe Lachen. Der Ruf der
Lüneburger Heide ist kein guter, obwohl das deutsche Vater-
land noch viel traurigere Einöden einschließt. Ehe die
Eisenbahnen die Entfernungen zwischen den größeren Handels-
städten abkürzten, zogen schwere Fuhrwerke die stillen Straßen.
Damals sührten die Heerstraßen von Braunschweig über
Gifhorn, Ülzen, Bardowik (Lüneburg) nach Hamburg; von
Hannover einerseits über Walsrode und Soltau nach Hamburg,
andrerseits über Walsrode und Verden nach Bremen; von
Verden über Soltau nach Bardowik (Lüneburg) u. s. w.
gerade durch die einförmigsten Gegenden, und die Fuhrleute,
denen sich bei der langsamen Fortbewegung des Transports
keine Abwechselung bot, machten die Lüneburger Heide durch
übertriebene Schilderungen nur noch verrufener. Jedoch kann
die Heide das „Land der traurigen Berühmtheit" nur für
den sein, der sie aus Büchern kennt, nicht aber für den
kundigen Forscher.
Tier- und Pflanzenleben.
Ein reiches Tierleben wimmelt zu den Füßen des auf-
merksamen Beobachters und durchschwirrt die heiße Luft.
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23 —
Spinnen ziehen ihre glänzenden Fäden von Halm zu Halm,
schnelle Laufkäfer eilen rastlos dahin; reizende Schmetterlinge,
schwirrende Grillen, buntfarbige Libellen, summende Bienen
wiegen sich auf den Blütenglöckchen der Sumpfheide und den
zartroten Ähren der verachteten Erica. Im Walde schlägt
die Nachtigall, singen die Finken, kreischen die Häher und
girren die Tauben, eilen Hirsche, Rehe, Hasen, Füchse und
Wildschweine durch das niedere Gestrüpp und die angrenzenden
Saatfelder.
Die Heide ist reich an großen Waldungen. Noch be-
decken die 1500 qkm großen Forsten 14 °/0 des ganzen Ge-
biets. Die größten Waldungen sind die 5200 Iis. umfassende
wildreiche Göhrde, der 6000 Iis, bedeckende Lüß und die bei
Gartow liegenden Bernstorffschen Forsten von 9200 ha
Größe. Die kleineren Waldungen um Ebstorf, Lüneburg und
Garlsdorf sind herrliche Buchenwälder.
5. Erzeugnisse.
Das Land Lüneburg ist von der Natur nicht besonders
bevorzugt; doch vermag es seine Bewohner hinreichend zu
ernähren. Im Laufe dieses Jahrhunderts sind von der
rührigen Bevölkerung bedeutende Flächen urbar gemacht
worden. Man vergleiche folgende Zusammenstellung:
im Jahre 1832 im Jahre 1892
Acker- und Wiesenland 360000 ha 600000 ha
Forsten..... 180 000 „ 250000 „
Heide...... 600000 „ 300000 „
Mit der Urbarmachung des Landes schritt die Viehzucht
so bedeutend fort, daß in den letzten 50 Jahren eine Zu-
nähme von 20000 Pferden, 15000 Rindern und 150 000
Schweinen zu verzeichnen war; nur der Bestand der Schafe
verringerte sich infolge der Abschaffung von Heidschnucken
und Einführung rheinischer Schafe um 50000. Die in
höchster Blüte stehende Bienenzucht weist die stattliche Zahl
von über 100000 Bienenstöcken (gegen 75 000 im Jahre 1873)
aus Große Summen wirst der Verkauf des fiotaes. ab,
das als Grubenholz oder zu Bauzwecken auf der Bahn weit
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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52
Winfried (Bonifacius) verbreitet von 718— 755
das Christenthum in Franken, Thüringen, Baiern und bei
den Friesen. Er stiftet Bisthümer, Abteien und Bene-
dictin erk l ö st er (Würzburg, Salzburg, Erfurt,
Regensburg, Fulda u. a.). Vom Papst zum Erzbischof
von Mainz ernannt (745), findet er bei den Friesen seinen
Tod. Alle neubekehrte Länder unterwirft er dem
Kirchensprengel des Papstes.
§. 52.
Die Gvoßhosmeiftep Sei Herr Franken,
7oo—75s.
Als nach vielen Greuelthaten das Geschlecht der Mero-
winger (§. 45.) in Schwache versinkt, und nur Schatten-
könige giebt, regiert der Majordomus das Land.
Pipin von Her st all, von 687 bis 714 Majordomus
über Austrasien, Neustrien und Burgund, stellt im
Reiche Ordnung her.
Carl Martell (714 — 41), dessen Sohn und Nach-
folger, schlägt die Araber bei Tours 732 (§.50.), und regiert
vier Zahre lang ohne König.
Pipin derkurze wirdkönig d er Franken, 75i.
Er, der Sohn Carls, von 747 an alleiniger Major-
domus, regiert, durch Kraft und Klugheit geehrt, indeß
Childerich Iii. dem Namen nach König ist.
Nachdem der Papst gefragt worden: ob der König
heißen müsse, welcher die Königsgewalt übe, oder
der, welcher nur den Namen trage, wird Pipin zum
Könige erhoben, von Bonifacius gesalbt, und Childerich
ins Kloster gesteckt, 752.
ß. 53.
Dev Papst erhält ein weltliches Gebiet, Dven-
itumt der Abendländischen und Morgen-
ländischen «sieche.
Bilder krieg. — Kaiser Leo Jsauricus (§.50.) ver-
bietet die Bilderverehrung 726; das Verbot erregt in Rom
und Ravenna einen Aufruhr, den der Papst unterstützt, und
das Exarchat (§. 47.) nimmt sein Ende.
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54
778. Zug nach Spanien. Alles Land bis zum Ebro wird
bezwungen (spanische Mark). Nouceval — Roland.
780. Vierter Krieg gegen die Sachsen. Sie haben
wieder bis Cöln Alles verwüstet; Karl bezwingt sie,
baut Festungen an der Elbe, 780.
782. Fünfter Kri eg. Wahrend Karl in Rom ist, wiegelt
Wittekind alle Sachsen auf. — Ueberfall auf dem
Sundel. — Karl laßt 4500 Sachsen bei Verden ent-
haupten.
783 — 85. Sechster Krieg. Das ganze Volk empört sich
unter Wittekind und Albion. Schlachten bei
Detmold und an der Hase. Albion und Wittekind
lassen sich zu Attigny taufen, 785. Karl stiftet Bis-
thümer.
788. Tassilo vonbaiern, schon früher verdächtig, ruft
die Avaren. Zum Tode verurtheilt, wird er von Karl
ins Kloster geschickt, und in Baiern die Herzogswürde
aufgehoben.
789. Karl schlagt die Slaven, und zieht
791. gegen die Avaren. Zu beiden Seilen der Donau treibt
er sie bis hinter die Raab. (Canal aus der Donau in
den Rhein.) »t
794 — 98. Mehrere Züge durch Sachsen.
803. Friede mit den Sachsen zu Selz. Bisthümer: Pader-
born, Osnabrück, Minden, Bremen, Münster.
811. Dänemark bis an die Eider unterwürfig gemacht. (Die
Normannen zeigen sich schon.)
römischer Kaiser, 800. Papstleoill.,
in Rom mißhandelt, kommt 799 nach Paderborn. Karl be-
straft die Römer. Dafür setzt ihm der Papst am Weihnachts-
tage 600 die Kaiserkrone auf.
Karls Reich.— Er will alle deutsche Völker zu einem
Reiche verbinden, und nimmt seine Residenz zu Aachen und
Ing e lh eim. Er läßt den Völkern ihre Rechte und Gewohn-
heiten, setzt über sie Grafen.x Sein Reich erstreckt sich von
der Eider und Elbe bis zur Tiber, vom Ebro
bis zur Oder und Raab.x
Karls Streben. Seinem Zeitalter vorauseilend, sucht
er durch Religion, bürgerliche Ordnung, Kenntnisse und nütz-
liche Thätigkeit, die Völker zu bilden, stiftet Schulen, sorgt
für die Bildung der Geistlichen, für den Gottesdienst (Po-
stille, Orgeln, Kirche zu Aachen.) Sein Umgang mit Alcuin,
Angilbert, Eginhard.
----------—.—s.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Roland Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Tassilo Tassilo Karl
ins Karl Karl Karl Karl Karls Raab Karls Eginhard
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Sachsen Rom Sachsen Sachsen Detmold Baiern Donau Rhein Sachsen Sachsen Minden Bremen Rom Paderborn Karls Aachen Karls Aachen
110
1606; Neu,Plymouth, 1620, durch ausgewanderte Pu-
ritaner; Maryland, 1632, durch Katholiken.
Sie vermehren sich in 150 Zähren auf 3 Millionen, und
behalten die Rechte freier Engländer. Streitigkeiten mit
denfranzofenamohio (Washington, geb. 1756, ss 1799),
1754. Folge hiervon, der si eb enj a hrige Krieg zur See
zwischen Frankreich, Spanien und England. 1765 im Frie-
den von Versailles muß Frankreich Canada, und Spa-
nien Florida abtreten.
England beschrankt den Handel der Colonien, nunmehr
in vier Gouvernements, Canada, Grenada, Ost - und West-
Florida abgetheilt, und will dieselben einseitig besteuern;
Stempelacte, 1765. Die Amerikaner, hierin eine Kränkung
ihrer Rechte erblickend, heben 1766 und 1767 allen Verkehr
mit England auf. Sie bilden durch Abgeordnete eine selbst,
ständige Behörde (Congreß).
Das Theemonopol der ostindischen Compagnie veranlaßt
zu Boston Gewaltthätigkeiten, 1773, zur Strafe eine Hafen-
sperre und 1775 den Ausbruch der Feindseligkeiten. 1776
erklären sich die 13 vereinigten Staaten für un-
abhängig. Sie mannichfachem Glückswechsel
und mühvollem Kamm^^^Mes unermüdlichen,' patrioti«
sehen Washington Führung, mir Frankreichs und
Spaniens Hülfe, und 1785 muß England nach vergeb-
lichen Anstrengungen ihre Freiheit anerkennen.
Benjamin Franklin, geb. 17s6 zu Boston, Erfinder
der Blitzableiter; erst Buchdrucker und Volksschriftsteller, dann
Vertheidiger der Rechte seiner Landsleute, und Beförderer
ihrer Unabhängigkeit, nachher Präsident von Pensylvanien,
und in Paris 1778 —1785 Unterhändler des Bündnisses mit
Frankreich und des Friedens.
§. 101.
Die französische Revolution, 1789—18g1
Zn Frankreich war eine Schuldenlast von mehr als 1000
Millionen Thalern, und das Volk durch stete Vermehrung
der Abgaben ganz erschöpft. Dennoch reichte das Aufgebrachte
zu Bestreitung der Ausgaben nicht hin (§. 93.).
Ludwig Xvt., seit 1774 König, vermehrte beson-
ders durch den Krieg mit England (1778 —1783) noch die
Schuld, und zugleich den Druck der Auflagen, zu denen die
hohe Geistlichkeit und der Adel nicht beitrugen. Außerdem war
,1
«As
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Benjamin_Franklin Ludwig_Xvt Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Maryland Washington Frankreich Spanien England Versailles Frankreich_Canada Florida Canada Grenada Ost Florida England Boston Washington Frankreichs Spaniens England Boston Paris Frankreich Frankreich England
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Schlacht bei Ligny und Quatrebras. Ehe die Ver-
bündeten ihn erwarten, drangt Napoleon Blücher bei Ligny
nach blutigem Kampfe zurück, wahrend Ney bei Qu arrebras
angreift (Herzog von Braunschweig ff) den 16. Zuni.
Die Schlacht bei la belle Alliance oder Wa«
terloo, den 18. Zuni. Nachdem Wellington und Blücher
am 17. zur gemeinschaftlichen Schlacht die Anstalten getroffen,
kämpft Ersterer am 18., bis die Franzosen von Blücher um-
gangen, die Flucht ergreifen. Napoleon, mit Noch entkom-
men, muß sich den Engländern bei Nochefort ergeben. (Er
wird nach St. Helena gebracht, f den 5. Mai 1821.) Den
10. Juli Paris erobert, Ludwig von neuem eingesetzt.
Zweiter Pariser Frieden (20. Nov. 1815). Frank-
reich auf seine Gränzen von 1790 beschränkt; zur Sicherheit
bleiben 150,000 Mann der Verbündeten daselbst zurück.
Heilige Allianz, gestiftet von Alexander I-, Frie-
derich Wilhelm Iii. und Franz!., den 26. Sepr. 1815.
Der Congreß zu Aachen 1818 beschließt die Räu-
mung Frankreichs von den fremden Truppen und nimmt es
unter die 5 Hauptmächte Europa's auf. Frankreich immer mehr
in die alte Ordnung gebracht. — Ludwig Xvüi. ch 1824.
Ihm folgt Karlx. (vergl. tz. 111.).
§. 109.
Europa «ach Frankreichs Besiegung.
Deutschland. — Alls der Bundesversammlung
zu Frankfurt (5. Nov. 1816) werden die Verhältnisse
Deutschlands als Staatenbund bestimmt — Veränderung und
Austausch mehrerer Gebiete — und nach dem Carlebader
Congreß erfolgt den 15. Mai 1820 die Schlußacte als
Hauprgesetz des Bundes.
Italien. — Die rechtmäßigen Fürsten, auch der Papst,
in ihre Länder eingesetzt. Der Kaiser von Oestreich stiftet hier
das lombardisch - venetianische Königreich, 1815.
Doch versucht die seit der französischen Herrschaft verbreitete
Gesellschaft der Carbonari nach Spaniens Beispiel durch
den 2.Juli 1820 in Neapel und den 9.März 1821 in Pie-
mont erregte Revolutionen die streng monarchischen Verfas-
sungen zu stürzen.
Congreß zu Laibach, Jan. 1821. Ein östreichisches
Heer zwingt Neapolitaner und Piemonteser zur alten Ordnung
zurück. Februar bis Mai 1821. (Der Papst Pius Vh. f
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Helena Ludwig_von Ludwig Alexander_I- Alexander Wilhelm Franz!. Franz Ludwig_Xvüi Ludwig Carlebader
Congreß Oestreich Jan
Extrahierte Ortsnamen: Braunschweig Wellington Frank- Aachen Frankreichs Frankreich Europa Frankreichs Deutschland Frankfurt Deutschlands Italien Spaniens Neapel Laibach