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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 4

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 4 — an die Wurzel gelegt und eine neue Saat auf Hoffnung aus- gestreut. Nicht so schnell wurden die Wenden der Kultur und dem Christentume gewonnen. Sie waren ein slavischer Volks- stamm, der zur Zeit Karls des Großen fein Gebiet bis an die Ilmenau ausdehnte. Noch heute erinnern im Lüneburgschen zahlreiche Orlsnamen an die Wenden: Wentorf, Wendewisch, Wendischthun, Wendisch-Bleckede, Wendisch-Evern u. s. w.; die Ortsnamen mit den Endungen ow, in, itz. etz, und eitz sind wendischen Ursprungs. Viele wendische Dörfer haben bis in die Gegenwart den Charakter der Vorzeit bewahrt; sie sind in der Form eines Hufeisens gebaut und haben nur einen Haupteingang, der früher durch einen Schlagbaum ab- gesperrt ward. Wie ein grüner Kranz schlingen sich um das Dorf die Kanzleien, das sind Gärten, und um diese zieht sich das Prising d. i. die Dorfsfeldmark. Als später das Christen- tum zu den Wenden kam, fand man für die Kirche oft nur außerhalb des Dorfes einen Platz. Von der wendischen Sprache haben sich geringe Überreste erhalten; gesprochen wird sie im Lüneburgschen nirgends mehr. An ihre Stelle ist das Plattdeutsch getreten. Die Wenden hatten zwei Hauptgötter: Belbog, den guten, und Zernebog, den bösen Gott. Im Lüneburg- schen scheint jedoch der Gott R a d e g a st die höchste Ver- ehrung genossen zu haben. Der Name bedeutet einen Geist, bei dem man sich Rat holen kann. Dargestellt ward der Götze als nackter Jüngling, mit einer Hellebarde in der linken und einem Schild in der rechten Hand; den Kopf schmückte ein Vogel. Sein Bild stand in einem Tempel des nach ihm benannten Dorfes Radegast bei Bleckede; der Tempel war stark befestigt. Nach gewonnenen Schlachten wurden ihm hier blutige Opfer, selbst Menschenopfer gebracht. Nach der wen- dischen Religion hatten nur diejenigen ein glückliches Leben im Jenseits zu erwarten, die im Kriege oder sonst eines ge- waktsamen Todes starben. Wenn daher die Eltern schwach und gebrechlich wurden, stürzten ihre Kinder sie von einem Felsen oder begruben sie lebendig; die Mutigen aber töteten sich selbst. Solche Greuelthaten sollen in dem Gehölz bei

2. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

3. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 29

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 29 — Blütezeit hatte Hitzacker unter dem kunstsinnigen und ge- lehrten Herzog August dem Jüngeren, dem Enkel Ernst des Bekenners, der hier in dem von ihm erbauten Schlosse (Amtshaus) von 1604—36 seinen Wohnsitz nahm. Daneben ließ er ein besonderes Gebäude zu der weltberühmten Bibliothek „Augusta" aufführen, die er auf 80 000 Bände, nach der Übernahme des ererbten Braunschweig aber in Wolfenbüttel auf 180000 Bände brachte. Nicht mit Un- recht ward Hitzacker deshalb als das „deutsche Jthaka" ge- feiert. Aber als August des Jüngeren Sohn die Ämter Hitzacker, Dannenberg, Lüchow und Scharnebeck wieder an die Lüneburger Linie abtrat, um sich ganz seinem Herzog- tum Braunschweig zu widmen, verlor es die Triebkraft seines Wachstums. Doch scheint das Städtchen noch eine Zukunft zu haben als — Kurort. Südwestlich von Hitzacker dehnt sich die 5 200 Iis. große Göhrde aus.*) Sie ist eine herrliche Waldung voll kräftiger Eichen, prachtvoller Buchen und schlanker Tannen. Schon im 16. Jahrh. befand sich darin ein Jagdschloß, in dem sich Herzog Georg Wilhelm von Lüneburg und die Könige Georg I. und Georg Ii. oft und gern aufhielten. Georg I. baute das Schloß um und ließ in einem Zimmer die Bild- niffe aller Lüneburger Regenten von Otto dem Großen an aufstellen. Seitdem verfiel es so sehr, daß es zu Anfang dieses Jahrhunderts abgebrochen werden mußte. Jedoch ließ König Ernst August ein neues Schloß aufführen, das bei größeren Jagden auch viel von dem Kaiser Wilhelm I. be- nutzt ward. Durch die an der Göhrde vorbeisührende Eisenbahn ist das Schloß leicht zu erreichen. Geschichtlich denkwürdig ist die Göhrde durch die Schlacht am 16. Sept. 1813 (Siehe S. 16). 3. Kreis Bleckede. Der Kreis liegt zu beiden Seiten der Elbe. Frucht- bare Marschstriche begleiten diesen Fluß; doch fehlt es nicht an sandigem Geestboden im Süden und nördlich der Krainke. Die Krainke kommt aus der Rögnitz, dem Grenzfluß gegen *) Ein Teil der Göhrde liegt im Kreise Bleckede.

4. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 5

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 5 — Grabow unweit Dannenberg häufig geschehen sein und daher dasselbe den Namen Jammerbruch führen. Im Ii. Jahrhundert herrschte im Wendenreiche der Fürst Gottschalk. Als Knabe war er im Kloster St. Michael zu Lüneburg gewesen. Kaum aber hörte er, daß sein Vater von den Sachsen erschlagen wäre, als in ihm das Wenden- blut auswallte. Er warf Glauben und Bücher fort, schwamm durch die Elbe und erschien wie ein Tiger, um seines Valers Tod an den Sachsen zu rächen. Gefangen mußte er bald Land und Leute verlassen. Nach zehn Jahren kehrte er mrück, vertrieb die Sachsen und beries christliche Prediger. Da aber diese einen Zehnten forderten, so entstand ein Aufruhr, in dem Gottfchalk am Altare der Kirche zu Lenzen erschlagen ward (1066). Wenn die Wenden auch nach und nach, nament- lich durch die Bemühungen sächsischer (Lüneburger) Herzoge, Christen wurden, so blieb doch der Haß gegen die Sachsen in ihren Herzen zurück. Der sreie Sachse betrachtete sich als hoch über dem Wenden stehend, weil dieser nicht das Unab- hängigkeitsgefühl und den Drang nach selbständiger Thätigkeit mit jenem teilte. Dem armen Volke wurden von den deutschen Gutsherrn schwere Lasten auferlegt. Die Folge war, daß es mißtrauisch, rachsüchtig, hinterlistig und abergläubisch blieb. Erst später erhielt es mehr Rechte. Heute, wo der wendische Bauer Herr seines eigenen Hofes ist, zeigt er sich fleißig und sparsam; aber der Eigensinn und die Abergläubigkeit sind noch seine Schattenseiten. 2. Hermann Billing. Zwei Stunden östlich von der Stadt Soltau liegt an der Eisenbahn, die hier die öde Heide durchzieht, der Hof Stübeckshorn. Derselbe gehört zu der Bauernschaft Hötzingen und besitzt große Gerechtfamkeiten und Freiheiten, die dem Hofe von Lüneburger Herzogen, die hier Jagden abhielten, verliehen sind. Er soll der Stammhof Hermann Billings fein, der ihn feinem Hausmeier als erbliches Eigentum schenkte. Noch immer heißen die Besitzer von Stübeckshorn „Meier", und der älteste Sohn muß

5. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 22

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 22 — Teil ein, ungefähr 10 500 qkm. Der Boden besteht aus gelblichem Sand, Lehm, Granit und Steingeröll. Im Norden bildet die Heide einzelne Höhenzüge. Die höchsten Punkte sind der Wilseder Berg (170 m), der Falkenberg (151m), die Osterhöhe (150 m), der Hohe Mechtin (150 m), der Holxerberg (148 m), der Weinberg, die Klötzie und die hart an die Elbe stoßenden Elbberge. Von den Vorsprüngen des Garlsdorser Waldes sieht man nach einer Seite die Türme des 6—8 Stunden entfernten Hamburg, nach der andern die 130 m hohen Züge der Hanstedter Berge, nach der dritten den schlanken Johannisturm und den Kalkberg zu Lüneburg. Die südlichen und westlichen Gebiete sind weitgedehnte Ebenen ohne nennenswerte Erhebungen. Da kann man stundenlang wandern, ohne ein Haus, ein Dorf, einen Baum zu treffen. Nur Heide, trostlose Heide auf dürrem Sande! Und wenn sich in der Ferne wirklich grüne Flächen zeigen, so erweisen sie sich bald als Täuschung. Statt des frischen Rasens ge- wahrt man nur Binfen, Moos, Riedgras und Gagelsträucher, statt des erhofften Quellwassers trübe Lachen. Der Ruf der Lüneburger Heide ist kein guter, obwohl das deutsche Vater- land noch viel traurigere Einöden einschließt. Ehe die Eisenbahnen die Entfernungen zwischen den größeren Handels- städten abkürzten, zogen schwere Fuhrwerke die stillen Straßen. Damals sührten die Heerstraßen von Braunschweig über Gifhorn, Ülzen, Bardowik (Lüneburg) nach Hamburg; von Hannover einerseits über Walsrode und Soltau nach Hamburg, andrerseits über Walsrode und Verden nach Bremen; von Verden über Soltau nach Bardowik (Lüneburg) u. s. w. gerade durch die einförmigsten Gegenden, und die Fuhrleute, denen sich bei der langsamen Fortbewegung des Transports keine Abwechselung bot, machten die Lüneburger Heide durch übertriebene Schilderungen nur noch verrufener. Jedoch kann die Heide das „Land der traurigen Berühmtheit" nur für den sein, der sie aus Büchern kennt, nicht aber für den kundigen Forscher. Tier- und Pflanzenleben. Ein reiches Tierleben wimmelt zu den Füßen des auf- merksamen Beobachters und durchschwirrt die heiße Luft.

6. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 23

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
23 — Spinnen ziehen ihre glänzenden Fäden von Halm zu Halm, schnelle Laufkäfer eilen rastlos dahin; reizende Schmetterlinge, schwirrende Grillen, buntfarbige Libellen, summende Bienen wiegen sich auf den Blütenglöckchen der Sumpfheide und den zartroten Ähren der verachteten Erica. Im Walde schlägt die Nachtigall, singen die Finken, kreischen die Häher und girren die Tauben, eilen Hirsche, Rehe, Hasen, Füchse und Wildschweine durch das niedere Gestrüpp und die angrenzenden Saatfelder. Die Heide ist reich an großen Waldungen. Noch be- decken die 1500 qkm großen Forsten 14 °/0 des ganzen Ge- biets. Die größten Waldungen sind die 5200 Iis. umfassende wildreiche Göhrde, der 6000 Iis, bedeckende Lüß und die bei Gartow liegenden Bernstorffschen Forsten von 9200 ha Größe. Die kleineren Waldungen um Ebstorf, Lüneburg und Garlsdorf sind herrliche Buchenwälder. 5. Erzeugnisse. Das Land Lüneburg ist von der Natur nicht besonders bevorzugt; doch vermag es seine Bewohner hinreichend zu ernähren. Im Laufe dieses Jahrhunderts sind von der rührigen Bevölkerung bedeutende Flächen urbar gemacht worden. Man vergleiche folgende Zusammenstellung: im Jahre 1832 im Jahre 1892 Acker- und Wiesenland 360000 ha 600000 ha Forsten..... 180 000 „ 250000 „ Heide...... 600000 „ 300000 „ Mit der Urbarmachung des Landes schritt die Viehzucht so bedeutend fort, daß in den letzten 50 Jahren eine Zu- nähme von 20000 Pferden, 15000 Rindern und 150 000 Schweinen zu verzeichnen war; nur der Bestand der Schafe verringerte sich infolge der Abschaffung von Heidschnucken und Einführung rheinischer Schafe um 50000. Die in höchster Blüte stehende Bienenzucht weist die stattliche Zahl von über 100000 Bienenstöcken (gegen 75 000 im Jahre 1873) aus Große Summen wirst der Verkauf des fiotaes. ab, das als Grubenholz oder zu Bauzwecken auf der Bahn weit

7. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 52

1848 - Jena : Frommann
52 Winfried (Bonifacius) verbreitet von 718— 755 das Christenthum in Franken, Thüringen, Baiern und bei den Friesen. Er stiftet Bisthümer, Abteien und Bene- dictin erk l ö st er (Würzburg, Salzburg, Erfurt, Regensburg, Fulda u. a.). Vom Papst zum Erzbischof von Mainz ernannt (745), findet er bei den Friesen seinen Tod. Alle neubekehrte Länder unterwirft er dem Kirchensprengel des Papstes. §. 52. Die Gvoßhosmeiftep Sei Herr Franken, 7oo—75s. Als nach vielen Greuelthaten das Geschlecht der Mero- winger (§. 45.) in Schwache versinkt, und nur Schatten- könige giebt, regiert der Majordomus das Land. Pipin von Her st all, von 687 bis 714 Majordomus über Austrasien, Neustrien und Burgund, stellt im Reiche Ordnung her. Carl Martell (714 — 41), dessen Sohn und Nach- folger, schlägt die Araber bei Tours 732 (§.50.), und regiert vier Zahre lang ohne König. Pipin derkurze wirdkönig d er Franken, 75i. Er, der Sohn Carls, von 747 an alleiniger Major- domus, regiert, durch Kraft und Klugheit geehrt, indeß Childerich Iii. dem Namen nach König ist. Nachdem der Papst gefragt worden: ob der König heißen müsse, welcher die Königsgewalt übe, oder der, welcher nur den Namen trage, wird Pipin zum Könige erhoben, von Bonifacius gesalbt, und Childerich ins Kloster gesteckt, 752. ß. 53. Dev Papst erhält ein weltliches Gebiet, Dven- itumt der Abendländischen und Morgen- ländischen «sieche. Bilder krieg. — Kaiser Leo Jsauricus (§.50.) ver- bietet die Bilderverehrung 726; das Verbot erregt in Rom und Ravenna einen Aufruhr, den der Papst unterstützt, und das Exarchat (§. 47.) nimmt sein Ende.

8. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 54

1848 - Jena : Frommann
54 778. Zug nach Spanien. Alles Land bis zum Ebro wird bezwungen (spanische Mark). Nouceval — Roland. 780. Vierter Krieg gegen die Sachsen. Sie haben wieder bis Cöln Alles verwüstet; Karl bezwingt sie, baut Festungen an der Elbe, 780. 782. Fünfter Kri eg. Wahrend Karl in Rom ist, wiegelt Wittekind alle Sachsen auf. — Ueberfall auf dem Sundel. — Karl laßt 4500 Sachsen bei Verden ent- haupten. 783 — 85. Sechster Krieg. Das ganze Volk empört sich unter Wittekind und Albion. Schlachten bei Detmold und an der Hase. Albion und Wittekind lassen sich zu Attigny taufen, 785. Karl stiftet Bis- thümer. 788. Tassilo vonbaiern, schon früher verdächtig, ruft die Avaren. Zum Tode verurtheilt, wird er von Karl ins Kloster geschickt, und in Baiern die Herzogswürde aufgehoben. 789. Karl schlagt die Slaven, und zieht 791. gegen die Avaren. Zu beiden Seilen der Donau treibt er sie bis hinter die Raab. (Canal aus der Donau in den Rhein.) »t 794 — 98. Mehrere Züge durch Sachsen. 803. Friede mit den Sachsen zu Selz. Bisthümer: Pader- born, Osnabrück, Minden, Bremen, Münster. 811. Dänemark bis an die Eider unterwürfig gemacht. (Die Normannen zeigen sich schon.) römischer Kaiser, 800. Papstleoill., in Rom mißhandelt, kommt 799 nach Paderborn. Karl be- straft die Römer. Dafür setzt ihm der Papst am Weihnachts- tage 600 die Kaiserkrone auf. Karls Reich.— Er will alle deutsche Völker zu einem Reiche verbinden, und nimmt seine Residenz zu Aachen und Ing e lh eim. Er läßt den Völkern ihre Rechte und Gewohn- heiten, setzt über sie Grafen.x Sein Reich erstreckt sich von der Eider und Elbe bis zur Tiber, vom Ebro bis zur Oder und Raab.x Karls Streben. Seinem Zeitalter vorauseilend, sucht er durch Religion, bürgerliche Ordnung, Kenntnisse und nütz- liche Thätigkeit, die Völker zu bilden, stiftet Schulen, sorgt für die Bildung der Geistlichen, für den Gottesdienst (Po- stille, Orgeln, Kirche zu Aachen.) Sein Umgang mit Alcuin, Angilbert, Eginhard. ----------—.—s.

9. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 110

1848 - Jena : Frommann
110 1606; Neu,Plymouth, 1620, durch ausgewanderte Pu- ritaner; Maryland, 1632, durch Katholiken. Sie vermehren sich in 150 Zähren auf 3 Millionen, und behalten die Rechte freier Engländer. Streitigkeiten mit denfranzofenamohio (Washington, geb. 1756, ss 1799), 1754. Folge hiervon, der si eb enj a hrige Krieg zur See zwischen Frankreich, Spanien und England. 1765 im Frie- den von Versailles muß Frankreich Canada, und Spa- nien Florida abtreten. England beschrankt den Handel der Colonien, nunmehr in vier Gouvernements, Canada, Grenada, Ost - und West- Florida abgetheilt, und will dieselben einseitig besteuern; Stempelacte, 1765. Die Amerikaner, hierin eine Kränkung ihrer Rechte erblickend, heben 1766 und 1767 allen Verkehr mit England auf. Sie bilden durch Abgeordnete eine selbst, ständige Behörde (Congreß). Das Theemonopol der ostindischen Compagnie veranlaßt zu Boston Gewaltthätigkeiten, 1773, zur Strafe eine Hafen- sperre und 1775 den Ausbruch der Feindseligkeiten. 1776 erklären sich die 13 vereinigten Staaten für un- abhängig. Sie mannichfachem Glückswechsel und mühvollem Kamm^^^Mes unermüdlichen,' patrioti« sehen Washington Führung, mir Frankreichs und Spaniens Hülfe, und 1785 muß England nach vergeb- lichen Anstrengungen ihre Freiheit anerkennen. Benjamin Franklin, geb. 17s6 zu Boston, Erfinder der Blitzableiter; erst Buchdrucker und Volksschriftsteller, dann Vertheidiger der Rechte seiner Landsleute, und Beförderer ihrer Unabhängigkeit, nachher Präsident von Pensylvanien, und in Paris 1778 —1785 Unterhändler des Bündnisses mit Frankreich und des Friedens. §. 101. Die französische Revolution, 1789—18g1 Zn Frankreich war eine Schuldenlast von mehr als 1000 Millionen Thalern, und das Volk durch stete Vermehrung der Abgaben ganz erschöpft. Dennoch reichte das Aufgebrachte zu Bestreitung der Ausgaben nicht hin (§. 93.). Ludwig Xvt., seit 1774 König, vermehrte beson- ders durch den Krieg mit England (1778 —1783) noch die Schuld, und zugleich den Druck der Auflagen, zu denen die hohe Geistlichkeit und der Adel nicht beitrugen. Außerdem war ,1 «As

10. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 121

1848 - Jena : Frommann
121 Schlacht bei Ligny und Quatrebras. Ehe die Ver- bündeten ihn erwarten, drangt Napoleon Blücher bei Ligny nach blutigem Kampfe zurück, wahrend Ney bei Qu arrebras angreift (Herzog von Braunschweig ff) den 16. Zuni. Die Schlacht bei la belle Alliance oder Wa« terloo, den 18. Zuni. Nachdem Wellington und Blücher am 17. zur gemeinschaftlichen Schlacht die Anstalten getroffen, kämpft Ersterer am 18., bis die Franzosen von Blücher um- gangen, die Flucht ergreifen. Napoleon, mit Noch entkom- men, muß sich den Engländern bei Nochefort ergeben. (Er wird nach St. Helena gebracht, f den 5. Mai 1821.) Den 10. Juli Paris erobert, Ludwig von neuem eingesetzt. Zweiter Pariser Frieden (20. Nov. 1815). Frank- reich auf seine Gränzen von 1790 beschränkt; zur Sicherheit bleiben 150,000 Mann der Verbündeten daselbst zurück. Heilige Allianz, gestiftet von Alexander I-, Frie- derich Wilhelm Iii. und Franz!., den 26. Sepr. 1815. Der Congreß zu Aachen 1818 beschließt die Räu- mung Frankreichs von den fremden Truppen und nimmt es unter die 5 Hauptmächte Europa's auf. Frankreich immer mehr in die alte Ordnung gebracht. — Ludwig Xvüi. ch 1824. Ihm folgt Karlx. (vergl. tz. 111.). §. 109. Europa «ach Frankreichs Besiegung. Deutschland. — Alls der Bundesversammlung zu Frankfurt (5. Nov. 1816) werden die Verhältnisse Deutschlands als Staatenbund bestimmt — Veränderung und Austausch mehrerer Gebiete — und nach dem Carlebader Congreß erfolgt den 15. Mai 1820 die Schlußacte als Hauprgesetz des Bundes. Italien. — Die rechtmäßigen Fürsten, auch der Papst, in ihre Länder eingesetzt. Der Kaiser von Oestreich stiftet hier das lombardisch - venetianische Königreich, 1815. Doch versucht die seit der französischen Herrschaft verbreitete Gesellschaft der Carbonari nach Spaniens Beispiel durch den 2.Juli 1820 in Neapel und den 9.März 1821 in Pie- mont erregte Revolutionen die streng monarchischen Verfas- sungen zu stürzen. Congreß zu Laibach, Jan. 1821. Ein östreichisches Heer zwingt Neapolitaner und Piemonteser zur alten Ordnung zurück. Februar bis Mai 1821. (Der Papst Pius Vh. f
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